VERSE AN DIE LIEBEN 2020 ERSTER TEIL

 

VON TORSTEN SCHWANKE


HYMNE AN ANNALENA BAERBOCK

VORSITZENDE DER PARTEI DER GRÜNEN


Schöne Dame,

Schön dein Name,

Klug und weise,

Liebend, leise:

Annalena!

Gratia plena!


Für den Frieden

Sie hienieden

Möchte kämpfen,

Feinde dämpfen:

Annalena!

Gratia plena!


Rote Lippen

Rotwein nippen,

Nachtigallen

Flöten allen:

Annalena!

Gratia plena!


Schwarze Haare,

Augenpaare

Heilig glänzen

Menschheits-Lenzen:

Annalena!

Gratia plena!


Allen puren

Kreaturen

Schutzfrau, Herrin,

Keine Närrin:

Annalena!

Gratia plena!


Auf den Bühnen

In dem Grünen

Spricht die Muse

Von der Buße:

Annalena!

Gratia plena!


Freie Deutsche,

Ist die Keusche

Wie die Wolke

Stern dem Volke:

Annalena!

Gratia plena!


Völkerfrieden

Anzubieten

Nach dem Grimme,

Singt die Stimme:

Annalena!

Gratia plena!


Friedenstöne

Singt die Schöne

Allen Schwestern,

Allen Nestern:

Annalena!

Gratia plena!


Nazis schweigen

Nun, die Feigen,

Umweltsünder

Halten Münder:

Annalena!

Gratia plena!


Lieben Leute,

Hier und heute

Im Getümmel

Schaut den Himmel:

Annalena!

Gratia plena!


Sieben Sonnen,

Drei Madonnen

Gnaden regnen,

Sie zu segnen:

Annalena!

Gratia plena!


Torsten Schwanke, 16. 11. 2019


*


Dem Herzen gebe Licht, o Davids Sohn, erbarm,

Und heile auch dazu den Magen und den Darm.


*


Wie zu vögeln

Nach den Regeln,

Lehrt der Weise

Seine Kreise.


*


Im Winter stehen Dornen ohne Rosen -

Gott möge Gudrun herzen und liebkosen.


Amen.


*


Wein und Saitenspiel

Erfreuen des Mannes Herz,

Aber die liebenswürdige Weisheit

Ist tausendmal schöner.


Ja, Sophia,

Du bist wahrhaft liebenswürdig.

Und ich weiß noch eine:

Auch Gudrun ist liebenswürdig.


*


Zwar trinke ich nicht Tee, ich trinke reines Herrn-Blut,

Doch bin ich gern zu Gast bei den Geschwistern Herrnhut.


*


"Wer mit sich selbst in Frieden lebt,

Der wird genauso sterben,

Und ist selbst dann lebendiger

Als alle seine Erben."


*


ZUR GOLDENEN HOCHZEIT VON HEINZ UND MONIKA


Großer Gott, wir loben dich,

Oder auch Tedeum,

Singen wir zur goldnen Hochzeit

Und zum Jubiläum!


Für das jahrelange Hauskreuz

Sprech ich Beileid aus,

Immer Christus sei am Kreuze

Bei euch in dem Haus!


*


Denk ich an Gudrun in der Nacht,

Bin ich um den Schlaf gebracht.


Heinrich Heine


*


Was lerne ich von klugen Protestanten?

Die Zukunfts-Mathematik von Computer-Quanten!


*


ELFCHEN


1


Schwarz

Ein Hund

Zieht die Leine

Und auch die Frau – au!


(von Evi)



2


Jesus

Ist Retter

Und Erlöser aller

Menschen auf der ganzen Erde -

Halleluja!



3


Gretas

Asperger-Syndrom

Lässt sie sensibel

Neue Gedanken neu denken -

Ha!



4


Evis

Elternhaus ist

Wie die Heimkehr

In die Zeit ihrer Kindheit -

Traumhaft!



5


Evi

Kleidet sich

Nach der Mode

Der schönen achtziger Jahre -

Revolutionär!



6


Evi

Und Karine

Waren wunderschön in

Ihrer Jugend, voll von

Sexappeal!



7


Evi,

Als ich

Mich in sie

Verliebte, war schön wie

Gott!



8


Goethe

Kannte keine

Formen wie diese

Seltsamen von Lehrern erfundenen

Elfchen!



9


Kind!

Kannst nicht

Dichten ein Sonett?

Nun, so dichte ein

Elfchen!



10


ott

Und Sex

Sind die zwei

Allerintimsten und schönsten Dinge -

Amen.



11


Schwarz

Der Hund

Raucht mit Rauchern

Vor dem Haus Zigaretten -

Husten!



12


Dichter!

Willst du

Lernen, gehe in

Die Schule eines Meisters -

Shakespeare!



13


Evi!

Wage es,

Glücklich zu sein,

Weil dich einer liebt:

Gott!



14


Nadorst!

Ich sah

In dem Garten

Meiner liebsten Freundin Evi

Helena!



15


Quentin!

Denker, Mathematiker!

Lies nur immer

Russische Romane der Weisheit!

Prima!



16


Karine

Sagte einmal:

Totolino, Evi ist

Wohl dein liebstes Sex-Idol? -

Ah!



17


Evi,

Meine Muse,

Lehrt mich, Elfchen

Wie Kinder zu dichten -

Ha!



18


Gott

Nahm mir

Meiner Augen Lust

Karine und sagte mir:

Schweige!


*


Ich bin doch nicht so fit wie Evis schwarzer Rüde,

Ich bin nur wie im Tod unglaublich hundemüde.


(Das ist ein "Alexandriner".)


*


Armut, meine Herrin,

Spricht wie eine Närrin!


*


Heut kommt der Nikolaus

Auf seinem weißen Pferd,

Er segne dir das Haus,

Er segne dir den Herd!


*


CHINESISCHES HOROSKOP


Monika ist eine Ratte.

Aber was ist denn ihr Gatte?

Marco ist der Fürst der Affen,

Denn so hat ihn Gott geschaffen.

Torsten aber, seid nicht bange,

Er ist eine Feuerschlange.


*


GROSSER WEIHNACHTSCHORAL


O Israel!

Immanuel!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


O Zion, Heil!

Der Weg ist steil!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


Es weht der Wind,

Es kommt das Kind!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


An das Geschenk

Des Vaters denk!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette wir kommen!


O Bethlehem!

Jerusalem!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


Hallélujá!

Das Wort ist da!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


Susanna, ei,

Nun sind wir frei!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


Zum Hochzeitsmahl

Im Himmelsaal!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


Mein Harfenlied

Wünscht Appetit!

Nun singt, ihr Frommen:

Raclette, wir kommen!


