IN PROSA
VON TORSTEN SCHWANKE
ABENTEUER I
Von Gudrun.
Vieles Wunder wird uns in alten Geschichten erzählt, von lobenswerten Helden, von Entbehrungen, von Freuden und Festen, von den Kämpfen kühner Krieger, vom Weinen und Jammern; jetzt hörst du vielleicht Wunder erzählt.
In Burgund wuchs eine so edle Jungfrau heran, dass es in allen Ländern keine schönere geben könnte. Gudrun hieß sie; eine hübsche Frau wurde sie, um deren willen mancher Ritter sein Leben verlieren musste. Es lohnte sich, dieses reizende Mädchen zu lieben. Mutige Ritter strebten nach ihr, keiner trug ihren Hass. Ihr unvergleichlicher Körper war unglaublich schön; die höfischen Tugenden dieser edelgeboren Jungfrau hätten auch viele andere Frauen geschmückt.
Drei Könige, edel und kräftig, pflegten sie, Günther und Gernot , lobenswerte Krieger, und Giselher, der Jüngling, ein auserwählter Ritter. Diese Dame war ihre Schwester, die Prinzen hatten sie in ihrer Obhut. Die Herren waren frei im Geben, von hochgeborener Rasse, von vorübergehender Kühnheit waren sie, diese auserwählten Ritter. Ihre Reichshöhe Burgund. Große Wunder vollbrachten sie danach in Attilas Land. In Worms am Rhein wohnten sie mit aller Macht. Stolze Ritter aus ihren Ländern dienten ihnen ehrenhaft, bis ihr Ende gekommen war. Danach starben sie schmerzlich, durch den Hass zweier adeliger Damen.
Ihre Mutter, eine mächtige Königin, hieß Herrin Ute, ihr Vater Dankrat, der ihnen das Erbe nach seinem Leben hinterließ; ein mächtiger Mann von Tapferkeit war er, der dafür in der Jugend große Huldigung gewann. Diese Könige waren, wie ich bereits sagte, von großer Tapferkeit. Ihnen schuldeten die besten Krieger die Treue, von denen immer Geschichten erzählt wurden, stark und tapfer, furchtlos im scharfen Kampf. Hagen war von Tronje, dazu sein Bruder Dankwart, der Tapfere; Ortwin von Metz; Gere und Eckewart, die beiden Markgrafen; Volker von Alzei, voller Kraft. Rumolt war Küchenmeister, ein auserwählter Ritter; die Herren Sindolt und Hunolt, Lehnsmänner dieser drei Könige, hatten die Herrschaft über den Hof und seine Ehren. Dazu hatten sie manche Krieger, deren Namen ich nicht sagen kann. Dankwart war Marschall; sein Neffe Ortwin, Seneschall zum König; Sindolt war Mundschenk, ein auserwählter Ritter; Hunolt diente als Kammerherr; nun, sie wissen, wie man diese hohen Stationen füllt. Von den Mächten des Hofes und seiner weitreichenden Macht, der hohen Huldigung und des Rittertums trieben diese Herren ihr Leben lang mit Freuden, davon konnte euch keiner das Ende erzählen.
Inmitten dieser hohen Ehrungen träumte Gudrun einen Traum, wie sie einen Falken ausbildete, stark, schön und wild, den vor ihren Augen zwei Adler zerrissen. Kein größerer Kummer könnte ihr auf dieser ganzen Welt begegnen. Diesen Traum erzählte sie dann ihrer Mutter Ute, die ihn der pflichtbewussten Jungfrau nicht besser entfalten konnte: "Der Falke, den du erziehst, das ist ein edler Mann, aber du musst ihn bald verlieren, es sei denn, das ist so. Gott bewahre ihn."
"Warum sprichst du zu mir von Menschen, lieber Bruder, mein? Ich möchte gerne immer ohne die Liebe eines Kriegers sein.“
"Jetzt schwöre es nicht zu rund", erwiderte die Mutter. "Wenn du jemals in dieser Welt des Herzens froh werden wirst, wird dies durch die Liebe der Menschen geschehen. Du wirst schön werden, wenn Gott dir einen würdigen Ritter schenkt."
„Ich bete, dass Sie diese Rede verlassen,“ sprach sie, „meine Dame. Viel ist es bei manchen Frauen gesehen worden, wie Freude zuletzt in Trauer enden, so kann es mit mir sein."
So verzichtete Gudrun in ihrem Herzen auf alle Liebe. Viele glückliche Tage danach lebte das Mädchen, ohne dass sie jemanden liebte, den sie lieben wollte. In späteren Tagen wurde sie mit Huldigung eine tapfere Braut. Er war derselbe Falke, den sie in ihrem Traum sah, den ihre Mutter ihr entfaltete. Wie sehr hat sie das an ihren nächsten Verwandten gerächt, die ihn danach erschlugen! Allein durch seinen Tod ist mancher Muttersohn voll geworden.
ABENTEUER II
Von Siegfried.
In den Niederlanden wuchs das Kind eines edlen Königs (sein Vater hieß Siegemund, seine Mutter Siegelind, in einer mächtigen, weithin bekannten Burg in der Rheinniederung: Xanten Männer nannten es. Von diesem Helden singe ich, wie schön er gewachsen ist. Frei war er von jedem Makel. Stark und berühmt wurde er später, dieser tapfere Mann. Ha! Welch große Huldigung hat er in dieser Welt gewonnen! Siegfried erhob diesen guten und tapferen Ritter. Durch seine kriegerische Stimmung stellte er viele Königreiche auf die Probe. Durch seine Körperkraft ritt er in viele Länder. Ha! Welche kühnen Krieger fand er im burgundischen Lande! Große Wunder könnte man von Siegfried in seiner Blütezeit erzählen, in jungen Tagen; welche Ehrungen er erhielt und wie schön er von Körper war. Die stattlichsten Frauen hielten ihn in ihrer Liebe; mit dem Eifer, der ihm gebührt, erzogen ihn die Männer. Aber welche Tugenden hat er von sich aus erlangt! Wahrlich, die Ländereien seines Vaters wurden geehrt, dass er in allen Dingen von so rechter Herrschaft gefunden wurde. Jetzt war er in dem Alter, in dem er vor Hof reiten konnte. Die Leute sahen ihn gern, manche Jungfrau wünschte, seine Sehnsucht möge ihn jemals hierher tragen. Man sah ihn wohlwollend an; der Prinz war sich dessen wohl bewusst. Ganz selten durfte die Jugend ohne Ritterwache reiten. Siegmund und Siegelind baten ihn, ihn in mutiger Kleidung zu kleiden. Die älteren Ritter, die mit höfischem Brauch vertraut waren, hatten ihn in ihrer Obhut. Also könnte er sowohl Volk als auch Land gewinnen. Manches Mädchen wünschte, seine Sehnsucht möge ihn jemals hierher tragen.
Jetzt war er von der Kraft, Waffen gut zu entblößen. Was immer er dazu brauchte, davon hatte er jetzt genug. Mit Absicht begann er, schöne Damen zu umwerben; dieser kühne Siegfried buhlte in richtiger Weise gut. Da befahl Siegmund, allen seinen Männern zugerufen zu haben, dass er mit seinen liebenden Verwandten ein Fest feiern würde. Die Nachricht davon brachte Menschen in die Länder anderer Könige. Den Fremden und den Einheimischen gab er Rosse und Rüstungen. Wo immer sich jemand fand, der wegen seiner Geburt Ritter werden sollte, wurden diese edlen Jünglinge zum Fest ins Land gerufen. Hier gewannen sie mit dem jugendlichen Prinzen das ritterliche Schwert. Wunder könnte man von diesem großen Fest erzählen; Siegmund und Siegelind wissen gut, wie sie mit ihren Gaben, auf die ihre Hände großen Wert legten, große Huldigung erlangen können. Deshalb sah man viele Fremde in ihr Reich reiten. Vierhundert Degen sollten mit Siegfried ritterliche Tracht anziehen. Manche schöne Jungfrau war mit der Arbeit nichts als müßig, denn er wurde von allen geliebt. Viele Edelsteine legten die Damen in das Gold ein, die sie zusammen mit der Bordüre auf die Kleidung der stolzen jungen Kriegerinnen einarbeiteten, denn dies musste notwendigerweise getan werden.
Der Wirt befahl, für die vielen tapferen Männer Bänke zu bauen, für das Mittsommerfest, bei dem Siegfried den Ritternamen erlangen sollte. Dann hievten sie mancher edler Ritter und mancher hochgeborene Knappe voll zum Münster. Recht hatten die Ältesten darin, dass sie den Jungen dienten, wie es zuvor mit ihnen geschehen war. Sie hatten Zeitvertreib und hoffen auf viel gute Laune. Zu Ehren Gottes wurde eine Messe gesungen; dann erhob sich aus dem Volke eine volle große Presse, wie die Jünglinge höfisch zu Rittern gemacht wurden, mit so großen Ehren, wie es nie wieder leicht werden konnte. Dann rannten sie dorthin, wo sie manch ein Ross gesattelt fanden. Am Hofe Siegmunds wurde das Schleudern so heftig, dass man Schloss und Saal läuten hörte; die erfahrenen Krieger prallten mit mächtigem Klang aufeinander. Von Jung und Alt hörte man manch einen Schock, so dass das Splittern der Schächte in die Wolken hallte. Knüppel wurden aus der Hand vieler Ritter vor dem Palast gesehen. Dies geschah mit Eifer. Schließlich befahl der Gastgeber, das Turnier einzustellen, und die Rosse wurden abgeführt. Auf dem Rasen sah man viele mächtige Schilder und einen großen Schatz von Edelsteinen aus den hellen Flittern der Schilde ganz zu zittern. Durch das Schleudern geschah dies.
Dann brachten sie die Gäste des Gastgebers dorthin, wo die Männer sie aufforderten, Platz zu nehmen. Mit guter Laune erfrischten sie sie und mit dem allerbesten Wein, von dem einer ohne Schnickschnack reichlich war. Den Fremden und den Einheimischen wurde Huldigung gezeigt. Obwohl sie den ganzen Tag viel Zeitvertreib hatten, verzichteten viele der umherziehenden Leute auf Ruhe. Sie dienten der Großzügigkeit, die man dort reichlich fand, wodurch Siegmunds ganzes Land mit Lob geschmückt wurde. Dann befiehlt der König Siegfried, dem Jüngling, mit Land und Burgen, wie er es selbst getan hatte. Vieles verlieh seine Hand den Schwertgefährten. Die Reise gefiel ihnen gut, dass sie in dieses Land gekommen waren. Das Schlemmen dauerte bis zum siebten Tag. Siegelind, die edle Königin, verteilte aus Liebe zu ihrem Sohn auf altehrwürdige Weise rötliches Gold. Sie wusste wohl, wie sie ihn beim Volk beliebt machen konnte. Unter den spazierenden Pantomimen war kaum ein armer Mann zu finden. Rosse und Gewänder wurden von ihrer Hand zerstreut, als würden sie keinen Tag mehr leben. Ich weiß, dass noch nie dienende Leute so große Gaben verwendet haben. Mit anbetenden Ehren zog die Gesellschaft von hier fort. Von den mächtigen Baronen erzählt die Geschichte, dass sie die Jugend für ihren Herrn begehrten, aber der stattliche Ritter, Herr Siegfried, erwähnte nichts davon. Solange Siegmund und Siegelind noch lebten, wünschte das liebe Kind der beiden keine Krone zu tragen, aber gern würde er ein Herr werden gegen alle Machttaten in seinem Land, wovon der kühne und kühne Ritter schmerzlich war. Mit anbetenden Ehren zog die Gesellschaft von hier fort. Von den mächtigen Baronen erzählt die Geschichte, dass sie die Jugend für ihren Herrn begehrten, aber der stattliche Ritter, Herr Siegfried, erwähnte nichts davon. Solange Siegmund und Siegelind noch lebten, wünschte das liebe Kind der beiden keine Krone zu tragen, aber gern würde er ein Herr werden gegen alle Machttaten in seinem Land, wovon der kühne und kühne Ritter sehr gestresst war.
ABENTEUER III
Wie Siegfried nach Worms kam.
Es war selten, dass der Prinz von Herzenskummer beunruhigt war. Er hörte Geschichten, wie in Burgund eine hübsche Jungfrau lebte, eine wundersame Schöne, von der er später viel Freude, aber auch Leiden gewann. Ihre maßlose Schönheit war weit und breit bekannt. So mancher hörte hier von ihrer edlen Gesinnung, dass sie allein manchen Gast in Günthers Land brachte. Aber wie viele um ihre Liebe werben, Gudrun gestand nie in ihrem Herzen, dass sie irgendeine für einen Liebhaber aufzählte. Er war ihr noch immer ein Fremder, dessen Herrschaft sie später besaß. Dann strebte Siegelinds Sohn nach erhabener Liebe; das Werben aller anderen war ihm nur wie der Wind, denn er wusste, wie man eine schöne Dame gewinnen konnte. Später wurde die edle Gudrun die Braut des kühnen Siegfried. Verwandte und Gefolgsleute rieten ihm, da er auf ständige Liebe hoffen würde, dass er einen umwirbt, der seinesgleichen war. Auf diesen kühnen Siegfried sprach: „Dann will ich Gudrun, die schöne Jungfrau von Burgund, wegen ihrer Schönheit über alle Maßen erwählen und diese edle Königin lieben."
Die Nachricht davon erreichte Siegmunds Ohr; durch das Gerede der Höflinge wurde er auf den Wunsch seines Sohnes aufmerksam gemacht. Dem König war es voll und ganz, dass sein Kind die ruhmreiche Jungfrau umwerben würde. Siegelind hörte es auch, die Frau des edlen Königs. Sie hatte große Angst um ihr Kind, denn sie kannte Günther und seine Männer sehr gut. Deshalb suchten sie den Helden von diesem Unterfangen abzubringen. Da sprach der kühne Siegfried: "Lieber mein Vater, ich möchte immer ohne die Liebe edler Damen sein, wenn ich sie nicht umwerben darf, an der mein Herz große Freude hat.“
„Und du willst nicht umkehren,“ sprach der König, „dann freue ich mich über deinen Willen und werde dir helfen, ihn zu verwirklichen, so gut ich kann wäre kein anderer als Hagen, der tapfere Ritter, er kann eine solche Arroganz gebrauchen, dass ich fürchte, es wird uns sehr bereuen, wenn wir diese hochgeborene Jungfrau umwerben."
Da entgegnete Siegfried: „Warum hindert uns das? Was ich ihnen nicht in freundschaftlicher Weise verschaffen darf, das meine Hand und ihre Kraft gewinnen kann.“
Darauf antwortete Prinz Siegmund: "Deine Rede gefällt mir nicht, denn wenn diese Geschichte am Rhein erzählt würde, dann würdest du nie in dieses Land reiten. Günther und Gernot sind mir schon lange bekannt. Mit Gewalt kann niemand die Jungfrau gewinnen, dessen bin ich sicher; aber willst du mit Kriegern in dieses Land reiten, und wir haben noch einige Freunde, die werden bald gerufen werden."
„Es liegt mir nicht“, sprach Siegfried wieder, „dass mir Krieger wie zur Schlacht an den Rhein folgen, dass ich dadurch die edle Jungfrau zwinge. Meine einzige Hand kann sie gut gewinnen, mit elf Kameraden, ich will in Günthers Land fahren; dazu sollst du mir helfen, Vater Siegmund." Dann gaben sie seinen Rittern graue und graue Pelze als Kleidungsstücke.
Jetzt hörte auch seine Mutter Siegelind die Geschichte. Sie fing an, ihrem geliebten Kind, das sie fürchtete, durch Günthers Männer zu verlieren, Leid zu bringen. Die edle Königin muss weinen. Herr Siegfried brachte ihn sofort dorthin, wo er sie sah; zu seiner Mutter sprach er in sanfter Weise: „Frau, ihr sollt nicht um mich weinen; nichts habe ich von all seinen Kämpfern zu fürchten Habe ein Gewand, wie stolze Helden ehrenhaft tragen können; dafür will ich dir sagen meinen Glauben."
„Da dich nichts wenden wird,“ sprach dann die Dame Siegelind, „so werde ich dich auf deiner Reise beschleunigen, mein einziges Kind, mit dem besten Zeug, das jemals ein Ritter getragen hat, dich und deine Kameraden.“
Siegfried, der Jüngling, machte dann der Königin geringe Ehrerbietung. Er sprach: "Nur zwölf Krieger will ich unterwegs haben. Gewänder für sie herzurichten, bitte ich, denn ich möchte gern sehen, wie es bei Gudrun steht."
Dann saßen schöne Damen Tag und Nacht. Wenige von ihnen, ich schlage, haben sie gelindert, bis Siegfrieds Zeug alle bearbeitet war. Er würde auch nicht davon ablassen, sich fortzubewegen. Sein Vater bat, das ritterliche Gewand zu schmücken, in dem sein Sohn aus Siegmunds Land reiten sollte. Auch die glänzenden Brustpanzer wurden geputzt, auch die Helme und ihre Schilde hell und breit. Nun rückte ihre Reise ins burgundische Land näher; Mann und Frau begannen sich zu fürchten, sie könnten nie wieder nach Hause kommen. Die Helden baten, ihre Zelter mit Waffen und Geschirren zu beladen. Ihre Rosse waren hell und ihr Schmuck rot vor Gold. Es war nicht nötig, stolzer zu leben als Siegfried und seine Männer. Dann bat er um Erlaubnis, in das Land Burgund reisen zu dürfen; das bestätigten der König und die Königin traurig. Liebevoll tröstete er sie zu zweit: "Meinetwegen."
Auch die Krieger waren traurig, und manches Mädchen weinte; ich denke, ihre Herzen sagten ihnen zu Recht, dass viele ihrer Verwandten deswegen sterben würden. Sie hatten nur Grund zu jammern; brauchten genug Tränen, die sie hatten in Überfluss.
Am siebten Morgen stachen die tapferen Krieger auf den Flusssand bei Worms. Ihre Rüstung war aus rötlichem Gold, und ihr Schmuck war schön gestaltet. Geschmeidig trabten die Rosse der kühnen Siegfrieds Männer. Ihre Schilde waren neu; glänzend und breit und schön ihre Helme, wie Siegfried, der Kühne, in Günthers Land vor Hof ritt. Nie hatte man so fürstliches Gewand an Helden gesehen; ihre Schwertspitzen hingen bis zu ihren Sporen. Scharfe Speere wurden von diesen auserwählten Rittern getragen. Siegfried schwang eine volle zwei Spannen breit, die an ihren Rändern am gefährlichsten schnitt. In ihren Händen hielten sie goldfarbene Zaumzeug; ihre Gebisse waren seiden; so kamen sie ins Land. Überall begannen die Leute zu staunen, und viele von Günthers Männern kamen ihnen entgegen. Hochbegabte Krieger, sowohl Ritter als auch Knappe, brachte sie zu den Herren (wie es nur recht war) und nahm diese Gäste in das Land ihrer Herren auf und nahm ihnen die schwarzen Wagen, die die Schilde trugen, aus der Hand. Auch die Rosse wollten sie zur Erleichterung wegführen. Wie kühn sprach dann der tapfere Siegfried: „lasst die Reittiere mein und meiner Männer stehen. Wir werden bald wieder von hierher kommen, davon habe ich große Sehnsucht , lass ihn nicht schweigen, sondern sag es mir."
Da sprach einer, dem es zu Recht bekannt war: "Würdet ihr den König finden, das kann gut passieren. In deinem weiten Saal mit seinen Helden habe ich ihn nur gesehen ein herrschaftlicher Mann."
Dem König wurde nun die Nachricht gebracht, dass volle lustvolle Ritter gekommen seien, die weiße Brustpanzer und fürstliches Gewand trugen. Niemand kannte sie im burgundischen Land. Der König wunderte sich sehr, woher diese herrschaftlichen Krieger in so glänzender Aufstellung kamen, mit so guten Schilden, sowohl neu als auch breit. Loth war es Günther, dass ihm das keiner sagen konnte. Da antwortete Ortwin von Metz (ein kühner und mächtiger Mann war er) dem König: "Da wir sie nicht kennen, sollt ihr meinen Onkel Hagen holen und ihn sehen lassen. Ihm sind bekannt alle Königreiche und fremde Länder. Wenn er diese Herren kennt, wird er es uns sofort sagen."
Dann befahl der König, Hagen und seine Leute zu bringen. Man sah ihn mit seinen Kriegern herrschaftlich zum Hof schreiten.
"Was wollte der König von mir?" fragte Hagen.
„Es kommen seltsame Krieger in mein Haus, die hier niemand weiß. Wenn du sie jemals gesehen hast, bitte ich dich, Hagen, sag mir jetzt die Wahrheit.“
„Das werde ich“, sprach dann Hagen. Er hievte ihn an ein Fenster und ließ seine Blicke über die Gäste schweifen. Gut gefielen ihm ihre Insignien und ihre Aufstellung, aber völlig fremd waren sie ihm im burgundischen Land. Er sprach: "Wo immer diese Krieger an den Rhein kommen, können sie Fürsten oder Gesandte von Königen sein, denn ihre Rösser sind schön und ihre Kleider sind gut.“
„Ich wage zu sagen,“ so sprach Hagen, „obwohl ich Siegfried nie gesehen habe, kann ich doch wohl glauben, wie auch immer das sein mag, dass er der Krieger ist, der so herrschaftlich dahinschreitet das Land. Durch diese Hand wurden erschlagen die kühnen Nibelungen, Schilbung und Nibelungen, Söhne eines mächtigen Königs. Seitdem hat er mit seiner gewaltigen Kraft große Wunder gewirkt. Einst ritt der Held allein ohne jede Hilfe, fand er zuvor ein Berg, wie mir gesagt wurde, von Nibelungens Hort voll mancher wagemutiger Mann, Fremde waren sie für ihn, bis er dort von ihnen Kenntnis erlangte.“
"Der Hort Nibelungens wurde ganz aus einem hohlen Hügel getragen. Nun höre eine wundersame Geschichte, wie die Lehnsleute von Nibelungen ihn dort teilen wollten. Dies sah der Held Siegfried und wunderte ihn sehr. So nahe war er jetzt gekommen zu ihnen, dass er die Helden erblickte, und die Ritter sahen ihn auch. Einer von ihnen sprach: Hier kommt der mächtige Siegfried, der Held der Niederlande. Vorübergehend sonderbar war die Nachricht, die er bei den Nibelungen fand. Schilbung und Nibelung grüßten den Ritter gut, einmütig hießen diese jungen und edlen Herren den stattlichen Mann, den Schatz zu teilen zu ihnen.“
„Aber bald wurde er selbst von Alberich schwer bedrängt. Der letztere wollte sich gleich an seinen Herren rächen, bis er dann die mächtige Kraft Siegfrieds entdeckte; denn der robuste Zwerg war ihm nicht gewachsen. Wie wilde Löwen rannten sie zu dem Hügel, wo er von Alberich den Umhang der Finsternis gewann. So wurde Siegfried, der Schreckliche, Herr des Hortes; diejenigen, die den Kampf gewagt hatten, lagen alle erschlagen da. Bald befahl er, den Schatz zu karren und dorthin zu bringen, von wo die Männer von Nibelungen ihn hervorgebracht hatten. Er ließ Alberich, den starken Schatzmeister, schwören, ihm als Knecht zu dienen; und fit war er für jede Art von Arbeit.“
So sprach Hagen von Tronje: "Dies hat er getan. Niemals gewann ein Krieger so große Kraft. Ich habe noch mehr von ihm: es ist mir bekannt, dass der Held einen Drachen erschlug und ihn im Blut badete, so dass seine Haut wurde wie Horn. Darum werden ihn keine Waffen schneiden, wie man es oft gesehen hat. Um so besser müssen wir diesen Herrn begrüßen, damit wir den Hass des jungen Kriegers nicht verdienen. So kühn ist er, ihn als Freund zu halten, denn er hat durch seine Kraft viele Wunder vollbracht."
Da sprach der mächtige König: „Du magst wohl Recht haben. Siehe, wie tapfer er mit seinen Rittern in Kampflust steht, der Wagemutige!“
"Das darfst du mit Ehre tun", sprach dann Hagen; "er ist von edler Rasse, Sohn eines mächtigen Königs. Gott, denkt, er trägt ihn so weise, dass es keine geringe Rolle spielen kann, für wen er hierher geritten ist."
„Nun sei er uns willkommen“, sprach dann der König des Landes. "Er ist sowohl edel als auch tapfer, wie ich wohl gehört habe. Das wird ihm im burgundischen Land gut tun." Dann ging Herr Günther dorthin, wo Siegfried stand.
Der Wirt und seine Krieger empfingen den Gast so, dass es an Huldigung wenig mangelte. Tief verneigte sich der stattliche Mann, dass sie ihn so schön begrüßt hatten. "Es wundert mich", sprach der König gleich, "woher ihr, edler Siegfried, in dieses Land gekommen seid, oder was ihr in Worms am Rhein sucht."
Da antwortete der Fremde dem König: "Dies will ich dir nicht verheimlichen. Mir wurden im Land meines Vaters Geschichten erzählt, dass hier bei dir die kühnsten Krieger waren, die jemals ein König gewonnen hat. Dies habe ich oft gehört, und dass ich Vielleicht erkenne ich es von einer Wahrheit, darum bin ich gekommen. Ebenso höre ich mich deiner Tapferkeit rühmen, dass noch nie ein kühnerer König gesehen worden ist. Dies erzählt das Volk viel durch all diese Länder. Deshalb werde ich nicht umkehren, bis es soweit ist mir bekannt. Ich bin auch ein Krieger und sollte eine Krone tragen. Gern würde ich es geschehen lassen, damit von mir gesagt wird: Mit Recht regiert er über Volk und Land. Davon sollen mein Haupt und meine Ehre ein Pfand sein . Nun sei so kühn, wie mir gesagt worden ist, ich vermute niemandes Glauben, ich werde von dir gewinnen, was du hast, Land und Burgen sollen meiner Hand untertan sein.“
Auch der König hatte seine Männer staunen lassen über die Nachricht, die sie hier hörten, dass er gewillt war, ihnen ihr Land zu nehmen. Die Ritter wurden wütend, als sie dieses Wort hörten. „Wie habe ich mir das verdient,“ sprach der Ritter Günther, „dass wir durch die Gewalt eines Mannes verlieren, was mein Vater so lange ehrenhaft regiert, die ritterlichen Wege?"
"Ich werde auf keinen Fall aufhören," sprach der tapfere Mann wieder. „Wenn dein Land nicht durch deine Stärke Frieden hat, werde ich alles regieren. Und solltest du durch deine Stärke das Land meiner Vorfahren gewinnen, so werden sie deiner Herrschaft unterliegen gleich; ob von uns zwei über den anderen triumphieren können, ihm wird sowohl Land als auch Volk dienen."
Auch Hagen und Gernot sagten dies gleich. „Wir haben keinen Wunsch“, sprach Gernot, „dass wir irgendein Land erobern oder dass irgend jemand tot in Heldenhand liegt als wir."
Da standen seine Verwandten, grimmig gestimmt; unter ihnen auch Ortwin von Metz. "Es ärgert mich sehr, diese Worte des Friedens zu hören," sprach er; "der mächtige Siegfried hat dich aus keinem gerechten Grund herausgefordert. Hättest du und deine Brüder keine Verteidigung gefunden, und selbst wenn er eine königliche Truppe anführte, kämpfe ich gut, damit der kühne Mann guten Grund hat, diese hochmütige Miene zu verlassen."
Darüber wurde der Held der Niederlande wunderbar zornig. Er sprach: "Deine Hand soll mich nicht anmaßen. Ich bin ein mächtiger König, du eines Königs Vasallen. Zwölf deinesgleichen werden mir im Streit nicht gleichkommen."
Da rief Ortwin von Metz laut nach Schwertern. Nun, er war geeignet, der Sohn von Hagen von Tronjes Schwester zu sein. Es bedauerte den König, dass er so lange geschwiegen hatte. Da kam Gernot, der kühne und rüstige Ritter, dazwischen. Er sprach zu Ortwin: „Nun gib deinen Zorn ab. Herr Siegfried hat uns nicht so Unrecht getan, sondern dass wir den Streit noch in höflicher Weise teilen."
Da sprach der tapfere Hagen: „Es mag uns und all deinen Rittern schmerzlich sein, dass er je zum Kampf an den Rhein geritten ist. Er hätte ihn hergeben sollen.“
Darauf Siegfried, der Mächtige, antwortete: "Das ärgert Sie, Herr Hagen, von dem ich gesprochen habe, dann will ich Sie sehen lassen, dass meine Hände hier im burgundischen Land die Herrschaft haben."
"Ich allein werde dies verhindern", antwortete Gernot und verbot seinen Rittern, etwas Hochmütiges zu sagen, das Reue verursachen könnte. Auch Siegfried dachte dann an die edle Jungfrau.
"Wie könnte es uns geziemt, mit dir zu kämpfen?" sprach Gernot erneut. "Aber wirklich Helden sollten deswegen tot liegen, wir hätten wenig Ehre davon und ihr habt wenig Gewinn."
Darauf antwortete Siegfried, der Sohn Siegmunds: "Warum warten Hagen und auch Ortwin, dass er nicht eilt, mit seinen Verwandten zu kämpfen, von denen er hier in Burgund so viele hat?"
Hierüber schwiegen alle; so lautete Gernots Rat. Da sprach der Sohn der Königin Ute: „Ihr sollt uns mit all euren Kriegskameraden, die mit euch gekommen sind, willkommen heißen.“
Dann baten sie die Gäste, König Günthers Wein auszuschenken. Da sprach der Herr des Landes: "Alles, was wir haben, soll dir, wenn du es in ehrenhafter Weise wünscht, dir treu bleiben; mit dir soll sowohl das Leben als auch das Gut geteilt werden."
Hierüber wurde Herr Siegfried etwas sanfter. Dann hießen sie, auf die Rüstung der Gäste aufzupassen. Die besten Herbergen, die Männer finden konnten, wurden für Siegfrieds Knappen gesucht; große Erleichterung gaben sie ihnen. Danach sahen sie den Gast gerne in Burgund. An manchen Tagen boten sie ihm große Huldigung an, tausendfach mehr, als ich Ihnen sagen kann. Dies war seine Stärke; ihr mögt wohl glauben, völlig dürftig sah er einen, der sein Feind war.
Wann immer die Herren und ihre Lehnsleute ritterliche Spiele spielten, war Siegfried der Beste, was immer sie begannen. Hierin konnte ihm keiner gleichkommen, so mächtig war seine Kraft, ob sie nun den Stein warfen oder den Schaft schleuderten. Wenn sich die lustvollen Ritter aus Höflichkeit mit den Damen vergnügten, freuten sie sich, den Helden der Niederlande zu sehen, denn sein Herz war auf hohe Liebe Hofet. Er war zwar bereit für das, was sie unternahmen, aber in seinem Herzen trug er eine schöne Jungfrau, die er noch nie gesehen hatte. Auch sie, die heimlich voll von ihm sprach, schätzte ihn allein. Wenn die Pagen, Knappen und Ritter ihre Spiele im Hofe spielten, beobachtete sie Gudrun, die edle Königin, von den Fenstern aus, zu keinem anderen Zeitvertreib, den sie an solchen Tagen brauchte. Hätte er gewusst, dass sie ihn so ansah, den er in seinem Herzen trug, dann hätte er genug Zeitvertreib gehabt,
Wenn er den Helden am Hof beistand, wie es die Männer noch immer zum Zeitvertreib tun, war die Haltung des Sohnes Siegelinds so anziehend, dass ihn manche Dame aus Herzensfreude liebte. Aber er bedachte sich viele Tage: "Wie soll das geschehen, dass ich mit eigenen Augen die edle Jungfrau sehen kann, die ich von ganzem Herzen liebe und so lange getan habe. Traurig muss ich stehen, sie soll still sein, eine Fremde für mich."
Immer wenn die mächtigen Könige in ihr Land vordrangen, mussten die Krieger sie unbedingt zur Hand haben, und auch Siegfried. Das bereute die Dame, und auch er litt unter vielen Schmerzen aus Liebe zu ihr. So wohnte er ein ganzes Jahr in Günthers Land mit den Herrschaften einer Wahrheit, und sah in dieser ganzen Zeit nicht ein einziges Mal die schöne Jungfrau, von der ihm in späteren Tagen viel Freude und viel Leid zuteil wurde.
ABENTEUER IV
Wie er mit den Sachsen kämpfte.
Nun kamen seltsame Geschichten in Günthers Land, obwohl Boten sie von weitem schickten, Geschichten von unbekannten Kriegern, die ihnen Hass trugen. Als sie dieses Wort hörten, gefiel es ihnen nicht. Diese Krieger will ich dir nennen: Da war Lüdeger von Sachsen, ein großer und herrschaftlicher Fürst, und dann aus Dänemark Lindegast, der König. Für ihre Reise hatten sie so manchen herrischen Fremden versammelt.
In Günthers Land kamen die Boten, die seine Feinde geschickt hatten. Männer fragten die Fremden nach ihrer Nachricht und forderten sie auf, sie bald zu empfangen, um König Günther zu umwerben. Der König grüßte sie schön; er sprach: "Sei willkommen. Ich habe nicht gehört, wer Sie hierher geschickt hat, aber das soll jetzt gesagt werden." Also sprach der richtige gute König. Aber sie fürchteten die kriegerische Stimmung des Königs Günther verwundet.
„Willst du, o König, erlauben, dass wir die Geschichten erzählen, die wir bringen, dann werden wir nicht schweigen, sondern dir die Herren nennen, die uns hierher geschickt haben: Liudegast und Liudeger; sie würden über dieses Land marschieren ihren Zorn, ja, wir hörten, dass euch beide Herren tödlichen Hass ertragen. Sie würden zu Worms am Rhein stürmen und von mancher Ritterschaft Hilfe haben, das mögt ihr von unserem Glauben wissen. In zwölf Wochen muss die Reise geschehen. Und ihr habt einige gute Freunde, die helfen werden, deine Burgen und deine Ländereien zu bewachen, lass dies bald sehen. Hier werden von ihnen viele Helme und Schilde geschnitzt. Oder willst du mit ihnen verhandeln, lass Boten senden deine mächtigen Feinde werden dir nicht so nahe reiten, um dir Herzschmerz zu bereiten, an denen mancher lüsterne Ritter und ein Guter sterben müssen."
"Nun warte," sprach der gute König, "bis ich mich besser überlege; dann werdet ihr meinen Verstand kennen. Habe ich etwas von treuen Männern, werde ich ihnen diese überraschenden Geschichten nicht vorenthalten, sondern werde mich darüber bei meinem Freunde beschweren."
Für Günther, den mächtigen König, war es viel, aber in seinem Herzen hielt er die Rede heimlich. Er ließ Hagen und andere seiner Leute holen und schickte bald für Gernot zum Hof. Dann kamen die allerbesten Männer, die er finden konnte. Der König sprach: "Männer würden uns hier in diesem unserem Land mit mächtigen Armeen suchen, jetzt lasst ihr darüber jammern."
Darauf antwortete Gernot, ein tapferer und rüstiger Ritter: „Das werden wir wahrlich mit Schwertern abwehren. Nur die Feen werden fallen. So sollen sie sterben; um ihretwillen werde ich meine Ehre nicht vergessen unser sei bei uns willkommen."
Da sprach Hagen von Tronje: „Das findet mich nicht gut. Liudegast und Lüdeger tragen großen Hochmut; auch können wir nicht alle unsere Männer in so kurzer Zeit herbeirufen.“ So sprach der tapfere Ritter.
Sie baten die Boten, in der Stadt zu wohnen. Welchen Hass sie auch immer trugen, dennoch bat Günther, der Mächtige, sie gut zu versorgen, wie es nur recht war, bis er von seinen Freunden erfuhr, wer ihm helfen würde. Doch in seinen Ängsten fühlte sich der König nicht wohl. Da sah ihn ein Ritter voller Freude, der nicht wusste, was geschehen war, so traurig betete König Günther, ihm davon zu erzählen. "Es wundert mich sehr," sprach Siegfried, denn er war es, "dass ihr so eure fröhliche Gewohnheit geändert habt, die ihr bisher bei uns geübt habt."
Darauf erwiderte Günther, der stattliche Ritter: „Es gefällt mir nicht, allen Leuten den Kummer zu erzählen, den ich heimlich in meinem Herzen tragen muss.“
Dabei wurde Siegfrieds Farbe sowohl blass als auch rot. Zum König sprach er: "Ich habe dir nichts versagt und helfe dir gerne, deine Leiden beiseite zu legen. Und ihr sucht Freunde, ich will einer von ihnen sein und gut daran tun, mich ehrenvoll zu tragen bis zu meinem Ende."
„Nun, Gott belohne Sie, Herr Siegfried, Ihre Rede hält mich für gut, und obwohl Ihre Tapferkeit mir nicht hilft, freue ich mich doch zu hören, dass Sie mir Freund sind und ich noch eine Weile lebe, ich werde es Ihnen gut vergelten werde dich hören lassen, warum ich so traurig stehe; von den Boten meiner Feinde habe ich gehört, dass sie mich mit Krieg heimsuchen würden, was uns Ritter in all diesen Ländern nie angetan haben."
"Betrachte dies leicht", sprach dann Siegfried, "und beruhige deine Stimmung. Tue, was ich dich bitte. lass mich für dich Huldigung und Vorteil gewinnen und befehle deinen Rittern, dass sie sich zu deiner Hilfe sammeln. Sollten deine mächtigen Feinde geholfen von dreißigtausend Männern, doch könnte ich ihnen widerstehen, hätte ich nur tausend; denn darauf verlasse ich mich."
Da sprach König Günther: "Dafür werde ich dir immer dienen."
„So rufe mir tausend deiner Männer, denn von meinen habe ich nur zwölf, und ich werde dein Land bewachen. Treue wird dir die Hand Siegfrieds dienen und seine treuen Männer. Volker, der tapfere Mann, wird auch mitreiten; er wird die Fahne tragen, denn ich würde sie keinem geben. lasst nun die Gesandten heim reiten in die Länder ihrer Herren. Gebt ihnen zu verstehen, dass sie uns bald sehen werden, damit unsere Burgen in Frieden ruhen."
Dann befahl der König, sowohl seine Verwandten als auch seine Männer zu rufen. Die Boten von Lüdeger brachten sie zum Hof. Sie waren froh, dass sie wieder nach Hause reisen sollten. Günther, der gute König, machte aus Franken reiche Geschenke und gab ihnen einen sicheren Konvoi. Dabei stieg ihre Stimmung hoch. „Nun, sage meinen Feinden,“ sprach dann Günther, „dass sie ihre Reise aufgeben und zu Hause bleiben können; aber wenn sie mich hier in meinem Land suchen, werden sie Härten erfahren, und meine Freunde spielen falsch. "
Reiche Geschenke trugen die Männer dann für die Gesandten; von diesen hatte Günther noch einiges zu geben, noch wagten die Männer von Lüdeger, sie abzulehnen. Als sie endlich Abschied nahmen, trennten sie sich in fröhlicher Stimmung.
Als nun die Boten nach Dänemark kamen und König Liudegast gehört hatte, wie sie sich vom Rhein trennten, wie man ihm erzählte, bereute er sehr leise ihren stolzen Trotz. Die Gesandten sagten, Günther habe viele tapfere Waffengattungen und unter ihnen sahen sie einen Krieger stehen, der Siegfried hieß, ein Held aus den Niederlanden. Wenig mochte es Liudegast, als er diese Geschichte richtig hörte. Als die Männer von Dänemark diese Nachricht gehört hatten, beeilten sie sich um so mehr, ihre Freunde anzurufen; bis Herr Liudegast volle zwanzigtausend Ritter unter seinen tapferen Männern für seine Reise versammelt hatte. Da sandte auch König Lüdeger aus Sachsen seine Vorladung aus, bis sie vierzigtausend Mann und mehr hatten, mit denen sie ins Burgunderland reiten wollten.
Ebenso verschaffte ihm König Günther zu Hause Waffen unter seinesgleichen und den Lehnsmännern seiner Brüder und unter Hagens Männern, die sie von dort in den Kampf führen wollten. Die Helden brauchten dies sehr, aber die Krieger müssen bald den Tod erleiden. So machten sie sie reisefertig. Wenn sie von nun an wollten, musste Volker, der Wagemutige, die Fahne tragen. So dachten sie, von Worms über den Rhein zu reiten. Hagen von Tronje war Herr der Truppe; mit ihnen ritten auch Sindolt und Hunolt, die wissen, wie man Günthers Gold verdient. Dankwart, Hagens Bruder, und auch Ortwin konnten in diesem Krieg ehrenvoll dienen.
„Herr König“, sprach dann Siegfried, „bleib zu Hause; da deine Krieger mir folgen wollen, bleibe bei den Damen und halte deine Laune hoch Ich bringe es dazu, dass diejenigen, die geglaubt haben, dich in Worms am Rhein aufzusuchen, besser zu Hause geblieben sind. Wir werden so nahe in ihr Land reiten, dass ihr stolzer Trotz in Angst umschlägt."
Vom Rhein aus ritten sie mit ihren Kriegern durch Hessen in Richtung Sachsenland, wo sie später kämpften. Auch mit Feuer und Plünderungen plünderten sie das ganze Land, so dass die beiden Könige in großer Not davon erfuhren. Dann kamen sie an die Grenze; die Krieger marschierten mit. Siegfried, der Starke, gan fragen: "Wer soll jetzt hier die Truppe bewachen?" Niemals ritten die Menschen so verbittert zu den Sachsen. Sie sprachen: "lassen Sie den tapferen Dankwart unterwegs den Jungen bewachen, er ist ein tapferer Ritter. So verlieren wir weniger durch Liudegers Männer. lass ihn und Ortwin die Nachhut bewachen."
"Dann werde ich selbst reiten," sprach Siegfried, der Ritter, "und die Aussicht auf den Feind spielen, bis ich richtig herausfinde, wo diese Krieger sind." Schnell legte der Sohn der schönen Siegelind sein Geschirr an. Die Truppe übergab er Hagen, wenn er abreisen würde, und Gernot, dem tapferen Mann. So ritt er allein ins sächsische Land und zerschnitt an diesem Tage manches Helmband. Bald erspähte er das mächtige Heer, das in der Ebene lagerte und die Truppen seiner Männer bei weitem überwog. Vierzigtausend oder mehr waren es noch. Voll vergnügt sah Siegfried das in erhabener Stimmung. Inzwischen hatte sich ein Krieger, der gut aufgestellt war, dem Feind entgegengeritten. Ihn erspähte Herr Siegfried, und der kühne Mann sah ihn auch. Jeder begann den anderen feindselig zu beobachten. Wer es war, wer Wache hielt, das erzähle ich dir jetzt; ein glänzender Schild aus Gold lag neben seiner Hand. Es war der gute König Liudegast, der hier seine Schar bewachte. Der edle Fremde stachelte herrschaftlich vor.
Jetzt hatte Herr Liudegast ihn mit feindseligem Blick erspäht. In die Flanken ihrer Pferde stießen sie die Sporen; mit aller Kraft drückten sie die Speere gegen die Schilde. Bei dieser großen Angst befiel den mächtigen König. Nach dem Stoß trugen die Pferde die königlichen Ritter wie vom Wind getragen aneinander vorbei. Mit dem Zaumzeug ritten sie ritterlich vor und die beiden wilden Champions begegneten mit ihren Schwertern. Dann schlug Herr Siegfried, damit das ganze Feld klingelte. Durch die Hand des Helden flogen die knallroten Funken aus den Helmen wie von Feuerbränden. Jeder im anderen fand sein Gegenstück. Auch Herr Liudegast hat manch einen wilden Schlag versetzt; die Macht eines jeden brach voll auf die Schilde. Dreißig von Liudegasts Männern standen dort auf der Hut, aber ehe sie ihm zu Hilfe kommen konnten, hatte Siegfried den Kampf gewonnen. mit drei groben Wunden, die er dem König durch seinen glänzenden Brustpanzer zufügte, der gut durchging. Das Blut aus den Wunden strömte an den Schwertkanten hervor, worauf König Liudegast in trauriger Stimmung dastand. Er bettelte um sein Leben und machte seine Ländereien frei und sagte, sein Name sei Liudegast. Dann kam der seines Kriegers, der miterlebt hatte, was auf dem Ausguck passiert war. Da Siegfried seinen Gefangenen von dort aus führen würde, wurde er von dreißig dieser Männer angegriffen. Mit mächtigen Schlägen bewachte die Hand des Helden seinen edlen Preis. Der stattliche Ritter richtete dann noch schlimmere Verwüstung an. In Notwehr tat er dreißig zu Tode; nur einen ließ er am Leben, der schnell ritt, um zu erzählen, was hier passiert war. An seinem geröteten Helm könnte man die Wahrheit erkennen. Es betrübte die Männer von Dänemark sehr, als ihnen die Geschichte erzählt wurde, dass ihr König gefangen genommen wurde. Männer erzählten es seinem Bruder, der bei dieser Nachricht in ungeheurem Zorn zu wüten begann, denn es brachte ihm großes Leid.
Liudegast, der Krieger, wurde dann von Siegfrieds Macht zu Günthers Männern geführt und an Hagen übergeben. Als sie hörten, dass es der König war, war ihr Lohn voll bescheiden. Die Burgunder wurden nun aufgefordert, ihr Banner zu hissen. "Auf, Männer", rief Siegfried, "hier wird noch mehr getan werden, ehe der Tag zu Ende geht, und ich verliere nicht mein Leben. Voll manch stattliche Dame im sächsischen Land wird diesen Kampf bereuen. Ihr Helden vom Rhein, achtet auf! mich, denn ich kann dich gut zu Liudegers Schar führen. So wirst du Helme sehen, die von den Händen guter Ritter geschnitzt wurden; ehe wir uns wieder umdrehen, werden sie die Furcht kennenlernen."
Gernot und alle seine Männer eilten nun zu ihren Pferden, und bald ergriff der tapfere Spielmann, Herr Volker, die Kampfflagge und ritt vor der Schar. Dann waren alle Kameraden in herrschaftlicher Weise für den Kampf aufgestellt; sie hatten auch nicht mehr als tausend Mann und dazu Siegfrieds zwölf Soldaten. Jetzt stieg der Staub von der Straße auf, wie über das Land, das sie ritten; manch ein herrschaftlicher Schild wurde aus ihrer Mitte leuchten gesehen. Da kamen auch die Sachsen mit ihren Truppen und gut geschärften Schwertern, wie ich seither gehört habe. Sie schnitten diese Waffen in die Hände der Helden, denn sie würden gern ihre Burgen und ihr Land gegen die Fremden bewachen. Die Marschälle der Herren führten die Truppe an. Auch Siegfried war mit seinen Bewaffneten gekommen, die er aus den Niederlanden mitgebracht hatte. Im Sturm der Schlacht wurde an diesem Tag manche Hand rot vor Blut. Auch Sindolt und Hunolt und Gernot töteten manche Ritter im Streit, ehe diese die Kühnheit ihrer Feinde recht erkannten. So manche stattliche Dame muss jammern. Volker und Hagen und auch Ortwin verdunkelten im Kampf den Glanz mancher Helme mit fließendem Blut, diese sturmkühnen Männer. Auch Dankwart hat große Taten vollbracht.
Die Männer von Dänemark haben ihre Hände gut bewiesen; man hörte manch einen Schild von dem Herumwirbeln und auch von den scharfen Schwertern, von denen viele dort geschwungen wurden. Die kampferprobten Sachsen vernichteten zwar genug, aber als die Männer von Burgund zum Kampf drängten, wurde ihnen wirklich eine breite Wunde gerissen. Dann sah man, wie das Blut über die Sättel floss. So kämpften sie um Ehrungen, diese Ritter kühn und gut. Laut klingelten die scharfen Waffen in den Händen der Helden, als die Niederländer ihrer Herrschaft durch das stämmige Heer folgten. Tapfer drangen sie im Kielwasser Siegfrieds ein, aber kein Rheinritter war zu sehen. Durch die glänzenden Helme konnte man den Blutstrom fließen sehen, der von Siegfrieds Hand hervorgezogen wurde, bis er endlich Liudeger vor seinen Bewaffneten fand. Dreimal hatte er die Hostie von einem Ende zum anderen durchbohrt. Jetzt war Hagen gekommen, der ihm half, in der Schlacht seinen ganzen Verstand zu gewinnen. Vor ihnen muss manch ein guter Ritter heute sterben.
Als der mächtige Lüdeger Siegfried erblickte und sah, dass er das gute Schwert Balmung hoch in der Hand trug und so viele Menschen tötete, dann wuchs der Herrscher Zorn und wilder Grimm. Ein mächtiges Wogen und ein mächtiges Klingen der Schwerter erhob sich, als ihre Kameraden sich aneinander pressten. Umso mehr versuchten die beiden Champions ihr Können. Die Truppen begannen nachzugeben; heftig wuchs der Hass. Dem sächsischen Herrscher wurde erzählt, dass sein Bruder gefangen genommen worden sei; eine tolle Leistung, die ihm das gegeben hat. Nun, er wusste, dass es der Sohn von Siegelind war, der die Tat begangen hatte. Männer gaben Herr Gernot die Schuld, aber später erfuhr er die Wahrheit.
So gewaltig waren die Schläge von Liudeger, dass Siegfrieds Streitross unter dem Sattel taumelte. Als sich das Ross erholte, nahm der kühne Siegfried einen furchtbaren Einsatz im Kampf an. Hagen half ihm dabei gut, ebenso Gernot, Dankwart und Volker. Durch sie lagen viele Tote. Ebenso haben Sindolt und Hunolt und Ortwin, der Ritter, viele im Streit niedergeschlagen; Seite an Seite im Kampf standen die edlen Fürsten. Über den Helmen sah man manche Speere, die von hier aus der Hand geschleudert wurden und durch die glänzenden Schilde rasten. Blutrot färbte sich mancher herrschaftliche Schild; so mancher Mann in dem erbitterten Konflikt war ungehorsam. Aufeinander liefen Siegfried, der Tapfere, und Lüdeger; Wellen wurden fliegen und manch scharfkantiger Speer gesehen. Dann flogen die Schildplatten davon, von Siegfrieds Hand getroffen; der Held der Niederlande dachte, die Schlacht von den tapferen Sachsen zu gewinnen, wundersam viele von denen man sah. Ha! Wie viele glänzende Rüstungsringe zerbrach der kühne Dankwart!
Dann erblickte Herr Liudegor eine auf dem Schild in Siegfrieds Hand gemalte Krone. Nun, er wusste, dass es Siegfried war, der Mächtige. Seinen Freunden rief der Held laut zu: „lasst den Streit, meine Leute, hier habe ich Siegmunds Sohn Siegfried, den Starken, gesehen und gut erkannt." Die Banner forderten ihn auf, im Kampf zu sinken. Er sehnte sich nach Frieden, und dieser wurde ihm später gewährt, aber er musste unbedingt als Geisel in Günthers Land gehen. Dies wurde ihm durch die Hand des tapferen Siegfrieds abgerungen. Einmütig gaben sie dann den Streit beiseite und legten die vielen durchlöcherten Helme und die breiten, ramponierten Schilder ab. Was auch immer von diesen gefunden wurde, trug die Farbe des Blutes von der Hand der Burgunder. Sie nahmen gefangen, wen sie wollten, denn dies lag in ihrer Macht. Gernot und Hagen, die mutigen Krieger baten die Verwundeten wegzutragen; fünfhundert stattliche Männer führten sie gefangen an den Rhein. Die Kammgarn-Ritter ritten nach Dänemark zurück, und die Sachsen hatten auch nicht so gut gekämpft, dass man sie loben könnte, und dies bereuten die Helden voll und ganz. Auch die Gefallenen wurden von Freunden sehr betrauert.
Dann hießen sie, die Waffen auf Wagen vor den Rhein zu legen. Siegfried, der Krieger, und seine Helden hatten es gut gemacht, wie Günthers Männer gestehen müssen. Herr Gernot schickte nun Boten heimwärts nach Worms in sein Heimatland und ließ seinen Verwandten erzählen, was für große Erfolge ihm und seinen Männern zugefallen waren und wie diese kühnen Ritter sich um Ehre bemüht hätten. Die Knappen rannten und erzählten die Geschichte. Da freuten sich diejenigen, die zuvor betrübt waren, über die erfreuliche Nachricht, die gekommen war. Von edlen Damen wurde viel gefragt, wie es mit den Lehnsherren des mächtigen Königs gelaufen sei. Einer der Boten, die sie baten, zu Gudrun zu gehen; dies geschah ganz heimlich (offensichtlich wagte sie es nicht), denn auch sie hatte ihre wahre Liebe unter sich. Als sie den Boten in ihre Laube kommen sah, sprach die schöne Gudrun freundlich: "Nun erzähl mir frohe Nachrichten, ich bete. Und du tust es ohne Betrug, ich gebe dir mein Gold und werde immer deine Freundin sein. Wie weit waren mein Bruder Gernot und andere meiner Art von der Schlacht entfernt? Sind viele von ihnen vielleicht tot? Oder wer hat dort am besten gearbeitet? Das musst du mir sagen."
