VON TORSTEN SCHWANKE
1 Könige 11, 3 Und Salomo hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz.
*
Mama,
Stimme wieder besser.
Gruß & Kuss
Torsten
*
"Was hast du so gelitten!?"
Ich tat um Heilung bitten
Für unsre Frau Susanne
Und ward zum Schmerzensmanne.
*
Evi,
du bist mir doch lieber als alle Christen zusammen.
Torsten
*
Atme in mir, Du Heiliger Geist
Atme in mir, Du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, Du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue.
Locke mich, Du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, Du Heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, Du Heiliger Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere.
Amen.
hl. Augustinus
*
Liebe Mama,
heute mittag brachte eine Christin mir ein Gericht Nudeln mit Spargel und Speck vorbei. Ich war dann einkaufen und aß draußen eine Bratwurst, da grüßte mich eine schöne Frau. Ich erkannte sie nicht, denn sie war maskiert. Ich dachte: Woher kenne ich solch eine schöne Frau? Es war meine Lieblings-Kellnerin vom Chinesen. Dann tauschte ich bei meiner alten Nachbarin Münzen für die Waschmaschine ein, setzte extra eine Maske auf, sie sagte: Wegen mir müssen Sie keine Maske aufsetzen, wir haben 11 Infizierte in Oldenburg und die sind alle in Quarantäne. - Heute abend kommt Evi zu mir.
Ich hoffe, du hattest ein schönes Wochenende mit Johann.
Torsten
*
Torsten liegt im Sterbebett. Ihm erscheint der Jesusknabe.
Torsten:
Da bist du ja, mein vierjähriger blonder Jesusknabe!
Jesulein:
Ja, mein Toto, ich komme, dich zu holen. Was denkst du?
Torsten:
Ach ich hab auf Erden nie eine liebende Mutter gehabt, und nie hat mich eine Frau geliebt.
Jesulein:
Ich weiß, komm mit, ich bringe dich zu Maria.
(Torsten stirbt.)
(Der Vorhang fällt.)
*
Erhalte dir die Sehnsucht, im Himmel von Jesus umarmt zu werden.
Wars schön mit deiner Freundin?
*
Meine liebe Mama,
meine sanfte Freundin Susanne von Rastede hat KEINEN Krebs!
Heute Nacht hab ich 17 chinesische Gedichte für meine liebenswürdige Kellnerin übersetzt und schön gestaltet zu einem kleinen Heft mit einem schönen Titelbild von einer Pflaumenblüte.
Ich mag nur ganz sanfte, feinfühlige Frauen.
Dein Torsten
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Was, Su-Su, macht deine Erkältung und deine Quarantäne?
*
Liebe Dineke,
mein Freund in Hamburg und seine Frau, beide 45, hatten sich und ihre Kinder (3, 6 und 10) mit Corona infiziert. Der Vater hatte drei Tage etwas Bauchschmerzen und lag erschöpft im Bett, die Frau hatte einige Tage Husten, der 10jährige hatte drei Tage Fieber und der 3jährige drei Tage Durchfall. Dann war alles überstanden. Du brauchst also nicht soviel Angst zu haben, so schlimm ist das alles gar nicht. Guck nur keine Corona-Videos mehr und genieße den Mai.
Ich küsse dich,
dein alter Torsten
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Hochgeschätze Frau Rabbinerin!
Als ein Oldenburger Dichter katholischen Glaubens möchte ich Ihnen zum Zeichen meiner herzlichen Zuneigung zu den Kindern Israel meine "Lamentationen der Tochter Jerusalem" schenken. Vom Judentum fühle ich mich reich beschenkt, zuerst vom Gott Israels, dann vom Alten Testament, vom Babylonischen Talmud und dem Buch Sohar und solchen Dichtern wie Else Lasker-Schüler oder solchen Philosophen wie Edith Stein. Ich liebe die Jungfrau Torah, die Matronita Schechina und die Tochter Zion.
Ich erbitte Ihnen und Ihrer ganzen jüdischen Gemeinde den Segen und Schutz Adonais!
Torsten Schwanke
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Guten Morgen, liebe Mama,
heute habe ich eine Mail mit einem Gedicht an die Jüdische Gemeinde Oldenburg geschickt.
Wegen meiner Stimme muss ich wohl doch zum HNO-Arzt.
Torsten
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Liebe Mama!
Die einen sagen: Sei deiner Mutter dankbar, denn nie kannst du genug danken dafür, dass sie dich ins Leben geboren hat!
Die andern sagen: Wie kann deine Mutter das je wieder gut machen, dass sie dich in diese Welt geworfen!
Nun, das ist Geschmackssache.
Heute hab ich bei McDonalds gegessen, saß draußen auf dem Rinnstein, neben mir aßen drei Jugendliche. Ich hatte zum Essen eine Sonnenbrille geschenkt bekommen. Ich fragte die Jungs, ob sie einer haben möchte. Einer nahm sie an. Als sie dann auf ihren Motorrollern weg fuhren, winkten sie mir zum Abschied zu. Das freute mich sehr.
*
Nun Su-Su ist gesund
Will küssen ich den Mund
*
Liebe Valea!
DU BIST GEBOREN UM FREI ZU SEIN!
Torsten
*
1. Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist,
besuch das Herz der Menschen dein,
mit Gnaden sie füll, denn du weißt,
daß sie dein Geschöpfe sein.
2. Denn du bist der Tröster genannt,
des Allerhöchsten Gabe teu’r,
ein geistlich Salb an uns gewandt,
ein lebend Brunn, Lieb und Feu’r.
4. Du bist mit Gaben siebenfalt
der Finger an Gotts rechter Hand;
des Vaters Wort gibst du gar bald
mit Zungen in alle Land.
5. Zünd uns ein Licht an im Verstand,
gib uns ins Herz der Lieb Inbrunst,
das schwach Fleisch in uns, dir bekannt,
erhalt fest dein Kraft und Gunst.
6. Des Feindes List treib von uns fern,
den Fried schaff bei uns deine Gnad,
daß wir deim Leiten folgen gern
und meiden der Seelen Schad.
7. Lehr uns den Vater kennen wohl,
dazu Jesus Christ, seinen Sohn,
daß wir des Glaubens werden voll,
dich, beider Geist, zu verstehn.
8. Gott Vater sei Lob und dem Sohn,
der von den Toten auferstand;
dem Tröster sei dasselb getan
in Ewigkeit alle Stund.
*
Freude, schöner Götterfunken!
Tochter aus Elysium!
Tom hat bei mir Milch getrunken,
Las bei mir im Heiligtum!
*
Liebe Susanne,
gestern erzählte ich Evi, dass du Krebs- und Corona-frei bist. Da sagte Evi: Zum Glück! Die liebe Susanne! Ich hab sie ja zweimal am Telefon gesprochen, und da hab ich schon hören können, dass sie ein sehr lieber Mensch ist.
Liebe Susanne,
die Sonne scheint und die Maienkönigin wird immer schöner!
Torsten
*
Liebe Christel!
Vielleicht interessiert dich mein heutiger Traum von Konrad.
Ich arbeitete am Computer an Texten. Ein Ostfriese kam und sagte, ich solle doch jetzt mal einen Film mit ihm schauen. Ich sagte, dazu hätte ich keine Zeit, ich setze als Dichter die russische Theologie der göttlichen Weisheit fort. Da ward ich müde. Wie spät ist es? Konrad sagte: Acht Uhr morgens. Seit wann bin ich denn wach? Er: Seit drei Uhr morgens. Dann erinnerte er mich an die Demonstration zur atomaren Abrüstung um 12 Uhr. Ich: Ich bin auch gegen atomare Rüstung. Konrad (ironisch): Das ist die SPD auch. Na gut, sagte ich, wenn du es klarer willst, ich bin für die sofortige Abschaffung aller Atomwaffen. Er: Und wenn Fidel Castro das erreicht, wärst du dann auch bereit, nach Kuba zu reisen? Ich: Wenn schon der Papst zu Fidel Castro nach Kuba fliegt, kann ich das auch. Aber Karine muss mitkommen. Wenn Karine nicht mitkommt, komm ich nicht nach Kuba. Dann gab ich in eine Computer-Suchmaschine "Paris" ein und sah einen Film über Paris. Dann gab ich "Ave Maria in Prag" ein. Da war ich mit Konrad in Prag. Er fuhr einen Bus und erkundigte sich, wie man zur Ave-Maria-Kapelle käme. Eine Pragerin sagte: Da vorne links und dann immer gerade aus. Da ging es aber nicht geradeaus, sondern durch ein Labyrinth von engen Gässchen, dicht an einer großen Kathedrale vorbei. Schließlich fanden wir die Kapelle. Der König von Prag zog gerade ein und murmelte den Bibelvers: "Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?" Ich wiederholte den Vers für Konrad. Dann sah ich Karine: Sie war vollkommen schön! Ich sagte zu ihr: Erhöre mich nie, dann werde ich dir immer treu bleiben, denn ich kann nur unerreichbare Frauen lieben. Das Klein-und-Klein des Alltags liebe ich nicht. Ich werde dich für immer anbeten! Und wenn du einen Schwanz brauchen solltest, dann schnapp dir irgendeinen und steck ihn dir rein. Und Karine strahlte mich an und wir versprachen uns ewige Treue.
Liebe Christel, ich glaube, Konrad lebt auch bei Gott, und besucht mich in meinen Träumen.
Einen wunderschönen Mai im Herzen wünscht dir
Torsten
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Liebe Mama,
heute hab ich Evi geholfen, Sachen an die Straße für den Sperrmüll zu tragen. Vier Stunden hab ich gearbeitet. Nun tun mir alle Knochen weh. Ihr Satansbraten von Mann war auch da und hat die ganze Zeit gemeckert und Evi zum Weinen gebracht, ich hab sie getröstet. Ich hab doch Evi lieber als alle Christen zusammen. Nun höre ich Musik und erhole meinen Kopf im Gebet zu Maria.
Liebe Grüße
Torsten
PS: Endlich hab ich jetzt meine Anti-Tränen-Pille.
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Liebe Valea,
mein liebes ungetauftes Heiden-Mädchen,
du sollst nicht glauben an den Gott deines Vaters,
du sollst nicht einmal glauben an den Gott deiner Mutter,
du sollst glauben an DEINEN Gott!
Torsten
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Liebe Susanne,
du weißt, ich hab dich gern. Aber wenn sich Kinder und Eltern streiten, halt ich immer zu den Kindern.
*
OLDENBURGER ZAUBERSEGEN
Wie die Kuh / mit ihrem Kalbe
Salbe dich gesund / die Salbe,
Und der Mond / mit der Magie
Heile dir dein krankes / Knie!
*
»Veni creator spiritus«
Übersetzt von Torsten Schwanke
Ich bin Eins geworden, Schöpfergeist,
Besuche die Gedanken deiner Diener,
Erfülle die Menschen der göttlichen Gnade,
Die du selbst gebildet hast.
O Tröster, Geschenk Gottes,
Quelle des Lebens, der Liebe und der Vereinigung.
Du bist der Finger der rechten Hand Gottes,
Du versprichst und ermächtigst zu sprechen.
Entzünde das Licht unserer Sinne,
Gieße Liebe in unsere Herzen,
Die Schwäche unseres Körpers komm,
Um sie zu stärken, um sie zu ertragen.
Den Feind aus der Ferne wehre ab,
Um Gnade und Frieden zu erlangen,
Ein Anführer bist du so sehr,
Mit dir können wir all die schädlichen Dinge meiden.
Damit wir durch dich den Herrn kennen lernen,
Den Vater und den Sohn
Und den Heiligen Geist,
Jederzeit gewähre, dass wir Ihm uns schenken.
Groß ist die göttliche Herrlichkeit,
Des Vaters, und des Sohnes,
Der für immer und ewig aus dem Tod auferstand,
Und dem heiligen Paraklet. Amen.
*
Liebe Susanne,
eigentlich gefällt mir ein Telefon-Hauskreis viel besser, nur dich nicht zu sehen, da fehlt mir was.
*
Eric Clapton liebte die Frau seines Freundes George Harrison. Die beiden Gitarristen gaben zu zweit ein Konzert. Die Frau sollte entscheiden, wer der größere Virtuose ist. Nach dem Konzert sagte sie: Eric ist der bessere Gitarrist, aber ich liebe George.
*
Liebe Mama,
der Marien-Monat Mai geht nun zu Ende - jetzt kommt der heiße Sommer.
Ich hoffe, du hast auch auf deine Art ein festliches Pfingsten.
Torsten
*
Sabine,
gute Besserung! Mögest du an der Hand des Heiligen Geistes durch die Pfingsttage gehen!
Ich werde still im Kämmerlein beten.
Torsten
*
Liebe Mama,
das ist aber sehr großzügig von dir!
Eigentlich wollte ich zu Pfingsten Johann anrufen, aber wenn sein Urenkelchen da ist, will ich nicht stören. Bitte grüße ihn recht herzlich von mir!
Dein Sohn Torsten
*
Brauchst heute nicht mehr für mich einzukaufen
Mög Gott uns mit dem Heilig Geiste taufen
*
Danke, liebe Dini,
dass du mir zu Pfingsten geschrieben hast, ich fühle mich beschenkt wie ein Kind zu Weihnachten und bedankte mich gleich beim Heiligen Geist.
Torsten
*
Am Morgen vor der Zeit
Weckt mich der Elster Geschrei
Ich schließe die Tür zum Balkon
Und lege mich wieder aufs Ohr
*
Liebe Sabine,
am Pfingstmontag hatte Evi Schlüsselübergabe und hat den Befehl bekommen, bis Mittwoch noch ganz viel und teuer an der alten Wohnung zu restaurieren. Dazu ist ihr Auto jetzt ganz kaputt. Sie hat sich von einem Bekannten bis Mittwoch ein Auto für 30 Euro am Tag geliehen. Ihr neues Auto bekommt sie erst im August. Bis dahin muss sie alles mit dem Fahrrad erledigen, aber sie muss erst nachschauen, ob ihr Fahrrad funktioniert. Du siehst, die Not ist groß, auch die finanzielle.
Könntest du dir vorstellen, nächste Woche noch einmal mit mir zu Netto zu fahren für einen Großeinkauf? Dienstag muss ich erstmal selbst einkaufen fahren, denn Brot und Bier sind alle. Schreib mir mal, wann du vor hast, einkaufen zu gehen.
Warst du Pfingstmontag in Friesland? Und was macht dein Knie? Hast du etwa "katholische Knie" vom vielen Anbeten?
Dien Toto
*
1 Ik bün kummen, mien Süster, mien Leev, in mien Garden. Ik hevv mien Myrrh un mien Kruut token, ik hevv mien Seim un mien Honig eeten, ik hevv drunken mien Wien und mien Mölk. Eet, mien Fründ, un drink und bedrink di an de Leev!
2 Ik hevv slöpen, awer mien Hart was wach. Kiek, mien Fründ kloppt an de Döör: Maak mi open, mien Süster, mien Fründin, mien Duffke, mien Makellose! Mien Kopp ist vull van Tau und mien Haar vull van de Droppen van de Nacht.
3 Ik hevv mien Rockje uttogen, shall ik mien Rockje weder antoken? Ik hevv mien Fööt gebadet, shall ik mien Fööt weder besudeln?
4 Mien Fründ tät sien Hannen dör de Loch in de Döör, und mien Lib was heet.
5 Ik stund up un wull open de Döör för mien Fründ. Mien Hannen was nass van de Myrrh un mien Fingers van de dröppelnde Myrrh an de Reegel van de Döör.
6 Awer as ik wull öpen de Döör för mien Fründ, kiek, do was he weg. Mien Seel ward spleenig, do he mi verlaten! Ik sökt hem, awer ik hevv hem nich funnen. Ik rief hem, awer he gevt mi keen Antwörd.
7 Do hevvt funnen mir de Wachlüü, de in de Stadt spazerten, de prögelten mi wund. De Wachlü up de Muur token mi mien Schlier.
8 Ik segg ju, Dochters van Jerusalem, wenn ji hevv funnen mien Fründ, so seggt hem, dat ik bin spleenig van de Leev!
9 Wat is dat Goote an dien Fründ, dat he is better as de anner Karls? O do büst de Mojest van all de Wibkes, wat is so doll an dien Fründ?
10 Mien Fründ ist Liecht un Purpur, he is de Eerste van dusend Karls.
11 Sien Kopp is puur Gold. Sien Haar ist blond.
12 Sien Oogen sünd as de Duffkes an de Schlooten, sein Kusen baden in Mölk.
13 Sien Backen sünd as de Kruut in de Beeten. Sien Lippen sünd as de Röschen, as de dröppelnde Myrrh.
14 Sien Arms sünd as de güldene Stäbe, vull van Törkisen. Sien Lib is van Elfenbeen, vull van Saphirs.
15 Sien Been sünd as Marmelsäulen un de Fööt sünd Gold. Sien Lib is as de Libanon, as de künigliche Zeder.
16 Sien Mund is sööt un he is gaanz sööt! So is mien Fründ, so is mien Leev, ji Dochters van Jerusalem!
*
Heute, am 2. 6., war Omas Geburtstag. Wie lieb sie doch war!
*
Liebe Christel,
wie zum Trost dein Brief kam! Die Träume von meinen seligen Toten sind mit das Schönste, was ich noch im Leben habe. Corona geht mir auch wahnsinnig auf die Nerven. Ich schreib dir ein anderes Mal, denn heute komm ich nicht heraus aus dem Selbstmitleid. Vermisse Evi.
Torsten
*
Liebe Sabine,
mir ist zum Fluchen zumute (aber ich darf ja nicht) - und möchte alle verfluchen - außer dich!
*
Liebe Mama,
deine 100 Euro zu Pfingsten sind heute angekommen. Ich danke dir dafür, weil das deine Art ist, deine Liebe auszudrücken. Ich bin heute leider sehr verbittert und fühle mich von meinen einzigen beiden Freunden Evi und Mark im Stich gelassen. Aber der schöne Mond hat mich in der Nacht besucht. Ach, ich lebe nicht mehr gerne und möchte zu Karine in den Himmel.
Dein armer Sohn Torsten
*
Liebe Dineke,
du warst lieb zu mir... dafür dankt dir die Madonna... Ich sende dir ein Bild von ihr... Sie weint heute Nacht mit mir...
Torsten
*
Liebe Sabine,
das brasilianische Volk verehrt die Mutter Jesu sehr. Hier findest du ihr Bild aus dem Nationalheiligtum:
Ein Pastor einer Pfingstgemeinde nahm sich während einer Predigt eine Statue der Jungfrau und - gab ihr einen Fußtritt!
Urteile selbst, ob das Jesus gefällt.
Dien catholische bröer
*
Liebe Christel!
Evi ist nun in ihrem Elternhaus in Oldenburg-Krusenbusch angekommen, mit Quentin und Tom und 2 Hunden bewohnt sie das Erdgeschoss, oben wohnt ihr Bruder mit seiner Frau. Ihre Telefon-Nummer ist geblieben. Hier ihre Adresse:
Ihr Auto ist kaputt, sie bekommt erst im August ein neues. Mitte Juni muss sie wieder zur Schule (Schulbegleitung), dann kommt sie auch wieder zu mir, sie hilft mir ja im Haushalt, während der 2 Monate Umzug fiel das aus, und ich vermisse sie sehr. Ich will mit ihr alt werden.
Torsten
*
Liebe Sabine,
ich mag deine dezente Art, hilfsbereit zu sein, ohne erzieherisch wirken zu wollen, und deine Scheu, übergriffig zu werden. Da hat der Heilige Geist deinen Charakter sehr fein gebildet. Ich brauche praktische Hilfe und sehne mich oft nach mütterlichen Mitgefühl, aber wenn einer mich erziehen will, das kann ich nicht ausstehen.
Torsten
*
Im Buch Esther kommt der Name Gottes nicht vor. Aber Mordechai sagt: Wenn du uns nicht hilfst, dann kommt uns Hilfe "von einem anderen Ort" (ha-Makom). So ist für die Juden Ha-Makom zu einem Gottesnamen geworden. so kann es sein, dass kein Gruß von den Freunden und Freundinnen kommt, aber plötzlich eine schwäbische Theologin an einen denkt.
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Du fragtest, wie es Maria geht? Hier die Antwort:
"Heute bin ich traurig. Mein Herz ist durchbohrt von der Kälte und Gleichgültigkeit der Menschen."
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Der Heilig Geiste ist ein Kavalier
Das spüre liebe Schwester ich an dir
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Liebe Mama!
Da hat einmal ein Polizist in den USA sich schlecht verhalten, und schon gibt es weltweite Demonstrationen, davon will ich gar nichts wissen. Mein Bibelkreis macht Druck, ich solle zum Arzt gehen, ich hasse diese Einmischung in mein persönliches Leben. Mein Freund Mark aus Hamburg ist hoffnungsvoll überarbeitet, da bin ich nur froh, nicht verheiratet zu sein. Evi vermiss ich immer noch, sie kommt wohl erst Mitte Juni wieder zu mir. Heute hat mich überraschend meine alte Bekannte aus Süddeutschland angerufen, ich fühlte mich gerade sehr einsam. Ich hab Marcos und Susannes Tochter eine Perlenkette schenken wollen, aber sie hat sie nicht haben wollen. Zu Pfingsten hat mir eine junge Frau geschrieben, die mal in unserm Bibelkreis war und der ich den Hof gemacht habe, "liebste Grüße" schrieb sie, das hat mich getröstet. Das alles ist mehr ärgerlich als erfreulich. Ich flüchte mich in das Buch eines chinesischen Philosophen und in die Übersetzung chinesischer Feenmärchen.
Ich denke an dich, liebe Mama.
Torsten
*
"Liebe ist für die meisten Männer - Habsucht. Für einige ist es - die Anbetung einer verschleierten Gottheit…"
*
Du Licht der Welt,
Du Salz der Erde,
Die mir gefällt,
Du Lamm der Herde!
*
Oh Susanna
(1848)
Ich kam aus Alabama,
Mit meinem Banjo auf meinem Knie,
Ich bin gegangen nach Louisiana,
Meine wahre Liebe zu sehen;
Am Tag meiner Abreise regnete es die ganze Nacht.
Das Wetter war trocken.
Die Sonne war so heiß, dass ich erfror.
Susanna, weine nicht!
CHOR
Oh Susanna, oh weine nicht um mich,
Ich bin aus Alabama gekommen,
Mein Banjo auf meinem Knie.
Ich sprang an Bord des Telegraphen
Und krabbelte den Fluss hinunter,
Die Lektüre vergrößerte sich
Und tötete fünfhundert Neger.
Die Kugel pfiff, das Pferd lief weg,
Ich dachte wirklich, ich würde sterben;
Ich schließe die Augen, um den Atem anzuhalten,
Susanna, weine nicht!
CHOR:
Oh Susanna &C.
Ich hatte einen Traum von einer seltsamen Nacht,
Als es noch still war,
Dachte ich, ich hätte Susanna
Den Hügel hinunterkommen sehen;
Der Buchweizenkuchen war in ihrem Mund,
Die Träne war in ihrem Auge;
Ich sage: Ich komme aus dem Süden,
Susanna, weine nicht!
CHOR:
Oh Susanna &C.
Ich werde bald in New Orleans sein,
Und da werde ich mich umsehen,
Und wenn ich Susanna finde,
Werde ich auf den Boden fallen.
Und wenn ich sie nicht finde,
Werde ich mit Sicherheit sterben.
Und wenn ich tot und begraben bin,
Susanna, weine nicht!
CHOR:
Oh Susanna &C.
*
Du bist
Mein Schutzengel
Dich hat Gott
Zu mir gesandt
Ich glaube an Engel
Weibliche
*
Sie verspricht sich Jhn biß in Tod zu lieben.
1.
JCh wil dich lieben meine Stärke /
Jch wil dich lieben meine Ziehr /
Jch wil dich lieben mit dem Werke /
Und immerwehrender Begihr:
Jch wil dich lieben schönstes Licht
Biß mir das Hertze bricht.
2.
Jch wil dich lieben O mein Leben
Als meinen allerbesten Freind;
Jch wil dich lieben und erheben /
So lange mich dein Glantz bescheint.
Jch wil dich lieben Gottes Lamm
Als meinen Bräutigam.
3.
Ach daß ich dich so spät erkennet /
Du Hochgelobte Schönheit du!
Und dich nicht eher mein genennet /
Du höchstes Gut und wahre Ruh!
Es ist mir leid und bin betrübt /
Daß ich so spät geliebt.
4.
Jch lieff verirrt und war verblendet /
Jch suchte dich und fand dich nicht;
Jch hatte mich von dir gewendet
Und liebte daß geschaffne Licht;
Nu aber ists durch dich geschehn
Daß ich dich hab ersehn.
5.
Jch danke dir du wahre Sonne
Daß mir dein Glantz hat licht gebracht:
Jch danke dir du Himmels-Wonne /
Daß du mich fro und frey gemacht:
Jch danke dir du güldner Mund /
Daß du mich machst gesund.
6.
Erhalte mich auff deinen Stegen /
Und laß mich nicht mehr irre gehn;
Laß meinen Fuß in deinen Wegen
Nicht straucheln oder stille stehn:
Erleucht mir Leib’ und Seele gantz
Du starker Himmels glantz.
7.
Gib meinen Augen süsse Thränen /
Gib meinem Hertzen keusche brunst;
Laß meine Seele sich gewöhnen
Zu üben in der Liebe-Kunst:
Laß meinen Sinn / Geist und Verstand /
Stäts sein zu dir gewand.
8.
Jch wil dich lieben meine Krone /
Jch will dich lieben meinen Gott;
Jch wil dich lieben ohne lohne
Auch in der allergrößten Noth;
Jch wil dich lieben schönstes Licht /
Biß mir das Hertze bricht.