*


Liebe Christel,

Faust hab ich nur im Traum für dich gedichtet. Lies es im Traum!


Wie mir es durch die Glieder saust!

Ich seh im Traum Mephistel!

Bin Doktor Marianus, Faust,

Und träum von Donna Christel!


*


All das erotische Geflüster

Und sinnliche Geflistel,

Berührt im Geist nicht die Geschwister

Und nicht die Herrin Christel.


*


HAUSSEGEN


Ich segne dieses Haus,

Hier kehren ein und aus

Der Frieden und das Glück

Und kehren stets zurück.


Torsten


*


Damit der Torsten nicht

Auf ihrer Feier quarkt,

Flieht Monika nach Hamburg

Auf den Weihnachtsmarkt.


*


Advent, Advent, Advent,

Die ganze Erde brennt!

Was ists, was uns noch frommt?

Dass Jesus wiederkommt!


*


Bei Jesus Christ am Kreuz und seinem Nagel!

Da gabs doch auf dem Weihnachtsmarkte Hagel!


*


Der Geist ist Junggeselle,

Er stirbt ohne geistreiche Söhne.

Aber die Schönheit

Laetita Casta, sie hat eine Tochter,

Marie Ange Casta,

Hübsche sechzehn Jahre.

So ist der Geist sterblich,

Aber die Schönheit ist unsterblich!


*


Komm, du Retter aller Völker,

In der Jungfrau Schoß dich zeigend,

Alle Zeiten werden staunen

Über solchen Sprößling Gottes!


Er ist nicht aus Mannessamen,

Von der Reihe der Geschlechter.

Gottes Logos, Fleisch geworden,

Gottes Frucht für alle Menschen.


War der Jungfrau Bauch geschwollen,

Sie in makelloser Ruhe,

Und der Tugend Fahne glühte,

Gott war da in seinem Tempel.


Bräutigam aus seiner Kammer

Kam, aus dem Palast der Reinheit,

Mensch und Gottheit, zwei Substanzen,

Voll Begier, den Weg zu laufen.


Wesensgleich der Sohn dem Vater,

Die Trophäe unsrer Asche,

Denn sehr schwach ist unser Körper,

Wir ertragen seine Kraft nicht.


O die Wiege ist so glänzend,

Und im Fleisch das Herz ist pochend,

Zwischen uns steht keine Trennung,

Mutter Nacht mit treuem Mantel.


Ewig Christus ist der König,

Ehre sei dem Vatergotte

Und dem Geist von Sohn und Vater,

Eins das Wesen Gottes ewig!


*


SELBSTLIEBE


AUS EINEM VERSROMAN VON TORSTEN SCHWANKE


XIX


Die Freunde! Ja, das sind Genossen,

Ich kann kaum schlafen, denk ich dran,

Ob auch die Weine sind geflossen,

Ob auch gelehrt der Gottesmann,

Nie bist im Kopf du ihnen richtig,

Ein Müßiggänger nur und nichtig,

Ein Irrer und vor Damen stumm

Und in den Wissenschaften dumm,

Und betest du zur Schönen Dame,

So nennen sie es idée fixe,

Schwörst du bei Lethe und beim Styx,

Dass einmal wird berühmt dein Name,

So lachen sie von Herzensgrund!

Heil, Heil dem frommen Bruder-Bund!


XX


Wo eben ich vom Bruder rede,

Wie geht es deinem Bruderherz?

Ob auch der Bruder Wind nur säte,

Er erntet Stürme voller Schmerz!

Du sprichst von Aton oder Ammon,

Sie aber kennen nur den Mammon,

Und geht dir mal die Liebe aus,

So steckt man dich ins Irrenhaus,

Und mit gespaltner Schlangenlippe

Man lädt dich ein zum Weihnachtsfest,

Das ist ein wahres Otternest,

Der ganzen Atheisten Sippe,

Wo man den fetten Truthahn frisst.

Ist besser, dass du sie vergisst!


XXI


Da ist doch besser deine Freundin,

Verwandte deiner Seele, schön!

Nun, die ist deine treuste Feindin!

Und in verzweifeltem Gestöhn

Beklagst du, dass ihr Herz von Marmor,

Dass sie nicht ward verletzt von Amor,

Dass sie ist eine Schlange, kalt,

Erst Hure jung, dann Hexe alt,

Die Mörderin von deinem Leben,

Die dir die Seele umgebracht,

Geschickt dich in die Höllennacht,

Die wollt den Todesstreich dir geben!

Ach, Frauenliebe, was ist das?

Ein Spott und Spiel des Satanas!


XXII


Wen also lieben, wem vertrauen?

Vertraue deinem Bruder nicht,

Vertraue nicht den schönen Frauen,

Dem Freund nicht, wenn er Frommes spricht!

Die Bäume werden immer gelber.

Vertraue du dir lieber selber,

Sei immer gern mit dir allein,

Du nur verstehst die eigne Pein,

Geduldig bist mit deinem Laster,

Du selbst dein eigner Salomo,

Gehst ja mit dir allein aufs Klo,

Nur dich stört nicht der Tabak-Knaster,

Nur du sei dir dein eignes Lied,

Du selbst dir Psyche, Sulamith!


*


Marco dichtete:


Man kann auch ohne Heizung überwintern

Und retten die Natur mit kaltem Hintern!


*


Wer nicht liebt

Wein, Weib und Gesang,

Der bleibt ein Narr

Sein Leben lang!


*


Gib dem Bettler nicht nur Brot

Für das bisschen Lebensnot,

Gib du ihm aus lauter Gnade

Eine Tafel Schokolade!


*


Was feiern wir an Weihnachten?

Dass der Weihnachtsmann gestorben ist!

Was feiern wir an Ostern?

Dass Jesus auf Colgathe gestorben ist!

Oder dass Jesus geheiratet hat!


*


Im neuen Jahre Glück und Heil,

Auf Weh und Wunden gute Salbe!

Auf groben Klotz ein grober Keil!

Auf einen Schelmen anderthalbe!


Goethe


*


Hätt ich irgend wohl Bedenken,

Balch, Bochara, Samarkand,

Süßes Liebchen, dir zu schenken,

Dieser Städte Rausch und Tand?


Aber frag einmal den Kaiser,

Ob er dir die Städte gibt?

Er ist herrlicher und weiser;

Doch er weiß nicht, wie man liebt.


Herrscher, zu dergleichen Gaben

Nimmermehr bestimmst du dich!

SOLCH EIN MÄDCHEN MUSS MAN HABEN

UND EIN BETTLER SEIN WIE ICH.


Goethe


*


Gehab dich wohl bei hundert Lichtern,

Die dich umglänzen,

Und bei den hundert Gesichtern,

Die dich umschwänzen

Und umkredenzen.