„Was auch immer Ortwin von Metz erreichte (und er, den er mit seinem guten Schwert erreichen konnte, fiel schwer verwundet, aber meistens tot), doch dein Bruder hat das schlimmste Leid anHofet, das sich in einer Schlacht ergeben kann. Von den auserwählten Rittern muss man in Wahrheit sagen, dass diese stolzen Burgunder sie so gut freigesprochen haben, dass sie ihre Ehre vor jeder Scham bewahren können. Durch ihre Hände sahen wir manch einen nackten Sattel, während das Feld von den blitzenden Schwertern widerhallte. So gut ritten die Krieger vom Rhein, dass es für ihre Feinde besser wäre, wenn sie vermieden worden wären. Auch die tapferen Männer von Tronje brachten großes Leid, als sich die Armeen in großer Zahl trafen. Die Hand des kühnen Hagen hat manches zu Tode gebracht; davon könnten hier im burgundischen Land viele Geschichten erzählt werden. Sindolt und Hunolt, Gernots Männer, Rumolt der Tapfere, haben solche Taten getan, dass es Liudeger wohl jemals bereuen kann, dass er gegen deine Verwandten am Rhein Krieg geführt hat. Der allerbeste Kampf von Anfang bis Ende, den man je gesehen hat, wurde von Siegfrieds Hand lustvoll vollzogen. Reiche Geiseln bringt er in Günthers Land. Er hat sie durch sein Können gewonnen, dieser stattliche Mann. Hiervon muss König Liudegast den Verlust tragen und seinen Bruder Liudeger von sächsischem Land bezwingen. Nun höre mein Märchen, edelste Königin: Durch Siegfrieds Hand wurden die beiden gefangen. Noch nie haben Menschen so viele Geiseln in dieses Land gebracht, wie jetzt durch ihn an den Rhein kommen. Männer bringen fünfhundert oder mehr unversehrte Gefangene in unser Land; und von den tödlich Verwundeten, meine Herrin, wissen Sie, nicht weniger als achtzig blutrote Bären. Diese Männer wurden meist durch die Hand des kühnen Siegfried verwundet.“
Noch höher stieg Gudruns Farbe, als sie diese Geschichte hörte. Ihr schönes Gesicht errötete rosig, dass Siegfried, der Jüngling, der stattliche Ritter, so freudig aus dem gefährlichen Streit hervorgegangen war. Diese Nachricht hätte sie nicht besser erfreuen können. Auch für ihre Verwandten freute sie sich pflichtbewusst. Da sprach die liebliche Jungfrau: "Ein Märchen hast du mir erzählt; darum sollst du reiche Kleidung zum Lohn haben. Ebenso lasse ich dir zehn Mark Gold bringen." Kein Wunder, dass solche Geschichten gerne edlen Damen erzählt werden.
Dann gaben sie ihm seinen Lohn, die Kleider und das Gold. Da hievte manch schöne Jungfrau sich an den Fensterflügel und blickte auf die Straße, wo man viele hochbegabte Krieger ins burgundische Land reiten sah. Da kamen die Champions, die Verwundeten und die Gesunden. Ohne Scham hörten sie die Grüße ihrer Freunde. Fröhlich ritt der Wirt seinen Gästen entgegen, denn aus seinem großen Kummer war Freude geworden. Gut begrüßte er seine Vasallen und auch die Fremden; denn es war nur gerecht, dass der mächtige König in höfischer Weise denen danken sollte, die zu ihm zurückgekehrt waren, weil sie im Sturm der Schlacht den Kampf mit Ehre gewonnen hatten. Günther ließ seine Verwandten sagen, wer auf dem Marsch getötet worden war; aber sechzig waren verloren, um die man trauern muss, wie es bei Helden üblich ist. Viele zerrissene Schilde und zerschlagene Helme brachten die unversehrten Krieger zu Günthers Land. Die Männer stiegen vor dem Palast des Königs von ihren Rossen ab. Laut war der fröhliche Klang des fröhlichen Willkommen zu hören; dann wurde befohlen, die Krieger in der Stadt unterzubringen. Der König bat seine Gäste gut, die Verwundeten zu betreuen und ihnen gute Erleichterung zu verschaffen. Seine Höflichkeit wurde geschickt an seinen Feinden gesehen. Er sprach zu Liudegast: „Nun sei ihr willkommen. Viel Schaden habe ich wegen euch anHofet; dafür werde ich jetzt zurückgezahlt werden, wenn das Glück begünstigt.“
"Gut können Sie ihnen danken," antwortete Liudeger; "solch edle Geiseln hat der König noch nie gewonnen. Für eine schöne Behandlung bieten wir einen großen Reichtum an, damit ihr mit euren Feinden barmherzig handeln könnt."
"Ich werde euch beide freilassen", sprach Günther, "aber ich muss sicher sein, dass meine Feinde hier bei mir bleiben, dass sie das Land nicht gegen meinen Willen verlassen." Darauf versprach Liudeger seine Hand.
Männer brachten sie zu ihren Unterkünften und gaben ihnen Dienstbarkeit. Die Verwundeten wurden gut gebettet, und für den Klang wurden guter Met und Wein ausgegossen. Nie hätten die Genossen fröhlicher sein können. Ihre zerfetzten Schilde wurden weggetragen, um sie aufzubewahren, und es gab blutige Sättel, die man sich verstecken ließ, damit die Damen nicht weinen konnten. Manch ein guter Ritter kehrte müde aus dem Kampf zurück. Der König machte seinen Gästen große Freude. Seine Ländereien waren voll von Fremden und Einheimischen. Er bat die schwer Verwundeten auf freundliche Weise zu erleichtern; ihr hochmütiger Stolz war jetzt niedergeschlagen. Männer boten den Blutegeln reiche Belohnungen an, Silber ohne Gewicht und dazu glänzendes Gold, wenn sie die Helden von den Strapazen des Krieges heilen wollten. Auch seinen Gästen machte der König große Geschenke. Diejenigen, die sich auf den Heimweg machen wollten, wurden gebeten, zu bleiben, wie man es mit Freunden tut.
Da sprach Herr Gernot: „lasst sie weg reiten, aber sei ihnen bekannt, dass sie in sechs Wochen wieder zu einem mächtigen Festmahl kommen müssen.“
Dann bat auch Siegfried von Holland um Urlaub, doch als König Günther seinen Wunsch erfuhr, bat er ihn liebevoll, vorerst zu bleiben. Ohne die Schwester des Königs wäre dies nie geschehen. Er war zu reich, um eine Belohnung zu erhalten, obwohl er sie wohl verdiente, und der König mochte ihn ebenso wie die Verwandten, die durch seine Stärke gesehen hatten, was in der Schlacht passierte. Einer schönen Dame zuliebe wollte er bleiben, wenn er sie vielleicht erspähte. Später wurde es getan, und auf seinen Wunsch traf er die Jungfrau. Danach ritt er fröhlich zu Siegmunds Land.
Zu allen Zeiten übte der Wirt das Rittertum, und mancher jugendliche Ritter tat dies gerne richtig. Inzwischen ließ er vor der Stadt Worms Sitzplätze auf dem Sand vorbereiten für diejenigen, die ihn im burgundischen Land besuchen sollten. Zur Zeit, als sie kommen sollten, hörte die schöne Gudrun, dass der König um seiner lieben Freunde willen ein Fest feiern würde. Dann eilten hübsche Frauen mit Gewändern und Kopfbedeckungen, die sie anziehen sollten. Die edle Ute hörte Geschichten über die stolzen Krieger, die kommen sollten. Dann wurden viele reiche Kleider aus dem Schrank genommen. Um ihren Kindern zu gefallen, befahl sie, Kleider fertig zu machen, damit viele Damen und viele Jungfrauen damit geschmückt würden und viele jugendliche Ritter des burgundischen Landes. Auch für viele der Fremden trug sie herrschaftliche Gewänder.
ABENTEUER V
Wie Siegfried Gudrun zum ersten Mal sah.
Man sah täglich zum Rhein reiten, die gern beim Schlemmen dabei sein wollten. Viele von denen, die um des Königs willen ins Land gekommen waren, bekamen Rosse und herrschaftliches Geschirr. Für alle waren Sitzplätze vorbereitet, für die Höchsten und Besten, wie uns gesagt wird, für zweiunddreißig Prinzen beim Fest. Auch dafür wetteiferten die schönen Damen in ihrer Kleidung. Giselher, der Jüngling, war alles andere als müßig; er und Gernot und alle ihre Männer empfingen die Freunde und Fremden. In Wahrheit grüßten sie die Ritter recht höfisch. Diese brachten manch einen Sattel goldroter, zierlicher Schilde und herrschaftlicher Rüstungen ins Land zum Schlemmen am Rhein. Viele Verwundete wurden seitdem voll fröhlich gesehen. Selbst diejenigen, die im Stress von Wunden im Bett liegen, müssen die Bitterkeit des Todes vergessen. Die Menschen hörten auf, um die Schwachen und Kranken zu trauern und freuten sich auf den Festtag, und wie gut es ihnen beim Fest des Königs ergehen würde. Freude ohne Zwang und Überfluss an Freude durchdrang das ganze Volk, das man sah. Daher erhob sich im ganzen Lande Günthers große Freude.
An einem Pfingstmorgen sah man fünftausend oder mehr tapfere Männer, die in froher Kleidung gekleidet waren, zur hohen Festflut hinausgehen. Auf allen Seiten wetteiferten sie miteinander in ritterlichen Sportarten. Der Wirt merkte gut an, was er schon nass machte, wie aus tiefstem Herzen der Held der Niederlande seine Schwester liebte, obgleich er sie noch nie gesehen hatte, deren Anmut die Männer vor allem Jungfrauen lobten. Da sprach der Ritter Ortwin zum König: "Möchtest du bei deinem Feste volle Ehre haben, so solltest du die reizenden Jungfrauen sehen, die hier in Burgund in so hohen Ehren leben ihm Vergnügen, aber hübsche Jungfrauen und edle Damen? Bitte lass deine Schwester vor den Gästen ausgehen." Zur Freude mancher Helden wurde dieser Rat gegeben.
"Das werde ich gerne tun", sprach dann der König, und alle, die es hörten, waren bei dem Gedanken fröhlich. Dann befahl er der Dame Ute und ihrer hübschen Tochter zu sagen, dass sie mit ihren Jungfrauen vor Hof kommen sollten. Aus den Pressen holten sie schöne Kleider, und was von reicher Kleidung wurde abgelegt. Auch von Ringen und Bändern hatten sie genug. So schmückte sich jedes stattliche Mädchen mit Eifer. Viele junge Ritter waren an diesem Tag der Meinung, dass er für Damen so schön anzusehen war, dass er diese Chance nicht gegen das Land eines mächtigen Königs eintauschen würde. Gerne blickten sie auf diejenigen, die sie bisher nicht kannten. Dann befahl dem mächtigen König, hundert seiner Männer, die seine und ihre Verwandten waren, voll zu machen, seine Schwester zu begleiten und ihr so zu dienen. Diese waren die Hofdiener des burgundischen Landes und trugen Schwerter in der Hand. Bald sah man die edle Ute mit ihrem Kind kommen. Volle hundert oder mehr schöne Damen hatte sie für ihren Zug genommen, die reiche Gewänder trugen. Ebenso folgte ihrer Tochter so manches stattliche Mädchen. Als aus einer Laube Männer sie kommen sahen, erhob sich eine mächtige Schar von Rittern, die, wenn das so sein mochte, hofften, mit Freuden auf die edle Jungfrau zu blicken. Nun kam sie hervor, die schöne Schönheit, wie das Morgenrot aus den sinkenden Wolken. Dann war er von vielen Leiden befreit, die sie so lange in seinem Herzen trugen, als er die schöne Jungfrau so herrlich hervortreten sah. Wie strahlte mancher Edelstein voll auf ihre Gewänder! In lieblicher Weise erschien ihr rosaroter Farbton. Was auch immer man sich wünschte, er konnte nicht umhin zu gestehen, dass er noch nie auf der Welt eine schönere Jungfrau gesehen hatte. Wie der strahlende Mond, dessen Schein so hell auf die Wolken geworfen wird, vor den Sternen steht, so stand sie nun vor mancher stattlicher Dame. Daher stiegen die Geister der hübschen Ritter höher. Reich gekleidete Kämmerer marschierten voran, während die hochbegabten Krieger freilich drängen mussten, wo sie die liebliche Jungfrau sehen konnten. Hierüber empfand Herr Siegfried Freude und Leid zugleich. Er dachte bei sich: "Wie konnte das Zufall geschehen, dass ich dich lieben sollte? Das ist ein törichter Traum. Aber wenn ich dich jetzt verlieren muss, dann wäre ich besser tot." Bei diesem Gedanken kam und ging seine Farbe. Da stand der Sohn Siegmunds in so zierlicher Anmut, wie er von geschickter Meisterkunst auf Pergament gefesselt war. Tatsächlich hieß es von ihm, noch nie sei ein so schöner Ritter gesehen worden. Die Eskorte der Damen befahl nun überall nachzugeben, und mancher Mann gehorchte. Diese hochgeborenen Herzen freuten sich über manches Gewicht.
Da sprach Herr Gernot von Burgund: „Lieber Bruder Günther, der so gütige Dienste geleistet hat, so sollt ihr euch vor diesen Rittern in gleicher Weise vergelten; diesen Rat werde ich auch nicht bereuen grüße ihn; dies wird immer unser Gewinn sein. Sie, die nie einen Krieger begrüßt hat, wird ihn schön begrüßen, damit wir jetzt den stattlichen Ritter gewinnen können."
Dann gingen die Verwandten des Wirtes, um den Helden zu holen. Zu dem niederländischen Champion sprachen sie: „Der König hat dir erlaubt, vor Hof zu gehen; seine Schwester soll dich begrüßen.“
Hierüber wurde der Herr heiter, denn in seinem Herzen strahlte er die unwiderstehliche Freude aus, dass er so das Kind der schönen Ute sehen sollte. Mit lieblicher Anmut begrüßte sie Siegfried dann, aber als sie den hochmütigen Ritter so vor sich stehen sah, flammten ihre Wangen auf. "Sei willkommen, Herr Siegfried, allerbester und edelster Ritter", sagte die schöne Jungfrau, und bei dieser Begrüßung stieg seine Stimmung. Höflich machte er Ehrerbietung; sie nahm ihn bei der Hand. Wie ritterlich ging er an der Seite der Dame! Dieser Herr und die Dame sahen einander mit brennenden Augen an. Voll heimlich ist das passiert. War dort vielleicht eine weiße Hand, die von inniger Liebe inbrünstig gedrückt wurde? Das weiß ich nicht; dennoch kann ich nicht glauben, dass dies unterlassen wurde, denn bald hatte sie ihm ihre Liebe verraten.
Da dachte mancher Ritter voll: "Hätte mir das nur zugefallen, so mit der Hand in der Hand zu gehen, wie ich ihn jetzt sehe, oder neben ihr zu liegen, ich würde es gern ertragen."
Niemals hat ein Krieger besser dazu gedient, eine Königin zu gewinnen. Aus welchem Land auch immer die Gäste kamen, alle blickten gleich auf dieses Paar allein. Dann wurde ihr geboten, den stattlichen Mann zu küssen, dem noch nie eine solche Freude auf dieser Welt widerfahren war.
Da sprach der König von Dänemark: "Wegen diesem hohen Gruß liegt mancher Krieger verwundet, das weiß ich, durch Siegfrieds Hand.“
Von allen Seiten hießen sie, Gudrun Platz zu machen, denn so sah man sie in höfischer Weise mit so manchem tapferen Ritter in die Kirche gehen. Dann wurde der stattliche Ritter bald von ihrer Seite getrennt. So ging sie zum Münster, gefolgt von mancher Dame. Diese königliche Magd war so voller Gnaden, dass mancher kühne Wunsch verloren gehen musste. Geboren sollte sie die Augen vieler Ritter sein. Siegfried konnte kaum warten, bis die Messe gesungen wurde. Gut konnte er sein Glück denken, dass sie ihn begünstigte, den er so im Herzen trug. Denn er musste die Schöne lieben.
Als sie aus dem Münster herauskam, baten sie den tapferen Ritter wieder, ihre Gesellschaft zu leisten, wie er es zuvor getan hatte. Da fing die liebliche Jungfrau zuerst an, ihm zu danken, dass er so herrlich vor so vielen Rittern gekämpft hatte. "Nun vergelte Gott Ihnen, Herr Siegfried," sprach die hübsche Jungfrau, "dass Sie mit Ihrem Dienst zustande gebracht haben, dass die Krieger Sie mit solcher Treue lieben, wie ich sie sagen höre."
Da fing er an, Dame Gudrun liebevoll zu betrachten. "Ich werde ihnen immer dienen", sprach dann der Ritter, "und solange das Leben währt, werde ich nie meinen Kopf zur Ruhe legen, bis ich ihren Willen getan habe; und dies tue ich, meine Dame Gudrun, um Ihre Liebe zu gewinnen."
Zwölf Nächte lang, jeden Tag, sah man die hübsche Jungfrau neben dem Ritter, wenn sie zu Hofe gehen sollte, um ihre Verwandten zu treffen. Dieser Dienst wurde aus reiner Freude gemacht. Vor Günthers Saal, draußen und drinnen, sah man von manch kühnem Manne täglich eine große Freuden- und Luststimmung. Ortwin und Hagen begannen große Wunder zu vollbringen. Was auch immer irgendjemand spielen wollte, diese lustvollen Ritter waren bereit; so wurden sie allen Gästen bekannt und so wurde das ganze Land Günthers mit Ehren geschmückt. Diejenigen, die verwundet gelegen hatten, sah man nun herauskommen; auch sie würden gerne Zeitvertreib mit der Truppe haben und sich mit Schildern schützen und den Schaft schleudern. Genug gab es ihnen zu helfen, denn es gab einen großen Vorrat an Männern.
Beim Festessen bat der Gastgeber sie mit bestem Jubel zu überbringen. Er hielt ihn frei von jeder Art von Schuld, die einem König widerfahren könnte; Männer sahen ihn freundlich unter seinen Gästen einrücken. Er sprach: "Ihr würdigen Ritter, ehe ihr fortgeht, bitte nehmt meine Gaben. Ich bin daran interessiert, es von euch immer zu verdienen. Verachtet nicht meine Güter, die ich mit euch teilen werde, da ich große Sehnsucht habe."
Dann sprachen sie von Dänemark: "Ehe wir heimwärts in unser Land reiten, sehnen wir uns nach einem dauerhaften Frieden; wir Ritter brauchen ihn, denn manche unserer Verwandten liegen tot in den Händen eurer Soldaten."
Liudegast, der sächsische Häuptling, war jetzt von seinen Wunden geheilt und hatte sich von dem Kampf erholt, obwohl sie viele Tote in diesem Land zurückließen. Dann ging König Günther, um Herr Siegfried zu suchen; zu dem Ritter sprach er: "Nun sag mir, was zu tun ist. Unsere Feinde würden gerne früh reiten und um dauerhaften Frieden von mir und meinen Männern bitten. Berate mich jetzt, Ritter Siegfried, was hältst du gut zu tun? Ich will es dir sagen; was an Gold fünfhundert Rosse ertragen können, das würden sie mir gerne geben, und ich lasse sie wieder frei.“
Da sprach der mächtige Siegfried: "Das war doch schlecht. lass sie ungehindert dahin reiten, aber lass jeden der Herren mit seiner Hand bürgen, dass ihre edlen Ritter von nun an allen feindlichen Ritt hierher auf dein Land unterlassen."
"Diesem Rat werde ich folgen." Hiermit trennten sie sich, und den Feinden des Königs wurde gesagt, dass niemand nach dem Gold verlangte, das sie darbrachten. Nach ihren geliebten Freunden zu Hause sehnten sich die kampfmüden Krieger. Manch ein Schild voller Schätze wurde dann hervorgebracht, den der König maßlos an seine vielen Freunde austeilte, an jeden fünfhundert Mark Gold und an einige noch mehr. Gernot, der Tapfere, hatte Günther dazu geraten. Dann verabschiedeten sie sich alle, wandern würden sie von nun an. Man sah die Gäste sich Gudrun nähern und auch dort, wo Dame Ute saß. Noch nie wurden Ritter besser entlassen. Die Unterkünfte wurden leer, als sie davon ritten, aber der König und alle seine Verwandten und mancher edle Lehnsmann blieben zu Hause. Täglich wurden sie gesehen, als sie zu Herrin Gudrun gingen. Der gute Ritter Siegfried würde jetzt ebenfalls Abschied nehmen; er wollte nicht das gewinnen, worauf er sich einließ. Der König hörte sagen, er wolle von hier fort, aber Giselher, der Jüngling, gewann ihn ganz von der Reise.
„Wo willst du jetzt reiten, edler Siegfried? Verweile bitte bei den Rittern, ich bitte dich, beim König Günther und bei seinen Männern.“
Da sprach der mächtige Siegfried: „Lass die Rosse stehen. Ich habe mir vorgenommen, hierher zu reiten, aber jetzt werde ich aufhören. Auch die Schilde haben mich davon abgebracht."
Also blieb der tapfere Ritter, um seinen Freunden zu gefallen, und hätte in keinem Land sanfter vorgehen können. Dies geschah, weil er täglich Gudrun, die Schöne, sah; um ihrer unermesslichen Schönheit willen blieb der Herr. Mit manchem Zeitvertreib verbrachten sie die Stunden, doch ihre Liebe drängte ihn und gab ihm oft Lohn. Wegen derselben Liebe lag der tapfere Ritter in späteren Tagen erbärmlich im Tode.
ABENTEUER VI
Wie Günther nach Island für Brunhild gegangen ist.
Über den Rhein kam eine neue Nachricht. Es wurde gesagt, dass dort viele schöne Mädchen wohnten. Der gute König Günther dachte daran, ihm eine davon zu gewinnen; hoch stieg daher die Stimmung des Kriegers. Jenseits des Meeres lebte eine Königin, deren gleiche Männer nirgendwo kannten. Unvergleichlich war ihre Schönheit und groß ihre Stärke. Mit tapferen Rittern schoss sie den Schacht aus Liebe. Den Stein schleuderte sie weit und sprang weit hinterher. Wer sich nach ihrer Liebe sehnte, muss unbedingt drei Spiele von dieser hochgeborenen Dame gewinnen. Als die edle Jungfrau dies oft getan hatte, hörte es ein stattlicher Ritter am Rhein. Er richtete seine Gedanken auf diese hübsche Dame, und so müssen Helden später ihr Leben verlieren.
Als eines Tages der König und seine Vasallen saßen und in vielerlei Hinsicht hin und her überlegten, wen ihr Herr zur Frau nehmen könnte, die würdig wäre, ihre Herrin zu sein und dem Lande zu würdigen, sprach der Herr der Rheinländer: "Ich werde zum Meer hinabgehen und damit zu Brunhild, wie auch immer es mit mir gehen mag. Für ihre Liebe riskiere ich mein Leben. Ich werde es gerne verlieren, wenn sie wird nicht meine Frau."
„Davon rate ich dir ab,“ sprach dann Siegfried, „wenn, wie du sagst, die Königin eine so wilde Gewohnheit hat, wer um ihre Liebe wirbt, wird es teuer bezahlen.“
Da sprach König Günther: "Nie wurde eine Frau so stark und kühn geboren, dass ich sie nicht mit meiner eigenen Hand besiegen könnte."
"Sei still", sagte Siegfried, "du kennst ihre Kraft nicht."
„So werde ich dir raten," sprach Hagen dann, „dass du Siegfried anflehst, diese schwere Aufgabe mit dir zu teilen. Das ist meine Rede, denn er weiß so gut, wie es um Brunhild steht."
Der König sprach: „Willst du mir helfen, edler Siegfried, um diese schöne Jungfrau zu werben?“
Darauf antwortete Siegfried, der Sohn Siegmunds: „Ich werde es tun, und du gibst mir deine Schwester Gudrun, die edle Königin.“
"Das verspreche ich, Siegfried, in deine Hand", sprach dann Günther, "und wenn die schöne Brunhild hierher in dieses Land kommt, werde ich dir meine Schwester zur Frau geben. Dann kannst du immer fröhlich mit der Schönen leben."
Dies schworen die edlen Krieger, und so wuchs ihre Mühsal, bis sie die Dame an den Rhein brachten. Aus diesem Grund müssen diese tapferen Männer später in Gefahr sein. Siegfried musste daher den Mantel mitnehmen, den er, der kühne Held, mitten in der Gefahr von einem Zwerg, Alberich erhob, gewonnen hatte. Diese kühnen und mächtigen Ritter machten sie nun bereit für die Reise. Als Siegfried den Umhang der Finsternis trug, hatte er Kraft: die Kraft von vollen zwölf Männern neben seinen eigenen. Mit schlauen Künsten gewann er die königliche Jungfrau. Dieser Umhang war so gestaltet, dass ihn niemand sah, was auch immer darin gearbeitet wurde. So gewann er Brunhild, was ihm Lohn einbrachte.
„Nun sagen Sie mir, guter Ritter Siegfried, bevor unsere Reise beginnt, sollen wir nicht Krieger mit in Brunhildes Land nehmen, damit wir mit vorübergehenden Ehren zur See kommen?“
„Wie viele Männer wir auch nehmen,“ sagte Siegfried, „die Königin hat eine so wilde Gewohnheit, dass sie durch ihren hochmütigen Stolz umkommen müssen. Ich werde dir besseren Rat geben, o tapferer und würdiger König des Rhein, und ich werde dir sagen, wer zur Schar gehören soll. Mit allen vier Rittern werden wir zum Meer reisen und so werden wir die Dame umwerben, was auch immer unser Schicksal danach sein wird. Ich werde einer der vier Genossen sein, der zweite sollst du sein. Hagen sei der dritte (dann haben wir Hoffnung auf Leben), Dankwart dann der vierte, der tapfere Mann.“
„Gerne,“ sprach dann der König, „wo wir hierher gehen, würde mir nicht sonderlich gefallen, welche Kleider wir vor Brunhild anziehen sollen, die man uns dort gestattet.“
"Zeug vom Allerbesten, das man finden kann, wird zu allen Zeiten in Brunhildes Land getragen. Wir müssen vor der Dame reiche Kleidung tragen, damit wir keine Scham empfinden, wenn die Menschen die Nachricht hören."
Der gute Ritter sprach: "Dann will ich selbst zu meiner lieben Mutter gehen, wenn ich es vielleicht schaffen kann, dass ihre schönen Jungfrauen uns Kleider liefern, die wir ehrenhaft tragen dürfen vor der hochgeborenen Jungfrau."
Hagen von Tronje sprach dann in herrschaftlicher Weise: „Warum wollt ihr eure Mutter um solchen Dienst bitten?“
Dann schickte er seiner Schwester eine Nachricht, dass er sie gerne sehen würde, und auch Ritter Siegfried schickte eine Nachricht. Bevor dies geschah, hatte die Schöne sich gut gekleidet. Dass diese tapferen Männer kamen, machte ihr wenig Kummer. Nun waren auch ihre Dienerinnen und Mägde weise angeordnet. Die Herren kamen, und als sie die Geschichte hörte, erhob sie sich von ihrem Platz und trat höfisch ein, um den edlen Fremden und auch ihren Bruder zu begrüßen.
„Willkommen sei mein Bruder und sein Kamerad. Ich wüsste gern“, so sprach die Jungfrau, „was ihr Herren begehrt, so seid ihr vor Hof gekommen.“
Da sprach König Günther: „Meine Herrin, ich erzähle es euch jetzt. Mildere unsere hochmütige Stimmung, doch haben wir uns sorgsam um uns gekümmert.“
"Nun setz dich, lieber Bruder," sprach die königliche Jungfrau, "und lass mich recht hören, wer diese Damen sind, die du gerne in den Ländern anderer Könige umwerben würdest."
Bei der Hand nahm die Dame die auserwählten Ritter und ging mit den beiden zu ihrem früheren Sitzplatz, arbeitete, wie ich weiß, mit zierlichen, golden geschmückten Figuren. Dort könnten sie mit den Damen einen schönen Zeitvertreib haben. Freundliche Blicke und freundliche Winke gingen jetzt oft zwischen den beiden vorbei. In seinem Herzen trug er sie, sie war ihm lieb wie das Leben. In späteren Tagen wurde die schöne Gudrun die starke Frau Siegfrieds.
Da sprach der mächtige König: "Meine liebe Schwester, ohne deine Hilfe kann es nicht sein. Wir würden zum ritterlichen Zeitvertreib in Brunhildes Land gehen und brauchen fürstliches Gewand, um es vor den Damen zu tragen."
Da antwortete die edle Jungfrau: "Lieber Bruder mein, ich tue dir jetzt, was immer du von meiner Hilfe brauchst, das stehe ich bereit zu geben. Sollte dir jemand etwas verweigern, würde es Gudrun nicht gefallen, sondern, edle Ritter, fleht mich nicht mit solcher Sorge an, sondern befehlt mir mit herrschaftlicher Miene, das zu tun, was ihr vorschreibt.“ Also sprach das gewinnende Mädchen.
„Wir möchten, liebe Schwester, gute Kleidung tragen, und diese soll deine edle Hand wählen helfen.“ Da sprach die Prinzessin: „Nun merk dir, was ich sage. Seide habe ich selbst; sieh zu, dass die Männer uns Juwelen auf die Schilde bringen und so werden wir die Kleider bearbeiten.“ Auch Günther und Siegfried gaben frohe Zustimmung.
„Wer sind die Genossen,“ sprach die Königin, „wer soll es dir so ergehen lassen, so vor Hof gekleidet zu sein?“
Er sprach: „Ich werde einer von vier sein. Meine beiden Lehnsmänner, Dankwart und Hagen, werden mit mir vor Hof gehen, drei Kleiderwechsel und ein so schönes Drumherum, dass wir ohne Scham Brunhildes Land verlassen können."
Passenderweise nahmen die Herren Abschied und trennten sich von hier. Gudrun, die Königin, forderte dreißig ihrer Jungfrauen auf, die in solchen Arbeiten geschickt waren, aus ihren Lauben zu kommen. Seide von Arabien, weiß wie Schnee, und die schöne Seide von China, grün wie der Klee, sie überzogen mit Edelsteinen; das gab Kleidern, die schön vorbeigingen. Gudrun selbst, das hochgeborene Mädchen, hat sie ausgeschnitten. Was sie an gut gearbeiteten Futterstoffen aus der Haut fremder Fische zur Hand hatten, aber bei den Leuten selten zu sehen war, bedeckten sie jetzt mit Seide, wie es üblich war. Jetzt höre große Wunder dieses leuchtenden Zeugs. Aus dem Königreich Marokko und auch aus Libyen besaßen sie einen großen Vorrat an den schönsten Seiden, die die Könige je gewonnen haben. Gudrun ließ es gut erscheinen, welche Liebe sie beide trug. Wandernd auf der stolzen Reise, die sie sich vorgenommen hatten, sie hielten Hermelin für gut geeignet. Darauf lag feine Seide, schwarz wie Kohle. Dies würde noch immer allen tapferen Rittern bei hohen Festfluten zusagen. Aus einer Fassung aus arabischem Gold leuchtete mancher Stein. Der Eifer der Damen war nicht gering, selbstverständlich; in sieben Wochen schmiedeten sie die Gewänder. Bereit waren auch die Waffen für die richtigen guten Ritter.
Als sie nun alle ruhten, wurde ihnen in aller Eile auf dem Rhein ein kräftiger kleiner Kahn gebaut, der sie zum Meer hinab tragen sollte. Müde waren die edlen Jungfrauen von all ihren Sorgen. Dann wurde den Kriegern gesagt, dass die tapferen Gewänder, die sie tragen sollten, jetzt vorbereitet waren; wie sie sich danach gesehnt hatten, so war es nun vollbracht. Dann würden sie nicht mehr auf dem Rhein bleiben; sie schickten ihren Kriegsgefährten eine Nachricht, vielleicht sollten sie sich ihre neue Kleidung ansehen, um zu sehen, ob sie zu lang oder zu kurz ist. Alles war im richtigen Maß gefunden, und dafür dankten sie den Damen. Alle, die sie sahen, konnten nur behaupten, dass sie nie in der Welt eine schönere Kleidung gesehen hatten. Deshalb trugen sie es gerne am Hof. Keiner weiß von besserem ritterlichem Zeug. Sie haben es auch nicht versäumt, großen Dank zu sagen. Dann sehnten sich die lustvollen Ritter nach Abreise, und dies taten die Herren in höfischer Weise. Die hellen Augen wurden trüb und feucht vom Weinen.
Gudrun sprach: „Lieber Bruder, du könntest hier lieber eine Weile verweilen und anderen Damen den Hof machen, wo du dein Leben nicht so riskierst; dann würde ich sagen, gut gemacht."
Ich denke ihre Herzen haben ihnen gesagt, was passieren würde. Alle weinten gleich, egal was die Männer sagten. Das Gold auf ihren Brüsten wurde durch ihre Tränen getrübt, die dicht und schnell aus ihren Augen strömten.
Sie sprach: "Herr Siegfried, dieser mein lieber Bruder sei Ihrer Treue und Huld empfohlen, damit ihm in Brunhildes Land nichts schaden kann." Das schwor der tapfere Ritter in Herrin Gudruns Hand.
Der mächtige Krieger sprach: „Wenn ich nicht mein Leben verliere, so seid ihr frei von jeder Sorge, meine Dame.“ Die schöne Jungfrau verneigte sich dankend.
Männer trugen ihre goldfarbenen Schilde zu ihnen auf den Sand und brachten ihnen ihr ganzes Geschirr. Einer hieß die Rosse heraufführen, denn sie würden davon reiten. Viel Weinen wurde damals von hübschen Damen gemacht. Die hübschen Jungfrauen standen dienstbar da. Ein starker Wind bewegte das Schiff und die Segel; die stolze Kriegsgemeinschaft schiffte sich am Rhein ein.
Da sprach König Günther: "Wer soll Kapitän des Schiffes werden?"
„Das will ich“, sagte Siegfried, „ich weiß nicht, wie ich euch auf der Flut lenken soll.“
So trennten sie sich fröhlich aus dem burgundischen Land. Siegfried griff schnell nach einem Ruder, und vom Ufer aus schubste der tapfere Mann. Der kühne Günther übernahm selbst das Ruder, und so brachen die huldreichen und schnellen Ritter vom Lande auf. Sie nahmen reichhaltiges Essen und guten Wein mit, den besten, den man am Rhein finden konnte. Ihre Rosse standen schön; sie hatten eine gute Dienerschaft. Ihr Schiff fuhr gut; kaum geschadet haben sie. Ihr kräftiges Laken wurde von der Brise gespannt. Zwanzig Meilen segelten sie oder kamen die Nacht bei gutem Wind abwärts zum Meer. Diese harte Arbeit brachte den erfahrenen Kriegern später Schmerzen.
Am Morgen des zwölften Tages hatten sie, wie man sagt, die Winde weit nach Isenstein in Brunhildes Land getragen. Niemand außer Siegfried war dies bekannt; aber als König Günther auch so viele Burgen und weite Märsche erspähte, wie bald sprach er: "Bitte sag mir, Freund Siegfried, ist dir bekannt, wem diese Burgen und dieses herrschaftliche Land gehören?"
Siegfried antwortete: „Ich weiß es gut. Es ist das Land und Volk von Brunhild und die Festung Isenstein, wie ihr mich sagen hörtet. Schöne Damen könnt ihr heute noch dort sehen einmütigen Geistes, und dass ihr dieselbe Geschichte erzählt. Denn wenn wir heute vor Brunhild gehen, müssen wir in großer Gefahr vor der Königin stehen. Wenn wir das liebliche Mädchen mit ihrem Gefolge erblicken, dann, ihr weltberühmten Helden, ihr erzählt nur diese eine Geschichte: dass Günther mein Herr ist und ich sein Knecht bin; dann wird geschehen, was er begehrt.“ Sie waren bereit für alles, was er ihnen gelobt hatte, und niemand enthielt sich aus Stolz. Sie versprachen, was er wollte; wovon es allen gut ging, als König Günther die schöne Brunhild sah.
„Wahrlich, ich gelobe es weniger um deinetwillen als um deiner Schwester willen, der hübschen Jungfrau, die mir wie meine eigene Seele und mein Leib ist.“
ABENTEUER VII
Wie Günther Brunhild gewann.
Inzwischen war ihre Rinde der Burg so nahe gekommen, dass der König manches hübsche Mädchen an den Fensterflügeln stehen sah. Es ärgerte König Günther sehr, dass er sie nicht kannte. Er fragte seinen Kameraden Siegfried: „Kennst du diese Jungfrauen nicht, die da unten auf der Flut auf uns herabblicken?“
Darauf sprach Herr Siegfried: "Ich bitte Sie, spionieren Sie heimlich unter den hochgeborenen Jungfrauen und sagen Sie mir dann, wen Sie wählen würden, und Sie hatten die Macht."
"Das werde ich", sprach Günther, der kühne und tapfere Ritter. „In diesem Fenster sehe ich eine in schneeweißem Zeug stehen. Sie ist so schön gestaltet, dass meine Augen sie wegen ihrer Schönheit wählen würden.“
"Richtig haben deine Augen für dich erwählt. Es ist die edle Brunhild, die hübsche Jungfrau, nach der dein Herz strebt und dein Gemüt und deine Stimmung wach hält." Ihre ganze Haltung schien Günther gut zu sein.
Als sie die Königin befahl, gingen ihre hochgeborenen Jungfrauen aus den Fenstern, denn sie durften nicht das Zeichen fremder Augen sein. Jede gehorchte. Was die Damen als nächstes taten, wurde uns seitdem erzählt. Sie schmückten ihre Leute, um den unbekannten Rittern zu begegnen, wie es schöne Jungfrauen je getan haben. Zu den schmalen Flügeln kamen sie wieder, wo sie die Ritter gesehen hatten. Aus Liebe zum Anschauen geschah dies.
Aber es waren vier, die an Land kamen. Durch die Fenster sahen die stattlichen Frauen, wie Siegfried ein Pferd auf den Sand führte, wodurch sich König Günther sehr geehrt fühlte. Am Zügel hielt er das Ross, so stattlich, gut und schön und groß und stark, bis König Günther ihn in den Sattel gesetzt hatte. So diente ihm Siegfried, den er später ganz vergaß. Selten zuvor hatte er einen solchen Dienst getan, dass er an jedem Steigbügel stehen sollte. Dann führte er sein eigenes Ross vom Schiff. All dies durchschauten die hübschen Damen adeliger Geburt die Fensterflügel. Auch die Rosse und Gewänder der rüstigen Ritter von schneeweißer Farbe waren recht gut aufeinander abgestimmt und alle gleich; die gut gearbeiteten Schilder glänzten in den Händen der stattlichen Männer. In herrschaftlicher Weise ritten sie zu Brunhildes Halle, ihre Sättel mit Edelsteinen besetzt, mit schmalen Gebissen, von denen Glocken aus hellem und rötlichem Gold hingen. So kamen sie mit frisch geschärften Speeren, mit gut gearbeiteten Schwertern, die bis zu den Sporen dieser stattlichen Männer hingen, ins Land, wie es ihrer Tapferkeit gebührt. Die Schwerter, die die kühnen Männer trugen, waren scharf und breit. Das alles erspähte Brunhild, die hochgeborene Jungfrau.
Mit dem König kamen auch Dankwart und Hagen. Wir haben Geschichten darüber gehört, wie die Ritter kostbare, rabenschwarze Gewänder trugen. Schön waren ihre Schilder, fest, gut und breit. Juwelen, die sie aus dem Land Indien trugen, die herrlich auf ihrem Zeug glänzten. Bei der Flut ließen sie ihr Boot ohne Wache. So ritten die tapferen Ritter und Guten zur Burg. Sechs und achtzig Türme sahen sie darin, drei breite Paläste und eine aus kostbarem, grasgrünem Marmor gut gearbeitete Halle, in der Brunhild selbst mit ihren Höflingen saß. Das Schloss wurde aufgeSchlossen und die Tore weit aufgerissen. Dann liefen Brunhildes Männer ihnen entgegen und hießen die Fremden im Land ihrer Herrin willkommen. Einer bat sie ihrer Rosse und Schilde zu befreien.
Dann sprach ein Kämmerer: "Bitte gib uns jetzt auch deine Schwerter und deine glänzenden Brustpanzer."
"Das dürfen wir Ihnen nicht gewähren", sagte Hagen von Tronje; "wir selbst werden sie tragen."
Dann erzählt Siegfried die Geschichte richtig. „Die Nutzung des Schlosses ist so, dass hier keine Gäste Waffen tragen dürfen.“
Widerwillig gehorchte Hagen, Günthers Mann. Für die Fremden hießen die Männer, Wein auszuschenken und ihre Unterkünfte herzurichten. Überall am Hof sah man viele tapfere Ritter in herrschaftlichem Gestrüpp wandeln. Ernst und oft wurden diese Helden angestarrt.
Dann wurde Herrin Brunhild die Nachricht mitgeteilt, dass unbekannte Krieger in herrschaftlicher Kleidung gekommen waren und auf der Flut segelten. Das schöne und würdige Mädchen fragt danach. "Lasst mich bitte hören", sprach die Königin, "wer diese unbekannten Ritter sind, die so herrschaftlich in meiner Burg stehen, und um wessen willen die Helden hierher gereist sind?"
„Und wie schön er von Körper ist, könnte er doch manche hübsche Frau zum Weinen bringen, sollte er einmal zornig werden. Er ist so gebildet, dass er in allen ritterlichen Tugenden ein kühner und tapferer Ritter sein muss."
Da sprach die Königin: "Nun bring mir meine Kleider. Wenn der mächtige Siegfried aus Liebe zu mir in dieses Land kommt, riskiert er sein Leben. Ich fürchte ihn nicht so sehr, dass ich seine Frau werde."
Brunhild, die Schöne, war bald gut gekleidet. Dann ging mit ihr manch hübsches Mädchen, volle hundert oder mehr, in fröhlicher Kleidung. Die stattlichen Damen wollten die Fremden anstarren. Mit ihnen zogen gute Ritter aus Isenland, Brunhildes Bewaffnete, fünfhundert oder mehr, die Schwerter in der Hand trugen. Das bereuten die Fremden. Von ihren Sitzen erhoben sich dann die tapferen und lustvollen Helden. Als die Königin Siegfried erspähte, höre jetzt, was die Jungfrau sprach.
„Sei willkommen, Siegfried, hier in unserem Land! Was bedeutet deine Reise?“
„Voll der Gnade, meine Herrin Brunhild, dass ihr geruht habt, mich zu begrüßen, großzügigste Königin, in Gegenwart dieses edlen Ritters, der hier vor mir steht, denn er ist mein Lehnsherr. Diese Ehre muss ich ablegen den Rhein; was soll ich mehr sagen? Um deinetwillen sind wir hierher gekommen. Gern würde er um dich werben, wie es ihm auch geht. Denke dich jetzt zuweilen, mein Herr lässt dich nicht gehen. Er ist der hohe Günther und ist ein herrschaftlicher König. Und er gewinnt deine Liebe, er sehnt sich nach nichts mehr. Wahrlich, dieser Ritter, so gut gesehen, hat mich hierher reisen lassen.“
Sie sprach: "Ist er dein Lehnsherr und du sein Mann, wage er es, die Spiele, die ich austrage, zu prüfen und die Meisterschaft zu erlangen, dann werde ich seine Frau; aber wenn ich gewinne, wird es dich dein ganzes Leben kosten."
Dann sprach Hagen von Tronje: „Meine Herrin, lassen Sie uns Ihre mächtigen Spiele sehen. Es muss wirklich hart werden, oder niemals Günther, mein Herr, gibtt Ihnen die Palme.
"Er muss den Stein nach der Quelle schleudern und den Speer mit mir werfen. Seid nicht zu eilig. Ihr wollt hier eure Ehre und auch euer Leben verlieren. Denkt also recht," sprach die liebliche Jungfrau.
Siegfried, der Mutige, ging zum König und bat ihn, der Königin alles zu sagen, was er vorhatte, er solle keine Angst haben. "Ich werde dich mit meinen Künsten gut vor ihr schützen."
Da sprach König Günther: „Edleste Königin, jetzt zähle aus, was du aufzählst, und wäre es mehr, das würde ich um deinetwillen alles ertragen.“
Als die Königin diese Rede hörte, flehte sie sie an, sich zu den Spielen zu beeilen, da sie sich nur treffen sollten. Sie bat, sie mit einer guten Rüstung für den Kampf auszustatten: einen Brustpanzer aus rötlichem Gold und einen richtig guten Schild. Einen seidenen Wappenrock auch, den die Jungfrau angezogen hatte, den das Schwert noch nie in einem Kampf zerschnitten hatte, aus seidenem Stoff Libyens. Nun, es war gewirkt. Es zeigte sich, dass darauf eine helle gestickte Kante glänzte.
Inzwischen wurden die Ritter viel mit Schlachtrufen bedroht. Dankwart und Hagen standen unbehaglich da; ihre Gedanken waren beunruhigt bei dem Gedanken, wie der König eilen würde. Sie dachten: "Unsere Reise wird uns Kriegern nichts Gutes bringen."
Inzwischen hatte Siegfried, der stattliche Mann, oder sonst irgendjemand, ihn an das Schiff gehievt, wo er seinen magischen Umhang versteckt vorfand. Da schlüpfte er schnell hinein und so wurde von niemandem gesehen. Er eilte zurück und fand dort eine große Ritterschar, wo die Königin ihre erhabenen Partien austeilte. Dorthin ging er heimlich (mit seinen Künsten geschah es), noch wurde er von irgendwelchen gesehen, die dort waren. Der Ring war markiert worden, wo die Spiele sein sollten, bevor viele tapfere Krieger sie dort sehen sollten. Mehr als siebenhundert wurden mit Waffen gesehen, die sagen sollten, wer das Spiel gewann.
Dann kam Brunhild, bewaffnet, als würde sie um alle königlichen Länder kämpfen. Über ihrem seidenen Mantel trug sie manchen Goldbarren; herrlich leuchtete ihre schöne Farbe unter der Rüstung. Dann kamen ihre Höflinge, die entlang eines Schildes aus rötlichem Gold mit großen breiten, stahlharten Streifen trugen, unter denen die schöne Jungfrau kämpfte. Als Schildriemen diente ein kostbares Band, auf dem grasgrüne Juwelen lagen. Es glänzte und schimmerte gegen das Gold. Er muss mutig sein, dem die Jungfrau ihre Liebe zeigen würde. Der Schild, den die Jungfrau tragen sollte, war unter den Stollen drei Spannweiten dick, wie uns gesagt wird. Reich war es, aus Stahl und Gold, das vier Kämmerer kaum tragen konnten.
Als der tapfere Hagen den Schild hervortreten sah, sprach der Ritter von Tronje voller düsterer Stimmung: „Wie nun, König Günther? Wie werden wir unser Leben verlieren!“
Hören Sie jetzt von ihrem Zeug; genug davon hatte sie; sie trug einen Wappenrock aus Seide von Avignon, edel und kostbar. Mancher herrschaftlicher Stein leuchtete im Gegensatz zu seiner Farbe auf die Person der Königin.
Dann wurde der Dame ein Speer hervorgebracht, scharf, schwer und groß, den sie die ganze Zeit warf, stämmig und unhandlich, ekelig und breit, der an seinen Rändern furchtbar schnitt. Von dem großen Gewicht des Speers hören Sie Wunder, die erzählt werden. Darin wurden dreieinhalb Gewichte Eisen geschmiedet, die kaum drei von Brunhildes Männern tragen konnten. Der edle Günther hat große Angst. In seinem Herzen dachte er: "Was soll das heißen? Wie konnte der Teufel aus der Hölle selbst lebend entkommen? Wäre ich gesund und munter in Burgund, könnte sie hier noch lange ohne meine Liebe leben."
Da sprach Hagens Bruder, der tapfere Dankwart: „Die Reise zu diesem Hof tut mir weh. Wir, die wir jemals Ritternamen getragen haben, wie müssen wir unser Leben verlieren! Sollen wir jetzt in diesen Ländern durch die Hände der Frauen umkommen? Es ärgert mich sehr, dass ich jemals in dieses Land kam. Hätte nur mein Bruder Hagen sein Schwert in der Hand und ich auch meins, dann sollten Brunhildes Männer in ihrem überheblichen Stolz leise gehen und hätte ich einen Frieden mit tausend Eiden geschworen, bevor ich meinen lieben Herrn sterben sehen würde, würde die hübsche Jungfrau selbst ihr Leben verlieren.“
"Wir könnten dieses Land unbeschadet lassen", sprach dann sein Bruder Hagen, "hätten wir das Geschirr, das wir so dringend brauchen, und auch unsere guten Schwerter; dann würde der Stolz dieser starken Dame um einiges weicher werden."
Was der Krieger sprach, hörte die edle Jungfrau gut. Über ihre Schultern blickte sie mit lächelndem Mund. "Nun weiter, er hält sich für so tapfer, bringt ihnen ihre Rüstungen hervor; legt den Kriegern ihre scharfkantigen Schwerter in die Hände."
Als sie auf Geheiß der Jungfrau ihre Waffen erhielten, errötete der kühne Dankwart vor Freude. „Jetzt lass sie spielen, was sie aufzählen“, sprach der tapfere Mann. "Günther ist unbesiegt, denn jetzt haben wir unsere Waffen."
Mächtig zeigte sich nun Brunhildes Stärke. In den Ring trugen Männer einen schweren Stein, riesig und groß und rund. Zwölf tapfere und mutige Soldaten konnten ihn kaum tragen. Diesen warf sie immer, wenn sie den Speer geschossen hatte. Die Angst der Burgunder wuchs nun weiter.
„Wehe mir“, rief Hagen. „Wen hat König Günther für eine Liebe auserwählt?“
Auf ihrem schönen weißen Arm schlug die Jungfrau die Ärmel zurück; mit den Händen packte sie den Schild und hielt den Speer hoch. So begann der Streit. Günther und Siegfried fürchteten Brunhildes Hass, und wäre Siegfried Günther nicht zu Hilfe gekommen, so hätte sie den König des Lebens beraubt. Heimlich ging Siegfried und berührte seine Hand; mit großer Furcht bemerkte Günther seine List. "Wer hat mich berührt?" dachte der tapfere Mann. Dann sah er sich nach allen Seiten um, sah aber niemanden dort stehen.
„Das bin ich, Siegfried, dein lieber Freund. Du darfst die Königin nicht fürchten. Gib mir den Schild von deiner Hand und lass mich ihn tragen und bemerke, was du mich sagen hörst, die Taten tu."
Als Günther wusste, dass es Siegfried war, war er überglücklich.
Sprach Siegfried: "Nun verberge meine Künste; erzähle sie keinem Mann; dann kann die Königin dir wenig Ruhm erringen, wenn sie es auch begehrt. Sieh, wie furchtlos die Dame jetzt vor dir steht."
Dann schleuderte das edle Mädchen den Speer mit Macht und Stärke auf einen Schild, neu und breit, den der Sohn Siegelinds auf seinem Arm trug. Die Funken sprangen aus dem Stahl, als ob der Wind wehte. Die Schneide des mächtigen Speeres durchbrach den Schild vollständig, so dass die Menschen das Feuer aus den Rüstungsringen flammen sahen. Die tapferen Männer wankten bei dem Schlag; aber für den Umhang der Finsternis hatten sie dort tot gelegen. Aus dem Mund Siegfrieds, des Tapferen, sprudelte das Blut hervor. Schnell sprang der gute Ritter wieder zurück und schnappte sich den Speer, den sie durch seinen Schild getrieben hatte. Siegfrieds Hand schickte es jetzt wieder zurück. Er dachte: "Ich werde die hübsche Jungfrau nicht durchbohren." Also drehte er die Spitze um und warf sie mit dem Kolben auf ihre Rüstung, dass es laut aus seiner mächtigen Hand klang. Die Funken flogen von den Rüstungsringen, wie vom Wind getrieben. Siegmunds Sohn hatte den Wurf mit Gewalt gemacht. Mit all ihrer Kraft konnte sie dem Schlag nicht standhalten. Im Glauben hätte König Günther die Tat niemals vollbringen können.
Brunhild, die Schöne, wie schnell sprang sie auf! "Günther, edler Ritter, ich bitte dich um Gnade für den Schuss." Sie ärgerte sich, dass er es mit seiner Kraft geschafft hatte. Zu ihr hatte sich ein weitaus mächtigerer Mann eingeschlichen. Dann ging sie schnell, wütend war ihre Stimmung. Die edle Jungfrau und Gute hob den Stein hoch und schleuderte ihn mächtig weit aus ihrer Hand. Nach dem Wurf sprang sie, dass in Wahrheit ihre ganze Rüstung klingelte. Der Stein war zwölf Faden von hierher gefallen, aber mit ihrem Sprung überholte die hübsche Jungfrau den Wurf. Dann ging Herr Siegfried dorthin, wo der Stein lag. Günther balancierte, während der Held den Wurf machte. Siegfried war kühn, stark und groß; er warf den Stein noch weiter und machte einen weiteren Sprung. Durch seine schönen Künste hatte er die Kraft, König Günther beim Springen mit sich zu tragen. Der Sprung war gemacht, der Stein lag auf dem Boden; Männer sahen keinen anderen außer Günther, der Ritter allein. Siegfried hatte die Angst vor König Günthers Tod gebannt. Brunhild, die Schöne, wurde rot vor Zorn. Zu ihren Höflingen sprach sie viel zu laut, als sie den Helden unversehrt am Rand des Ringes erspähte: "Kommt schnell näher, ihr meine Verwandten und Untertanen, ihr müsst jetzt dem König Günther untertan sein."
Dann legten die tapferen Ritter ihre Waffen ab und huldigten zu Füßen des mächtigen Günther aus dem burgundischen Land. Sie ärgerten sich, dass er die Spiele allein aus eigener Kraft gewonnen hatte. Er begrüßte sie liebevoll; im wahrsten Sinne des Wortes war er am reichsten an Tugenden.
Da nahm ihn das schöne Mädchen bei der Hand; volle Macht gewährte sie ihm im Land. Darüber freute sich Hagen, der kühne und tapfere Ritter. Sie befahl dem edlen Ritter, mit ihr in den geräumigen Palast zu gehen. Als dies geschehen war, bereiteten sie den Kriegern mit ihrem Dienst mehr Freude. Hagen und Dankwart müssen sich nun wohlwollend unterwerfen. Der tapfere Siegfried war weise und trug seinen Zaubermantel. Dann ging er dorthin, wo die Damen saßen. Zu dem König sprach er und tat klugerweise dies: „Warum wartet ihr, guter Herr? Warum beginnt ihr nicht die Spiele, von denen die Königin so viel ausmacht?“ Der listige Mann tat nicht, als wüsste er nichts davon.