Angelus Silesius
*
Sie war blond
Sie war jung
Sie war schlank
Sie war schön
*
Liebe Mama,
Endlich! Montag kommt Evi wieder zu mir!... Nächste Woche Mittwoch vormittag hab ich einen Termin beim HNO-Arzt. Neulich hab ich mir eine Handvoll Nordsee-Krabben gekauft.
Ich hoffe, es geht dir einigermaßen gut. Was machen deine Krämpfe? Deine Rückenschmerzen? Deine Schlafstörungen?
Torsten
*
Fronleichnam wars, da kam
Sabina, brachte zahm
Gemüse, Fleisch und Reis,
O Christe kyrieleis.
*
Liebe Sabine,
du kannst dir gar nicht vorstellen, wie traurig, verlassen und verzweifelt ich bin. Ich spiel den Christen ja nur die Maske der Fröhlichkeit vor. Schließ mich doch bitte in dein Herz ein, um der göttlichen Barmherzigkeit willen.
*
Verzweifelt such ich ein Bild, das so schön ist wie du, blonde Göttin…
*
Danke für den Psalm und dein Gebet. Gott will mich wohl als Märtyrer. Die Königin liebt mich - in ihrem gekreuzigten Sohn. Ich bin eben allein für die himmlische Liebe geschaffen. Ich denk an dich, barmherzige Schwester.
*
Was soll ich dem Engel geben, der mich so treu begleitet?
Lege für ihn das Lukas-Evangelium aus!
*
Liebe Sabine,
heute habe ich Lukas, die Geschichte vom 12jährigen Jesus für dich kommentiert, es hat mir viel Freude gemacht. Ich trinke doch manchmal die tröstende Muttermilch der himmlischen Weisheit.
*
I'm not able to visit your wedding feast, but I hope to see you at the wedding feast of the Lamb, when Lady Wisdom gives me her pearl.
Take your medicine!
*
Salve Amor
Amor fati
*
O Aurora borealis
Amor intellectualis
*
Am Montag kommt die Göttin zu mir
Am Dienstag kommt die Heilige zu mir
Am Mittwoch geh ich zum Heiland
Am Donnerstag kommt die Kirche zu mir
Am Freitag geh ich ans Kreuz
Am Samstag werde ich begraben
Am Sonntag geh ich zum ewigen Sabbath
*
Besiegen wir das Böse
Mit noch mehr Güte
Wie es die Heiligen taten
Die bekannten und unbekannten
Von denen wir vielleicht einen kennen…
*
Liebe Sabine,
Tom hat depressive Verstimmungen und Selbstmordphantasien. Für eine Therapie ist er nicht offen.
Torsten
*
Liebe Mama,
danke für deine ermutigenden Worte, die werde ich mir diese Woche jeden Tag durchlesen. Heute war Evi da. Da konnte ich mal wieder tüchtig aufatmen nach all dem seelischen Druck. Das darf man eigentlich nur von Gott sagen: Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen - aber manchmal denkt man dabei an einen geliebten Menschen.
Dein Torsten
*
Sei heiter und froh
Sagt die Pansophie
*
Die Heilige
Sie erzieht mich nicht
Sie betet für mich
Die andern Christen
Sind nur Schwätzer
Und Besserwisser
*
Weißt du, Mama,
Oma hat sich so liebevoll um mich gekümmert, wenn ich später Großmütter gesehen habe, wie die Großmütter von Evis und Karines Kindern, dann dachte ich immer, wie armselig sie waren, sie wurden von den Enkeln nicht sehr geliebt und sie haben sich auch nicht sehr gekümmert. Deine Mutti und meine Oma war schon was ganz Besonderes.
Dein betrunkener Torsten
*
Ich arbeitete mit einem Freund draußen, Sand schaufeln. Wir hatten die Zeit ganz vergessen, denn um 20.15 Uhr waren wir bei dir zum Fußballgucken eingeladen. Es war schon 20.45. Ich ging zu dir, der Freund lasse sich entschuldigen. Ich schlug vor, alternativ die Verfilmung eines russischen Romans zu sehen, Doktor Schiwago von Puschkin. Du warst enttäuscht, denn du hattest extra Bananen-Quark gemacht. Du hattest Gäste, Johann und seine ganze Sippschaft. Ich saß neben dir am Tisch, eine junge Frau grüßte mich. Ich bin Doris' Sohn, sagte ich. Die Party war im Gange, du warst erschöpft. Du sagtest: Wenn es so wie früher wäre, würde ich jetzt Pantoffeln anziehen und mich hinlegen, aber ich muss ja auf die Kinder aufpassen. Ein über fünfzigjähriger Sohn von Johann sagte: Wir sind ja keine Kinder mehr. Dann kam Johann, vom Champagner sturzbetrunken. Er sagte zu mir, er hätte mich als Sohn angenommen und sei mit mir in Christus verbunden. Dann sprach er mit mir über die Dichter Heinrich Heine und Friedrich Hölderlin. Ich sagte, ich kenne Hölderlins Fragmente auswendig und schreibe selber Fragmente. Ich holte ein Notizheft hervor und zeigte ihm mein Gedicht
In Frankreich
Der Schöpfer
Johann sagte mir ein von ihm selbst gereimtes Gedicht, das war aber von Shakespeare. Dann bin ich aufgewacht.
*
Hab keinen Kehlkopfkrebs, soll weiter inhalieren. Danke für dein Gebet.
*
Sehr verehrte Frau Pastorin Kramer!
Sprechen Sie eigentlich Plattdeutsch? Ich habe versucht, das Hohelied Salomo ins Plattdeutsche zu übersetzen. Eine ostfriesische Christin nannte es ein "selbsterfundenes Plattdeutsch, aber niedlich". Nun will ich mich an den Prediger Salomo machen. Entscheiden Sie selbst ganz frei, ob Sie Zeit und Interesse haben, den Text zu lesen.
GOTT mit Ihnen!
Torsten Schwanke
*
Mama,
meine Nachbarin hat mir heute Abend Rotkohl mit Gulasch und Salzkartoffeln vorbeigebracht. Ess ich jetzt.
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Liebe Susanne,
für mich wirst du immer eine Krankenschwester bleiben, und nicht eine medizinische Fach-Angestellte. Krankenschwester, englisch nurse, was auch Amme bedeutet. Krankenschwestern waren früher die katholischen Nonnen.
Torsten
*
Maria segnet dich!
*
Ich bin die milde Mutter
Ich bin die sanfte Mutter
Ich bin die gütige Mutter
Und ich hab dich gern
*
Ich möcht noch mal klein sein und Krabben pulen mit meiner Mutter.
*
KANT
Wer die Frau-an-sich ist
Das kann ich nicht erkennen
Ich weiß nur in meinem Geist
Sie ist die makellose Schönheit
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Liebe Christel!
(Ich schreibe dir betrunken.) Evi findet ihr Telefon nicht wieder. Sie ist unter ihrem Handy zu erreichen:
Sie macht sich sehr viele Sorgen um ihre Söhne, die beide seelische Probleme haben, Quentin ist in infantile Abhängigkeit zurückgefallen und Tom kämpft mit depressiven Verstimmungen und Suizid-Phantasien. Vielleicht magst du ja mal mit Evi telefonieren, aber ich glaube, du telefonierst nicht gern.
Corona war gestern
Heute ist Rassismus
Liebe Grüße,
Torsten
*
Liebe Sabine,
geh an der Hand deiner himmlischen Mutter zu deinem Bräutigam!
Torsten
*
Liebe Mama,
zur Zeit geht mein Telefon nicht, vielleicht ist der Aku verbraucht. Ich schreibe dir, wenn es wieder geht.
Ich bin wieder aus der CDU ausgetreten. Sie hatten mich zur Schwulen-Parade eingeladen, das brachte das Fass zum Überlaufen.
Liebe Grüße,
dein aufgepumpter Torsten
*
Liebe Sabine,
Evi hat mir gerade gebeichtet, dass sie schon seit Wochen ein Stechen in der Gegend des linken Lungenflügels hat, aber da sie von Kindesbeinen an Angst vor Krebs hat, traut sie sich nicht zum Arzt. Ich empfahl ihr Stoßgebete zum heiligen Erzengel Raphael ("Gott heilt"). Bitte bete doch dafür.
Noch geht es mir recht gut. Mein Akku im Telefon ist kaputt, bin also zur Zeit nur über Mail erreichbar.
Torsten
*
Mama,
mein Anrufbeantworter hat sich heute Dienstag morgen gemeldet, dass Montag Abend Johann bei mir angerufen hat. Ich kann aber noch nicht telefonieren. Sag ihm bitte, ich melde mich bald. Konnte trotz Blutmessung 6 Stunden schlafen. Hab heute Belastungs-EKG und Ultraschall, mein Bauch sieht aus, als ob ich schwanger sei.
Torsten
*
Sabine,
dank deines Gebets und der Gnade Gottes konnte ich dich Bluthochdruckmessung sechs Stunden schlafen. Die Folgetermine von heute sind verschoben worden. Ich war im Café frühstücken. Vielleicht kann ich heute über die Bergpredigt schreiben. Mittwoch müsste ich zu aktiv-irma, gucken, ob es da einen neuen Akku für mein Telefon gibt.
Torsten
*
Hallo Jeanine,
schön, wieder von dir zu hören. Ich hab dich manchmal vermisst und mir auch manchmal Sorgen um dich gemacht. Evi ist nun endlich umgezogen. Ich habe ein bisschen zu viel Arzttermine für meinen Geschmack, ist aber nichts Schlimmes. Schlaf dich gut aus! Bis bald,
Torsten
*
Liebe Mama,
heute am Mittwoch den 24. Juni ist Sankt Johannis, da ist der Namenstag von Johann. Herzliche Segensgrüße!
*
Sabine betet:
HERR, du hast mich wunderbar bereitet!
Amen.
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Jeanine,
was hab ich für Frankreich getan in den Frühlingsmonaten, da du dort warst? Eigene erotische Poesie und Prosa von vor fünfzehn Jahren ins Französische übersetzt, einige Gedichte von Marot übersetzt und einige Gedichte "an die Schönheit" (Racine, Voltaire, Villon, Banville, Rimbaud, Gautier u.a.) Dann begann meine französische Muse vorerst zu verstummen. Ach ja, ich lese gerade das große Testament von Villon in zwei verschiedenen deutschen Nachdichtungen.
Torsten (le Cygne)
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GENIE
VON ARTHUR RIMBAUD
Er ist Zuneigung und Gegenwart, seit er das Haus für den schäumenden Winter und das Summen des Sommers geöffnet hat, der Getränke und Essen gereinigt hat, der den Charme flüchtiger Orte und die übermenschliche Köstlichkeit der Stille hat. Er ist Zuneigung und die Zukunft, Kraft und Liebe, die wir inmitten von Zorn und Schwierigkeiten am Sturm-gepeitschten Himmel und auf Fahnen der Ekstase vorbeiziehen sehen.
Er ist Liebe, perfektes und neu erfundenes Maß, wunderbare und unvorhergesehene Vernunft und Ewigkeit: Maschine, die für ihre tödlichen Eigenschaften geliebt wird. Wir alle haben den Schrecken seiner Nachsicht und unserer eigenen erlebt: O Freude an unserer Gesundheit, Aufschwung unserer Fähigkeiten, egoistische Zuneigung und Leidenschaft für ihn, für den, der uns mit seinem unendlichen Leben liebt.
Und wir erinnern uns an ihn, und er reist... Und wenn die Anbetung verschwindet, ertönt und erklingt ihre Verheißung: „Weg mit dem Aberglauben, diesen alten Körpern, diesen alten Paaren und diesen alten Zeitaltern. Es ist das Zeitalter, das gesunken ist!“
Er wird nicht weggehen oder wieder vom Himmel herabsteigen, er wird die Erlösung des Zorns der Männer und der Fröhlichkeit der Frauen und all dieser Sünden nicht erreichen; denn es ist jetzt vollbracht, indem er da ist und geliebt wird.
O seine Atemzüge, seine Köpfe, seine Rasse; die schreckliche Schnelligkeit der Vollkommenheit von Formen und Handlungen!
O Fruchtbarkeit des Geistes und Unermesslichkeit des Universums!
Sein Körper! Die geträumte Befreiung, das Zerbrechen der Gnade, gekreuzt mit neuer Gewalt!
Sein Anblick, sein Anblick! All das alte Knien und Leiden, in seinem Kielwasser gehoben!
Sein Tag! Die Abschaffung allen resonanten und wogenden Leidens in intensiverer Musik!
Sein Schritt! Migranten, die größer sind als alte Invasoren!
O Er und wir! Stolz wohlwollender als verschwendete Wohltätigkeitsorganisationen.
O Kosmos! Und o das klare Lied des neuen Unglücks!
Er hat uns alle gekannt und uns alle geliebt! Lasst uns in dieser Winternacht von Umhang zu Umhang, von der turbulenten Stange zum Schloss, von der Menge zum Strand, von Blick zu Blick, unsere Stärken und Gefühle taub, lernen, ihn zu grüßen und zu sehen und ihn zu senden zurück, und unter den Gezeiten und auf dem Gipfel der schneebedeckten Wüsten folgt seinem Sehen, seiner Atmung, seinem Körper, seinem Tag!
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Liebe Mama,
mein Telefon hat den Geist aufgegeben. Sabine hat mir ein Telefon mitgebracht, dessen Stecker passen aber nicht in meinen Rooter. Ich hab für 20 Euro ein Telefon bestellt, hoffe, dass das dann geht. Bis dahin müssen wir schriftlich in Kontakt bleiben. Im Bibelkreis haben wir gebetet, dass möglichst deine Sehkraft erhalten bleibt. Sabine hat mir Spaghetti Bolognese mitgebracht, die ess ich jetzt. Sabine ist eine Ostfriesin, alleinstehend, Christin, kümmert sich viel um Alte und Kinder, leitet eine evangelische Pfadfindergruppe. Sie geht mit mir einmal die Woche einkaufen, bis Evi im August ihr neues Auto bekommt. Selbstverständlich gebe ich Sabine Geld für ihre Hilfe. Dazu ist ja die Pflegestufe da.
Torsten
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Die junge blonde Liebreizgöttin
Schnappte sich den reichen Mann
Aber die alte runzlige Kartoffel
Schickten sie bei mir vorbei
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Dini,
am Tag von Sankt Emmi grüße ich dich von Herzen, meine blonde Jugendgöttin!
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Liebe Jeanine,
danke, dass du an mich gedacht hast, leider konnte ich mir die Bilder von Roquefort nicht ansehen, belehrte mich aber, das dort ein berühmter Ziegen-Schimmel-Käse hergestellt wird. Ich habe heute etwas über den Heiligen Gral geschrieben. Morgen seh ich Evi wieder, die, wie ich, am Ende ihrer körperlichen Kraft ist.
Torsten
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Liebe Mama,
eben höre ich ein Kapitel aus dem Koran als Hörbuch, mit folgenden zwei Versen grüße ich dich:
17, 23
Und dein Herr hat bestimmt, daß ihr nur Ihm dienen und zu den Eltern gütig sein sollt. Wenn nun einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sag nicht zu ihnen: „Pfui!“ und fahre sie nicht an, sondern sag zu ihnen ehrerbietige Worte.
17, 24
Und senke für sie aus Barmherzigkeit den Flügel der Demut und sag: „Mein Herr, erbarme Dich ihrer, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war.“
Torsten
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Wann lebte Gottfried von Brouillon?
Als er Magenprobleme hatte.
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Liebe Sabine,
kennst du Pachamama, die Mutter Erde der Indigenen Amazoniens? Bei der Amazonas-Synode im Vatikan erlaubte Papst Franziskus den Indigenen eine Pachamama-Zelebration in den Vatikanischen Gärten. Dafür wird er sehr angefeindet und des Götzendienstes verklagt. Die Pachamama-Statue wurde in einer römischen Karmeliter-Kirche aufbewahrt, wo sie anonyme Fanatiker stahlen und sie in die Tiber warfen und es filmten, das gefiel den Franziskus-Gegnern, aber es verletzte die Indigenen.
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Liebe Mama,
aus dem Testament eines französischen Dichters aus dem 15. Jahrhundert:
Und also meinem Mütterlein
Will ich ein fromm Gebetchen weihn.
Sie hat durch mich so viele Klagen
Gott weiß es und viel Harm getragen.
Ich weiß kein zweites Heim und Dach,
Drin Leib und Seele sichrer wohnen.
O Gott, mich strafe tausendfach,
Nur mögst du sie vor Leid verschonen!
Torsten
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Liebe Sabine,
heute war der Tag von Petrus und Paulus, der Papst sagte: Einheit und Prophetie - das sind auch meine Anliegen. Nach der Morgenmesse vom Kölner Dom war ich bei der Bank und anschließend im Café frühstücken. Brachte dann den engelhaften Damen und Mädchen der Hausarztpraxis Eis vorbei (dank Marias Gnade durfte ich es bei dem blutjungen Mädchen abgeben.) Mittags kam Evi. Ich hatte extra für sie am Sonntag alle Hausarbeit erledigt, so dass sie sich bei mir satt essen konnte und mir ihr Herz ausschütten. Sie müsste eigentlich zur Frauenärztin wegen der regelmäßigen Vorsorge, hat aber Angst. Tom macht zuhause nichts, Quentin ist hilfsbereit. Gestern Abend hab ich einen Vortrag über Nietzsche gehört, der jetzt gerade von den Chinesen geschätzt wird, es kommt gerade die 7. Übersetzung vom Zarathustra heraus. Prima, das mach ich auch, dachte ich, und bin gerade dabei, Nietzsches Zarathustra ins Englische zu übersetzen. Ansonsten arbeite ich am Lukas-Kommentar für dich. Gestern Nacht hörte ich Franziskus über Davids Gebet: David sei eine Dichterseele, in den langen einsamen Nächten sei seine einzige Freundin seine Leier gewesen... Das gefiel mir natürlich. Franziskus hat einen Kranken umarmt, der absolut entstellt war, er sah einfach ekelerregend aus, ein wahres Monstrum. Nun muss ich etwas Wurst essen und dann gehts noch an Lukas oder Zarathustra.
Ciao,
Torsten
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Marco fuhr ein silbernes Auto, im Auto saßen noch Susanne, Sabine und ich. Wir fuhren zu einem Festival der Pfingstler. Ein großes Festzelt. Ein junges Ehepaar hielt einen Vortrag. Ich hörte aber nicht zu, sondern lag auf der Wiese. Dann war Tom da und kletterte auf meinen Rücken. Ich sagte zu ihm: Du mein Amor, du Schalk. Ein Pfingstler sagte, das klänge verliebt. Ich sagte: Ich bin ja auch verliebt, aber er nicht. Dann erzählte ich dem Pfingstler, dass ich als Kind mit den katholischen Pfadfindern in Bayern war und beim Fußmarsch nicht mehr laufen konnte, da nahm mich mein Betreuer auf die Schultern und trug mich und erzählte mir von Sankt Christophorus, der nur dem mächtigsten Herrn dienen wollte und so zu Christus kam und das Christuskind auf den Schultern über den Fluss trug, das Christuskind war so schwer wie die ganze Welt. Der Pfingstler hörte schon gar nicht mehr zu. Die Vortragenden kamen aus dem Zelt und redeten mit Leuten, ich fand sie jung und geistlich sehr unreif. Dann merkte ich, dass ich meine Bezugsgruppe verloren hatte, und ich suchte sie. Im Zelt hörte ich eine Frau einen Mann fragen: Liebst du mich? Der Mann: Ich liebte dich schon immer und werde dich immer lieben. Da wandte sich die Frau an einen zweiten Mann: Und du? Der zweite Mann sprach in Versen: Du bist süß unter all dem Bitteren. Ich dachte: Jede Frau braucht zwei Männer, die sie lieben. Dann hörte ich Marcos und Susannes Stimmen, ich hatte meine Bezugsgruppe wiedergefunden. Marco und Sabine standen in der Küche und wuschen Geschirr ab. Marco sagte: In der praktischen Diakonie sind die Pfingstler schwach, keiner will abwaschen. Ich sagte, ich hätte befürchtet, sie wären ohne mich abgefahren, ich hätte Verlustängste gehabt. Marco fragte, woher diese Ängste kämen. Ich sagte ironisch psychologisierend: Weil meine Eltern mich Sylvester immer allein gelassen hätten. Marco sagte: Aber deine liebe Oma war dann ja da. Dann erzählte ich Marco von der Frau mit den beiden Männern. Marco und Susanne saßen vor dem Zelt auf einer Holzbank, ich stand vor ihnen. Das käme bei Goethe in vielen Dramen vor, zum Beispiel im Tasso: Zwei Männer lieben eine Frau, der eine sei ein Bohemien und himmelte die Frau an, der andere sei ein etwas bornierter Bürger und sorge praktisch für seine tüchtige Ehefrau.
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Liebe Mama,
da ich dem Psychiater meine Schlaflosigkeit über Jahre klagte, hat er mich jetzt in einen Dornröschen-Schlaf versetzt. Heute am Dienstag bin ich um 2 Uhr morgens eingeschlafen, um 3 aufgewacht, auf Toilette gegangen, weiter geschlafen bis 7, noch mal umgedreht, geschlafen bis 9, lebhaft geträumt, Gottesdienst gefeiert, eine Stunde zu Gott gebetet, eingeschlafen und bis 2 geschlafen, einen Roman geträumt, eine halbe Stunde gelesen, eine halbe Stunde zu Karine gebetet, eingeschlafen bis 5, war dann immer noch müde und wurde erst richtig wach um 18.30 während des Gottesdienstes, schrieb an verschiedenen Texten bis 24 Uhr, jetzt trink ich Wodka, bete zu Maria und geh bald schlafen. Aber besser als diese entsetzliche Schlaflosigkeit.
Dein Dornröschen
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"Vor ein paar Tagen dachte ich, Jeanine getroffen zu haben. Ich fuhr auf dem Fahrrad und sah eine ältere Dame, die mir in die Augen schaute und mich grüßte. Ich grüßte zurück, denn ich dachte, es wäre Jeanine. Sie sprach auch ein etwas gebrochenes Deutsch. Sie fragte, wie es mir ginge, und ich erzählte ihr aus meinem Leben. Zum Schluss stellte es sich aber heraus, das es gar nicht Jeanine war, sondern eine ehemalige Nachbarin von uns."
Evi
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Willst du einen guten Menschen sehen,
Schau die heilige Sabine an,
Lern von ihr, den rechten Weg zu gehen,
An der Hand von Jesus, ihrem Mann.
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Dineke,
heute sagte der Satiriker: Männer wollen Frauen, die jung und knackig und knusprig sind... Die fehlen mir. Nur meine Krankenschwester in der Hausarztpraxis ist etwa 18 und schlank und süß... Ach, wie ich mich nach Schönheit sehne... Ich leide darunter, so entsetzlich alt zu sein...
Tausend Küsse!
Torsten
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Keine Kunst ist es, alt zu werden
Es ist Kunst, es zu ertragen
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Liebe Sabine,
heute war ich den ganzen Tag todmüde, konnte nichts arbeiten. Evi klagt über ihre penetrante Schwägerin, die sich immer sehr dreist einmischt. Gesundheitlich geht es ihr zur Zeit gut. Wir haben gesprochen über Frau Weisheit bei Jesus Sirach, die Urmaterie der mittelalterlich-katholischen Philosophie und meine Vorstellung vom Himmel im Gegensatz zu der meiner evangelikalen Freunde. Abends hab ich einen romantischen Liebesfilm gesehen mit einem total entzückenden sechsjährigen Knaben, der aussah und sprach wie Milan, ich war sehr gerührt. Morgen vormittag muss ich zur Hausärztin.
Torsten
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Liebe Christel,
Evi sagte mir, auf dem Tiburzy-Grab stehen nur Karines und Konrads Namen und nicht Maites. Sollte man den nicht irgendwie noch hinzufügen?
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Hallo Christel,
für Evi liegt jetzt das Tiburzy-Grab auf dem Weg von der Schule nach Hause, so war sie in letzter Zeit öfter da und schöpfte dort etwas Ruhe und Frieden, die Rosen, die sie gepflanzt hatte, hatten die lange Hitze und Trockenheit nicht überlebt, Evi hat neue Blumen gepflanzt.
Mein Freund aus Neu Wulmstorf fährt dieses Jahr in den Sommerferien mit seiner Tochter nach Sylt. Für ihn schreibe ich meine Erinnerungen an Sylt auf. Das war Ostern 2005, ich war erst mit Juri hingefahren und eine Woche später mit Konrad und Milan und Simon. Dort hab ich Karine einen närrischen Heiratsantrag gemacht, aber sie hatte gesagt: "Du liebst doch Evi." Nun, träumen kann man ja allerlei, aber es hätte doch gewiss manchen Stress und Ärger mit Karine als Ehefrau gegeben. Aber so ein greisenhafter Witwer wie ich idealisiert eben gerne.
Torsten
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Liebe Jeanine,
Maitresse heißt doch Herrin? Oder meint es eine Geliebte? Ein Priester sagte: Marie, mon maitresse... Oder hat das Wort (wie im Deutschen) einen unanständigen Klang in Frankreich? Oder ist es für eine Dame ehrenvoll, Maitresse genannt zu werden?
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Susanne erwacht am Morgen
Danke Gott dass ich atmen kann
Danke Gott für die Luft
Susanne schaut in den Spiegel
Danke Gott dass ich schön bin
Amen
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Jeanine,
vielleicht hältst du mich auch für verrückt, wie so viele? Aber ich bin verliebt in eine Dichterin, Marina, die 1941 von Stalin in Russland in den verzweifelten Selbstmord getrieben wurde. Sie hatte ein Liebesgedicht an einen Freund in hundert Jahren gedichtet, und der bin - ich. Ich übersetze alles von ihr, was ich auf englisch oder französisch finde. Es ist eine himmlische Romanze... Sie liebt mich und ich liebe sie...
Torsten
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Schenke der Welt dein schönstes Lächeln!