Findst doch nur wahre Freud und Ruh

Bei Seelen, grad und treu wie du!


Goethe


*


Als die Familie meines Manns

(Ich meine diesen dummen Schwanz)

Mich ignoriert, war ich voll Harm - -

Da nahm mich JESUS in den Arm!

Ich hab mich tief mit Ihm vereint

Und mich beim Tröster ausgeweint.


*


SYLVESTER


Ich bekenne Gott dem Allmächtigen

Und jedem Bruder - - -

Und jeder Schwester,

Dass ich Gutes unterlassen habe

Und gesündigt habe

In Gedanken, Worten und Werke

Durch meine Schuld,

Durch meine Schuld,

Durch meine große Schuld!

Darum bitte ich die Jungfrau Maria,

Alle Engel und Heiligen

Und dich Bruder - - -

Und euch, Schwestern

Für mich zu beten

Zu Gott unserm Herrn!


Nachlass, Vergebung und Verzeihung gewähre DIR

Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


*


Und wenn das Jahr beginnt mit tristem Nebel grau,

Der Dichter Ausschau hält nach einer blonden Frau.


*


DEUTSCHLAND


Jesus, Jesus über alles,

Über alles in der Welt,

Jesus unser Deutschland segne,

Dass ihm unser Land gefällt,

Von der Elbe bis zum Neckar,

Wo der Rhein im Meer zerschellt!


Jesus, Jesus über alles,

Über alles in der Welt,

Jesus, Jesus über alles,

Über alles in der Welt!


Deutsche Frauen, deutsche Kinder,

Deutsche klassische Musik,

Wird man auf der Erde lieben

Und verbannen deutschen Krieg!

Deutschland wirke für den Frieden

Durch die weise Politik!


Deutsche Frauen, deutsche Kinder,

Deutsche klassische Musik,

Deutsche Frauen, deutsche Kinder,

Deutsche klassische Musik!


Heiligkeit und Geistes-Freiheit

Für das deutsche Heimatland:

Dafür lasst uns beten, opfern,

Dass wir bauen nicht auf Sand!

Deutsche Schwestern, deutsche Brüder,

Reicht euch am Altar die Hand!


Blühe in des Himmels Freude,

Blühe, liebes Heimatland,

Blühe in des Himmels Freude,

Blühe, liebes Heimatland!


*


Godd! Wir loven di,

Herrgodd, wi bäten di an,

Du büst der ewige Vadder,

De Moder Eer hett di leev!


All de Engels singen för dir,

De Himmel un de goode Geester,

De Engel van de Kloogheit

Un de Engel van de Leev!


All de Engel singen för ewwer:

Hillug, hillig, hillig,

Hergott van de himmlische Schaaren!


Un de Himmel un de Eer sün vull

Van dir hooge Herrligkeet!


De Apostels löwen di in Chören

Und all de olde Propheten,

Und de Märtyrer in de lüchtende Schaaren,


De Moder Keerk, de loowvt dir för ewwer,

Di, de Vadder un de Künich

Un dir leeven Son, usse Herr Jesu,

Un de Hillige Geest, de för us beeten dö.


Du Künich van de Himmelreek, Jesses,

Du büst der Son van de eewige Vadder,

Du leevst der söte Deern Marie,

Du büst een Minsch worden, ussre Heiland,

Du gävst de Dooden eewigs Leeven!


De Christenminschen, de up di vertrowen,

Du doost em de Himmel apen!

Du sitzt up din Thron bis dien Vadder

In de himmlische Herrligkeet!

Du kummst wedder, do richten alle Mischen!


Un nu beeten wi to dir,

Kumm us to Help,

Geev uns een Droppen van dien hillige Blood!


In de himmlische Riek

Nümm us bi diene Hilligen up!


Rette dien Lüd, o Herrgodd,

Un givv us dien Seegen,

Un führ us all

Bis in de eewige Tieden!


Daag för Daag

Loowen wi di

Und singen in Eewichkeet dien Naam,

In Gnaad help us,

Dat wi nich sünnigen!


Heev Mitleed, Herrgodd, hevv Mitleed,

Latt över us dien Mitleed lüchten!


Dir hopen up di,

Up dir hebb ik mien Hoffnung sett,

Ik werd in Eewichkeet leven und looven!


*


Dini,


wie schön, dass du geboren bist,

wir hätten dich sonst sehr vermisst.

Sagt man so.

Aber wenn du nie geboren wärst,

Hätte ich dich auch nicht vermisst.

Aber da du bist und ich dich gesehen,

Vermisse ich dich.


*


Mir wurde eine Tasse Milch angeboten,

Und ich trank sie in der Süße

Der Güte des Herrn.

Der Sohn ist der Kelch,

Und der Vater ist der, der gemolken wurde,

Und der Heilige Geist ist Sie,

Die ihn gemolken hat;

Weil seine Brüste voll waren

Und es unerwünscht war,

Dass seine Milch unwirksam freigesetzt wurde.

Der Heilige Geist öffnete ihren Busen

Und mischte die Milch

Der beiden Brüste des Vaters.

Dann gab sie der Generation die Mischung

Ohne ihr Wissen,

Und diejenigen, die sie erhalten haben,

Sind in der Perfektion der rechten Hand.

Der Mutterleib der Jungfrau nahm es,

Und sie erhielt Empfängnis und gebar.

So wurde die Jungfrau eine Mutter

Mit großer Barmherzigkeit.

Und sie hatte Wehen und gebar den Sohn,

Aber ohne Schmerzen,

Weil es nicht ohne Vernunft geschah.

Und sie brauchte keine Hebamme,

Weil er sie zum Leben erweckte.

Sie brachte hervor

Wie ein starker Mann mit Verlangen,

Und sie trug gemäß der Manifestation,

Und sie erwarb gemäß der großen Macht.

Und sie liebte mit Erlösung

Und behütete mit Güte

Und verkündete mit Erhabenheit.

Halleluja.


*


Du mein blondes Licht!

Du mein schlankes Licht!

Du mein fröhliches Licht!

Du mein trostreiches Licht!


*


Ich liege hier allein

In der Hölle der Schmerzen

Und bete an

Die goldene Göttin des Glücks!


*


DER EINTOPF


So sitzt der Philosoph / ganz still in den Pantoffeln

Und denkt an gestern noch, / da aß er die Kartoffeln,

Da lobte er den Herrn / in ewigen Äonen

Und aß in seinem Topf / die leckern grünen Bohnen,

Und wie er sang sein Lied / den jungen süßen Dirnen

Und aß getrost dazu / gekochte süße Birnen,

Und wie die Seligen / nach seinem Lobpreis dürsten,

Ach schönes Bohnenkraut / mit Salz und Speck und Würsten!