Da sprach die Königin: "Wie kommt es, dass Sie, Herr Siegfried, nichts von den Spielen gesehen haben, die Günther hier gewonnen hat?"
Darauf gab Hagen des Burgunderlandes Antwort. Er sprach: „Ihr habt uns traurig gemacht, meine Herrin. Siegfried, der gute Ritter, war bei dem Schiff, als der Herr des Rheinlandes die Spiele von euch gewann.“
„Gut ist mir diese Geschichte,“ sprach Siegfried, der Ritter, „dass dein Stolz so erniedrigt ist und dass ein Wicht lebt, der die Macht hat, dein Herr zu sein. Nun, o edles Mädchen, musst du folgen uns also zum Rhein."
Da sprach die schöne Jungfrau: „Das darf nicht sein. Das müssen erst meine Gefährten erfahren. Gewiss, ich darf meine Ländereien nicht so leicht aufheben.“
Dann ließ sie Boten von allen Seiten reiten. Sie rief ihre Freunde, ihre Verwandten und ihre Waffenträger und bat sie, unverzüglich nach Isenstein zu kommen, und bat sie alle, herrschaftliche und reiche Kleidung zu geben. Täglich, früh und spät, ritten sie in Truppen zu Brunhildes Burg.
„Wohl,“ rief Hagen, „was haben wir getan! Wir mögen es nicht ertragen, wenn die Männer der schönen Brunhild kommen. Wenn sie jetzt mit Gewalt in dieses Land kommen, dann ist die edle Jungfrau zu unserer großen Rute geboren, die Königin ist uns unbekannt; was ist, wenn sie so wütend ist, dass wir verloren gehen?"
Da sprach der tapfere Siegfried: „Dafür werde ich sorgen. Ich lasse nicht zu, was ihr fürchtet darf nicht nach mir fragen; ich werde fortfahren. Möge Gott in der Zwischenzeit deine Ehre bewahren. Ich werde bald zurückkehren und dir tausend Männer bringen, die allerbesten Ritter, die ich je gekannt habe."
"Bitte nicht zu lange," sprach dann der König; "Ihrer Hilfe sind wir mit Recht froh."
Er antwortete: „In wenigen Tagen komme ich wieder. Sag Brunhild, dass du mich geschickt hast.“
ABENTEUER VIII
Wie es Siegfried mit seinen Waffenknechten, den Nibelungen, ergangen ist.
Durch das Tor versteckte Siegfried ihn in seinem Umhang der Dunkelheit in den Sand, wo er ein Boot fand. Heimlich schiffte sich Siegmunds Sohn ein und trieb es schnell dahin, als ob der Wind es weiter wehte. Niemand sah den Steuermann; das Bellen ging schnell, getrieben von Siegfrieds mächtiger Kraft. Ein selten starker Wind trieb es an? Nein, es wurde von Siegfried, dem Sohn der Siegelind, der Schöne gerudert. In der Zeit von Tag und Nacht erreichte er mit Macht und Kraft ein Land, das volle hundert Meilen oder mehr entfernt war. Das Volk erhob den Nibelungen, wo er den mächtigen Schatz besaß. Der Held ruderte allein zu einer breiten Insel, wo der lustvolle Ritter nun das Boot auf den Strand setzte und es bald voll machte. Auf einen Hügel hievte er ihn, auf dem eine Burg stand, und suchte hier Unterkunft, wie es abgenutzte Reisende tun. Er kam als erster zu einem Tor, das fest verSchlossen stand. Sie hüteten ihre Ehre gut, wie es die Menschen immer noch tun. Der Fremde klopfte jetzt an die Tür, die streng bewacht wurde. Dort drinnen sah er einen Riesen stehen, der die Burg behielt und an dessen Seite allzeit seine Arme lagen. Er sprach: "Wer ist es, der so grob ans Tor klopft?"
Da änderte der kühne Siegfried seine Stimme und sprach: "Ich bin ein Ritter; mach die Tür auf, sonst werde ich heute draußen so manchen erzürnen, der weich liegen und sich trösten möchte."
Als Siegfried so sprach, ärgerte es den Wärter. Inzwischen hatte der Riese seine Rüstung angelegt und seinen Helm auf seinen Kopf gesetzt. Schnell schnappte sich der Mächtige seinen Schild und öffnete das Tor weit. Wie wild rannte er auf Siegfried zu und fragte, wie er es wagte, so viele tapfere Männer zu wecken? Von seiner Hand wurden gewaltige Schläge ausgeteilt. Dann verteidigte ihn der herrschaftliche Fremde, aber der Wärter zerschmetterte seine Schildplatten mit einer Eisenstange. Dann war der Held in größter Not. Siegfried gan fürchtete seinen Tod, als der Wärter so mächtige Schläge ausführte. Aus diesem Grund liebte ihn sein Herr Siegfried. Sie bemühten sich so sehr, dass das ganze Schloss klingelte und das Geräusch in Nibelungens Saal zu hören war. Er überwand den Wärter und fesselte ihn auch.
Die Geschichte wurde im ganzen Land der Nibelungen laut. Alberich, der Kühne, ein wilder Zwerg, hörte den wilden Kampf durch den Berg. Er bewaffnete ihn schnell und rannte dorthin, wo er den edlen Fremden fand, als er den mächtigen Riesen fesselte. Voller Zorn war Alberich und stark genug. An seinem Körper trug er Helm und Kettenringe und in der Hand eine schwere Geißel aus Gold. Rasch und hart rannte er zu Siegfried. Vorne hingen sieben schwere Knäufe herab, mit denen er den Schild auf den Arm des Kühnen so heftig schlug, dass er in Teilen zerbrach. Der stattliche Fremde geriet in Lebensgefahr. Aus seiner Hand warf er den zerbrochenen Schild und steckte ein Schwert in die Scheide, das lang war. Er würde seinen Diener nicht totschlagen, sondern zeigte seine höfische Erziehung, wie es ihm seine ritterliche Tugend gebot. Er stürzte auf Alberich zu und packte den Grauhaarigen mit seinen kräftigen Händen am Bart. Er zog sich so grob an seinem Bart, dass er laut schrie. Das Zerren des jugendlichen Ritters tat Alberich weh.
Laut schrie der tapfere Zwerg: "Nun schone mein Leben. Und könnte ich der Vasall eines Ritters sein, dem ich einen Eid geschworen habe, ihn als meinen Herrn zu besitzen, ich würde dir bis zu meinem Tod dienen." Also sprach der schlaue Mann.
Dann fesselte er Alberich wie zuvor den Riesen. Voller Schmerz tat ihm die Kraft von Siegfried weh. Der Zwerg fragt: "Wie heißt ihr?"
"Mein Name ist Siegfried", antwortete er; "Ich dachte, Sie kennen mich gut."
"Gut ist mir von dieser Nachricht," sprach Alberich, der Zwerg. „Nun habe ich die ritterlichen Taten gut notiert, durch die ihr mit Recht der Souverän des Landes seid.“
Da sprach Herr Siegfried: "Geh jetzt schnell und bring mir die besten Ritter, die wir haben, tausend Nibelungen, damit sie mich hier sehen."
Warum er das wollte, hörte ihn niemand sagen. Er löste die Fesseln von Alberich und dem Riesen. Dann rannte Alberich schnell dahin, wo er die Ritter fand. Aus Angst weckte er die Nibelungen. Er sprach: "Auf jetzt, ihr Helden, ihr müsst zu Siegfried gehen."
Sie sprangen aus ihren Betten und waren im Nu fertig. Tausend tapfere Ritter standen bald gut gekleidet. Sie brachten sie dorthin, wo sie Herr Siegfried stehen sahen. Dann erfolgte eine schöne Begrüßung, zum Teil durch Taten. Ein großer Vorrat an Kerzen wurde jetzt angezündet; sie boten ihm Glühwein an. Er dankte ihnen, dass sie so bald gekommen waren. Er sprach: "Ihr müsst mit mir über die Flut gehen."
Voller Bereitschaft dazu fand er die Helden tapfer und gut. Gut dreitausend Männer kamen bald, von denen er tausend der besten auswählte. Männer brachten ihnen ihre Helme und andere Waffen, denn er würde sie zu Brunhildes Land führen. Er sprach: "Ihr guten Ritter, das will ich euch sagen, ihr müsst dort bei Hofe volle kostbare Gewänder tragen, denn viele schöne Damen werden uns anstarren. Darum müsst ihr euch mit schönem Zeug schmücken."
Früh am Morgen machten sie sich auf den Weg. Was für eine schnelle Reise Siegfried gewonnen hat! Sie nahmen gute Rösser und herrschaftliches Geschirr mit und kamen so ritterlich in Brunhildes Land. Die schönen Jungfrauen standen auf den Zinnen. Da sprach die Königin: "Kennt jemand, wer es ist, den ich weit draußen auf dem Meer segeln sehe? Sie haben reiche Segel, die weißer sind als der Schnee."
Sagte der König des Rheinlandes: "Das sind meine Männer, die ich hier auf dem Weg hierher hart gelassen habe. Ich habe sie holen lassen, und jetzt sind sie gekommen, meine Herrin." Alle Augen waren auf die herrischen Fremden geheftet.
Dann erspähte man Siegfried, der in herrschaftlichem Zeug am Bug seines Schiffes stand, und viele andere Männer. Die Königin sprach: "Herr König, bitte sagen Sie mir, soll ich die Fremden empfangen oder soll ich ihnen die Grüße verweigern?"
Er sprach: "Ihr müsst ihnen vor dem Palast entgegengehen, damit sie wohl merken, wie gern wir sie hier sehen."
Dann tat die Königin, was der König ihr riet. Sie markierte Siegfried mit ihren Grüßen von den anderen. Männer versorgten sie mit Unterkünften und übernahmen ihr Hab und Gut. So viele Fremde kamen jetzt ins Land, dass sich überall Brunhildes Banden drängelten. Jetzt würden die tapferen Männer nach Burgund zurückkehren.
Da sprach die Königin: "Meine Gunst möchte ich dem erweisen, der den Gästen des Königs austeilen und mein Silber und Gold abbauen kann, wovon ich einen solchen Vorrat habe."
Darauf antwortete Dankwart, der Lehnsmann des Königs Giselher: „Edle Königin“, sprach der tapfere Ritter, „lass mich nur die Schlüssel führen." Dass er großzügig war, ließ er gut erscheinen.
Als nun Herrn Hagens Bruder die Schlüssel übernahm, bot die Hand des Helden so manches kostspielige Geschenk. Wer sich nach einem Mal sehnte, erhielt einen solchen Vorrat, dass alle Armen ein fröhliches Leben führen konnten. Er gab volle hundert Pfund und hörte nicht auf zu zählen. genug ging in prächtiger Kleidung vor die Halle, die noch nie zuvor so herrschaftliche Kleidung getragen hatte. Voller Schmerz bereute es die Königin, als sie dies hörte. Sie sprach: „Herr König, ich hätte gern Ihre Hilfe, damit Ihr Kämmerer nicht von meinem ganzen Kleidervorrat verschwendet; er verschwendet mein Gold für königliche Gaben, der Ritter muss wahrhaftig Weh leiden, den ich zum Tode geschickt habe. Keine Königin hat je einen so freigebigen Kammerherrn gehabt.“
Da sprach Hagen von Tronje: "Meine Dame, sei dir gesagt, dass der König des Rheinlandes so viel Gold und Gewänder zu geben hat, dass wir nichts von Brunhildes Zeug hierher tragen müssen."
"Nein, und ihr liebt mich," sprach die Königin, "lasst mich auch zwanzig Reisekisten mit Gold und Seide füllen, die meine Hand geben soll, wenn wir in Günthers Land kommen."
Männer füllten ihre Truhen mit Edelsteinen, während ihre Kämmerer daneben standen. Sie würde der Pflicht gegenüber Giselhers Männern nicht trauen. Günther und Hagen begannen dabei zu lachen.
Da sprach die Königin: "Wem soll ich meine Ländereien hinterlassen? Das müssen meine und deine Hand zuerst beschließen."
Sagte der edle König: "Nun befehlen Sie sich, wen Sie für richtig halten, und wir werden ihn zum Verwalter machen."
Die Dame erspähte in der Nähe einen ihrer höchsten Verwandten (es war der Bruder ihrer Mutter); zu ihm sprach die Jungfrau: "Nun lasst euch meine Burgen und meine Ländereien empfehlen, bis die Hand des Königs Günther hier regiert."
Dann wählte sie zweitausend ihrer Männer, die mit ihr von hier nach Burgund reisen sollten, zusammen mit diesen tausend Kriegern aus dem Nibelungenland. Sie kleideten ihre Reise an; man sah sie auf den Sand reiten. Sechsundachtzig Damen nahmen sie mit und dazu hundert Jungfrauen, deren Körper schön vorübergingen. Sie zögerten jetzt nicht mehr, denn sie holten sie gern hierher. Ha, welch großes Jammern haben die, die sie zu Hause gelassen haben! In höfischer Weise hat sie so ihr Land für ungültig erklärt. Sie küsste ihre nächsten Verwandten, die bei Hofe gefunden wurden. Nach einem schönen Abschied fuhren sie ans Meer. In ihr Vaterland kehrte die Dame nie mehr zurück. Auf dem Weg wurden viele Arten von Spielen gesehen; Zeitvertreib, den sie in Hülle und Fülle hatten. Eine echte Meeresbrise half ihnen auf ihrer Reise. So fuhren sie ganz fröhlich aus dem Lande. Unterwegs wollte sie sich nicht von ihrem Mann umwerben lassen.
ABENTEUER IX
Wie Siegfried nach Worms geschickt wurde.
Als sie ganze neun Tage so unterwegs waren, sprach Hagen von Tronje: "Nun merken Sie, was ich sage. Wir warten zu lange mit der Nachricht für Worms am Rhein. Unsere Boten sollten jetzt schon in Burgund sein."
Da sprach König Günther: „Ihr habt mir die Wahrheit gesagt, und keiner ist für diese Reise passender als ihr, Freund Hagen; nun reitet ihr in mein Land.“
Darauf antwortete Hagen: „Ich bin kein geeigneter Gesandter. Lass mich Kämmerer spielen, ich bleibe bei den Damen auf der Flut und bewache ihre Gewänder, bis wir sie ins Burgunderland bringen wie man es mit seiner mächtigen Kraft gut macht. Wenn er dir die Reise verweigert, dann musst du ihn um deiner Schwester willen höflich und sanft um den Segen bitten."
Günther schickte nun nach dem Krieger, der zu seinem Stand kam. Er sprach: „Weiter, wir nähern uns jetzt meinem Land zu Hause, es geziemt mir, meiner lieben Schwester und auch meiner Mutter einen Boten zu senden, dass wir uns dem Rhein nähern mein Wille, dass ich es dir immer vergelte", sprach der gute Ritter.
Siegfried, der vorüberziehende, kühne Mann, sagte ihm jedoch nein, bis Günther ihn wund anflehen würde. Er sprach: "Ihr müsst um meinetwillen reiten und auch um Gudruns willen, der hübschen Jungfrau, damit die königliche Magd es ebenso wie ich vergelte."
Als Siegfried diese Worte hörte, war der Ritter fertig. „Nun gebiete mir, was du willst; nichts soll zurückgehalten werden. Ich werde es gern tun um des schönen Mädchens willen. Warum sollte ich sie ablehnen, die ich im Herzen trage? Was ihr aus Liebe zu ihr gebietet, soll alles geschehen.“
„Dann sag meiner Mutter Ute, der Königin, dass wir auf dieser Reise in erhabener Stimmung sind. lass meine Brüder wissen, wie es uns ergangen ist. Diese Nachricht musst du auch unseren Freunden mitteilen und Brunhildes Gruß. Grüße auch die Gefolgsleute und alle meine Männer. Wie gut habe ich das beendet, wonach mein Herz immer strebte! Und sage Ortwin, meinem lieben Neffen, dass er zu Worms am Rhein Sitze bauen lasse! Lasse meine anderen Verwandten wissen, dass ich bereit bin, mit Brunhild ein mächtiges Hochzeitsfest zu halten. Und sage meiner Schwester, wenn sie hört, dass ich mit meinen Gästen ins Land komme, dass sie meiner Braut einen schönen Gruß ausrichtet Ich werde Gudrun immer Dienste leisten."
Der gute Herr Siegfried verabschiedete sich bald von Herrin Brunhild, wie es ihm geziemt, und von ihrem ganzen Gefolge; dann ritt er zum Rhein. Nie könnte es einen besseren Gesandten auf dieser Welt geben. Er ritt mit vier und zwanzig Soldaten nach Worms; er kam ohne den König. Als das laut wurde, waren die Höflinge alle betrübt; sie fürchteten, ihr Herr sei getötet worden.
Dann stiegen sie von ihren Rossen ab, hoch stand ihre Stimmung. Giselher, der gute junge König, kam ihnen bald entgegen und Gernot auch sein Bruder. Wie schnell sprach er dann, als er Günther nicht an Siegfrieds Seite sah: „Willkommen, Siegfried, bitte lass mich wissen, wo du den König, meinen Bruder, gelassen hast? Große Schande hatte ihre hochmütige Liebe uns dann gebracht."
"Lass diese Furcht sein. Mein Kampfkamerad grüßt dich und seine Verwandten. Ich habe ihn wohlbehalten zurückgelassen. Er hat mich vorausgeschickt, damit ich sein Bote mit Nachrichten hierher in dieses Land sein könnte. aber das kann passieren, dass ich auch die Königin und deine Schwester sehen darf, denn ich muss sie hören lassen, welche Botschaft Günther und Brunhild ihnen geschickt haben.“
Da sprach Giselher, der Jüngling: "Nun müsst ihr zu ihr gehen, denn ihr habt mir viel Freude gebracht. Sie hat Angst um meinen Bruder.“
Da sprach Herr Siegfried: „Wie ich ihr dienen darf, das soll im Glauben gern getan werden.
Giselher wurde dann der Bote, der stattliche Mann. Der tapfere Ritter sprach auch mit seiner Mutter und seiner Schwester, als er sie beide sah: „Zu uns ist Siegfried gekommen, der Held aus den Niederlanden; ihn hat mein Bruder Günther hierher an den Rhein geschickt mit dem König. Lassen Sie ihn deshalb vor Hof kommen. Er wird Ihnen die richtigen Nachrichten direkt aus Island mitteilen."
Noch kannten die edlen Damen die Furcht, aber jetzt sprangen sie für ihr Zeug auf und zogen sie an und baten Herr Siegfried, vor Hof zu kommen. Dies tat er gern, denn er wollte sie gern sehen. Gudrun, die edle Jungfrau, sprach ihn schön an: „Willkommen, Herr Siegfried, hochverehrter Ritter. Wo ist mein Bruder Günther, der edle und mächtige König? Wir haben ihn verloren durch Brunhildes Kraft, dass ich niemals geboren wäre!"
Da sprach der kühne Ritter: „Nun gebt mir einen Gesandtenlohn, ihr vorbeigehenden schönen Damen, ihr weint doch ohne Grund. Ich tue es euch kund, ich habe ihn wohlbehalten zurückgelassen. Sie haben mich mit der Nachricht an euch beide geschickt. Er und seine Braut senden dir freundliche Grüße und die Liebe eines Verwandten, o edle Königin. Jetzt hör auf zu weinen, sie werden bald da sein."
Seit vielen Tagen hatte sie keine so frohe Geschichte gehört. Mit ihrem schneeweißen Saum wischte sie sich die Tränen aus den hübschen Augen und begann dem Boten für die nun gekommene Nachricht zu danken. So wurden ihr großer Kummer und ihr Weinen genommen. Sie bat den Boten, Platz zu nehmen; voll bereit war er dafür. Da sprach die reizende Jungfrau: "Ich soll es nicht bereuen, wenn ich dir mein Gold als Gesandtenlohn geben soll. Dafür bist du zu reich, aber ich will sonst deine Freundin sein."
"Und hätte ich allein", sprach er, "dreißig Länder, würde ich doch gerne Geschenke von deiner schönen Hand empfangen."
Da sprach die höfische Jungfrau: "Es soll geschehen." Sie befahl ihrem Kämmerer, den Lohn zu holen. Vierundzwanzig Armringe, die mit schönem Gold besetzt waren, gab sie ihm als sein Medaillon. Die Stimmung des Helden war so, dass er sie nicht behalten wollte, sondern sie sofort ihren nächsten Mädchen gab, die fand er in der Laube. Voll freundlich bot ihm ihre Mutter ihre Dienste an. „Ich soll dir erzählen,“ sprach der tapfere Mann, „was der König dirchbittet, wenn er an den Rhein kommt. Wenn du das tust, meine Herrin, wird er dich immer in seiner Liebe halten. Ich hörte, wie er sich sehnte, seine edlen Gäste zu grüßen und ihm den Segen zu gewähren, ihm vor Worms am Strand entgegen zu reiten.“
Da sprach die reizende Jungfrau: "Dafür bin ich bereit. Was immer ich dem König dienen kann, das will ich nicht ablehnen; mit der Liebe eines Verwandten soll es geschehen." Ihre Farbe erhöhte sich vor Freude. Nie wurde der Bote eines Fürsten gerechter empfangen. Die Dame hätte ihn geküsst, wenn sie es nur gewagt hätte. Wie liebevoll trennte er sich von den Damen!
Die Männer von Burgund taten dann, was Siegfried riet. Sindolt und Hunolt und der Ritter Rumolt müssen unbedingt damit beschäftigt sein, die Sitze außerhalb von Worms am Strand aufzubauen. Auch die königlichen Stewards wurden bei der Arbeit angetroffen. Ortwin und Gere wollten nicht aufhören, sondern schickten ihre Freunde von allen Seiten abholen und machten ihnen das bevorstehende Fest bekannt. Die vielen hübschen Jungfrauen stellten sich auf zum Fest. Überall waren der Palast und die Mauern für die Gäste geschmückt. Günthers Halle verlief für die vielen Fremden gut versorgt. So begann voll fröhlich dieses herrliche Fest.
Von allen Seiten entlang der Landstraßen stachen nun die Verwandten dieser drei Könige, die berufen worden waren, auf die Heimkommenden zu warten. Dann wurde aus den Schränken ein großer Vorrat an teurem Zeug genommen. Bald wurde die Nachricht überbracht, dass Männer Brunhildes Verwandte mitfahren sahen. Im burgundischen Land erhob sich damals ein großes Gedränge aus der Volkspresse. Ha, welch kühne Ritter wurden auf beiden Seiten gefunden!
Da sprach die schöne Gudrun: "Ihr meine Jungfrauen, die ihr bei der Begrüßung mit mir seid, sucht bei den Gästen die allerbesten Gewänder; dann werden uns die Gäste Lob und Ehre geben." Da kamen auch die Krieger und ließen die herrschaftlichen Sättel aus reinem Rotgold heraustragen, auf denen die Damen von Worms bis zum Rhein reiten sollten. Besseres Drumherum könnte es nie geben. Ha, welch helles Gold funkelte auf den pechschwarzen Zeltern! Aus ihrem Zaumzeug blitzte mancher Edelstein hervor. Die goldenen Trittbretter wurden gebracht und für die stimmungsfreudigen Damen auf glänzende Teppiche gelegt. Wie gesagt, die Zelter standen jetzt im Hofe für die edlen Jungfrauen bereit. Man sah, wie die Rosse schmale Gebisse aus bester Seide trugen, von denen man erzählen könnte. Sechs und achtzig Damen, die Netze im Haar trugen, kamen heraus. Die Schönen kamen in glitzernden Gewändern zu Gudrun. Dann folgten manche hübsche Jungfrau in gewagter Kleidung, vierundfünfzig aus dem burgundischen Land. Sie waren die besten, die man finden konnte. Männer sahen sie mit ihren flachsfarbenen Haaren und glänzenden Bändern gehen. Was der König wünschte, wurde mit Eifer getan. Sie trugen vor den fremden Rittern reiche Seidenstoffe, das Beste, was man finden konnte, und so manches schöne Gewand, das ihrer üppigen Schönheit gut stand. Man fand dort viele Kleider aus Zobel- und Hermelinpelz. Manche Arme und Hände waren mit Armbändern über den seidenen Ärmeln gut geschmückt, die sie tragen sollten. Niemand könnte die Geschichte dieser Ermüdung bis zum Ende erzählen. Manch eine Hand spielte mit gut gearbeiteten Gürteln, reich und lang, über bunten Gewändern, über teuren Röcken aus seidenem Tuch von Arabien. In Hochstimmung waren diese Jungfrauen von adeliger Geburt. Auf das Kleid mancher hübscher Jungfrau waren in lieblicher Weise Schnallen angenäht. Sie hatte guten Grund, es zu bereuen, dessen helle Farbe im Gegensatz zu ihrem Zeug nicht glänzte. Keine königliche Rasse hat jetzt so schöne Gefolgsleute. Als nun die lieblichen Jungfrauen die Gewänder angezogen hatten, die sie tragen sollten, da näherte sich eine Michelbande hochbegabter Champions. Zusammen mit ihren Schilden trugen sie manch einen eschenfarbenen Speer.
ABENTEUER X
Wie Brunhild in Worms empfangen wurde.
Jenseits des Rheins sahen die Männer den König mit seinen Gästen in vielen Scharen ans Ufer stechen. Auch das Pferd mancher Jungfrau sah man am Zügel geführt. Alle, die sie willkommen heißen sollten, waren jetzt bereit. Als die Isländer und Siegfrieds Nibelungen in Booten angetroffen wurden, eilten sie ans Ufer (nicht müßig waren ihre Hände), wo am anderen Ufer die Verwandten des Königs gesehen wurden. Hören Sie jetzt auch diese Geschichte von der Königin, der edlen Ute, wie sie selbst mit den Mädchen aus dem Schloss hierher geritten ist. Dann lernten sich manche Ritter und Jungfrauen kennen. Herzog Gere führte Gudruns Zelter am Zaumzeug bis kurz vor das Burgtor. Siegfried, der tapfere Ritter, muss sie unbedingt weiter betreuen. Eine schöne Jungfrau war sie! Später hat die edle Dame diese Tat gut vergolten. Ortwin, der Mutige, ritt an Herrin Utes Seite, und viele Ritter und Jungfrauen ritten zu zweit. Wir dürfen sagen, dass noch nie so viele Damen bei einer so stattlichen Begrüßung zusammen gesehen wurden. Manches prächtige Turnier wurde von huldigungswürdigen Rittern geritten (was wohl nicht unterlassen werden sollte) vor Gudrun, der Schönen, hinab zu den Schiffen. Dann wurden die schönen modischen Damen von den Zeltern gehoben. Der König war begegnet und mancher würdiger Gast. Ha, was für dicke Lanzen brechen vor den Augen der Damen! Man hörte das Aufeinanderprallen vieler rasender Schilde. Ha, welche teuren Schilder klingelten laut, als sie sich Schlossen! Die Schöne stand am Ufer, als Günther und seine Gäste aus den Booten stiegen; er selbst führte Brunhild an der Hand. Leuchtende Edelsteine und glänzende Rüstungen erstrahlten in Rivalität. Herrin Gudrun ging mit höfischer Zucht zu Dame Brunhild und ihrem Gefolge. Weiße Hände nahmen den Rosenkranz Mariens ab, als diese beiden sich küssten; aus Ehrerbietung geschah dies.
Dann sprach das Mädchen Gudrun höflich: "Sei willkommen in unseren Ländern, mir und meiner Mutter und allen treuen Verwandten, die wir haben."
Tiefe Verbeugungen wurden gemacht und die Damen umarmten sich nun voll. Eine so liebevolle Begrüßung hat man noch nie gehört, wie die beiden Damen, Dame Ute und ihre Tochter, der Braut gaben; auf ihren süßen Mund küssten sie sie oft. Als nun Brunhildes Damen alle an Land kamen, nahmen stattliche Ritter so manche hübsche Frau liebevoll bei der Hand. Man sah die hübschen Jungfrauen vor der Dame Brunhild stehen. Lange Zeit verstrichen oder je waren die Grüße alle ergangen; mancher rosaroter Mund wurde sanft geküsst. Noch nebeneinander standen die edlen Prinzessinnen, die die tapferen Krieger gut zu sehen mochten. Diejenigen, die Männer zuvor prahlen gehört hatten, dass diese beiden Damen noch nie eine solche Schönheit besessen hatten, spähten jetzt mit allen ihren Augen aus und müssen die Wahrheit bekennen. Auch sah man bei ihren Personen keine Betrügereien. Diejenigen, die Frauen und liebliche Reize zu beurteilen wussten, lobten Günthers Braut für ihre Schönheit; aber die Weisen hatten klarer gesehen und geredet, dass man Gudrun vor Brunhild die Palme geben müsse.
Jungfrauen und Damen rückten nun näher zusammen. Manch eine hübsche Dame wurde gut arrangiert gesehen. Seidenzelte und viele reiche Pavillons standen daneben, die die Wormser Ebene ganz ausfüllten. Die Verwandten des Königs drängten sich umher, als Brunhild und Gudrun und mit ihnen alle Damen aufgefordert wurden, dorthin zu gehen, wo Schatten gefunden wurde. Dorthin eskortierten sie die Ritter aus dem burgundischen Land.
Nun kamen die Fremden zu Pferd, und in vielen königlichen Turnieren wurden Schilde durchbohrt. Aus der Ebene stieg der Staub auf, als wäre das ganze Land in Flammen aufgegangen. Dort wurde so mancher Ritter als Meister bekannt. Manche Jungfrauen sahen, was die Krieger dort trieben. Ich glaube, Herr Siegfried und seine Ritter ritten viele Male vor den Zelten. Er führte tausend stattliche Nibelungen.
Da kam Hagen von Tronje, wie der König es befohlen hatte, und teilte in sanfter Weise das Turnier, damit die schönen Jungfrauen nicht mit Staub bedeckt würden, dem die Fremden bereitwillig gehorchten. Da sprach Herr Gernot: „Lasst die Rosse stehen, bis die Luft kühler wird, denn ihr müsst bereit sein, wenn der König reitet.“
Als nun in der ganzen Ebene die Turniere aufgehört hatten, hievten die Ritter sie aus vergnügtem Zeitvertreib unter manch einem hohen Pavillon den Damen in der Hoffnung auf erhabene Freuden. Dort verbrachten sie die Stunden, bis sie daran dachten, weg zu reiten.
Gerade am Abend, als die Sonne unterging und die Luft kalt wurde, zögerten sie nicht mehr, sondern Mann und Frau eilten auf das Schloss zu. Manche hübsche Jungfrau wurde mit liebevollen Blicken gestreichelt. Bei Turnieren wurde ein großer Vorrat an Kleidern von guten Rittern, von den hochbegabten Kriegern, nach der Sitte des Landes, zerrissen, bis der König bei der Halle abstieg. Tapfere Helden halfen den Damen, wie sie es gewohnt sind. Die edlen Königinnen trennten sich dann; Herrin Ute und ihre Tochter fuhren mit ihrem Zug in einen geräumigen Saal, wo von allen Seiten große Heiterkeit zu hören war.
Die Sitze waren nun hergerichtet, denn der König würde mit seinen Gästen zu Tisch gehen. An seiner Seite sahen die Männer die schöne Brunhild stehen, die die Krone im Reich des Königs trug. Royal genug war sie beruhigt. Gute breite Tische mit vielen Bänken für die Männer waren, wie uns erzählt wird, mit Kissen gedeckt. Es fehlte ihnen wenig, was sie haben sollten! Am Tisch des Königs war mancher herrschaftliche Gast zu sehen. Die Kämmerer der Heerscharen trugen Wasser in Becken aus rötlichem Gold. Es war nur umsonst, wenn Ihnen jemand sagte, dass die Männer bei Fürstenfesten immer besser bedient würden: Das würde ich Ihnen nicht glauben.
Bevor der Herr des Rheinlandes das Wasser zum Händewaschen nahm, tat Siegfried, was er wollte, hielt ihn fest an das, was er versprochen hatte, oder hatte Brunhild jemals zu Hause in Island gesehen. Er sprach: „Du musst dich daran erinnern, wie du mir bei deiner Hand geschworen hast, dass du mir, wenn Herrin Brunhild in dieses Land kam, deine Schwester zur Frau geben würdest. Wo sind jetzt diese Eide?“
Da sprach der König zu seinem Gast: „Ihr habt recht auf mich geachtet. Gewiss soll meine Hand nicht meineidig sein.“
Dann forderten sie Gudrun auf, vor dem König vor Hof zu gehen. Sie kam mit ihren schönen Mädchen zum Eingang der Halle. Da sprang Herr Giselher die Schritte. "Jetzt fordern Sie diese Jungfrauen wieder auf. Niemand außer meiner Schwester allein soll hier beim König sein."
Dann brachten sie Gudrun dorthin, wo der König gefunden wurde. Es standen edle Ritter aus vielen Fürstenländern; in der weiten Halle hieß man sie ganz still stehen. Inzwischen war auch Herrin Brunhild an den Tisch getreten. Da sprach König Günther: „Meine süße Schwester, löse meinen Eid durch deine Höflichkeit.“
Sagte die edle Jungfrau: „Lieber Bruder, meinst du, du darfst mich nicht so anflehen. gewiss, ich werde immer so sein, dass alles, was du befiehlst, getan wird. gib mich meinem Mann."
Siegfried wurde hier beim Blick freundlicher Augen rot. Der Ritter bot dann Herrin Gudrun seine Dienste an. Männer forderten sie auf, sich im Ring an die Seite zu stellen und fragten, ob sie den stattlichen Mann nehmen würde. In mädchenhafter Bescheidenheit war sie ein Geschäft verlegen, doch war Siegfrieds Glück und Vermögen so groß, dass sie ihn nicht sofort abweisen wollte. Der edle König der Niederlande schwor, auch sie zur Frau zu nehmen. Als er und die Jungfrau ihre Treue gelobt hatten, umarmte Siegfried bald die gewinnende Jungfrau. Dann wurde die schöne Königin vor den Rittern geküsst. Die Höflinge trennten sich, als das geschehen war; auf der Bank gegenüber dem König sah man Siegfried, wie er mit Gudrun seinen Kot nahm. Dahin begleitete ihn mancher Mann als Diener; Männer sahen die Nibelungen an Siegfrieds Seite gehen.
Der König hatte ihn zu Brunhild, der Jungfrau, gesetzt, als sie Gudrun (nie hatte sie jemals sich so geärgert) erblickte, die an Siegfrieds Seite saß. Sie begann zu weinen und heiße Tränen rannen über die hellen Wangen. Sagte der Herr des Landes: "Was fehlt dir, meine Herrin, dass du strahlende Augen trübe lasse? Ihr mögt euch wohl freuen.“
"Ich habe guten Grund zu weinen," sprach das hübsche Mädchen; "Mein Herz tut weh wegen deiner Schwester, die ich so nah an der Seite deines Vasallen sitzen sehe. Ich muss immer weinen, dass sie so erniedrigt ist."
Da sprach der König Günther: „Ihr tut gut daran, Ruhe zu bewahren. Ein andermal werde ich euch erzählen, warum ich Siegfried meine Schwester zur Frau gegeben habe.“
Sie sprach: „Ich bekümmere mich immer um ihre Schönheit und ihre Höflichkeit. Ich möchte fliehen, und ich weine, wohin ich will; geh, denn ich werde nie an deiner Seite liegen, es sei denn, du sagst mir, warum Gudrun Siegfrieds Braut ist. "
Da sprach der edle König: "Ich will es dir sagen; er hat Burgen und weite Ländereien wie ich. Wissen Sie um eine Wahrheit, er ist ein mächtiger König, darum habe ich ihm die unvergleichliche Jungfrau zur Liebe gegeben."
Aber was auch immer der König sagen mochte, sie blieb voller Traurigkeit.
Nun eilte mancher gute Ritter vom Brett. Ihr Rauschen wurde so heftig, dass das ganze Schloss klingelte. Aber der Gastgeber war seiner Gäste überdrüssig. Er dachte, er könnte weicher an der Seite seiner schönen Dame liegen. Noch hatte er die Hoffnung nicht verloren, dass ihm durch sie viel Freude zuteil werden könnte. Liebevoll begann er Herrin Brunhild anzustarren. Männer forderten die Gäste auf, ihre ritterlichen Spiele zu unterlassen, denn der König und seine Frau würden zu Bett gehen. Brunhild und Gudrun trafen sich dann vor der Treppe des Saals, noch ohne den Hass von beiden. Dann kam ihr Gefolge. Edle Kämmerer zögerten nicht, sondern brachten ihnen Lichter. Die Krieger, die Gefolgsleute der beiden Könige, trennten sich dann zu beiden Seiten und viele der Ritter wurden gesehen, wie sie mit Siegfried gingen.
Die Herren waren nun in die Räume gekommen, in denen sie liegen sollten. Jeder der beiden dachte daran, seine gewinnende Dame durch Liebe zu erobern. Das machte sie ausgelassen vor Stimmung. Siegfrieds Freude an dieser Nacht war groß. Als Herr Siegfried an Gudruns Seite lag und mit seiner edlen Liebe die hochgeborene Jungfrau so zärtlich liebkoste, wurde sie ihm so lieb wie das Leben, so dass er sie nicht für tausend andere Frauen gegeben hätte. Ich werde nicht mehr erzählen, wie Siegfried seine Frau umworben hat. Hören Sie jetzt die Geschichte, wie König Günther an der Seite von Herrin Brunhild lag. Der stattliche Ritter hatte mit anderen Damen oft weicher gelegen. Die Höflinge waren jetzt gegangen, sowohl die Jungfrau als auch der Mann. Die Kammer war bald verSchlossen; er dachte daran, die schöne Jungfrau zu streicheln. Denn die Zeit war noch fern, ehe sie seine Frau wurde. In einem Kittel aus verschneiter Wäsche ging sie zu Bett. Da dachte der edle Ritter: "Jetzt habe ich hier alles, wonach ich mich in all meinen Tagen gesehnt habe." Von Rechts wegen muss sie ihm durch ihre Anmut gefallen. Der edle König verhüllte die Lichter und dann brachte ihn der kühne Ritter dorthin, wo die Dame lag. Er legte ihn an ihre Seite, und groß war seine Freude, als er die schöne Geliebte in seine Arme nahm. Er hätte viele liebevolle Liebkosungen machen können, aber die edle Dame hätte es zugelassen. Sie wurde so wütend, dass er sehr beunruhigt war; er hielt sie für ein Liebespaar, aber er fand hier feindseligen Hass. Sie sprach: "Herr Ritter, bitte gib das her, was du jetzt hoffst. So kann es wohl nicht passieren, denn ich bleibe noch eine Jungfrau, bis ich die Geschichte höre; jetzt merke dir das."
Da wurde Günther zornig; er kämpfte um ihre Liebe und zerwühlte alle ihre Kleider. Die hochgeborene Jungfrau ergriff dann ihren Gürtel, den sie als festes Band um ihre Taille trug, und richtete damit dem König großes Unrecht an. Sie fesselte ihn an Händen und Füßen, fesselte ihn an einen Nagel und hängte ihn an die Wand. Sie verbot ihm die Liebe, er störte ihren Schlaf. In Wahrheit ist er durch ihre große Kraft dem Tode nahe gekommen.
Dann fing er an, der Herr zu sein, zu betteln. „Nun löse meine Bande, edelste Königin.“
Sie war nicht so, wie er sich fühlte, denn sie lag ganz weich. Dort musste er die ganze Nacht bis zum Tagesanbruch hängen, bis der helle Morgen durch die Fensterflügel schien. Hätte er jemals große Kraft gehabt, so war sie jetzt kaum noch zu sehen.
"Nun sagen Sie mir, Herr Günther, würde Sie das etwas ärgern", sagte die schöne Jungfrau, "und Ihre Diener fanden Sie von einer Frauenhand gefesselt?"
Da sprach der edle Ritter: "Das würde dir übel nützen, mir würde es auch keine Ehre verschaffen", sprach der tapfere Mann. "Bei deiner Höflichkeit, ich bete, lass mich jetzt an deiner Seite liegen. Weiter, dass meine Liebe dich so missfällt, ich werde dein Gewand nicht mit meinen Händen berühren."
Dann ließ sie ihn bald los und ließ ihn aufstehen. Wieder zum Bett, zu der Dame ging er und legte sich so weit weg, dass er danach nur noch selten ihr hübsches Zeug berührte. Sie hätte es auch nicht zugelassen.
Dann kamen ihre Diener und brachten ihnen neue Kleider, von denen für sie morgens ein großer Vorrat bereit war. So fröhlich die Menschen auch waren, der Herr des Landes war traurig, obwohl er an diesem Tag eine Krone trug. Günther und Brunhild zögerten nicht mehr, wie sie hatten und hielten sich rechtmäßig, sondern verweilten im Münster, wo die Heilige Messe gesungen wurde. Auch dorthin kam Herr Siegfried, und unter der Menge entstand eine große Presse. Entsprechend ihrem königlichen Rang war für sie alles bereit, was sie brauchten, auch ihre Kronen und Gewänder. Dann wurden sie geweiht. Als dies geschehen war, standen alle vier fröhlich unter ihren Kronen. Viele junge Knappen, sechshundert oder mehr, wurden jetzt zu Ehren der Könige mit dem Schwert umgürtet, wie ihr wissen müsst. Da erhob sich große Freude im burgundischen Land; man hörte Speerschäfte in den Händen der Schwertritter klirren. Dort an den Fenstern saßen die schönen Jungfrauen; sie sahen vor sich den Schimmer mancher Schilde. Aber der König hatte ihn von seinen Lehnsherren getrennt; was andere trieben, sahen die Männer ihn ganz traurig dastehen. Anders stand seine und Siegfrieds Stimmung. Der edle und gute Ritter hätte gern gewusst, was dem König schmerzte. Er eilte zu ihm und fragte: "Bitte lassen Sie mich wissen, wie es Ihnen in dieser Nacht ergangen ist, Herr König."
Da sprach der König zu seinem Gast: "Schande und Schmach habe ich gewonnen; ich habe eine Teufelin in mein Haus und Heim gebracht. Als ich sie liebte, band sie mich wund; sie fesselte mich an einen Nagel und hing mich hoch an einer Wand. Da hing ich erschrocken die ganze Nacht bis zum Tag, oder sie hat mich immer losgebunden. Wie weich sie da gebettet lag! In der Hoffnung auf dein Mitleid klage ich dich von Freund zu Freund."
Da sprach der dicke Siegfried: „Das tut mir in Wahrheit leid. Das tue ich dir; und du erlaubst mir ohne Misstrauen, ich werde es schaffen, dass sie in dieser Nacht so nahe bei dir liegt, dass sie dir nie mehr vorenthalten wird ihre Liebe."
Nach all seinen Strapazen gefiel Günther diese Rede gut. Herr Siegfried sprach wieder: „Du darfst guten Mutes sein. Mir ging es nicht anders als letzte Nacht. Deine Schwester Gudrun ist mir lieber als das Leben; die Frau Brunhild muss heute Abend deine Frau werden diese Nacht, so heimlich in meinem Wolkenmantel, dass keiner von allen meinen Künsten Notiz nehmen kann. Dann sollen die Kämmerer sie in ihre Wohnung führen, und ich werde die Lichter in den Händen der Pagen auslöschen, wodurch du weißt, dass ich drinnen bin und dass ich dir gerne diene.“
„Es sei denn, du umarmst meine liebe Dame,“ sprach dann der König, „ich freue mich, wenn du ihr tust, was du vorschreibst. Ich könnte es gut ertragen, und du hast ihr das Leben genommen als ängstliche Frau."
„Ich gelobe bei meiner Treue,“ sagte Siegfried, „dass ich sie nicht umarmen werde.“
Günther glaubte ganz genau, was Siegfried sagte.
Von den ritterlichen Sportarten kam Freude und Weh; aber die Männer verbot das Hineilen und das Geschrei, denn nun sollten die Damen sie in die Halle bringen. Die Burschen forderten die Leute auf, beiseite zu treten; der Hof wurde von Rossen und Leuten gesäubert. Ein Bischof führte jede der Damen, wie sie in Anwesenheit der Könige zu Tisch gehen sollten. Manch ein stattlicher Krieger folgte zu den Sitzen. In guter Hoffnung saß der König jetzt voll fröhlich; gut, er dachte an das, was Siegfried geschworen hatte. Dieser eine Tag hielt ihn für dreißig Tage, denn alle seine Gedanken waren auf die Liebe seiner Dame gerichtet. Er konnte sich kaum die Zeit nehmen, den Vorsitz zu verlassen. Nun ließen die Männer auch die schöne Brunhild und Gudrun in Ruhe. Ha, welch tapfere Ritter sah man vor den Königinnen gehen!
Der Herr Siegfried saß in liebevoller Weise mit seiner schönen Frau, in Glückseligkeit ohne Flecken. Mit ihren schneeweißen Händen streichelte sie seine, bis er vor ihren Augen verschwand, sie wusste nicht, wann. Als sie ihn nun beim Spielen nicht mehr erspähte, sprach die Königin zu seinen Gefolgsleuten: "Ich wundere mich sehr, wohin der König gehen soll. Wer hat seine Hände von meinen genommen?"
Sie sprach kein anderes Wort, aber er war zu ihm gegangen, wo er viele Burschen mit Lichtern vorfand. Diese löschte er in den Händen der Pagen aus. So wusste Günther, dass es Siegfried war. Nun wüsste er, was er wollte; er befahl den Jungfrauen und Damen, sich jetzt zurückzuziehen. Als das erledigt war, verriegelte der mächtige König selbst die Tür und schob flink zwei kräftige Riegel an Ort und Stelle. Schnell versteckte er dann die Lichter hinter dem Bettvorhang. Der dicke Siegfried und das Mädchen begannen nun ein Theaterstück (dazu half nichts), das Günther Glauben und Treue war. Siegfried legte sich dicht neben die hochgeborene Jungfrau. Sie sprach: "Nun, Günther, lass es so sein und sei dir glaubhaft, dass du nicht wie zuvor Not erleidest."
Dann verletzte die Dame den kühnen Siegfried wund. Er schwieg und antwortete nicht im geringsten. Günther hörte gut, obwohl er seinen Freund nicht ein wenig sehen konnte, dass sie keine geheimen Dinge taten, weil sie auf dem Bett wenig Ruhe hatten. Siegfried trug ihn, als wäre er Günther, der mächtige König. In seinen Armen hielt er das liebliche Mädchen. Sie warf ihn vom Bett auf eine Bank in der Nähe, so dass sein Kopf laut gegen den Schemel schlug. Der tapfere Mann sprang mit aller Kraft auf; gerne würde er es noch einmal versuchen. Als er nun daran dachte, sie zu bändigen, tat sie ihm weh. Eine solche Verteidigung, ich denke, könnte von keiner Frau mehr gemacht werden.
Als er nicht aufhören wollte, sprang die Jungfrau auf. „Du sollst also mein Kleid nicht so weiß zerknittern.“ In ihren Armen packte sie den unvergleichlichen Ritter; sie fesselte ihn, wie sie es beim König getan hatte, damit sie ihren Koffer auf dem Bett habe. Die Dame rächte sich voll wund, dass er so ihre Kleider zerknittert hatte. Was nutzte seine Mickelkraft und seine riesige Stärke? Sie zeigte dem Ritter ihre meisterhafte Gliederkraft; sie trug ihn mit Gewalt (und das muss sein) und drückte ihn grob zwischen einen Kleiderschrank und die Wand.
"Ach," dachte der Ritter, "wenn ich jetzt mein Leben durch die Hände eines Mädchens verliere, dann mögen alle Frauen von nun an hochmütige Mienen gegenüber ihren Männern tragen, die es nie anders tun würden."
Der König hörte es gut und fürchtete sich um das Leben seines Lehnsmannes. Siegfried schämte sich sehr; zornig wurde er, und mit überragender Kraft stellte er sich gegen sie und versuchte es noch einmal mit Herrin Brunhild in ängstlicher Weise. Es hielt den König lange sitzend, bevor er sie besiegte. Sie drückte seine Hände, bis aus ihrer Kraft das Blut aus den Nägeln sprudelte: das ärgerte den Helden. Deshalb führte er das hochgeborene Mädchen an den Pass, das sie ihrem widerspenstigen Willen hingab, den sie dort oben behauptete. Der König hörte alles, wenn auch kein Wort, das er sprach. Siegfried drückte sie gegen das Bett, sodass sie laut kreischte. Es tat ihr weh, dass seine Kraft weh tat. Sie packte den Gürtel um ihre Taille und hätte ihn gerne gefesselt, aber seine Hand verhinderte es so, dass ihre Glieder und ihr ganzer Körper brachen.
Sie sprach: „Edelster König, bitte verschone mein Leben. Ich werde dir Abhilfe schaffen für das, was ich dir getan habe als Frau."
Siegfried ließ das Mädchen in Ruhe und trat zurück, als wollte er sich ausziehen. Aus ihrer Hand zog er einen goldenen Fingerring, ohne dass sie es wüsste, die edle Königin. Dazu nahm er ihren Gürtel, eine gute feste Bande. Ich weiß nicht, ob er das aus Hochmut getan hat. Er gab es seiner Frau und bereute es nach der Zeit.
Dann lagen Günther und die schöne Jungfrau nebeneinander. Er spielte die Geliebte, wie es ihm geziemt, und so muss sie Zorn und Scham über sich ergehen lassen. Aus seiner Umarmung wurde sie ein wenig blass. Ha, wie versagte ihre große Kraft durch die Liebe! Jetzt war sie nicht stärker als jede andere Frau. Er streichelte ihre liebliche Gestalt in der Weise eines Liebhabers. Hatte sie ihre Kräfte noch einmal versucht, was hatte das genützt? All dies hatte Günther durch seine Liebe in ihr gewirkt. Wie richtig liebevoll lag sie bis zum Morgengrauen in Brautfreude neben ihm!
Nun war Herr Siegfried wieder dorthin gegangen, wo er von einer schönen Frau schön begrüßt wurde. Er schob die Frage beiseite, die sie zu stellen gedacht hatte, und verbarg ihr, was er mitgebracht hatte, lange Zeit, bis sie als Königin in seinem Land regierte. Wie wenig er sich weigerte, ihr zu geben, was er sollte!
Am Morgen war der Gastgeber viel fröhlicher als zuvor. Dadurch war die Freude mancher Adliger in allen seinen Ländern groß, die er an seinen Hof gestellt hatte und denen er viel Dienste leistete. Das Hochzeitsmahl dauerte nun bis zum vierzehnten Tage, so dass während dieser ganzen Zeit der Klang der vielen Freuden, die sie dort ausübten, nicht verstummte. Die Kosten für den König wurden hoch bewertet. Die Verwandten des edlen Heeres überreichten dem Wandervolk Geschenke zu seinen Ehren, wie es der König befahl: Gewand und rötliches Gold, auch Rosse und Silber. Diejenigen, die sich dort nach Geschenken sehnten, gingen voll fröhlich davon. Siegfried, der Herr aus den Niederlanden, verschenkte mit tausend seiner Männer die mitgebrachten Gewänder an den Rhein und auch Rösser und Sättel. Gut, sie wissen, wie man herrschaftlich lebt. Diejenigen, die wieder nach Hause wollten, hielten die Zeit für zu lange, bis die reichen Geschenke alle gemacht waren. Nie waren Gäste besser aufgehoben. So endete das Hochzeitsfest; Günther, der Ritter, wollte es so.
ABENTEUER XI
Wie Siegfried mit seiner Frau nach Hause reiste.
Als nun die Fremden alle fortgeritten waren, sprach Siegmunds Sohn zu seiner Kameradschaft: "Wir müssen auch uns bereit machen, in meine Länder zu reisen."
Lieb war es für seine Frau, als die Dame die Geschichte richtig hörte. Sie sprach zu ihrem Mann: "Wann sollen wir reiten? Ich bitte dich, lass mich nicht zu sehr eilen. Zuerst müssen meine Brüder ihr Land mit mir teilen."
Es war Siegfried lieb, als er dies von Gudrun hörte. Die Herren verehrten sie, und alle drei sprachen: "Nun mögt ihr wissen, Herr Siegfried, dass unser wahrer Dienst bis zu unserem Tod immer auf eurem Befehl steht."
Dann huldigte er den Rittern, wie es ihm auf so gütige Weise geboten wurde. „Wir werden mit euch teilen“, sprach Giselher, der Jüngling, „sowohl Land und Burgen, die wir besitzen, als auch alle weiten Reiche, die unserer Macht unterstehen.“
Der Sohn Siegmunds sprach zu den Fürsten, als er den Willen der Herren hörte und sah: „Gott gewähre, dass du mit deinem Erbe und dem Volk darin immer glücklich bist. Meine liebe Braut kann wohl auf den Anteil verzichten, den du geben willst. Dort, wo sie eine Krone tragen wird, wird sie mächtiger sein als alle Lebenden und wird den Tag erleben. Für alles, was ihr sonst gebietet, stehe ich bereit, eurem Befehl zu folgen."
Da sprach die Dame Gudrun: „Du verzichtest auf mein Erbe, doch ist es mit den burgundischen Waffenträgern nicht so leicht. Ein König könnte sie gerne in sein Land führen ."
Da sprach der Herr Gernot: „Nun nimm, wen du willst. Du wirst hier wirklich einen finden, der gerne mit dir reitet.“
Gudrun schickte dann nach Hagen von Tronje und auch nach Ortwin, um zu fragen, ob sie und ihre Verwandten Gudruns Männer seien.
Darüber wurde Hagen wunderbar zornig. Er sprach: "Gewiss, Günther darf uns niemandem in der Welt geben. Lass andere als deinen Gefolge folgen. Du kennst die Sitte der Männer von Tronje sehr gut: Wir müssen hier bei den Königen am Hof bleiben und müssen ihnen länger dienen, denen wir bisher gefolgt sind."