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Liebe Mama,
heute Nachmittag kam spontan die gutherzige Christin Sabine vorbei und brachte mir einen Kartoffelauflauf mit zwei Bockwürsten vorbei. Ich verschlang ihn mit Heißhunger. Zum Dank kommentierte ich weiter (auf ihren Wunsch hin) das Lukas-Evangelium.
Liebe Grüße,
wir beten jeden Donnerstag für dich und ich natürlich öfter,
dein Torsten
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Geliebte, du hast nicht eine Botschaft
Du bist eine Botschaft Gottes
Der Spatz soll piepen
Der Frosch soll quaken
Die Nachtigall soll flöten
Susanne soll lächeln
Und Torsten soll dichten
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MEINE ZWEI FRAUEN
Frau Weisheit ist ein junges Weib
Und nackt und reizend ist ihr Leib.
Auf dass sie schauen darf der Mann,
Frau Muse zieht ihr Kleider an.
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Liebe Sabine,
den Kartoffelauflauf hab ich mit Heißhunger verschlungen, er schmeckte sehr gut. Lecker darf man ja nicht mehr sagen. Zum Dank werde ich heute noch für dich Lukas kommentieren - ich darf nur nicht an Marcos Marienhass denken, ich denke mir als Hörerin einfach die nicht-fanatische Sabine.
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Und der Herr sprach:
Ich gedenke der Zeit, da du eine freundliche Dirne und eine liebliche Braut warst...
der Prophet Jeremia
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Was soll ich viel lieben, was soll ich viel hassen?
Man lebt nur vom Lebenlassen.
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Liebste Dineke,
nun bitte ich dich einmal um Hilfe. Heute um Mitternacht rief meine alte geliebte Evi mich ganz aufgelöst an, ihre alte und kranke Hündin Luna ist spurlos verschwunden. Ich möchte dich bitten, für Lunas Wiederfinden zu beten.
Ich küsse deine kleinen Füße!
Torsten
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Liebe Mama,
Frauen mit grauen Haaren finde ich nicht schön. Evi färbt ihre Haare schön schwarz, sie wäre sonst auch schon grau, wie mein Bart. Aber wenn ein Sohn das seiner Mutter sagen darf, deine WEISSEN Haare finde ich schön.
Torsten
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SUSANNE
Sie gibt nur ein paar schnurrende Wohllaute von sich, wie eine Katze, die man streichelt, aber in diesem samtenen Schnurren ist mehr göttliche Liebe als in all der Hirn-Akrobatik der Herren Theologen.
*
Du gibst von dir so süße schöne Töne
Das sind so süße Töne voller Schöne
Ich würde fast zum Liebesdichter werden
Wenn ich nicht wäre schon Poet auf Erden
*
Liebe Jeanine,
in meinem Bibelkreis ist eine Frau, 40 Jahre, die Ehefrau meines Freundes, ich kenne beide seit 22 Jahren, sie ist sehr schlank, sehr anmutig, sehr adelig gekleidet und sehr charmant und sehr schweigsam. Zur Zeit treffen wir uns nicht wegen C+++, versammeln uns nur zur Telefonkonferenz, und da gibt sie nur wenige Töne von sich, aber so bezaubernd, dass ich zum Lyriker werden würde, wenn ich es nicht schon wäre.
Torsten
*
Wehe mir, die Evangelikalen kommen!
Aber Susanne, aber Susanne!
*
Du wunderst dich vielleicht, der Jahreskalender sagt was anderes, aber für mich bleibst du ewig 22 und sitzt auf dem Schoß deiner Mutter, wie das erste Mal, da ich dich sah.
*
Mein ist die Wehmut
Dein ist die Demut
*
Jeanine,
ich bin eigentlich sehr einsam. Außer dir hab ich keinen, der Ahnung von Poesie hat. Ich bin mit meiner katholischen Liebe zu Maria allein, alle meine Freunde sind Hugenotten. Ich bin auch politisch einsam, denn ich bin sehr konservativ mit einer Liebe zur Monarchie, und alle um mich herum sind Sozialdemokraten oder Kommunisten.
Torsten
*
Ein Mann auf der Treppe murmelt immer vor sich hin: Hummer, Languste, Garnele... Er dreht um und klingelt an einer Tür: Herr Doktor, was hab ich noch mal? - Krebs, guter Mann, Sie haben Krebs!
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Es muss ja leben auch einmal
Der Arzt mit seinen Kindern
Die Krankheit ist ein Kapital
Wer wollte das vermindern?
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Jeanine,
was war der glücklichste Moment deines Lebens?
Torsten
*
Außer Susannes Lachen war heute nichts schön.
*
Heute im Hauskreis lasen wir einen Kommentar zur Apokalypse, darin stand: Die Herrlichkeit Gottes ist noch schöner als Susanne und Dineke.
Ich habe Susannes Lachen gehört. Ich will auch dein Lachen hören.
Der Kommentator
*
AUS DEM EVANGELIUM NACH LUKAS
KAPITEL 2
Susanne wird geboren
1 In dieser Zeit befahl der deutsche Bundeskanzler, alle Bewohner der Bundesrepublik Deutschland in Steuerlisten einzutragen. 2 Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als der Westen Deutschlands demokratisch war. 3 Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen. 4 So reiste Herr Jahn vom Rhein nach Oldenburg im Großherzogtum Oldenburg, der Geburtsstadt von Graf Anton Günther. Denn er war ein Nachkomme von Graf Anton Günther und stammte aus Oldenburg. 5 Herr Jahn musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Frau, die ein Kind erwartete. 6 In Oldenburg kam für Frau Jahn die Stunde der Geburt. 7 Sie brachte ihre erste Tochter zur Welt. Sie wickelte sie in Windeln und legte sie in eine Wiege.
Die Dichter auf dem Feld
8 In dieser Nacht saßen draußen auf den Feldern vor Oldenburg einige Dichter und lauschten den Nachtigallen. 9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Dichter erschraken sehr, 10 aber der Engel sagte: Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: 11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon Graf Anton Günther geboren wurde, die versprochene Heilige zur Welt gekommen. Es ist Susanne, eure Herrin. 12 Und daran werdet ihr sie erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Wiege! 13 Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: 14 Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu. 15 Nachdem die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Dichter: Kommt, wir gehen nach Oldenburg. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was Gott uns verkünden ließ. 16 Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Herrn und Frau Jahn und das Kind, das in der Wiege lag. 17 Als sie sie sahen, erzählten die Dichter, was ihnen der Engel über das Kind gesagt hatte. 18 Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt. 19 Frau Jahn aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach. 20 Schließlich kehrten die Dichter zu ihren Nachtigallen zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.
Susanne wird als Heilige erkannt
21 Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind getauft, wie es üblich war. Sie erhielt den Namen Susanne; den hatte der Engel genannt, noch ehe Frau Jahn das Kind empfangen hatte. 22 Als die Zeit vorüber war, in der eine Frau nach der Geburt als unrein gilt, brachten Herr und Frau Jahn das Kind in die Kirche, um es dem Herrn zu weihen. 23 Denn im Gesetz des Herrn heißt es: Jede Tochter soll dem Herrn gehören. 24 Gleichzeitig brachten sie auch das vorgeschriebene Reinigungsopfer für Frau Jahn dar: Man musste zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben opfern. 25 Damals wohnte in Oldenburg ein Mann namens Torsten. Er lebte nach Gottes Willen, hatte Ehrfurcht vor ihm und wartete voller Sehnsucht auf die Heilige Deutschlands. Der Heilige Geist ruhte auf Torsten, 26 und durch ihn wusste er, dass er nicht sterben würde, bevor er Susanne, die vom Herrn gesandte Heilige, gesehen hätte. 27 Vom Heiligen Geist geführt, war er an diesem Tag in die Kirche gegangen. Als Frau und Herr Jahn ihr Kind hereinbrachten, um es Gott zu weihen, 28 nahm Torsten Susanne in in seine Arme und lobte Gott: 29 Herr, du hast dein Wort gehalten, jetzt kann ich, dein Diener, in Frieden sterben. 30 Ich habe es mit eigenen Augen gesehen: Du hast uns die Heilige gesandt, 31 die ganze Welt wird es erfahren. 32 Dein Licht erleuchtet alle Völker, und deinem Volk in Deutschland bringt es Größe und Herrlichkeit.« 33 Herr und Frau Jahn wunderten sich über seine Worte. 34 Torsten segnete sie und sagte dann zu Frau Jahn: Gott hat dieses Kind dazu bestimmt, die Deutschen vor die Entscheidung zu stellen: ob sie zu Fall kommen oder gerettet werden. Durch sie setzt Gott ein Zeichen, gegen das sich viele auflehnen werden. 35 So zeigt er, was in ihrem Innern vor sich geht. Der Schmerz darüber wird dir wie ein Schwert durchs Herz dringen. 36 An diesem Tag hielt sich auch die alte Prophetin Sabine in der Kirche auf, eine Tochter der Friesen. Sie war nie verheiratet gewesen, 37 seit langer Zeit schon Jungfer und nun eine alte Frau von 50 Jahren. Sabine brachte ihre ganze Zeit in der Kirche zu. Um Gott zu dienen, betete und fastete sie Tag und Nacht. 38 Während Torsten noch mit Herrn und Frau Jahn sprach, trat sie hinzu und begann ebenfalls, Gott zu loben. Allen, die auf die Rettung Deutschlands warteten, erzählte sie von diesem Kind. 39 Nachdem Herr und Frau Jahn alle Vorschriften erfüllt hatten, kehrten sie in ihr Haus zurück. 40 Das Kind wuchs gesund heran, erfüllt mit göttlicher Schönheit, und Gottes Segen ruhte sichtbar auf ihr.
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Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dineke muss kommen! Amen.
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Mutter (über 80):
Es ist ein Mist, so alt zu sein.
Sohn (über 50):
Es ist auch ein Dreck, schon über fünfzig zu sein.
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1 Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«; 2 ehe die Sonne und das Licht, der Mond und die Sterne finster werden und die Wolken wiederkommen nach dem Regen, – 3 zur Zeit, wenn die Hüter des Hauses zittern und die Starken sich krümmen und müßig stehen die Müllerinnen, weil es so wenige geworden sind, wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, 4 wenn die Türen an der Gasse sich schließen, dass die Stimme der Mühle leise wird und sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Töchter des Gesanges sich neigen; 5 wenn man vor Höhen sich fürchtet und sich ängstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke sich belädt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fährt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageweiber gehen umher auf der Gasse; – 6 ehe der silberne Strick zerreißt und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fällt. 7 Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat. 8 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, ganz eitel.
Und Torsten spricht eben das.
*
Liebe Sabine,
danke für dein Schreiben. Das Wetter gefällt mir sehr gut. Ich schlafe sehr, sehr viel. Ich bin heute traurig, möchte aber gerne ein altenglisches Drama über Alchemie weiter übersetzen. Mark meinte, der Himmel Mohammeds mit den Huris wäre was für mich, was mich ärgerte, die Huris haben mich schon auf Erden nicht befriedigt, ich will mit GOTT eins werden. Dienstag 14 Uhr ist gut, da hat der Copy-Shop auch geöffnet. Ich hab Susanne geschrieben und angerufen, ich hab sie doch sehr gern, viel lieber als ihren Mann. Nun höre ich Bach. Einen schönen Sonn-Tag wünsch ich dir und eine Umarmung Jesu -
Torsten
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Liebe Susanne,
wie freundlich, zärtlich, liebevoll war deine Stimme an deinem Geburtstag. Aber leider hat mir der Satan den Tag verdorben, denn mein evangelikaler Büroangestellter und Computerfachmann hat mir wieder vom leckeren Essen und Trinken im Himmel erzählt und ob ich mich nicht auf die Huris freuen würde, ich sagte, im Himmel interessiert mich nur die Verschmelzung mit Gott, da fragte der Dummkopf, wo das in der Bibel steht, das sei doch Buddhismus. Mein Gott, wie bin ich heilfroh, kein Evangelikaler zu sein.
Dein verärgerter Freund Torsten
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Ach Karine, mein Engel, ich mag nichts und niemand mehr leiden auf Erden. Nur Susannes Stimme ist noch schön.
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Christel,
ich denke an dich. Ich will dir aber nicht sagen wie sehr mich die Dummköpfe um mich mich plagen. Ich will nur noch zu Karine.
Torsten
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Liebe Sabine,
Evi betet jetzt zu den heiligen Erzengeln Raphael (für ihre Gesundheit) und Michael und rief die 72 hebräischen Gottesnamen an (Kabbala).
Tom unternimmt manchmal was mit Freunden, dann blüht er auf, er fährt gerne mit dem Rad weite Strecken zur Schule, will keine Süßigkeiten mehr essen, stattdessen sich lieber vegan als vegetarisch ernähren.
Danke für dein Gebet und bis morgen.
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Liebe Susanne,
heute, am 6.7.2020 ist der Tag des Kusses. Feier schön!
Torsten
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Liebe Susanne,
nachdem Evi und ich vor zwei Wochen deinen guten Charakter bewundert haben, haben wir heute zusammen deine gute Figur bewundert.
Torsten
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Liebe Susanne,
ich wollte dir heute Kirschbier kaufen, bei aktiv gab es aber nur schwarzes Bier mit Kirsche. Möchtest du das? alternativ gäbe es auch eine kühle blonde mit Mango-Geschmack. Bitte um Antwort!
Torsten
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Liebe Mama,
gestern war ein sehr schöner Tag, Evi war 2, 5 Stunden bei mir. Ich dosiere mein Medikament etwas niedriger, dass ich nicht mehr ganz so lang schlafen muss. Heute hab ich an Donald Trump geschrieben, du glaubst es nicht, ich hab ihm viel Erfolg gewünscht in seinem Kampf gegen die Abtreibung. Gestern abend erzählte der Priester im Gottesdienst einen niedlichen Witz:
Eva:
Adam, liebst du mich noch?
Adam:
Aber ja, mein Schatz, wen denn sonst?
Torsten
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Liebe Jeanine,
in Lourdes war ich im Alter von 35 Jahren mit einer Jugendwallfahrtsgruppe in einem Zeltlager. Ich ging aber immer meine einsamen Wege. Ich saß da in einer kleinen Arbeiterkneipe und trank ein Glas Rotwein. Die Arbeiter fragten mich, was ich von Beruf sei. Je suis un poète, sagte ich. So siehst du auch aus, sagten die Arbeiter, war aber freundlich gemeint.
Torsten
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Mama,
lies mal, wie es dem König David aus Israel, dem großen Dichter, in seinem Alter ging:
1 König David war sehr alt geworden. Obwohl seine Diener ihn in viele Decken hüllten, fror er ständig. 2 Da schlugen sie ihm vor: »Gestatte uns, dass wir für unseren Herrn, den König, eine junge, unberührte Frau suchen. Sie soll immer bei ihm sein und ihn liebevoll pflegen. Bestimmt wird dem König wieder warm, wenn sie in seinen Armen liegt.« 3 So suchte man in ganz Israel nach einem schönen Mädchen. Schließlich wurde Abischag, eine sehr schöne junge Frau aus Schunem, ausgewählt und zum König gebracht. 4 Abischag blieb von nun an immer bei ihm und pflegte ihn. Doch David schlief nicht mit ihr.
(aus der Bibel)
Leider bin ich kein König...
Torsten
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Was für ein gesegnetes Alter
Ständig zum Arzt zu rennen
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Liebst du die Schwarze
Mit dem Kirschenmund
Oder liebst du die Blonde
Mit den Mangobrüsten
Nein ich liebe allein
Die frische Blonde
Mit dem süßen
Kirschenmund
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REDE DES CID ZU OSTERN 2020
(aus dem Französischen)
Verzweiflung! O und Zorn! Ein Virus kommt, zu töten!
Muss ich das sehen noch, wie schnell zu unsern Nöten
Erobert wird die Welt, besiegt wird jedes Land?
Wir sinken in die Knie und stehen auf der Hand!
Für mächtiger hielt sich als Gott die Welt der Toren -
Und plötzlich steht sie still, und alle sind verloren,
Dem Virus beugt man sich, der tödlichen Gewalt,
Und angesteckt wird Jung und angesteckt wird Alt!
Erinnerungen an vergangnes Glück des Lebens,
Nun tot ist unser Glück, ach, alles war vergebens,
Nun eingeschlossen wohnt die Menschheit dieser Welt,
O hoher Abgrund, ach, von dem die Menschheit fällt!
Ach, sehen wir jetzt schon den Bösen triumphieren
Und müssen wie ein Tier im Krankenhaus krepieren?
Der Fortschritt schien uns doch alltäglich und normal,
Und nun ist es uns klar, der Absturz ist brutal!
Wie glorreich seid doch ihr, ihr helfenden Doktoren,
Ihr Krankenschwestern all, sonst wären wir verloren,
Ihr Retterinnen gebt den Körper und den Geist,
Ich danke heute euch! Ob man euch morgen preist?
Und du, im Mikroskop erkennbar kleines Wesen,
Wir beten voller Kraft, du mögest bald verwesen!
Ob groß wir oder klein, ob mit der Wissenschaft,
Ob ohne ihr Genie, wir trauen Gottes Kraft!
Torsten
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Sabine,
wenn du zu Jesus jeden Tag sagst: JESUS, ICH VERTRAUE DIR - dann sagt Jesus jeden Tag zu dir: SABINE, UND ICH VERTRAUE DIR!
Torsten
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Ein schöner roter Mund ist nicht schön
Wenn fehlt das charmante Lächeln
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Der Spiegel sagt mir ich bin schön
Du sagst zu altern sei auch mein Geschick
Vor Gott muss alles ewig stehn
In mir lieb Ihn für diesen Augenblick
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Jeanine,
herzliche Grüße zum französischen Nationalfeiertag!
Torsten
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Liebe Susanne,
Herz, Lunge, Blutdruck und Durchblutung in den Beinen gesund. Marcos "Diagnose", wenn ich nicht gehen kann, muss ich spazieren gehen, fand die Ärztin genauso dumm wie ich. Ich soll zum Orthopäden. Junge Krankenschwester und schöne Ärztin beide zum Verlieben! Heute ist der Tag des heiligen Camillus, Schutzheiliger der Krankenschwestern...
Torsten
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Liebe Sabine,
heute morgen in der Messe hab ich mir vom "Heiland der unheilbar Kranken" gewünscht, dass das junge hübsche Mädchen (Arzthelferin) mich untersucht. Mein Gebet wurde erhört.
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ETYMOLOGIE
Glauben kommt vom Geloben
Geloben kommt von Verloben
Verloben kommt von Verlieben
Verlieben führt zu Hochzeit mit Jesus
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...wenn du mal jemand zum Reden brauchst oder dein Herz ausschütten willst, kannst du immer vorbeikommen…
*
Übrigens betet Evi fleißig weiter zum Erzengel Michael. Ohne dass sie es weiß, ist das ganz und gar katholisch. Erbitte ihr doch von Jesus viele Gebetserhörungen. Falls dir Gebete zum Erzengel Michael fremd sind, lies einmal hier das katholische Hauptgebet, das in unseren apokalyptischen Zeiten sehr wichtig ist:
Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe! Gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz. »Gott gebiete ihm!«, so bitten wir flehentlich. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die in der Welt umhergehen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen
Torsten
*
Ein guter Lehrer braucht einen Becher voll Wissenschaft, einen Krug voll Weisheit und ein Meer voll Geduld.
*
Ich rannte nach China
Um Kirschbier zu finden
Ich rannte nach Finnland
Um Kirschbier zu finden
Ich rannte nach Simbabwe
Um Kirschbier zu finden
Ich rannte nach Peru
Um Kirschbier zu finden
Aber nirgends hab ich gefunden
Susis süßes Lieblingsbier
*
Das wäre meiner Freundin liebster Traum
Ein Haus zu bauen hoch auf einem Baum
*
Ich staune immer wieder, wie mutig und stark du bist! Und wenn du dich mal schwach fühlst, ruf Michael an!
*
Immer ärger, immer schlimmer
Wird es jetzo in Paris!
Alle Ordnung geht in Trümmer,
Umsturz nur ist ihnen süß,
Was so lange recht bestanden,
Was da stammt von Vätern her,
Ward zu Spott und ward zuschanden,
Ruiniert wird’s immer mehr!
Jeder Stand ist aufgehoben,
Hoch und niedrig, arm und reich,
Sei es unten oder oben,
Alles soll nun werden gleich!
Titel, Wappen, Seidenhüllen
Gelten nichts mehr in der Welt,
Alles nun des Pöbels Brüllen
Ganz für seinesgleichen hält.
König, Fürsten, Grafen, Richter,
Bürger oder Edelmann,
Frommer Bischof, weiser Dichter,
Bauer, Knecht und Bettelmann,
Alles wird im großen Topfe
Nun gekocht zum Einheitsbrei,
Phrygermütze auf dem Kopfe
Schreit der Narr: Ist alles frei!
Alles Geld wird nun zum Schmiergeld,
Ist kein Geld mehr etwas wert,
Jeder Narr auf das Papiergeld
Wie auf seinen Tabak schwört!
Maß, Gewicht und Zahlen gelten
Nichts, geht alles seinen Gang.
Denkst du anders, darfst nicht schelten,
Leicht gelangt man an den Strang!
Auch des Landes Ordnungsrahmen
Wird nun neu verteilt, verkauft,
Nichts mehr gelten alte Namen,
Narren werden umgetauft.
Doch der Mutter Kirche Taufen
Und der Bibel weises Wort
Werfen sie nun übern Haufen,
Jagen Gott zum Teufel fort!
Und des wilden Pöbels Wüten
Überbrüllt Gebot und Recht,
Keine Ordnung will man hüten,
Neu ist das Gesetz und schlecht!
Freche Frevler und Verräter
Walten in der Welt zumeist,
Gottvergessne Übeltäter
Breit sich brüsten, dumm und dreist!
Könnt daraus was Gutes werden,
Kann Frau Torheit so bestehn?
Soll man fortan auf der Erden
Kopflos auf dem Kopfe gehn?
Selbst Frau Freiheit, die sie haben
Anfangs auch zur Welt gebracht,
Wird im Trümmerschutt begraben
Und in finstrer Mitternacht!
Sollte solches glücklich enden,
Ob sich so das Glück erhebt,
Wo der Narr mit eignen Händen
Seine eigne Grube gräbt?
Ihr Franzosen, euer Prahlen
Mit der lieben Gleichheit Glück
Werdet teuer ihr bezahlen!
Rächen wird sich das Geschick!
Schreit euch doch nicht müd und heiser,
Dass ihr bringt der Welt Vernunft,
Werdet ernster doch und weiser,
Lebt nicht wie des Tieres Brunft!
Mögt ihr eure Kinder lehren,
Dass die Jugend Weisheit lernt,
Eh ihr wollt die Welt bekehren,
Gottes Ordnungen entfernt!
Freiheitsbäume anzupflanzen
Mit der Phrygermütze rot,
Um die Freiheitsbäume tanzen,
Torheit ists, die bringt den Tod!
Könnt ihr sonst nichts Bessers schaffen
Als durch solchen Teufelspakt,
Seht, so gleicht ihr Gottes Affen,
Der nur hohle Nüsse knackt!
Nur mit Schreien und mit Toben
Baut der Zimmermann kein Haus,
Euer eitles Selbstbeloben
Lachen alle Weisen aus!
Morden, Rauben, Niederstürzen,
Solches tut des Pöbels Wut,
Das kann nur Frau Freiheit kürzen
Ihren Kopf im eignen Blut!
König Ludwig musste scheiden
Mit den Seinen aus Paris,
Konnte nicht den Pöbel leiden
Und sein Narrenparadies!
Doch sie haben ihn gefangen,
Fassten ihn am alten Zopf,
Er ist zum Schafott gegangen,
Weihte Gott den frommen Kopf!
*
Schau, nun ist der Tag gekommen,
Der von Gott vorherbestimmt,
König Ludwig von den Frommen
Heilig seinen Abschied nimmt,
Schallen schon der Kirche Glocken,
Und mit Heiterkeit im Sinn,
Vor dem Tode unerschrocken,
Tritt er zum Schafotte hin.
Langsam geht er, in Gedanken
An des großen Gottes Huld,
Und er spricht: Geliebte Franken,
Gott verzeih mir meine Schuld!
Jetzt, da Todesengel schweben
Schon an meinem Erdengrab,
Leg mit meinem ganzen Leben
Ich euch mein Bekenntnis ab.
Hört, was ich im Testamente
Euch als Botschaft hinterließ:
Gott gewidmet sei mein Ende,
Führ mich Gott ins Paradies!
Bin ich zu dem Thron geschritten
Gottes, dass ich Gnade find,
Jenen will ich Huld erbitten,
Die an meinem Tod schuld sind!
Ich empfehle meine Söhne
Gottes milder Vaterhand
Und die Schwester auch, die Schöne,
Die ich treu im Leben fand,
Ich empfehle meinem Sohne,
Zu verzeihen meinem Feind,
Herrscht mein Sohn einst auf dem Throne,
Lebe er als Menschenfreund!
So starb Ludwig, Frankreichs König,
Der an seinem letzten Tag
Weise sprach und männlich wenig,
Bis sein Haupt im Blute lag!
Schreibt ihr Dichter nun Gedichte,
Schreibt: Wenn Ludwigs Herze bricht,
Die Franzosen die Geschichte
Richtet in dem Weltgericht!
*
Zar Alexander, der große Held,
Schlug Kaiser Napoleon in dem Feld,
Bei Moskau war die heiße Schlacht,
Verlor Napoleon seine Macht!
Da sprach der Franke, dass Gott erbarm:
Wie bin ich auf einmal so elend und arm!
Die ganze Kriegskasse ging mir verlorn
Und zehntausend Pferde sind mir erfrorn!
Ach Gott, wo flüchten wir jetzt uns hin?
Ach Gott, wie ich gottverlassen bin!
Ich hätts nicht geglaubt von der Mutter Ruß,
Das sie uns jagt von hinnen zu Fuß!
Und als er nach Dresden gekommen war,
Man fragte: Wo ist denn gewesen die Schar?