*


Die Bibel leg ich aus, wie ich sie betend lese,

Und die Gemeinde dankt mit schwarzem Brot und Käse!


*


Da Mama vorne saß, ich hinten auf dem Schlitten,

Da hab ich sie umarmt, wir sind im Schnee geglitten.


*


In Aurich bin ich traurig,

In Leer noch viel mehr,

In Norden kann ich mich nur selbst ermorden.


*


Doch schauriger die Heide weit,

Wo Lichter flattern übers Moor,

Die Kröte unterm Rasen schrillt,

Bei jedem Schritt es schwankt und quillt,

Und dampfend aus dem Grund empor

Sich Nebelchaos wirbelnd streckt,

Wie Geisterhüllen halb geweckt,

Als wollten die Atome ringen

Sich los aus Gras und Krautes Schlingen,

Die vor der grauen Sündflut Zeit

Lebendgen Odems sich gefreut.

Auf Gräbern glaubst du nur zu schreiten,

Durch halbgeformten Leib zu gleiten;

Die Märchen deiner Kinderzeiten

Sich unabwendbar drängen an:

Fast glaubst du an den Heidemann!

Es ist kein Trug, dort rückt er an!

Nein, Menschenstimmen, männlich eine,

Die andre Vöglein gleich an Feine.


*


IM MOOR


Wir fahren des Nachts mit dem Wagen

Durchs neblige schaurige Moor,

Die Birken nicht Blätter mehr tragen,

Es heulen die Eulen im Chor.


Vor unseres Wagens Laternen

Aus Sumpfgräben huschen die Ratten

Und droben bei frostigen Sternen

Die Toten sind sichtbar wie Schatten.


Und vor unsern rollenden Rädern

Entweichen die schüchternen Katzen,

Den Sperlingen blähn sich die Federn

Aus Furcht vor der Raubtiere Tatzen.


Wir sehen nicht vor uns die Straße,

Gehüllt in die nebligen Schwaden.

"O Mädchen, du wirst mir zum Fraße,

O Schwester, du Frau voll der Gnaden!"


"Um Mitternacht muss ich im Dunkeln

Zum hungrigen Werwolfe werden,

Wenn oben die Heerscharen funkeln

Und unten ist Friede auf Erden."


"Dann helfen nicht Heilige Messen,

Dann hilft nicht die Heilige Bibel,

O Freundin, ich werde dich fressen,

Ich glaube, du schmeckst mir nicht übel."


Die Schwester kichert nur sacht,

Die Beste der heiligen Frauen,

Und lauthals die Heilige lacht:

"O Dichter, ich habe Vertrauen!"


"Mein Schutzengel steht mir zur Seite,

Sankt Michael wird mich beschützen!"

Und weiter nun gehts in die Weite

Durch Moor und durch Sumpf und durch Pfützen.


*


DE JUNGFRUU MAREE VAN JEVER


Ik bün de Jungfruu Maree,

Ick bün de Jungfruu Maree van Jever,

Ik heff leev min Freesenfolk,

Ik heff leev de Fischers und Buurn,

Ik hev leev de söte Deerns

Un hev leev de olle wibken ook.

Ik hev leev de See,

Ik hevv leev de Himmel,

Ik hev leef usse moder Eer

Un all de appels un beern,

Ik heff leev de shaap un de köh,

Ik heff leev de pastorinnen

Und heff leev de Poeten,

Ik heff leev de lüttje kinners

Und hevv leev de wilde bengels ok,

Ik bün Jungfruu und Moder,

Ik bün der groote Moder van Freesland

Und alle de Freesen und eer deerns

Klammern sük an mien rockje!


*


Tröste, tröste! spricht dein Gott,

Nimm von ihnen Hohn und Spott,

Nimm von ihnen Spott und Hohn

Und den Tod, spricht Gottes Sohn.


Liebend, liebend rede du,

Rede deinen Kindern zu,

Nun der Knecht ist wahrhaft frei,

Alle Schuld vergeben sei.


Ebnet, ebnet Gott die Bahn,

Tilget, tilget allen Wahn,

Übet euch in tiefer Buß,

Legt dem Herrn euch vor den Fuß.


Siehe Sonne, Mond und Stern,

Schau die Herrlichkeit des Herrn,

Zeit ist da und wir sind wund,

Hör das Wort aus Gottes Mund!


Alles Fleisch ist Gras und das

Wird am Ende bleich und blass,

Gras verweht, und es geht fort,

Ewig bleibet Gottes Wort.


Heb dein Wort, o Kind, und sprich,

Keine Seele fürchte sich!

Gott wird kommen, Gott ist da,

Gott ist fern und Gott ist nah.


*


Nicht weibisches Zagen,

Sondern männliches Wagen

Rufet die Arme der Götter herbei!


Goethe


*


Sabine plaudert übers Evangelium

Und schlürft dazu ein Aphrodisiakum

Und überfällt mit wilder Lust mich dann,

Denn ich - ich bin ein wunderschöner Mann!


*


Sabine, wer hat dich zu mir gesandt?

Der Herr - der hält dich fest an seiner Hand!


*


Ik weer jo gern in't Nonnenkloster Küster,

So leev hebb ik de Süster un de Süster.


*


AN DEN ORKAN SABINE


Was stürmst du so, Sabine?

Doch still ich Jahwe diene.


*


TESTAMENT


Und meine Bücher im Regal

Vermach ich Mademoiselle Jeanine,

Mein krankes Herz, das nicht von Stahl,

Vermach ich Mutter Evelin,

Und meinen Wahnsinn in dem Geist

Vermache ich der Priesterschaft

Und was mein Arsch am Ende scheißt,

Den Freunden, und den letzten Saft!


*


Sabine, dem Orkan, sing ich die frommen Lieder,

War letzten Sonntag da, kommt Sonntag noch mal wieder.


*


Nun läutet mir bereits des Grabes Totenglocke - -

Ach hätte ich doch nur von Dina eine Locke!


*


Min Moder is Doris Paula

Min Moder is de freesische See

Min Moder is de Moder Eer

Min Moder is de Jungfruu Maree


Godd is min Moder


*


Oh hillige Geest,

Kumm up dien deern Sassa!


*


Dies ist des stillen Dichters Reisesegen:

Die Sonne lache dir auf allen Wegen,

Die Menschen seien lieb und schön das Wetter

Und freundlich seien mit dir deine Götter!


*


Weiter geht es hinterm Horizont - -

Gottes Tochter, o so jung und blond!


*


Ihr Männer wollt nur immer rauchen

Und immer rauchen, wilde Zecher,

Das kann die Dame nicht gebrauchen,

Will küssen keinen Aschenbecher!


*


Es regnet - regnet - regnet - -

Du sei vom Licht gesegnet!