Sie gaben das her und machten sie bereit, davon zu reiten. Dame Gudrun erwarb für sich zweiunddreißig Jungfrauen und fünfhundert Mann, ein edles Gefolge. Der Markgraf Eckewart folgte Gudrun von hier. Sie alle verabschiedeten sich, Ritter und Knappen und Jungfrauen und Damen. Wieder trennten sie sich mit einem Kuss und machten fröhlich König Günthers Land ungültig. Ihre Verwandten boten ihnen weit unterwegs Gesellschaft und baten sie, im ganzen Land der Fürsten ihre Quartiere für die Nacht aufzuschlagen, wo sie es aufführten.
Dann wurden bald Boten zu Siegmund geschickt, damit er und auch Siegelind wissen, dass sein Sohn mit Herrin Utes Kind Gudrun, der Schönen, aus Worms jenseits des Rheins kommen würde. Liefernachrichten haben sie vielleicht nie bessere gehört. "Gut für mich", sprach dann Siegmund, "dass ich hier die schöne Gudrun als Königin erlebt habe. Mein Erbe wird dadurch gesteigert. Mein Sohn, der edle Siegfried, soll selbst König werden."
Dann gab die Dame Siegelind viel roten Samt, Silber und schweres Gold; das war der Lohn ders Gesandten. Die Geschichte gefiel ihr gut, was sie dann hörte. Sie kleidete sich und ihre Dienerinnen sorgfältig, wie es ihnen geziemt. Männer sagten, wer mit Siegfried ins Land kommen sollte. Bald ließen sie die Sitze erhöhen, wo er gekrönt vor seinen Freunden gehen sollte. Die Gefolgsleute von König Siegmund ritten ihm dann entgegen. Ist in Siegmunds Land jemals jemand besser gegrüßt worden als der berühmte Held, ich weiß es nicht. Siegelind, die Schöne, ritt Gudrun entgegen mit mancher hübschen Dame (lustige Ritter folgten ihnen), eine ganze Tagesreise, bis man die Gäste erspähte. Die Heimbewohner und die Fremden hatten wenig Erleichterung, bis sie zu einem geräumigen Schloss auf der Höhe von Xanten kamen, wo sie später regierten.
Lächelnd küssten Siegelind und Siegmund vor Freude Gudrun und Siegfried viele Male; ihr Kummer wurde ihnen genommen. Alle ihre Kameradschaft wurde sehr willkommen geheißen. Man befahl nun, die Gäste in Siegmunds Saal zu bringen, und hob die schönen jungen Jungfrauen von den Zeltern herunter. Manch ein Ritter bediente die hübschen Damen mit Eifer. So groß das Fest am Rhein auch war, hier schenkte man den Helden viel bessere Gewänder, als sie zu all ihren Tagen getragen hatten. Von ihrer Pracht könnten große Wunder erzählt werden. Wenn sie nun in hohen Ehren sassen und vor allem genug hatten, welch goldfarbene Kleider trugen ihre Höflinge mit gut gearbeiteten Edelsteinen! So hat Siegelind, die edle Königin, sie gut versorgt.
Dann sprach Herr Siegmund zu seinen Freunden: "Ich tue alles für Siegfrieds Verwandtschaft, damit er meine Krone vor diesen Rittern trägt." Die Niederländer hörten die Geschichte voll und ganz. Er gab seinem Sohn die Krone, die Anerkennung und Ländereien, damit er dann Herr über alles war. Als diese Männer vor Hof gingen und Siegfried ein Urteil sprach, geschah dies in einer Weise, dass die Männer den Mann der wunderbaren schönen Gudrun fürchteten.
In diesen hohen Ehren lebte Siegfried wahrhaftig und wurde als König hofiert, bis das zehnte Jahr kam, als seine schöne Dame einen Sohn gebar. Dies geschah auf Wunsch der Verwandten des Königs. Sie beeilten sich, ihn zu taufen und ihn Günther nach seinem Onkel zu nennen; er brauchte sich dafür auch nicht zu schämen. Sollte er seinem Verwandten ähnlich werden, würde es ihm gut ergehen. Sie erzogen ihn mit Sorgfalt, wie es sich gehörte. Zur gleichen Zeit starb die Dame Siegelind, und die Menschen genug ließen jammern, als der Tod sie ihrer beraubte. Dann hatte das Kind des edlen Ute gleichzeitig die Macht über das Land, das solchen hochgeborenen Damen gut gefiel.
Nun auch am Rhein, wie wir hören, am Hofe des mächtigen Günther, im Burgunderlande, hatte Brunhild, die Schöne, einen Sohn geboren. Um des Helden willen nannten sie ihn Siegfried. Mit welch großer Sorgfalt sollten sie ihn pflegen! Der edle Günther gab ihm Meister, die ihn zu einem tapferen Mann erzogen. Ach, welch großen Verlust an Verwandtschaft hat er später durch Unglück erlitten! Viele Geschichten wurden zu allen Zeiten erzählt, wie recht anbetend die lüsternen Ritter immer in Siegmunds Land wohnten. Dasselbe verfuhr Günther mit seinen vornehmen Verwandten. Hier dienten Siegfried das Nibelungenland und Schilbungs Ritter und die Güter beider (keiner seiner Verwandten wurde je mächtiger als er). Um so höher stieg die Stimmung des tapferen Mannes. Das allergrößte Gehör, das je ein Held gewonnen hat, außer denen, die es früher besaßen, der kühne Mann, die er mit eigener Hand hart durch einen Hügel gewonnen hatte und für die er manchen lüsternen Ritter zu Tode tötete. Er hatte Ehrungen nach Herzenslust, und wäre dies nicht so gewesen, so muss man doch den edlen Champion mit Recht beneiden, dass er eines der besten berittenen Pferde war. Männer fürchteten seine Macht und das zu Recht.
ABENTEUER XII
Wie Günther Siegfried zum Schlemmen einlud.
Nun dachte Günthers Frau immer: „Wie hochmütig trägt Frau Gudrun sich! Ist ihr Mann Siegfried nicht unser Lehnsmann?“ Dies trug sie in ihrem Herzen, aber sie schwieg. Es ärgerte sie, dass sie sich so fremd machten und dass Männer aus Siegfrieds Land ihr so selten dienten. Sie hätte gern gewusst, woher das kam. Sie fragte den König, ob sie Gudrun vielleicht wiedersehen dürfe. Insgeheim sprach sie aus, was sie im Sinn hatte. Die Rede gefällt dem König aber mäßig gut. „Wie könnten wir sie hierher bringen,“ sagte er, „hier in unser Land? Das wäre unmöglich, sie wohnen zu weit weg, das wage ich nicht zu fragen.“
Darauf antwortete Brunhild in voller List: "Wie hoch und mächtig der Vasall eines Königs auch sein mag, sollte er doch nicht unterlassen, was sein Herr ihm gebietet."
König Günther lächelte, als sie so sprach. Wie oft er Siegfried auch sah, doch zählte er es ihm nicht als Dienst.
Sie sprach: „Lieber Herr, hilf mir um meinetwillen, dass Siegfried und deine Schwester in dieses Land kommen, damit wir sie hier sehen. In Wahrheit kann mir nichts zustoßen, gut erzogener Geist, wie es mich erfreut! Wie wir zusammensaßen, als ich zuerst deine Frau wurde! Sie darf den kühnen Siegfried mit Ehre lieben."
Sie flehte so lange, bis der König sprach: „Nun wissen Sie, dass ich nie mehr willkommene Gäste gesehen habe. Sie brauchen mich nur sanft zu bitten. Ich werde meine Gesandten zu den beiden schicken, damit sie uns an den Rhein besuchen können. "
Da sprach die Königin: "Bitte sag mir dann, wann du sie holen willst oder zu welcher Zeit unsere lieben Verwandten ins Land kommen werden. Gib mir auch zu wissen, wen du dorthin schicken wirst."
"Das werde ich", sagte der Prinz. "Ich werde dreißig meiner Männer dorthin reiten lassen."
Er ließ diese vor sich herkommen und befahl ihnen, die Nachricht in Siegfrieds Land zu bringen. Zu ihrer Freude gab Brunhild ihnen volles herrschaftliches Gewand.
Da sprach der König: "Ihr Ritter sollt von mir alles sagen, was ich euch dem mächtigen Siegfried und meiner Schwester gebot; dies sollt ihr nicht verschweigen: dass niemand in der Welt sie mehr liebt, und bittet sie beide, zu kommen uns an den Rhein. Dafür werde ich und meine Herrin immer zu Diensten sein. Am nächsten Mittsommertag werden er und seine Männer hier auf viele blicken, die ihnen gern große Ehre erweisen würden. Grüß dem König Siegmund meine Grüße, und Sagen Sie, dass ich und meine Verwandten immer noch seine Freunde sind, und sagen Sie auch meiner Schwester, dass sie nicht reitet, um ihre Verwandten zu sehen.
Brunhild und Ute und alle Damen, die bei Hofe gefunden wurden, lobten ihre Verdienste um die schönen Damen und die vielen tapferen Männer in Siegfrieds Land. Mit Zustimmung der Verwandten des Königs machten sich die Boten auf den Weg. Sie ritten als Wanderritter; ihre Pferde und ihr Zubehör waren ihnen jetzt gebracht worden. Dann räumten sie das Land auf, denn sie hatten Eile auf der Reise, wohin sie wollten. Der König befahl, die Boten mit Konvois gut zu bewachen. In drei Wochen kamen sie in den Märschen Norwegens ins Land geritten, zu Nibelungens Schloss, wohin sie geschickt wurden. Hier fanden sie den Ritter. Die Reittiere der Boten waren müde von dem langen Weg.
Sowohl Siegfried als auch Gudrun wurde dann gesagt, dass Ritter gekommen seien, die solche Kleidung trugen, wie die Männer in Burgund zu tragen pflegten. Sie sprang von einer Couch, auf der sie sich ausruhte, und bat ein Mädchen, sie ans Fenster zu hieven. Im Hof sah sie den kühnen Gere stehen, ihn und die Gefährten, die dorthin geschickt worden waren. Was für freudige Dinge fand sie dort gegen ihren Herzschmerz! Sie sprach zum König: „Nun siehe, wo sie stehen, die mit dem stämmigen Gere im Hofe wandeln, den mein Bruder uns den Rhein hinunterschickt.
Dann sprach der tapfere Siegfried: "Sie sind bei uns willkommen."
Alle Höflinge rannten dorthin, wo man sie sah. Jeder von ihnen sprach dann der Reihe nach voll freundlich, so gut er konnte, zu den Gesandten. Siegmund, der Herr, freute sich über ihr Kommen. Dann wurden Gere und seine Männer untergebracht, und die Männer baten, ihre Rosse zu übernehmen. Die Boten begaben sich dann dorthin, wo Herr Siegfried bei Gudrun saß. Das taten sie, denn sie durften vor Hof gehen. Der Wirt und seine Dame erhoben sich sofort von ihren Plätzen und begrüßten Gere aus dem burgundischen Land mit seinen Gefährten, Günthers Gefolgsleuten. Einer befahl dem mächtigen Gere zu gehen und sich zu setzen.
„Erlauben Sie uns erst unsere Botschaft, ehe wir unsere Plätze einnehmen; lassen Sie uns abgedroschene Fremde dabei stehen was Herrin Ute, deine Mutter, schickt, Giselher, der Jüngling, und auch Herr Gernot und deine liebsten Verwandten, sie haben uns hierher geschickt und empfehlen dir ihren Dienst aus dem burgundischen Land."
"Nun vergelte Gott ihnen," sagte Siegfried; „ich tue ihnen viel Treue und Gutes, wie man es mit Verwandten tun sollte; ihre Schwester tut dasselbe. Ihr müsst uns mehr sagen, ob unsere lieben Freunde zu Hause guten Mutes sind, die Verwandten meiner Dame? Das müsst ihr mich wissen lassen. Wenn ja, werde ich ihnen immer helfen, es pflichtgemäß zu ertragen, bis ihre Feinde meinen Dienst bereuen müssen.“
Da sprach der Markgraf Gere, ein recht guter Ritter: „Sie sind in jeder Tugend von so richtiger Hochstimmung, dass sie dich doch zum Festessen am Rhein einladen Bitte meine Dame, dass sie mit dir kommt, wenn der Winter zu Ende ist. Sie würden dich vor dem nächsten Mittsommertag sehen."
Sprach des treuen Siegfried: "Das kann kaum passieren."
Da antwortete Gere aus dem Burgunderland: „Deine Mutter Ute, Gernot und Giselher haben dir aufgetragen, dass du sie nicht ablehnst. Ich höre täglich jammern, dass ihr so weit weg wohnt, die Nachricht, wenn das sein könnte, dass sie dich wiedersehen würden, das würde ihre Stimmung heben." Diese Nachricht fand die schöne Gudrun gut.
Gere war von ihrer Art; der Wirt forderte ihn auf, Platz zu nehmen, und ließ Wein für die Gäste ausschenken; sie zögerten nicht mehr. Nun war Siegmund da, wo er die Boten sah. Freundlich sagte der Herr zu den Burgundern: "Seid willkommen, Herren Ritter, ihr Männer von Günther. Jetzt hat Siegfried, mein Sohn, Gudrun zum Weib gewonnen, man sollte Sie öfter hier in unserem Land sehen, wenn Sie wollten zeigen Ihre Verwandtschaft."
Sie antworteten, dass sie gerne kommen würden, wenn er käme. Von ihrer Müdigkeit wurden sie mit freudigem Zeitvertreib umhüllt. Männer forderten die Boten auf, Platz zu nehmen, und brachten ihnen Essen, auf das Siegfried großen Wert legen ließ. Sie müssen dort ganze neun Tage bleiben, bis endlich die tapferen Ritter klagten, dass sie es nicht wagten, wieder in ihr Land zu reiten.
Inzwischen hatte König Siegfried seine Freunde holen lassen; er fragte sie, was sie ihnen rieten, ob sie an den Rhein sollten oder nicht. „Mein Verwandter Günther und seinesgleichen haben mich zum Schlemmen holen geschickt. Nun würde ich gerne satt werden, aber sein Land liege zu weit weg. Sie bitten auch Gudrun, dass sie mit mir reist. Nun raten Sie, liebe Freunde, auf welche Weise sie dorthin reiten soll. Obwohl ich für sie durch dreißig Länder kämpfen muss, würde Siegfrieds Arm ihnen dort gern dienen."
Da redeten seine Krieger: "Und ihr gedenkt, zum Fest zu reisen, wir werden euch raten, was ihr zu tun habt. Ihr sollt mit tausend Rittern zum Rhein reiten, dann könnt ihr dort im Burgunderland mit Huldigung stehen."
Da sprach Herr Siegmund der Niederlande: "Willst du zum Festmahl, warum willst du es mir nicht bekannt geben? Wenn du es nicht verachtest, werde ich mit dir dorthin reiten und werde hundert Ritter nehmen, womit du deine Bande aufblähen kannst."
„Und willst du mit uns reiten, mein lieber Vater,“ sagte der tapfere Siegfried, „froh soll ich das sein. Innerhalb von zwölft Nächten werde ich meine Ländereien verlassen.“
Alle, die sich danach sehnten, bekamen auch Rosse und Gewand.
Da nun der edle König auf die Reise bedacht war, hießen die Männer die guten und schnellen Gesandten wieder reiten. Er schickte den Verwandten seiner Frau am Rhein eine Nachricht, dass er gerne bei ihrem Festmahl sein würde. Siegfried und Gudrun gaben den Boten, wie das Märchen erzählt, einen solchen Vorrat an Geschenken, dass ihre Pferde sie nicht in ihre Heimat tragen konnten. Ein wohlhabender Mann war er. Fröhlich fuhren sie ihre robusten Wagen vor sich her.
Siegfried und Siegmund stellten ihre Männer auf. Eckewart, der Markgraf, befahl noch zu dieser Stunde Damengewänder aufzusuchen, die besten, die in ganz Siegfrieds Land zu finden waren. Männer bereiten die Sättel und die Schilde vor. Rittern und Damen, die mit ihm von hier fortgehen sollten, wurde gegeben, was sie wollten, damit sie nichts wollten. Er brachte viele herrische Fremde zu seinen Verwandten.
Die Boten stachen schnell auf ihrem Heimweg. Nun war Gere, der Ritter, nach Burgund gekommen und wurde schön begrüßt. Dann stiegen sie von ihren Rossen und den Zeltern vor Günthers Halle ab. Jung und Alt kamen zu ihnen, wie die Leute es tun, um nach der Nachricht zu fragen. Sagte der gute Ritter: "Wenn ich sie dem König sage, bist du ein Hörer."
Mit seiner Kameradschaft ging er dorthin, wo er König Günther fand. Vor Freude sprang der König von seinem Platz. Die schöne Brunhild rief ihnen Gnade zu, dass sie so schnell gekommen waren. Günther sprach zu den Gesandten: "Wie geht es Siegfried, von dem mir so viel Freude widerfahren ist?"
Der tapfere Gere sprach: "Er errötete vor Freude, er und deine Schwester; keine wahrere Botschaft hat je ein Mann an Freunde geschickt, als der Herr Siegfried und auch sein Vater dir geschickt haben."
Da sprach die edle Königin zum Markgrafen: „Nun sag mir, kommt Gudrun zu uns?“
„Sie kommt bestimmt zu dir“, sagte Gere, der Ritter.
Dann bat Ute den Boten, schnell zu ihr zu kommen. An ihrer Frage konnte man wohl bemerken, dass sie gern hörte, ob es Gudrun noch gut ginge. Er erzählte, wie er sie gefunden hatte und dass sie bald kommen würde. Auch die Geschenke, die Siegfried ihnen schenkte, wurden von ihnen bei Hofe nicht verborgen, Gold und Gewand; diese brachten sie den Vasallen der drei Könige zu sehen. Für ihr Vergehen dankten ihnen große Großzügigkeitsleute.
"Er kann leicht große Geschenke machen", sprach dann Hagen; "er konnte seinen ganzen Reichtum nicht vergeuden, und er sollte ja leben. Seine Hand hat sich um den Hort der Nibelungen geSchlossen. Ha, lass ihn nur in das burgundische Land kommen!"
Alle Höflinge waren froh, dass sie kamen. Früh und spät waren die Männer der Heiligen drei Könige beschäftigt. Viele Bänke bauten sie für die Leute auf. Der tapfere Hunolt und der Ritter Sindolt hatten wenig Ruhe. Die ganze Zeit über mussten sie die Stewards und Diener beaufsichtigen und viele Bänke aufstellen. Auch Ortwin half ihnen dabei, und Günther bedankte sich. Rumolt, der Meisterkoch, wie gut er seine Untergebenen beherrschte! Ha, wie viele breite Kessel, Topf und Pfanne sie hatten! Sie bereiteten die Vitille für diejenigen vor, die ins Land kamen.
ABENTEUER XIII
Wie sie zum Fest gereist sind
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Verabschieden wir uns nun von all ihrem Treiben und erzählen, wie Herrin Gudrun und ihre Jungfrauen aus dem Nibelungenland zum Rhein hinabreisten. Niemals trugen Wagen so viele herrschaftliche Gewänder. Sie machten viele Reisekisten reisefertig. Dann ritt Siegfried, der Ritter, und auch die Königin mit ihren Freunden dahin, wo sie auf Freuden hofften. Später brachte es sie alle zu ihrem großen Schaden. Sie ließen Siegfrieds kleines Kind, Gudruns Sohn, zu Hause. Das muss sein. Auf ihrem Weg zum Hofe traf ihn große Trauer. Der Bube sah seinen Vater und seine Mutter nie mehr. Mit ihnen ritt auch Herr Siegmund. Hätte er richtig gewusst, wie es ihm beim Festessen ergehen würde, er hätte nichts davon gesehen. In liebevollen Freunden könnte ihm kein größeres Leid widerfahren.
Boten wurden vorausgeschickt, die die Geschichte erzählten. Dann ritten ihnen mit einer stattlichen Bande viele von Utes Familie und Günthers Gefolgsleuten entgegen. Der Gastgeber hat ihn für seine Gäste angestiftet. Er ging dorthin, wo Brunhild saß und fragte: „Wie hat dich meine Schwester begrüßt, als du in unser Land gekommen bist?“
"Das will ich gern", sagte sie, "denn ich habe guten Grund, ihr Freundin zu sein."
Der mächtige König sprach weiter: „Sie kommen morgen früh zu uns; wenn ihr sie grüßt, macht euch schnell an die Arbeit, damit wir sie nicht im Schloss aufhalten.“
Sofort befahl sie ihren Jungfrauen und Damen, schöne Kleider zu suchen, die beste, die sie hatten, die ihre Schleppe vor den Gästen tragen sollte. Man kann leicht sagen, sie taten dies gerne. Auch Günthers Männer beeilten sich, ihnen zu dienen, und um ihn versammelte das Heer alle seine Ritter. Dann ritt die Königin in fürstlicher Weise aus und die Begrüßung der willkommenen Gäste erfolgte mit Laune. Mit welcher großen Freude haben sie sie aufgenommen! Es kam ihnen vor, als hätte Herrin Gudrun Herrin Brunhild nicht so schön im burgundischen Land begrüßt. Diejenigen, die sie noch nie gesehen hatten, lernten die gehobene Stimmung kennen.
Jetzt war Siegfried mit seinen Gefolgsleuten gekommen. Man sah die Helden in unhandlichen Banden auf der Ebene hin und her gehen. Niemand konnte ihn dort vor dem Gedränge und dem Staub schützen.
Als der Landesfürst Siegfried und Siegmund erblickte, wie liebevoll sprach er: "Nun sei mir und allen meinen Freunden herzlich willkommen.“
"Nun vergelte Gott Ihnen," sagte Siegmund, der Ehre suchende Mann; "mein Sohn Siegfried hat dich zu einem Verwandten gewonnen, mein Herz hat mich gedrängt, dich zu besuchen."
Darauf sprach Günther: "Nun ist mir dadurch Freude passiert."
Siegfried wurde mit viel großer Verehrung empfangen, wie es ihm geziemt; keiner zeigte ihm dort Hass. Giselher und Gernot halfen dabei mit großer Höflichkeit. Ich denke, noch nie wurden Gäste so freundlich begrüßt.
Dann näherten sich die Frauen der beiden Könige. Viele Sättel wurden geleert, da schöne Damen von ritterlichen Händen auf die Grasnarbe gehoben wurden. Wie beschäftigt waren die, die den Damen gerne dienten! Die lieblichen Weiber kamen nun näher, und mancher Ritter war vergnügt, dass zwischen den beiden ein so schöner Gruß ging. Dann sah man eine große Schar von Kriegern neben den hochgeborenen Jungfrauen stehen. Die herrschaftliche Menge fasste sich an der Hand. Viele höfliche Verbeugungen waren zu sehen und liebevolle Küsse von schönen Damen. Das gefiel den Gefolgsleuten von Günther und Siegfried gut zu sehen. Sie boten jetzt nicht mehr, sondern ritten in die Stadt. Der Wirt bat seine Gäste, ihnen zu zeigen, dass sie alle gern im burgundischen Land sahen. Viele königliche Turniere fanden vor den hochgeborenen Jungfrauen statt. Auch Hagen von Tronje und Ortwin stellten ihr Können unter Beweis. Man durfte nicht ungetan lassen, was sie befehlen würden. Viel Dienst wurde von ihnen für die willkommenen Gäste geleistet. Vor dem Burgtor hörte man viele Schilde von Stößen und Schlägen erschallen. Der Wirt und seine Gäste blieben lange draußen, oder sie kamen jemals hinein. Für sie vergingen die Stunden mit ihren Sportarten wie im Fluge. Fröhlich ritten sie vor dem königlichen Palast. Viele gerissene Gehäuse aus gutem Stoff und gut geschnitten sah man zu beiden Seiten von den Sätteln der schönen Damen hängen.
Dann kamen Günthers Gefolgsleute. Männer baten die Fremden schnell zu ihrer Dienstbarkeit zu führen. Zuweilen sah man, wie Brunhild Herrin Gudrun ansah, die schön vorüberging. Ihre Farbe gegen das Gold gab den Glanz auf liebliche Weise zurück. In Worms hörte man von allen Seiten die Höflinge rufen. Günther bat Dankwart, seinen Marschall, sie in seine Obhut zu nehmen, der dann das Gefolge in guter Weise unterbrachte. Man ließ sie drinnen essen und draußen leben. Nie wurden fremde Gäste besser betreut. Die Männer gaben ihnen gerne alles, wonach sie sich sehnten; Der König war so reich, dass ihm kein Wunsch verwehrt blieb. Männer bedienten sie freundlich, ohne allen Hass. Der Wirt nahm nun mit seinen Gästen am Tisch Platz. Einer bat Siegfried, dort zu sitzen, wo er zuvor gesessen hatte. Dann ging mancher stattliche Mann mit ihm zu den Sitzen. Zwölfhundert Krieger saßen an seinem runden Tisch. Brunhild meinte, ein Vasall könne nicht mächtiger sein als er; doch war sie ihm immer noch so freundlich, dass sie seinen Tod nicht wünschte.
An einem Abend, an dem der König an der Tafel saß, waren viele kostbare Gewänder mit Wein durchnässt, als die Diener sie an den Tischen hingen. Voller Dienst wurde dort mit Eifer gegeben. Wie es bei Festen seit langem üblich war, baten die Männer die Damen und die Jungfrauen, eine angemessene Unterkunft zu erhalten. Von woher sie kamen, der Wirt zeigte ihnen den guten Willen. Man ehrte sie alle mit guten Ehren.
Als die Nacht zu Ende war und der Tag erschien, funkelte mancher Edelstein aus den Kisten auf schönem Zeug, wie es von Frauenhand berührt wurde. Manch herrschaftliches Gewand wurde hervorgeholt. Oder war der Tag schon ganz angebrochen, kamen viele Ritter und Knappen vor die Halle. Dann erhob sich eine fröhliche Flucht vor der Frühmesse, die für den König gesungen wurde. Dort ritten junge Helden so gut, dass der König ihnen Gnade zurief. Manch eine Trompete ertönte laut vorüber, und der Lärm von Trommeln und Flöten wurde so groß, dass die weite Stadt Worms von diesem Klang widerhallte. Die hochmütigen Helden ritten sie überall hin. Dann erhob sich im Land hohes ritterliches Spiel von manchem tapferen Helden; man sah eine große Vernichtung von ihnen, deren Jugendherzen hoch schlugen, und mancher adrette Ritter und ein Guter standen mit Schild bewaffnet da. An den Tafeln saßen die hochgeborenen Damen und viele hübsche Jungfrauen, gekleidet in tapferer Kleidung. Sie beobachteten den Zeitvertreib der vielen tapferen Männer. Der Gastgeber selbst hat sich mit seinen Freunden dort hingelegt. So verbrachten sie die Zeit, die alles andere als lang schien.
Dann hörte man aus der Kuppel den Klang vieler Glocken. Die Zelter kamen, die Damen ritten davon; aber mancher kühne Mann folgte den edlen Königinnen. Sie stiegen auf dem Grün vor dem Münster aus; Brunhild war noch immer freundlich zu ihren Gästen. Kronen tragend betraten sie die geräumige Kirche. Später wurde ihre Liebe getrennt, was großen Hass auslöste. Als sie die Messe gehört hatten, ritten sie mit vielen Ehren wieder davon und sahen bald fröhlich zu Tisch gehen. Ihre Freude am Festessen ließ erst am elften Tag nach.
ABENTEUER XIV
Wie sich die Königinnen gegenseitig beschimpften.
An einem Tag vor der Vesper entstand ein großer Aufruhr, den viele Ritter am Hofe anrichteten, wo sie ihre ritterlichen Spielchen zum Zeitvertreib ausübten, und eine große Schar von Männern und Frauen eilte dorthin, um sie zu bestaunen. Die königlichen Königinnen hatten sie zusammen gesetzt und von zwei anbetenden Rittern gesprochen.
Da sprach die schöne Gudrun: "Ich habe einen Mann, der von Rechts wegen über alle diese Königreiche regieren soll."
Sprach Herrin Brunhild: "Wie könnte das sein? Wenn niemand anders lebte als er und du, dann könnten diese Königreiche seine Herrschaft besitzen, aber solange Günther lebt, kann dies niemals passieren."
Gudrun antwortete: „Nun siehst du, wie er steht, wie königlich er vor den Rittern wandelt, wie der Mond vor den Sternen?“
Sagte Herrin Brunhild: "Wie stattlich auch dein Gemahl sei, wie würdig und schön, dennoch musst du dem Ritter Günther, deinem edlen Bruder, die Palme gewähren. Erkenne eine Wahrheit, er muss über alle Könige gestellt werden."
Da sprach Gudrun wieder: „So tapfer ist mein Mann, dass ich ihn nicht ohne Grund gelobt habe. Seine Verehrung ist in vielen Dingen groß.“
"Wahrlich, du darfst es mir nicht übel nehmen, Gudrun, denn ich habe nicht ohne Grund so geredet. Ich hörte sie beide beteuern, als ich sie zuerst sah, und der König war Sieger gegen mich in den Spielen, und als er meine Liebe so ritterlich gewonnen hatte, dass er Lehnsmann des Königs war, und Siegfried selbst erklärte dasselbe.“
Da redete die schöne Gudrun: „Ich hätte mich denn geirrt. Wie konnten meine edlen Brüder so gewirkt haben, dass ich eine bloße Vasallenbraut wäre?"
"Ich werde es nicht lassen", sagte die Frau des Königs. "Warum sollte ich so manchen Ritter aufgeben, der uns mit dem Krieger Dienste schuldet?"
Gudrun, die vorbeiziehende Schöne, wuchs vor Wut. „Du musst darauf verzichten, dir jemals die Dienste eines Vasallen zu leisten; er ist würdiger als mein Bruder Günther, der volle Edelmann. Du musst zurücknehmen, was ich dich sagen hörte so viel Macht über uns beide, warum hat er dir so lange keinen Tribut gezahlt. Mit Recht sollte mir dein überheblicher Stolz erspart bleiben."
"Du bettest dich zu hoch," sprach die Frau des Königs. "Ich würde gerne sehen, ob Männer dich in so hoher Ehre halten wie ich."
Die Damen wurden beide wunderbar wütend. Da sprach die Dame Gudrun: „Das muss nun geschehen. Nun hast du meinen Gemahl zu deinem Lehnsmann erklärt, jetzt müssen die Männer der beiden Könige heute erkennen, ob ich es wagte, vor der Königin zur Kirche zu gehen, dass ich edel und frei bin und dass mein Mann würdiger ist als deiner, und ich selbst werde damit nicht besteuert. Du sollst heute bemerken, wie deine Lehnsfrau vor den Rittern des Burgunderlandes vor Hof geht. Ich selbst werde angebeteter sein als jede Königin, die jemals eine Krone trug." Großer Hass erhob sich dann zwischen den Damen.
Da antwortete Brunhild: "Willst du nicht meine Lehnsfrau sein, so musst du dich mit deinen Damen von meinem Gefolge trennen, wenn wir in die Kirche gehen."
Darauf antwortete Gudrun: "Im Glauben soll das geschehen."
„Nun rüstet euch, meine Jungfrauen“, sprach Siegfrieds Frau. "Ich muss ohne Vorwurf hier sein. lass dies heute sehen, und du hast reiches Zeug. Brunhild wird gerne leugnen, was sie hier abgewendet hat."
Sie brauchten nicht viel zu bieten, aber sie suchten reiche Gewänder, und manche Dame und Magd kleideten sie gut. Da ging die Frau des edlen Königs mit ihrem Gefolge aus. Auch die schöne Gudrun war gut gekleidet und hatte dreiundvierzig Mädchen bei sich, die sie hierher an den Rhein gebracht hatte. Sie trugen helle, arabische Gewandungen, und so brachten sie die schönen Jungfrauen zum Münster. Alle Männer Siegfrieds erwarteten sie vor dem Haus. Das Volk hatte sich verwundert, woher es zufällig kam, dass die Königinnen so gespalten waren, dass sie nicht wie zuvor zusammen gingen. Darunter litt später mancher Krieger in großer Not. Hier vor dem Münster stand Günthers Frau, während mancher gute Ritter sich mit den hübschen Damen vergnügte, die sie dort erspähten.
Dann kam die Dame Gudrun mit einer großen und edlen Schleppe. Welche Kleider auch immer die Töchter edler Ritter getragen haben, dies war nur der Wind gegen ihr Gefolge. Sie war so reich an Gütern, dass Gudrun es tat, was die Frauen von dreißig Königen nicht leisten konnten. Man würde es sich wünschen, aber er konnte nicht behaupten, dass Männer jemals so kostbare Kleider gesehen hatten, wie sie zu dieser Zeit ihre hübschen Mädchen trugen. Gudrun hatte es nicht getan, außer um Brunhild zu verärgern. Sie trafen sich vor dem geräumigen Münster. Durch ihren großen Hass forderte die Hausherrin in böser Weise Gudrun auf: "Wahrlich, kein Vasall sollte je vor der Königin wandeln."
Da sprach die schöne Gudrun (wütend war ihre Stimmung): "Hättest du deinen Frieden halten können, es wäre gut für dich. Du hast dich und deinen schönen Körper entehrt am König?"
"Wen nennst du hier entehrt?" sprach die Königin.
„Das nenne ich dich“, sagte Gudrun. „Deine schöne Person wurde zuerst von Siegfried gestreichelt, meinem lieben Gemahl. gewiss, nicht mein Bruder war es, der deine Jungfernschaft gewonnen hat. Wohin könnte dein Verstand wandern? Es war ein böser Trick deines Lehnsmannes. Ich höre dich klagen ohne guten Grund", sagte Gudrun.
"Ich glaube", sprach dann Brunhild, "Günther wird davon hören."
"Was geht mich das an?" sagte Gudrun. "Dein Stolz hat dich betrübt. Mit Worten hast du mich für deinen Dienst beansprucht. Wisse, bei meiner Treue, es wird mich immer betrüben, denn ich werde nicht mehr dein treuer Freund sein."
Da weinte Brunhild. Gudrun verspätete sich nicht mehr, sondern betrat mit ihrem Gefolge vor der Königin das Münster. So entstand großer Hass, aus dem helle Augen trüb und feucht wurden.
Was die Männer dort im Dienste Gottes taten oder sangen, die Zeit schien Brunhild viel zu lang, denn sie war von Herzen und Laune traurig. Mancher tapfere Ritter und ein guter muss später diesen Tag bereuen. Brunhild mit ihren Damen ging jetzt hinaus und blieb vor dem Münster stehen. Ihr Gedanke: „Gudrun muss mir noch mehr erzählen, was mir diese kluge Frau so laut aufgeladen hat.“
Nun kam die edle Gudrun mit so manchem tapferen Lehnsmann. Herrin Brunhild sprach: „Bleib eine Weile stehen. Du hast mich zu einer Entehrten erklärt, das musst du sehen.“
Da sprach die Dame Gudrun: „Du hättest mich passieren lassen sollen.“
Brunhild hatte noch nie einen so schlechten Tag erlebt. Sie sprach: „Dieser kostbare Goldreifen wurde mir gestohlen und ist mir auf böse Weise lange Zeit ganz verborgen gewesen.“
Beide Damen waren nun in bitteren Zorn verfallen.
Gudrun antwortete: „Ich will nicht Diebin heißen. Du hättest besser geschwiegen, und deine Ehre ist dir teuer. Gewiss, mein Siegfried wurde dein Herr."
Sie trug die Seidenschnur von Ninive, die mit Edelsteinen besetzt war; in der Tat war diese schön genug. Als Brunhild es erspähte, fing sie an zu weinen. Günther und alle Burgunder müssen das jetzt erfahren.
Da sprach die Königin: „Lass den Prinzen vom Rheinland herkommen. Ich will ihn hören lassen, wie seine Schwester mich verspottet hat.“
Der König kam mit Rittern, und als er seine Geliebte weinen sah, wie sanft sprach er: "Bitte sagen Sie mir, liebe Dame, wer hat Ihnen etwas getan?"
Sie antwortete dem König: „Ich muss unglücklich stehen; deine Schwester möchte mich von allen meinen Ehren trennen.“
Sprach König Günther: "Dann hat sie Böses getan."
„Sie trägt hier meinen Gürtel, den ich verloren habe, und meinen Ring aus rötlichem Gold. "
König Günther sprach: "Llass ihn herkommen. Er muss uns hören lassen, ob er sich damit rühmt, oder er muss leugnen, der Held der Niederlande." Man bat sofort Gudruns Liebsten zu holen.
Als Siegfried die zornigen Damen sah (er weiß nichts von der Geschichte), wie schnell sprach er dann: "Ich möchte gerne wissen, warum diese Damen weinen, oder warum mich der König holen ließ."
Da sprach König Günther: „Es tut mir wirklich weh. Meine Frau Brunhild hat mir hier eine Geschichte erzählt, dass du dich gerühmt hast, der erste zu sein, der ihren schönen Körper in deine Arme schloss; diese Frau Gudrun, deine Frau, sagt es."
Da sprach Herr Siegfried: "Und sie hat diese Geschichte erzählt, sie wird es bereuen, oder ich kehre jemals um, und ich werde mich vor allen deinen Männern mit feierlichen Eiden klarmachen, dass ich ihr dies nicht gesagt habe."
Sagte der König des Rheinlandes: "Lass das sehen. Der Eid, den du leistest, und lass ihn jetzt leisten, wird dich von allen falschen Anschuldigungen befreien."
Sie forderten die stolzen Burgunder auf, einen Ring zu bilden. Siegfried, der Mutige, streckte die Hand zum Eid aus; dann sprach der mächtige König: "Deine große Unschuld ist mir so bekannt, dass ich dich von dem befreien will, was dich meine Schwester beschuldigt und sagt, du hast dies nie getan."
Siegfried antwortete: "Wenn es meiner Dame etwas ersparen sollte, Brunhild so traurig gemacht zu haben, wird mir das sicher grenzenlosen Kummer bereiten."
Dann sahen sich die lustvollen Ritter und Guten an. „Man soll Frauen so erziehen“, sprach Siegfried, der Ritter, „dass sie hochmütige Worte unausgesprochen lassen. Verbiete es deiner Frau, und ich werde es mit meinen tun."
Viele schöne Damen wurden von der Rede gerührt. Brunhild trauerte so sehr, dass es die Männer des Königs Günther zu Mitleid bewegte. Dann kam Hagen von Tronje zu seiner souveränen Dame. Er fand sie weinend und fragte, welchen Kummer sie habe. Sie erzählte ihm dann die Geschichte. An Ort und Stelle gelobte er, Gudruns Herrn solle es schmerzlich bereuen, sonst würde er sich nicht mehr freuen. Ortwin und Gernot Schlossen sich ihrer Unterredung an und diese Helden rieten Siegfrieds Tod. Auch Giselher, der Sohn der edlen Ute, kam hierher. Als er das Gespräch hörte, sprach er ganz wahr: „Ihr treuen Ritter, warum tut ihr das? Siegfried hat so viel Hass nicht verdient, dass er deshalb sein Leben verlieren sollte.“
"Sollen wir denn einen Kuckuck großziehen?" antwortete Hagen; "so gute Ritter würden davon nur wenig Ehre gewinnen. Weil er sich meiner Lehnsdame rühmt, werde ich lieber sterben, wenn es ihn nicht sein Leben kostet."
Da sprach der König selbst: „Er hat uns nur Liebe und Ehre erwiesen, also lass ihn leben. Was soll es, wenn ich jetzt den Ritter hassen sollte?“
Ritter Ortwin von Metz sprach dann: "Seine große Tapferkeit wird ihm nichts nützen. Wenn mein Herr es erlaubt, werde ich ihm alles Böse antun."
Die Helden hatten also ohne Grund eine Fehde gegen ihn erklärt. Darauf folgte keiner, außer dass Hagen Ritter Günther die ganze Zeit riet, dass, wenn Siegfried nicht mehr lebte, viele königliche Länder seine Herrschaft besitzen würden. Darüber wurde der König traurig, also ließen sie es ruhen.
Ein Turnier war noch einmal zu sehen. Ha, welch dicke Lanzen haben sie vor dem Münster in Gegenwart von Siegfrieds Frau zersplittert, sogar bis in den Saal! Genug von Günthers Männern war jetzt im Zorn. Der König sprach: "Lass diese mörderische Wut sein, er ist zu unserer Ehre und zu unserer Freude geboren. Dann ist der wunderbar kühne Mann auch so wild von Kraft, dass niemand mit ihm mithalten würde, wenn er es bemerkte."
„Nein, er nicht,“ sprach Hagen dann, „Ihr dürft ruhig stillhalten; ich will es heimlich herbeiführen, dass er Brunhildes Tränen bereute. Gewiss, Hagen hat mit ihm für alle Zeit gebrochen.“
Dann sprach König Günther: "Wie könnte das passieren?"
Darauf antwortete Hagen: „Ich lasse dich hören. Wir werden Boten, die hier niemand kennt, bitten, in unser Land zu reiten, uns offen den Krieg zu erklären deine Männer werden das Feld erobern. Wenn das getan ist, wird er geloben, dir zu dienen, und dadurch wird er sein Leben verlieren.“
Der König folgte seinem Lehnsmann Hagen in böser Weise. Diese auserwählten Ritter planten große Treulosigkeit, oder jemals war jemand vorsichtig. Durch den Streit zweier Frauen kam so mancher Held ums Leben.
ABENTEUER XV
Wie Siegfried verraten wurde.
Am vierten Morgen sah man zweiunddreißig Männer vor Hof reiten, und dem mächtigen Günther wurde die Geschichte erzählt, der Krieg sei erklärt worden. Die schlimmsten Leiden trafen schöne Frauen aus einer Lüge. Sie erhielten die Erlaubnis, vor den König zu treten und zu sagen, sie seien Lüdegers Männer, die Siegfrieds Hand zuvor besiegt und als Geiseln in Günthers Land gebracht hatte. Dann begrüßte er die Boten und forderte sie auf, sie zu setzen. Einer von ihnen sprach: "Mein Herr, bitte lasst uns stehen, bis wir die Botschaft gesagt haben, die wir euch tragen. Dies weißt du, du hast von einer Wahrheit so manchen Muttersohn als Feind. Liudegast und Liudeger, denen du einst schwere Wunden zugefügt hast." , erkläre eine Fehde gegen dich und habe vor, mit einer Armee in dieses Land zu reiten." Der König wurde wütend, als er diese Geschichte hörte.
Männer baten die Meineidiger zu ihren Unterkünften zu führen. Wie konnte sich Siegfried oder irgendjemand sonst, gegen den sie sich verschworen hatten, gegen ihre List wehren? Das hat ihnen später allen großen Kummer bereitet. Der König ging flüsternd mit seinen Freunden umher; Hagen von Tronje ließ ihn nie ruhen. genug von den Gefolgsleuten des Königs hätte den Streit gern beigelegt, aber Hagen wollte seinen Plan nicht aufgeben. Eines Tages fand Siegfried sie flüsternd. Der Held der Niederlande gan fragt: „Wie geht es dem König und seinen Männern so traurig?“
Da sprach König Günther: "Ich bin zu Recht traurig. Liudegast und Liudeger haben mich zum Krieg herausgefordert; sie wollen offen in mein Land reiten."
Darauf sagte der kühne Ritter: „Siegfrieds Hand wird dies mit Eifer verhindern, wie es all deinen Ehren geziemt mein Haupt dein Versprechen davon. Ihr und eure Krieger sollen zu Hause bleiben und mich ihnen entgegenreiten lassen mit denen, die ich habe. Ich werde euch sehen lassen, wie gern ich euch diene. Dies weiß, durch mich wird es böse mit euch gehen Feinde."
"Gut ist mir von dieser Nachricht," sprach dann der König, als ob er sich ernsthaft über diese Hilfe freute. Mit List verneigte sich der Treulose tief.
Sprach Herr Siegfried: "Ihr sollt kleine Sorge haben."
Dann machten sie sich mit den Bewaffneten für die Reise bereit. Dies geschah, damit Siegfried und seine Männer es sehen konnten. Auch er forderte die Niederländer auf, sie fertig zu machen. Siegfrieds Krieger suchten kriegerisches Zeug auf. Da sprach der tapfere Siegfried: "Mein Vater Siegmund, du musst hier bleiben. Wir kehren in Kürze hierher zum Rhein zurück, und Gott schenke uns Glück. Du musst hier mit dem König fröhlich sein."
Sie banden ihre Fahnen fest, als wollten sie fortfahren, und es gab viele von Günthers Männern, die nicht wussten, warum dies geschah. An Siegfrieds Seite war eine große Massentrottung zu beobachten. Sie banden ihre Helme und ihre Brustpanzer an die Rosse, und mancher dicke Ritter machte sich bereit, das Land zu verlassen. Dann suchte Hagen von Tronje Gudrun und bat um Erlaubnis; sonst würden sie das Land aufheben.
„Nun gut,“ sprach Gudrun, „dass ich einen Gatten gewonnen habe, der es wagt, meine liebende Verwandtschaft so gut zu beschützen, wie es hier mein Herr Siegfried tut Hagen, denk daran, dass ich dir gern diene und deinen Hass noch nie ertragen habe. Vergelte mir das jetzt in meinem lieben Gatten. lass ihn nicht leiden, wenn ich Brunhild etwas angetan habe“, sprach die edle Frau. "Außerdem hat er mich seitdem schwarz und blau geschlagen; der tapfere Held und ein guter hat gut gerächt, dass ich jemals sprach, was ihr Herz betrübte."
„Ihr werdet nach einigen Tagen wieder Freunde sein. Gudrun, liebe Dame, bitte sagt mir, wie ich euch in eurem Mann Siegfried dienen kann.“
"Ich sollte ohne alle Furcht sein", sagte die edle Dame, "dass sich jemand im Kampf das Leben nehmen würde, wenn er nicht seiner überheblichen Laune folgte; dann waren der kühne Ritter und ein Gutes sicher."
„Herrin“, sprach Hagen dann, „und Sie meinen, dass man ihn verwunden könnte, lassen Sie mich wissen, mit welcher Kunst ich das verhindern kann.“
Sie sprach: „Du bist mein Verwandter, und ich bin dein.“ Sie machte ihn mit Geschichten bekannt, die besser unausgesprochen geblieben waren. Sie sprach: "Mein Mann ist tapfer und stark genug. Als er den Drachen auf dem Hügel tötete, badete der lustvolle Krieger ihn einer Wahrheit im Blut, so dass ihn seither keine Waffe mehr im Kampf traf. Fürchte, wann immer er im Kampf steht und viele Wurfspeere von Heldenhänden geworfen werden, dass ich meinen lieben Gatten verliere. Ach, wie oft leide ich um Siegfrieds willen! Lieber Verwandter, in der Hoffnung, dass du dich hältst! treu mit mir, ich werde dir sagen, wo man meinen lieben Herrn verletzen kann. Ich lasse dich dies hören, es ist im Glauben getan. Wenn das heiße Blut aus dem Drachen sprudelte. Seine Wunden und der kühne Held und ein Gut darin badeten ihn, ein breites Lindenblatt fiel zwischen seine Schulterblätter. Deshalb habe ich große Angst, dass ihn die Menschen dort schneiden."
Dann sprach Hagen von Tronje: "Nähe ein kleines Zeichen auf seinen Mantel, damit ich weiß, wo ich ihn bewachen muss, wenn wir im Kampf stehen."
Sie hat geweint, um ihren Ritter zu retten, aber es wurde bis zu seinem Tod getan. Sie sprach: "Mit feiner Seide werde ich ein geheimes Kreuz an sein Gewand nähen. Dort, Ritter, muss deine Hand meinen Mann bewachen, wenn der Streit ist und er im Kampf vor seinen Feinden steht."
„Das werde ich wohl, liebe Herrin“, erwiderte Hagen dann.
Die Dame meinte, es würde ihm alles abverlangen, aber Gudruns Mann wurde dadurch verraten. Hagen nahm dann Abschied; fröhlich schied er von hier. Der Lehnsmann des Königs war fröhlich. Niemals wird ein Krieger so falsche Ratschläge geben, wie er es getan hat, als Gudrun auf seine Treue vertraute.
Am nächsten Morgen ritt Siegfried mit tausend seiner Männer fröhlich aus. Er meinte, er solle den Kummer seiner Verwandten rächen. Hagen ritt ihm so nahe, dass er seine Kleider begUtechten konnte. Als er das Schild sah, schickte er heimlich zwei seiner Männer, die eine andere Geschichte erzählen sollten: dass Günthers Land noch Frieden haben sollte und dass Liudeger sie dem König geschickt hatte. Wie viel Siegfried ritt jetzt wieder nach Hause, oder hatte er jemals das Unrecht seiner Verwandten gerächt! Günthers Männer konnten ihn kaum zurückweisen. Er ritt dann zum König; der Gastgeber gan danken ihm. „Nun vergelte Gott dir deinen Willen, Freund Siegfried, dass du bereitwillig tust, was ich dir sage. Dafür werde ich dir immer dienen, wie ich es mit Recht tun sollte. Ich vertraue dir mehr als allen meinen Freunden von diesem Streifzug möchte ich auf Bären- und Wildschweinjagd in den Vogesenwald reiten, wie ich es oft getan habe." dass Hagen, der treue Ritter, geraten hatte. „Allen meinen Gästen sei gesagt, dass wir beizeiten reiten. Diejenigen, die mit mir jagen wollen, müssen sie vorbereiten. Wenn jemand zu Hause bleibt, um den Damen den Hof zu machen, gefällt mir das auch."
Dann sprach Herr Siegfried herrschaftlich: "Und ihr wollt jagen, ich würde gerne mit euch gehen. Betet, leiht mir einen Jäger und ein Pferd, und ich will zu den Kiefern reiten."
"Werden Sie nur eins haben?" sprach der König gleich. "Ich leihe es dir, und du wirst vier Männer, denen Wald und Wege bekannt sind, wo das Wild zu gehen pflegt, und die dich das Lager nicht verpassen lassen."
Dann ritt der volllustige Krieger zu seiner Frau, während Hagen dem König schnell erzählte, wie er gedenke, den tapferen Ritter zu fangen. Ein Mann sollte niemals eine solche Treulosigkeit anwenden.
ABENTEUER XVI
Wie Siegfried ermordet wurde.
Günther und Hagen, die vorüberziehenden kühnen Ritter, ließen treulos im Walde jagend schreien, mit scharfen Speeren würden sie Wildschweine und Bären und Büffel jagen. Was könnte mutiger sein? Mit ihnen ritt Siegfried in herrschaftlicher Gestalt; viele Arten von Lebensmitteln nahmen sie mit. An einem kühlen Frühling verlor er später sein Leben, dem Brunhild, die Frau des Königs Günther, geraten hatte. Der kühne Ritter ging dann dorthin, wo er Gudrun fand. Sein kostbares Jagdgewand und das seiner Kameradschaft waren bereits an die Sumpfer gebunden, denn sie würden den Rhein überqueren. Nie hätte Gudrun trauriger sein können. Er küsste seine Liebe auf ihren Mund. „Gott lass mich dich sehen, Frau, noch gesund und lass mich auch deine Augen sehen. Du sollst Zeitvertreib mit deinen liebenden Verwandten haben. Ich darf nicht zu Hause bleiben.“
Dann dachte sie an die Geschichte, die sie Hagen erzählt hatte, obwohl sie kein Wort zu sagen wagte. Die edle Königin begann zu bereuen, dass sie jemals geboren wurde. Herr Siegfrieds Frau weinte über die Maßen. Sie sprach zu dem Ritter: "Lass deine Jagd sein. Ich hatte letzte Nacht einen bösen Traum, wie zwei Wildschweine dich über die Heide jagten; dann wurden Blumen rot von verschiedenen Plänen und ob wir nicht einige versäumt haben, die uns feindseligen Hass entgegenbringen könnten.“
Er sprach: "Liebe Geliebte, ich komme in ein paar Tagen wieder. Ich wüsste hier nichts von Leuten, die mich Hassen. Alle deine Verwandten seien meine Freunde, und ich habe es auch nicht verdient, wie andere Ritter."
„Nein, nein, Herr Siegfried, in Wahrheit fürchte ich deinen Fall. Ich hatte letzte Nacht einen bösen Traum, wie zwei Berge auf dich fielen. Ich sah dich nie mehr."
In seine Arme schloss er seine höfliche Frau und küsste sie zärtlich. Dann verabschiedete er sich in kurzer Zeit und trennte sich. Leider sah sie ihn nie wieder gesund.
Dann ritten sie von dort in einen tiefen Wald zum Zeitvertreib. Viele kühne Ritter folgten Günther und seinen Männern, aber Gernot und Giselher blieben zu Hause. Vor ihnen wurden viele beladene Sumpfschiffe über den Rhein geschickt, die der Jagdgenossenschaft Brot und Wein, Fleisch und Fisch und viele andere Dinge trugen, die ein so mächtiger König mit Recht haben könnte. Sie befahl den stolzen Jägern und kühn Halt vor einem grünen Wald gegenüber den Wildbahnen, auf einer vorbeiziehenden breiten Lichtung, wo sie jagen sollten. Dem König wurde mitgeteilt, dass auch Siegfried gekommen sei. Die Jagdgenossenschaft nahm nun auf allen Seiten Stellung. Da fragte der kühne Ritter, der stämmige Siegfried: "Ihr Helden mutig und tapfer, wer soll uns zum Wild im Wald führen?"
„Lasst uns uns trennen,“ sprach Hagen, „ehe wir die Jagd beginnen. Dadurch wissen meine Herren und ich vielleicht, wer der beste Jäger auf dieser Waldreise ist. lasst uns Volk und Jagdhunde aufteilen und jede Wendung auflisten lassen jagt die Besten, dafür haben wir unseren Dank." Kurz darauf baten die Jäger einen anderen.
Dann sprach Herr Siegfried: "Ich brauche keine Hunde außer einem Brach, der darauf trainiert wurde, die Spur der Tiere durch den Kiefernwald zu erkennen." Sprach Gudruns Ehemann: "Wir finden das Wild."