Ich wagte zu tief mich nach Russland hinein!
Der Zukunft solls eine Warnung sein!
Und als er gekommen bis nach Mainz,
Da war es nach Mitternacht um halb Eins,
Seid Ihr der Fürst von Neufchatel?
Man fragte: Wohin des Weges, Gesell?
Ich will nun fahren ins schöne Paris,
Champagner trinken mit Frauen süß!
Und als er gekommen nach Paris,
Er kam nicht ins Liebesparadies!
Napoleon! Wie siehst du denn aus?
Wie kamst du nur aus Russland heraus?
Da ihn die Frauen ausgelacht,
Da hat Napoleon bitter gedacht:
Weh! Wehe! Die Kosaken sind nah
Mit langen Bärten! Die Teufel sind da!
*
Irrt durch den Schnee umher
Das große Frankenheer,
Der Kaiser auf der Flucht,
Soldaten ohne Zucht,
Mit Mann und Ross und Wagen,
So hat sie Gott geschlagen!
Der Kaiser ohne Heer,
Die Jäger ohn Gewehr,
Die Heerschar ohne Herrn,
Die Wildnis ohne Stern,
Mit Mann und Ross und Wagen,
So hat sie Gott geschlagen!
Der Trommler ohne Stock,
Der Held im Weiberrock,
Der Ritter ohne Schwert,
Der Reiter ohne Pferd,
Mit Mann und Ross und Wagen,
So hat sie Gott geschlagen!
Die Speicher ohne Brot,
An allen Orten Not,
Der Wagen ohne Rad,
Der Kaiser ohne Staat,
Mit Mann und Ross und Wagen,
So hat sie Gott geschlagen!
*
Ich hatte mal ein Testament Ludwigs XVI an seine Söhne gedichtet. Konrad sagte darauf, er sei Jakobiner, und in jüngeren Jahren hätte er mich aus dem Haus geschmissen.
*
Das ganze Unglück kommt daher, dass der Mensch nicht mit sich allein zuhause bleiben kann.
Blaise Pascal
*
"Es kann der frömmste Mensch nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."
Hörte ich heute im Gottesdienst.
*
Wen der Himmel retten will
Den rettet er durch Liebe
Lao Tse, Tao-Te-King
*
Es gibt nichts Vollkommenes auf Erden
So sehnsüchtig wir auch danach suchen
Du die vollkommene Heimat
Ich die vollkommene Schönheit
Das Vollkommene erwartet uns aber im Himmel
*
13 Stell deinen Freund zur Rede; vielleicht hat er's nicht getan. Hat er's aber doch getan, damit er's nicht wieder tut. 14 Stell deinen Nächsten zur Rede; vielleicht hat er's nicht gesagt. Hat er's aber doch gesagt, damit er's nicht wieder sagt. 15 Stell deinen Freund zur Rede, denn man verleumdet die Leute gern. Darum glaube nicht alles, was du hörst. 16 Oft entfährt einem ein Wort, das nicht so gemeint war; denn wer hat noch nicht mit der Zunge gesündigt? 17 Stell deinen Nächsten zur Rede, bevor du ihm drohst, und bedenke, was das Gesetz des Höchsten fordert. 18 Der Herr nimmt die an, die ihn ehren, und Weisheit erwirkt seine Liebe.
Jesus Sirach
*
So schrieb Madame de Sevigne an ihre Tochter Madame de Grignan.
Donnerstag, den 30. April 1687.
Vor allem, mein liebes Kind, kommen Sie nicht nach Paris!
Niemand kommt heraus, aus Angst, diese Geißel auf uns fallen zu sehen, sie breitet sich aus wie ein trockenes Holzfeuer. Der König und Mazarin sperren uns alle in unsere Gemächer ein.
Monsieur Vatel, der seine Gebühren erhält, sorgt für unsere Mahlzeiten, die er uns liefert.
Es macht mich traurig, ich habe mich auf die nächsten Aufführungen einer Komödie von Herrn Corneille gefreut, von der man sagt, sie sei das größte Ding.
Wir langweilen uns ein wenig, und ich kann Ihnen nicht mehr über die neuesten Intrigen am Hof und die neuesten modischen Outfits berichten.
Zum Glück sehe ich diskret meine liebe Freundin Marie-Madeleine de Lafayette, wir erfreuen uns an den Fabeln von Monsieur de La Fontaine, einschließlich der sehr treffend betitelten „Les animaux malades de la peste“! „Sie starben nicht alle, aber sie wurden alle niedergeschlagen.“
Ich schicke Ihnen zwei lustige Masken; das ist die große Mode. In Versailles trägt sie jeder. Es ist eine schöne, saubere Luft, die Verunreinigungen verhindert.
Ich küsse Sie, mein Dienstmädchen und Pauline.
*
Übrigens hab ich Konrads Witwe gebeten, Maité noch mit Namen auf dem Grab zu erwähnen. Sie hat den Pflegevater von Milan und Simon darum gebeten. Maité, im Leben und im Sterben so eine bescheidene Person, sie hat es verdient. Übrigens sagte sie mir einmal: "Es würde mir gefallen, nach dem Leben eine Blume zu werden."
Torsten
*
Danke für den wundervollen Brief! Wie der weise Salomo sagt: Es gibt nichts Neues unter der Sonne! Die Fabeln von La Fontaine würde ich auch gerne einmal übersetzen. Ich war in der Stadt beim Arzt und musste 1, 5 Stunden vor der Praxis warten, da hab ich hunderte junge Mädchen studiert.
*
Kaiser Karl V. baute sich einen Palast, den Escorial, und alle Wege im Palast führten zum Zentrum, und im Zentrum war seine Privatkapelle mit dem Leib Christi im Tabernakel.
König Ludwig XIV. baute sich sein Schloss in Versailles, und alle Wege im Schloss führten zum Zentrum, und im Zentrum des Schlosses stand das BETT des Königs…
*
Liebe Mama,
gestern bin ich nach nur drei Stunden Schlaf mit dem Rad zum Psychiater gefahren. Ich frühstückte erst bei MacDonalds und schaute mir spazierende Mädchen an. Beim Arzt musste ich anderthalb Stunden warten. Ich saß vorm Haus auf der Treppe und studierte die spazierenden Menschen. Nach der kurzen Visite beim Arzt aß ich noch frisch gemachte Pommes frites mit Erdnussbuttersauce. Zuhause kam ich ganz verschwitzt und erschöpft an. Ich musste am Nachmittag zweimal ein heißes Bad nehmen. Zum Abendbrot gab es Toast mit mediterranen Schafskäsewürfeln und eingelegten Oliven. Um 20 Uhr legte ich mich nach einem Glas Wodka schlafen und schlief bis 7 Uhr morgens. Nach dem Gottesdienst im Kölner Dom höre ich jetzt Musik. Mein Körper ist wieder ein wenig erholt, aber mein Kopf ist ruiniert, ich kann gar nicht lesen und schreiben, nur Musik hören. Aber muss man mit dem lieben Gott denn immer Hebräisch reden? Kann man nicht auch in der Sprache der Musik mit ihm reden?
Torsten
Herzliche Grüße an Johann!
*
Wir frommen Christen
Unter dem Anschein der Keuschheit
Verbergen wir die ungeheure
Herrschaft der Sinnlichkeit
*
Grau, lieber Freund, ist alle Theorie,
Grün ist des Lebens heiterer Baum!
Goethe
*
Liebe Sabine,
da hat euch ja der Teufel listig ein Bein gestellt. Aber siehe, wenn der Teufel dir ans Bein pinkelt, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist.
Mein Besuch beim Psychiater war nur körperlich anstrengend, mehr nicht.
Torsten
Dann bis Donnerstag um 14 Uhr.
*
Ode an Napoleon Buonaparte
Von Lord Byron
Es ist vollbracht, aber gestern ein König!
Und mit Königen bewaffnet, um zu streben -
Und jetzt bist du ein namenloses Ding:
So böse - und doch lebendig!
Ist das der Mann von tausend Thronen,
Der hat unsere Erde mit feindlichen Knochen bestreut?
Und kann er so überleben?
Da er den Morgenstern falsch nannte,
Weder Mensch noch Unhold sind bisher so gefallen.
Niedrig gesinnter Mann! Warum geißelst du deine Art?
Wer hat das Knie so tief gebeugt?
Indem du dich blind selbst ansiehst,
Du hast den Rest gelehrt, zu sehen.
Mit Macht unbestritten, Macht zu retten,
Dein einziges Geschenk war das Grab
Für diejenigen, die dich verehren;
Noch bis zu deinem Fall mussten die Sterblichen raten:
Ehrgeiz ist weniger als Kleinheit!
Vielen Dank für diese Lektion! sie wird lehren
Nach.Kriegern mehr
Als hohe Philosophie predigen kann
Und vergeblich vorher gepredigt hat.
Dieser Zauber auf den Köpfen der Menschen
Macht Pause, um sich nie wieder zu vereinen,
Das brachte sie dazu, zu verehren
Diesen Pagoden-Säbel schwankend
Mit Stirn aus Messing und Füßen aus Ton.
Der Triumph und die Eitelkeit,
Die Entrückung des Streits,
Die Erdbebenstimme des Sieges,
Dir der Atem des Lebens;
Das Schwert, das Zepter und das Schwanken,
Welcher Mann schien gemacht zu sein, zu gehorchen,
Womit die Berühmtheit weit verbreitet war -
Alles unterdrückt - Dunkler Geist! Wie muss sein
Der Wahnsinn deiner Erinnerung!
Der Trostlose trostlos!
Der Sieger gestürzt!
Der Schiedsrichter des Schicksals anderer
Ein Bettler für sich selbst!
Ist da noch eine imperiale Hoffnung,
Die mit solchen Veränderungen ruhig fertig werden kann?
Oder herrscht Angst vor dem Tod allein?
Ein Fürst sterbend, oder ein Sklave lebend,
Deine Wahl ist höchst mutig!
Wer früher die Eiche zerreißen konnte,
Träumte nicht von Rückkehr:
Angekettet, brach er die Ketten vergeblich -
Allein - wie sah er aus?
Du, in der Strenge deiner Stärke,
Eine gleiche Tat hast du ausführlich getan,
Und ein dunkleres Schicksal hast du gefunden:
Er fiel, die Beute der Waldwanderer;
Aber du musst dein Herz zernagen!
Der Römer, als sein brennendes Herz
Wurde mit Blut von Rom gelöscht,
Warf den Dolch nieder und wagte es zu gehen
In wilder Größe nach Hause,
Er wagte es, in völliger Verachtung abzureisen
Von Männern, die ein solches Joch getragen hatten,
Doch verließ ihn so sein Schicksal!
Sein einziger Ruhm war diese Stunde
Von selbst gehaltener aufgegebener Macht.
Der Spanier, als die Lust geschwankt,
Hatte seinen raschen Zauber verloren,
Kronen für Rosenkränze weggeworfen,
Ein Reich für eine Büßer-Zelle;
Ein strenger Zähler seiner Perlen,
Ein subtiler Disputant über Glaubensbekenntnisse,
Sein Glauben spielte eine gute Rolle:
Noch besser hätte er es nicht gewusst
Ein bigotter Schrein oder ein Despoten-Thron.
Aber du - mit deiner widerstrebenden Hand
Der Blitz wird ausgewrungen -
Zu spät verlässt du das Oberkommando,
An dem deine Schwäche haftete;
Alle bösen Geister wie du,
Es ist genug, um das Herz trauern zu sehen,
Deine eigene Unbeherrschtheit zu sehen;
Zu denken, dass Gottes schöne Welt gewesen ist
Der Fußschemel eines so gemeinen Dings!
Und die Erde hat ihr Blut für ihn vergossen,
Wer kann also sein eigenes horten?
Und Monarchen verneigten sich vor dem zitternden Mitglied
Und danke ihm für einen Thron!
Gerechte Freiheit! wir mögen dich lieb haben,
Wenn so deine mächtigsten Feinde ihre Angst
In bescheidenster Gestalt gezeigt haben.
Oh, niemals wird ein Tyrann zurücklassen
Einen helleren Namen, um die Menschheit anzulocken!
Deine bösen Taten sind in Blut geschrieben,
Noch so vergebens geschrieben -
Deine Triumphe erzählen nicht mehr vom Ruhm,
Oder vertiefen jeden Flecken:
Wenn du gestorben wärst, als die Ehre starb,
Ein neuer Napoleon könnte entstehen,
Die Welt wieder zu beschämen -
Aber wer würde die Sonnenhöhe ersteigen,
In solch eine sternenlose Nacht sich zu versetzen?
Wiegt man das Gleichgewicht, Heldenstaub
Ist gemein wie vulgärer Lehm;
Deine Waage, Sterblichkeit! ist nur
Für alle, die vergehen;
Aber dennoch fanden die Lebenden es großartig,
Einige sollten höhere Funken animieren,
Zu blenden und zu bestürzen:
Noch Verachtung konnte so Feude machen
Durch diesen Eroberer der Erde.
Und Sie, stolze Österreichs traurige Blume,
Deine kaiserliche Braut;
Wie erträgt ihre Brust die quälende Stunde?
Klammert sie sich immer noch an deine Seite?
Muss sie sich auch beugen, muss sie auch teilen
Deine späte Reue, die lange Verzweiflung,
Du Mörder ohne Thron?
Wenn sie dich immer noch liebt, bewahre diesen Edelstein, -
Sie ist dein verschwundenes Diadem wert!
Dann beeile dich zu deiner mürrischen Insel
Und schaue auf das Meer;
Dieses Element kann dein Lächeln finden -
Es wurde nie von dir regiert!
Oder streiche mit deiner ganzen müßigen Hand
In herumlungernder Stimmung über den Sand,
Diese Erde ist jetzt so frei!
Der Pädagoge dieses Korinths hat jetzt
Übertragen sein Wort auf deine Stirn.
Du Timur! Im Käfig des Gefangenen,
Welche Gedanken werden deine sein?
Während du in deinem Gefängnis brütest, wütest du?
Aber einer - „Die Welt gehört mir!“
Es sei denn, wie der von Babylon,
Jeder Gedanke ist mit deinem Zepter weg,
Das Leben wird nicht lange dauern.
Dieser Geist strömte so weit hervor -
So lange ward ihm gehorcht – er war so wenig wert!
Oder wie der Dieb des Feuers vom Himmel,
Willst du dem Schock standhalten
Und teilen mit ihm das Unverzeihliche,
Seinen Geier und seinen Felsen?
Von Gott vorausgesagt - vom Menschen genau,
Dieser letzte Akt, wenn auch nicht dein schlimmster,
Der Bogen des Unhold wird verspottet;
Er in seinem Fall bewahrte seinen Stolz,
Und wäre er ein Sterblicher, wäre er genauso stolz gestorben!
Es gab einen Tag, es gab eine Stunde,
Während die Erde Galliens war, Gallien dein,
Als diese unermessliche Kraft
Strebte zum Rücktritt,
Wäre ein Akt von reinem Ruhm gewesen,
Dann versammelte man sich um Marengos Namen
Und vergoldete deinen Niedergang
Durch die lange Dämmerung aller Zeiten,
Trotz einiger vorübergehender Verbrechenswolken.
Aber du sollst ein König sein
Und ziehen den purpurnen Mantel an,
Als ob dieses dumme Gewand auswringen könnte
Die Erinnerung an deine Brust.
Wo ist das verblasste Kleidungsstück? Wo
Die Zeichen, die du gern trägst,
Der Stern, die Schnur, das Wappen?
Vergebliches Kind des Reiches! Sag,
Sind alle deine Spielsachen weggnommen?
Wo kann sich das müde Auge ausruhen?
Beim Blick auf den Großen,
Wo keine schuldige Herrlichkeit leuchtet,
Noch ein verabscheuungswürdiger Staat?
Ja - einer - der erste - der letzte - der beste -
Der Cincinnatus des Westens,
Den der Neid nicht zu hassen wagte,
Vermachte den Namen Washington,
Um den Menschen erröten zu lassen, gab es nur einen!
*
Madonna von Fünfzehnhundert Zwanzig
In der Missions-Kapelle von Wien!
Verliebt
Liegt mein Herz dir zu Füßen
Wie Splitter von Glas...
*
Baut Häuser
Und wohnt darin
Pflanzt Gärten
Und esst ihre Früchte
Nehmt euren Söhnen
Schöne Frauen
Ich habe Gedanken
Des Friedens über euch
Spricht der ICH BIN
*
Liebe Susanne,
heute hab ich mir für dich den Bart geschnitten.
Torsten
*
Charlie Chaplin im Löwenkäfig hat mir gut gefallen. Ich habe heute den ersten Akt von Molieres Geizigem übersetzt. Morgen bin ich zum Abendbrot bei Freunden eingeladen, ich bringe französisches Stangenbrot und Käse mit.
*
Mir graut davor, morgen abend mit drei fünfzigjährigen Protestanten über Hunde und Krankheiten zu reden. Ja, wenn noch die 22jährige Dineke da wär, das würd ich mir gefallen lassen.
*
Liebe Mama,
an Papas Todestag grüße ich dich! Heute morgen im Gottesdienst hab ich für seine Seele gebetet.
Torsten
*
Wo ist Karine hin? Und wo ist hin der Schnee?
Und meine Jugend und mein Glück? O temps passé!
*
Hosianna o Susanna
Heute feire ich deine Geburt
Mit belgischem Kirschbier
Mein Gebet ward erhört
Du bist erschienen auf Erden
*
Susanne als Erzieherin
Allein durch ihren edlen Charakter
Wie gut hat mir Sokrates gefallen
Besser als die Pietisten
*
Es sträuben mir sich meine Borsten!
Die Alte Eva macht mich trübe!
Susanna schreibt mir: Lieber Torsten!
Und grüßt mich lieb mit: Alles Liebe!
*
Ma France
In der großen Sommersonne nicht fertig schreiben
Kurven der Provence
Von den Besen der Bretagne bis zum Heidekraut der Ardèche
Etwas in der Luft hat diese Transparenz
Und diesen Geschmack des Glücks,
Der meine Lippe trocken macht-
Ma France!
Diese Luft der Freiheit jenseits der Grenzen
Für fremde Völker, die dich schwindelig gemacht haben
Und was du heute an Prestige eroberst
Sie antwortet immer noch auf den Namen Napoleon-
Ma France!
Der Name des alten Victor Hugo, der aus seinem Exil
Andonnert fünfjährige Knaben, die in den Minen arbeiten,
Derjenige, der eure Fabriken mit ihren Händen gebaut,
Derjenige, dem Herr Thiers sagte, dass er sich erschieße -
Ma France!
Picasso am Ende der Welt hält seine Palette,
Paul Eluards Lippen fliegen wie Tauben,
Du wirst nie mit deinen prophetischen Künstlern enden,
Sage mir, es ist die Zeit für das Unglück, zu unterliegen -
Ma France!
Deine Stimmen vermehren sich, um eins zu werden.
Einer immer für deine Verbrechen und deine Fehler bezahlt,
Indem er die Geschichte und ihre Massengräber füllt.
Dass ich für immer die Armen singen werde -
Ma France!
Der nur seine schlaflosen Nächte in Gold hat,
Für den hartnäckigen Kampf dieser täglichen Zeit,
Von der Zeitung, die wir am Sonntagmorgen kaufen,
Bis zu dem Plakat, das wir morgen Tag an die Wand kleben -
Ma France!
Dass sie aus den Minen steigt, kommt von den Hügeln herunter,
Sie, die in mir singt, die schöne Revolutionärin,
Sie hält die Zukunft fest in ihren schlanken Händen -
Ma France!
*
Rainer Maria Rilke
La mort de la bien-aimée
Tout ce qu'il savait de la mort, c'était ce que tout le monde sait:
Qu'il nous prend et nous pousse dans le mutisme.
Mais quand elle, pas emportée par lui,
Non, tranquillement libéré de ses yeux,
A glissé vers des ombres inconnues,
Et quand il a senti qu'ils étaient là-bas maintenant
Avaient un sourire comme une lune sur leur sourire de fille
Et faire le bien à sa manière:
Les morts lui sont devenus si familiers,
Comme s'il était à travers elle à chaque
Des parents très proches; il a laissé parler les autres
Et ne croyait pas, et a appelé cette terres
Les bien placés, les toujours doux...
Et l'a senti pour ses pieds.
*
Ich möchte essen eine Pizza
Mit Friedrich Nietzsche mal in Nizza
*
Liebe Susanne,
dass du mich beim gemeinsamen Essen "vermissen" würdest, wenn ich nicht käme - dieses Wort fiel wie ein Tropfen Sympathie in meine von Liebeskummer bekümmerte Seele. Danke.
*
Ach Jeanine,
das sind ja sehr traurige Bilder vom heutigen Paris!
Ich hörte einmal, es gibt Viertel in Paris, da traut sich die Polizei gar nicht mehr rein, da gilt schon das islamische Recht Scharia.
*
Susanne,
wir kennen uns nun schon 22 Jahre, und immer, immer hast du mich mit deiner Zuneigung (ich glaube daran) über Evis Lieblosigkeiten hinweg getröstet. Das lohne dir der Liebe Gott.
*
AN DEN SCHWEDISCHEN NATIONALDICHTER BELLMANN
Auch der Husten ist schön in seinem Schwunge -
Bellmann! WAS kümmert uns die Lunge!?
*
Danke für diesen guten Morgen
Danke für diesen guten Morgen,
Danke für jeden neuen Tag.
Danke, dass ich all meine Sorgen
Auf dich werfen mag.
Danke für alle guten Freunde,
Danke, oh Herr, für jedermann.
Danke, wenn auch dem größten Feinde
Ich verzeihen kann.
Danke für meine Arbeitsstelle,
Danke für jedes kleine Glück.
Danke für alles Frohe, Helle
Und für die Musik.
*
DICHTERLIEBE
Karine hab ich mit der Göttin Aphrodite verwechselt
Marion hab ich mit der Jungfrau Maria verwechselt
Evi hab ich mit der Weltseele verwechselt
*
Jeanine,
heute war Evi bei mir, wir haben uns über die Liebe unterhalten, wir sind beide alt geworden und ohne Leidenschaft, Evi möchte den Liebeskummer ihres Lebens nicht missen, ich schick meinen lebenslangen Liebeskummer zum Teufel, uns bleibt nur noch, jetzt die Irrungen und Wirrungen der Jugend amüsiert zu beobachten…
*
ODE AN SOKRATES
Ich kam als Jüngling nach Athen
Und kraulte Sokrates den Bauch,
Er sah mich aufrecht vor sich stehn,
Aus meiner Nase quoll der Rauch.
Und Sokrates hat mich geküsst
Und hat geleckt mir meine Hand.
Ich weiß, dass er ein Guter ist,
Ich preis Charakter und Verstand.
Ich weiß, wem das zu danken ist,
Weil mich Geschwätz noch nie betrog:
Weil Diotima ihn geküsst,
Weil Diotima ihn erzog.
*
Der Löwe brüllt
Der Hirtenhund bellt
Wer sollte da nicht
Zum Propheten werden
*
Jeanine,
als du in Frankreich warst, hatte ich meinen ersten Termin bei meinem neuen Psychiater. Meine sehr liebe Hausärztin hatte mich zu ihm geschickt, als ich wie ein Häufchen Elend vor ihr saß. Ich musste ein halbes Jahr auf meinen ersten Termin warten. Der Arzt erklärte mir sehr vernünftig, dass gegen meine täglichen Seelenschmerzen, gegen meine große Tristesse und meine Todessehnsucht nichts zu machen sei, dagegen gibt es kein Medikament, ich bin unheilbar krank, mit den Schmerzen muss ich leben bis an mein Ende.
*
Liebe Mama,
am Donnerstag Abend musste ich mir drei Stunden lang das Geschwätz über Krankheiten und Hunde anhören, dazu in schlechtem Deutsch, ich kam mit Kopfschmerzen nach Hause und war noch den ganzen Freitag ganz dumm im Kopfe. Nur meine Brieffreundin, die ältere Französin, tröstete mich mit einem Brief einer französischen Hofdame aus dem 17. Jahrhundert, und mein Brieffreund aus Hamburg tröstete mich mit einem schönen Gedicht über Sylt. Ich habe das Gefühl, ich werde immer kränker und kann bald gar keine Menschengesellschaft mehr ertragen. Abends konnte ich dann aber noch an meinem Gedicht über Königin Kleopatra weiterschreiben.
Ein schönes Wochenende wünscht dir
Torsten
*
Was bleibt vom Alter?
Was bleibt vom Plappern?
Susannes Augen
Schaun voller Seele
*
O Nordsee! Dünengras und weißer Strand!
Der Ozean ist schöner als das Land!
O Brandung, Meeresrauschen, Wogenschäume!
O meine Seele, schlafe nur und träume!
*
ZUM ABSCHIED AM ABEND
Ach Susanne
Am liebsten würd ich dich küssen
Aber das lass ich lieber
Ich schmecke nach Kaffee und Tabak
*
Die Dichter saufen jede Nacht
Und träumen müßig den ganzen Tag
Und sehn sie ein Mädchen mit blonden Zöpfen
Singen sie Hymnen an die Göttin
Da lob ich mir doch die Bürger
Zufrieden mit Weib und Essen
Den ganzen Tag im Büro
Gehn sie abends mit dem Hund
Aber für die Dichter
Gibt es wenigstens traumhaft schöne
Mädchen mit blonden Zöpfen
Und eine Göttin auf dem Mond
*
Liebe Dineke,
ich schreibe gerade was für den Hauskreis. Bei folgendem musste ich an dich denken:
„Sind Tiere unsterblich? Gibt es einen Hunde-Himmel?“
Darüber sagt die Bibel – nichts! Die Bibel ist für Menschen geschrieben, um ihnen zu sagen, wie die Menschen in den Himmel kommen. Ob eure Hunde in den Himmel kommen, müssen wir dem lieben Gott überlassen. 50 % der Christen meinen, Tiere kommen in den Himmel, und 50 % der Christen meinen, Tiere kommen nicht in den Himmel. Ein kleines Mädchen fragte einmal einen Bischof: Kommt mein Schoßhund in den Himmel? Der Bischof sagte weise: Wenn du in den Himmel kommst und den lieben Gott siehst, wenn du dann noch meinst, dass zu deinem vollkommenen Glück jetzt noch dein Schoßhund fehlt, dann wird der liebe Gott ihn dir geben.