*


Trotz Dauerregen und Tristesse und Schmerzen

Sei Frühlingssonnenschein in deinem Herzen!


*


Du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen,

Du ließest mich geborgen sein

An der Brust meiner Mutter,

Auf dich bin ich verwiesen

Von Mutterleib an,

Du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an.


*


Und plötzlich mitten mir in meinem Haus

Erblüht ein Holland wie ein Blumenstrauß!


*


Du hast sehr nutzlos

Geist Schönheit Grazie Tugend Offenheit

Was fehlt? Jemand der dir

Von einem Freund erzählt

Von dem du dasselbe sagen kannst


*


Ein Herz voll Poesie ist immer jung.

Was Alter! Die unsterbliche Seele ist ohne Alter.

Wir sind immer jung genug, um zu lieben.

Unser Herz ist weich genug, um gebrochen zu werden.

Wie Goethe werde ich mich mit 82 Jahren

In eine Neunzehnjährige verlieben.


*


AN OLDENBURG


Mein Oldenburg, o meine Liebe,

Du meines Herzens Königin,

Ach, dass ich immer in dir bliebe

Mit frommem Geist und Dichtersinn,

Du meine göttliche Athene,

Wo Amor in den Mauern thront,

Du stille bleiche Geister-Szene,

Wo ich verehre Göttin Mond!


In dir hab ich die schönsten Frauen

Als Freundinnen gefunden treu,

In dir ich durfte Schönheit schauen,

Die Herrlichkeit, die immer neu,

In dir hab ich die liebsten Knaben

Erzogen als ein Pädagog,

Auch durft ich fromme Brüder haben

Als Dichter und als Theolog.


In dir berief mich der Messias

Und goss mir seinen Glauben ein,

In dir fand ich das Herz Marias,

Das ist so sanft und mild und rein,

In dir hat mich geführt Maria

An ihren hohen Minnehof,

In dir die Hagia Sophia

Hab ich geschaut als Philosoph.


In dir hab ich mit großer Stärke

Und angebornem Genius

Vollendet meine Dichterwerke

Durch geisterhaften Musenkuss,

In dir verdarb ich meine Leber

Durch allzu viel vom Weine rot,

In dir besuche ich die Gräber

Und wart auf meinen Gnadentod.


Und wenn im Himmel eine Stadt ist,

Die Himmlische Jerusalem,

Wo meine Seele endlich satt ist,

Wo Lust und Liebe angenehm,

O Oldenburg, es muss dir gleichen

Die Himmelsstadt, die Königin,

Wo schönste Jungfraun ohnegleichen

Erfreuen meinen Schönheitssinn.


Mein Oldenburg, du Stadt der Christen

Und mein elysisches Gefild,

Ich ruh an deinen weißen Brüsten

Und liebe deine Seele mild,

Ob mir auch Tränen viel geregnet

Und ich ertragen Hohn und Spott,

Mein Oldenburg, sei du gesegnet,

Gesegnet von dem Lieben Gott!


*


AN SABINE


Ich will nur an die See

Und an den weiten Strand,

Wo ich den Heiland seh

Und geh an seiner Hand.


*


AN JENA


Ich kam von der Gemeinde,

Da hört ich Freund und Feinde,

Die Seele stand mir offen,

Ich war als wie besoffen

Und morgens früh um Fünfe

Ins Bett mich bracht die Nymphe.

Maria, gratia plena!

Ich war im Traum in Jena.

Ich stand als Dichter-Schauer

Hoch auf dem Jena-Tower,

Die Jena-Arbeit nahe,

Ich Jena-Optik sahe,

Da sah ich Friedrich Schiller,

Er füllte seinen Füller

Und schrieb mir ein Gedichte

Germanische Geschichte,

Ganz ohne jeden Nazi,

Ganz ohne jede Stasi,

Lateinisch war das Motto,

Er schrieb von Kaiser Otto,

Prinzessin schön gewachsen,

Theophanu von Sachsen,

Dann nach Empfang der Messen

Wir gingen lecker essen,

Wir aßen kaltes Sushi.

Da sah ich eine Muschi,

Die war so nett und niedlich,

So schön und hübsch und friedlich,

Fast göttlich wie Susanne,

Die brachte eine Kanne

Mit heißem grünen Reiswein,

Der besser schmeckt als Eisbein,

Die Kellnerin, die schöne,

Die weckte Schillers Töne,

Er pries das Japan-Essen,

Die Frauen der Tscherkessen,

Auch die Georgierinnen

Und Moabiterinnen,

Die Salomo gepriesen,

Die ihm die Weisheit wiesen,

Doch hier ist mehr als Schlomo,

Hier spricht der weise Momo,

Der mit dem jungen Schiller

Und mit der Madam Miller

Am Reiswein sich besoffen,

Da stand der Himmel offen,

Am Himmel schwebten Inseln,

Wo keine Robben winseln,

Wo Indianerinnen

Tahitis Männer minnen,

Bananenblätterröckchen,

Sonst nichts als schwarze Löckchen,

Die nicht wie Deutsche grillig,

Zur freien Liebe willig,

Fast wie die Mutter Juris

Und wie die Himmels-Huris,

Die nackten Brüste baumeln,

Wir beiden Dichter taumeln

Und fallen in die Betten,

Ich möchte beinah wetten,

Als morgens wir erwachten,

Wir noch betrunken lachten.

Maria, gratia plena!

So lustig wars in Jena!


*


M.


Wie wärt ihr froh, wenn ihr solch eine Mutter hättet!

Die Mutter hat jedes einzelne Blümchen gerettet!


*


Das ist das Ende,

Spricht die Raupe.


Das ist erst der Anfang,

Spricht der Schmetterling.


*


Wer nicht fürchtet, nicht hofft, nur der ist glücklich!

Also denkt er: Der Weise erwartet ruhig,

Was ihm senden die Vorsehung

Werde, Freude oder Schmerz.


Du, dem es hier sich noch bewölkt, du wähnst die Zukunft

Auszuspähen? Du Tor, wirst du denn niemals

Vom ganz anderen Ausgang,

Dir zum Heil, gewarnt?


Lernst du niemals, dass du, ach durch die Hoffnung

Auch, dich quälst? Denn sie, wenn sie nun scheidet,

Reicht, im größeren Kelch,

Bitteren Tranks viel mehr.


Und verscheuchst du nicht, was jetzt da ist,

Durch des Künftigen Traum? und lebst ein Leben,

Welches, leer des Genusses,

Heute nicht, Morgen nicht hat?


Sei, Erwartung, gegrüßt, des Weisen Stärke,

Und Zufriedenheit du mit dem, was Gott schickt!

Leitet weiterhin! ihr führtet

Schönen, einsamen Pfad.