Dann nahm ein alter Jäger einen guten Spürhund und brachte den Herrn in kurzer Zeit dorthin, wo viele Tiere gefunden wurden. Was auch immer aus seinem Versteck aufstieg, das jagten die Kameraden, wie es gute Jäger immer noch tun. Was auch immer die Brach anfing, der kühne Siegfried, der Held der Niederlande, tötete mit seiner Hand. Sein Pferd lief so hart, dass ihm niemand entkam. Bei der Jagd gewann er vor allem den Preis. Stark genug war er in allen Dingen. Das Tier, das er mit seinen Händen tötete, war das erste, ein mächtiger Eber; danach fand er bald einen monströsen Löwen satt. Als der Bube dies von seinem Lager aus anfing, schoss er es mit seinem Bogen, in den er einen vollen scharfen Pfeil gelegt hatte. Nach dem Schuss lief der Löwe nur drei Grenzen. Die Jagdgenossenschaft dankte Siegfried. Danach tötete er schnell einen Büffel und einen Elch, vier starke Ur-Ochsen und einen wilden Bären. Sein Pferd trug ihn so schnell, dass ihm nichts entging, noch konnten Hirsche oder Hirschkühe ihm ausweichen. Dann fand der Spürhund einen mächtigen Eber; als er zu fliehen anfing, da kam sogleich der Meister der Jagd und begegnete ihm auf seinem Weg. Zornig rannte der Eber gegen den tapferen Helden, aber Gudruns Mann erschlug ihn mit seinem Schwert. Ein anderer Jäger hätte diese Tat vielleicht nicht so leicht gemacht. Als er ihn geschlagen hatte, banden sie den Spürhund an; seine reiche Beute war den Burgundern bald bekannt.
Dann sprach sein Jäger: „Herr Siegfried, wenn es so sein könnte, lassen Sie uns einen Teil der Tiere am Leben lassen.“
Darauf der tapfere Ritter lächelte ein kühnes Lächeln. Dann hörte man von allen Seiten Männerrufe und Hundegebell; so groß war der Lärm, dass sowohl Hügel als auch Kiefernwälder mit dem Klang widerhallten. Die Jäger hatten volle vier und zwanzig Rudel losgelassen. Dann müssen viele vorbeiziehende Tiere ihr Leben verlieren. Jeder Mann versuchte es zu bewerkstelligen, dass die Männer ihm den Preis der Jagd geben sollten; das konnte nicht sein, denn der tapfere Siegfried stand bereits am Feuer. Die Jagd war vorbei, und doch noch nicht ganz. Diejenigen, die zum Lagerfeuer wollten, brachten viele Tierhäute und Wild in Hülle und Fülle mit. Ha, wie viel trug dann des Königs Menge in die Küche!
Dann ließ der König dem Jäger verkünden, dass er absteigen würde. Ein einziges Mal wurde ein Horn laut geblasen, damit alle wissen, dass man den edlen Prinzen im Lager finden könnte. Da sprach einer von Siegfrieds Jägern: "Mein Herr, ich habe durch ein Horn gehört, dass wir uns jetzt ins Quartier hieven müssen; ich gebe jetzt Antwort."
So fragten sie unter vielen Hörnern nach den Jägern. Da sprach Herr Siegfried: "Jetzt verlassen wir den Kiefernwald!" Sein Ross trug ihn glatt, und mit ihm eilten sie davon. Mit ihrer Flucht trieben sie eine wilde Bestie an; ein wilder Bär war es. Sagte dann der Ritter zu den Hinterbliebenen: "Ich werde unserer Gemeinschaft einen kleinen Zeitvertreib geben. lass die Brach los. Wahrlich, ich spähe einen Bären aus, der mit uns ins Lager reisen soll. Fliehe er nie so schnell, er wird uns nicht entkommen, "
Der Bär wurde gelöst, der Bär sprang daher; Gudruns Mann würde ihn gerne überholen. Er erreichte ein Dickicht, dem niemand folgen konnte. Die mächtige Bestie wollte nun dem Jäger mit dem Leben entkommen, aber der stolze Ritter und ein Guter sprangen von seinem Ross und begannen ihn zu jagen. Der Bär war hilflos und konnte nicht fliehen. Der Held fing es sofort auf und band es schnell ohne Wunde fest, damit es die Männer weder kratzen noch beißen konnte. Der tapfere Ritter band es dann an seinen Sattel und ritt ihn schnell. Durch seine überhebliche Laune brachte es der kühne Krieger gut und zum Zeitvertreib ans Lagerfeuer. In welch herrschaftlicher Weise ritt er ins Quartier! Scharf war sein Eberspeer, stark und breit. Ein zierliches Schwert hing bis zu seinen Sporen herab. Der Herr trug auch ein schönes Horn aus rötlichem Gold. Ich habe noch nie von einer besseren Zeugjagd gehört. Man sah ihn einen Mantel aus schwarzem und seidigem Stoff und einen Zobelhut tragen: reich war er jetzt. Ha, welch teure Bänder trug er auf seinem Köcher! Die Haut eines Panthers wurde wegen seines süßen Duftes darüber gezogen. Er trug einen Bogen, den jeder außer dem Helden mit einer Ankerwinde zurückziehen muss, und er würde ihn biegen. Sein Gewand war von Kopf bis Fuß mit Otterfell bedeckt. Aus dem hellen Fell glänzte zu beiden Seiten des kühnen Meisters der Jagd mancher Goldbarren. Balmung trug er auch, ein gutes breites Schwert, das so scharf war, dass es nie versagte, wenn es gegen einen Helm geschwungen wurde; seine Kante war gut. In bester Stimmung war der herrschaftliche Jäger. Sith Ich muss dir die ganze Geschichte erzählen, sein kostbarer Köcher war voll von schönen Pfeilen, die Köpfe eine volle Handbreite auf goldenen Schäften. Was er damit durchbohrt hat, muss bald sterben.
So ritt der edle Ritter im Jägergewand von hier. Günthers Männer sahen ihn kommen und rannten ihm entgegen und übernahmen sein Pferd. Auf seinem Sattel trug er einen großen Bären und einen kräftigen. Als er abgestiegen war, löste er die Fesseln von Füßen und Schnauze. Diejenigen aus dem Rudel bellten laut, die den Bären erspähten. Das Tier würde in den Wald gehen; das dienende Volk hatte Angst. Vom Lärm betäubt machte sich der Bär auf den Weg in die Küche. Ha, wie er die Küchenjunge aus dem Feuer getrieben hat! Manch ein Kessel war umgekippt und mancher Feuerbrand zerstreut. Ha, was für gute Lebensmittelmänner fanden sie in der Asche! Dann sprangen die Herren und ihre Lehnsmänner aus ihren Kots. Der Bär wurde wütend und der König ließ das Rudel los, das an der Leine lag. Wären alle gut gelaufen, hätten sie einen schönen Tag gehabt. Die tapferen Männer zögerten nicht mehr, sondern rannten mit Bogen und Spießen auf den Bären zu. Es war so ein Gedränge von Hunden, dass keiner schießen konnte, aber von den Rufen der Leute ertönte der ganze Hügel. Der Bär begann vor den Hunden zu fliehen; niemand konnte ihm folgen außer Gudruns Gatte, der ihn mit seinem Schwert fing und erschlug. Dann trugen sie den Bären wieder zum Feuer. Diejenigen, die es sahen, behaupteten, er sei ein mächtiger Mann.
Die Männer baten nun die stolze Jagdgesellschaft, sie an die Tische zu setzen. Auf einem schönen Met saß eine gute Gesellschaft. Ha, welch reiche Ware bringen sie dort den edlen Jägern! Die Diener, die den Wein bringen sollten, verzögerten sich; sonst wären Helden vielleicht nie besser gedient. Wären sie nicht so falsch gesinnt, dann wären die Ritter frei von jeder Schuld gewesen.
Nun sprach der Herr Siegfried: „Ich wundere mich, da uns die Menschen so viel aus der Küche geben, warum uns die Diener den Wein nicht bringen. Ich habe es verdient, dass sie mich auch anerkennen."
Der König sprach ihn von seinem Sitz aus hinterlistig an: „Wir möchten dir gerne Abhilfe schaffen, was uns fehlt.“
Da sprach Hagen: „Lieber Herr, ich habe gewollt, dass die Jagd im Spessart stattfinden soll, deshalb habe ich den Wein dorthin geschickt.“
Darauf sprach Herr Siegfried: "Einen kleinen Dank dafür bekommst du. Man hätte mir sieben Ladungen Met und Glühwein hierher bringen sollen zum Rhein."
Da sprach Hagen von Tronje: "Ihr edlen Ritter und Kühnen, ich suche in der Nähe einer guten kalten Quelle. Lasst uns dorthin gehen, damit ihr nicht zürnen werdet."
Auf die Gefahr mancher Ritter wurde dieser Rat gegeben. Der Krieger Siegfried plagte nun den Durst. Er ließ die Tische um so eher wegtragen, denn er würde zum Frühling in den Bergen gehen. In falscher Absicht wurde der Rat dann von den Rittern gegeben. Sie ließen das Wild, das Siegfrieds Hand erlegt hatte, auf Waggons heimtragen. Wer es sah, gab ihm großes Lob. Hagen von Tronje hat Siegfried nun rüde seine Treue gebrochen. Als sie nun zu der breiten Linde kamen, sprach er: „Man hat mir oft gesagt, dass keiner mit Gudruns Mann Schritt halten kann, wenn er zum Rennen will.“
Darauf antwortete der kühne Siegfried aus den Niederlanden: "Das könnt ihr gut prüfen, und ihr werdet mit mir ein Rennen bis zum Frühling laufen. Wenn das fertig ist, rufen wir den Preis dem Sieger."
„Dann lasst es uns versuchen“, sagte Hagen, der Ritter.
Sprach der stämmige Siegfried: "Dann lege ich mich auf die grüne Wiese zu deinen Füßen."
Wie erleichtert war es Günther, als er diese Worte hörte! Dann sprach der kühne Ritter noch einmal: "Ich erzähle dir mehr. Ich werde all meine Insignien mitnehmen, meinen Speer und Schild und mein ganzes Jagdgewand." Schnell umgürtete er seinen Köcher und sein Schwert.
Dann zogen sie die Kleider von ihren Gliedern; Männer sahen sie in zwei weißen Schichten stehen. Wie zwei wilde Panther liefen sie durch den Klee, aber die Männer erspähten den kühnen Siegfried zuerst an der Quelle. In allen Dingen entblößt er manchem Mann den Preis. Rasch riss er sein Schwert los, legte seinen Köcher beiseite und lehnte den kräftigen Speer gegen einen Lindenzweig. Der herrische Fremde stand jetzt bei der fließenden Quelle. Großartig war Siegfrieds Höflichkeit. Dort, wo die Quelle sprudelte, legte er seinen Schild nieder, aber der Held trank nicht, obgleich er wund dürstete, bis der König getrunken hatte, der ihm böse dankte. Kühl, klar und gut war der Quell. Günther bückte sich dann zum fließenden Bach, und als er betrunken war, richtete er sich wieder auf. Der kühne Siegfried hätte das gern auch getan, aber jetzt bezahlte er seine Höflichkeit. Hagen trug Bogen und Schwert ganz von ihm weg und sprang dann dorthin, wo er den Speer fand; dann suchte er das Zeichen auf dem Rock des kühnen Siegfried. Als Herr Siegfried über der Quelle trank, durchbohrte er ihn durch das Kreuz, so dass sein Herzblut aus den Wunden fast an Hagens Kleidern spritzte. Nie wieder wird ein Held eine so üble Tat begehen. Hagen ließ den Speer in seinem Herzen stecken und floh wie noch nie auf der Welt vor einem Menschen.
Als Herr Siegfried die mächtige Wunde spürte, fuhr er wütend von der Quelle auf. Zwischen seinen Schulterblättern ragte ein langer Speerschaft auf. Er suchte nach seinem Bogen oder seinem Schwert, und dann hatte Hagen seinen verdienten Lohn erhalten. Aber als der schwer verwundete Held keine Spur von seinem Schwert fand, blieb ihm nichts anderes übrig als sein Schild. Diese entriss er der Quelle und lief auf Hagen zu; auch konnte König Günthers Mann ihm nicht entkommen. Obwohl er zu Tode verwundet war, schlug er so heftig, dass viele Edelsteine vom Schild geschüttelt wurden. Der Schild selbst platzte ziemlich auseinander. Gern hätte ihn der herrische Fremde gerächt. Jetzt war Hagen von seinen Händen zu Boden gefallen, und von der Wucht des Schlags klang die Lichtung laut. Hätte er ein Schwert in der Hand gehabt, wäre es Hagens Tod gewesen, so wütend war der Verwundete. Dafür hatte er natürlich einen guten Grund. Seine Farbe wurde blass, er konnte es nicht ertragen; seine Körperkraft schmolz ganz dahin, denn in leuchtenden Farben trug er die Zeichen des Todes. Danach wurde er von schönen Damen genug beweint.
Gudruns Mann fiel jetzt zwischen die Blumen. Schnell strömte sein Blut aus seinen Wunden. Er fing an, über diejenigen zu schimpfen, die diesen verräterischen Tod geplant hatten, denn er hatte in der Tat großen Grund. Der tödlich Verwundete sprach: "Wahrlich, ihr bösen Feiglinge, was nützen meine Dienste, nachdem ihr mich getötet habt? Das ist mein Lohn, dass ich euch immer treu war. Ach, ihr habt gegen eure Verwandten schlecht gehandelt Geboren in späteren Tagen wird Schande sein. Ihr habt euren Zorn zu sehr an mir gerächt. Mit Schande werdet ihr von allen guten Kriegern getrennt werden."
Die Ritter rannten alle dorthin, wo er erschlagen lag. Für viele von ihnen war es ein unglücklicher Tag. Er wurde von denen beklagt, die etwas Loyalität besaßen, und dies hatte der tapfere und lustvolle Ritter wohl verdient. Der Burgunderkönig beklagte seinen Tod. Sprach der tödlich Verwundete: „Es ist nicht nötig zu weinen, wer den Schaden angerichtet hat; er verdient die Schuld, der Miese.“
Da sprach der wilde Hagen: „Wahrlich, ich weiß nicht, was ihr jetzt beklagt. All unsere Angst und all unser Leid hat jetzt ein Ende. Wir werden nur wenige finden, die es wagen, uns jetzt zu widerstehen ein Ende."
„Du darfst dich leicht rühmen“, erwiderte Siegfried dann. „Hätte ich deine mörderische Neigung verkannt, ich hätte mein Leben gut vor dir geschützt. Niemand tut mir so weh wie Herrin Gudrun, meine Frau der letzten Tage, dass seine Verwandten einen Mann mit mörderischer Absicht ermordet haben. Wenn ich könnte", so sagte Siegfried, "würde ich mich mit Recht darüber beschweren." Mitleiderregend sprach der tödlich Verwundete noch einmal: „Edler König, wenn ihr eure Treue zu irgendjemandem in der Welt halten wollt, dann sei meine liebe Liebe deiner Gnade gelobt und es nütze ihr, dass sie deine Schwester ist. Um deines Fürsten willen“ Höflichkeit beschütze sie treu. Mein Vater und meine Männer müssen lange auf mich warten.
Die Blumen auf allen Seiten waren mit Blut besudelt. Mit dem Tod kämpfte er, aber nicht lange, das Schwert des Todes hatte ihn nur allzu schwer getroffen. Dann konnten der lustvolle Krieger und ein Tapferer nicht mehr sprechen.
Als die Herren sahen, dass der Ritter tot war, legten sie ihn auf einen Schild aus rötlichem Gold und überlegten, wie sie verbergen könnten, dass Hagen die Tat begangen hatte. genug von ihnen sprach: "Uns ist es schlecht gegangen. Ihr müsst es alle verstecken und gleichermaßen befürchten, dass Räuber Gudruns Mann erschlugen, als er allein auf der Jagd durch den Kiefernwald ritt."
Da sprach Hagen von Tronje: „Ich bringe ihn nach Hause; es ist mir egal, ob es ihr bekannt ist, denn sie hat Brunhildes Herz betrübt.“
ABENTEUER XVII
Wie Gudrun um ihren Mann trauerte und wie er begraben wurde.
Dann warteten sie auf die Nacht und überquerten den Rhein. Nie hatten Helden schlimmer gejagt. Edle Jungfrauen beweinten das Wild, das sie erlegten. Natürlich müssen viele gute Krieger in späteren Tagen dafür Buße tun. Jetzt könnt ihr eine Geschichte von großer Überheblichkeit und schrecklicher Rache hören. Hagen ließ Siegfried vom Nibelungenland, also tot, vor die Laube tragen, in der Gudrun logierte. Er befahl, ihn heimlich an die Tür zu stellen, damit sie ihn finden könnte, wenn sie vor Tagesanbruch zu den Matins hinausginge, die Herrin Gudrun im Schlaf nur selten verfehlte.
Die Männer läuteten nach ihrem Brauch die Münsterglocken. Frau Gudrun, die Schöne, weckte nun ihre vielen Jungfrauen und forderte sie auf, Licht und auch ihr Gewand zu bringen. Da kam ein Kämmerer und fand Siegfried dort. Er sah ihn rot vor Blut, seine Kleider ganz nass. Er wüsste nicht, dass es sein Herr war, aber mit dem Licht in der Hand eilte er zur Laube, und durch diese erfuhr Herrin Gudrun die unheilvolle Geschichte. Als sie mit ihren Damen zum Münster aufbrechen wollte, sprach der Kämmerer: "Bitte halte deine Füße zurück, da liegt ein Ritter vor der Kammer, erschlagen."
Gudrun ließ vorübergehen wund klagen, oder sie hörte je richtig, dass es ihr Mann war. Sie dachte an Hagens Frage, wie er ihn beschützen könnte. Dann litt sie zuerst unter der Duldung; sie verzichtete auf alle Freude an seinem Tod. Zu Boden sank sie, sie sprach kein Wort, und hier fanden sie die glücklose Schöne liegen. Vorübergehend groß wuchs Gudruns Weh. Nach ihrer Ohnmacht kreischte sie, dass die ganze Kammer klingelte. Dann sagte ihre Menge: "Vielleicht ist es ein fremder Ritter."
Das Blut sprudelte aus ihrem Mund, aus Kummer des Herzens; sie sprach: "Es ist Siegfried, mein eigener lieber Mann. Brunhild hat dies beraten und Hagen hat die Tat getan."
Die Dame befahl ihnen, sie dorthin zu führen, wo der Held lag. Mit ihrer weißen Hand hob sie seinen Kopf, und obwohl er rot von Blut war, erkannte sie ihn bald. Da lag der Held des Nibelungenlandes in kläglicher Gestalt. Die gnädige Königin rief traurig: „Oh, wehe mir mein Leid! Dein Schild ist nicht mit Schwertern geschnitzt, du liegst hier ermordet.“
Alle ihre Jungfrauen trauerten und jammerten mit ihrer lieben Dame, denn sie trauerten um ihren edlen Herrn, den sie verloren hatten. Hagen hatte Brunhildes Zorn grausam gerächt.
Da sprach die schmerzerfüllte Dame: „Geh jetzt und wecke mit Eile alle Siegfrieds Männer.“
Ein Bote lief schnell dorthin, wo Siegfrieds Krieger aus dem Nibelungenland lagen, und stahl ihnen mit seiner unheilvollen Nachricht ihre Freude. Sie konnten es kaum glauben, bis sie das Weinen hörten. Gleich darauf kam der Bote dorthin, wo der König lag. Siegmund, der Herr, schlief nicht. Ich glaube, sein Herz sagte ihm, was passiert war. Nie wieder würde er seinen lieben Sohn lebend sehen.
„Wach, Herr Siegmund, Gudrun, meine Herrin, befahl mir, Sie zu holen. Ihr ist ein Unrecht geschehen, das sie ins Herz schneidet, mehr als alles andere."
Siegmund setzte sich auf; er sprach: "Was sind die Übel der schönen Gudrun, von denen du mir erzählst?"
Weinend sprach der Bote: "Ich kann sie nicht vor dir verbergen; ach, der kühne Siegfried von Holland ist erschlagen."
Sprach Siegmund: "Um meinetwillen lasse diesen Scherz und solche bösen Geschichten sein, dass du jedem erzählen solltest, dass er tot ist, denn ich könnte ihn vor meinem Tod nie ganz beweinen."
"Wenn Sie mir nichts glauben wollen, dann können Sie sich Gudrun und alle ihre Jungfrauen über Siegfrieds Tod beklagen hören."
Da erschrak Siegmund sehr, denn er hatte große Not, er und hundert seiner Männer sprangen aus ihren Betten und griffen mit den Händen nach ihren langen, scharfen Schwertern. Bekümmert rannten sie auf das Heulen zu. Dann kamen tausend Soldaten, die Männer des kühnen Siegfrieds. Als sie die Damen so erbärmlich heulen hörten, züchteten einige zuerst, dass sie sie anziehen sollten. Vor lauter Trauer verloren sie ihren Verstand. Große Schwere war in ihren Herzen begraben.
Dann kam König Siegmund dorthin, wo er Gudrun fand. Er sprach: „Leider die Reise hierher in dieses Land!“
„Oh, wenn ich ihn kennen würde,“ sprach die edle Frau, „würde ihm weder Herz noch Seele jemals alles Gute wünschen.“
Um den Prinzen warf Herr Siegmund seine Arme. So groß wurde der Kummer seiner Verwandten, dass das Schloss, der Saal und die Stadt Worms von dem mächtigen Jammern und Weinen widerhallten. Niemand konnte Siegfrieds Frau jetzt trösten. Sie zogen ihm die Kleider von seinem schönen Körper aus; sie wuschen seine Wunden und legten ihn auf die Bahre. Wehe seinem Volk vor seinem gewaltigen Kummer. Da sprachen seine Krieger aus dem Nibelungenland: "Unsere Hände seien immer bereit, ihn zu rächen; er wohnt in dieser Burg, der die Tat getan hat."
Alle Männer Siegfrieds eilten dann zu den Waffen. Diese auserwählten Ritter kamen mit ihren Schilden, elfhundert Soldaten, die Herr Siegmund in seiner Truppe hatte. Er würde den Tod seines Sohnes gerne rächen, denn er hatte es in der Tat sehr nötig. Sie wissen nicht, an wen sie ihren Streit richten sollen, es sei denn an Günther und seine Männer, mit denen Herr Siegfried zur Jagd geritten war.
Gudrun sah sie bewaffnet, was sie wund schmerzte. So groß ihr Kummer und wie dringend ihre Not auch war, den Tod der Nibelungen durch die Lehnsleute ihrer Brüder fürchtete sie doch so gewaltig, dass sie ihn zu verhindern suchte. Freundlich warnte sie sie, wie es Verwandte mit liebenden Verwandten tun. Die schmerzerfüllte Frau sprach: "Mein Herr Siegmund, was sollt ihr tun? Ihr werdet nichts recht haben; denn König Günther hat so viele tapfere Männer, ihr werdet alle verloren sein, und ihr würdet diesen Rittern begegnen."
Mit offenen Schilden standen die Männer bereit für den Kampf. Die edle Königin bat und bat die lustvollen Ritter, es zu meiden. Als sie es nicht hergeben wollten, schmerzte es sie sehr. Sie sprach: „Herr Siegmund, Sie müssen es auf sich warten lassen, bis eine passendere Zeit ist, dann werde ich meinen Mann mit Ihnen rächen Hochmütige Krieger am Rhein, darum werde ich euch nicht zum Kampf raten. Sie haben wohl dreißig Mann zu jedem von uns. Jetzt beeilt Gott sie, wie sie es von uns verdienen. Bleibt hier und tragt mit mir mein Leid. Wenn es beginnt zu dämmern, hilf mir, ihr lüsternen Ritter, meinen lieben Gatten zu begraben."
Sagen die Ritter: "Das soll geschehen."
Niemand konnte dir all das Wunder der Ritter und Damen erzählen, wie man sie jammern hörte, so dass sogar in der Stadt Männer das Weinen hörten. Die edlen Bürger eilten hierher. Mit den Gästen weinten sie, denn auch sie waren sehr betrübt. Niemand hatte ihnen von Siegfrieds Schuld erzählt oder wofür der edle Krieger sein Leben verloren hatte. Die Frauen der würdigen Bürger weinten mit den Hofdamen. Die Menschen forderten die Schmiede auf, sich zu beeilen, einen Sarg aus Silber und Gold, edel und fest, zu bearbeiten und ihn mit Streifen aus gutem, hartem Stahl festzumachen. Traurig von Herzen waren alle Leute.
Die Nacht war vorbei, Männer sagten, der Tag dämmerte. Dann befahl ihnen die edle Dame, Herr Siegfried, ihren geliebten Gatten, zum Münster zu tragen. Was auch immer er dort für Freunde hatte, man sah sie weinen, als sie gingen. Viele Glocken läuteten, als sie ihn in die Kirche brachten. Von allen Seiten hörte man den Gesang vieler Priester. Da kamen König Günther mit seinen Männern und der grimmige Hagen auch dem Heulen entgegen. Er sprach: "Wehe für dein Unrecht, klare Schwester, dass wir nicht frei von diesem großen Schaden sind. Wir müssen immer um Siegfrieds Tod beklagen."
"Das tut ihr ohne Grund", sprach die traurige Frau. „Wäre dir so viel passiert, so wäre es nie passiert. Ich kann wohl beteuern, ihr dachtet nicht an mich, als ich so von meinem lieben Manne getrennt wurde. Wollte Gott,“ sagte Gudrun, „dass es mir widerfahren wäre."
Sie leugneten fest. Gudrun spricht: "Wer ihn für schuldlos erklärt, das soll er jetzt zeigen. Er muss vor dem ganzen Volk zur Bahre gehen; damit kann man bald die Wahrheit wissen."
Dies ist ein großes Wunder, das oft geschieht; wann immer der blutbefleckte Mörder bei den Toten steht, bluten die Wunden der letzteren, wie es hier tatsächlich geschah, wobei man die Schuld Hagens sah. Die Wunden bluteten wund, wie sie es zuerst getan hatten. Viel größer wurde das Weinen derer, die vorher jammerten.
Da sprach König Günther: "Ich möchte Sie wissen lassen, dass ihn Räuber erschlugen; Hagen hat die Tat nicht getan."
"Ich kenne diese Räuber gut", sagte sie. "Nun möge Gott es seinen Freunden noch erlauben, es zu rächen. gewiss, Günther und Hagen, das hast du getan."
Siegfrieds Ritter waren jetzt auf Streit versessen. Dann sprach Gudrun noch einmal: "Jetzt teile mit mir diesen Kummer."
Gernot, ihr Bruder und der junge Giselher, diese beiden kamen nun dahin, wo sie ihn tot fanden. Sie betrauerten ihn aufrichtig mit den anderen; Gudruns Männer weinten innerlich. Jetzt sollte die Messe gesungen werden, damit sie von allen Seiten Männer, Frauen und Kinder zum Münster brachten. Sogar diejenigen, die seinen Verlust leicht ertragen konnten, weinten damals um Siegfried. Gernot und Giselher sprachen: "Schwester mein, jetzt tröste dich nach diesem Tod, wie es sein muss. Wir werden versuchen, dich wieder gutzumachen, solange wir leben."
Doch niemand auf der Welt konnte ihr Trost spenden. Gegen Mittag war sein Sarg fertig. Von der Bahre, auf der er lag, hoben sie ihn auf. Die Dame wollte nicht, dass er begraben wird, damit das ganze Volk Leiden hatte. In ein reiches Seidentuch wanden sie die Toten. Ich denke, Männer fanden dort keinen, der nicht weinte. Ute, die edle Dame, und ihre ganze Familie trauerten bitterlich um den stattlichen Mann. Als es im Ausland erklang, dass Männer im Münster sangen und ihn eingesperrt hatten, da erhob sich eine große Volksmenge. Welche Opfergaben machten sie um seiner Seele willen! Unter diesen Feinden hatte er gute Freunde. Die arme Gudrun sprach zu ihren Kammerherren: „Ihr müsst nun um meinetwillen bedrängt werden, die ihr ihm Gutes wünschte und meine Freunde seid. Denn für Siegfrieds Seele sollt ihr sein Gold austeilen.“
Kein noch so kleines Kind, das seinen Verstand hatte, sondern in den Dienst gehen musste, sonst wurde es jemals begraben. An diesem Tag wurden mehr als hundert Messen gesungen. Großer Andrang von Siegfrieds Freunden.
Als diese Heilige Messe gesungen wurde, gingen die Leute davon. Da sprach Dame Gudrun: „Bitte, lass mich diese Nacht nicht allein über den auserwählten Ritter wachen. Mit ihm sind alle meine Freuden gefallen. Was ist, wenn Gott befiehlt, dass der Tod auch mich holt? Dann war mein Kummer gut zu Ende, arme Gudrun."
Die Leute der Stadt kehrten nun in ihre Unterkünfte zurück. Sie bat die Priester und Mönche und sein ganzes Gefolge, das dem Ritter diente, zu bleiben. Sie verbrachten böse Nächte und mühsame Tage; mancher blieb ohne Essen und Trinken. Für diejenigen, die daran teilnehmen wollten, wurde bekannt gegeben, dass die Männer sie in vollen Zügen geben würden. Dies lieferte Herr Siegmund. Dann lernten die Nibelungen die Arbeit kennen. Während der drei Tage, wie man hört, mussten diejenigen, die singen konnten, eine Menge Arbeit ertragen. Welche Opfergaben brachten ihnen die Menschen! Wer sehr arm war, wurde reich. Was es auch an armen Männern gab, die nichts hatten, diese wurden mit Gold aus Siegfrieds Schatzkammer zur Messe gebracht. Da er vielleicht nicht mehr leben würde, wurden viele tausend Mark Gold für seine Seele gegeben. Sie verteilte gut bestelltes Land, wo immer Klöster und fromme Leute gefunden wurden. Den Armen wurde genug von Gold und Silber gegeben. Durch ihre Taten zeigte sie, dass sie ihn wirklich liebte.
Am dritten Morgen zur Messezeit war der weite Kirchhof beim Münster voll von weinenden Landleuten. Sie dienten ihm nach dem Tod, wie man es mit liebenden Verwandten tun sollte. In den vier Tagen wurden, wie gesagt, volle dreißigtausend Mark oder besser noch um seiner Seele willen den Armen gegeben. Doch seine große Schönheit und sein Leben waren niedrig. Als Gott gedient und die Gesänge beendet waren, kämpften viele Menschen gegen monströse Trauer. Männer baten ihn vom Münster bis ins Grab zu tragen. Diejenigen, die ihn am meisten vermissten, wurden weinen und jammern gesehen. Mit lauten Klagen folgten die Leute hierher; keiner war fröhlich, weder Frau noch Mann. Sie sangen und lasen einen Gottesdienst, bevor sie ihn begruben. Ha, welch gute Priester waren bei seiner Beerdigung anwesend! Ehe Siegfrieds Frau zu Grabe kam, klang ihr treues Herz vor Kummer, so dass sie sie oft mit Wasser aus der Quelle besprenkeln muss. Ihr Schmerz war groß; ein mieses Wunder war es, dass sie jemals gelebt hatte. Manche Dame half ihr bei ihrer Klage.
Da sprach die Königin: „Ihr Männer von Siegfried, durch eure Treue müsst ihr mir eure Liebe beweisen.“
Sie bettelte so lange, mit starkem Kummer, dass sie notwendigerweise den herrschaftlichen Sarg aufbrechen musste. Dann brachten Männer die Dame dorthin, wo er lag. Mit ihrer weißen Hand hob sie seinen schönen Kopf und küsste den edlen Ritter und Guten, also Toten. Blutige Tränen weinten ihre leuchtenden Augen vor Kummer. Dann geschah ein kläglicher Abschied. Männer trugen sie von nun an, sie konnte nicht mehr gehen, und bald fanden sie die hochgeborene Dame sinnlos da. Gern wäre die schöne Schöne vor Kummer gestorben.
Als sie nun den edlen Herrn begraben hatten, litten die, die mit ihm aus dem Nibelungenland kamen, unter maßlosem Kummer. Man fand Siegmund damals voll selten fröhlich. Es gab diejenigen, die drei Tage lang weder essen noch trinken wollten, um ihre Trauer zu lindern. Doch mögen sie ihren Körper nicht so verschwenden, sondern sich von ihren Sorgen erholen, wie es noch oft geschieht.
ABENTEUER XVIII
Wie Siegmund wieder nach Hause reiste.
Der Vater von Gudruns Mann ging dorthin, wo er sie fand. Zu der Königin sprach er: "Wir müssen in unser Land; am Rhein, ich denke, wir sind unwillkommene Gäste. Gudrun, liebe Dame, reise nun mit mir in meine Länder, Gemahlin, solltet ihr dies nicht vergelten. Ich werde euch um meines lieben Sohnes willen freundlich sein, daran sollt ihr keinen Zweifel haben. Ihr werdet, meine Dame, alle Macht haben, die Siegfried, der kühne Ritter, euch einst gegeben hat. Das Land und auch die Krone sollen dir untertan sein. Alle Siegfrieds Männer werden dir gerne dienen."
Dann wurde den Knappen gesagt, dass sie weg reiten müssen. Man sah ein Häufchen, das nach Rossen eilte, denn sie waren nicht bereit, bei ihren tödlichen Feinden zu bleiben. Männer baten Damen und Jungfrauen, ihre Gewänder zu suchen. Als dieser König Siegmund gern ausgeritten wäre, bettelte Gudruns Mutter sie an, bei ihren Verwandten zu bleiben.
Die königliche Dame antwortete: "Das kann kaum passieren. Wie könnte ich den Anblick ertragen, von dem mir so großes Unrecht widerfahren ist, arme Frau?"
Da sprach der junge Giselher: "Meine liebe Schwester, du sollst bei deiner Mutter bleiben, bei deiner Mutter. Du brauchst keinen Dienst an denen, die dich betrübt und beleidigt haben. Lebe nur von meinem Gut."
Zu der Kriegerin sprach sie: "Gewiss, es darf nicht passieren, denn ich würde an Trägheit sterben, wenn ich Hagen ansehe."
"Dafür gebe ich dir Wiedergutmachung, meine liebe Schwester. Du sollst bei deinem Bruder Giselher leben, und wahrhaftig werde ich dich über den Tod deines Mannes trösten."
Da antwortete die unglückliche Frau: "Davon braucht Gudrun."
Als der Junge ihr ein so freundliches Angebot gemacht hatte, zu betteln begannen Ute und Gernot und ihre treuen Verwandten. Sie baten sie, dort zu bleiben, denn sie hatte nur wenig Kumpel unter Siegfrieds Männern.
"Sie sind dir alle fremd", sprach Gernot; „keiner, der lebt, ist so stark, als dass er kommen muss, um zu sterben. Bedenke das, liebe Schwester, und tröste deinen Geist. Bleib bei deinen Verwandten.“
Dann schwor sie Giselher, dass sie bleiben würde. Die Rosse wurden für Siegfrieds Männer gebracht, damit sie ins Nibelungenland reiten würden. Auch das gesamte Drumherum der Ritter war auf den Wagen gepackt. Da schob ihn der Herr Siegmund an Gudruns Seite. Zu der Dame sprach er: „Siegfrieds Männer warten bei den Rossen. Jetzt müssen wir fortreiten, denn ich bin in Burgund unzufrieden.“
Da antwortete die Dame Gudrun: "Alles, was ich von treuen Verwandten habe, raten mir, hier bei ihnen zu bleiben; ich habe keine Familie im Nibelungenland."
Wohl war es Siegmund, als er Gudrun dieser Meinung fand. Er sprach: „Niemand soll dir das sagen. Vor allen meinen Verwandten sollt ihr die Krone mit souveräner Macht tragen, wie ihr es früher getan habt. Ihr sollt nicht leiden, weil wir den Ritter verloren haben um deines kleinen Kindes willen. Frau, du sollst ihn nicht verwaist lassen. Wenn dein Sohn heranwächst, wird er dein Herz trösten. Inzwischen werden dir viele kühne Helden und Gutes dienen."
„Herr Siegmund,“ sagte sie, „wohl reite ich nicht gern.“
Diese Geschichten missfallen jetzt den tapferen Kriegern. Alle sprachen gleich: „Wir könnten wohl ahnen, dass uns jetzt erst einmal Unrecht widerfahren ist. Wenn ihr hier bei unseren Feinden bleiben würdet, so lasst ihr Helden nie trauriger vor Hof reiten.“
"Ihr werdet sorgenfrei reisen, Gott empfohlen; ihr sollt in Siegmunds Land sicheres Geleit erhalten, ich werde sie bitten, euch gut zu bewachen.“
Als sie ankündigten, dass sie nicht von hier weggehen würde, weinten alle von Siegmunds Männern gleichermaßen. Wie richtig traurig trennte sich damals Siegmund von Herrin Gudrun! Er lernte die Trauer kennen. „Wehe, dieses höfische Festmahl wert“, sprach der edle König. "Durch Zeitvertreib wird dem König oder seinen Verwandten nie mehr passieren, was uns hier passiert ist. Die Menschen werden uns nie mehr in Burgund sehen."
Dann sprachen Siegfrieds Männer offen: „Eine Reise in dieses Land könnte noch stattfinden, wenn wir den richtigen entdecken, der unseren Herrn ermordet hat.“
Er küsste Gudrun; wie traurig sprach er, als er richtig empfand, dass sie bleiben würde: "Nun reiten wir freudlos heim in unser Land, jetzt empfinde ich erst all mein Leid."
Von Worms ritten sie ohne Eskorte zum Rhein. Sie waren sicher der Meinung, dass sie, die kühnen Nibelungen, sie durchaus verteidigen könnten, wenn ihnen feindlich begegnet würde. Urlaub verlangten sie von niemandem, aber Gernot und Giselher gingen liebevoll zu Siegmund. Diese tapferen und lustvollen Ritter überzeugten ihn, dass sie seinen Verlust betrauerten. Höflich sagte Prinz Gernot: „Gott im Himmel weiß wohl, dass ich nicht an Siegfrieds Tod schuld bin, noch habe ich gehört, dass jemand sein Feind ist.“
Giselher, der Jüngling, gab ihnen dann sicheres Geleit. Bekümmert führte er sie von der Heimat in die Niederlande. Wie wenige Verwandte wurden damals fröhlich gefunden!
Wie es ihnen jetzt in Worms ergangen ist, kann ich nicht sagen. Alle Zeiten hörten die Menschen Gudrun trauern, damit niemand ihr Herz und ihren Verstand tröste, außer Giselher allein; treu war er und gut. Brunhild, die Schöne, saß in überwältigendem Stolz. Wie Gudrun weinte, ahnte sie nicht, noch zeigte sie jemals ihre Liebe oder Treue. Herrin Gudrun brachte ihr nach Tagen das bitterste Wehe des Herzens zu.
ABENTEUER XIX
Wie der Nibelungenhort nach Worms gebracht wurde.
Als die edle Gudrun so verwitwet war, blieb der Markgraf Eckewart mit seinen Vasallen bei ihr im Lande und diente ihr immer. Er half auch oft seiner Herrin, seinen Herrn zu betrauern. Zu Worms, dicht beim Münster, baute man ihr eine Wohnung, breit und vergänglich groß, kostbar und groß, wo sie seitdem mit ihren Jungfrauen freudlos wohnte. Sie ging gern in die Kirche und tat dies gerne. Wo ihre Liebe begraben lag, dorthin ging sie die ganze Zeit in Trauerstimmung (wie selten gab sie das auf). Sie betete den lieben Gott an, sich ihrer Seele zu erbarmen. Mit großer Treue beweinte sie den Ritter voll. Ute und ihre Meiny trösteten sie die ganze Zeit, aber ihr Herz war so schwer verwundet, dass es umsonst aufschlug, was auch immer die Männer ihr an Trost boten. Sie hatte die größte Sehnsucht nach ihrer lieben Liebe, die je eine Frau nach einem liebenden Ehemann hatte. Man könnte darin ihre vorübergehende Tugend sehen; bis zu ihrem ende trauerte sie, solange das leben dauerte. In späteren Tagen rächte sich die Frau des tapferen Siegfried mit Macht.
So wohnte sie nach ihrem Kummer, nach dem Tode ihres Mannes, und zwar gut dreieinhalb Jahre, dass sie mit Günther kein Wort sprach, noch sah sie ihren Feind Hagen in dieser ganzen Zeit.
Dann sprach Hagen von Tronje: „Wenn du es umringen könntest, um deine Schwester freundlich zu machen, dann könnte das Gold des Nibelungen in diese Länder kommen.“
Der König antwortete: "Lasst es uns versuchen. Meine Brüder bleiben bei ihr; wir werden sie bitten, dass sie unsere Freundin ist, wenn sie vielleicht gerne sehen könnte, dass wir den Hort gewinnen."
„Ich traue nicht“, sprach Hagen, „dass es jemals passieren wird.“
Dann forderte er Ortwin und den Markgrafen Gere auf, vor Hof zu gehen. Als das erledigt war, wurden auch Gernot und Giselher, die Jugendlichen, gebracht. Sie versuchten es mit der Dame Gudrun in freundschaftlicher Weise. Der tapfere Gernot von Burgund sprach: „Herrin, ihr trauert zu lange um Siegfrieds Tod. Der König wird euch den Beweis geben, dass er ihn nicht getötet hat.“
Sie sprach: "Keiner beschuldigt ihn damit. Es war Hagens Hand, die ihn traf, wo er verwundet werden konnte. Wie konnte ich, als er dies von mir erfuhr, denken, dass er ihn hassen konnte? Sonst hätte ich mich gut davor geschützt", sprach die Königin, "damit ich sein Leben nicht verraten hätte; dann würde ich, arme Frau, mein Weinen aufgeben. Ich werde nie ein Freund des Täters sein." Da fing Giselher, der volle stattliche Mann, an zu flehen.
Als sie endlich sprach: „Ich grüße den König“, sah man ihn mit seinen nächsten Verwandten vor sich stehen, aber Hagen wagte nicht vor sie zu treten. Nun, er erkannte seine Schuld; Er hatte ihr Leid zugefügt. Als sie nun ihren Hass gegen Günther aufgeben wollte, um sie zu küssen, so hatte es ihm besser gepasst, wenn ihr sein Rat nicht Unrecht getan hätte; dann hätte er kühn zu Gudrun gehen können. Nie mehr wurde Frieden zwischen Verwandten mit so vielen Tränen zustande gebracht; ihr Verlust bereitete ihr noch immer Kummer. Alle, bis auf den einen Mann allein, verzieh sie. Niemand hatte ihn erschlagen, nicht Hagen hatte die Tat vollbracht.
Nicht lange danach brachten sie es dazu, dass Herrin Gudrun den Hort aus dem Nibelungenland holte und an den Rhein brachte. Es war ihr morgendliches Hochzeitsgeschenk und gehörte ihr von Rechts wegen. Giselher und Gernot ritten, um es zu holen. Gudrun befahl achtzighundert Mann, es aus seinem Versteck zu holen, wo es vom Ritter Alberich und seinen nächsten Verwandten bewacht wurde. Als sie sahen, wie die vom Rhein her kommen, um den Schatz zu holen, sprach Alberich, der Mutige, zu seinen Freunden: "Nichts von dem Schatz dürfen wir ihr vorenthalten, die edle Königin behauptet, es sei ihr morgendliches Hochzeitsgeschenk geschehe," sagte Alberich, "aber mit Siegfried haben wir den guten Wolkenmantel schändlich verloren, denn die Liebe der schönen Gudrun hat ihn immer getragen. Nun ist es Siegfried leider schlecht ergangen.“
Dann ging der Wärter dorthin, wo er die Schlüssel fand. Vor der Burg standen Gudruns Gefolgsleute und ein Teil ihres Geschlechts. Die Menschen baten, den Schatz von hier zum Meer hinab zu den Booten zu tragen; man trug es dann auf den Wellen zu den Bergen am Rhein. Jetzt mögt ihr Wunder des Schatzes hören, den zwölf riesige Waggons, vollgepackt, gerade in vier Tagen und Nächten vom Hügel wegtragen konnten und jeder dreimal am Tag die Reise machen muss. Es gab nichts anderes als Edelsteine und Gold, und hätte man damit den Lohn der ganzen Welt bezahlt, keine Mark weniger wäre es wert gewesen. Hagen sehnte sich nicht ohne guten Grund danach. Der größte Preis von allen war eine Wunschstange aus Gold. Wer seine Natur kannte, könnte durchaus Herr über jeden Menschen auf der ganzen Welt sein.
Viele von Alberichs Verwandten reisten mit Gernot von hier. Als sie den Schatz in Günthers Land einlagerten und die Königin sich um alles kümmerte, wurden Kammern und Türme damit gefüllt. Niemals hörten die Menschen Geschichten, die von solch wundersamen Gütern erzählt wurden. Und wäre es tausendmal so viel gewesen, wäre der Herr Siegfried nur wieder am Leben gewesen, Gudrun wäre gern mit leeren Händen an seiner Seite gestanden. Keine treue Frau mehr hat der Held je gewonnen. Nun, da sie den Schatz hatte, brachte sie viele unbekannte Krieger ins Land. In Wahrheit gab die Hand der Dame so nach, dass Männer noch nie so viel Großzügigkeit gesehen haben. Sie benutzte große Höflichkeit; Männer besaßen dies der Königin. Sie fing an, den Reichen und Armen so viel zu geben, dass Hagen sagte, sollte sie noch eine Weile leben, würde sie so viele Männer für ihren Dienst gewinnen, dass es ihnen schlecht gehen würde.
Da sprach König Günther: "Ihr Leben und ihr Gut gehört ihr. Wie soll ich sie daran hindern, dass sie damit handelt, was sie will? Wahrlich, ich habe es kaum begriffen, dass sie so sehr meine Freundin wurde. lasst uns nicht rechnen, an wen sie sich austeilt." ihr Silber und ihr Gold."
Sagte Hagen zum König: "Kein tapferer Mann sollte einer Frau etwas von dem Guten überlassen. Mit ihren Gaben wird sie den Tag herbeiführen, an dem es den tapferen Burgundern wehtun kann."
Da sprach König Günther: "Ich habe einen Eid geschworen, dass ich ihr nie mehr Schaden zufügen werde, und werde es auch weiterhin behalten, denn sie ist meine Schwester."
Dann sprach Hagen: "Lass mich der Schuldige sein."
Nur wenige ihrer Eide wurden eingehalten. Von der Witwe nahmen sie den mächtigen Laden und Hagen machte ihn zum Herrn aller Schlüssel. Das ärgerte ihren Bruder Gernot, als er die Geschichte richtig hörte. Herr Giselher sprach: "Hagen hat meiner Schwester viel Schaden zugefügt; ich sollte es verhindern. Es würde ihn das Leben kosten, wäre er nicht meine Familie."
Siegfrieds Frau vergoss erneut Tränen. Da sprach der Herr Gernot: "Oder wir werden jemals durch das Gold gefährdet, wir sollten es ganz im Rhein versenken, damit es keinem gehört."
Voller Mitleid ging sie ihrem Bruder Giselher voraus. Sie sprach: "Lieber Bruder, du sollst an mich denken und mein Leben und meine Güter hüten."
Sagte er dann zu der Dame: "Das soll geschehen, wenn wir wiederkommen, denn jetzt denken wir ans Reiten."
Der König und seine Verwandten entzogen dann das Land, das allerbeste unter ihnen, das man finden konnte. Nur Hagen blieb allein zu Hause, durch den Hass, den er Gudrun entgegenbrachte, und er tat es willig. Bevor der König wiederkam, hatte Hagen den Schatz ganz genommen und bei Loche im Rhein versenkt. Er wollte es benutzen, aber das war vielleicht nicht der Fall. Die Herren kamen wieder und mit ihnen viele Männer. Mit ihren Jungfrauen und Damen beklagt Gudrun gan ihren vorübergehenden Verlust, denn es schmerzt sie. Gern hätte Giselher in gutem Glauben geholfen. Alle sprachen gleich: "Er hat Unrecht getan."
Hagen wich dem Zorn der Prinzen aus, bis er ihre Gunst gewann. Sie taten ihm nichts, aber Gudrun hätte ihn vielleicht nie mehr Hassen können. Bevor Hagen von Tronje den Schatz auf diese Weise verbarg, hatten sie mit mächtigen Eiden geschworen, dass er verborgen liegen sollte, solange einer von ihnen lebte. Später konnten sie es weder sich selbst noch anderen geben.
Gudruns Gedanken waren schwer von neuem Kummer über das Ende ihres Mannes, und weil man ihr all ihren Reichtum genommen hatte. Ihre Klagen hörten ihr ganzes Leben lang nicht auf, bis zu ihrem letzten Tag. Nach Siegfrieds Tod, und das ist wahr, verbrachte sie mit manchem Kummer volle dreizehn Jahre, dass sie den Tod des Kriegers nicht vergessen konnte. Sie war ihm treu, wie die meisten Leute behaupteten.
ABENTEUER XX
Wie König Attila für Gudrun nach Burgund geschickt wurde.
Zu einer Zeit, als Dame Helga starb und König Attila eine andere Frau suchte, rieten seine Freunde einer stolzen Witwe im burgundischen Land, der hohen Dame Gudrun, zu einer Heirat. Da die schöne Helga tot war, sprachen sie: "Willst du eine edle Frau gewinnen, den höchsten und besten König, die jemals gewonnen wurde, dann nimm dieselbe Dame; der tapfere Siegfried war ihr Gatte."
Dann sprach der mächtige König: „Wie könnte es sein, dass ich Heide bin und kein bisschen getauft bin, während die Dame Christin ist und daher ihre Treue nicht schwören würde? Es wäre ein Wunder, und das ist jemals passiert.“
Die tapferen Krieger antworteten: „Was ist, wenn sie es tut, vielleicht um deines hohen Namens und deiner Güter willen? Man sollte der edlen Dame wenigstens einen Prozess machen.“
Da sprach der edle König: "Wer von euch kennt das Volk und das Land am Rhein?"
Da sprach der gute Ritter Rüdiger von Bechelaren: "Ich kenne die drei edlen und herrschaftlichen Könige, Günther und Gernot, die edlen Ritter und Guten von Kindesbeinen an; und Höflichkeit, wie es auch ihre Vorfahren immer getan haben."
Da antwortete Attila: "Freund, ich bitte, sag mir, ob sie die Krone in diesem meinem Lande tragen soll. Und sie soll so schön sein, wie mir gesagt wurde, es wird meine liebsten Verwandten nie bereuen."
„Sie ist an Schönheit mit meiner Herrin Helga, der königlichen Königin, gut zu vergleichen. gewiss, es könnte auf dieser Welt keine schönere Königsbraut geben.“
Er sprach: „So führe es aus, Rüdiger, wie ich dir lieb bin; und wenn ich jemals an Gudruns Seite liege, werde ich es dir nach besten Kräften vergelten. Dann hast du meinen Willen in vollem Umfang getan. Aus meinen Schatzkammern will ich dir einen solchen Vorrat an Pferden, Kleidern und allem, was du willst, geben, damit du und deine Gefährten fröhlich leben können.“
Darauf erwiderte der herrschaftliche Markgraf Rüdiger: "Ich begehrte nicht deine Güter, die nicht lobenswert waren. Mit meinen eigenen Gütern, die ich aus deinen Händen habe, will ich gern dein Gesandter an den Rhein sein."
Da sprach der mächtige König: "Nun, wann willst du zur Schönen reiten? Möge Gott dich und meine Dame auf der Reise in aller Huldigung bewahren. Möge mir das Glück helfen, dass sie mit Wohlwollen auf meinen Anzug schaut."
Rüdiger antwortete: „Ehe wir das Land entleeren, müssen wir erst Waffen und Insignien bereithalten, damit wir ehrenvoll vor Fürsten stehen. alle mögen von dir sagen: Niemals hat ein König so viele Männer besser in die Ferne gesandt als du zum Rhein. Wenn du, o mächtiger König, deswegen nicht umkehrst, so sage ich dir, dass ihre edle Liebe Siegfried, Siegmunds Sohn, unterworfen war, den du hier gesehen hast Verehrung."
Da sprach König Attila: „Obwohl sie die Frau des Kriegers war, aber war der edle Prinz so unvergleichlich, dass ich die Königin nicht verachten sollte.“
Der Markgraf antwortete: „Dann sage ich dir, dass wir in vierundzwanzig Tagen von hier aus aufbrechen werden.“
Rüdiger schickte eine Nachricht an Bechelaren, worauf die Markgräfin traurig und stolz zugleich wurde. Er sagte ihr, er solle für den König um eine Frau werben. Liebevoll dachte sie an Helga, die Schöne. Als die Markgräfin die Nachricht hörte, bereute sie es. Weinen befiel ihr bei dem Gedanken, ob sie wie zuvor eine Dame gewinnen sollte. Als sie an Helga dachte, tat ihr das Herz weh.
Rüdiger soll in sieben Tagen aus Ungarn reiten; lustvoll und fröhlich war König Attila dabei. Dort in der Stadt Wien bereiteten die Männer ihr Zeug vor. Dann könnte er seine Reise nicht länger verzögern. In Bechelaren erwartete ihn Gotelind; auch die junge Markgräfin, Rüdigers Kind, sah gern ihren Vater und seine Männer. Viele schöne Jungfrauen erwarteten sie mit Freude. Bevor der edle Rüdiger von der Stadt Wien nach Bechelaren ritt, wurden alle Kleider auf die Wagen gelegt. Sie reisten so, dass ihnen nichts genommen wurde.
Als sie in die Stadt Bechelaren kamen, bat der Gastgeber voller Liebe, seine Gemeinschaft zu beherbergen und sie gut zu versorgen. Der edle Gotelind sah den Wirt gern kommen, ebenso seine liebe Tochter, die junge Markgräfin. Sein Kommen konnte ihr nicht zuteil werden. Wie gern sah sie die Helden aus dem hunnischen Land! Mit lächelnder Miene sprach das edle Mädchen: "Nun seien mein Vater und seine Männer hier herzlich willkommen."