Torsten
*
Ich wartete in der Innenstadt auf der Treppe vor dem Haus des Psychiaters und betrachtete die Mädchen in ihrer sommerlichen Evas-Mode... Da fuhr ein Bauer einen Traktor mit Anhänger, auf dem vier Kühe standen. Der Bauer hielt vor der roten Ampel. Eine ganz weiße Kuh schaute mich aus großen braunen Augen an, ja, sie sah mir mit einem unendlich gütigen, mütterlichen Blick tief in die Augen, sehr verträumt, und machte sich ihre eigenen Gedanken…
*
GRAF FRIEDRICHS LÖWENKAMPF
Oder: Wie das Oldenburger Wappen entstand
Siehe, ein gelber Schild mit doppelt blutroten Balken
Bildet das Wappen derer von Oldenburg. Heute noch zeugt es
Von dem Mut des jungen Grafen Friedrich, die Ehre
Seines Vaters zu retten, kämpfte er mit dem Löwen.
Es geschah zu der Zeit, als Kaiser Heinrich der Vierte
Einen Reichstag in Goslar berief. Graf Huno, der damals
Über Rüstringen und das Ammerland machtvoll regierte,
Hatte mit großen Problemen im eigenen Lande zu kämpfen
Und blieb deshalb ferne dem Reichstag des Kaisers der Deutschen.
Seine Feinde nutzten da die Gelegenheit, Huno
Zu verleumden als Verschwörer gegen den Kaiser.
Seine Unschuld zu beweisen, musste Graf Huno,
Wie es der Kaiser bestimmte, sich dem Urteil der Gottheit
Unterwerfen. Ein mächtiger Fechter aus seinem Gefolge
Sollte sich stellen dem Kampf mit einem Ritter des Kaisers.
Siegte der Kämpfer des Grafen, war seine Unschuld bewiesen.
Huno wählte seinen Sohn, den Friedrich, den Grafen,
Reiste mit ihm nach Goslar. Aber der Kaiser der Deutschen
Schickte in den Kampf gegen ihn einen hungrigen Löwen.
Scheinbar aussichtslos war der Fall. Die Bestie würde
Sicher den jungen Grafen zerreißen, bevor der nur einen
Schwertstreich ausführen könnte. Doch der mutige Friedrich
Sich besann auf die Kraft, die den Menschen über das Tier hebt,
Nämlich des Denkens Kraft, und also er handelte listig.
Als er mit gezogenem Schwert den Kampfplatz betreten,
Schob Graf Friedrich vor sich her einen Strohpuppen-Ritter,
Den er mit frischem Fett beschmiert und dem Blut eines Ochsen.
Und sein Plan ging auf. Es stürzte der hungrige Löwe
Sich auf die Strohpuppe, sie zu zerreißen, gelockt von dem Blutduft.
Friedrich blieb Zeit genug, das wilde Tier zu erlegen.
Unverletzt verließ er den Kampfplatz. Der Herr hat gesprochen.
Kaiser Heinrich, überzeugt von der Unschuld des Grafen
Huno, tauchte seine Hand in das Löwenblut, damit
Strich er zweimal über den goldenen Schild des Gewinners.
So entstand das gelbrote Wappen von Oldenburg. Später
Führten es zahlreiche Fürsten aus oldenburgischem Stamme,
So die Könige Dänemarks und die Herzöge Schleswig-
Holsteins und Oldenburgs, im Gedenken an Friedrich, den Sieger.
Huno und Friedrich kehrten reich beschenkt in die Heimat,
Stifteten dankbar das Benediktinerkloster, zur Arbeit
Und zum Gebet, in Rastede, Jesus Christus zum Lobpreis.
*
Liebe Mama,
vor einem halben Jahr hatte ich dem britischen Blues-Gitarristen Peter Green geschrieben. Ich hörte seine Musik seit 1980. Er begann 1965 zu spielen, ist aber 1970 schizophren geworden. Später ist er wieder aufgetreten. Heute hörte ich, er sei gestern mit 73 Jahren friedlich eingeschlafen. Ich bete heute für seine Seele.
T.
*
Gebet
O Jesus, du göttliches Kind,
Ich weihe dir
Und deinen Eltern,
Der Jungfrau Maria
Und dem schweigsamen Josef,
Meine Familie,
Meinen Ehemann und mich
Und unsere Töchter,
Bitte schütze uns
In dieser apokalyptischen Zeit!
Ich bin ganz dein, Jesus,
Deine Susanne. Amen.
*
Ich liebe dich immer noch.
*
Du bist doch die einzige Person vom Hauskreis, die ich liebe.
*
Es gibt den Namen Anna.
Wie wird er in Frankreich geschrieben und gesprochen?
Sagt ihr "Anne"?
Und wird bei Anne das "e" gesprochen?
*
Evi und Karine
Von Anfang an
Hab ich sie beide geliebt
Gott hat mich nicht geschaffen
Für die Ehe
Die eine ist nun im Himmel
Die andre auf Erden
Ist zur Matrone geworden
Und ich mit fünfzig Jahren
Bin immer verliebt
In jedes junge hübsche Mädchen
*
Wir haben nichts vergessen:
Chanson
Wir vergessen nichts
Wir vergessen überhaupt nichts
Wir vergessen nichts
Wir gewöhnen uns daran, das ist alles
Weder diese Abfahrten noch diese Schiffe
Noch jene Reisen, die uns kentern ließen
Von Landschaft zu Landschaft
Und von Angesicht zu Angesicht
Weder alle diese Häfen noch alle diese Bretter
Noch all diese Kakerlaken
Wo wir auf den grauen Morgen warten
Im Kino mit Whisky
Weder das alles noch irgendetwas auf der Welt
Ich weiß nicht wie ich das vergessen soll
Ich kann es nicht vergessen
Das ist so wahr wie die Erde rund ist
Wir vergessen nichts
Wir vergessen überhaupt nichts
Wir vergessen nichts
Wir gewöhnen uns daran, das ist alles
Weder dieses Nie noch dieses Immer
Weder diese Liebste liebe ich noch jene Liebste
Fahren wir mit dem Wegs fort
Von grau zu grauer von Tränen zu Tränen
Noch diese weißen Arme einer einzigen Nacht
Den Frauenhals für unsere Langeweile
Dass wir uns im Morgengrauen scheiden
Durch das Versprechen der Wiederkehr
Weder das alles noch irgendetwas auf der Welt
Ich weiß nicht, wie ich das vergessen soll
Ich kann es nicht vergessen
Das ist so wahr wie die Erde rund ist
Wir vergessen nichts
Wir vergessen überhaupt nichts
Wir vergessen nichts
Wir gewöhnen uns daran, das ist alles
Nicht einmal zu der Zeit als ich gesungen
Tausend Lieder meines Bedauerns
Nicht einmal zu der Zeit meiner Erinnerungen
Ich werde meine Falten als ein Lächeln nehmen
Noch dieses große Bett bereute ich je
Ich habe ein Rendezvous mit Madame La Mort
Noch dieses große Bett das ich immer will
An bestimmten Tagen wie ein Fest
Weder das alles noch irgendetwas auf der Welt
Ich weiß nicht, wie ich das vergessen soll
Ich kann es nicht vergessen
Das ist so wahr wie die Erde rund ist
Wir vergessen nichts
Wir vergessen überhaupt nichts
Wir vergessen nichts
Wir gewöhnen uns daran, das ist alles
*
Ein Knabe trug das Herz seiner Mutter
In seinen Händen
Er stolperte und fiel
Das Herz der Mutter fiel auf die Erde
Und siehe was das Herz der Mutter sprach
Hast du dir weh getan mien Leev?
*
Liebe Sabine,
Tom hält eisern seine Diät durch, isst nur Obst und Quark, ab und an Schwarzbrot und ein Ei dazu. Er möchte mit einem Freund ins Sportstudio gehen. Die Versetzung in die zehnte Klasse hat er geschafft. Nach der zehnten Klasse möchte er (zur Zeit) gerne auf eine Fachoberschule für Sozialpädagogik gehen. Bitte denk an ihn. Wir alle vertrauen auf dein Gebet. Ich bete auch für die Alte Friesische Dame.
*
Aix-en-Provence ist einfach wunder-wunderschön! Es ist auch ein Wallfahrtsort für La Sainte Marie Madelaine!
*
Der Mord am Propheten Torsten
1 Zu der Zeit hörte auch H-D, der Herrscher über Oldenburg, von Jesus und seinen Taten. 2 Da sagte er zu seinen Arbeitern: „Das muss der Prophet Torsten sein. Torsten ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.“ 3 H-D hatte Torsten nämlich verhaften, fesseln und ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war, dass der H-D die Ehefrau seines Freundes geheiratet hatte; sie hieß Meike. 4 Daraufhin hatte Torsten ihr vorgehalten: „Es ist nicht richtig, dass du dreimal geheiratet hast.“ 5 H-D hätte Torsten am liebsten umbringen lassen; aber er wagte es nicht, weil er sich vor den vielen Christinnen fürchtete, die in Torsten einen Propheten sahen. 6 Als nun H-D Geburtstag feierte, tanzte die Tochter Meikes, Dineke, vor den Gästen. H-D war so begeistert, 7 dass er ihr mit einem Schwur versprach: „Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!“ 8 Von ihrer Mutter Meike angestiftet, bat Dineke H-D: „Dann lass mir sofort den Kopf von Torsten auf einem Teller herbringen.“ 9 H-D war bestürzt. Aber weil er sein Versprechen gegeben hatte, noch dazu vor allen Gästen, willigte er ein und befahl, 10 Torsten im Gefängnis zu köpfen. 11 Man brachte den Kopf auf einem Teller, überreichte ihn der schönen Dineke, und sie gab ihn ihrer Mutter Meike. 12 Die Schüler Torstens holten seinen Leichnam und bestatteten ihn. Danach gingen sie zu Jesus und berichteten ihm, was geschehen war. 13 Als Jesus das hörte, fuhr er mit einem Boot in eine einsame Gegend. Er wollte allein sein.
*
So tragen Sie der Unbefleckten Fähnchen
An der Armee entlang
Mit Kreuz und Lilie - und gebratnem Hähnchen
Im Sonnenuntergang...
*
AN MAMA
Heut war es unerträglich heiß,
Vom Angesicht rann mir der Schweiß,
Ich nahm ein frisches kühles Bad
Und aß ein Schälchen voll Granat.
*
Karine hat mich geliebt
Und wollte Kinder mit mir
Evi hat mich nie geliebt
Und wollte kein Kind mit mir
*
TRAUER DER LUNA
O heute Nacht der Mond träumt selig überm Land,
Wie eine Schönheit, die im Bett ihr Kissen küsste,
Die streichelt traumverwirrt mit ihrer weißen Hand,
Bevor sie einschläft, noch den Umriss ihrer Brüste,
Und auf dem Rücken im Satin will weich sie wohnen,
In Ohnmacht schwelgt sie lang wie sterbend eine Frau
Und wandert mit dem Blick durch schneeige Visionen,
Die steigen Blüten gleich in das azurne Blau.
Auf diese Globen lässt sie voller träger Muße
Die Tränen tropfen kalt, die Tränen ihrer Buße,
Ein frommer Dichter nimmt, ein Diener der Madonne,
Die Tränen in die Hand, die klar sind wie Kristall,
Mit schimmerndem Reflex, opalen, Mond im All,
Und legt sie in sein Herz, fern von des Tages Sonne.
Baudelaire, deutsch von mir
*
Liebe Evi,
mit dir unterhalte ich mich gern.
Torsten
*
Liebe Susanne,
mit den Frauen hab ich immer Pech gehabt, nur du warst immer lieb zu mir, wie eine christliche Krankenschwester zu einem Psychisch-Kranken. Danke.
*
Liebe Sabine,
ich danke dir noch einmal für deine Hilfe beim Kühlschrank und Einkauf, der Ausflug ist aber für meine Füße und für meinen Kopf zu anstrengend gewesen, so dass ich mir gar nicht zutraue, mit dir in den Botanischen Garten zu gehen, so gern ich die Pfauen und die Schleiereulen sehen würde, ich muss aber darauf verzichten.
Dien broer
*
Danke, Mama,
für die Finanzierung des Kühlschranks. Ich kann mich so über das deutsche Volk ärgern: Erst machen Sie Massen-Party an südlichen Stränden, schleppen hier wieder Corona ein, und dann protestieren sie zu Hunderttausenden In Massendemonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen, das ist alles sehr, sehr dumm!
Liebe Grüße,
dein Torsten
*
Frage:
Warum erkennen wir alle blonden Mädchen als blond?
Antwort:
Wir tragen in unserer Seele die HIMMLISCHE IDEE DER BLONDHEIT...
*
Beloved Lady
Thy name
Is Chastity
*
WORT GOTTES
FÜR MAMA
Hört auf Mich,
Die ihr Mir schon im Leib eurer Mutter aufgeladen worden seid
Und die ihr vom Mutterschoß an getragen worden seid,
Bis in euer Alter bin Ich es
Und bis ins hohe Alter: Ich bin es, der euch trägt.
Ich habe es getan, und Ich werde tragen,
Ich werde euch tragen und euch retten.
(Bibel)
Gruß,
Torsten
*
Wir redeten sodann über den Unterschied des deutschen Begriffs von Geist und des französischen esprit. »Das französische esprit,« sagte Goethe, »kommt dem nahe, was wir Deutschen Witz nennen. Unser Geist würden die Franzosen vielleicht durch esprit und âme ausdrücken; es liegt darin zugleich der Begriff von Productivität, welchen das französische esprit nicht hat.«
»Voltaire« – sagte ich – »hat doch nach deutschen Begriffen dasjenige, was wir Geist nennen. Und da nun das französische esprit nicht hinreicht, was sagen nun die Franzosen?«
»In diesem hohen Falle,« sagte Goethe, »drücken sie es durch génie aus.«
*
Mittwoch, den 26. September 1827
Goethe hatte mich auf diesen Morgen zu einer Spazierfahrt nach der Hottelstedter Ecke, der westlichsten Höhe des Ettersberges, und von da nach dem Jagdschloß Ettersburg einladen lassen. Der Tag war überaus schön, und wir fuhren zeitig zum Jakobstore hinaus. Hinter Lützendorf, wo es stark bergan geht und wir nur Schritt fahren konnten, hatten wir zu allerlei Beobachtungen Gelegenheit. Goethe bemerkte rechts in den Hecken hinter dem Kammergut eine Menge Vögel und fragte mich, ob es Lerchen wären. - Du Großer und Lieber, dachte ich, der du die ganze Natur wie wenig andere durchforschet hast, in der Ornithologie scheinst du ein Kind zu sein.
»Es sind Ammern und Sperlinge,« erwiderte ich, »auch wohl einige verspätete Grasmücken, die nach abgewarteter Mauser aus dem Dickicht des Ettersberges herab in die Gärten und Felder kommen und sich zum Fortzuge anschicken; aber Lerchen sind es nicht. Es ist nicht in der Natur der Lerche, sich auf Büsche zu setzen. Die Feld- oder Himmelslerche steigt in die Luft aufwärts und geht wieder zur Erde herab, zieht mich wohl im Herbst scharenweis durch die Luft hin und wirft sich wiederum auf irgendein Stoppelfeld nieder, aber sie geht nicht auf Hecken und Gebüsche. Die Baumlerche dagegenliebt sich den Gipfel hoher Bäume, von wo aus sie singend in die Luft steigt und wieder auf ihren Baumgipfel herabfällt. Dann gibt es noch eine andere Lerche, die man in einsamen Gegenden an der Mittagsseite von Waldblößen antrifft und die einen sehr weichen, flötenartigen, doch etwas melancholischen Gesang hat. Sie hält sich nicht am Ettersberge auf, der ihr zu lebhaft und zu nahe von Menschen umwohnt ist; aber auch sie geht nicht in Gebüsche.«
»Hm!« sagte Goethe, »Sie scheinen in diesen Dingen nicht eben ein Neuling zu sein.«
»Ich habe das Fach von Jugend auf mit Liebe getrieben«, erwiderte ich, »und immer die Augen und Ohren dafür offen gehabt. Der ganze Wald des Ettersberges hat wenige Stellen, die ich nicht zu wiederholten Malen durchstreift bin. Wenn ich jetzt einen einzigen Ton höre, so getraue ich mir zu sagen, von welchem Vogel er kommt. Auch bin ich so weit, daß, wenn man mir irgendeinen Vögel bringt, der in der Gefangenschaft durch verkehrte Behandlung das Gefieder verloren hat, ich mir getraue, ihn sehr bald vollkommen gesund und wohlbefiedert wiederherzustellen.«
»Das zeigt allerdings,« erwiderte Goethe, »daß Sie in diesen Dingen bereits vieles durchgemacht haben. Ich möchte Ihnen raten, das Studium ernstlich fortzutreiben; es muß bei Ihrer entschiedenen Richtung zu sehr guten Resultaten führen. Aber sagen Sie mir etwas über die Mauser. Sie sprachen vorhin von verspäteten Grasmücken, die nach vollendeter Mauser aus dem Dickicht des Ettersberges in die Felder herabgekommen. Ist denn die Mauser an eine gewisse Epoche gebunden, und mausern sich alle Vögel zugleich?«
»Bei den meisten Vögeln«, erwiderte ich, »tritt sie sogleich nach vollendeter Brütezeit ein, das heißt, sobald die Jungen des letzten Geheckes soweit sind, daß sie sich selber helfen können. Nun fragt es sich aber, ob der Vogel von diesem Zeitpunkte des fertigen letzten Geheckes, bis zu dem seines Wegzugs, zur Mauser noch den gehörigen Raum hat. Hat er ihn, so mausert er sich hier und zieht mit frischem Gefieder fort. Hat er ihn nicht, so zieht er mit seinem alten Gefieder fort und mausert sich später im warmen Süden. Denn die Vögel kommen im Frühling nicht zu gleicher Zeit zu uns, auch ziehen sie im Herbst nicht zu gleicher Zeit fort. Und dieses rührt daher, daß die eine Art sich aus einiger Kälte und rauhem Wetter weniger macht und sie mehr ertragen kann als eine andere. Ein Vogel aber, der früh bei uns ankommt, zieht spät weg, und ein Vogel, der spät bei uns ankommt, zieht früh weg.
So ist schon unter den Grasmücken, die doch zu einem Geschlecht gehören, ein großer Unterschied. Die klappernde Grasmücke oder das Müllerchen läßt sich schon Ende März bei uns hören; vierzehn Tage später kommt die schwarzköpfige oder der Mönch; sodann etwa nach einer Woche die Nachtigall, und erst ganz zu Ende April oder anfangs Mai die graue. Alle diese Vögel mausern sich im August bei uns, so auch die Jungen ihres ersten Geheckes; weshalb man denn Ende August junge Mönche fängt, die schon das schwarze Köpfchen haben. Die Jungen des letzten Geheckes aber ziehen mit ihrem ersten Gefieder fort und mausern sich später in südlichen Ländern; aus welchem Grunde man denn anfangs September junge Mönche fangen kann, und zwar junge Männchen, die noch das rote Köpfchen haben wie ihre Mutter.«
»Ist denn die graue Grasmücke«, fragte Goethe, »der späteste bei uns ankommende Vogel, oder kommen andere noch später?«
»Der sogenannte gelbe Spottvogel und der prächtige goldgelbe Pirol«, erwiderte ich, »kommen erst gegen Pfingsten. Beide ziehen nach vollendeter Brütezeit, gegen die Mitte August, schon wieder fort und mausern sich mit ihren Jungen im Süden. Hat man sie im Käfig, so mausern sie sich bei uns im Winter, weshalb denn diese Vögel sehr schwer durchzubringen sind. Sie verlangen sehr viel Wärme. Hängt man sie aber in die Nähe des Ofens, so verkümmern sie aus Mangel an fruchtbarer Luft; bringt man sie dagegen in die Nähe des Fensters, so verkümmern sie in der Kälte der langen Nächte.«-»Man hält dafür,« sagte Goethe,»daß die Mauser eine Krankheit oder wenigstens von körperlicher Schwäche begleitet sei.«
»Das möchte ich nicht sagen«, erwiderte ich. »Es ist ein Zustand gesteigerter Produktivität, der in freier Luft herrlich vonstatten geht, ohne die geringste Beschwerde, ja bei einigermaßen kräftigen Individuen auch vollkommen gut im Zimmer. Ich habe Grasmücken gehabt, die während der ganzen Mauser ihren Gesang nicht aussetzten: ein Zeichen, daß es ihnen durchaus wohl war. Zeigt sich aber ein Vogel im Zimmer während der Mauser kränklich, so ist daraus zuschließen, daß er mit dem Futter oder frischer Luft und Wasser nicht gehörig behandelt worden. Ist er im Zimmer im Lauf der Zeit aus Mangel an Luft und Freiheit so schwach geworden, daß ihm die produktive Kraft fehlt, um in die Mauser zukommen, so bringe man ihn an die fruchtbare frische Luft, und die Mauser wird sogleich auf das beste vonstatten gehen. Bei einem Vogel in freier Wildnis dagegen verläuft sie sich so sanft und so allmählich, daß er es kaum gewahr wird.«
»Aber doch schienen Sie vorhin anzudeuten,« versetzte Goethe, »daß die Grasmücken sich während der Mauser in das Dickicht der Wälder ziehen.«
»Sie bedürfen während dieser Zeit«, erwiderte ich, »allerdings einiges Schutzes. Zwar verfährt die Natur auch in diesem Falle mit solcher Weisheit und Mäßigung, daß ein Vogel während der Mauser nie mit einem Male so viele Federn verliert, daß er unfähig würde so gut zu fliegen, als die Erreichung seines Futters es verlangt. Allein es kann doch kommen, daß er z.B. mit einem Male die vierte, fünfte und sechste Schwungfeder des linken und die vierte, fünfte und sechste Schwungfeder des rechten Flügels verliert, wobei er zwar immer noch ganz gut fliegen kann, allein nicht so gut, um dem verfolgenden Raubvogel, besonders aber dem sehr schnellen und gewandten Baumfalken zu entgehen, und da kommt ihm denn ein buschiges Dickicht sehr zustatten.«
»Das läßt sich hören«, erwiderte Goethe. »Schreitet aber die Mauser«, fuhr er fort, »an beiden Flügeln gleichmäßig und gewissermaßen symmetrisch vor?«
»Soweit meine Beobachtungen reichen, allerdings«, erwiderte ich. »Und das ist sehr wohltätig. Denn verlöre ein Vogel z.B. drei Schwungfedern des linken Flügels und nicht zugleich dieselben Federn des rechten, so würde den Flügeln alles Gleichgewicht fehlen, und der Vogel würde sich und seine Bewegung nicht mehr in gehöriger Gewalt haben. Er würde sein wie ein Schiff, dem an der einen Seite die Segel zu schwer und an der andern zu leicht sind.«
»Ich sehe,« erwiderte Goethe, »man mag in die Natur eindringen, von welcher Seite man wolle, man kommt immer auf einige Weisheit.«
*
Liebe Jeanine,
es gab eine Frau, Lou Andreas-Salome, die eine Zeit lang intensiv mit Nietzsche befreundet war. Später hatte sie Kontakte zu Sigmund Freud, darüber weiß ich aber nichts. Anfang des 20. Jahrhunderts war Rilke mit ihr in Russland, sie war die einzige wahre Geliebte seines Lebens. Diese Frau interessiert mich. Sie muss ein Genius der Weiblichkeit gewesen sein.
*
À Lou
Écarquille moi les yeux: je te vois,
Jette-moi les oreilles: je t'entends,
Et sans pieds, je peux aller vers toi,
Et sans bouche, je peux t'invoquer.
Casse-moi les bras, je te prends
Avec mon cœur comme avec une main,
Tenez mon cœur, et mon cerveau va battre,
Et si tu lances du feu dans le cerveau,
Je te porterai sur mon sang.
Rainer Maria Rilke
*
Jeanine kennt Lou Andreas-Salomé,
Sie ist nicht wie barbarisch-dumme Kerle,
Sie, wie ich sie in meinem Geiste seh,
Ist eine intellektuelle Perle!
*
Da wollte an das Meer des Geistes Braut
Da machte Gott sie nass bis auf die Haut
*
Ist es nicht so, dass man zu seinem Liebling "mein Schatz" sagt: "mon trésor"?
Aber ich werde es so nicht schreiben. Darum: Ein Mann war gestorben und wurde begraben. Aber sein Leichnam wurde aufgeschnitten, und er hatte kein Herz. Ein Heiliger sagte: Geht zu seinem Tresor, da liegt sein Herz...
Ich selbst kenne solche Leute, die anstelle eines Herzens einen Tresor im Herzen haben...
*
MASKEN
Vom Indianerland bis zu dem Land der Basken
Und bis nach Hindostan - Wir tragen alle Masken.
*
Ici, où SA place est encore appelée,
Ici, où se trouve encore SA coupe,
Mais seules quelques personnes le savent,
Ce qui souffle de SA tombe,
j
Je dis: mon amie, garde la sainte,
Ce qu'il vous reste de la jolie,
C'est si grand - oh, trop hâtif
Des plus fidèles est rentrée.
Nous, les amoureux, les fidèles,
Ne soyez plus rien de la désirable;
Seulement si nous LA renouvelons,
Notre vie vaut-elle quelque chose!
GOETHE
*
Es ist unglaublich heiß
Mir rinnt herab der Schweiß
Jedoch kommt mit der Post
Der Kühlschrank voller Frost
*
In dem einen Buchstaben M ist für mich alle Liebe konzentriert.