*


AN MAMA


Wenn die alten Eichen

Krachend zu Boden stürzen


Und alles wie Sand des Strandes

Zwischen den Fingern zerrinnt


Dann ist nur Gott

Ein fester Fels!


*


AN MAMA


Die Chöre der Engel

Warten auf ihre schönste Stimme


Lass sie ein wenig warten

Deine Söhne wollen dich noch hören


*


Princesse!

Mon ange!

Dieu vous benigne!


*


AN DIE ÄBTISSIN MUTTER SABINA IN TIARA UND KRUMMSTAB


HYMNE AN DIE FRIESISCHE GÖTTIN FOSETE


O Göddin van de Blömen,

Göddin van de Fröhling,

Kumm to us övver de See!


Dien sün de Swantjes,

Dien sün de Hüssis,

Dien ist Foseteland,

Der hillige Eyland!


Kümm mit Sunna,

Der Göddin Sunna,

Kümm mit Ostera,

De Göddin Ostera,

Kümm to us Freesen,

Kümm övver de See!


Dien is Balderinge,

De Dornröschen van de See,

Dien is de gantze

Archipel van der Nördsee,

Dien ist Urich und Embden,

Dien ist Nörden und Jever,

Kümm to us un givv us diene Seegen!


Kiek, der Fröhling kümmt,

De Göddin Sunna kümmt,

De Göddin Ostera kümmt,

Un de Leev kümmt!


O Leev!


Wi glöwen an di, o Leev!


TORSTEN MARIA KARDINAL VON SCHWANKE, ERZBISCHOF VON SÜDFRIESLAND


*


Mein Engel,

Berühre mich mit einer Spitze deines goldenen Haars,

Dann bin ich geschützt vorm Haus der Pest.


*


AN DIE MUTTER SEINER EMINENZ DES KARDINALS SCHÖNBORN ZU IHREM HUNDERTSTEN GEBURTSTAG


O Mutter du von hundert Jahren,

In deinen silberweißen Haaren,

Ich will es heute offenbaren,

Es kommt das Reich von tausend Jahren,

Wo jubelnd wir gen Himmel fahren,

Mit unsrer Gottheit uns zu paaren!


*


ELEGIE


Wir trauern um die Oma,

Es weint der Papst von Roma.

Gott möge sie begraben,

Die ewig lieb wir haben.


*


WENN ICH GESUND WÄR...


...Dann packt ich Tabak ein für ein zwei Wochen,

Sie würde einen großen Topf voll Kaffee kochen,

O Christel, und wir wetzten unsre Zungen,

Vielleicht im Bund auch mit Karines Jungen...


*


Vergeblich in dem friesischen Aurich

War ich als lehrender Christ zu Gast.

Ach Mutter, es ist so überaus traurig,

Dass du gar kein Christentum hast!


*


Ich weiß nicht, war es in Aurich

Oder am Meere in Norden?

Ich war so unendlich traurig,

Wollte mich selbst ermorden.


*


AN MAMA


Ich trete einmal still aus meiner Tonne

Und schaue an die Herrlichkeit der Sonne,

Das Eichhorn springt und sucht sich seine Krumen

Und blau und weiß im Garten blühn die Blumen.


Wie still ist alles in der Welt hienieden,

Die Seuche fegte leer des Marktes Straßen.

Ich leb mit meiner Toten schön im Frieden,

Die wir um Mitternacht beim Trinken spaßen.


So kommt auch dieses Jahr der Frühling wieder,

Mir ist es wie im Himmel schon auf Erden.

Die schöne Liebe schenkt mir neue Lieder,

Die Weisheit noch regiert, was auch mag werden.


*


Ich sitze hier

Und trinke Bier

Allein mit mir

Und schlaf bis vier

Und denke dir:

Ich träum von IHR.


*


MUTTER UND TOCHTER


Rauschendes Schwanengefieder!

Still am felsigen Ort

Doris singt ihre Lieder.

Alle Freude ist fort.


Der Himmel ist wolkenverhangen,

Von Schrecken erfüllt ist das Herz.

Die schöne Doris, voll Bangen,

Stöhnt in Wehmut und Schmerz.


Und aus den himmlischen Fernen

Antwort gibt Donnergedröhn,

Trägt hinauf zu den Sternen

Doris‘ leises Gestöhn.


Zwischen Himmel und Erde

In des Polarsterns Region

Sitzt mit milder Gebärde

Paula auf herrschendem Thron.


Vor ihr in goldener Schale

Alle Tränen vereint,

Die im Tränentale

Doris voll Trauer geweint.


Paula, die herrliche, sitzet,

Undurchdringlich ihr Blick,

Doch in den Augen blitzet

Naher Gnade Geschick.


Himmel voll von Schwänen!

Krank erzittert das Herz.

Und wir schauen voll Sehnen

Liebevoll himmelwärts.


*


Die Schwester in Klausur

Allein mit ihrem Mann

Steht gänzlich in dem Bann

Der Göttlichen Natur.


*


Zungen mögen preisen dich, mögen's Federn!

Ja, der ganze Erdkreis soll dir lobsingen!

Wird der Mutter Monika Ruhm doch fernste

Zeiten durchstrahlen.


Afrika, dein Heimatland lässt zurück du,

achtest nicht des schäumenden Meers Gefahren,

folgst dem Sohn bis hin in entlegne Städte

traurigen Herzens.


Tränenflut bestürmt die geblähte Weisheit,

bis der Sohn am Ende erliegt und nachgibt.

Aller Irrlehr' Scheusale zittern, schickst sie

siegreich zur Hölle.


Denn die Tränen, die du vergoßt, dein Beten

war's, das deines Sohnes verhärtet Herz zum

wahren Kult der ewigen Gottheit führte.

Frau, dein Verdienst ist's!


Du besiegst im Sohne die Apostaten,

tausendfach die Feinde des wahren Glaubens.

Einzig du hast diesen Triumph, den großen,

für uns erworben.


Mutter du, ermattet vom langen Beten,

willst zurück nach Afrika? Ach, der Himmel

will stattdessen, dass du zu ihm emporeilst,

heilige Heldin.


Lob und Preis dem Vater sowie dem Sohne

und dem Heilgen Geist bis in alle Zeiten,

der dreifaltig Gott ist und ewig Einer,

Herr aller Sterne!


Amen.


*


AN IHRO MAJESTÄT DIE KAISERIN VON BRASILIEN


Lasst Euch von den Priestern sagen,

Was die Kreuzigung eingetragen -

Niemand kommt zum Kranz und Flor

In dem Heiligen-Orden,

Der nicht derb zuvor

Ist verdroschen worden!