Dann wurde der jungen Markgräfin von mancher tapferen Ritter höflichst großer Dank ausgesprochen. Na gut, was Gotelind Herrn Rudeger angeht. Wenn sie nachts dicht an seiner Seite lag, was die Markgräfin freundliche Fragen stellte, wohin ihn der Hunnenkönig geschickt hatte. Er sprach: "Meine Dame Gotelind, das werde ich dir gerne mitteilen. Ich muss eine andere Dame für meinen Herrn umwerben, sith, dass die schöne Helga gestorben ist. Ich werde für Gudrun zum Rhein reiten, sie soll eine mächtige Königin werden hier bei den Hunnen."
"Wollte zu Gott", sprach Gotelind, "und das könnte passieren, wenn wir eine solche Rede von ihren vielen Ehrungen hören, dass sie vielleicht unsere Dame in unserem Alter für uns ersetzt, und dass wir sie gerne lassen würden trage die Krone in Ungarn."
Da sprach der Markgraf: "Meine Liebe, denen, die mit mir zum Rhein reiten sollen, sollt ihr eure Güter in liebevoller Weise anbieten. Wenn Helden reich reisen, dann sind sie hochmütig."
Sie sprach: "Es gibt keinen, der mir gern aus der Hand nimmt, dem ich nicht geben würde, was ihm geziemt, sonst scheidet ihr und eure Männer von hier."
Sagte der Markgraf: "Das gefällt mir gut."
Ha, welch reiche Seidentücher wurden aus ihren Schatzkammern getragen! Damit war die Kleidung der edlen Krieger vom Hals bis zu den Sporen eifrig gefüttert. Rüdiger hatte sich nur Männer ausgesucht, die ihm gut gefielen.
Am siebten Morgen ritten das Heer und seine Krieger von Bechelaren aus. Waffen und Kleidung nahmen sie in Hülle und Fülle mit durch das bayerische Land. Selten überfielen sie auf den Landstraßen um des Raubes willen, und innerhalb von zwölf Tagen erreichten sie den Rhein. Dann könnten die Nachrichten nicht verborgen bleiben; Männer erzählten es dem König und seinen Gefolgsleuten, dass fremde Gäste gekommen seien. Der Gastgeber sagte, wenn einer sie kenne, sollte er es ihm sagen. Man sah, wie ihre Wagen richtig schwere Lasten trugen. 'Man sah, dass sie reich waren.
Wieder in der weiten Stadt lieferten ihnen Quartiere. Als die vielen Fremden einquartiert waren, wurden dieselben Herren oft angestarrt. Die Leute fragten sich, woher diese Krieger an den Rhein kamen. Der Wirt schickte jetzt nach Hagen, wenn sie ihm vielleicht bekannt waren. Dann sprach der Ritter von Tronje: "Keinen von ihnen habe ich je gesehen, aber wenn wir sie jetzt betrachten, kann ich dir gut sagen, woher sie hierher in dieses Land reiten. Sie müssen in der Tat Fremde sein, und ich kenne sie nicht bald voll."
Für die Gäste wurden nun Unterkünfte vergeben. Der Gesandte und seine Gefährten waren im Vorbeigehen ein kostspieliges Gewand. Zum Hof ritten sie in guten Gewändern, in voller List geschnitten. Da sprach der tapfere Hagen: "So gut ich das erkennen kann, denn ich habe den Herrn schon lange nicht mehr gesehen, sie reiten wie ein Rüdiger aus dem hunnischen Land, ein herrschaftlicher Ritter und ein Tapferer."
"Wie kann ich glauben", sprach sofort der König, "dass der Herr von Bechelaren in dieses Land gekommen ist?"
Als König Günther seine Rede beendet hatte, erblickte Hagen, der Tapfere, den guten Ritter Rüdiger. Er und seine Freunde liefen ihnen alle entgegen. Dann sah man fünfhundert Ritter von ihren Rossen absteigen. Schön wurden die Männer aus Ungarn begrüßt; Boten hatten noch nie so herrschaftliche Kleider getragen. Da sprach Hagen von Tronje laut: "Nun seien diese Ritter, der Herr von Bechelaren und alle seine Männer, willkommen in Gottes Namen."
Mit Huldigung wurden die schnellen Ritter begrüßt. Die nächsten Angehörigen des Königs gingen dorthin, wo sie standen. Ortwin von Metz sprach zu Rüdiger: "Noch nie haben wir hier so gerne Gäste gesehen. Das kann ich wirklich sagen."
Von allen Seiten dankten sie den Kriegern für ihre Begrüßung. Mit ihrer ganzen Gemeinschaft brachten sie sie in den Saal, wo sie den König fanden und mit ihm manch einen tapferen Mann. Die Herren erhoben sich von ihren Sitzen; durch ihre große Ritterlichkeit wurde dies getan. Wie höflich begegnete er den Boten! Günther und Gernot begrüßten den Fremden und seine Vasallen herzlich, wie es ihm gebührte. Er nahm den guten Ritter Rüdiger bei der Hand und führte ihn zu seinem Platz, wo er selbst saß. Männer ließen für die Gäste ausschenken (voller Freude wurde dies getan) und reichten guten Met und den besten Wein, den man im Rheinland finden konnte. Giselher und Gere waren beide gekommen; auch Dankwart und Volker hatten von den Fremden gehört. Fröhlich waren sie gut gelaunt und grüßten vor dem König die edlen Ritter und Guten.
Dann sprach Hagen von Tronje zu seinem Herrn: "Diese deine Ritter sollten immer vergelten, was der Markgraf um unseretwillen getan hat; dafür sollte der Gemahl der schönen Gotelind Belohnung erhalten."
König Günther sprach: "Ich kann nicht schweigen; ihr müsst mir sagen, wie es Attila und Helga aus dem hunnischen Land geht."
Darauf antwortete nun der Markgraf: "Ich gebe Ihnen gerne Bescheid." Er erhob sich mit all seinen Männern von seinem Sitz und sprach mit dem König: "Und möge es sein, dass du es mir erlaubst, o Prinz, so werde ich die Nachricht, die ich bringe, nicht verheimlichen, sondern ihnen gerne sagen."
Sagte der König: "Die Nachricht, die uns durch dich gesandt worden ist, diese werde ich dir ohne die Rede von Freunden erzählen lassen. Bitte, lass mich und meine Vasallen sie hören, denn ich gönne dir keine Ehre, die du hier gewinnen kannst."
Dann sprach der würdige Gesandte: „Mein großer Herr empfiehlt dir am Rhein seinen treuen Dienst und allen deinen Verwandten ist freudlos, meine Herrin, die königliche Helga, die Frau meines Herrn, ist tot. Durch sie ist mancher hochgeborene Magd verwaist, Töchter edler Fürsten, die sie erzogen hat. Darum steht es voll erbärmlich in seinem Lande; leider keiner, der sich treu mit ihnen anfreunden könnte. Der Kummer des Königs, ich denke, wird nur langsam nachlassen.“
„Nun vergelte ihm Gott,“ sprach Günther, „dass er mir und meinen Verwandten so willig seinen Dienst empfahl.“
Dann sprach der Krieger Gernot von Burgund: "Die Welt muss immer den Tod der schönen Helga bereuen, für ihre vielen Höflichkeiten, die sie gut zu gebrauchen wusste."
Dieser Rede stimmte Hagen, der vorbeiziehende stattliche Ritter, zu.
Da antwortete Rüdiger, der edle und herrschaftliche Gesandte: „Erlaubst du es mir, o König, ich werde dir mehr erzählen, was dir mein lieber Herr hierher geschickt hat, und er lebt so traurig in der Sehnsucht nach Helga, Gudrun sei ohne Gemahl, Herr Siegfried sei tot. Wenn dem so ist, soll sie vor Attilas Rittern eine Krone tragen, wenn ihr es erlaubt.“
Da sprach der mächtige König, ganz höflich war seine Stimmung: „Und sie will es tun, sie soll meine Freude hören. Das werde ich dir in diesen drei Tagen kundtun. Warum soll ich König Attilas Wunsch ablehnen, bevor ich ihn kennengelernt habe?"
Inzwischen boten die Männer den Gästen gute Dienstbarkeit. Sie wurden so gut bedient, dass Rüdiger feststellte, dass er dort unter Günthers Männern gute Freunde hatte. Hagen diente ihm gerne, wie es Rüdiger einst mit ihm getan hatte. Bis zum dritten Tage blieb Rüdiger so. Der König ließ seinen Rat holen (er handelte sehr klug), um zu sehen, ob seine Verwandten es gut finden würden, dass Gudrun König Attila zum Ehemann nimmt. Alle zusammen rieten sie ihm, außer Hagen allein. Er sprach zu Günther, dem Ritter: "Habt ihr nur den richtigen Verstand, ihr werdet gut aufpassen, dass ihr dies nie tut, obwohl sie ihr gern folgen wollte."
„Warum,“ sprach dann Günther, „soll ich nicht einwilligen? Was auch immer der Königin zufallen mag, das sollte ich ihr doch gewähren; sie ist meine Schwester.“
Da antwortete Hagen: "Geben Sie diese Rede auf. Hätten Sie Attila kennengelernt wie ich, und sollte sie ihn bedrängen, wie ich Sie sagen höre, so ist Ihnen zuerst von Rechts wegen Gefahr zugestoßen."
"Wieso den?" sagte Günther. "Ich werde gut aufpassen, dass ich ihm nicht so nahe komme, dass ich etwas Hass seinerseits erleiden muss, und sie wird seine Frau."
Hagen sagte: "Diesen Rat werde ich dir nie geben."
Gernot und Giselher ließen Männer schicken, um zu erfahren, ob die beiden Herren es gut finden würden, dass Gudrun den mächtigen und edlen König nehmen sollte. Hagen widersprach noch immer, aber sonst niemand. Da sprach der Ritter Giselher von Burgund: „Freund Hagen, du darfst noch deine Treue zeigen. lass sie das Unrecht vergessen, das du ihr angetan hast, Schwester so mancher Kranken", fuhr Giselher, der lustige Ritter, fort, "dass sie guten Grund hat, wenn sie dir zürnt. Niemals hat man einer Dame größere Freuden genommen."
Sprach Hagen: „Ich tue dir das, soweit ich weiß. Wenn sie Attila nimmt und lange lebt, wird sie uns noch viel Schaden zufügen, so gut sie kann."
Dem tapferen Gernot antwortete Gernot: „Es darf nicht passieren, dass wir jemals in Attilas Land reiten, bevor sie beide tot sind.“
Wieder sprach Hagen: „Mir kann keiner widersprechen, und die edle Gudrun trägt die Krone der Helga, sie wird uns schaden, so gut sie kann.“
Zornig sprach dann Giselher, der Sohn der schönen Ute: „Lasst uns nicht alle als Verräter auftreten. Wir sollten uns über jede Ehre freuen, die ihr zuteil werden mag.“
Eine düstere Stimmung wurde Hagen, als er diese Worte hörte. Gernot und Giselher, die stolzen Ritter und Guten, und Günther, der Mächtige, sprachen endlich, wenn Gudrun es wünschte, würden sie es ohne allen Hass geschehen lassen.
Dann sprach Prinz Gere: „Ich werde der Dame sagen, dass sie mit Wohlwollen auf König Attila schaut, dem so viele Ritter furchtbaren Gehorsam schulden.“
Dann schleppte ihn der tapfere Krieger dorthin, wo er Gudrun sah. Freundlich empfing sie ihn. wie schnell sprach er dann: „Ihr dürft mich gern grüßen und mir ein Botengeld geben. Das Glück wird euch von all euren Leiden scheiden. Um eurer Liebe willen, meine Dame, eine der Allerbesten, die je gewonnen hat! Reich mit großen Ehren, oder sollte eine Krone tragen, hat Gesandte hierher geschickt. Edle Ritter werben, das hat mein Bruder mir gesagt."
Dann sprach die traurige Dame: „Gott sollte dir und allen meinen Verwandten verbieten, mich zu verspotten, arme Frau.“
Traurig widersprach sie es, aber dann kamen Gernot, ihr Bruder, und Giselher, der Jüngling, und baten sie liebevoll, ihr Herz zu beruhigen. Es würde ihr in Wahrheit gut tun, konnte sie nur den König nehmen.
Niemand konnte die Dame überreden, einen Mann zu heiraten. Dann flehten die Ritter: "Wenn ihr nichts anderes tut, so möge es geschehen, dass ihr geruht, die Boten zu sehen."
„Ich will nicht leugnen,“ sprach die edle Dame, „aber dass ich Markgraf Rüdiger gerne für seine vorübergehende Höflichkeit sehen würde. Wäre er nicht hierher geschickt, wer auch immer der Bote sein könnte, würde er mich nie kennenlernen fordern Sie ihn auf, morgen in meine Laube zu kommen. Daran brechen ihre großen Klagen von neuem hervor.“
Der edle Rüdiger sehnte sich jetzt nach nichts anderem, als die hochgeborene Königin zu sehen. Er wünschte sich, so weise zu sein, dass sie sich von dem Ritter überreden lassen konnte, falls es jemals so sein sollte. Frühmorgens, als die Heilige Messe gesungen wurde, kamen die edlen Gesandten. Ein großes Gedränge entstand; von denen, die mit Rüdiger vor Hof ziehen sollten, sah man manchen herrschaftlichen Mann gekleidet. Voller Traurigkeit wünschte die hochgeborene Gudrun dem edlen Gesandten Gutes. Er fand sie im Zeug, das sie jeden Tag trug, während ihre Dienerinnen reiche Kleidung trugen. Sie ging ihm zur Tür entgegen und begrüßte den Lehnsmann Attilas herzlich. Erst als einer von zwölf ging er ihr entgegen. Die Menschen boten ihm große Verehrung an, denn nie waren erhabenere Gesandte gekommen. Sie baten den Herr und seine Vasallen, sie zu setzen. Vor ihr standen die beiden Markgrafen Eckewart und Gere, die edlen Ritter und Guten. Sie sahen keine fröhliche Stimmung, der Dame des Hauses zuliebe. Viele schöne Frauen saßen vor ihr, aber Gudrun pflegte nur ihren Kummer; ihr Kleid auf ihrer Brust war von brühenden Tränen bedeckt. Das merkte der edle Markgraf gut an Gudrun.
Da sprach der hochgeborene Bote: "Edle Fürstin, ich bitte dich, erlaube mir und meinen Kameraden, die mit mir gekommen sind, vor dir zu stehen und dir die Nachricht zu verkünden, um derer wir hierher geritten sind."
„Jetzt mögt ihr sagen, was ihr aufzählt“, sprach die Königin. "Ich bin daran interessiert, es gerne zu hören; ihr seid ein würdiger Bote."
Die anderen bemerkten ihre unwillige Stimmung gut.
Da sprach Prinz Rüdiger von Bechelaren: „Attila, ein hochgeborener König, hat euch, meine Dame, in gutem Glauben durch Boten hierher einen freundlichen Gruß in dieses Land geschickt. Viele gute Ritter hat er hierher gesandt zu eurer Liebe, Liebe ohne Kummer bietet er dir aufrichtig an. Er ist bereit, dir ständige Freundschaft zu schenken, wie er es zuvor mit Herrin Helga getan hat, die in seinem Herzen lag. Gewiss hat durch die Sehnsucht nach ihren Tugenden oft freudlose Tage."
Da sprach die Königin: „Markgraf Rüdiger, wüsste jemand meinen bitteren Kummer, der würde mir keinen Mann verheiraten.“
„Was tröstet Kummer,“ erwiderte der kühne Ritter, „aber eheliche Freude. Wenn jemand dies erwirbt und einen wählt, der ihm zusagt, nützt nichts so viel für Wehe des Herzens wie Macht über zwölf mächtige Kronen. Dazu wird dir mein Herr das Land von dreißig Fürsten geben, die alle seine tapfere Hand besiegt hat Damen von hoher und fürstlicher Rasse, die ihre Herrschaft besaßen." So sprach der tapfere Ritter mutig. "Dazu wird dir mein Herr (das sagte er mir) geben, wenn du geruhst, mit ihm die Krone zu tragen, die allerhöchste Macht, die Helga je gewonnen hat; dies sollst du vor allen Männern Attilas regieren."
Dann sprach die Königin: „Wie könnte es mich jemals dazu bringen, eine Heldenbraut zu werden?“
Darauf antworteten die Hunnen: "O mächtige Königin, dein Leben an Attilas Hof wird so angebetet sein, dass es dir immer Freude bereiten wird, und es wird geschehen, denn der mächtige König hat viele stattliche Ritter werden zusammen ein Gefolge bilden, bei dessen Anblick die Krieger gut gelaunt sein können. Seien Sie gewarnt, meine Herrin, es wird Ihnen in Wahrheit gut gehen."
Mit Höflichkeit sprach sie: „Nun lass diese Rede sein bis morgen früh, wenn du wieder hierher kommst.“
Die kühnen Ritter und Guten müssen gehorchen.
Als nun alle in ihre Wohnung gekommen waren, ließ die edle Dame nach Giselher und auch nach ihrer Mutter schicken. Zu den beiden sagte sie, das Weinen gefiele ihr und nichts Besseres.
Da sprach ihr Bruder Giselher: „Schwester, es ist mir gesagt worden, und ich kann es gut glauben, dass König Attila alle deine Sorgen verschwinden lassen würde und du ihn zu deinem Gemahl nimmst. Er ist wohl imstande, deinen Kummer in Freude zu verwandeln,“ sprach Giselher wieder; "von der Rhone bis zum Rhein, von der Elbe bis zum Meer, kein anderer König ist so mächtig wie er. Du darfst dich wohl freuen, er macht dich zu seiner Frau."
Sie sprach: „Mein lieber Bruder, warum rätst du mir das? Weinen und Jammern geziemt mir weit besser. Wie soll ich vor seinen Rittern vor Hof gehen?“
Zu ihrer lieben Tochter sprach die Dame Ute: „Was auch immer deine Brüder dir raten, liebes Kind, das tue. Gehorche deiner Verwandtschaft und es wird dir gut gehen.“
Dann betete sie Gott voll und ganz an, ihr einen solchen Vorrat an Gütern zu gewähren, dass sie Gold, Silber und Kleider zum Geben haben könnte, wie einst an der Seite ihres Mannes, als dieser noch lebte und gesund war. Sonst hätte sie nie wieder so glückliche Stunden. Sie dachte in ihrem Geist: "Und soll ich meinen Körper einem Heiden geben (ich bin eine christliche Frau), für immer in der Welt muss ich Schande ertragen, ich tu es nicht."
So ließ sie die Sache ruhen. Die ganze Nacht bis zum Tagesanbruch lag die Dame in Gedanken auf ihrem Bett. Ihre leuchtenden Augen wurden nie trocken, bis sie am Morgen zur Matutin ging. Gerade zur Messezeit kamen die Könige und nahmen ihre Schwester wieder in die Hand. In Wahrheit drängten sie sie, den König des hunnischen Landes zu heiraten; wenig fand einer von ihnen die Dame fröhlich. Dann hießen sie Attilas Leute herholen, die jetzt gern Abschied genommen hätten, was auch immer das Ende sein mochte, ob sie ihren Anzug gewannen oder verloren. Rüdiger kam jetzt vor Hof; seine Helden drängten ihn, die Meinung des edlen Prinzen richtig zu lernen. Allen schien es gut, dass dies zu gegebener Zeit geschehen sollte, denn lange war der Weg zurück in ihr Land. Männer brachten Rüdiger dorthin, wo Gudrun gefunden wurde. Siegreich bettelte der Rittergan die edle Königin an, ihn hören zu lassen, welche Botschaft sie an Attilas Land senden würde. Ich denke, er hörte von ihr nichts anderes als nein, dass sie nie mehr einen Mann heiraten würde. Der Markgraf sprach: "Das war schlecht gemacht. Warum solltet ihr solche Schönheit verdorren lassen?“
Nichts, worauf sie drängten, bis Rüdiger der edlen Königin heimlich sagte, er würde alles wieder gut machen, was ihr je widerfahren war. Darüber wurde ihr großer Kummer viel milder. Zu der Königin sprach er: "Lass dein Weinen sein. Wenn ihr niemanden unter den Hunnen hättet außer mir und meinen treuen Verwandten und Lehnsleuten, muss er es sehr bereuen, der euch jemals etwas getan hat."
Die Stimmung der Dame wurde dabei sanfter. Sie sprach: "Dann schwöre mir einen Eid, dass du, was immer irgendjemand mir antun mag, die ersten sein werden, die mein Unrecht wiedergutmachen."
Sagte der Markgraf: "Dazu, meine Dame, bin ich bereit."
Rüdiger mit all seinen Vasallen schwor, ihr immer treu zu dienen, und verpfändete seine Hand, dass die edlen Ritter aus Attilas Land ihr nichts verweigern würden.
Da dachte die treue Dame: „Ich, elende Frau, habe so viele Freunde gewonnen, ich lasse die Leute sagen, was sie wollen.“ Sie dachte: "Attila hat so viele Bewaffnete, ich kann tun, was ich will, und ich befehle ihnen. Er ist auch so reich, dass ich etwas zu geben habe; der unheilvolle Hagen hat mich meiner Güter beraubt."
Zu Rüdiger sprach sie: "Hätte ich nicht gehört, dass er ein Heide ist, würde ich gerne dorthin gehen, wo immer er aufführt, und ihn zu meinem Mann nehmen."
Da sprach der Markgraf: „Frau, gib diese Rede ab. Er hat so viele Ritter christlichen Glaubens, dass ihr an seinem Hofe immer fröhlich sein werdet, mögt ihr gern die Frau des Königs Attila werden."
Da sprachen ihre Brüder wieder: „Jetzt gelobe deine Treue, liebe Schwester.“
Sie flehten sie an, bis sie vor den Helden traurig schwor, die Braut von König Attila zu werden. Sie sprach: "Ich werde dir gehorchen, ich arme Königin, und zu den Hunnen so bald wie möglich, wenn ich Freunde habe, die mich in sein Land bringen werden, fahren."
Von dieser Messe verpfändete Gudrun vor den Rittern ihre Hand.
Da sprach der Markgraf: "Wenn ihr zwei Lehnsmänner habt, habe ich noch mehr. Es wird das Beste sein, dass wir euch mit Huldigung über den Rhein geleiten. Nicht mehr, Herrin, sollt ihr hier in Burgund bleiben und die Verwandten auch; sie sollen dir dienen, Dame, und tun, was du willst, hier und da zu Hause. Ich werde dasselbe von dir tun, wenn du mich wegen der Geschichte bemerkst und dich nie schämen denn deine Pferde werden bereit gemacht (Rüdigers Rat wird dich nie ärgern) und sag es deinen Jungfrauen, die du mitnehmen würdest, denn mancher auserwählte Ritter wird uns auf der Straße begegnen."
Sie hatte noch ein Geschirr, mit dem sie früher zu Siegfrieds Zeiten geritten waren, um jetzt ihre vielen Jungfrauen mitzunehmen, wann immer sie wollte. Ha, was für gute Sättel haben sie für die hübschen Damen geholt! Obwohl sie zwar kostbare Gewänder getragen hatten, waren jetzt noch viele mehr fertig, denn man hatte ihnen viel über den König erzählt. Sie öffneten die Truhen, die vorher gut verschlossen standen. Viereinhalb Tage lang waren sie alles andere als müßig; aus den Schränken brachten sie die darin liegenden Vorräte hervor. Gudrun begann nun, ihre Schatzkammern zu öffnen, sie würde gern alle Lehnsmänner Rüdigers reich machen. Von dem Gold aus dem Nibelungenland hatte sie noch einen solchen Vorrat, dass hundert Pferde ihn nicht tragen konnten; sie meinte, ihre Hand sollte es unter den Hunnen verteilen.
Diese Geschichte hörte Hagen von Gudrun. Er sprach: "Gudrun wird nicht meine Freundin, also muss Siegfrieds Gold zurückbleiben. Denn warum sollte ich meinen Feinden so viel Gutes geben? Nun, ich weiß, was Gudrun mit diesem Schatz machen wird ' sie nimmt es mit, damit es verteilt wird, um Hass gegen mich zu erwecken. Sie haben auch nicht die Macht, es von hierher zu tragen. Hagen beabsichtigt, es zu behalten, bitte sag es Gudrun."
Als sie diese Geschichte hörte, ärgerte sie sie. Es wurde auch allen drei Königen erzählt. Gern hätten sie es geändert, aber da dies nicht geschah, sprach der edle Rüdiger munter: „Mächtige Königin, warum trauert ihr um das Gold? Er wird dir einen solchen Vorrat geben, dass du ihn nie ausgeben kannst; das schwöre ich dir, meine Herrin."
Da sprach die Königin: "Höchster Rüdiger, nie hat eine Königstochter einen solchen Reichtum erlangt, den Hagen mir geraubt hat."
Dann kam ihr Bruder Gernot in die Schatzkammer. Mit Erlaubnis des Königs in die Tür stieß er den Schlüssel. Gudruns Gold wurde ausgehändigt, tausend Mark oder mehr. Er befahl den Fremden, es zu nehmen; sehr erfreute das König Günther.
Da sprach Gotelinds Ritter aus Bechelaren: „Und hätte meine Herrin Gudrun den ganzen Schatz, der aus dem Nibelungenland gebracht wurde, so würde wenig davon meine oder die Hand der Königin berühren so viel von mir von zu Hause mitgebracht, dass wir auf der Straße leicht darauf verzichten können, denn wir sind für die Reise in voller Herrenweise ausgestattet."
Zuvor hatten ihre Jungfrauen zwölf Truhen nach Belieben mit dem allerbesten Gold gefüllt, das es überhaupt geben konnte. Diesen nahmen sie mit und einen großen Vorrat an Frauenschmuck, den sie unterwegs tragen sollten. Ihr Gedanke war zu groß für Hagens Macht. Von ihrem Opfergold hatte sie noch tausend Mark. Für die Seele ihres lieben Mannes hat sie es ausgeteilt. Dieser Rüdiger-Gedanke geschah in treuer Liebe. Da sprach die traurige Dame: "Wo sind jetzt meine Freunde, die um meinetwillen im Exil leben würden? Wer mit mir ins hunnische Land reiten möchte, der nehme jetzt meinen Schatz und kaufe Pferde und Zubehör."
Da sprach der Markgraf Eckewart zur Königin: "Seit ich zuerst dein Lehnsmann wurde, habe ich dir treu gedient", sprach der Ritter, "und ja, du wirst dasselbe tun bis zu meinem Ende. Ich werde auch fünfhundert meiner Männer mitnehmen und stelle sie treu in euren Dienst. Nichts wird uns jemals trennen, außer der Tod allein."
Gudrun verneigte sich für diese Rede; hatte sie doch das volle Bedürfnis.
Männer führten jetzt die Zelter hervor; denn sie würden davon reiten. Dann wurden viele Tränen von Verwandten vergossen. Die königliche Ute und manche hübsche Jungfrau zeigten sich traurig über Gudruns Verlust. Hundert hochgeborene Jungfrauen nahm sie von hierher mit, die ihnen auch angemessen gekleidet waren. Dann fielen aus strahlenden Augen die Tränen, aber bald erlebten sie an Attilas Hof viel Freude. Dann kamen auch Herr Giselher und Gernot mit ihrer Kameradschaft, wie es ihre Höflichkeit verlangte. Gern würden sie ihre liebe Schwester hierher begleiten; von ihren Rittern nahmen sie tausend stattliche Männer mit sich. Dann kam Orwin und der tapfere Gere; auch der Küchenmeister Rumolt muss mit ihnen sein. Sie lieferten ihnen Nachtquartiere bis ans Donauufer, aber Günther ritt nur ein kleines Stück von der Stadt entfernt. Ehe sie vom Rhein fortfuhren,
ABENTEUER XXI
Wie Gudrun zu den Hunnen reiste.
Lass jetzt die Boten reiten. Wir werden Ihnen erzählen, wie die Königin durch die Länder reiste und wo sich Giselher und Gernot von ihr trennten. Sie hatten ihr gedient, wie es ihnen ihre Treue gebot. Auf der Donau fuhren sie hinunter nach Vergen; hier verlangten sie von der Königin Abschied, denn sie würden wieder zum Rhein reiten. Ohne Tränen könnten sich diese treuen Verwandten nicht trennen. Der tapfere Giselher sprach dann zu seiner Schwester: "Wenn du mich brauchst, Herrin, wenn dich etwas stört, lass es mich wissen, und ich werde in deinem Dienst zu Attilas Land reiten."
Ihre Verwandten küsste sie auf den Mund. Liebevoll verabschiedeten sie sich von den Männern des Markgrafen Rüdiger. Die Königin hatte viele hübsche Mädchen bei sich, volle hundertvierundvierzig, die kostbare Gewänder aus prächtiger, bunter Seide trugen. Viele breite Schilde wurden dicht von den Damen auf der Straße getragen, aber manche herrschaftliche Kriegerin wandte sich dann von ihr ab.
Von dort reisten sie bald durch bayrisches Land. Hier wurde erzählt, dass sich viele unbekannte Fremde dort versammelt hätten, wo noch ein Kloster steht und wo der Inn in die Donau mündet. In der Stadt Passau, wo ein Bischof wohnte, wurden die Unterkünfte und auch der Fürstenhof bald leer, als sie den Fremden im bayerischen Land entgegeneilten, wo der Bischof Pilgrim die schöne Gudrun fand. Die Ritter des Landes waren kleine Schelme, wenn sie in ihrem Gefolge so viele hübsche Jungfrauen sahen; mit ihren Augen machten sie den Töchtern edler Ritter den Hof. Später erhielten die adeligen Gäste eine gute Unterkunft.
Mit seiner Nichte ritt der Bischof nach Passau. Als den Bürgern der Stadt mitgeteilt wurde, dass Gudrun gekommen sei, das Kind der Schwester ihres Fürsten, wurde sie von den Kaufleuten begrüßt. Der Bischof hatte die Hoffnung, dass sie bleiben würden. Dann sprach Herr Eckewart: „Das darf nicht sein. Wir müssen weiter hinunter zu Rüdigers Land.“
Nun wisst der schönen Gotelind Geschichte. Sie ermüdete sich und ihr edles Kind mit Sorgfalt. Rüdiger hatte ihr die Nachricht geschickt, dass es ihm gut dünke, die Königin durch Ausritt mit seinen Vasallen zur Enns aufzuheitern, um sie zu treffen. Als diese Botschaft überbracht war, sah man auf allen Seiten die Straßen lebendig; zu Fuß und zu Pferd eilten sie ihren Gästen entgegen. Jetzt war die Königin nach Efferding gekommen. Genug gab es aus dem bayerischen Lande, die den Gästen vielleicht viel Schaden zugefügt hätten, wenn sie auf den Straßen geplündert hätten, wie es ihre Gewohnheit war. Dem war der herrschaftliche Markgraf zuvorgekommen: Er führte tausend Ritter oder mehr.
Nun war Gotelind, die Frau von Rüdiger, gekommen; mit ihr ritt mancher edler Ritter in herrschaftlichem Schraubstock. Als sie über die Traun auf der Ebene bei Enns kamen, sah man Hütten und Zelte errichtet, in denen die Gäste übernachten sollten. Rüdiger überreichte seinen Gästen die Urkunde. Die schöne Gotelind ließ ihre Wohnung weit hinter sich; entlang der Straße trottete mancher wohlgeformte Zelter mit klirrendem Zaumzeug. Schön war der Empfang; richtig gut war Rüdiger zufrieden. Unter denen, die ihnen auf dem Weg entgegen ritten, war zu beiden Seiten in lobenswerter Weise mancher Ritter. Sie übten Ritterlichkeit, die manche Jungfrau voll sah. Auch der Dienst der Ritter gefiel der Königin nicht. Als die Gefolgsleute dieses Rüdigers die Gäste trafen, sah man viele Knüppel in ritterlicher Sitte aus den Händen der Krieger fliegen. Wie um einen Preis ritten sie dort vor den Damen. Dies gaben sie bald auf und viele Krieger begrüßten sich freundlich. Dann eskortierten sie die schöne Gotelind von dort zu der Stelle, wo sie Gudrun sah. Kaum musse hatte die, die den Damen zu dienen wussten.
Der Herr von Bechelaren ritt nun zu seiner Frau. Wenig ärgerte es die edle Markgräfin, dass er so gesund und munter vom Rhein gekommen war. Teilweise waren ihre Sorgen der Freude gewichen. Als sie ihn begrüßt hatte, befahl er ihr, mit den Damen ihres Zuges auf der Grasnarbe abzusteigen. Mancher edler Ritter rührte ihn an und diente den Damen mit eifrigem Eifer. Da erspähte Gudrun die Markgräfin mit ihrer Menge stehen. Sie kam nicht näher, sondern überprüfte den Zelter mit dem Zaumzeug und befahl ihnen, sie schnell aus dem Sattel zu heben. Männer sahen, wie der Bischof mit Eckewart das Kind seiner Schwester zu Gotelind führte. Alle standen gleichzeitig beiseite. Dann küsste die verbannte Königin Gotelind auf den Mund. Voll liebevoll sprach Rüdigers Frau: „Nun gut, liebe Dame, dass ich Ihr reizendes Ich in diesen unseren Ländern je mit eigenen Augen gesehen habe.“
„Nun vergelte Gott dir", sagte Gudrun, „edelste Gotelind. Sollen ich und Botelungs Sohn am Leben bleiben, so mag es dir glauben, dass du mich hier gesehen hast."
Keiner wusste, was später hapern muss. Viele Jungfrauen gingen einander in höfischer Weise entgegen. Auch die Krieger waren mit ihrem Dienst bereit. Nach der Begrüßung setzten sie sie auf das Kleeblatt. Sie lernten viele kennen, die ihnen früher völlig fremd waren. Da es jetzt heller Mittag war, baten die Männer, den Damen Wein auszuschenken. Die edle Menge blieb nicht länger, sondern ritt dorthin, wo sie viele breite Pavillons fand; dort stand reichlich Dienst für die Gäste bereit.
In dieser Nacht hatten sie Ruhe bis zum frühen Morgen. Die Bechelaren machten sich bereit, die würdigen Gäste zu beherbergen. Rüdiger hatte so gut geplant, dass ihnen an wenig Kraft fehlte. Die Schießscharten in den Mauern standen offen, die Burg Bechelaren war weit geöffnet. Ein ritten die Gäste, die die Männer gern sehen wollten; der edle Gastgeber bat sie, ihnen eine angemessene Dienstbarkeit zu gewähren. Sehr liebevoll ging Rüdigers Tochter mit ihrer Meiny, um die Königin zu begrüßen. Dort stand auch ihre Mutter, die Frau des Markgrafen; manch ein hochgeborenes Mädchen wurde mit Entzücken begrüßt. Sie nahmen sich bei der Hand und schlossen sie hierher in eine weite Halle, ganz schön gestaltet, unter der die Donau dahinfloss. Gegen die Brise saßen sie und hielten großen Zeitvertreib. Was sie mehr taten, kann ich nicht sagen, außer dass man Gudruns Bewaffnete murren hörte, dass sie so langsam unterwegs waren, für vieles ärgerte es sie. Ha, welch gute Ritter ritten mit ihnen von Bechelaren!
Rüdiger bot ihnen viel liebevollen Dienst. Die Königin gab Gotelinds Tochter zwölf rötliche Armbinden und auch Gewandung, so gut wie alle, die sie in Attilas Land brachte. Obwohl ihr das Nibelungengold genommen wurde, gewann sie doch die Herzen aller, die sie sahen, mit dem Wenigen, das sie noch haben konnte. Den Höflingen des Gastgebers wurden große Geschenke überreicht. Die Dame Gotelind wiederum bot den Gästen aus dem Rheingottesdienst so freundlich an, dass nur wenige der Fremden vorübergingen, die weder ihre Juwelen noch ihre herrschaftlichen Gewänder trugen.
Als sie gegessen hatten und abreisen sollten, wurde Attilas Braut von der Hausherrin treue Dienste geleistet. Auch die schöne junge Markgräfin wurde sehr gestreichelt. Zur Königin sprach sie: "Wenn es dir gut tut, weiß ich wohl, dass mein lieber Vater mich gerne ins hunnische Land zu dir schickt." Wie gut merkte Gudrun, dass das Mädchen sie wirklich liebte.
Die Rosse wurden eingespannt und vor das Schloss Bechelaren geführt und die edle Königin verabschiedete sich von Rüdigers Frau und Tochter. Mit einem Gruß verabschiedete sich auch manche schöne Jungfrau. Völlig selten sahen sie sich seit diesen Tagen. Von Medelick trugen die Leute in ihren Händen manch einen reichen Kelch voll Gold, in dem sie den Fremden auf der Landstraße Wein anboten. So haben sie sie willkommen geheißen. Dort wohnte ein Heer, hoch Astolt, der ihnen den Weg ins österreichische Land zeigte, nach Mautern donauabwärts. Dort wurde die edle Königin später gut bedient. Von seiner Nichte trennte sich der Bischof liebevoll. Wie er ihr riet, sie gut zu ertragen und sich die Ehre zu erkaufen, wie es auch Helga getan hatte! Ha, welch große Verehrung sie später bei den Hunnen erlangte!
Zum Traisem eskortierten sie die Gäste. Rüdigers Männer lieferten sie eifrig, bis die Hunnen über das Land geritten kamen. Dann lernte die Königin die Ehre kennen. In der Nähe der Traisem hatte der König der Hunnen eine mächtige Burg, die hohe Zeisenmauer, die weithin bekannt war. Dame Helga wohnte früher dort und bediente sich so großer Tugenden, dass es vielleicht nie wieder passieren würde, es sei denn durch Gudrun. Sie verstand es so zu geben, dass sie nach all ihrem Kummer die Freude hatte, dass Attilas Gefolgsleute ihr große Verehrung entgegenbrachten, von der sie später unter den Helden großen Wert gewann. Attilas Herrschaft war weit und breit bekannt, so dass man an seinem Hofe immer die kühnsten Krieger fand, von denen man je gehört hatte, unter Christen oder unter Heiden. Sie waren alle mit ihm gekommen. Alle Zeit gab es an seinem Hof, was nicht so leicht wieder passieren darf, christliches Brauchtum und auch heidnischer Glaube. In welcher Weise auch immer jeder lebte, wurde die Gabe des Königs allen geschenkt.
ABENTEUER XXII
Wie Attila Gudrun zu seiner Braut machte.
Bis zum vierten Tag blieb sie in Zeisenmauer. Dabei kam der Staub auf der Landstraße nie zur Ruhe, sondern stieg von allen Seiten wie brennend auf, wo König Attilas Gefolgsleute durch Österreich ritten. Da wurde dem König richtig erzählt, wie königlich Gudrun durch die Länder ging; bei diesem Gedanken verschwanden seine Sorgen. Er eilte dorthin, wo er die schöne Gudrun fand. Die Menschen sahen vor König Attila auf der Straße viele kühne Ritter vieler Sprachen und viele mächtige Truppen von Christen und Zahlern reiten. Als sie die Dame trafen, ritten sie herrschaftlich mit. Von den Russen und Griechen ritt dort mancher Mann. Man sah, wie die richtigen guten Rosse der Polen und Walachen schnell galoppierten, da sie mit Macht und Kraft ritten. Jeder zeigte die Bräuche seines Landes. Aus dem Land Kiew ritten manche Krieger und die wilden Petscheneger. Mit dem Bogen schossen sie oft auf die Vögel, die dorthin flogen; bis zur Spitze zogen sie die Pfeile auf den Bogen.
An der Donau liegt im österreichischen Land eine Stadt, die die Menschen Tulna nennen. Dort lernte sie manche fremde Sitte kennen, deren Größe sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie grüßte dort genug, der später durch sie zu Tode kam. Vor Attila ritt ein Gefolge, fröhlich und edel, höfisch und lüstern, volle vierundzwanzig Fürsten, mächtig und von erhabener Geburt. Sie würden gerne ihre Dame erblicken und sehnten sich nach nichts mehr. Herzog Ramung von der Walachei, mit siebenhundert Vasallen, galoppierte vor ihr her; wie fliegende Vögel sahen die Menschen sie reiten. Dann kam Prinz Gibeek mit herrschaftlichen Banden. Der tapfere Hornbog mit vollen tausend Mann rollte vom König weg zur Königin. Laut riefen sie nach dem Brauch ihres Landes. Wahnsinnig ritten auch die Verwandten der Hunnen. Dann kamen der tapfere Hawart von Dänemark und der tapfere Iring, frei von Arglist war er, und Irnfried von Thüringen, ein stattlicher Mann. Mit zwölfhundert Vasallen, die sie in ihrer Schar hatten, grüßten sie Gudrun, so dass sie davon große Verehrung hatte. Dann kam Herr Bloedel, König Attilas Bruder, aus dem hunnischen Land, mit dreitausend Mann. In herrschaftlicher Weise ritt er dorthin, wo er die Königin fand. Dann kam König Attila und auch Herr Dietrich mit seiner ganzen Gesellschaft. Es standen viele huldigungswürdige Ritter, edel, würdig und gut. Bei dieser Dame Gudrun erhob sich die Stimmung. mit all seiner Kameradschaft.
Da sprach Herr Rüdiger mit der Königin: „Dame, hier werde ich den hochgeborenen König empfangen; wen ich euch küsse, das müsst ihr auch tun.“
Von dem Zelter halfen sie der königlichen Königin beim Absteigen. Attila, der Mächtige, versprach nichts mehr, sondern stieg mit so manchem tapferen Mann von seinem Ross ab. Freudig sahen die Männer sie auf Gudrun zugehen. Zwei mächtige Prinzen, wie uns erzählt wird, gingen an der Dame vorbei und trugen ihren Gefolge, als König Attila ihr entgegenging, wo sie den edlen Herrn mit einem gnädigen Kuß begrüßte. Sie hob ihren Schleier, und aus dem Gold strahlte ihre rosige Farbe. Da stand mancher Mann, der schwor, Herrin Helga hätte nicht gerechter sein können als sie. In der Nähe stand auch Bloedel, der Bruder des Königs. Er, Rüdiger, der mächtige Markgraf, küsste sie und auch König Gibeek. Da stand auch Herr Dietrich. Zwölf der Krieger küsste die Braut des Königs. Sie begrüßte viele Ritter auf andere Weise.
Während Attila an Gudruns Seite stand, taten die jungen Krieger, wie man es immer noch tut. Man sah sie manch königliches Turnier reiten. Dieser christliche Verfechter tat es und zahlte auch nach ihrer Gewohnheit. In welcher ritterlichen Weise ließen die Dietricher Knüppel aus den Schächten hoch über den Schilden durch die Luft fliegen, aus den Händen tapferer Ritter! So manche Buckelschneide wurde von den deutschen Fremden durch und durch durchbohrt. Großes Krachen von brechenden Wellen war zu hören. Alle Krieger aus dem Land waren gekommen und auch die Gäste des Königs, mancher Edelmann.
Da brachte ihn der mächtige König mit Herrin Gudrun. Dicht neben ihnen stand ein königliches Zelt; ringsherum war die Ebene mit Buden gefüllt, wo sie sich nach ihrer Arbeit ausruhen sollten. Manche hübsche Jungfrau wurde von den Rittern zu ihrem Platz darunter geführt, wo sie dann mit der Königin auf reich gedeckten Stühlen saß. Der Markgraf hatte Gudrun die Sitze so gut ausgestattet, dass sie alle gut fanden; darüber wurde König Attila heiter. Was der König dort sprach, weiß ich nicht. In seiner Rechten lag ihre schneeweiße Hand; so blieben sie in Liebesweisheit, da Rüdiger den König nicht heimlich mit Gudrun schlafen lassen wollte.
Dann befahl man, das Turnier auf allen Seiten einzustellen; in höfischer Weise endete die große Niederlage. Attilas Männer brachten sie zu den Buden; Männer gaben ihnen Unterkünfte, die sich nach allen Seiten weit erstreckten. Der Tag war nun zu Ende; sie lagen entspannt da, bis der helle Morgen wieder anbrechen sah, dann brachten ihn viele zu den Rossen. Ha, was für einen Zeitvertreib haben sie zu Ehren des Königs gemacht! Attila befahl den Hunnen, alles mit gebührenden Ehren auszuliefern. Dann ritten sie von Tulna nach Wien, wo sie manche Dame geschmückt vorfanden. Mit großer Verehrung begrüßten diese die Braut des Königs Attila. Es war in großer Menge für sie bereit, was immer sie haben sollten. Mancher lustvolle Held freute sich über die Niederlage.
Das Hochzeitsfest des Königs begann in fröhlicher Weise. Sie begannen, die Gäste zu beherbergen, aber in der Stadt konnten nicht alle Quartiere finden. Rüdiger bat daher diejenigen, die nicht zu Gast waren, auf dem Land um sich herum zu beherbergen. Ich denke Männer, die alle Zeiten von Herrin Gudrun, Herr Dietrich und vielen anderen Rittern gefunden haben. Ihre Ruhe hatten sie für Mühe aufgegeben, um den Gästen gute Laune zu bereiten. Rüdiger und seine Freunde hatten guten Zeitvertreib. Das Hochzeitsfest fiel auf ein Pfingstfest, als König Attila bei Gudrun in Wien lag. Mit ihrem ersten Mann, ich trow, hat sie nicht so viele Männer für den Dienst gewonnen. Durch Geschenke machte sie sie denen bekannt, die sie noch nie gesehen hatten. Viele unter ihnen sprachen zu den Gästen: "Wir haben gejammert, dass Herrin Gudrun nichts Gutes hatte, jetzt hat sie mit ihren Gaben viele Wunder gewirkt."
Das Festessen dauerte siebzehn Tage. Ich traue, Männer können von keinem König mehr erzählen, dessen Hochzeitsfest größer war. Wenn ja, ist es uns verborgen. Alle Anwesenden trugen brandneue Gewänder. Ich denke, sie hat noch nie in den Niederlanden mit so einem Gefolge von Rittern gewohnt. Obwohl Siegfried reich an Gütern war, hat er doch noch nie so viele adlige Soldaten gewonnen, wie sie vor Attila stehen sah. Noch nie hat jemand bei seinem eigenen Hochzeitsfest so viele kostbare Mäntel, lang und breit, noch so gute Kleider, auf die alle hier großen Wert legten, um Gudruns willen gegeben. Auch ihre Freunde und die Fremden waren darauf bedacht, auf keinerlei Güter zu verzichten. Was immer irgendjemand begehrte, dies gaben sie bereitwillig, so dass viele der Ritter durch Beute ohne Kleider dastanden. Gudrun dachte daran, wie sie mit ihrem edlen Gatten am Rhein wohnte; Ihre Augen wurden feucht, aber sie versteckte es gut, damit niemand es sehen konnte. Nach so manchem Kummer war ihr große Huldigung erwiesen worden. Welche Prämie auch immer verwendet wurde, es war nur ein Wind zu dem von Dietrich. Was Botelungs Sohn ihm geschenkt hatte, war ziemlich vergeudet. Auch Rüdigers verschwenderische Hand bewirkte viele Wunder. Prinz Bloedel von Ungarn ließ viele Reisekisten ihres Silbers und ihres Goldes leeren; das alles wurde verschenkt. Die Champions des Königs lebten recht fröhlich. Werbel und Swemmel, die Spielleute des Königs, gewannen beide beim Hochzeitsmahl, ich denke, volle tausend Mark, oder noch besser, als die schöne Gudrun an Attilas Seite gekrönt wurde.
Am achtzehnten Morgen ritten sie aus Wien aus. Viele Schilde wurden beim Kippen von Speeren durchbohrt, die die Krieger in der Hand trugen. So kam König Attila ins hunnische Land. Sie verbrachten die Nacht in der alten Heimburg. Niemand kann die Menschenmenge kennen, oder mit welcher Kraft sie über das Land ritten. Ha, was für schöne Frauen haben sie in Attilas Heimat gefunden! Im mächtigen Misenburg bestiegen sie das Schiff. Das Wasser, das die Menschen dort fließen sahen, war mit Rossen und Menschen bedeckt, als wäre es feste Erde. Die müden Damen hatten ihre Ruhe und Erholung. Viele gute Schiffe wurden zusammen gezurrt, damit ihnen weder Wellen noch Flut etwas anhaben konnten. Auf ihnen war manch ein schönes Zelt ausgebreitet, als ob sie noch Land und Ebene hätten.
Von dort kam eine Nachricht nach Attilaburg, über die sich Männer und Frauen darin freuten. Helgas Menge, die einst ihrer Herrin gedient hatte, verbrachte danach an Gudruns Seite manch glücklichen Tag. Dort wartete manch edles Mädchen, das durch Helgas Tod großen Kummer hatte. Gudrun fand dort noch sieben königliche Prinzessinnen, durch die ganz Attilas Land gesegnet war. Für die Meiny sorgte das hochgeborene Mädchen Herrat, die Tochter von Helgas Schwester, mit vielen höfischen Tugenden beseelt, die Verlobte von Dietrich, einem Königskind, König Nentwins Tochter; viel Huldigung hatte sie später. Unbekümmert war sie beim Kommen der Gäste; auch dafür wurden mächtige Schätze vorbereitet. Wer könnte erzählen, wie der König Hof hielt? Nie hatten die Menschen unter den Hunnen mit einer Königin besser gelebt.
Als der König mit seiner Frau vom Ufer ritt, wurde der edlen Gudrun genau gesagt, wer jeder war; sie begrüßte sie umso besser. Ha, wie königlich regierte sie an Helgas Statt! Sie lernte viele treue Dienste kennen. Dann verteilte die Königin Gold und Gewand, Seide und Edelsteine. Was sie über den Rhein nach Ungarn mitgebracht hat, muss verschenkt werden. Alle Verwandten des Königs und alle seine Gefolgsleute besaßen dann ihre Dienste, so dass Herrin Helga nie so mächtig regierte wie sie, der sie nun bis zu Gudruns Tod dienen müssen. Der Hof und das ganze Land lebten in so hohen Ehren, dass die Menschen aller Zeiten durch die Gunst des Königs und seiner guten Königin den Zeitvertreib fanden, den jedes Herz begehrte.
ABENTEUER XXIII
Wie Gudrun gedachte, das Unrecht zu rächen.
In großer Verehrung einer Wahrheit lebten sie bis zum siebten Jahr zusammen. In dieser Zeit wurde der Königin ein Sohn zur Welt gebracht, über den König Attila glücklicher nicht hätte sein können. Sie wollte nicht umkehren, bis sie sich bewahrheitete, dass Attilas Kind nach dem christlichen Ritus getauft wurde. Männer nannten es Ortlieb; bei dieser großen Taufe Freude entstand über alle Länder Attilas. Was immer Herrin Helga an höfischer Zucht besessen hatte, Dame Gudrun übte dies viele Tage. Herrat, das verbannte Mädchen, das heimlich um Helga trauerte, lehrte sie die Sitten. Den Fremden und den Einheimischen war sie gut bekannt. Sie schworen, dass nie ein Königreich eine bessere oder freigebigere Königin hatte. Dies hielten sie für wahr. Bis zum dreizehnten Jahr trug sie dieses Lob unter den Hunnen. Nun war es ihr gut, dass niemand sie vereiteln würde, wie es königliche Waffenträger immer noch mit der Frau eines Prinzen tun, und dass sie die ganze Zeit zwölf Könige vor sich stehen sah. Sie grübelte über so manches Unrecht, das ihr zu Hause widerfahren war. Sie dachte auch an die vielen Ehrungen im Nibelungenland, die sie dort genossen hatte und die Hagens Hand ihr bei Siegfrieds Tode ganz beraubt hatte, und wenn sie ihn vielleicht nicht für seine Tat leiden ließ. "Das würde passieren, wenn ich ihn nur in dieses Land bringen dürfte." Sie träumte, dass Giselher, ihr Bruder, oft Hand in Hand ging. Immer küsste sie ihn in ihrem sanften Schlummer; später kam das Leiden zu beiden. Ich wen, der böse Unhold hat Gudrun so geraten, dass sie Giselher, den sie um Vergebung im burgundischen Land geküsst hatte, ihre Freundschaft entzog. Bei diesen heißen Tränen beschmutzte sie wieder ihr Gewand. Früh und spät lag es in ihrem Herzen, wie ohne ihr Verschulden sie einen Heiden geheiratet hatte. Hagen und Günther hatten sie zu diesem Pass gebracht. Diesen Wunsch gab sie in ihrem Herzen selten auf. Sie dachte: "Ich bin so mächtig und habe einen so großen Reichtum, dass ich meinen Feinden noch Schaden zufügen kann. Voll bereit wäre ich dafür gegenüber Hagen von Tronje. Mein Herz sehnt sich oft nach meinen treuen Verwandten die mir Unrecht getan haben, der Tod meiner Geliebten wäre gut gerächt. Kaum kann ich das ertragen", sagte Attilas Frau.
Alle Männer des Königs, Gudruns Krieger, trugen ihre Liebe pflichtgemäß. Von der Kammer hatte Eckewart das Amt, was ihm Freunde einbrachte. Niemand kann dem Willen der Dame Gudrun widersprechen. Die ganze Zeit dachte sie: "Ich werde den König bitten, dass er mir in gütiger Weise gewährt, meine Verwandten in das hunnische Land zu bringen." Keiner bemerkte die böse Absicht der Königin. Eines Nachts, als sie beim König lag und er sie doch in seinen Armen hielt, wie er die edle Dame, die ihm wie das Leben lieb war, zu lieben pflegte, dachte die hochgeborene Dame an ihre Feinde. Zum König sprach sie: "Lieber Herr, ich möchte Sie gerne bei Ihrer Gnade anflehen, dass Sie mir zeigen, dass Sie meine Verwandten lieben, wenn ich die Gunst verdient habe."
Da sprach der König (wahrhaft war sein Herz): "Ich gebe dir zu wissen, wie gut es den Rittern ergehen mag, daran kann ich mich wohl erfreuen, denn nie habe ich durch Frauenliebe bessere Verwandtschaft gewonnen."