*
A:
Ils disent: Vous êtes un misanthrope!
B:
Je ne déteste pas les gens, Dieu merci!
Mais la haine du peuple m'a explosé au visage,
J'y ai ajouté quelque chose tout de suite.
A:
Comment la haine s'est-elle dissoute si rapidement?
B:
J'ai décidé de vivre en ermite.
Johann Wolfgang von Goethe
*
Liebe Mama,
heute hab ich einen ganz langen Traum geträumt, ich hab nämlich nur mit Papa und dir eine Weltreise gemacht. Wir haben in Oldenburg begonnen, waren dann in Damaskus und zuletzt in Jawa. Unterwegs hab ich viele von mir verehrte schöne Frauen getroffen und katholische Heilige. Zuletzt waren wir im Stillen Ozean auf der Insel des Paradieses.
*
Susanne! Segen dir zum Namenstag,
Du bist die Lotusblume, wie ich sag,
Du wurzelst in der Welt voll Alltags-Schlamm,
Doch höher blüht die Blüte an dem Stamm
Empor ins Licht, zu Gott, dem Bräutigam.
*
Sabine,
du scheinst mir von Jesus zur Diakonin / Diakonisse berufen - dem Wesen nacht, wenn auch ohne Amt.
*
Bei dieser unerträglichen Hitze
Vergehen mir die ganzen Witze
Nur dumpf ich in der Wanne sitze
Und warte auf erlösende Blitze
*
La Lune est mon amie, ma femme et mon réveil,
Je n'aime pas trop le feu, la jour et le soleil.
*
INGEBORG BACHMANN
Au soleil
Plus belle que la remarquable lune et sa noble lumière,
Plus beaux que les étoiles, les fameux ordres de la nuit,
Beaucoup plus belle que l'apparition foudroyante d'une comète
Et plus belle que tout autre corps céleste,
Parce que votre vie et la mienne en dépendent tous les jours, c'est le soleil.
Un beau soleil qui se lève, n'a pas oublié son travail
Et terminé, de la plus belle façon en été, quand un jour
Sur les côtes, les voiles s'évaporent et se réfléchissent sans force
Tirez sur votre œil jusqu'à ce que vous soyez fatigué
Et raccourcissez le dernier.
Sans le soleil, même l'art reprend le voile,
Tu ne m'apparais plus, et la mer et le sable,
Fouetté par les ombres, fuyant sous ma paupière.
Une belle lumière qui nous tient chaud,
Nous préserve et nous soigne merveilleusement,
Que je reverrai et que je vous reverrai!
Il n'y a rien de mieux que d'être sous le soleil...
Rien de plus beau que de voir la canne à pêche
Dans l'eau et l'oiseau au sommet,
Qui pense à sa fuite, et sous les poissons du banc,
Coloré, façonné, est venu au monde avec une mission de lumière,
Et de voir le périmètre, le carré d'un champ, les mille coins de mon pays
Et cette robe que vous avez faite. Et votre robe, bleue et à clochettes!
Un beau bleu, avec les paons qui marchent et s'inclinent,
Bleu du lointain, les zones de bonheur avec le temps pour mon sentiment,
Une chance bleue à l'horizon! Et mes yeux enthousiastes
Ils s'élargissent à nouveau, clignent des yeux et se brûlent.
Un beau soleil, qui mérite encore la plus grande admiration
De la part de la poussière,
Je ne le serai donc pas à cause de la lune et des étoiles,
Parce que la nuit se vante des comètes et cherche une porte en moi,
Mais pour votre bien, et bientôt sans fin et comme rien d'autre
Je me plains de la perte inévitable de mes yeux.
*
Ich kühl die Glut
Von Lust und Weh
In kühler Flut
Vom Tilly-See
*
"Ich mag keine Tiervergleiche"
(Susanne)
Der Ehemann nennt seine Ehefrau
"Mein Rehlein" und sie nimmt es nicht genau.
Das alte Mütterchen zu einer jungen Magd
Mit großer Lieblichkeit "mein Täubchen" sagt.
Und magst du's nicht, Liebfrau Susanne, wenn
Ich dich die "himmlische Libelle" nenn?
*
Blonde Haare
Blonde Figur
Blonde Seele
*
"Das Gegenteil von Liebe
Ist nicht der Hass -
Sondern die Gleichgültigkeit."
*
Irma,
wünsche dir einen schönen Ferientag ohne Verpflichtungen!
Meine Lieblingsgöttin hat mir Blut abgenommen (Gebetserhörung)...
Heute hat Susanne Namenstag.
Torsten
*
An ein junges Mädchen
von Lamartine
deutsch von mir
Ein Kuss auf meine Stirn! O Küsse auch im Traum!
Von meiner Denker-Stirn der frische Kuss entflieht.
In meinem dürren Tag sind Sommer-Säfte kaum,
Die Morgenröte nie umarmt der Nacht Gebiet.
Sie träumte sicher auch, dass mir ihr Atem weh
Die junge Jahreszeit in meinen Leib zurück,
Dass auf dem Manneskopf geschmolzen sei der Schnee,
Dass doppelt blüht der Baum der Seele voller Glück.
Sie träumte zweifellos, dass mir der graue Bart
Wie weggeblasen sei von ihrem lichten Blick,
Sie schüttelte den Kopf, die Mähne reich behaart,
Das Händchen wie im Traum das Haar strich im Genick.
Sie träumte zweifellos, dass Unschuld rein und keusch
Der Blumen Rot und Weiß bewahrt vor böser Lust,
Dass ich Petrarca sei, sie Laura sei im Fleisch,
Im Kleid versteckt das Tal, die Mitte ihrer Brust.
Sie träumte zweifellos, dass mein Delirium
In Vers und Melodie wie immer schon geweint,
Dass ich zur Leier ward im Musen-Heiligtum,
Zwei Stimmen, ein Gesang, mein Seufzer so erscheint.
O Anblick! kleiner Tod! Mein ganzes Wesen bebt,
Mein Blut nimmt seinen Lauf, es kocht mein Blut für Sie!
Erzähle keinem mehr, wie du im Traum geschwebt,
Träum immer, junge Frau, o Mädchen, träume nie!
*
Hallo Christel!
Hab von dir geträumt. Ich war in einem Haus, bewohnte ein Zimmer nur mit einer Matratze, auf der ich schlief. Am Morgen wurde das Zimmer von Bauarbeitern leer geräumt. Ich fragte, ob ich noch zwei drei Tage irgendwo in einem Winkel schlafen könne. Ich ging in die Küche. Ich hatte Hunger. Aber der Kühlschrank war leer, ich fand nur noch eine Scheibe Brot und etwas Honig. Dann kamst du in die Küche. Du erzähltest mir von irgendeiner Groß-Cousine, die ein wenig in mich verliebt gewesen wäre. Ich hätte ihr mal Papiere geschickt, die ihr jetzt helfen, lesen zu lernen, denn sie sei taubstumm geworden. Dann sagtest du: Ich werde gleich kochen, Rotkohl mit Wiener Schnitzel. Nun kamen Karine und Milan rein und Detlef. Das Haus stand nämlich auf Baltrum oder Sylt. Karine war mit Milan bei einer Theateraufführung gewesen, wo Milan einen Auftritt hatte. Er war ungefähr drei Jahre alt und saß neben mir auf dem Sofa. Detlef erzählte von seinem Vater, der Kapitän gewesen und die Fahne mit dem Kreuz nicht gehisst hatte, er hätte lieber das Christentum gelebt. Milan sagte: Ah, ich verstehe: Protestieren gegen die Christenverfolgung, indem man das Christentum lebt! Ich sagte: Ich bin stolz auf dich, dass du diese Dialektik verstanden hast, überhaupt höre ich immer, was für kluge Sachen du in der Schule sagst. - Karine wollte noch drei Tage auf der Insel bleiben, und ich willigte ein, weil sie es so wollte.
Liebe Christel! Wer mit der Groß-Cousine gemeint war, weiß ich auch nicht. Wie bekommt dir die Gluthitze? Hast du langsam deinen Lebensrhythmus gefunden?
Liebe Grüße
Torsten
*
Liebe Jeanine,
heute sagte ein Priester aus Wien, die schönste Kirche der ganzen Welt sei in Paris La Sainte Chapelle von Roi Louis IX.
*
La grande hymne au soleil
par Akhenaton
Tu as l'air belle
Dans le pays lumineux du ciel,
Toi, soleil vivant, origine de la vie.
Vous vous êtes élevé dans le pays des lumières de l'Est,
Et vous avez rempli chaque pays de votre beauté.
Vous êtes belle, puissante et pétillante,
Vous êtes au-dessus de tout pays.
Vos rayons, ils embrassent les terres
Jusqu'à la fin de toute votre création,
Car Re vous poussez à leurs limites
Et les soumettre à votre fils bien-aimé.
Vous êtes loin, mais vos rayons sont sur la terre,
Vous êtes dans son visage,
Mais ils ne voient pas votre démarche.
Quand vous descendez dans le Royaume de l‘Ouest,
La terre est dans l'obscurité,
Dans l'état de mort.
Les dormeurs dans la chambre, la tête couverte,
Aucun œil ne voit l'autre.
Leurs biens sont volés sous leur tête,
Et ils ne s'en rendent pas compte.
Chaque prédateur est sorti de sa tanière,
Tous les vers piquent.
L'obscurité est une tombe,
La terre repose en silence:
Son créateur est perdu dans son pays de lumière.
Le matin, vous vous êtes levé au pays de la lumière
Et tu brilles comme le soleil du jour.
Vous dissipez l'obscurité, vous donnez vos rayons,
Les deux pays participent quotidiennement au festival.
Ce qui se tient sur les pieds s'éveille:
Vous les avez élevés,
Ils se nettoient le corps et mettent des vêtements en lin;
Leurs bras sont en paeans de louange à ta venue,
Le pays tout entier fait son travail.
Tout le bétail se satisfait de ses herbes,
Les arbres et les plantes sont verts.
Les oiseaux s'envolent de leurs nids,
Leurs ailes à la louange de votre Esprit.
Tout le jeu consiste à sauter sur ses pieds,
Tout ce qui monte et descend en flottant,
Ils sont vivants quand vous les abandonnez.
Les navires vont en aval
Et en amont de la même manière.
Toutes les voies sont ouvertes par votre apparence.
Les poissons de la rivière sautent devant vous;
Vos rayons sont à l'intérieur de l'océan.
Qui laisse la graine se développer chez les femmes,
Qui transforme l'eau en personnes;
Qui maintient le fils en vie dans le ventre de sa mère.
Et l'apaiser en calmant ses larmes;
Infirmière dans l'utérus qui donne de l'air
Pour faire revivre tout ce qu'il a créé.
Quand l'enfant descend du ventre de sa mère
De respirer le jour de sa naissance,
Puis vous lui ouvrez la bouche pour parler
Et subvenir à ses besoins.
Quand le poussin dans l'œuf
Parle dans sa coquille,
Puis vous lui donnez de l'air
À l'intérieur pour le faire revivre;
Vous lui avez donné son délai,
Pour briser la coquille dans l'œuf;
Il sort de l'œuf,
De s'exprimer à la date limite;
Elle marche sur ses pieds quand elle sort de lui.
Combien sont tes œuvres!
Qui sont cachés à la vue,
Tu es un Dieu dont le semblable n'est pas!
Vous avez créé la terre selon votre cœur,
Que vous étiez seul,
Avec des gens, des troupeaux et toutes sortes de gibier,
Tout ce qui est sur terre et marche sur ses pieds,
Tout ce qui est dans l'air et qui s'envole avec ses ailes.
Les pays étrangers de la Syrie et de la Nubie
Et la terre d'Égypte:
Vous mettez tout le monde à sa place
Et vous pourvoyez à ses besoins,
Chaque individu doit manger,
Sa durée de vie est fixée.
Les langues sont différentes dans le parler,
Leurs propriétés sont similaires;
Leur couleur de peau est différenciée,
Car tu différencies les nations.
Vous créez le Nil dans le monde souterrain
Et l'élever par votre volonté,
Pour maintenir l'humanité en vie
Comme vous l'avez créée;
Vous êtes le maître de tous, qui travaille avec eux.
Tu es le seigneur de toutes les terres
Qui s'élèvent pour eux,
Soleil du jour, puissant, Votre Altesse!
Toutes les terres lointaines,
Vous en faites leur gagne-pain,
Vous avez mis un Nil dans le ciel
Pour descendre vers eux,
Elle fait des vagues sur les montagnes comme l'océan,
Pour mouiller leurs champs à son contact.
Quelle est l'efficacité de tes plans,
Seigneur du temps infini!
Le Nil dans le ciel,
Vous le donnez aux peuples étrangers
Et les animaux sauvages de tous les pays de montagne
Qui marchent sur leurs pieds.
Le vrai Nil, ça vient
Du monde souterrain à l'Égypte.
Vos rayons tètent toutes les prairies;
Quand vous vous élevez,
Ils vivent et grandissent pour vous.
Vous créez les saisons pour permettre
À toutes vos créatures d'évoluer,
L'hiver pour les refroidir,
Les braises de l'été pour qu'ils puissent vous sentir.
Vous avez enlevé les cieux
Pour vous élever sur eux,
Pour voir tout ce que vous créez en étant seul.
Vous vous êtes levé dans votre incarnation
Comme le soleil vivant,
Vous êtes apparus et vous êtes rayonnants,
Vous êtes à la fois loin et proche en même temps.
Vous créez des millions d'incarnations
De vous-même, l'Unique,
Villes et villages,
Champs, route et rivière.
Tous les yeux vous regardent en face,
En étant le soleil du jour au-dessus de la terre.
Lorsque vous êtes parti,
Il ne reste plus d'œil dont vous avez créé la vue,
Afin que vous n'ayez pas à voir votre corps
Comme la seule de vos créatures;
Mais même dans ce cas vous êtes dans mon cœur,
Car personne ne vous a connu,
Sauf votre fils,
La forme parfaite est celle de Re, le seul de Re.
Vous lui faites prendre conscience
De vos projets et de votre pouvoir.
La terre naît à votre demande,
Comme vous l'avez créée:
Vous y renoncez pour eux.
Ils vivent, vous descendez, ils meurent.
Vous êtes la vie elle-même,
Les gens vivent à travers vous.
Les yeux se reposent sur la beauté
Jusqu'à ce que l'on coule,
Tout travail cessera si vous descendez à l'Ouest.
L‘Un, il fait pousser tout ce qui existe pour le roi;
La hâte est dans chaque pied
Depuis que vous avez fondé la terre,
Vous l'élevez pour votre fils
Qui est sorti de votre ventre,
Le roi de Haute et Basse Egypte,
Qui vit par la vérité,
Le Seigneur des deux pays,
Re est parfait dans sa forme, le seul de Re,
Le fils de Re, qui vit de la vérité,
Le Seigneur des couronnes
Avec une vie éternelle.
*
Was für herrliche Wasserschlösser und Burgen! Das alles scheinen nur fromme und monarchische Zeiten hervorgebracht zu haben... Was hat unsere Zeit denn Schönes hervorgebracht? Wolkenkratzer aus Glas und Stahl...
Mit dem Moliere beschäftige ich mich gerade intensiv... ich will den Don Juan, den Geizigen und Tartuffe eindeutschen...
*
Sabrina,
das Hochzeitsgeschenk ist angekommen, ich danke dir, dass du es zur Post gebracht hast. Ich hab heute Nacht von dir geträumt, du hast mir beim Aufräumen geholfen, dann hab ich mich mit Marco gestritten. (Ich war nie geschaffen für Männerfreundschaft und hab die Frauen mein Leben lang für göttliche Wesen gehalten.) Hab heute gebetet und gefastet.
*
Jeanine:
Ich bin überhaupt nicht gläubig...
Torsten:
Mais oui, mir scheint, du glaubst an die Natur und die Schönheit...
*
"Gehst du zum Weibe, vergiss die Peitsche nicht"... die Wahrheit ist, Nietzsche hatte eine Dreiecks-Beziehung zu Dr. Rée und Lou Andreas-Salome, und es gibt ein Photo von den dreien, da knieen die beiden Männer, und Mademoiselle Lou schwingt die Peitsche...
*
A la nature
Friedrich Hölderlin
Puisque je jouais encore pour votre voile,
Toujours sur vous comme une fleur,
Ni senti votre cœur dans chaque son
Qui a embrassé mon coeur tendre et tremblant,
Comme j'ai toujours la foi et le désir
Riche, comme vous l'étiez avant votre image,
Une place de plus pour mes larmes,
J'ai trouvé un monde pour mon amour,
Alors que mon cœur se tournait vers le soleil,
Comme si ses tons les avaient cousus ensemble,
Et les étoiles appelaient ses frères
Et la mélodie du Dieu, le printemps,
Là, dans le souffle qui a fait bouger le bosquet,
Ni votre esprit, ni votre esprit de joie
Dans le cœur, une vague silencieuse s'est agitée,
Puis des jours dorés m'ont entouré.
Quand dans la vallée où la source m'a refroidi
Là où les jeunes arbustes verdissent
Autour des murs de pierre silencieux joué
Et l'éther à travers les branches brillait
Quand je suis là, parsemé de fleurs,
Silencieusement et en état d'ébriété, elle a bu
Et à moi, entouré de lumière et de splendeur,
Des hauteurs, le nuage doré a coulé -
Quand je suis sur la lande nue, au loin,
D'où viennent les crevasses crépusculaires de l'utérus
Le chant titanesque des rivières a résonné
Et la nuit des nuages m'a enveloppé,
Quand la tempête et ses ondes
Il m'a fait passer par les montagnes
Et les flammes du ciel volaient autour de moi,
Vous voilà apparu, âme de la nature!
Souvent j'y ai perdu avec des larmes d'ivresse
Aimer comment, après une longue folie.
Dans l'océan, les courants se font désirer,
Magnifique monde, dans ta plénitude, moi;
Ah! voilà que je tombe avec les êtres de tous
Joyeux de la solitude du temps,
Comme un pèlerin dans les salles du Père,
Dans les bras de l'infini...
Bénis soient les rêves d'or des enfants,
Vous m'avez caché la pauvreté de la vie,
Vous avez élevé des bons semences dans le cœur,
Ce que je n'obtiens jamais, vous le donnez!
Ô nature, par ta beauté, lumière,
Sans effort ni contrainte
Le fruit royal de l'amour,
Comme les cultures en Arcadie.
Elle est morte maintenant, elle qui m'a élevé et soigné,
Le monde de la jeunesse est mort maintenant,
Ce sein qui, autrefois, remplissait un ciel,
Mort et pauvre, comme un champ de chaume;
Ah! Le printemps chante à mes chagrins
Toujours, comme autrefois, une chanson de consolation,
Mais il y a un lendemain pour ma vie,
Le printemps de mon cœur s'est éteint...
Mon amour le plus cher doit toujours être dans le besoin,
Ce que nous avons aimé n'est qu'une ombre,
Alors que les rêves d'or de la jeunesse s'éteignent
Mort pour moi la nature amicale;
Vous n'avez pas découvert cela dans les jours heureux,
Cette maison est si loin,
Pauvre cœur, tu ne lui demanderas jamais,
Si un rêve à son sujet ne vous suffit pas.
*
SUSANNE
Ein Engel sie - kein Tier ist sie -
Und wenn ein Tier - dann Kolibri!
*
LA CONFESSION DE FOI DE JEANINE
Je crois
À la seule grande Mère Nature,
La mère de dix mille êtres,
Les fleurs, les animaux et les hommes,
Cela nous nourrit tous
Sur sa poitrine inépuisable.
Et je crois
A la beauté,
L'unique beauté éternelle et absolue,
Que l'on trouve partout
En mille révélations,
Quand l'homme regarde avec des yeux aimants.
Et je crois troisièmement
Au bel amour,
L'amour entre l'homme et la femme,
L'amour entre la mère et les enfants,
L'amour du bien pour les pauvres.
*
Confession de foi de Torsten
Je crois seulement à femmes...
*
O Notre Dame des Fontaines de la Brigue,
Plus belle des Femmes de la Terre,
Aidez-moi, votre chevalier, contre mes ennemis!
*
Liebe Jeanine,
heute Nacht habe ich einen Vortrag eines englischen Philosophen von 1965 gehört, über die französische Aufklärung (sagt man "Illumination"?) besonders Voltaire und dann die Enzyklopädisten mit ihrem kalten Verstand, und wie dann in Deutschland über die religiöse Innerlichkeit die deutsche Romantik entstanden ist. Die deutsche Romantik hab ich intensiv studiert, und ich weiß von Goethe, dass die deutsche Romantik dann die französische Romantik beeinflusst hat. Die französische Romantik nannte Goethe aber eine "satanische" Literatur. Ich kenne aber die französische Romantik nicht (außer Victor Hugo, Notre Dame de Paris und die Elenden als Filme, und den Grafen von Monte Christo.) Ich habe einmal angefangen, ein Gedicht von Lamartine über den Tod des Sokrates nachzudichten. Von Chateaubriand las ich nur einmal, dass er sehr idealisierte Frauengestalten hatte. Sein Buch le Genie du Christianisme ist mir leider unbekannt. Ich kenne dann erst wieder die Symbolisten Rimbaud, Verlaine und Baudelaire.
*
Die Frau die das Familien-Taxi fährt
Die hätt ich gern als Sulamith verehrt
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Am 20. Januar 1993 ging ich mit meiner Geliebten Karine in Oldenburg nachts im Wald spazieren. Es war Vollmond. Ich hörte einen Uhu schreien. Da sagte ich: Das ist ein Omen! Meine Großmutter stirbt! - Und am 21. Januar rief meine Mutter an und sagte: Oma ist gestorben, sie ist jetzt erlöst.
*
Ich kam in das Haus von Marco und Susanne, und zwar ins gemeinsame Kinderzimmer der beiden etwa neunjährigen Töchter Alina und Valea. Alina, die mich sonst verachtet, duldete mich Ich zeigte ihnen ein Bild von Mephistopheles, dem Hunde-Dämon. Dann erzählte ich von der Traurigkeitskrankheit, an der ich mein Leben lang leiden werde. Valea (mit langen blonden Locken) weinte vor Mitleid. Sie wünschte sich von mir einen Baum. Ich fuhr mit Alina und Valea auf einem Fahrrad eine weite Strecke, ich wollte nämlich in einer Baumschule einen Baum für Valea kaufen. Wir verfuhren uns aber. Ich telefonierte mit dem Handy mit Marco. Wir kehrten um. Dann war ich mit Susanne allein. Ich bat sie, sie zum Abschied auf die Wange küssen zu dürfen. Sie sagte, das ginge zu weit, dabei empfinden manche Menschen zu viel. Sie wollte sich bei mir bedanken und mir eine Flasche Wein schenken. Ich sagte: Ich werde genug von Maria belohnt und ich trinke keinen Wein mehr. Dann küssten Susanne und ich uns auf den Mund. Da kam gerade Marco rein und war eifersüchtig. Ich sagte, das wäre nur ein Freundschaftskuss gewesen, er sagte, nein, das wäre mehr gewesen. Ich sagte, Susannes Fehlgeburt Sophie sei nun bei der Hagia Sophia im Himmel. Marco kritisierte mich wegen meiner Sophien-Theologie, ich rechtfertigte mich. Susanne sagte zu mir, wenn man mich gar nicht mehr kritisieren dürfe, hätte ich bald gar keine Freunde mehr. Zum Abschied sah ich noch Evis Hündin Luna und Susannes Hund Sokrates.
*
Ist Gott allmächtig - kann Er dann einen Felsen schaffen, der so schwer ist, dass Er ihn nicht heben kann?
Einstein
*
Liebe Brüder und Schwestern!
An Mariä Himmelfahrt übertrugen Sie eine Abendmesse aus dem Freiburger Münster. Ich würde gerne der Frau schreiben, die während der Messe die liturgischen Gesänge so schön gesungen hat. Vielleicht können Sie meine Email weiterleiten?
Torsten Schwanke
An die junge Frau, die zu Mariä Himmelfahrt im Freiburger Münster die liturgischen Gesänge gesungen hat:
Hochverehrte Frau und Schwester!
Als ich über den Livestream mit der Messe zu Mairä Himmelfahrt im Freiburger Münster verbunden war, da war ich voller Staunen und Bewunderung - für Sie! Eine solche wunderschöne junge Frau, die so herrlich klassisch singen kann und dies zu Ehren Unserer Lieben Frau tut und die so ungewöhnlich rein und marianisch gekleidet ist - - liebe Frau, mir fehlen die Worte - - es war mir, als erschiene mir die Madonna meiner Seele...! Das war mir mehr heilige Marienverehrung als die Predigt des Herrn Pfarrers. SIE haben für mich den Himmel sichtbar gemacht!
Die Madonna schenke Ihnen die Heiligkeit!
Torsten Schwanke
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Heute hab ich einen englischen Philosophie-Professor über Immanuel Kant und Friedrich Schiller gehört, Moliere der Geizige weiter übersetzt. Morgen abend kommt Evi zu mir. Hoffentlich gibt es bald ein Gewitter!
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Liebe Christel,
Jessie leidet hoffentlich nur wegen der Hitze (das geht vorbei) und nicht wegen ihren zweiten Babys. Wenn sie sich aber freut auf ihr Baby, was ich hoffe, bitte teile ihr doch meine herzlichen Glückwünsche mit.
Torsten
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Früher hab ich der Venus gedient
Jetzt dien ich der Jungfrau Maria
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Ich hab im Wohnzimmer auf dem Sofa geschlafen, bei offener Balkontür, es war meiner Meinung nach halb fünf nachts, dass ich von Donnerschlägen geweckt worden bin. Ich konnte dann nicht mehr einschlafen. Aber es ist okay.