Damit grüßt der Sklave der Kaiserin der beiden Amerika


Br. Toto


*


KARWOCHE


Nun endlich ist er da, der junge

Von allen heiß ersehnte Lenz,

Den lobt der Amsel Feuerzunge,

Und in des Himmels Transparenz

Strahlt schön die jugendliche Sonne,

Gießt in die Menschenherzen Wonne,

Kastanien sind und Birken grün,

Und Mandelbaum und Ginster blühn,

Eichhörnchen durch die Eichen scheuchen,

Der Markt ist öd, die Straßen leer,

Wo ist der jungen Mädchen Heer?

Sie flohn vor der Chinesen Seuchen...

Doch unbekümmert die Natur

Geht immer noch auf Gottes Spur.


*


Der Mutter ich erbet der Heilung Glück hienieden,

In Ewigkeit das Heil von dem, der alles schafft!

Dem Sohne ich erbet die Weisheit und den Frieden

Und dass sein Kreuz er trägt in seines Meisters Kraft!


*


Wie schön es ist, o Gott, / wie selig, dich zu lieben!

Das sei der ganzen Welt / von mir ins Herz geschrieben!

Mit dir zu weinen und / zu leiden alle Pein

Und in dem Lobgesang / mit dir vereint zu sein!


*


HERR JESUS CHRISTUS,

SOHN DES VATERS,

SENDE JETZT DEINEN GEIST

ÜBER DIE ERDE.

LASS DEN HEILIGEN GEIST WOHNEN

IN DEN HERZEN ALLER VÖLKER,

DAMIT SIE BEWAHRT BLEIBEN MÖGEN

VOR VERFALL, UNHEIL UND KRIEG.

MÖGE DIE FRAU ALLER VÖLKER,

DIE JUNGFRAU MARIA,

UNSERE FÜRSPRECHERIN SEIN.

AMEN.


*


Lady Diana!

What's the most beautiful?

Your golden curls! Yes! No:

Your giftet fingers on the piano! Yes! No:

Your soft trembling voice! Yes! No:

The female soul in your voice! Yes!

That's the most beautiful

And a gift from God!


*


Wie ist denn ER?

So wie ein Meer

Der Liebe weit

In Ewigkeit.


*


Heute und Ewig

von Goethe


Unmöglich ist's, den Tag dem Tag zu zeigen,

Der nur Verworrnes im Verworrnen spiegelt,

Und jeder selbst sich fühlt als recht und eigen,

STATT SICH ZU ZÜGELN, NUR AM ANDERN ZÜGELT;

Da ist's den Lippen besser, daß sie schweigen,

Indes der Geist sich fort und fort beflügelt.

Aus Gestern wird nicht Heute; doch Äonen,

Sie werden wechselnd sinken, werden thronen.


*


Ich lese die Epistel

Vom Gottmensch Jesus-Christ,

Jedoch mein Glaube ist

Die Herrin Jessie-Christel.


*


Gott pfeift die schönste Melodie

Stets auf dem letzten Loch.


*


Nach einer heitern Bibel-Exegese

Verschlang ich die Spaghetti Bolognese.

Die Bibel war voll Weisheit, westlich-östlich,

Und die Spaghetti Bolognese köstlich!


*


Als der Leibesriese ging auf Liebesreise,

Sprach er: Reib es, Liese! Und sie rieb es leise.


*


SABINE


Gehaucht von Gottes Geist im Schoße meiner Mutter,

Von Gott und Mama ich bekam die Milch als Futter.

Und dann getragen von den lieben Paten wurd

Ich in die Kirche zu der Taufe Neugeburt.

Als Mädchen glaubte ich im kirchlichen Theater

An einen lieben Gott, der war mir Herr und Vater.

Ich bin begegnet dann dem Meister Jesus Christ,

Der mir mein bester Freund, mein liebster Bruder ist.

Als ich Studentin ward und Gottes Weisheit speiste,

Da wurde ich erfüllt von Gottes gutem Geiste.

Zur Mutter ward ich da der größten Kinderschar,

Ob Jungfrau ich zugleich und keusche Schwester war.

Die Liebe trieb mich zu den Kranken und den Alten,

Die Gottesliebe so in Hilfe zu entfalten.

Und Jesus lohnte das, mein liebes weißes Lamm,

So kam er in mein Herz als Seelenbräutigam.

Mein Leben ist erfüllt, befriedigt meine Triebe,

Ich lebe ganz allein für meines Gottes Liebe.

Und wenn ich scheide einst, gewiss, ich ruhe dann

In den Umarmungen von meinem Gott und Mann!


*


Als mit Karine ich war in dem Land der Basken,

Da sah ich meinen Gott Jehova Zebaoth.

Zurück in Deutschland nun, hier muss ich tragen Masken,

Die mir Sabine gibt, die Maske vor dem Tod.


*


Ballade vom armen T.S.


Ich, Torsten Schwanke, bin vom grauen Meer.

Das Schicksal trug mich in die Stadt hinein,

Als ich ein Jüngling war. Die Fluten schwer

Wohl werden in mir bis zum Tode sein.


In dieser Stadt bin ich daheim. Und krank

Versehen mit dem Sterbesakramente:

Mit Büchern, Tabak und des Wodkas Trank.

Ein Misanthrop und faul und nah am Ende.


Aufs weiße Sofa setz ich manchmal mir

Die Herrlichkeit von wunderschönen Frauen,

Betrachte sie enthaltsam, sage: Ihr

Habt in mir einen, dem könnt ihr nicht trauen.


Am Abend sammeln sich um mich die Männer,

Wir reden uns da stets mit “Brüder” an.

Sie sind die allergrößten Alleskenner

Und sagen: Jesus kommt! Ich frag nicht: Wann?


Am Morgen in der Früh die Tannen pissen,

Die Vögel fangen an, sehr laut zu schrein.

Trink ich mein Glas aus, wird dann fort geschmissen

Die Zigarette, schlaf ich traurig ein.


*


TORSTEN SITZT VOR DER ARZTPRAXIS


Wenn Dineke jetzt käm, wie hier die Mädchen rund gehn,

Doch ohne Maske, denn ich möchte ihren Mund sehn!


*


Zwar bin ich auf dem Weg zum Himmel ein Eiliger -

Doch nein, mein Vater Heinz, ich bin kein Heiliger!

Die Heiligen - das sind Susanne und Sabine,

Die sagen Jesus jeden Moment: Ich diene.


*


Und als Hiob alles verloren hatte

Und er von Krankheit geplagt war

Und den Tag seiner Geburt verfluchte

Da kam seine Freundin Binah von Teman

Und saß schweigend sieben Tage bei ihm

Und streute Asche auf ihr Haupt

Und schlug sich an die Brüste

Denn sie sah dass sein Schmerz sehr groß war


*


ZUM MUTTERTAG FÜR MAMA


Nun zum Muttertag dichten,

Das gibt schöne Geschichten,

Lehrt doch Martin der Luther:

Ehre Vater und Mutter!