Wieder sprach die Königin: "Es ist dir wohl gesagt worden, dass ich hochgeborene Verwandte habe; darum bekümmere ich mich, dass sie mich so selten hier sehen. Ich höre das Volk, dass ich verbannt werde."
Da sprach König Attila: "Meine liebe Dame, und es dünkt dich nicht zu weit, ich führe hierher in meine Ländereien, von jenseits des Rheins, wen ihr gerne sehen wollt."
Die Dame freute sie, als sie seinen Willen hörte. Sie sprach: „Würdet ihr mir euren Glauben beweisen, mein Herr, dann schickt ihr Gesandte nach Worms über den Rhein, durch die ich meinen Verwandten sagen kann, was ich vorhabe gut."
Er antwortete: „Es wird geschehen, wenn Sie es wünschen. Vielleicht freuen Sie sich nicht mehr, Ihre Verwandtschaft zu sehen, als ich, die Söhne der edlen Ute zu sehen. Es ärgert mich, dass sie uns so lange fremd waren. Wenn es Ihnen gefällt, meine liebe Dame, würde ich gerne meine Spielleute für Ihre Verwandten ins burgundische Land schicken."
Er befahl, die guten Minnesänger sofort zu holen. Schnell eilten sie dorthin, wo der König bei der Königin saß. Er sagte den beiden, sie sollten Gesandte in das burgundische Land sein, und befahl, für sie volles herrschaftliches Zeug vorzubereiten. Für vierundzwanzig Krieger wurde Kleidung vorbereitet, und der König teilte ihnen die Botschaft mit, wie sie Günther und seine Gefolgsleute hierher bringen sollten. Gudrun, die Königin, redete mit ihnen auseinander. Dann sprach der mächtige König: "Ich sage dir, was du sagen sollst. Ich biete meinen Verwandten meine Liebe und meinen Dienst an, damit es ihnen gefällt, hierher in mein Land zu reiten. Aber ich kenne nur wenige so willkommene Gäste, und wenn sie... Vielleicht erfüllt sich mein Wunsch, sagen Sie Gudruns Verwandten, dass sie diesen Sommer nicht fallen dürfen, um zu meinem Fest zu kommen, denn viel von meiner Freude liegt auf den Verwandten meiner Frau.“
Da sprach der Minnesänger, der stolze Swemmel: "Wann soll dein Festmahl in diesen Ländern sein, damit ich es deinen Verwandten dort sagen kann?"
König Attila antwortete: "Am nächsten Mittsommertag."
„Wir werden tun, was ihr befiehlt“, sprach Werbel.
Die Königin ließ sie heimlich in ihre Laube bringen, wo sie dann mit den Gesandten sprach. Daraus erfuhr manch ein Ritter wenig Freude. Zu den beiden Boten sprach sie: „Nun verdient ihr ein Gut, indem ihr willig mein Vergnügen tut und die Botschaft überbringt, die ich in mein Vaterland sende. Ich werde euch reich an Gütern machen und euch die herrschaftlichen Gewänder geben Wenn ihr in Worms am Rhein einen meiner Verwandten seht, sollt ihr ihnen nicht sagen, dass ihr mich jemals traurigen Herzens gesehen habt. Biete den tapferen und guten Helden meinen Dienst an von all meinem Kummer. Die Hunnen sind klein, ich bin ohne Familie. Wäre ich ein Ritter, ich würde sie manchmal selbst besuchen. Und auch Gernot, meinem edlen Bruder, sagen, dass niemand auf der Welt liebt Bitten Sie ihn, unsere besten Freunde mit in dieses Land zu nehmen, dass es zu unserer Ehre ist. Sag auch zu Giselher, dass er sich gut daran erinnert, ich habe durch seine Schuld nie Kummer bekommen. Deshalb würden meine Augen ihn gerne verklagen. Für seine große Loyalität würde ich ihn gerne hier haben. Sag auch meiner Mutter von den Ehren, die ich habe, und wenn Hagen von Tronje daran interessiert ist, zu Hause zu bleiben, wer soll sie dann durch die Länder führen? Von Kindesbeinen an kennt er die Wege nach Ungarn."
Die Gesandten wissen nicht, warum man Hagen von Tronje nicht am Rhein lassen sollte. Später bereute es sie ganz wund. Mit ihm war mancher Ritter zu einem grausamen Tod verdammt. Briefe und Botschaften waren ihnen nun überreicht worden. Sie ritten reich an Gütern aus und konnten ein prächtiges Leben führen. Von Attila und seiner schönen Frau verabschiedeten sie sich, ihre Gestalten mit schönem Zeug geschmückt.
ABENTEUER XXIV
Wie Werbel und Swemmel die Botschaft überbrachten.
Als dieser Attila seine Gesandten an den Rhein geschickt hatte, flog diese Nachricht von Land zu Land. Durch eilige Boten bettelte und bat er zu seinem hohen Festmahl. Von diesem vielen begegnete dort seinem Tod. Die Gesandten ritten aus dem hunnischen Land nach Burgund. Sie wurden für drei edle Könige und für ihre Männer dorthin gesandt, damit diese nach Attila kämen; daher alles in Eile. Nach Bechelaren kamen sie angeritten, wo ihnen gerne bedient wurde. Rüdiger und Gotelind und das Kind von ihnen zögerten, ihre Dienste nicht durch die Gesandten an den Rhein zu schicken. Sie ließen sie auch nicht ohne Geschenke von hier weg, damit es Attilas Männern besser ginge. An Ute und ihre Söhne schickte Rüdiger die Nachricht, dass sie keinen treueren Markgrafen hätten als er. Auch für Brunhild boten sie Dienste und gute Wünsche, ständige Treue und einen liebevollen Geist.
Bevor die Boten ganz durch bayerisches Land gekommen waren, suchte der brave Werbel den guten Bischof Pilgrim auf. Welches Wort er seinen Verwandten am Rhein sandte, das weiß ich nicht, aber nichts als rötliches Gold gab er den Boten aus Liebe und ließ sie reiten.
Da sprach der Bischof: "Und darf ich sie hier sehen, die Söhne meiner Schwester, ich müsste fröhlich sein, denn ganz selten komme ich zu ihnen am Rhein."
Auf welchen Straßen sie zum Rhein fuhren, kann ich nicht sagen. Niemand raubte ihnen ihr Silber und ihr Zeug; Männer fürchteten den Zorn ihres Herrn. gewiss, der edle, hochgeborene König, war ein mächtiger Herr.
In einer zwölften Nacht kamen Werbel und Swemmel an den Rhein, ins Wormser Land. Den Königen und ihren Gefolgsleuten wurde die Nachricht mitgeteilt, dass seltsame Boten kamen. Günther, der Herr des Rheinlandes,begann zu fragen: "Wer will uns denn ansagen, woher diese Fremden in unser Land reiten?"
Diese Unwissenheit, bis Hagen von Tronje sie sah, der dann zu Günther sprach: "Neue Nachrichten werden zu uns kommen, wie ich verbürge, denn ich habe hier die Spielleute des Königs Attila gesehen. Sie hat deine Schwester an den Rhein geschickt; denn um des Herrn willen müssen wir sie freundlich willkommen heißen."
Sie ritten schon vor dem Palast herauf; nie reisten die Minnesänger eines Prinzen in herrschaftlicherer Weise. Sofort hieß sie die Menge des Königs willkommen. Männer gaben ihnen Unterkünfte und baten sie, ihre Insignien in die Hand zu nehmen. Ihre Reisekleider waren reich und so gut gemacht, dass sie ehrenvoll vor den König treten konnten, aber sie wollten sie dort nicht länger bei Hofe tragen und fragten, ob es eine gebe, die sie begehrte. Im selben Augenblick wurden Leute gefunden, die sie gerne mitnehmen wollten, und zu diesen wurden sie geschickt. Dann zogen die Fremden viel besseres Zeug an, wie zum Beispiel die wohlstandswürdigen Boten des Königs zum Anziehen.
Dann gingen Attilas Gefolgsleute mit Erlaubnis dorthin, wo der König saß; Männer sahen das gerne. Hagen sprang höflich auf die Boten zu und begrüßte sie liebevoll. Dafür bedankten sich die Knappen. Um ihre Nachricht zu erfahren, fragte er, wie es Attila und all seinen Männern erging. Da sprach der Spielmann: "Nie stand das Land besser, noch war das Volk fröhlicher; jetzt erkenne ich die eine Wahrheit."
Sie gingen zum Wirt; der Saal war voll. Dort empfingen Männer die Gäste, wie man es von Rechts wegen tun muss, wenn freundliche Grüße in die Länder anderer Könige geschickt werden. Werbel fand dort viele Krieger an Günthers Seite. Höflich grüßt der König gan sie: „Ihr Hunnensänger und alle eure Gefährten, seid willkommen.“
Vor dem König verneigten sie sich; dann sprach Werbel: „Mein lieber Herr, und auch Gudrun, deine Schwester, erweisen dir treue Dienste für dieses Land.“
Der mächtige Prinz sprach: „Froh bin ich bei diesem Märchen. Wie geht es Attila,“ so fragte der Ritter, „und meiner Schwester Gudrun aus dem hunnischen Lande?“
Sprach der Spielmann: „Diese Geschichte erzähle ich euch; ihr solltet wissen, dass es nie einem Volk besser ergangen ist als den beiden und all ihren Gefolgsleuten, ihren Verwandten und ihren Vasallen.“
"Grade für seine Grüße, die er mir geschickt hat, und für die meiner Schwester, es steht so, dass der König und seine Männer so glücklich leben, denn ich habe die Nachricht mit Angst und Zittern gefragt."
Die beiden jungen Prinzen waren nun auch gekommen, denn sie hatten die Geschichte eben erst gehört. Seiner Schwester zuliebe, Giselher, der Jüngling, wollte die Gesandten gern sehen. In liebevoller Weise sprach er zu ihnen: „Ihr Boten, seid sehr willkommen bei uns. Würdet ihr öfter hierher zum Rhein reiten, ihr würdet hier Freunde finden, die ihr gerne sehen würdet dieses Land."
„Wir vertrauen Ihnen in aller Ehre“, sprach Swemmel. „Ich konnte dir nicht mit all meinem Verstand vermitteln, wie liebevoll König Attila und deine edle Schwester, die in so großer Huldigung leben, ihre Grüße geschickt haben hat sie immer lieb gehalten. Aber vor allem werden wir zum König geschickt, damit ihr geruht, in Attilas Land zu reiten. Der mächtige Attila befahl uns streng, euch dies zu bitten und sandte die Botschaft an euch alle, wenn ihr es nicht wolltet lass deine Schwester dich sehen, er würde gerne wissen, was er dir getan hat, dass du ihm und seinem Lande so fremd bist, ihn zu sehen. Es würde ihm gut gefallen, wenn das passieren könnte."
Da sprach König Günther: „In einer Nacht werde ich dir erzählen, was ich mir mit meinen Freunden gedacht habe.“
Sprach Werbel noch einmal: "Und könnte das sein, dass wir meine Herrin, die königliche Ute, sehen, bevor wir unsere Dienstbarkeit nehmen?"
Da sprach der edle Giselher ganz höflich: „Das soll keiner hindern. Wollt ihr vor ihr hergehen, ihr werdet voll und ganz dem Wunsch meiner Mutter nachkommen, denn sie wird euch meiner Schwester zuliebe, der Dame Gudrun, gern sehen; willkommen."
Giselher führte sie dorthin, wo sie die Königin fanden. Mit Freude betrachtete sie die Gesandten aus dem hunnischen Land. Durch ihre Höflichkeit begrüßte sie sie sanft. Die guten und höfischen Boten erzählten dann ihre Geschichte. „Meine Herrin bietet Ihnen in Wahrheit“, so sprach Swemmel, „ihre Liebe und Pflicht.“
Da sprach die Königin: "Das darf nicht sein. So gern ich meine liebe Tochter oft sehen würde, doch lebt die Frau des edlen Königs leider zu weit von mir. Mögen sie und Attila gesegnet sein. Ich weiß, bevor du gehst, wann du wieder von hierher kommst; ich habe schon lange nicht mehr so gern Boten gesehen wie dich." Die Knappen schworen, dass dies passieren sollte.
Die aus dem hunnischen Land ritten jetzt zu ihren Unterkünften. Inzwischen hatte der mächtige König geschickt, um seine Freunde zu holen. Der edle Günther fragte seine Lehnsleute, wie ihnen die Rede gefiel. Manche sagen, dass der König wohl zu Attilas Land reiten könnte. Das rieten ihm die Allerbesten, außer Hagen; ihm missfiel es wund. Heimlich sprach er zum König: „Ihr kämpft gegen euch selbst, ihr wisst ganz genau, was wir getan haben. Wir mögen wohl immer auf der Hut sein vor Gudrun, denn mit meiner eigenen Hand habe ich ihren Mann erschlagen?"
Da sprach der mächtige König: "Meine Schwester hat ihren Zorn hingegeben; mit einem Kuss hat sie ihr liebevoll verziehen, was wir ihr angetan hatten, oder sie ritt immer davon. Es sei denn, die Fehde steht allein gegen dich."
Sprach Hagen: „Nun lasst euch von den Hunnenboten nicht betrügen, was immer sie sagen. Wollt ihr Gudrun besuchen, könnt ihr dort leicht Leben und Ehre verlieren.“
Da sprach Prinz Gernot zum Rat: „Warum sollen wir es hergeben, weil ihr den Tod in den hunnischen Ländern zu Recht fürchtet?“
Dann sprach Prinz Giselher zu dem Ritter: "Du weißt, dass du schuldig bist, Freund Hagen, du sollst zu Hause bleiben und dich gut bewachen, und die, die es wagen, mit uns zu meiner Schwester reiten."
Darüber wurde der Ritter von Tronje wütend. „Ich will nicht, dass ihr unterwegs einen mitnehmt, der besser vor Hof zu reiten wagt als ich.“
„Dein Land sei reich, und seine Versprechen kann man besser zu Hause einlösen als bei den Hunnen. Wer weiß, wie es da steht? Sie sollten zu Hause bleiben, Herr, das ist Rumolts Rat."
"Wir werden nicht bleiben", sagte Gernot. „Siehe, meine Schwester und der mächtige Attila haben uns so freundlich geboten, warum sollen wir nicht annehmen?“
Darauf antwortete Hagen: „Nimm meine Rede nicht übel, wie es dir auch ergehen mag. In aller Wahrheit rate ich dir, würdest du dein Leben schützen und dann gut bewaffnet zu den Hunnen reiten. wehrlos, das Beste, was ihr irgendwo findet oder finden könnt; unter allen werde ich tausend tapfere Ritter aussuchen.“
„Diese Rede folge ich gerne“, sprach sogleich der König. Dann befahl er Boten, weit und breit durch sein Land zu reiten. Dreitausend Champions oder mehr haben sie geholt. Sie haben wenig geweint, um so schlimmes Leid zu bekommen. Voll fröhlich ritten sie zu Günthers Hof. Männer baten alles, was aus Burgund hervor reiten sollte, sowohl Rosse als auch Drumherum. Der König gewann so manchen mit williger Stimmung voll. Dann befahl Hagen von Tronje seinem Bruder Dankwart, achtzig ihrer Krieger an den Rhein zu führen. In ritterlicher Gestalt kamen sie; diese tapferen Männer nahmen Geschirr und Zubehör mit in Günthers Land. Dann kam der kühne Volker, ein edler Minnesänger, mit dreißig seiner Männer für die Reise zu Gudruns Hof. Sie hatten Kleidung, wie sie ein König tragen könnte. Günther ließ sich kundtun, er wolle ins hunnische Land.
Ich will jetzt wissen, wer Volker war. Er war ein edler Herr, der Lehnsherr vieler tapferer Ritter in Burgund. Ein Minnesänger wurde er genannt, dafür weiß er, wie man spielt. Hagen wählte tausend, die er gut kannte; oft hatte er gesehen, was ihre Hände im Kampf angerichtet hatten oder was sie sonst noch taten. Niemand konnte etwas anderes davon abhalten als Zähigkeit.
Das Zögern ärgerte Gudruns Gesandte, denn groß war ihre Furcht vor ihrem Herrn. Sie sehnten sich täglich nach Urlaub; das würde Hagen nicht durch List gewähren. Zu seinem Herrn sprach er: „Wir sollten uns wohl davor hüten, sie davon reiten zu lassen, bis wir selbst eine Nacht später in Attilas Land ausreisen. Wenn uns einer böse will, so werden wir es besser wissen dass Männer uns durch jeden ihrer Pläne Schaden zufügen. Und es sei ihr Wille, es wird ihr schlecht ergehen, denn so mancher auserwählte Lehnsmann hatte uns von hierher gebracht.“
Schilde und Sättel und alle Kleidungsstücke, die sie in Attilas Land mitnehmen würden, waren jetzt für so manchen tapferen Mann bereit. Nun hießen die Männer Gudruns Boten vor König Günther gehen. Als sie kamen, sprach Gernot: "Der König wird tun, was Attila von uns verlangt hat, wir werden gerne zu seinem hohen Festmahl kommen, um unsere Schwester zu sehen; zweifle nicht mehr daran."
Da sprach König Günther: "Wissen Sie, wie Sie uns sagen sollen, wann dieses Fest sein soll oder zu welcher Zeit wir dorthin gehen sollen?"
Swemmel antwortete: "Wahrlich, es wird am nächsten Mittsommertag sein."
Der König gab ihnen die Erlaubnis (dies war noch nicht geschehen), wenn sie Herrin Brunhild sehen wollten, mit seinem freien Willen vor ihr zu gehen. Das hinderte Volker, was ihr sehr gefiel. "Wahrlich, meine Herrin Brunhild ist nicht so gut gelaunt, dass ihr sie sehen könnt," sprach der gute Ritter. "Warten Sie morgen ab, und die Männer lassen Sie sie sehen." Wenn sie sie anstarrten, konnte es nicht passieren.
Da ließ der mächtige Fürst, dem die Gesandten gut gefielen, durch seine Höflichkeit sein Gold auf den breiten Schilden tragen, auf die er großen Wert legte. Reiche Geschenke erhielten sie auch von seinen Verwandten Giselher und Gernot, Gere und Ortwin. Nun, sie zeigten, dass sie auch großzügig waren. Sie boten den Boten so reiche Geschenke an, dass sie sie aus Furcht vor ihrem Herrn nicht annahmen.
Nun sprach der Gesandte Werbel zum König: „Herr König, lassen Sie Ihre Gaben hier zu Hause bleiben. Wir dürfen keine wegtragen; unser Herr hat uns verboten, von Geschenken etwas zu nehmen.“
Da erzürnte sich der Rheinherr, dass er so die Gaben eines so mächtigen Königs ablehnte. Schließlich waren sie gezwungen, sein Gold und Zeug zu nehmen, das sie später auf Attilas Land trugen. Sie würden die Herrin Ute gerne sehen, oder sie zogen von hier weg, also führte der tapfere Giselher die Spielleute vor seine Mutter Ute. Die Dame sandte die Nachricht, dass sie, was auch immer ihre Tochter für Ehre erweisen mochte, ihr Freude bereitete. Dann befahl die Königin, den Spielleuten ihre Borten und ihr Gold zu geben, um König Attilas und Gudrun willen, die sie liebte. Gerne nahmen sie die Geschenke an; in gutem Glauben wurde es getan.
Von dort hatten sich nun die Boten verabschiedet, von Frauen und Männern. Fröhlich ritten sie nach Schwaben davon. Dorthin befahl Gernot seinen Rittern, sie zu begleiten, damit ihnen niemand Schaden zufüge. Als sie sich von denen trennten, die sie in ihrer Obhut haben sollten, bewachte Attilas Macht sie auf allen ihren Wegen, so dass ihnen niemand weder Pferd noch Drumherum beraubte. Mit großer Geschwindigkeit eilten sie auf Attilas Land zu. Allen Freunden, die sie kennen, machten sie bekannt, dass die Burgunder in Kürze vom Rhein hierher ins hunnische Land kommen würden. Auch dem Bischof Pilgrim wurde die Geschichte erzählt. Als sie vor Bechelaren die Landstraße entlang fuhren, zögerten die Männer, Rüdiger und Gotelind, der Frau des Markgrafen, nichts davon zu erzählen. Fröhlich wurde sie, dass sie sie sehen sollte. Männer sahen die Spielleute, die mit der Nachricht eilten. Sie fanden König Attila in der Stadt Gran. Gruß nach Gruß gaben sie dem König, von dem ihm viele gesandt worden waren. Er errötete vor Freude.
Glücklich über die Stimmung war die Königin, als sie die Erzählung richtig hörte, dass ihre Brüder ins Land kommen sollten. Sie gab den Minnesängern große Geschenke als Med. Dies geschah der Ehre zuliebe. Sie sprach: "Nun sagt mir, ihr beide, Werbel und Swemmel, wer von meinen Verwandten gewillt ist, bei dem Fest zu sein? Werden die Besten von denen, die wir gebeten haben, hierher in dieses Land kommen? Bitte, sagt mir, was Hagen gesagt hat, als er hörte die Mär."
Der Minnesänger antwortete: „Er kam eines Morgens früh zum Rat, und er sprach dabei wenig von schöner Rede. Als sie die Reise hierher in die hunnischen Länder versprachen, war das ein Todeswort für den zornigen Hagen. die drei Könige, werden in herrschaftlicher Stimmung kommen. Wer auch immer kommen mag, diese Geschichte kenne ich nicht mit Sicherheit. Der tapfere Minnesänger Volker hat geschworen, mitzureiten."
„Keine Ahnung,“ sprach die Königin, „ob ich Volker hier je sehe. Hagen mag ich gern, er ist ein tapferer Held.“
Dann ging die Königin dorthin, wo sie den König sah. wie liebevoll sprach Dame Gudrun: „Wie gefallen Ihnen diese Geschichten, mein Herr?“
„Dein Wunsch ist meine Freude“, sprach dann der König. "Ich war noch nie so fröhlich von meinen eigenen Verwandten, wenn sie hierher in mein Land kommen sollten. Durch die Freundlichkeit deiner Verwandten ist meine Sorge entflohen."
König Attilas Offiziere ließen überall Schloss und Saal für die kommenden Gäste mit Bänken ausstatten. Danach hörte der König von ihnen reden.
ABENTEUER XXV
Wie die Herren alle zu den Hunnen reisten.
Lassen wir nun die Geschichte, wie sie an Attilas Hof gelebt haben. Niemals ritten hochmütigere Krieger in so herrschaftlicher Weise in das Land eines Königs; sie hatten alles, was sie auflisteten, sowohl Waffen als auch Zeug. Der Herrscher des Rheinlandes bekleidete seine Männer, tausendsechzig Ritter, wie ich gehört habe, und neuntausend Fußsoldaten zum höfischen Fest. Diejenigen, die sie zu Hause gelassen hatten, beklagten es nach der Zeit. Das Drumherum wurde jetzt über den Hof in Worms getragen; dann sprach ein alter Bischof aus Speyer zur schönen Ute: "Unsere Freunde würden zum Fest reisen. Möge Gott dort ihre Ehre bewahren."
Die edle Herrin Ute sprach dann zu ihren Söhnen: "Bitte verweilt hier, gute Ritter. Ich habe letzte Nacht von schrecklichem Wehe geträumt, wie alle Vögel in diesem Land tot lagen."
„Wer träumt,“ sagte Hagen, „der weiß nicht, wie man die richtigen Worte sagt, wenn er ihm große Ehren bringen würde. Ich wünsche, dass mein Herr vor Hof geht, um sich zu verabschieden Attilas Land. Die Waffen tapferer Helden mögen dort den Königen gut dienen, wo wir Gudruns Fest feiern werden."
Hagen riet ihm zur Reise, aber später tat es ihm weh. Er hätte davon abgeraten, aber Gernot begegnete ihm mit so groben Worten. Von Siegfried, dem Gemahl der Dame Gudrun, achtete er auf ihn; er sprach: "Wegen ihm wird Hagen die Reise zum Hof nicht antreten."
Darauf sprach Hagen von Tronje: "Ich tue es nicht aus Angst. Helden, wenn es euch gefällt, beginnt die Arbeit. Gewiss! Ich reite gerne mit euch in Attilas Land." Später schnitzte er viele Helme und Schilde in Stücke.
Die Schiffe waren jetzt fertig gemacht; da stand mancher Ritter. Dorthin trugen die Männer, was sie an Kleidung hatten. Beschäftigt waren sie bis zur Ebbe, dann machten sie sich voll fröhlich von der Heimat auf den Weg. Auf dem Grün jenseits des Rheins wurden Zelte und Pavillons errichtet. Als dies geschehen war, bat der König seine schöne Frau, bei ihm zu bleiben. In dieser Nacht umarmte sie ihren stattlichen Ritter noch immer. Am frühen Morgen erhob sich Trompeten und Flöten, als Zeichen, dass sie reiten sollten. Dann ging es an die Arbeit. Wer seine Liebe in den Armen hielt, liebkoste die Schöne. Später trennte die Frau des Königs Attila sie mit Weh.
Utes Söhne, sie hatten einen Gefolgsmann, tapfer und treu. Wenn sie von nun an wollten, sprach er heimlich mit dem König über seine Gedanken. sprach er: "Ich muss beklagen, dass Sie diese Reise zum Hof machen." Er hieß Rumolt und war ein Held seiner Hände. Er sprach: "Wem willst du dein Volk und Land hinterlassen? O dass dich keiner von deinen Kriegern ablenken kann! Diese Nachrichten von Gudrun habe ich nie gut gefunden."
„Sei das Land, und auch mein kleines Kind, deiner Obhut empfohlen; diene den Damen gut, das ist mein Wunsch. Tröste jeden, den du unter Tränen siehst.“
Die Rosse waren nun bereit für die Könige und ihre Männer. Mancher, der dort hochmütig lebte, trennte sich von dort mit liebevollen Küssen. So manche stattliche Dame muss später jammern. Als die tapferen Ritter auf die Rosse zugingen, erspähten die Männer viele Damen, die traurig dastanden. Ihre Herzen sagten ihnen, dass dieser lange Abschied ihnen großen Schaden bedeutete. Das beruhigt das Herz nie.
Die tapferen Burgunder machten sich auf den Weg. Dann erhob sich im Land ein mächtiger Aufruhr; auf beiden Seiten der Berge weinten Männer und Frauen. Aber wie das Volk sie auch ertragen mochte, die Ritter rannten fröhlich dahin. Mit ihnen ritten die Männer von Nibelungen, tausend Kettenhemden stark, die viele hübsche Damen zu Hause gelassen hatten, die sie nie wieder sahen. Siegfrieds Wunden bereiteten Gudrun Schmerzen.
Günthers Gefolgsleute machten sich nun auf den Weg zum Main, hinauf durch Ostfranken. Dahin führte Hagen sie, denn er ahnte den Weg. Dankwart war ihr Marschall, der Held aus Burgund. Als sie vom östlichen Franken nach Schwanfeld ritten, konnten die Männer die Prinzen und ihre Verwandten, die anbetenden Ritter, an ihrer herrschaftlichen Haltung erkennen. Am zwölften Morgen kam der König an die Donau. Hagen von Tronje ritt als erster von allen und spendete den Nibelungen hilfreichen Beifall. Am sandigen Ufer stieg der kühne Ritter ab und band bald sein Ross voll an einen Baum. Der Fluss war angeschwollen, die Boote versteckt. Die Nibelungen hatten große Angst, wie sie ankommen könnten, denn der Bach war viel zu breit. Voll mancher lustvolle Ritter landete auf der Erde.
"Hier möge es dir leichtfallen", sagte Hagen, "o Rhein-Herrscher. Jetzt kannst du selbst sehen, dass der Fluss angeschwollen ist, seine Flut ist mächtig. gewiss, ich denke, wir werden hier viele würdige Ritter verlieren an diesem Tag."
"Warum tadelst du mich, Hagen?" sprach der herrschaftliche König. "Um deines eigenen Könnens willen beunruhige mich nicht mehr, sondern suche uns die Furt hinüber zum anderen Ufer, damit wir von dort sowohl Rosse als auch Drumherum mitnehmen können."
"Wahrlich", sagte Hagen, "ich bin des Lebens nicht so müde, dass ich mich in diesen breiten Wogen ertränken würde. Früher werden Menschen durch meine Hände in Attilas Ländereien sterben. Das wird mir gut. Bleiben Sie am Wasser, ihr Stolzen" Ritter und Gutes, und ich werde selbst den Fährmann am Bach suchen, der uns hinüber zu Gelfrats Land bringen wird."
Dann ergriff der tapfere Hagen seinen guten Schild. Nun, er war bewaffnet. Der Schild, den er trug, den Helm auf den Kopf gebunden, leuchtete jetzt. Über seinem Brustpanzer trägt er ein Schwert, das so breit ist, dass es an beiden Kanten am heftigsten schneidet. Hin und her suchte er den Fährmann. Er hörte das Spritzen von Wasser und begann zu lauschen. In einem schönen Quell badeten weise Frauen, um sich abzukühlen. Jetzt erspähte Hagen sie und schlich heimlich auf sie zu. Als sie sich dessen bewusst wurden, beeilten sie sich, ihm zu entkommen; froh, dass sie jetzt davon waren. Der Held nahm ihre Kleider, aber sonst schadete er ihnen nicht.
Da sprach eine der Meerjungfrauen (Hadburg hieß sie): "Herr Ritter Hagen, wir machen Sie hier, und Sie geben uns unser Zeug wieder, kühner Ritter, wie wird es Ihnen auf dieser Reise zum hunnischen Hof ergehen?"
Wie Vögel schwebten sie vor ihm auf der Flut. Deshalb hielt er ihre Sinne für stark und gut; er glaubte umso mehr, was sie ihm sagen würden. Nun, sie antworteten, was er sich von ihnen sehnte. Hadburg sprach wieder: „Ihr dürft sicher in Attilas Land reiten. Ich setze sofort meine Treue als Unterpfand, dass Helden niemals für so große Ehre besser in ein Reich geritten sind.“
In seinem Herzen freute sich Hagen über diese Rede. Er gab ihnen ihre Kleider zurück und blieb nicht länger. Als sie ihre seltsame Kleidung anzogen, erzählten sie ihm richtig von der Reise in Attilas Land. Die andere Meerjungfrau sprach (Siegelind hieß sie): "Ich werde dich warnen, Hagen, Sohn des Aldrian. Meine Tante hat dich um ihres Zeugs willen angelogen. Wenn du zu den Hunnen kommst, wirst du getäuscht. Es ist Zeit, dass du wieder umkehrst, denn euch Helden sei geboten, damit ihr in Attilas Land sterben könnt. Wer hierher reitet, hat den Tod an der Hand genommen."
Hagen antwortete: „Ihr täuscht uns unnötig.“
Dann erzählten sie ihm die Geschichte noch wissender. Derselbe sprach noch einmal: „Es muss wohl keiner von euch leben, außer dem Kaplan des Königs; das wissen wir ganz genau.“
Dann sprach der kühne Hagen, wild gestimmt: „Es wäre nicht gut, meinen Herren zu sagen, dass wir alle unser Leben bei den Hunnen verlieren würden.“
Sie antwortete: "Siehe, ihr werdet euch nicht von der Reise abbringen, dort oben, wo ein Gasthof steht, am Wasser ist ein Fährmann und anderswo keiner."
Sofort hörte er auf, nach weiteren Nachrichten zu fragen. Nach dem wütenden Krieger rief sie: „Bitte warten Sie, Herr Hagen! Sie haben es doch zu eilig. Hören Sie weiter zu, wie Sie zum anderen Ufer gelangen können. Der Herr dieser Märsche trägt den Namen Else. Sein Bruder ist der hohe Ritter Gelfrat, ein Herr im bayerischen Land. Du wirst sein Land durchqueren. Du musst dich gut bewachen und mit dem Fährmann weise umgehen. So grimmig ist die Stimmung Er, dass er dich nicht am Leben lassen wird, es sei denn, du hast deinen Verstand mit dem Ritter über dich. Und du willst, dass er dich führt, dann gib ihm sein Meed. Er bewacht dieses Land und ist Gefolgsmann von Gelfrat. Und kommt er nicht beizeiten, so rufe über die Flut und sprich: du erhebst Amelrich. Er war ein Tapferer hier, der wegen einer Fehde dieses Land verödete.“
Der hochmütige Hagen verneigte sich dann vor den Damen; er sprach nicht mehr, sondern schwieg. Dann versteckte er sich am Fluss weiter oben am sandigen Ufer, wo er am anderen Ufer ein Gasthaus fand. Laut fing er an, über die Flut zu rufen: "Nun komm und hol mich, Fährmann", sagte der gute Ritter, "und ich will dir einen Armring von rötlichem Gold geben in Wahrheit."
Der Fährmann war so edel, dass er nicht dienen musste, deshalb nahm er selten Lohn von einem Gewicht an. Auch seine Knappen waren voller Hochstimmung. Hagen stand die ganze Zeit allein, diesseits der Flut. Er rief mit Macht und Nachdruck, dass alles Wasser klingelte, denn groß war die Stärke des Helden. "Jetzt hol mich. Ich bin Amelrich, Elses Lehnsmann, der diese Länder wegen einer großen Fehde vernichtet hat."
Hoch auf seinem Speer bot er ihm eine Armbinde an, hell und schön, aus rötlichem Gold, damit man ihn nach Gelfrats Land bringen sollte. Der hochmütige Fährmann, der selbst frisch verheiratet war, nahm das Ruder doch in die Hand. Da er Hagens Gold so rot verdienen würde, starb er den grimmigen Tod durch die Hände des Ritters. Die Gier nach großen Gütern gibt ein böses Ende. Schnell ruderte der Bootsmann zum sandigen Ufer hinüber. Als er keine Spur von ihm fand, dessen Namen er hörte, wurde er ernsthaft wütend. Als er Hagen erspähte, sprach er mit wilder Wut zu dem Helden: "Ihr mögt vielleicht Amelrich sein, aber ihr seid nicht wie der, den ich hier gezüchtet habe. Bei Vater und Mutter war er mein Bruder, bleib an diesem Ufer."
„Nein, bei dem mächtigen Gott“, sprach Hagen, „ich bin ein fremder Ritter und habe Krieger in meiner Obhut.“
Der Fährmann antwortete: „Das darf nicht sein. Meine lieben Herren haben Feinde, deshalb setze ich niemals Fremde in dieses Land.“
"Jetzt tu es nicht", sprach Hagen. "Traurig ist mein Geist. Nimm mir dieses gute Gold als Zeichen meiner Liebe und befördere uns hinüber: tausend Pferde und ebenso viele Männer."
Der grimmige Bootsmann antwortete: "Das wird nie gemacht." Er erhob ein mächtiges Ruder, nickel und breit, und schlug auf Hagen ein (voller Zorn wuchs darüber), so dass er im Boot auf die Knie fiel. Der Herr von Tronje war noch nie einem so wilden Fährmann begegnet. Noch mehr würde der Bootsmann den hochmütigen Fremden ärgern. Er schlug mit einem Ruder, so dass es über Hagens Kopf (ein Mann von Macht war er) ganz zu brechen; dadurch nahm der Fährmann von Else großen Schaden. Hagen, grimmig gestimmt, ergriff sofort seine Scheide, worin er sein Schwert fand. Er schlug ihm den Kopf ab und warf ihn auf den Boden. Bald wurde diese Nachricht den stolzen Burgundern bekannt gegeben. In dem Moment, in dem er den Bootsmann tötete, trieb das Boot den Bach hinunter. genug, das ärgerte ihn. Er wurde müde, bevor er es zurückbrachte. König Günthers Lehnsmann zog mit Kraft und Hauptsache. Der Fremde drehte es mit schnellen Schlägen, bis das robuste Ruder in seiner Hand schnappte. Er würde daher zu den Rittern draußen am Ufer. Kein anderes Ruder hatte er. Ha, wie schnell hat er es mit einem Schildriemen, einem schmalen Band, gebunden! Zu einem Wald trieb er den Bach hinab, wo er seinen Souverän am Ufer stehen sah.
Manch ein stattlicher Mann ging ihm entgegen. Die tapferen Ritter und Guten empfingen ihn mit einem freundlichen Gruß. Als sie im Kahn das Blut aus einer klaffenden Wunde, die er dem Fährmann zugefügt hatte, riechen sahen, wurde Hagen von den Rittern mit Fragen beschäftigt. Als dieser König Günther das heiße Blut im Boot erblickte, wie schnell sprach er: „Warum sagst du mir nicht, Hagen, wohin der Fährmann gekommen ist?“
Darauf antwortete er listig: „Als ich das Kahn fest an einer Weide fand, löste ich ihn mit der Hand.“
Dann sprach Herr Gernot von Burgund: „Ich muss heute den Tod von lieben Freunden fürchten.“
Dann rief Hagen laut: „Ihr Lakaien, legt das Zeug ins Gras. Ich glaube, ich war einst der allerbeste Schiffer, den man auf dem Rhein finden konnte.“
Sie schlugen die Pferde, damit diese die Flut um so eher kämen; sie schwammen gut, denn die mächtigen Wellen beraubten sie eines einzigen. Einige wenige trieben weit den Bach hinab, wie es ihrer Müdigkeit entsprach. Dann trugen die Ritter ihr Gold und ihr Zeug an den Kahn, und es gab keine Hilfe für die Überfahrt. Hagen spielte den Steuermann, und so beförderte er viele mächtige Krieger voll ans sandige Ufer, in das unbekannte Land. Zuerst nahm er tausend edle Ritter mit, dann seine eigenen Waffenträger. Es sollten aber noch mehr kommen. Neuntausend Lakaien setzte er ins Land über. Müßig war an diesem Tag Hagens Hand. Als er sie alle sicher über die Flut getragen hatte, dachte der tapfere Ritter und Gute an die seltsamen Geschichten, die ihm die wilden Meerjungfrauen zuvor erzählt hatten. Aus diesem Grund verlor der Kaplan des Königs beinahe sein Leben. Er fand den Priester in der Nähe des Gepäcks der Kapelle, mit der Hand auf die Reliquien gestützt. Das konnte ihn nicht hochfahren. Als Hagen ihn erspähte, erging es dem unglücklichen Priester schlecht; er warf ihn eilig vom Boot. genug von ihnen rief: "Warte, Herr Hagen, halt!"
Giselher, der Jüngling, tobte, aber Hagen ließ niemanden dazwischen kommen. Dann sprach Herr Gernot von Burgund: „Was hilft dir jetzt, Hagen, der Tod des Kaplans? Hätte ein anderer die Tat begangen, hätte dich wahnsinnig geärgert. Aus welchem Grund hast du dem Priester Feindschaft geschworen?“
Der Schriftgelehrte versuchte nun mit aller Kraft zu schwimmen, denn er würde ihm gern das Leben retten, wenn ihm vielleicht einer helfen würde. Das war vielleicht nicht der Fall, denn der standhafte Hagen war wütend. Er stieß ihn zu Boden, was niemand gut fand. Als der arme Priester keine Hilfe sah, wies er ihn wieder zurück. Er war sehr beunruhigt, aber obwohl er nicht schwimmen konnte, half ihm Gottes Hand, damit er wieder gesund und munter ins Land kam. Da stand der arme Angestellte und schüttelte sein Gewand. Hagen merkte damit an, dass nichts gegen die Nachricht nützen könnte, die ihm die wilden Meerjungfrauen mitteilten. Er dachte: "Diese Ritter müssen ihr Leben lassen."
Als die Lehnsmänner der Heiligen Drei Könige das Boot entluden und alles, was sie darauf trugen, fortgetragen hatten, zerschmetterte Hagen es und warf es in die Flut, worüber die kühnen Ritter und Guten viel staunten.
"Warum tust du das, Bruder", sagte Dankwart, "wie sollen wir hinüber kommen, wenn wir von den Hunnen heimwärts reiten, zurück an den Rhein?"
Später sagte ihm Hagen, dass dies nicht der Fall sein könnte. Der Held von Tronje sprach: "Ich tue es in der Hoffnung, dass wenn wir einen Feigling auf dieser Reise haben, der aus Kleinmut davonlaufen würde, dass er in diesem Strom einen schändlichen Tod sterben kann."
Sie hatten aus Burgund einen Helden seiner Hände bei sich, der Volker hieß. Klugerweise sprach er alle seine Gedanken. Was auch immer Hagen tat, es fand den Geiger gut. Ihre Rösser waren jetzt bereit, die Wagen gut beladen. Auf der Reise hatten sie keinen Schaden genommen, der sie ärgerte, außer dem Kaplan des Königs allein. Er muss wieder zu Fuß zum Rhein wandern.
ABENTEUER XXVI
Wie Gelfrat von Dankwart getötet wurde.
Als nun alle ans Ufer kamen, fragte der König: "Wer wird uns die richtigen Wege durch dieses Land zeigen, damit wir nicht in die Irre gehen?"
Dann sprach der stämmige Volker: "Dafür werde ich allein sorgen."
„Nun halt,“ sagte Hagen, „sowohl Ritter als auch Knappe. gewiss, ich finde es richtig, dass wir auf unsere Freunde achten sollen sagte mir frühmorgens, dass wir nicht wiederkommen sollen. Ich werde euch jetzt raten, was ihr tut: ihr müsst euch bewaffnen, ihr Helden, denn wir haben mächtige Feinde. Ihr müsst euch gut bewachen und in kriegerischer Gestalt reiten diese Meerjungfrauen bei einer Lüge zu erwischen. Sie haben geschworen, dass keiner von uns gesund und munter nach Hause kommen würde, außer dem Kaplan allein. Deshalb hätte ich ihn heute gern ertränkt."
Diese Nachricht flog von Band zu Band und tapfere Helden erbleichten vor Weh, als sie auf dieser Reise zu Attilas Hof einen wachsenden Tod fürchten mussten. Wahrlich hatten sie große Not. Als sie bei Möring überquert hatten, wo Elses Fährmann ums Leben gekommen war, sprach Hagen noch einmal: „Siehe, ich habe mir Feinde auf dem Weg gemacht, wir werden uns sicher begegnen. Tag. Nun, sie haben die Geschichte verstanden. Jetzt bleib kühn, damit es mit Gelfrat und Else schwer werden kann, sollten sie unserer Gemeinschaft hier heute entsprechen. Ich weiß, dass sie so kühn sind, dass sie zu helfen nicht unterlassen werden, die Rosse laufen sanfter, dass wir nicht auf der Straße fliehen."
"Diesem Rat werde ich gerne folgen", sagte Giselher, der Ritter; "aber wer soll die Gemeinschaft über das Land führen?"
Sie antworteten: "Das ließ Volker tun; der tapfere Spielmann kennt Weg und Steg."
Ehe der Wunsch ausgesprochen war, sahen die Männer den tapferen Geiger gut bewaffnet dastehen. Auf dem Kopf befestigte er seinen Helm, von herrschaftlicher Farbe war seine Kampfausrüstung. An seinem Speerschaft befestigte er eine Marke, die rot war. Später geriet er bei den Königen in größte Not.
Zuverlässige Nachricht vom Tod des Fährmanns erreichte Gelfrat nun. Auch die mächtige Else hatte die Geschichte gehört. Ernst war es für beide; sie schickten, um ihre Helden zu holen, die bald bereit standen. Nach kurzer Zeit sah man, wie ich Sie hören werde, diejenigen auf sie reiten, die in gewaltigen Kämpfen bissige und ungeheuerliche Wunden angerichtet hatten. Ganze siebenhundert oder mehr kamen zu Gelfret. Als sie anfingen, ihren wilden Feinden nachzureiten, führten ihre Herren sie tatsächlich an. Ein zu starkes Geschäft, das sie den tapferen Fremden nacheilten; sie würden ihren Zorn rächen. Daher gingen später viele Freunde der Herren verloren.
Hagen von Tronje hatte es gut geplant (wie könnte ein Held jemals seine Verwandten besser bewachen), dass er die Nachhut mit seinen Gefolgsleuten und seinem Bruder Dankwart anführte. Dies wurde mit Bedacht getan.
Der Tag war vergangen; die Nacht war gekommen. Für seine Freunde fürchtete er sowohl Schaden als auch Wehe, da sie unter ihren Schilden durch das bayerische Land ritten. Kurze Zeit später wurden die Helden angegriffen. Auf beiden Seiten der Hochstraße und im hinteren Teil davon hörten sie Hufschlag. Ihre Feinde drängten zu hart. Dann sprach Dankwart: "Sie wollen uns hier angreifen, also steck deine Helme auf, damit es gut geht."
Sie blieben auf ihrer Reise, als müsse sie ihn brauchen; in der Dunkelheit erspähten sie den Glanz leuchtender Schilde. Hagen würde nicht mehr schweigen; rief er: "Wer jagt uns auf der Landstraße?"
Darauf muss Gelfrat Antworten geben. Sagte der Markgraf von Bayern: "Wir suchen unsere Feinde und galoppierten hinter dir her. Ich weiß nicht, wer heute meinen Fährmann erschlagen hat, aber es tut mir jetzt leid, denn er war ein Held seiner Hände."
Da sprach Hagen von Tronje: "Und war denn der Fährmann dein? Ich war schuld, er wollte uns nicht übersetzen, also tötete ich den Ritter. Wahrlich, ich hatte große Not, denn ich hatte durch seine Hände meinen Tod regelrecht gewonnen Ich habe ihm Gold und Schmuck angeboten, damit er mich in dein Land hinübersetzt, Herr Knight. Das ärgerte ihn so sehr, dass er mich mit einem mächtigen Ruder schlug. Darauf wurde ich grimmig. Ich ergriff mein Schwert und wehrte ihn vor seinem Zorn mit einer schweren Wunde. So hat der Held seinen Tod gefunden. Ich werde es wieder gut machen, wie es für dich das Beste ist."
"Nun, ich wüsste", sprach Gelfrat, "als Günther und seine Gefährten hierher ritten, würde uns Hagen von Tronje schaden. Jetzt wird er nicht mehr leben; der Ritter muss für das Leben des Fährmanns stehen."
Über den Buckeln legten Gelfrat und Hagen ihre Speere für den Stoß; jeder würde den anderen belasten. Else und Dankwart ritten herrlich voll; sie prüften, wer sie waren, heftig war der Kampf. Wie könnten sich Helden jemals besser beweisen? Aus einem mächtigen Stoß wurde Hagen von Gelfrats Hand los geritten. Sein Gebiss knackte, er lernte, was es heißt, zu fallen. Das Krachen der Wellen hallte aus ihrer Gemeinschaft. Hagen, der von dem vorigen Stoß auf die Erde gekommen war, sprang unten im Gras wieder auf. Ich trow, er war damals Gelfrat gegenüber nicht sanftmütig. Wer ihre Rösser hielt, weiß ich nicht; Hagen und Gelfrat waren auf dem Sand ausgestiegen und eilten zusammen. Ihre Gemeinschaft half dabei und lernte Streit kennen. Obwohl Hagen wild auf Gelfrat sprang, schlug der edle Markgraf von seinem Schild ein Mückenstück, so dass die Funken weit flogen. Nahezu starb Günthers Lehnsmann daran. Er fing an, Dankwart zu rufen: "Oh Hilfe, lieber Bruder! gewiss, ein Held seiner Hände ist mir gleichgekommen, er wird mein Leben nicht verschonen."
Bei diesem Halten sprach Dankwart: "Ich werde hier den Schiedsrichter spielen."
Der Held sprang dann näher und versetzte Gelfrat mit einem scharfen Schwert einen solchen Schlag, dass er tot umfiel. Sonst würde er den Ritter gerne rächen, aber er und seine Gefährten trennten sich mit Verwüstung aus dem Kampf. Sein Bruder war getötet worden, er selbst war verwundet; volle achtzig seiner Ritter blieben mit grimmigem Tod auf dem Feld zurück. Ihr Herr muss sich auf der Flucht vor Günthers Männern wenden.
Als die aus dem bayerischen Land nachgaben und flohen, hörte man hinter ihnen die wilden Schläge. Die von Tronje jagten ihre Feinde; sie waren in flüchtiger Eile, die es nicht gemieden hatten, Wiedergutmachung zu leisten. Da sprach der Ritter Dankwart in ihrer Verfolgung: „Lasst uns bald auf dieser Straße abbiegen und sie reiten, denn sie sind mit Blut besudelt.“
Als sie wiederkamen, wo die Verwüstung passiert war, sprach Hagen von Tronje: "Helden, beweist jetzt, was uns hier versagt, oder wen wir im Streit durch Gelfrats Zorn verloren haben."
Vier hatten sie verloren, wen sie beklagen müssen. Aber sie waren teuer bezahlt worden; für sie wurden hundert oder mehr aus dem bayerischen Land erschlagen. Von ihrem Blut wurden die Schilde der Männer von Tronje trüb und nass. Durch die Wolken brach teilweise der Schein des strahlenden Mondes, als Hagen wieder sprach: „Meinen lieben Herren möge niemand kundtun, was wir heute hier gewirkt haben.“
Als nun wieder die Umkämpften kamen, war die Gemeinschaft vom Weg erschöpft. "Wie lange müssen wir noch reiten?" fragte mancher.
Da sprach der kühne Dankwart: "Wir dürfen hier keine Unterkunft finden, ihr müsst alle reiten, bis der Tag gekommen ist."
Der tapfere Volker, der für die Gemeinschaft verantwortlich war, bat den Marschall: "Wo können wir heute Nacht einen Platz finden, wo unsere Rosse und auch unsere lieben Herren ruhen können?"
Der kühne Dankwart antwortete: "Das kann ich dir nicht sagen, wir dürfen nicht ruhen, bis es dämmert. Wo immer wir eine Chance finden, legen wir uns ins Gras."
Wie viel war es für manche, als sie diese Geschichte hörten! Sie blieben unbefleckt mit ihren warmen roten Blutflecken, bis die Sonne ihr strahlendes Licht gegen den Morgen über die Hügel schoss. Da sah der König, dass sie gekämpft hatten. Zornig sprach der Held: „Wie nun, Freund Hagen? Ich denke, ihr habt es verachtet, mich bei euch zu haben, als eure Ringe von Blut nass wurden? Wer hat das getan?“
Sagte er: "Das tat Else, der uns nachts begegnete. Wir wurden wegen seines Fährmanns angegriffen. Dann schlug ihn die Hand meines Bruders Gelfrat nieder. Else entkam uns bald, gezwungen durchs Bedürfnis. Hundert von ihnen und nur vier von uns lagen tot im Streit."
Wir können Ihnen nicht sagen, wo sie sie zur Ruhe gelegt haben. Alle Leute des Landes erfuhren bald, dass die Söhne der edlen Ute vor Hof ritten. Später wurden sie in Passau gut aufgenommen. Der Onkel des edlen Königs, Bischof Pilgrim, war fröhlich, als seine Neffen mit so vielen Rittern in sein Land kamen. dass er ihnen guten Willen trug, erfuhren sie bald. Gut wurden sie auch von Freunden auf dem Weg begrüßt, die Männer konnten sie nicht alle in Passau unterbringen. Sie mussten den Bach überqueren, bis sie ein Feld fanden, auf dem sie Pavillons und teure Zelte aufstellten. Den ganzen Tag müssen sie dort bleiben, und auch eine ganze Nacht. Was für gute Laune Männer ihnen gaben! Danach mussten sie zu Rüdigers Land reiten, dem bald die Nachricht überbracht wurde. Als die zermürbten Krieger sie ausgeruht hatten und dem hunnischen Land näher kamen, an der Grenze fanden sie einen schlafenden Mann, von dem Hagen von Tronje ein robustes Schwert gewann. Der gleiche gute Ritter hieß Eckewart in Wahrheit; traurig wurde er, dass er auf der Ritterreise seine Waffe verloren hatte. Sie fanden Rüdigers Märsche schlecht bewacht vor.
„Wehe mir um diese Schande“, sagte Eckewart. „gewiss diese Reise der Burgunder tut mir sehr weh. Meine Freude ist geflohen, ich habe Ritter Siegfried verloren.“
Als Hagen die Notlage des edlen Kriegers hörte, gab er ihm sein Schwert und sechs rote Armbinden zurück. „Diese bleiben, Herr Ritter, als Zeichen dafür, dass du mein Freund bist.“
„Gott vergeltet dir deine Armbänder“, erwiderte Eckewart. „Dennoch tut mir deine Reise zu den Hunnen weh. Weil du Siegfried erschlagen hast, hassen dich die Menschen hier.“
"Nun möge Gott uns beschützen", antwortete Hagen. „Diese Ritter, die Könige und ihre Gefolgsleute, haben nichts anderes übrig als ihre Unterkunft, wo wir heute Nacht in diesem Land Quartier finden können“, sagte der Ritter. "Wir finden nirgends etwas zu verkaufen und brauchen einen Wirt, der uns heute abend durch seine Höflichkeit sein Brot geben würde."
Da antwortete Eckewart: „Ich zeige euch einen so guten Gastgeber, dass ihr selten in einem Lande so gut untergebracht seid, wie es euch hier gefällt, und ihr werdet Rüdiger aufsuchen, ihr tapferen Ritter Hochstraße und ist der beste Gastgeber, der je ein Haus besaß. Sein Herz gebiert Höflichkeit, wie der süße Mai Gras und Blumen. Er ist ja fröhlich, wenn er guten Rittern dienen kann."
Darauf sprach König Günther: „Willst du mein Bote sein und fragen, ob mein lieber Freund Rüdiger uns um meinetwillen behalten wird, meine Verwandten und unsere Männer?“
„Gerne bin ich der Bote“, erwiderte Eckewart. Mit recht gutem Willen holte er ihn auf die Straße und erzählte Rüdiger die Nachricht, die er gehört hatte, zu dem seit vielen Tagen keine so erfreuliche Nachricht gekommen war.
Bei Bechelaren sahen die Männer einen Ritter schnell stechen. Rüdiger selbst beschrieb ihn; er sprach: "Auf der Straße da drüben eilt Eckewart, ein Lehnsmann von Gudrun."