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Kennst du von Hermann Hesse Siddhartha? Hier ein französisches Hörbuch:
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Sabine,
im Traum war ich mit Karine und ihrem Vater im Urlaub in Chile. Ich sah die kommunistischen Rebellen und sagte: Es sind immer die gleichen Kader, eine Handvoll, die von Land zu Land reisen, um eine Revolution anzuzetteln. Karines Vater, ein Kommunist, fragte dich, ob du dich immer noch täglich informieren würdest über den Verbleib des sozialistischen Ex-Präsidenten Allende. Karine und ich fanden dann in Chile noch eine kleine Paradiesbucht, wo ich für immer bleiben wollte.
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Hoch verehrte Anna Maria Mühe!
Heute habe ich zum dritten Mal Sie in dem Film "was nützt die Liebe in Gedanken" gesehen. Ich bin in den Fünfzigern und hatte während des Films den Eindruck, meine eigene Jugend in einer Vision zu sehen. Denn ich bin seit Kindheit an ein Dichter und erinnere mich noch gut an einen Traum im Alter von siebzehn Jahren, da ich von meiner Muse geträumt hatte. Und genau diese im Traum geschaute Muse sah ich nun auf eine ganz und gar hinreißende Art von Ihnen in dem Film dargestellt. Sie haben das Inspirierend-Weibliche für den Dichter so zauberhaft dargestellt, dass ich fasziniert und wie berauscht von Ihnen bin. Nun kann ich nicht schlafen, denn die Magie der jungen Liebe glüht in mir!
GOTT segne Sie!
Torsten Schwanke
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Du, die einst Mirjam war,
ich denke an dich und kann dich nicht vergessen. Hier meine Sappho auf französisch. Hoffentlich geht es dir gut. Ich möchte mit dir Pommes in Holland essen.
dein alter Torsten
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Liebe Mama,
heute im Traum war ich in meinem Elternhaus mit Oma allein. Du und Papa wart im Urlaub. Stefan war nicht da. Ich war im ersten Stock, Oma war unten. Sie rief: Essen ist fertig. Ich kam runter. Oma saß im Wohnzimmer und guckte Fernsehen. Der Fernseher war sehr laut gestellt wegen ihrer Schwerhörigkeit. Sie guckte Fußball. Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft. Ich ging in die Küche, da hatte Oma Erbsensuppe warm gemacht, die du für mich vorgekocht hattest, mit extra viel Kochmettwurst. Ich aß die Erbsensuppe, sie schmeckte köstlich. Dann wollte ich in der Küche auch Fernsehen gucken, aber nicht das erste Programm mit Fußball, ich suchte einen Sender mit Musik-Videos. Da kam Oma in die Küche. Sie sagte: Papa hätte für die Urlaubszeit die Fernsehantenne auf dem Dach abmontiert, wir könnten nur mit einer Zimmerantenne das erste Programm empfangen. Unklar war, ob Papa so Geld sparen wollte oder das Haus vor Blitzen schützen.
Nach dem Erwachen hab ich einen Gottesdienst im Radio mitgefeiert und für Omas Seele gebetet.
Torsten
*
Mama,
heute war ich mit Sabine einkaufen, sie brachte mir Rinderroulade mit Rotkohl mit. Morgen kommt sie zu mir zur Hauskreis-Telefonkonferenz und bringt mir Milchreis mit.
*
O Milch o Zimt o Reis
Aus Frieslands Paradeis
*
Nietzsche schätze besonders Montaigne und Stendhal. Montaigne hab ich zu Hause, aber noch nicht gelesen, über Stendhals Buch über die Liebe hab ich nichts Gutes gehört.
*
In Gottes Heiligtume
Du Samtstengelblume!
*
Ich war mit Marco und Susanne im Auto unterwegs, in einem Gartencafé wollte ich Erdnüsse kaufen, die Kassiererin ließ mich aber ewig warten, schließlich kam ich zum Auto zurück, und Marco und ich schimpften über die dummen Leute. Dann fuhren wir in ein japanisches Restaurant. Marco bestellte sich am Tisch ein Essen. Susanne und ich saßen weiter weg nebeneinander auf einer Bank. Sie sagte, ihr sei kalt. Ich nahm sie in die Arme, legte ihr meinen Mantel um und streichelte ihre Haare. Marco sah erstaunt herüber. Ich sagte ihm, das sei nur Freundschaft. In Wirklichkeit war es aber zärtliche Verliebtheit. Ich aß Krabben mit einer japanischen Sauce. Dann gingen wir zu dritt durch den Ort. Zwei alte katholische Damen verteilten Bilder von Johannes Paul II und luden zu einer Marienerscheinung ein. Marco nahm das Bild nicht an, ich nahm es an und tat es in mein Portemonnaie zum Marienbild. Dann waren Susanne und ich allein in einem Café. Wir tranken Milchkaffee zusammen, oder Bier, ich weiß nicht mehr. Susanne bekam Hunger, und wir bestellten eine Bratwurst mit Pommes.
*
Hunde in der Bibel
(Diesen Abschnitt widme ich Awa und Emmy, Oskar und Sokrates)
Der Hund heißt hebräisch käläv und griechisch kyon. Käläv ist ein lautmalerisches Wort, das auf das „Kläffen“ der Tiere anspielt. Das hebräische Wort, das Luther mit „wilder Hund“ übersetzt in Jeremia 50,39; Jessaja 13,22; Jesaja 34,14 bezieht sich dagegen auf den Schakal.
Hunde gehören zu den ältesten Haustieren. Wahrscheinlich wurden sie seit dem 8. Jahrtausend v. Chr. in Palästina domestiziert. Schon früh unterschied man verschiedene Rassen. Beliebt waren in Ägypten schlanke Jagdhunde (Salukis).
Das Bild des Hundes, das die biblischen Schriften entwerfen, ist ambivalent. Einerseits gab es – wie in Mesopotamien – Wachhunde (Jesaja 56,10) und Schäferhunde (Hiob 30,1). Und in Tobias 6,1 und Tobias 11,9 wird ein Hund als Reisebegleiter erwähnt. Jagdhunde sind in den biblischen Schriften dagegen nicht erwähnt, anders als in Assyrien, wo speziell abgerichtete Jagdhunde vorkamen, die die bereits vom Jäger getroffenen Tiere stellen und niederreißen sollten.
Andererseits werden vor allem die halbwilden Paria-Hunde, deren abendliches Heulen Furcht erregte (Psalm 59,7.15), als äußerst verachtenswert angesehen. Unbelästigt von ihnen eine Stadt oder ein Gebiet zu passieren, war kaum möglich (Exodus 11,17; Judith 11,19). Da sie schlecht gefüttert wurden, stürzten sie sich gierig (Jesaja 56,11) auf alles Essbare, ja sie kehrten sogar zu dem von ihnen Ausgespieenen zurück, um daran zu riechen oder davon zu essen (Sprüche 26,11; 2 Petrus 2,22). Sie leckten das Blut von Verwundeten oder Erschlagenen auf (1Könige 21,19; 1 Könige 22,38; Psalm 68,24), scheuten vor Leichen (1 Könige 21,23f; 2 Könige 9,36) und Aas (2 Samuel 22,30) nicht zurück und galten daher als unrein. Man mied diese häufig in Rudeln lebenden Tiere, die sich zum Teil mit Hyänen und Wildhunden um die Beute stritten (Sirach 13,18), und hielt sie sich durch das Werfen von Erdbrocken oder mithilfe eines Stockes (1 Samuel 17,43) vom Leibe. Andererseits hatte das Verhalten der Hunde auch eine positive Seite, da sie für die Reinhaltung der Siedlungen unentbehrlich waren.
Schlimmer noch als die Bestrafung mit dem Tod war es, wenn einem Menschen in einem Drohwort angekündigt wird, seine Leiche werde von Hunden fortgeschleift und geschändet (1 Könige 14,11; 1 Könige 16,4; 1 Könige 21,23f; 2 Könige 9,10.35f); denn in solchen Fällen war eine Bestattung nicht mehr möglich.
Hundeopfer sind in verschiedenen Kulten belegt, nicht aber in Israel. Wenn Jesaja 66,3 das Opfern von Schafen damit gleichsetzt, dass man einem Hund das Genick bricht, so zeigt sich hierin eine grundsätzliche Kritik an Opfern aller Art. Als „Hundegeld“ (5 Mose 23,19) wird der Lohn für männliche Prostituierte bezeichnet, die man vermutlich „Hunde“ nannte (Apokalypse 22,15).
Mehrfach werden Hunde in Bildworten genannt. So werden die Feinde des Beters mit Hunden verglichen, die diesen umringen (Psalm 22,17.21; Psalm 59,7.15f), ein Bild, das die unheimliche, aggressive, chaotische Mächtigkeit der Feinde aufzeigt, der der Beter hilflos ausgeliefert ist und angesichts derer er nur noch zu Gott um Hilfe flehen kann. Und wenn Hunde die Wunden des kranken Lazarus lecken (Lukas 16,21), ohne dass er sich ihrer erwehren könnte, dann unterstreicht das seinen abstoßenden und elenden Zustand. Stummen, zugleich aber gierigen, nimmersatten Wachhunden gleicht andererseits die Führerschaft des Volkes in der Zeit nach der babylonischen Verbannung, die sich zwar um den Zustand des Volkes sorgen sollte, letztlich aber nur am eigenen Wohl interessiert ist (Jesaja 56,10f).
Auch Sprichwörter gehen aus vom beobachtbaren Verhalten oder der üblichen negativen Wertung der Hunde: Wer sich in einen fremden Streit einmischt, gleicht einem Menschen, der einen fremden oder wilden Hund an den Ohren packt: Er läuft Gefahr, gebissen zu werden (Sprüche 26,17). Und der Narr, der seine dumme Rede wiederholt, gleicht dem Hund, der sein Erbrochenes wieder frisst (Sprüche 26,11). Das Sprichwort „ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe“ (Prediger 9,4) setzt den verachteten Hund in Gegensatz zum Löwen, dem stolzesten Vertreter der Tierwelt, zeigt aber gleichzeitig den fragwürdigen Vorteil des Lebendigseins auf.
Das Wasserlecken wie ein Hund dagegen meint eine ungewöhnliche Art des Trinkens, die in Richter 7,5 dazu dient, eine Auswahl unter den wehrfähigen Männern zu treffen. Die Reduzierung der Kämpfer auf 300 soll zeigen, dass Gott auch mit einer so kleinen Truppe das Midianiterheer schlagen kann.
Wie in Briefen aus der Umwelt des Alten Testaments mehrfach belegt, konnten sich Untergebene gegenüber Höhergestellten als Hunde bezeichnen (2 Könige 8,13). Diese Bezeichnung, die sich aus dem Verhalten des Tieres erklärt, das vor seinem Herrn kriecht, ging ein in die Sprache des Zeremonielles am königlichen Hofe, wo sie ebenso wie „Sklave“ oder „Knecht“ die Abhängigkeit des Untergebenen vom König und das Angewiesensein auf Gnade ausdrückte (2 Samuel 9,8). Eine Steigerung dieser Selbstbezeichnung stellt der Ausdruck „toter Hund“ dar (1 Samuel 24,15; 2 Samuel 16,9).
Die Warnung in Matthäus 7,6 gilt, das Heilige nicht den Hunden zu geben. In Matthäus 15,26f bezeichnet die kanaanäische Frau mit dem griechischen kynarion den geschätzten Haushund, den man – anders als die herumstreunenden Hunde – selbstverständlich mit Tischabfällen fütterte. Dagegen nennt Paulus in Philipper 3,2 Gegner der Gemeinde in Philippi abschätzig „Hunde“.
*
Guten Morgen,
bitte mach mir doch einen Lorbeerkranz, mit dem dein Poet gekränzt werden muss!
Hab im Traum Besuch von vier Dichterinnen des 20. Jahrhunderts gehabt, zwei deutschen und zwei russischen.
Dir einen schönen Tag!
*
EINSAMKEIT
Ich komme aus einem anderen Land als du,
Aus einem anderen Viertel,
Aus einer anderen Einsamkeit.
Heute erfinde ich Nebenstraßen.
Ich bin nicht mehr bei dir.
Ich warte auf Mutanten.
Biologisch stimme ich meiner Vorstellung von Biologie zu:
Ich pisse, ich ejakuliere, ich weine.
Es ist sehr wichtig, dass wir unsere Ideen so gestalten,
Als ob sie wären von fertigen Gegenständen,
Ich bin bereit, dir die Formen zur Verfügung zu stellen.
Aber...
Einsamkeit...
Einsamkeit...
Die Muscheln haben eine neue Textur, ich warne dich.
Sie wurden morgens früh versenkt.
Wenn du an diesem Tag nicht das relative Gefühl
Deiner Dauer haben, ist es nutzlos, sich selbst zu tragen,
Es ist nutzlos, voraus zu schauen,
Weil vorne hinten ist, weil die Nacht der Tag ist.
Und...
Einsamkeit...
Einsamkeit...
Einsamkeit...
Es ist von größter Wichtigkeit,
Dass Waschsalons an Straßenecken so ungestört sind
Wie Ampeln oder Autobahnen.
Das Waschmittel zeigt dir die Box an,
In der du das waschen kannst,
Was du für dein Gewissen hältst
Und was nur eine Abhängigkeit
Des neurophilen Computers ist,
Der als dein Gehirn dient.
Und doch...
Einsamkeit...
Einsamkeit...
Verzweiflung ist eine höhere Form der Kritik.
Im Moment werden wir es Glück nennen,
Die Worte, die du nicht mehr verwendest,
Sondern eine Art Kanal,
Durch den sich die Analphabeten verständlich machen.
Aber...
Einsamkeit...
Einsamkeit...
Einsamkeit, Einsamkeit, Einsamkeit...
Einsamkeit!
Über das Bürgerliche Gesetzbuch werden wir später sprechen.
Im Moment möchte ich das Unkodifizierbare kodifizieren.
Ich möchte deine Danaiden-Demokratie messen.
Ich möchte mich in die absolute Leere einfügen
Und das Ungesagte, das Unbekannte,
Das Nicht-Jungfräuliche aus Mangel an Klarheit werden.
Die Klarheit wird in meiner Hose bewahrt!
In meiner Hose!
*
Die Schwester geht nach Friesland
Ich träum vom Paradiesland
*
FÜNF GEDICHTE BRASILIANISCHER INDIOS
I
Und vielleicht irgendwann
Meine Vorahnungen
Meine Liebe
meine Wünsche
Meine Wut
Meine Anfälle
Meine Nostalgie
Werden
Eine alte Sache
Ein altes Gespräch
Leeres Gerede
Und dann wird es wieder Nacht.
II
Wir leben, wie Bäume, im Inneren
Der Fußspuren unserer Vorfahren.
Wir leben, wie Spinnen, im Netz
Der mütterlichen Höhle.
Wir lieben immer am Rande des Durstes.
Wir träumen dort, zwischen Mond und Sonne,
In den Räumen der Geister.
Wir sterben, als ob wir noch am Leben wären.
III
Mein Mann, spiele!
Das Festlied würde ich gerne hören,
Wenn du zustimmst und spielst,
Ein gutes Essen werde ich für dich machen,
Gebratenes Kaninchen,
Wilde Bohnen und frisch gebackene Tortillas.
Komm schon, mein Mann, spiele!
Was können wir tun, wenn du nicht willst?
Unsere Söhne sind schon weg,
Nur du,
Nur ich,
Lass uns jetzt
Nur dich,
Nur mich, setzen,
Um zu sehen, wie der Tag vergeht.
Mein Mann, muntere mein Herz auf!
(Dann mach ich dir ein gutes Essen.)
Dann wirst du sehen, wie der Hunger wieder in dir erwacht.
IV
Das Hochfest an der Küste.
Um das Eindringen des Elends zu verhindern,
Entlasten die Menschen des Südens
Zu bestimmten Zeiten ihren Kummer von ihrem Gott.
Sie treten aus der Geschichte zurück
Und erreichen das Jenseits
Erschrecken mit dem heiligen Mahl
Den bösartigen Geist des Hungers,
Der über die Bergkette stampft.
Die Menschen des Südens und das Meer
Halten Wache und teilen die Zeiten des Elends.
V
Tag und Nacht sind dein Name.
Am Morgen, am Nachmittag, in der Abenddämmerung
Geht mir nur dein Name
Durch den Kopf
Wie ein Mann mit roter Jacke,
Der den Verstand verloren hat.
Nur dein Name gleitet
Über meine Zunge
Wie ein Fisch in den Händen
Eines Fischers.
Ich hebe ein Blatt Papier - dein Name.
Ich habe etwas weggelegt - dein Name.
Ich gehe nirgendwo hin -
Wo ich nicht den Dorn deines Namens
An meine Fingerspitze genagelt habe,
Und egal wohin ich gehe,
Die Erinnerung an dein Gesicht
Beißt still die Beine meiner Existenz.
Es ist Fastenzeit
Und das Fest im Mai steht vor der Tür.
Vielleicht hat der Tag es satt,
Die Nacht zu jagen.
Vielleicht wache ich eines Tages auf
Mit dem Skandal meines Todes.
Trotz allem werde ich einen Ozean von Seufzern
In meiner Seele haben, um deinen Namen zu flüstern.
Ich werde zweifellos einen letzten Atemzug haben,
Der in der Lage ist,
Einen Korb mit geflügelten Ameisen zu füllen,
Um die Liebe verkünden, die ich habe,
Wie die Aufregung,
Die den kommenden Regen ankündigt.
*
Spaghetti, Sahne, Zwiebeln, Weißwein, Lachs -
Es ist so heiß, mein Leib zerschmilzt wie Wachs!
*
Heute hab ich mir einen Überblick über das Schaffen von Corneille verschafft. Sein Meisterwerk ist wohl der Cid? Ich las, er hätte ein spirituelles Buch des 15. Jahrhunderts in Versform nachgedichtet: L'imitation de Jésus Christ. Dieses sein Vers-Epos fand ich im Netz und hab heute ein paar Kapitel übersetzt.
Ansonsten plagte mich heute ungeheuer schlechte Laune
*
Halleluja, Sankt Sabrina!
Hab heute den Lukas-Kommentar für dich zu Ende geschrieben.
Wie wars in Ostfriesland?
Torsten
*
Liebe Sabine,
meiner Mutter Untersuchung ist auf den 8. September verschoben worden (was ihr nicht gefällt). Bete doch bitte für ihre Heilung und ihr Seelenheil. - Ich höre gerade Hiob.
T.
*
Ich hab um halb zehn eine schöne Messe mitgefeiert, dann über die Mutterliebe Gottes meditiert, geschlafen, von meiner und Karines Mutter und dir geträumt, dann den Lukas-Kommentar zuende geschrieben, gebadet und dabei Nietzsche gelesen, eine Sammlung von Werken an Mark zur Veröffentlichung im Netz geschickt, Abendmesse gefeiert, Bußgebet, hab mir einen Gyros-Teller geholt, beim Essen einen Professor über den jüdischen Philosophen Spinoza gehört, einen Kriminalfilm halb gesehen, jetzt hör ich einen Professor auf englisch über Nietzsche und Dostojewski.
*
Hier das Poem
Napoleons Seufzer von Sankt Helena
Unter großer Traurigkeit geschrieben
*
VERCINGETORIX
Ich bin der Gallier Haupt, geb auf, muss euch verlassen,
Quadriga, lass mich los, Tribunen, lasst mich gehn!
Zerbrochen ist mein Schwert, kann nicht in Rüstung stehn,
Das ist des Kriegs Gesetz, dass wir die Feinde hassen!
Geflochten ist mein Bart. Wer will am Bart mich fassen!
Ich nahm mein weißes Pferd, das edel war und schön,
Ich bin ein Adler, ja, ich kann die Sonne sehn,
Weil ich ein König bin, regiere freie Massen!
Ich werf zur Erde mich, du konntest mich besiegen,
Doch sechzig Tage lang die Klingen taten fliegen,
Im Nahkampf brach mein Helm, besiegt ist nun mein Stern,
Du, Cäsar, hast gesiegt, du möchtest mich nun hängen,
Doch unsre Stunde kommt, da wirst du an uns denken,
Es ist das Morgenrot von Galliens Hahn nicht fern!
*
Hymne an die südfranzösische Liebesgöttin Belisama
Belisama edle Königin des Himmels
Auge der Göttin strahlender Blick
Belisama edle Dame in der Nacht
Subtiler Stern versteinernder Blick
Silberner Halbmond der aufsteigt
Mond der den Saft erhöht
Goldener Halbmond der flieht
Mond der ohne Lärm davonträgt
Weißer Mond in Majestät
Erleuchtet den Sternenhimmel
Dunkler Mond im Verborgenen
Regeln diskreter Einsätze
Empfange diese Gaben von unseren Händen
Empfange diese Kinder von unseren Bäuchen
Empfange diese Träume aus unseren Nächten
Empfange diese Waffenstillstände aus unserem Leben
Rhythmus unserer Tage Rhythmus unserer Nächte
Rhythmus der heiligen Ströme des Lebens
Grünes Wasser rotes Wasser
Wasser das schläft Wasser das sich bewegt
Rhythmus unsere Feste Rhythmus unsere Riten
Rhythmus die Zeiten die den Engeln gewidmet sind
Den Geistern den Jenseitigen den Ahnen
Den Erinnerungen an das was bröckelt
Schaukle unser Wasser verschlinge unsere Knochen
Singe die Zeit
Singe den Moment
Glanz ganz wild
Glänzende süße Hochzeit
In deinem Gefolge geht
Das Alter verloren
Scheine Liebende
Glanz verdamme nicht
In deinen Segeln
Erstreckt sich der Stern
Belisama Belisami Belisame
Belisema Belisoma Belisima
*
SAINT LOUIS
Sag, wünschest du es dir, zum nächsten Wald zu gehen,
Den Schatten dort zu sehn des großen Königs, der
Gerecht regierte, wie bei Eichen war zu sehen,
Der dreimal heilig ist wie unser höchster Herr?
Von seinem Knecht gefolgt und ohne Wachsoldaten
Im schwarzen Mantel er und weißen Pfauen-Hut,
Im ärmellosen Kleid, in einfach guten Taten,
Sankt Ludwig ist der Mann und Frankreichs König gut.
Und von der Brücke an bis zu den festen Mauern,
Wer schlug denn Englands Heer? Er war ja noch ein Kind,
Mit schönem blonden Haar, der Augen sanftem Trauern,
Mit kranken Gliedern zart, die dreißig Jahre sind.
Hier ist der fromme Mann voll kriegerischer Ehren,
Den Richtern seiner Zeit er schließt sich treulich an.
In seinem eignen Staat steht fest er, sich zu wehren,
Bis England ward besiegt von Frankreichs frommem Mann.
Von seinem Knecht gefolgt und ohne Wachsoldaten
Im schwarzen Mantel er und weißen Pfauen-Hut,
Im ärmellosen Kleid, in einfach guten Taten,
Sankt Ludwig ist der Mann und Frankreichs König gut.
Und sollen wir nun gehen zur Schönsten der Kapellen,
Den Schatten dort zu sehn des großen Königs, der
Dort betet und erbaut sein Frankreich auf den Wellen,
Das er zurück uns ließ als Schönste aus dem Meer?
O fünfundzwanzig Jahr, an diesem Licht zu saugen,
Den Schatten dort zu sehn des großen Königs, der
Den Blinden öffnete durch das Gebet die Augen,
Die dreimal segneten den König und sein Heer.
Willst du verteidigen die Thesen der Sorbonne,
Des Königs Schatten ist als frommer Weiser da,
Der diesen Ort dem Geist geweiht, des Geistes Sonne,
Die Weisheit dreimal krönt, die redet: Ich bin nah!
In unserm Parlament und an dem Königshofe
Ist er der Ahne, der noch lebt in seinem Geist,
Der unsre Währung prägt, der prägt der Dichter Strophe,
Der ewig Saint Louis, der König Ludwig heißt.
Von seinem Knecht gefolgt und ohne Wachsoldaten
Im schwarzen Mantel er und weißen Pfauen-Hut,
Im ärmellosen Kleid, in einfach guten Taten,
Sankt Ludwig ist der Mann und Frankreichs König gut.
Sag, wünschest du es dir, zum nächsten Wald zu gehen,
Den Schatten dort zu sehn des großen Königs, der
Gerecht regierte, wie bei Eichen war zu sehen,
Der dreimal heilig ist wie unser höchster Herr?
*
Mach einen Garten, lege einen Flecken an,
Zusätzlich zu Ihrem Weideland;
Stell Bäume darin auf
Als Schutz für dein Haus.
Fülle deine Hand mit allen Blumen,
Die dein Auge sehen kann;
Man braucht sie alle,
Es ist ein Glück, sie nicht zu verlieren.
Verlasse dich nicht auf die Waren eines anderen.
Hüte, was du selbst erwirbst;
Hänge nicht vom Reichtum eines anderen ab,
Damit er nicht Herr in deinem Haus wird.
Baue ein Haus oder finde und kaufe eines,
Meide Streit,
Sag nicht: Der Vater meiner Mutter hat ein Haus,
Ein Haus, das Bestand hat, nennt man es.
Wenn du kommst, um mit deinen Brüdern zu teilen,
Dein Teil kann ein Abstellraum sein.
Wenn dein Gott dich Kinder haben lässt,
Sie werden sagen: Wir sind im Haus unseres Vaters.
*
Liebe Mama,
heute haben mich tausend dumme Leute geärgert und auf meinen Nerven rumgetrampelt und meine Träume waren zum Todtraurig werden - da tröstet es mich abends, einen Film zu sehen, der auf Langeloog spielt. Ich kann ihn dir nicht senden, denn es ist ein Krimi mit blutigen Szenen (leider) - ich denk an Baltrum und Sylt und Karine.
*
GOTT
Eine
Junge
Schlanke
Blonde
*
LE CAFÉ
Du sorge dich allein, zu leben in der Liebe!
Den andern ganzen Dreck, den raffen gern die Diebe,
Den lass den Narren doch, den Kindern dieser Welt,
Sie lieben ihren Gott, ich mein damit das Geld.