Also will ich bedenken

All das liebreiche Schenken,

Milch und Honig und Butter.

Ehre Vater und Mutter!


Also wars an der Nordsee,

Schwamm in Sturmflut und Mordsee

Mit dem Ehpaar der Kutter:

Ehre Vater und Mutter!


In der Sonne der Frühe

Grasen friesische Kühe,

Geben Kälbern das Futter.

Ehre Vater und Mutter!


Schön sind Rebhuhn und Glucke,

Die ich gerne begucke,

Wie auch Pute und Putter.

Ehre Vater und Mutter!


Zwar ich habe im Herzen

So entsetzliche Schmerzen,

Werde immer kaputter!

Ehre Vater und Mutter!


Also schön sind die Frauen,

Jung und reizend zu schauen,

Jette, Judith und Jutta.

Ehre Vater und Mutter!


Doch vor allem die Götter

Machen droben das Wetter,

Aber Jesus, nicht Buddha!

Ehre Vater und Mutter!


Nein, ich lieb nicht die Närrin,

Lieb die himmlische Herrin,

Jungfrau, göttliche Mutter!

Ehre Vater und Mutter!


*


AN EVI ZUM MUTTERTAG


Die Welt ist soooo groß!!!

Ich habe soooooo Angst!!!

Evi, Süßeste aller Mütter!

Ich will mich unter deinem Rock verstecken!


*


HEINZ AN TORSTEN


Und wenn du wieder sagst, du seist vor Kummer toll

Und wärest lieber tot - - kriegst du den Hintern voll!


*


AN DIE BRÜDER IN CHRISTO


Der Christ, das ist ein Mensch, der lässt sich gern erlösen,

Lässt schenken sich das Heil, den Untergang des Bösen,

Er sucht es nicht bei sich, der er ein Sünder ist,

Er sucht es bei dem Herrn und Meister Jesus Christ.

Er weiß, dass Gottes Wort ihm aufzeigt seine Sünden,

Wenn er auch selbst die Schuld im Herzen kann nicht finden,

Er weiß, dass Gottes Wort ihn freispricht von der Schuld

Und dass er selig ist allein aus Gottes Huld,

Wenn auch Gefühle noch in seinem Innern fechten,

Er fühlt sich selber nicht als heiligen Gerechten.

Der Christ lebt nicht aus sich, ob er sich selbst verklagt,

Ob er sich selbst verdammt und ist zutiefst verzagt,

Er spricht sich nicht gerecht und frei von seinen Schwächen,

Erlöst sich selber nicht von eigenen Gebrechen.

Er lebt aus Gottes Wort, aus Gottes Licht vom Licht,

Ob es gerecht ihn spricht, ob es ihn schuldig spricht.

Das Leben und der Tod des Christen sind beschlossen

Nicht in dem Christen selbst, dem christlichen Genossen,

Nein, Tod und Leben sind beschlossen in dem Wort,

Das ihn von außen trifft, von Gottes höchstem Ort.

Gerecht gesprochen wird der Christ von einem Fremden.

Die Seele in der Haut, die Geister in den Hemden,

Die hören Gottes Wort, das kommt aus Gottes Schoß,

Das bringt Gerechtigkeit von außen, extra nos.

So angewiesen ist der Christ auf Gottes Reden

Und Jesu Christi Wort, das da ergeht an jeden.

Er schaut nach außen aus, woher das Wort ihm kommt,

Des Wortes Wahrheit ists, die ihm alleine frommt.

O Christ, wo ist dein Heil, dein Glück und deine Wonne?

Nicht in mir selbst! Das ruht in Gottes Gnadensonne!

Das Wort nur spricht mir zu das Heil, die Seligkeit,

Aus Gnade kommt zu mir des Herrn Gerechtigkeit!

Nach diesem Gotteswort nun hält er Ausschau immer

Und sucht zu jeder Zeit der Gnadensonne Schimmer,

Und immer er verlangt, dasś ihn das Wort befreit,

Dass ihn das Wort erlöst und schenkt Glückseligkeit.

Von außen muss es nahn, denn in sich ist er nichtig,

Von außen kommt es auch, ist herrlich und gewichtig,

Von außen kommt das Wort, dringt in des Christen Brust

Und bringt Glückseligkeit und Paradieses Lust!

Doch dieses Gotteswort hat Gott der Herr gegeben

Den Menschen in den Mund, dass sie es weiter geben.

Und trifft es auf ein Herz und blüht im Geiste dann,

So sagt er weiter es an Frau und Kind und Mann.

Der Wille Gottes ists, dass wir die Worte suchen,

Dass uns der Andere soll segnen und nicht fluchen,

Des Bruders Zeugnis soll das Wort uns spenden und

So redet Jesus aus des Bruders Menschenmund.

Den Christen braucht der Christ, der sagt ihm Gottes Worte,

Er braucht ihn immer neu, dass aus des Mundes Pforte

Der Bruder strömen lässt die Sonne, wie sie tagt,

Wenn sein Genosse ist in Finsternis verzagt.

Es hilft sich keiner selbst! Das sind des Teufels Lügen!

Ein Ich mit sich allein wird leichtlich sich betrügen.

Es braucht der Christenmensch den Bruder, der ihm sagt

Das Wort von Gottes Heil, wenn Satan an ihm nagt.

Er braucht den Bruder nur um Jesu Christi willen,

Auf dass des Wortes Milch kann seine Seele stillen.

Der Herr im eigenen Gemüt ist oftmals schwach

Und braucht den Herrn im Geist des Bruders, stark und wach.

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Und das ist auch das Ziel der christlichen Gemeinschaft,

Das ist der wahre Sinn der brüderlichen Freundschaft:

Einander bringen sie Heils-Worte von dem Meister,

Einander stärken sie im Geiste ihre Geister.

Des Herrn Gerechtigkeit, des Fremden Rettungstat

Begründet ihren Bund, der Freundschaft Gottesstaat.

Gerecht gesprochen wir aus Gnade durch den Glauben,

Sind klug wie Schlangen wir, unschuldig wie die Tauben,

Und das ist auch der Grund, das werde hier erwähnt,

Warum der Bruder oft sich nach dem Bruder sehnt.


*


Maiglöckchen

Weißröckchen

Wie bist du erblüht

Du kommst aus dem Himmel

Aus Gottes Gemüt


*


MAIENKÖNIGIN


Die blonde Schönheit Gottes geht,

Im Haare rote Blüten.

So schön ist noch die Maienwelt.

Gott will uns noch behüten.