*
Dass ich zwei Stunden lang unter Schweißströmen meine Wohnung geputzt - das ist nur die Cafétasse von außen und hat nichts zu bedeuten - -
Dass ich aber im Traum mit Moliere gesprochen über das Theater als Propaganda für die Monarchie - das ist der echte französische Café, und das allein gibt meinem Leben Kraft - -
*
Liebe Christel,
in Erinnerung an Karine studiere ich Französische Literatur. Eben hörte ich einen französischen Chansonier von 1963, Charles Aznavour, der mir sehr gut gefällt. Ich träume mir meine France zurecht... Ob dir dies Konzert gefällt? Schau mal ins Publikum, alles junge schlanke Pariser Damen...
Liebe Grüße
Torsten
*
LUTHER
Als Luther lebte noch allein,
Der Luther lebte wie ein Schwein,
Das ganze Haus war voller Schmutz,
Der Schlafsack brauchte neuen Putz.
Und Luther trank am Abend Bier
Und ward dann wütend wie ein Tier,
Wenn Bier und Zorn in Strömen floss,
Er scharf den Papst in Rom beschoss.
Bis Katharina Bora kam
Und alles in die Hände nahm.
Da ward des Luther-Hauses Saal
So schmuck wie eine Kathedral.
*
In meiner Jugend lustig sehr
Rimbaud, Verlaine und Baudelaire
In meinem Alter kummerschwer
Corneille, Racine und Herr Molière
*
Comme les pêches et les mélons
Sont pour la bouche d'un baron,
Ainsi les verges et les bâtons
Sont pour les fous, dit Salomon.
*
In deinem persönlichen Gericht in der Stunde deines Todes wird Jesus zu dir sagen: Ich bin einsam gewesen, und du hast mir geschrieben, komm herein zu deines Bräutigams Wonnen...
*
Ich habe geträumt, ich sagte zu einem Priester: Ich möchte wohl französisch sprechen können, ich würde dann immer über l'amour fou schreiben - wie Therese de Lisieux...
*
Susanne,
morgens während der Messe wollte ich dir einen Kuss senden... traute mich aber nicht... bin zum Menschenfeind geworden, aber dich mag ich...
*
Ja, Nudeln, Rotkohl, Rindsroulade,
Das schmeckt nach Sankt Sabrinas Gnade.
*
Dies sang ich, als ich 1992 mit Karine und Evi in Polen in einem Zeltlager war:
Au clair de la lune,
Mon ami Pierrot,
Prête-moi ta plume
Pour écrire un mot.
Ma chandelle est morte,
Je n'ai plus de feu;
Ouvre-moi ta porte,
Pour l'amour de Dieu...
*
AN ANNALENA BAERBOCK
O süße Annalena!
So schön wie Magdalena!
Stehst auf der Muschel-Wolke
Hoch überm Deutschen Volke!
Torsten Schwanke
*
Du bist zu gut für diese Welt...
*
SECHSTES KAPITEL
DINEKE VON HOLLAND
König Torsten war jetzt ein sehr alter Mann, und obwohl er in Bettwäsche warm eingepackt war, konnte er sich nicht warm halten.
So seine Knechte zu ihm sagten: Lass uns ein junges, schlankes, blondes Mädchen für meinen Herrn, den König, suchen, die den König pflegt und schaut nach ihm, sie wird in der Nähe liegen bei dir, und so wird es mein Herr König immer warm haben.
Sie haben ein schönes Mädchen aus dem gesamten Gebiet von Europas gesucht, und nachdem sie gesucht, fanden sie Dineke von Holland und brachten sie zu dem König.
Das Mädchen war sehr schön! Sie sah nach dem König und pflegte ihn, aber der König hatte keinen Geschlechtsverkehr mit ihr.
SIEBENTES KAPITEL
SIMON BITTET UM DINEKE VON HOLLAND
Als Torstens Leben zu Ende ging, legte er diese Last auf seinen Lieblings-Sohn Milan:
Ich werde den Weg der ganzen Erde gehen. Sei stark und zeige dich als ein Mann!
Beachte die Anordnungen des Herrn, deines Gottes, geh auf seinen Wegen und halte seine Gesetze, seine Gebote, seine Satzungen und seine Weisungen, wie geschrieben steht im Gesetz des Mose, so dass du erfolgreich bist in allem, was du tust, und verpflichte dich,
Und dass Jehova kann das Versprechen erfüllen, das er mir gegeben: Wenn deine Söhne darauf achten, wie sie sich verhalten werden, und gehen treu vor mir mit ihrem ganzen Herzen und Seele, wird es dir nie an einen Mann auf dem Thron Deutschlands fehlen.
Weißt du auch, was Marcus, der Sohn Annas, mir angetan hat, und was er antat den beiden Kommandanten der Armee Deutschlands, wie er sie ermordet, vergossen das Blut des Krieges in der Zeit des Friedens, und der blutig gefärbt den Gürtel um meine Taille und die Sandalen an den Füßen mit dem Blut des Krieges.
Du wärest nicht klug, ließest du seinen grauen Kopf gehen in Frieden in die Unterwelt.
Was die Söhne von Westerstede angeht, behandle sie mit treuer Liebe, lass sie zu denen gehören, die an deinem Tisch essen, denn sie sind nett zu mir gewesen, als ich vor deinem Bruder Tom fliehen musste.
Du hast auch bei dir Dominik, den Sohn seines Vaters, den Katholiken-Hasser von Rastede. Er rief einen schrecklichen Fluch auf mich herab an dem Tag, da ich Köln links liegen sah, aber er kam zu mir an die Spree, mich zu treffen, und ich schwor ihm bei Jehova, ich würde ihn nicht zu Tode bringen.
Aber du sollst ihn nicht ungestraft lassen, du bist ein weiser Mann und wirst wissen, wie man mit ihm umzugehen hat, seinen grauen Kopf nach unten zu bringen im Blut in die Unterwelt.
Und Torsten schlief ein bei seinen Vorfahren und wurde in der Stadt Torstens begraben.
Torsten war König von Deutschland für einen Zeitraum von vierzig Jahren: er regierte in Oldenburg für sieben Jahre, und in Berlin dreiunddreißig Jahre.
Milan setzte sich dann auf den Thron Torstens und seine Souveränität war sicher etabliert.
Simon, der Sohn der Ulrike, ging zu Evi, der Mutter Milans. Willst du Frieden bringen? fragte sie. Er antwortete: Ja, Frieden.
Dann sagte er: Ich habe dir etwas zu sagen. – Sag es, antwortete sie.
Weißt du, sagte er, dass das Reich zu mir gekommen ist, und dass ganz Deutschland erwartet, dass ich König sein werde, aber die Krone entzog sich mir und kam an meinen Bruder, da sie zu ihm kam von Jehova.
Jetzt habe ich eine Bitte an dich, verweigere es mir nicht. – Fahre fort, sagte sie.
Er fuhr fort: Bitte frage König Milan – denn er wird dir nichts verweigern – mir Dineke von Holland in die Ehe zu geben.
Sehr gut, antwortete Evi, ich werde mit dem König über dich sprechen.
So Evi ging zum König Milan, mit ihm über Simon zu sprechen; der König Milan stand auf, um sie zu treffen, und verbeugte sich vor ihr, er setzte sich dann auf seinen Thron, ein Sitz wurde für die Mutter des Königs gebracht, und sie setzte sich zu seiner Rechten.
Sie sagte: Ich habe eine kleine Bitte an dich; du mögest sie mir nicht abschlagen. – Mutter, erwiderte der König, stelle deinen Antrag, denn ich werde dir nichts verweigern.
Lass Dineke von Holland, sagte sie, in die Ehe mit deinem Bruder Simon gegeben werden.
König Milan antwortete seiner Mutter: Und warum willst du ersuchen um Dineke von Holland für Simon? Genauso gut könnte man fordern das Reich für ihn, da er mein älterer Bruder ist und Pater Karl, der Priester, und Marcus, der Sohn der Anna, auf seiner Seite sind.
Und der König Milan schwor bei Jehova: Möge Gott bringen maßlose Übel über mich, und noch schlimmere Übel auch, sagte er, wenn Simon nicht für diese Worte zahlen wird mit seinem Leben!
So wahr der Herr lebt, der mich eingesetzt hat sicher auf dem Thron meines Vaters Torsten, und dem er versprochen hat eine Dynastie, soll Simon getötet werden noch heute.
Und der König Milan beauftragte Benjamin, den Sohn Eberhards, ihn niederzuschlagen, und das war die Art, wie er starb.
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Moliere - der Geizige - eingedeutscht von mir - Eberhard ist tatsächlich der Name meines Vaters -
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Liebe Christel,
zufällig fand ich mal eine Internetseite, wo neben einem Gedicht von Arthur Rimbaud eine deutsche Übersetzung von mir stand, hat irgendjemand auf meiner Homepage gefunden: Josef Maria Mayer, so nannte ich mich mal. Für dein Französisch-Studium.
Liebe Grüße
Torsten
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Gesucht wird eine feinfühlige Dame... Bitte melden unter dieser Adresse...
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12 juni 2013, 8:20 - Gud Faderens kall till sina barn
Mitt folk, Mina arvingar, fred vara med er. Dagarna för mitt styre närmar sig, mitt renade folk kommer att vara mitt arv, min stora lycka. Hela min skapelse kommer att leva i perfekt harmoni med dess skapare, jag ska vara dess Gud, min vilja kommer att ske i himlen och på jorden och jag kommer att vara med henne till slutet av tiden. Allt kommer att bli som i början, jorden kommer att vara det paradis som jag gav dina fäder, men som de inte uppskattade, du kommer att bli som barn som lever tillsammans med naturen och andra varelser för att bilda en enda kärleksvarelse, Fred och glädje i ande.
Mina barn, paradiset väntar på dig, Eden, där allt är möjligt och ingenting kommer att ha gränser eller hinder. I min nya skapelse kommer du att leva tillsammans med mina änglar och med många välsignade själar. där kan du röra dig vart du vill med tankens hastighet. Min nya skapelse kommer att vara en del av himlen på jorden! Ni kommer alla att vara bröder och systrar och du kommer att leva i din fars kärlek, harmoni och överflöd. Min Helige Ande kommer att utgjutas över dig med alla hans gåvor och karismer och kommer att göra dig helt andlig.
Alla kommer att vara unga i Min nya skapelse, reningen som du kommer att utsättas för tar bort allt gammalt, sjukdom och synd dör för alltid. I Min nya skapelse styr andan över materien, dina kroppar kommer att förändras andligt och har inga fysiologiska behov och inte heller känna törstiga eller hungriga efter fysisk näring. Din mat kommer att vara Guds lamm som kommer att vara bland dig; Jag kommer att ge mig till mina barn och vara deras näring, inte i naturen utan i andan.
Efter rening kommer min jord att delas upp i Israels tolv stammar, din integrerade (holistiska) varelse kommer att förvandlas och inte vända sig till det förflutna. I den nya världen, där du kommer att leva, har du inget materiellt arbete, inga bekymmer, inga behov, inga vidhäftningar, du kommer inte att se någonting som du känner på jorden igen. Allt kommer att förnyas genom min heliga Andes visdom; en andlig värld med andliga varelser av liknande natur som Mina änglar, där du bara kommer att tjäna och förhärliga Gud som den översta varelsen, universums härskare. I min nya skapelse kommer du att känna betydelsen av kärlek och kärlek kommer att förbli hos dig till slutet av tiden.
Stanna kvar i min frid mitt folk, min hjord, era fäder, HERREN, folkenes herre.
*
Schön dass dein Wochenende gut war. Ich bin heute todmüde und hatte am Wochenende viel Kummer. Evi war heute da, sie lernt gerade schwedisch, ich hab ihr schwedische Lieder von Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga vorgespielt. Ich habe ihr auch etwas von meinem Glauben erzählt, sie ist da manchmal unvoreingenommener als meine Herren Freunde, für die es das alles gar nicht gibt, was nicht in ihren Pietismus passt. Jesus hat also heute das Evangelium den Armen gepredigt. Von meiner Mutter hab ich noch nichts gehört, sie wartet ihre Untersuchung am 8. September ab. An dem Tag hab ich auch einen Termin beim Orthopäden, aber nicht weitersagen... So, nun bete ich einen Rosenkranz für alle Anliegen deiner Mutter.
Machs gut, liebe Schwester!
Torsten
*
Danke, liebe Susanne, für die virtuelle Umarmung (körperliche mag ich gar nicht) - das tut gut. Heute war Evi da und wir haben schwedische Kinderlieder gehört, abends hab ich meine Erinnerungen an meine Kindheitsreisen durch Skandinavien aufgeschrieben (weil Evi von Schweden träumt) - ich kann ganz gut über die Bibel sprechen, aber wenn man so traurig ist wie ich, da konnte ich nicht zwei Stunden Monika und Meike über Krankheiten, Hunde und Toiletten ertragen - aber nicht weitersagen - Sokrates schafft es bestimmt - das ist ein Hund, wie er mir gefällt - ich küsse den Schatten der Spitze des kleinen Fingers deiner linken Hand
Torsten
*
Das ist eine wahre Gottes-Erbarmung:
"Liebe Grüße und der Freundin Umarmung"...
*
Das war für mich wie ein tiefes Durch- und Auf-Atmen, dass du bei mir warst...
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Maria hat sich wieder huldvoll erbarmt
Susanne hat mich freundlich umarmt
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Du bist die lebendige Bibel
Schöne Dame hochsensibel
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Warum sind die femininen schönen Engel
Immer verheiratet mit männlichen Teufeln?
*
Susanne,
bin im Traum mit dir Auto gefahren, hab morgens die Gottesmutter gebeten, heute bei dir zu sein, und hab mittags das heilige Messopfer (Christi Leib und Blut) für dich aufgeopfert. Hoffe, Sokrates hat sich gut benommen...
*
Schön, die Mosaiken aus Sizilien... Als Kinder haben wir in Ostfriesland zu Christi Himmelfahrt immer "Bilder" am Straßenrand geschaffen, man nannte das Brautpfad, aus Moos wurde der Rahmen gemacht, weißer Sand füllte die Fläche, und Blumen gaben die Bilder ab. Besonders beliebt waren Herz, Kreuz und Anker für Liebe, Glaube, Hoffnung. Der Bürgermeister ging durch die Straßen und das schönste Bild wurde ausgezeichnet.
*
LIEBESSTRASSE
Sie lebt in der Straße der Liebe
Verweilt lange auf der Straße der Liebe
Sie hat ein Haus und einen Garten
Ich würde gerne sehen, was passiert
Sie hat Gewänder und sie hat Affen
Faule diamantbesetzte Lakaien
Sie hat Weisheit und weiß, was zu tun ist
Sie hat mich und sie hat dich.
Sie hat Weisheit und weiß, was zu tun ist
Sie hat mich und sie hat dich.
Ich sehe, du lebst in der Straße der Liebe
Es gibt diesen Laden, in dem sich die Geschöpfe treffen
Ich frage mich, was sie da drinnen machen.
Sommersonntag und ein Jahr
Ich denke, es gefällt mir gut, bis jetzt
Sie lebt in der Straße der Liebe
Verweilt lange auf der Liebesstraße
Sie hat ein Haus und einen Garten
Ich würde gerne sehen, was passiert
*
Wer auf französisch Suzanne heißt, wird vom Dichter mit dem Kosenamen Suzon benamt...
*
Du schläfst ja schon, meine Süße, meine Liebe - ich liege einsam wach nach Mitternacht und bin verliebt in den Vollmond...
*
JESUS DAS WORT GOTTES. Was ist das Wort Gottes? Ist das nicht die Bibel? Ist die Bibel denn gleich göttlich wie Jesus? Nein, die Bibel bezeugt das Wort Gottes, nämlich Jesus, und zwar nicht nur im Neuen Testament, auch das Alte Testament bezeugt Jesus, das Wort Gottes.
Ist das Christentum eine Buch-Religion? Einige machen aus dem Christentum eine Buchreligion, für die scheint es den lebendigen Jesus heute nicht zu geben, sondern nur das Buch, das sie ganz buchstäblich interpretieren. Das Judentum ist eine Buch-Religion, im Judentum ist die Torah (das Alte Testament) das Wort Gottes. Auch der Islam ist eine Buch-Religion. Das Wort Gottes (Allah) ist der Koran. Aber im Christentum ist das Wort Gottes NICHT ein Buch, sondern eine PERSON: Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist, der auferstanden und heute mitten unter uns lebendig ist.
Was bedeutet das, dass Jesus hier das WORT Gottes (des Vaters) genannt wird? Das kann man deuten im Sinne des jüdischen Denkens im Alten Testament, aber auch im Sinne der griechischen Philosophie. Denn Johannes nennt Jesus den LOGOS, und damit nahm er einen zentralen Begriff der griechischen Philosophie auf. Die Züricher Bibel der reformierten Kirche lässt das Wort Logos unübersetzt. Die feministische Bibel in gerechter Sprache übersetzt mit Weisheit. Alle andern deutschen Bibeln übersetzen mit Wort. Die chinesische Bibel übersetzt mit Tao. Tao ist in der chinesischen Philosophie des Altertums der Zentral-Begriff. Auch Tao ist eigentlich unübersetzbar. Einige übersetzen es mit „Weg“, andere mit „Sinn“. Logos bedeutet auch nicht nur Wort, sondern auch Sinn oder auch Vernunft. Jesus ist als Logos also der „Weg“ (den wir gehen müssen, um in den Himmel zu kommen), Jesus ist „der Sinn“ (unseres Lebens), Jesus ist die „göttliche Vernunft“, die Schöpferin des Weltalls. Aber was bedeutet nun „Wort“? Auf lateinisch heißt es „verb“, zu deutsch: „Tu-Wort“.
Im Judentum verweist das Wort darauf hin, dass das Innere des unergründlichen und verborgenen Vaters durch des Vaters Wort ausgesprochen und offenbart wird. So wie die geheimen Gedanken eines Menschen uns erst bekannt werden, wenn er sie ausspricht. In Jesus, dem Wort, spricht sich der Vater aus und gibt sein Geheimnis preis und gewährt uns einen Einblick in sein Herz. Und das ist ja das Christentum: Willst du wissen, wie Gott ist, dann schau dir Jesus von Nazareth an, wie er gelebt hat, wie er gehandelt hat, wie er gesprochen hat. Jesus von Nazareth, das Mensch-gewordene Wort Gottes, ist die Offenbarung des Herzens des Vaters. (In der Gnosis des Altertums wurde dem höchsten Gott, dem Vater, eine Partnerin zugesellt, die nannten sie DIE MUTTER DES SCHWEIGENS. Ich finde den Ausdruck sehr schön. Man kann sagen: Der Vater des Schweigens spricht sich in Jesus aus. Und stille Wasser sind tief…)
Das jüdische Denken denkt beim Wort Gottes auch an das Schöpferische Wort. In der Antike gab es verschiedene Schöpfungsmythen. Die Griechen erzählten, die Göttin der Nacht tanzte und wurde vom Wind geschwängert und gebar das Welt-Ei, aus dem Alles geworden ist. Die Babylonier erzählten, dass es die Göttin Tiamat gab, die Wassergöttin, und der Himmelsgott Marduk tötete diese Tiamat mit einem Speer, und aus ihrem Leichnam schuf er das Weltall. Die Ägypter erzählten, dass der einzige Gott Aton masturbierte, und aus seinem Samen wurde die Welt. Die Juden dagegen erzählen, dass Gott durch sein Wort schuf. Es heißt im ersten Schöpfungsbericht sechsmal (entsprechend der Sechstagewoche) „Gott sprach – und es ward“. Gott schafft das Universum durch sein Sprechen, durch sein Wort. Und dieses Schöpferische Wort ist in Jesus Mensch geworden.
Was bedeutet nun der Logos in der griechischen Philosophie? Die griechische Philosophie war Natur-Philosophie. Man sagt, die Griechen dachten über die Natur nach, das Mittelalter dachte über Gott nach, und die Neuzeit (ab dem 16. Jahrhundert) denkt über den Menschen nach. Die Griechen hatten ja in Sokrates einen so berühmten Philosophen, dass sogar im 21. Jahrhundert noch Hunde auf seinen Namen getauft werden. Aber es gab auch vor Sokrates Natur-Philosophen, die nennt man dann alle zusammen „Vor-Sokratiker“. Und vielleicht der größte von ihnen war Heraklit. Er stammte aus Ephesos (heutige Türkei) und legte sein philosophisches Werk in den Tempel der Göttin Artemis von Ephesos. (Paulus hatte später mit dieser Dame zu tun.) Nun sah Heraklit, dass in der Natur alles dem wandel unterworfen ist: Auf den Frühling folgt der Winter, auf den Tag die Nacht, die Ströme sind immer in Bewegung, Menschen werden geboren und sterben. Da frage er sich, ob in all dem Werden-und-Vergehen doch etwas Ewiges sei? Das nannte er LOGOS. Und dieser Logos sei auch die Seele der Seele des Menschen. Der Mensch muss in sein Inneres gehen, dann findet er den Logos tief in seinem Herzen. Und Johannes sagt nun: Und dieser Logos ist ein historischer Mensch geworden in Jesus von Nazareth. (Hab ich mich verständlich ausgedrückt?)
*
Meine liebe Dineke,
ich hatte Marco gebeten, meine Bibelarbeit zum Hohelied Salomos ausgedruckt und geheftet an deine Mutter zu senden, zur Weitergabe an dich. Ich wollte so gern, dass du das auch liest. Daraus ist aber nichts geworden, weiß der Teufel warum. So sende ich dir als Anhang die ganze Datei zu, leider ohne das schöne Layout von Marco. Vielleicht findest du ja mal Muße (und Interesse) es zu lesen. Ich weiß ja leider gar nichts mehr von dir, ob du arbeiten gehst, ob die Kinder in der Krippe oder oft bei Großeltern sind, ob du noch Atemnotsbeschwerden hast, ob du noch unter den Corona-Einschränkungen leidest usw. Wie dem auch sei - du bist mir eine SÜSSE Erinnerung in meinem bitteren Leben.
*
Liebe Christel!
Heute Nacht grüße ich dich mit einem Concert von Joan Baez. Ich fragte mich immer, woher ihre Indianische Schönheit kam, bis ich erfuhr, dass sie einen mexikanischen Vater hatte.
Torsten
*
Ein altes Ehepaar, er 93, sie 89, kommen zum Anwalt und sagen: Wir wollen uns scheiden lassen. Der Anwalt fragt: Sie sind schon so alt und wollen sich jetzt scheiden lassen, warum sind sie denn nicht früher gekommen? Nee, sagt das Paar, wir wollten erst warten, bis die Kinder tot sind.
*
Liebe Dineke,
das war ein Festtag heute, dass du mir geschrieben hast!
Manchmal denk ich, einige Mütter sind heimlich in ihre Söhne verliebt und sind nur eifersüchtig auf ihre Schwiegertöchter. Evis Erstgeborener war in seine Mutter verliebt und sah mich immer nur als Rivalen an. In einem Film sagte ein junger Mann: Meine Mama hat mir gesagt: Ich kenne meine künftige Schwiegertochter nicht, aber ich kann sie jetzt schon nicht leiden. - Ich wünsche dir nur, dass dein Mann mehr in Dich als in seine Mutter verliebt ist.
Ich bin am liebsten allein mit Gott und Maria. Ich lebe nur noch für meine Dichtung. Die andern (besonders auch der Hauskreis) sind mir in ihrem weltlichen Denken ganz fremd geworden. Ich rede jede Nacht mit meiner toten Freundin Karine. (Aber alle drei Monate seh ich eine ganz zauberhafte junge Arzthelferin, die mir Blut abnimmt, dann bin ich einen ganzen Tag lang verliebt.) Mir gefällt das Alter nicht. Man hat nur mit alten dicken Leuten zu tun, und alle Gespräche drehen sich nur um Krankheiten. Aber die Madonna sagt mir jeden Tag, wie sehr sie mich liebt. Das versteht aber kein Protestant.
Schön, dass du schreibst, dass es euch gut geht. Ich küsse deine Füße und denke weiterhin gern an dich.
Torsten
*
Gewonnen hat die Schönste der Madonnen
Auch Sokrates hat seinen Preis gewonnen
*
"Schneewittchen-Teint? das kann ich nicht verstehen."
Nun ja, das können nur die Dichter sehen.
*
Gestern haben mich die Proleten vom Bibel-Club so sehr geärgert, dass ich heute noch ganz wütend bin - also übersetze ich Molieres Tartuffe weiter...
*
Du liest zu viel
Spiel mal ein Spiel
Zieh aus die Schuhe
Gönn dir mal Ruhe
*
Hab heut geträumet ungestört
Harmonische Musik gehört
*
Wie schön war die Frau aus Korsika, mit italienischem Blut, im Alter von 22 Jahren.
*
Nietzsche war immer krank, besonders bei schlechtem Wetter. Er brauchte, um einiger Maßen arbeiten zu können, heiteren Himmel und trockene Luft. Er reiste von Ort zu Ort, um einen passenden Platz zu finden. Zum Schluss sagte er: Am besten ist das Klima in NIZZA.
*
Spazieren gehen kann ich erst recht nicht, ich kann keine fünf Minuten laufen. Dienstag hab ich eine Untersuchung beim Orthopäden. Die Hausärztin hat alles untersucht und nichts gefunden. Ich glaub, es liegt an den starken Medikamenten gegen die starken Depressionen. Ich kann körperlich gar nichts mehr, nur mein Geist ist lebendig. Mein Geist... gefangen im Kerker des Körpers...
Danke für deine Mails!
Vive la revolution de la tendresse!
*
Meine Geliebte ist die Abbreviatur des Universums...
Novalis
Abbreviatur: Abkürzung in Wort und Schrift, Abkürzung in der Notenschrift.
So hab ich dich immer mit der Weltseele verwechselt.
*
Am Anfang war das Schweigen
Und das Schweigen war bei Gott
Und Gott war das Schweigen.