Er war der Meinung, dass die Feinde ihm Schaden zugefügt hatten. Vor dem Tor ging er dem Boten entgegen, der sein Schwert entgürtete und es ihm aus der Hand legte. Die Geschichten, die er mitbrachte, waren dem Gastgeber und seinen Freunden nicht verborgen, sondern wurden ihnen sofort erzählt. Zu dem Markgrafen sprach er: „Günther, der Herr des Burgunderlandes, und auch Giselher, sein Bruder, und auch Gernot haben mich hierher geschickt tat dasselbe in Wahrheit. Noch mehr sage ich dir, dass der Marschall des Königs dir durch mich die Nachricht schickt, dass die guten Ritter deine Unterkunft vorübergehend brauchen."
Rüdiger antwortete mit einem Lächeln: "Nun, ich bin gut von diesen Geschichten, dass die hochgeborenen Könige meinen Dienst missachten. Es soll ihnen nicht verwehrt werden. Fröhlich und vergnügt werde ich sein, und sie kommen in mein Haus."
"Dankwart, der Marschall, hat dir gesagt, wen du bei ihnen in deinem Haus unterbringen sollst: sechzig tapfere Champions, tausend gute Ritter und neuntausend Soldaten."
Gut gelaunt wurde Rüdiger; er sprach: "Nun gut ist mir von diesen Gästen, dass diese edlen Krieger in mein Haus kommen, denen ich noch selten gedient habe.“
Ritter und Knappen verbanden sie jetzt mit ihren Pferden; es hielt sie für richtig, was ihr Herr auch geboten hatte. Umso mehr eilten sie mit ihrem Dienst. Herrin Gotelind weiß noch nicht, wer in ihrer Laube saß.
ABENTEUER XXVII
Wie sie nach Bechelaren kamen.
Da ging der Markgraf dorthin, wo er die Damen fand, seine Frau mit seiner Tochter, und sagte ihnen sogleich die erfreuliche Nachricht, die er gehört hatte, dass die Brüder ihrer Dame in ihr Haus kämen. „Meine Liebste,“ sagte Rüdiger, „Ihr müsst die edlen, hochgeborenen Könige gut empfangen, wenn sie mit ihrer Kameradschaft hierher zum Hof kommen. Ihr sollt auch Hagen, Günthers Mann, gerecht grüßen der eine auch, hoher Dankwart, der andere heißt Volker, mit Höflichkeit wohl gesehen.“ Dies haben die Damen geschworen; Sie waren bereit, es zu tun. Aus den Truhen jagten sie die herrschaftlichen Gewänder, in denen sie den Kriegern entgegengehen würden. An diesem Tag kamen geschäftige Damen vorbei. Die Männer sahen auf den Wangen der Damen nur wenig Falschfarben; auf ihren Köpfen trugen sie leuchtende goldene Bänder. Reiche Rosenkränze Mariens waren dies, damit die Winde ihr schönes Haar nicht zerzausten, und das ist wahr im Glauben.
Überlassen wir diese Aufgaben nun den Damen. Rüdigers Freunde eilten viel über die Ebene, wo man die Herren fand, die man dann gut in das Land des Markgrafen empfing. Als der Markgraf, der tapfere Rüdiger, sie auf sich zukommen sah, wie freudig sprach er: „Seid willkommen, schöne Herren, und auch eure Untertanen.“ Niedrige Ehrerbietung machten die Ritter dann in gutem Glauben, ohne jeglichen Hass. dass er ihnen allen guten Willen trug, zeigte er voll und ganz. Hagen grüßte er einen besonderen Gruß, denn er hatte ihn von früher gekannt. Für Volker aus Burgundland tat er dasselbe. Dankwart begrüßte er auch. Der kühne Ritter sprach: "Siehe, ihr werdet uns Ritter ausliefern, wer soll sich um unsere Soldaten kümmern, die wir mitgebracht haben?"
Sagte der Markgraf: "Eine gute Nacht sollst du haben und deine ganze Gemeinschaft. Ich werde solche Wachen geben für alles, was du mitgebracht hast, an Rossen und Beiwerk, damit nichts verloren geht, was dir Schaden zufügen könnte, nicht einmal ein einziger Sporn. Ihr Diener schlägt die Zelte auf der Ebene auf. Was ihr verliert, werde ich voll bezahlen. Nehmt die Zügel ab, lasst die Pferde laufen."
Selten hatte der Gastgeber dies zuvor für sie getan. Deshalb machten sich die Gäste lustig. Als das erledigt war, ritten die Herren davon, und die Lakaien legten sie überall ins Gras. Sie hatten eine gute Leichtigkeit; Ich denke, sie sind noch nie so sanft unterwegs gewesen. Die edle Markgräfin mit ihrer schönen Tochter war vor der Burg herausgekommen. Man sah an ihrer Seite die lieblichen Damen und manch hübsches Mädchen stehen. Sie trugen einen großen Vorrat an Armbinden und fürstlichen Gewändern. Die Edelsteine leuchteten fern von ihrem vorbeiziehenden, kostbaren Zeug. schön waren sie in der Tat gestaltet.
Dann kamen die Gäste und stiegen gleich dort aus. Ha, welch große Höflichkeit fand man unter den Burgundern! Sechsunddreißig Jungfrauen und viele andere Damen, deren Personen so schön gemacht waren, wie das Herz nur wünschen konnte, gingen ihnen mit vielen tapferen Männern entgegen. Schöne Grüße wurden dort von edlen Damen gegeben. Die junge Markgräfin küsste alle drei Könige, ebenso ihre Mutter. In unmittelbarer Nähe stand Hagen. Ihr Vater forderte sie auf, ihn zu küssen, aber als sie ihn ansah, schien er so ängstlich zu sein, dass sie es lieber lassen wollte. Doch sie muss das tun, was der Wirt ihr jetzt aufgetragen hat. Ihre Farbe änderte sich zuerst blass, dann rot. Auch Dankwart küsste sie und dann der Spielmann. Für seine große Tapferkeit wurde dieser Gruß gegeben. Die junge Markgräfin nahm Ritter Giselher des burgundischen Landes an die Hand. dasselbe tat ihre Mutter mit Günther, dem tapferen Mann. Voll fröhlich zogen sie mit den Helden fort. Der Wirt ging an Gernots Seite in einen weiten Saal, wo die Ritter und Damen sie niederließen. Bald hießen sie den Gästen guten Wein ausschenken. gewiss, Helden werden vielleicht nie besser vermittelt als sie. Rüdigers Tochter wurde mit liebevollen Blicken angestarrt, so schön sie war. So liebkoste mancher gute Ritter sie in Gedanken. Und das hatte sie wohl verdient, so hochmütig war sie. Die Ritter dachten, was sie wollten, aber es konnte nicht geschehen. Hin und her schossen die Blicke auf Mädchen und Damen. Von ihnen saßen dort genug. Der edle Geiger trug den guten Willen des Gastgebers. Helden könnten nie besser vermittelt werden als sie. Rüdigers Tochter wurde mit liebevollen Blicken angestarrt, so schön sie war. So liebkoste manch guter Ritter sie in Gedanken. Und das hatte sie wohl verdient, so hochmütig war sie. Die Ritter dachten, was sie wollten, aber es konnte nicht geschehen. Hin und her schossen die Blicke auf Mädchen und Damen. Von ihnen saßen dort genug. Der edle Geiger trug den guten Willen des Gastgebers. Helden könnten nie besser vermittelt werden als sie. Rüdigers Tochter wurde mit liebevollen Blicken angestarrt, so schön sie war. So liebkoste mancher gute Ritter sie in Gedanken. Und das hatte sie wohl verdient, so hochmütig war sie. Die Ritter dachten, was sie wollten, aber es konnte nicht geschehen. Hin und her schossen die Blicke auf Mädchen und Damen. Von ihnen säßen dort genug. Der edle Geiger trug den guten Willen des Gastgebers.
Dann trennten sie sich nach dem Brauch, Ritter und Damen gingen auf verschiedene Seiten. In der weiten Halle stellten sie die Tische auf und bedienten die Fremden herrschaftlich. Den Gästen zuliebe ging die edle Markgräfin zu Tisch, ließ aber ihre Tochter bei den Mädchen bleiben, wo sie rechtmäßig saß. Die Gäste sahen nichts von ihr, was sie in Wahrheit ärgerte.
Als sie von allen Seiten gegessen und getrunken hatten, brachten die Männer die Schönen wieder in die Halle; auch blieben fröhliche Reden ungesagt. Viele solche sprach Volker, dieser tapfere und lustvolle Ritter. Vor ihnen allen sprach der edle Minnesänger: „Mächtiger Markgraf, Gott hat mit dir gnädig gehandelt; sollte ich eine Krone tragen, so möchte ich deine hübsche Tochter gern heiraten. Das wünscht mein Herz. Sie ist schön anzusehen, dazu edel und gut."
Da antwortete der Markgraf: "Wie kann es sein, dass der König sich jemals nach meiner geliebten Tochter sehnen sollte? Meine Frau und ich sind Verbannte.“
Darauf gab Gernot, der wohlerzogene Mann, Antwort: "Und könnte ich eine Liebe nach meinem eigenen Verlangen haben, so würde ich mich immer über eine solche Frau freuen."
Auch Hagen erwiderte freundlich: „Mein Herr Giselher muss sich eine Frau nehmen.“
Diese Rede fand Rüdiger gut, und auch Gotelind, ja, sie erfreute ihre Stimmung. Dann brachten die Helden dazu, dass der edle Giselher sie zur Frau nahm, wie es sich für einen König gehörte. Wer darf trennen, was zusammengefügt werden soll? Die Männer beteten die Markgräfin an, vor Hof zu gehen, und schworen, ihm die gewinnende Jungfrau zu geben. Auch er gelobte, die Schöne zu heiraten. Für das Mädchen legten sie Burgen und Land beiseite, und dies versprach die Hand des edlen Königs mit einem Eid, und auch Herr Gernot, dass dies geschehen sollte.
Da sprach der Markgraf: „Siehe, ich habe keine Burgen, ich werde dir immer mit Treu und Glauben dienen."
Nachdem die Sitten ihnen geboten hatten, standen sie in einem Ring. Ihr gegenüber stand mancher Jüngling, heiter der Stimmung. In ihren Köpfen hegten sie Gedanken, wie es junge Leute immer noch tun. Dann fragten die Männer die gewinnende Jungfrau, ob sie den Ritter haben würde oder nicht. Loth war sie zum Teil, und doch dachte sie daran, den stattlichen Mann zu nehmen. Sie beschämte sie wegen dieser Frage, wie viele andere Mädchen es getan haben. Ihr Vater Rüdiger riet ihr, mit Ja zu antworten und ihn gerne aufzunehmen. Im Nu war der junge Giselher an ihrer Seite und umklammerte sie mit seinen weißen Händen, wenn auch nur wenig Zeit, um ihn zu genießen.
Da sprach der Markgraf: "Ihr edlen und mächtigen Könige, wenn ihr nun wieder heim reitet (das ist Brauch) nach Burgund, werde ich euch mein Kind geben, damit ihr es mitnehmt."
Das haben sie sich dann geschworen. Jetzt müssen die Männer all die laute Freude aufgeben. Sie baten das Mädchen, sie in ihre Laube zu bringen, und die Gäste sollten schlafen und sie für den Tag ausruhen. Inzwischen bereiteten die Männer das Essen vor; der Gastgeber hat sie gut geliefert.
Wenn sie nun gegessen hatten, ritten sie von hier ins hunnische Land. „Davor werde ich mich gut hüten“, sprach der edle Gastgeber. "Du musst noch verweilen, denn selten habe ich so willkommene Gäste gewonnen."
Darauf erwiderte Dankwart: „Das kann es wohl nicht sein.“
Als der Wirt dies hörte, sprach er: „Halten Sie diese Rede zurück. Meine lieben Herren, Sie dürfen nicht nein sagen. König Attila hat mir noch wenig von meinem Gut genommen."
So sehr sie sich auch widersetzten, dennoch müssen sie dort bis zum vierten Morgen verweilen, wenn solche Taten von der Gabe des Gastgebers vollbracht wurden, von der es später erzählt wurde. Er gab seinen Gästen sowohl Reittiere als auch Gewänder. Sie dürfen nicht länger bleiben, sie müssen fortfahren. Durch seine Großzügigkeit konnte der kühne Rüdiger nur wenig retten. Nichts wurde verweigert, was jeder begehrte, es konnte nicht anders, als allen zu gefallen. Ihre edle Menge brachte nun die vielen Rosse gesattelt vor das Tor, und zu ihnen kamen deine fremden Ritter. In ihren Händen tragen sie ihre Schilde, denn sie würden zu Attilas Land reiten. Bevor die edlen Gäste aus dem Saal herauskamen, hatte der Wirt überall seine Gaben dargebracht. Er weiß, wie man großzügig und in Ehren lebt. Giselher hatte er seine hübsche Tochter geschenkt; Günther, dem anbetenden Ritter, der selten ein Geschenk annahm, gab er ein Kettenhemd, die der edle und mächtige König ehrenhaft trug. Günther verneigte sich tief über der Hand des edlen Rüdiger. Dann schenkte er Gernot eine gute Waffe, die er später im Streit herrlich trug. Die Frau des Markgrafen missgönnte ihm das Geschenk nicht, aber der gute Rüdiger musste dadurch sein Leben verlieren. Gotelind machte Hagen ein liebevolles Geschenk, das ihr auch stand. Er nahm es, der König hatte eins genommen, damit er nicht ohne ihr Geschenk von ihr zum Festmahl hinausgehen sollte. Später widersprach er es. „Von allem, was ich je gesehen habe,“ sagte Hagen, „sehne ich mich danach, nichts anderes zu ertragen als diesen Schild an der Mauer, den möchte ich gerne mit in Attilas Land nehmen.“
Als die Markgräfin Hagens Rede hörte, erinnerte sie sie an ihren Kummer – die Tränen wurden ihr gut. Sie dachte innig an Nudungs Tod, den Wittich ermordet hatte; davon fühlte sie den Stress des Kummers. Zu dem Ritter sprach sie: "Ich gebe dir den Schild. Will Gott im Himmel, dass er noch lebt, der ihn einmal in der Hand trägt. Er hat seinen Tod im Kampf gefunden; um ihn muss ich immer weinen, der mir gibt, arme Frau, schlimmes Wehe."
Die edle Markgräfin erhob sich von ihrem Sitz und ergriff mit ihren weißen Händen den Schild. Hagen trug es die Dame, die es in die Hand nahm. Diese Gabe wurde dem Ritter würdig verliehen. Ein Überzug aus glänzender Seide verbarg seine Farben, denn er war mit Edelsteinen besetzt. In Ruhe schien das Tageslicht nie auf einen besseren Schild. Wollte es jemand auf seine Kosten kaufen, es wäre gut tausend Mark wert. Hagen ließ den Schild wegtragen.
Dann kam Dankwart vor Hof. Die Tochter des Markgrafen schenkte ihm einen großen Schatz an reicher Kleidung, die er später bei den Hunnen im Vorbeigehen herrschaftlich trug. Wie viele Geschenke auch immer von ihnen genommen wurden, nichts wäre in die Hände gekommen, außer durch die Freundlichkeit des Gastgebers, der sie so schön darbrachte. Später wurden sie zu solchen Feinden, dass sie ihn totschlagen mussten.
Nun ging der tapfere Volker höflich mit seiner Geige und stellte sich vor Gotelind. Er spielte süße Melodien und sang ihr seine Lieder. So verabschiedete er sich und trennte sich von Bechelaren. Die Markgräfin bat eine Truhe zu holen. Hören Sie jetzt die Geschichte von freundlichen Geschenken! Zwölf Ringe nahm sie heraus und legte sie auf seine Hand. "Diese müsst ihr von hier in Attilas Land tragen und sie um meinetwillen bei Hofe tragen, wohin ihr auch geht, damit die Leute mir sagen können, wie ihr mir da drüben beim Fest gedient habt." Was die Dame begehrte, führte er später voll und ganz aus.
Da sprach der Wirt zu seinen Gästen: "Umso sanfter sollt ihr reisen, denn ich selbst werde euch führen und euch gut behüten, damit euch auf dem Wege niemand schaden kann."
Dann wurden seine Wagen bald beladen. Der Wirt war mit fünfhundert Mann mit Rossen und Gewand gut besucht. Diese nahm er nun voll fröhlich mit sich zum Festmahl. Nach Bechlaren kam später keiner von ihnen mehr zum Leben. Mit einem liebevollen Kuss trennte sich der Gastgeber von hier; das gleiche tat Giselher, wie ihm seine sanfte Erziehung riet. In ihre Arme schlossen sie schöne Frauen. So manches hochgeborenes Mädchen muss in späteren Zeiten jammern. Von allen Seiten öffneten sie die Flügel, denn der Wirt mit seinen Gefolgsleuten würde jetzt auf ihre Rosse steigen. Ich wen ihre Herzen ihnen von den bitteren Wehen erzählten, die kommen würden. Dann weinte manche Dame und manche hübsche Jungfrau. Sie sehnten sich nach ihren lieben Verwandten, die sie in Bechelaren nie mehr sahen. Doch diese ritten fröhlich über den Sand, an der Donau entlang ins Hunnische Land.
Da sprach der edle Rüdiger, der voll lustige Ritter, zu den Burgundern: "Gewiss, die Nachricht, dass wir zu den Hunnen kommen, darf nicht ungesagt bleiben, denn König Attila hat nie etwas gehört, was ihm mehr gefiel."
So raste der Gesandte durch Österreich hinab, und den Leuten von allen Seiten wurde gesagt, die Helden kämen aus Worms jenseits des Rheins. Den Höflingen des Königs konnte nichts geliefert werden. Zuvor eilten die Gesandten mit der Nachricht, dass die Nibelungen bereits im hunnischen Land seien.
„Du musst sie gut grüßen, Gudrun, meine Dame.“
In einem Flügelfenster stand Herrin Gudrun und sah hinaus, um ihre Verwandten zu sehen, wie Freund für Freund. Manchen Mann erspähte sie aus ihrem Vaterland. Auch der König erfuhr die Geschichte und lachte vor Freude. „Nun, meine Freuden sind mir gut,“ sagte Gudrun, „meine Verwandten bringen viele nagelneue Schilde und weiße Kettenhemden damit, sei ich seine Freundin."
ABENTEUER XXVIII
Wie die Burgunder zum Schloss Attila kamen.
Als die Burgunder ins Land kamen, hörte der alte Hildebrand von Bern die Geschichte, und es tat ihm weh. Er sagte es seinem Herrn, der ihm sagte, die lustvollen Ritter und Tapferen willkommen zu heißen. Der tapfere Wolfhart bat die Rosse zu holen; dann ritt mancher stämmige Krieger mit Dietrich, wo er ihnen auf der Ebene zu begegnen glaubte, wo sie manch herrschaftliches Zelt aufgeschlagen hatten. Als Hagen von Tronje sie von weitem reiten sah, sprach er höflich zu seinen Herren: „Nun müsst ihr tapferen Krieger von euren Plätzen aufstehen und ihnen entgegengehen, die euch hier begrüßen würden. Da kommt eine Gemeinschaft, die ich gut kenne, sie sind schnelle Ritter aus dem Amelung-Land, die der Herr von Bern führt – hochbegabte Krieger sie.“
Da stiegen mit Dietrich, wie es recht war, manche Ritter und Knappen von den Rossen. Zu den Fremden gingen sie, wo sie die Helden fanden; freundlich grüßten sie die aus dem burgundischen Land. Sie können jetzt hören, was Herr Dietrich zu den Söhnen von Ute sagte, als er sie auf sich zukommen sah. Ihre Reise tat ihm weh; er fand, dass Rüdiger es verstanden hatte, und hatte ihnen die Geschichte erzählt. „Seid willkommen, schöne Herren, Günther und Giselher, Gernot und Hagen, ebenso Volker und der tapfere Dankwart.“
"Lass sie lange weinen", sagte Hagen. "Er hat so viele Jahre gelegen, tot gelegen. Lass sie jetzt den Hunnenkönig lieben. Siegfried kommt nicht wieder, er ist längst begraben."
"Lassen Sie uns nicht von Siegfrieds Wunden reden, aber wenn Gudrun noch lebt, kann es wieder zu Verderben kommen", sagte Herr Dietrich, der Herr von Bern. "Hoffnung der Nibelungen, hüte dich gut davor."
"Warum sollte ich mich bewachen?" sprach der hochgeborene König. „Attila hat uns Gesandte geschickt (warum sollte ich mehr fragen?), um zu sagen, dass wir zu ihm reiten sollen, hierher in dieses Land.“
„Lass mich dir raten," sagte Hagen, „Herrn Dietrich und seine guten Ritter zu bitten, dir die Neuigkeiten weiter zu erzählen und dir die Laune der Dame Gudrun mitzuteilen."
Dann gingen die drei mächtigen Könige, Günther und Gernot und auch Herr Dietrich, und sprachen auseinander. "Bitte sag uns, guter und edler Berner Ritter, was du von der Stimmung der Königin weißt?"
Antwortete der Herr von Bern: „Was soll ich dir noch sagen?“
„Was wir gehört haben,“ sprach der kühne Volker, der Geiger, „kann nicht abgewendet werden.“
Die tapferen Burgunder ritten nun vor Hof. In herrschaftlicher Weise kamen sie nach der Mode ihres Landes. Mancher tapfere Mann unter den Hunnen fragte sich, was für ein Mensch Hagen von Tronje war. Es genügte, dass Männer Geschichten erzählten, dass er Gudruns Mann, den mächtigsten aller Helden, getötet hatte. Allein aus diesem Grund wurden vor Hof viele Fragen über Hagen vernommen. Der Ritter hatte eine schöne Statur, das stimmt; breit war er über der Brust; sein Haar war mit Grau vermischt; seine Beine waren lang und sein Blick wild; herrschaftlichen Gang hatte er.
Dann bat man die Burgunder zu beherbergen, aber Günthers Gemeinschaft wurde abgesondert. Dies riet die Königin, die ihm viel Hass entgegenbrachte, und deshalb erschlugen die Männer später die Lakaien in ihren Unterkünften. Dankwart, Hagens Bruder, war Marschall. Der König empfahl ihm aufrichtig seine Anhänger, sie gut zu versorgen und ihnen zu essen zu geben; Der Held von Burgund zeigte ihnen allen guten Willen. Gudrun, die Schöne, ging mit ihren Hofdamen dahin, wo sie in falscher Stimmung die Nibelungen begrüßte. Giselher allein küsste sie und nahm die Hand. Das sah Hagen von Tronje und band seinen Helm fester zu. „Nach einem solchen Gruß,“ sagte Hagen, „könnten sie wohl von tapferen Rittern besinnen. Man grüßt Könige anders als ihre Männer.“
Sie sprach: „Willkommen dem, der Sie gerne sehen möchte, ich grüße Sie nicht um Ihre Verwandtschaft.“
"Hätte ich gewusst", sagte Hagen, "dass Ritter dir Geschenke bringen sollten, hätte ich es mir besser überlegt, denn ich bin reich genug, um dir Geschenke hierher zu bringen."
„Nun lass mich die Geschichte hören, wo du den Nibelungenhort hingelegt hast?“
„Glaube, meine Herrin Gudrun, ich habe schon viele Tage den Schatz der Nibelungen gepflegt.“
Da sprach die Königin: „Das dachte ich mir. Ihr habt wenig davon hierher in dieses Land gebracht, obgleich es mir gehörte, und ich hatte es in meiner Obhut.“
„Den Teufel bringe ich dir“, antwortete Hagen. "Ich habe genug zu tragen mit meinem Schild und meinem Brustpanzer; mein Helm ist hell, das Schwert ist in meiner Hand, deshalb bringe ich dir nichts."
Dann sprach die Königin zu den Rittern von allen Seiten: „Man darf keine Waffen in den Saal bringen.“
"Ich glaube", sagte Hagen, "das wird nie geschehen. Ich sehne mich nicht nach der Ehre, o freigebige Prinzessin, dass du meinen Schild und andere Waffen in die Wohnung trägst; du bist eine Königin. Dies hat mein Vater getan. Lehre mich nicht, ich selbst werde den Kämmerer spielen."
"Auch für meinen Kummer", sprach Herrin Gudrun. „Warum lassen Hagen und mein Bruder ihre Schilde nicht mir in die Hand?“
Darauf antwortete Herr Dietrich zornig: „Ich bin es, der die edlen und mächtigen Fürsten und den kühnen Hagen, den burgundischen Lehnsmann, gewarnt hat.“
Die Frau des Königs Attila war sehr beschämt, denn sie fürchtete Herrn Dietrich bitterlich. Sofort verließ sie ihn, ohne ein Wort zu sagen, sondern blickte mit wütenden Blicken auf ihre Feinde. Zwei Krieger packten sich dann schnell an der Hand, der eine war Herr Dietrich, der andere Hagen. Mit sanfter Erziehung sprach der lustvolle Held: "Ich bereue es, dass du zu den Hunnen gekommen bist, wegen dem, was die Königin gesagt hat."
Sprach Hagen: "Dafür wird es Hilfe geben."
So redeten die beiden tapferen Männer miteinander. König Attila sah dies, und deshalb begann er zu fragen: „Ich möchte gern wissen“, sprach der mächtige König, „wer da ein Krieger ist, den Herr Dietrich dort so freundlich begrüßt, er ist sicher ein tapferer Ritter."
Ein Lehnsmann von Gudrun antwortete dem König: "Er ist von Geburt an aus Tronje, sein Vater war der Aldrianer; wie fröhlich er sich auch hier trägt, ein grimmiger Mann ist er."
"Woher soll ich wissen, dass er so wild ist?" antwortete der König. Noch ahnte er nicht die vielen bösen Streiche, die die Königin später ihren Verwandten spielen sollte, damit sie den Hunnen nicht lebend entkommen ließ.
"Gut kenne ich Aldrian, denn er war mein Lehnsmann, und hier an meinem Hofe erntete sich minderes Lob und Ehre. Ich nannte ihn Ritter und deutete auf mein Gold hin. Die treue Helga liebte ihn innig. Deshalb kenne ich Hagen seither ganz genau. Zwei stattliche Jünglinge wurden meine Geiseln, er und Walther von Spanien. Hier wuchsen sie heran; Hagen schickte ich wieder nach Hause, Walther lief mit Hildegund davon."
Er dachte an viele Geschichten aus der Vergangenheit. Er hatte seinen Freund von Tronje, der ihm in seiner Jugend als Freibauer gedient hatte, richtig ausspioniert. Später im Alter hat er ihm so manchen lieben Freund zu Tode gebracht.
ABENTEUER XXIX
Wie Hagen nicht für Gudrun auferstehen wollte.
Dann trennten sich die beiden anbetenden Krieger, Hagen von Tronje und Herr Dietrich. Über seine Schulter blickte Günthers Lehnsmann nach einem Mitstreiter, den er dann schnell gewann. Volker sah er, den schlauen Geiger, bei Giselher stehen und bat ihn, sich ihm anzuschließen, denn er kannte seine wilde Stimmung. Er war in allem ein kühner Ritter und ein guter. Dennoch ließen sie die Herren im Hof stehen, nur diese zwei alleinstehenden Männer sahen so weit über den Hof vor einem geräumigen Palast gehen. Diese auserwählten Krieger fürchteten den Hass von niemandem. Sie setzten sie auf eine Bank vor dem Haus gegenüber einer Halle, die Gudrun gehörte. Auf ihren Körpern leuchtete ihr herrschaftliches Zeug. genug, der sie ansah, hätte die Ritter kennengelernt; als wilde Bestien wurden die hochmütigen Helden von den hunnischen Männern angestarrt. Auch Attilas Frau sah sie durch ein Fenster an, bei dem die schöne Gudrun wieder traurig wurde. Von ihren Sorgen machte es ihr etwas aus und sie begann zu weinen. Es wunderte sich bei Attilas Männern sehr, was ihre Laune so schnell betrübte. Sagte sie: "Das hat Hagen getan, ihr Helden tapfer und gut."
Zu der Dame sprachen sie: "Wie ist das passiert, denn wir sahen dich doch neu fröhlich? Keiner ist so kühn, und er hat dir etwas getan, aber es wird ihn sein Leben kosten, wenn du uns an dir rächen willst."
„Immer würde ich es vergelten, wenn irgendjemand mein Unrecht gerächt hätte. Ich würde ihm alles geben, wonach er sich sehnte. Räche mich an Hagen, dass er sein Leben verliert."
Dann machten sechzig kühne Männer sie um Gudruns willen bald fertig. Sie würden daher auch den kühnen Ritter Hagen und den Geiger töten. Mit Voraussicht wurde dies getan. Als die Königin die Schar so klein und grimmig erblickte, sprach sie zu den Rittern: „Was ihr jetzt tun würdet, sollt ihr aufgeben. Bei so wenig Mühe werdet ihr Hagen nie begegnen der an seiner Seite sitzt, Volker, der Geiger, ist noch viel stärker. Er ist ein böser Mann.
Als sie dies hörten, machten sie vierhundert tapfere Krieger bereit. Die edle Königin sehnte sich danach, ihnen Schaden zuzufügen. Dadurch gerieten die Helden später in Mückengefahr. Als sie sah, dass ihre Anhänger gut bewaffnet waren, sprach die Königin zu den tapferen Rittern: „Nun warte eine Weile, du musst in der Wahrheit ganz still stehen. Ich trage meine Krone und werde meinen Feinden begegnen Tronje, Günthers Mann, hat es mir angetan. Ich weiß, dass er so hochmütig ist, dass er nichts leugnen wird.“
Dann erspähte der Geiger, ein kühner Spielmann, die edle Königin die Treppe hinunter, die von einem Haus nach unten führte. Als der kühne Volker dies sah, sprach er zu seinem Mitstreiter: "Nun siehe, Freund Hagen, wie sie da drüben geht, die uns treulos in dieses Land geheißen hat. Ich habe noch nie bei einer Königin so viele Männer gesehen, die Schwert tragen. Marsch in so kriegerischer Gestalt! Weißt du, Freund Hagen, ob sie dich hasst? Wenn ja, so rate ich dir, dein Leben und deine Ehre besser zu hüten. gewiss, findet das gut. Ich kann sehen, und manche haben so breite Brust, dass der, der sich selbst hüten möchte, dies beizeiten tun sollte. Ich habe unter ihnen diejenigen, die helle Brustpanzer tragen. Wen sie angreifen würden, kann ich nicht sagen.“
Da sprach der tapfere Ritter Hagen, wütend über die Stimmung: „Nun, ich weiß, dass mir das alles widerfährt, dass sie so ihre glänzenden Schwerter in der Hand halten mich, Freund Volker, ob ihr mir beistehen wollt, wenn vielleicht Gudruns Männer gegen mich kämpfen würden? Bitte lasst mich das hören, wenn ja, behaltet mich lieb.“
"Ich werde Ihnen sicher helfen," sprach der Spielmann; "und sollte ich sehen, wie der König mit all seinen Kriegern sich uns nähert, so werde ich nicht einen Fuß weichen, um dir zu helfen, solange ich lebe."
„Nun möge Gott im Himmel dir vergelten, edler Volker; obwohl sie gegen mich kämpfen, was brauche ich mehr?“
"Lasst uns jetzt von unseren Plätzen aufstehen", sagte der Spielmann. „Lasst uns ihre Ehre erweisen, wenn sie vorbeigeht, sie ist eine hochgeborene Dame, eine Königin.“
"Um meinetwillen, nein", sagte Hagen. „Sollte ich von hier weggehen, würden diese Ritter denken, es sei aus Angst. Nicht für einen von ihnen werde ich jemals von meinem Platz aufstehen, die mich hassen! Das werde ich auch nicht tun, solange ich lebe; ich kann mir nicht vorstellen, wie König Attilas Frau mich hasst."
Der hochmütige Hagen legte ein glänzendes Schwert über seine Knie, aus dessen Knauf ein funkelnder Jaspis glänzte, grüner als Gras. Sein Griff war golden, seine Scheide rot umrandet. dass es Siegfrieds war, wusste Gudrun genau. Sie musste traurig werden, wenn sie das Schwert kannte, denn es erinnerte sie an ihr Unrecht; sie begann zu weinen. Der kühne Hagen hatte es aus diesem Grund getan. Volker, der Kühne, zog einen Fiedelbogen näher an die Bank, stark und lang, wie ein breites, scharfes Schwert, und dort saßen die beiden lustvollen Ritter unverdrossen. Diese beiden tapferen Männer hielten sich für so herrschaftlich, dass sie ihre Plätze nicht aus Angst vor einem Mann verließen. Die edle Königin kam daher auf ihre Füße und grüßte sie feindselig. Sie sprach: "Nun sag mir, Hagen, der nach dir gesandt hat, dass du hierher zu reiten wagst in dieses Land, Wissen Sie genau, was Sie mir angetan haben? Hättet ihr einen guten Verstand, hättet ihr es von Rechts wegen ungeschehen lassen sollen."
"Niemand hat nach mir geschickt", sagte Hagen. „Männer haben diesem Land drei Ritter geboten, die meine Herren emporheben.“
Sagte sie: "Nun sag mir weiter, warum hast du das getan, wodurch du meinen Hass verdient hast?“
Sagte er: "Was mehr macht, genug ist schon gesagt. Nur ich, Hagen, habe Siegfried, einen Helden seiner Hände, erschlagen. O mächtige Königin, ich allein bin schuld an dieser verheerenden Wunde. Lass ihn rächen, wer will, Frau oder Mann. Wenn ich dich nicht anlüge, habe ich dir viel Schaden zugefügt."
Sagte sie: "Nun hört, ihr Ritter, wie er nichts von seinem Unrecht leugnet. Männer von Attila, es ist mir egal, was ihm aus dieser Sache passiert."
Die stolzen Krieger sahen sich alle an. Hätte irgendjemand den Kampf begonnen, es wäre wohl dazu gekommen, dass die Männer den beiden Kameraden die Ehre gegeben hätten, denn sie hatten im Kampf oft Wunder gewirkt. Was die Hunnen zu tun hatten, muss jetzt übrig bleiben, durch Angst rückgängig gemacht.
Dann sprach einer der Bewaffneten: "Warum schaut ihr mich so an? Was ich vorhin gelobt habe, das gebe ich jetzt her. Ich werde mein Leben verlieren für ein Niemandsgeschenk. Wahrhaftig König Attilas Frau würde uns gern ins Unrecht führen."
Ein anderer hartnäckig: "Ich bin derselben Meinung. Wenn mir jemand Türme aus gutem Rotgold gibt, würde ich diesem Geiger nicht gleichkommen, für seine angstvollen Blicke, die ich gesehen habe, wie er ihn warf. Auch Hagen habe ich gekannt aus seiner Jugendzeit, weshalb mir die Menschen wenig von diesem Ritter erzählen können. Ich habe ihn in zweiundzwanzig Schlachten kämpfen sehen, durch die mancher Dame Herzweh widerfahren ist. Er und der Ritter aus Spanien haben viele Kriegswege beschritten, als man hier am Hofe Attilas so viele Kriege zu Ehren des Königs führte. Vieles geschah, weshalb man Hagen mit Recht ehren muss. Damals war der Krieger von seinen Jahren ein Knabe. Wie grau sind die, die damals jung waren! Jetzt ist er zum Verstand gekommen und ist ein Mann voller Grimm. Balmung auch trägt er, das er auf böse Weise gewonnen hat."
Damit war der Streit beigelegt, so dass niemand kämpfte, was die Königin mächtig bereute. Die Krieger lenkten sie von hier weg; im wahrsten Sinne des Wortes fürchteten sie ihren Tod durch die Hände des Geigers, und sicherlich brauchten sie dies. Da sprach der Geiger: „Wir haben jetzt wohl gesehen, dass wir hier Feinde finden werden, wie wir schon gehört haben. lasst uns jetzt zu den Königen vor Hof ziehen, dann wagt keiner, unseren Herren im Kampfe gleichzustehen Ding durch Furcht ungeschehen gemacht, was er nicht tun würde, wenn der Freund dem Freund in freundlicher Weise zur Seite steht, und er hat einen guten Verstand.“
Sprach Hagen: "Jetzt folge ich dir."
Sie gingen dorthin, wo sie die adretten Krieger in einer großen Schar einladender Ritter am Hof vorfanden.
Der kühne Volker begann und spricht laut zu seinen Herren: „Wie lange werdet ihr stehen und euch drängeln lassen?“
Männer sahen dann die tapferen Helden und das gute Paar. Der Fürst von Bern nahm den mächtigen Günther von Burgundland bei der Hand. Irnfried nahm den tapferen Ritter Gernot, während Rüdiger mit Giselher vor Hof ging. Aber wie auch immer ein Paar, Volker und Hagen trennten sich nie, außer in einem Kampf, als ihr Ende gekommen war, und diese edlen Damen müssen nach der Zeit dringend beweinen. Bei den Königen sah man tausend tapfere Männer ihrer Gefährten vor Hof ziehen, dazu sechzig Kämpfer, die mit ihnen gekommen waren, die der kühne Hagen aus seinem Lande genommen hatte. Hawart und Iring, zwei auserwählte Männer, wurden zusammen in der Nähe der Könige gesehen. Die Männer sahen Dankwart und Wolfhart, einen unvergleichlichen Ritter, ihre Ritterlichkeit vor allen Augen zur Schau stellen.
Als der Rheinherr den Saal betreten hatte, zögerte der mächtige Attila nicht mehr, sondern sprang von seinem Thron, als er ihn kommen sah. Nie war ein so schöner Gruß von einem König geglückt. „Seien Sie willkommen, Herr Günther, und auch Herr Gernot und Ihr Bruder Giselher. Ich habe Ihnen wahrhaftig meinen treuen Dienst nach Worms jenseits des Rheins gesandt. Auch Ihre ganze Gemeinschaft heiße ich willkommen, Volker, den Tapferen, und Herrn Hagen ebenfalls zu mir und zu meiner Dame, hier in unserem Land. Sie hat dir manche Boten an den Rhein geschickt."
Dann sprach Hagen von Tronje: "Ich habe viel davon gehört, und wenn ich nicht um meiner Herren willen zu den Hunnen gekommen wäre, wäre ich zu Euren Ehren in dieses Land geritten."
Der edle Wirt nahm dann seine lieben Gäste bei der Hand und führte sie in die Siedlung, wo er sich selbst sättigte. Fleißig schenkten sie den Gästen in weiten Schalen Goldsaft, Met, Schnaps und Wein ein und hießen die Fernen willkommen. Da sprach König Attila: „Lasst mich euch das sagen; es könnte mir nicht auf dieser Welt passieren, als durch euch Helden, dass ihr zu mir gekommen seid. Dadurch wird auch der Königin viel Traurigkeit genommen. wundert sich sehr, was ich euch edlen Fremden angetan habe, dass ihr nie gewagt habt, in mein Land zu kommen.“
Darauf Rüdiger, ein hochbegabtet Ritter, antwortete: „Ihr dürft sie gerne sehen. Gut ist die Treue, die die Verwandten meiner Dame so gut zu gebrauchen wussten. Sie bringen auch manchen stattlichen Ritter in Ihr Haus. "
An einem Mittsommerabend kamen die Herren an den Hof des mächtigen Attila. Selten war ein so erhabener Gruß zu hören, als wenn er die Helden begrüßte. Als nun die Zeit zum Essen gekommen war, ging der König mit ihnen an die Tafel. Nie hat der Gastgeber mit seinen Gästen schöner gesessen. Männer gaben ihnen Fleisch und Getränke in vollen Zügen. Alles, wonach sie sich sehnten, stand für sie bereit, denn von diesen Rittern hatte man sich wundersame Wunder erzählt.
ABENTEUER XXX
Wie sie Wache hielten.
Der Tag war nun zu Ende und die Nacht nahte. Die abtrünnigen Reisenden müssen sich darum kümmern, wann sie zu Bett gehen und sich ausruhen sollten. Dieser Hagen hat mit Attila gesprochen, und es wurde ihnen bald gesagt.
Günther sprach zu dem Wirt: "Gott sei mit dir, wir möchten gerne schlafen gehen, bitte lass uns gehen. Wir kommen morgen früh, wenn du willst."
Attila verabschiedete sich dann voll fröhlich von seinen Gästen. Männer bedrängten die Fremden von allen Seiten, worauf der tapfere Volker zu den Hunnen sprach: „Wie könnt ihr es wagen, vor den Füßen der Krieger zu drängen? Ein Geigenschlag, damit er, wenn er einen treuen Freund hat, ihn beweinen kann. Warum nicht vor uns Rittern nachgeben? Ich denke, es wäre gut. Alle gelten für Ritter, aber sind nicht von gleichem Eifer.“
Als der Geiger so zornig sprach, blickte Hagen, der Tapfere, hinter sich. Er sprach: „Der kühne Gaukler rät euch recht, ihr Männer von Gudrun, ihr sollt euch in eure Wohnung holen, lasst uns Wanderer heute Nacht Frieden haben. Gewiss, ich weiß, dass es nie mit so gutem Willen der Helden geschehen ist."
Dann wurden die Gäste in einen geräumigen Saal geführt, den sie von allen Seiten mit kostbaren, langen und breiten Betten für die Krieger ausstatteten. Herrin Gudrun plante die allergrößten Untaten gegen sie. Man sah dort manch kunstvoll gearbeitete Steppdecke aus Arras aus glänzendem Seidentuch und manch eine Decke aus arabischer Seide, das Beste, was man haben konnte; darauf verlief eine Grenze, die fürstlich glänzte. Man sah viele Bettdecken aus Hermelin und schwarzem Zobel, unter denen sie nachts bis zum Morgengrauen ihre Ruhe haben sollten. Nie hat ein König so herrschaftlich mit seiner Magd gelegen.
„Leider um diese Nachtquartiere,“ sprach Giselher, der Jugendliche, „und leider meine Freunde, die mit uns kommen.“
„Jetzt gib deine Pflege ab“, sagte Hagen, der Ritter. „Ich werde heute Nacht auf mich aufpassen. Ich will uns gut bewachen, bis der Tag kommt.“
Alle verneigten sich tief und sagten ihm Dank. Dann gingen sie zu ihren Betten. Kurz nachdem die stattlichen Männer sie niedergelegt hatten, begann der kühne Hagen, der Held, ihn zu bewaffnen. Da sprach der Geiger, Ritter Volker: "Wenn es dich nicht verachtet, Hagen, ich möchte heute Abend bis zum frühen Morgen die Wache bei dir halten."
Der Held dankte Volker dann in liebevoller Weise: „Nun, Gott des Himmels, versöhne dich, lieber Volker. In all meinen Sorgen würde ich mich nach keinem anderen sehnen als nach dir allein, wenn ich es nötig habe. Ich werde es dir gut vergelten, und der Tod hindert mich nicht.“
Beide legten dann ihre glänzende Rüstung an und nahmen jeder seinen Schild in die Hand, gingen aus dem Haus und blieben vor der Tür stehen. So kümmerten sie sich treu um die Gäste. Der tapfere Volker lehnte seinen guten Schild an die Seitenwand der Halle, dann drehte er ihn um, holte seine Geige und diente seinen Freunden, wie es sich für den Helden gehörte. Unter der Tür des Hauses setzte er ihn auf einen Stein; kühner Geiger war da noch nie. Als die Saiten so süß erklangen, dankten die stolzen Wanderer Volker. Zuerst klirrten die Saiten, so dass das ganze Haus erklang; seine Kraft und sein Können waren beide großartig. Dann begann er süßer und sanfter zu spielen, und so lullte er so manchen sorglosen Mann in den Schlaf. Als er bemerkte, dass alle eingeschlafen waren, nahm der Ritter wieder seinen Schild und verließ das Zimmer und stellte sich vor den Turm.
Es war ungefähr mitten in der Nacht (ich weiß nicht, aber war es etwas früher passiert), da erspähte der kühne Volker in der Dunkelheit von weitem einen Helm aufblitzen. Gudruns Männer hätten den Gästen gern geschadet. Da sprach der Geiger: „Herr Hagen, mein Freund, wir müssen diese Sorgen gemeinsam tragen.“
"Sei still", sagte Hagen, "lassen Sie sie näher kommen, bevor sie sich vor uns hüten. Dann werden Helme von den Schwertern in unseren Händen entfernt. Sie werden in böser Not nach Gudrun zurückgeschickt."
Einer der hunnischen Krieger (das geschah bald) bemerkte, dass die Tür bewacht war. Wie schnell sprach er dann: „Das, was wir im Sinn haben, kann jetzt nicht eintreten. Ich sehe den Geiger auf der Hut stehen. Auf dem Kopf trägt er einen glitzernden Helm, glänzend und hart, stark und ganz wie Feuer. Bei ihm steht Hagen, in Sicherheit werden die Gäste gut behütet.“
Gleich drehten sie sich wieder um. Als Volker dies sah, sprach er zornig zu seinem Mitstreiter: „Nun lasst mich vom Haus zu den Kriegern gehen.“
"Um meinetwillen, nein", sagte Hagen. „Wenn ihr das Haus verlasst, wollen euch die tapferen Ritter mit ihren Schwertern so in Bedrängnis bringen, dass ich euch helfen muss, selbst wenn es der Tod meiner ganzen Sippe sein sollte, oder vier würden in kurzer Zeit ins Haus rennen und würden die Schläfer so verwüsten, dass wir nie aufhören würden zu trauern.“
Da antwortete Volker: "Lassen Sie es uns geschehen lassen, dass sie merken, dass ich sie gesehen habe, damit Gudruns Leute nicht leugnen, dass sie gern treulos gehandelt haben."
Sogleich rief Volker ihnen zu: „Wie geht ihr so bewaffnet, ihr tapferen Ritter? Wollt ihr reiten, um zu rauben, ihr Männer der Gudrun?“
Darauf hat keiner geantwortet. Wütend steigerte seine Stimmung. „Pfui! Ihr bösen Feiglinge,“ sprach der gute Ritter, „hättet ihr uns schlafend ermordet?“
Dann wurde der Königin gesagt, dass ihre Boten nichts verstanden hätten. Zu Recht ärgerte es sie, und mit zorniger Stimmung schmiedete sie einen anderen Plan. Dadurch müssen tapfere Helden und gute Bedürfnisse zugrunde gehen.
ABENTEUER XXXI
Wie sie zur Kirche gingen.
"Mein Kettenhemd wird kalt", sagte Volker. „Ich habe die Nacht verstreichen lassen.“
Dann weckten sie die vielen Ritter, die noch schlafend lagen. Das Licht der Morgendämmerung schien in die Halle auf die Fremden. Auf allen Seiten weckte Hagen die Krieger, wenn sie vielleicht gern zur Messe ins Münster gehen würden. Männer läuteten jetzt laut christlich die Glocken. Heiden und Christen sangen nicht gleich, so dass man gut sah, dass sie nicht eins waren. Günthers Gefolgsleute würden jetzt in die Kirche gehen, und alle waren gleich aus ihren Betten aufgestanden. Die Champions schnürten sie in so schöne Gewänder, dass nie ein Held bessere Kleider in das Land eines Königs brachte. Das ärgerte Hagen. Er sprach: "Helden, ihr solltet hier andere Kleider tragen. gewiss, ihr kennt die Geschichten genau. Statt Rosen, tragt Waffen in euren Händen; statt juwelenbesetztem Rosenkranz eure hellen Helme, und das Gute, siehe, ihr kennt die Bösen sehr gut und Gudruns Stimmung. Lassen Sie mich Ihnen sagen, wir müssen heute kämpfen, also tragen Sie statt seidener Hemden Kettenhemden und statt reicher Mäntel gute Schilde und breite, damit Sie, wenn einer auf Sie wütend wird, voll bewaffnet sind. Liebe Herren und alle meine Verwandten und Untertanen, geht bereitwillig in die Kirche und macht dem mächtigen Gott Klage über eure Ängste und Not, denn wisse ganz sicher, dass der Tod uns naht. Ihr dürft auch nicht vergessen, etwas zu bekennen, was ihr getan habt, und mit vollem Eifer vor eurem Gott stehen. Davor warne ich euch, edle Ritter, es sei denn, Gott im Himmel will es, ihr werdet die Messe nie mehr hören.“
Also gingen die Fürsten und ihre Gefolgsleute zum Münster. Auf dem heiligen Kirchhof hieß der kühne Hagen sie halten, damit sie nicht getrennt würden. Er sprach: „Wahrlich, keiner weiß, was uns von den Hunnen widerfahren wird. Legt, meine Freunde, eure Schilde vor eure Füße, und wenn euch einer einen kalten Gruß bietet, vergeltet es mit tiefen und tödlichen Wunden. Das ist Hagens Rat, damit ihr so gefunden werdet, wie es eurer Ehre gebührt."
Volker und Hagen, die beiden, brachten sie dann in das geräumige Münster. Dies geschah, damit die Königin in der Menge auf sie drücken konnte. Gewiss, sie ging grimmig vorüber. Dann kamen der Herr des Landes und seine schöne Frau, ihren Leib mit reicher Kleidung geschmückt; auch tapfere Krieger waren neben ihr zu sehen. Man sah den Staub von Gudruns Saum hoch aufsteigen. Als der mächtige Attila die Könige und ihre Gefährten so bewaffnet erspähte, wie schnell sprach er: „Warum sehe ich meine Freunde so mit Helmen gehen? Hat jemand ihr Herz oder ihre Stimmung schwer gemacht, ich werde ihnen gut zeigen, dass es mich sehr ärgert. Ich bin bereit für alles, was sie mir befehlen."
Darauf antwortete Hagen: „Niemand hat uns etwas getan; es ist Sitte meiner Herren, dass sie volle drei Tage lang bewaffnet zu allen hohen Festen gehen.“
Gudrun hörte genau, was Hagen sprach. Wie richtig feindselig sah sie ihm in die Augen! Sie wollte den Brauch ihres Landes nicht erzählen, obwohl sie ihn in Burgund schon lange kannte. So grimmig und stark der Hass war, den sie ihnen auch entgegenbrachte, und doch hätte jemand Attila die Wahrheit gesagt, er hätte sicher verhindert, was später geschah. Wegen ihres großen Hochmuts verachteten sie es, es ihm zu sagen. Als die große Menge mit der Königin vorbeizog, traten diese beiden, Hagen und Volker, nicht mehr als zwei Handbreit zurück, was die Hunnen ärgerte. Natürlich mussten sie sich mit den lustvollen Helden streiten. Das fand König Attilas Kämmerer nicht gut. gewiss, sie hätten die Champions gern verärgert, aber vor dem edlen König hätten sie sich nicht getraut. Es gab also viel Gedränge, aber mehr nicht.
Als sie Gott angebetet hatten und nun weiter wollten, ritten bald viele hunnische Krieger vorbei, an Gudruns Seite stand manch hübsche Jungfrau, und gut siebentausend Ritter ritten mit der Königin. Gudrun setzte sie mit ihren Damen an die Tafeln neben dem mächtigen Attila, wie er glaubte, denn sie würden den lustvollen Helden beim Turnier zusehen. Ha, welche fremden Ritter ritten vor ihnen im Hof! Dann kam der Marschall mit den Knappen. Der kühne Dankwart hatte die Gefolgsleute seines Herrn aus dem burgundischen Land zu ihm gebracht; die Rosse der Nibelungen fanden sie gut gesattelt. Als nun die Könige und ihre Männer zu Pferde kamen, riet der treue Volker gan ihnen, ein Turnier nach der Mode ihres Landes zu reiten. Darauf ritten die Helden herrschaftlich; es störte nicht, was der Ritter ihm geraten hatte. Das Rauschen und der Lärm wurden laut, als die vielen Männer in den breiten Hof ritten. Attila und Gudrun sahen selbst die Szene. Zu den Turnieren kamen sechshundert Ritter von Dietrichs Männern, die den Fremden gleichkamen, denn sie würden sich mit den Burgundern beschäftigen. Sie hätten es gern getan, wenn er ihnen die Erlaubnis gegeben hätte. Ha, was für gute Champions ritten in ihrem Zug! Die Geschichte wurde Herrn Dietrich erzählt, und er verbot das Spiel mit Günthers Männern; er fürchtete um seine Gefolgsleute, und das konnte er auch.
Als die Berner von dort fort waren, kamen die Männer von Rüdiger von Bechelaren, fünfhundert Mann stark, mit Schilden, die vor der Halle ausritten. Es wäre dem Markgrafen eine Erleichterung gewesen, wenn sie es unterlassen hätten. Klugerweise ritt er dann durch die Schranke zu ihnen und sagte zu seinen Rittern, sie wüssten, dass Günthers Männer ihnen gegenüber bösartig seien. Wenn sie das Turnier unterlassen würden, würde es ihm sehr gefallen. Als sich nun diese lustvollen Helden von ihnen trennten, dann kamen, wie uns erzählt wird, die Thüringer und gut tausend tapfere Männer aus Dänemark. Von den Kippen sah man viele Knüppel davon fliegen. Irnfried und Hawart ritten nun ins Turnier. Stolz erwarteten sie die Rheinländer und boten den Thüringer Männern so manches Turnier an. Mancher herrschaftliche Schild wurde von den Stößen durchlöchert. Dorthin kam dann Herr Bloedel mit dreitausend Mann. Gut war er von Attila und Gudrun zu sehen, denn die ritterlichen Spiele spielten sich kurz vor den beiden ab. Die Königin sah es gern, damit die Burgunder scheiterten. Schrutan und Gibecke, Ramung und Hornbog ritten auf hunnisch ins Turnier. An die Helden aus burgundischem Land wandten sie sich an sie. Hoch über dem Dach des königlichen Saals wirbelten die Speerschäfte. Was auch immer es gab, es war nur eine freundliche Flucht. Palast und Halle waren durch das Aufeinanderprallen der Schilde von Günthers Männern laut erschallen zu hören. Mit großer Ehre gewann seine Menge den Kranz. Ihr Zeitvertreib war so edel und so groß, dass unter den Gehäusen der guten Rosse, auf denen die Helden ritten, der schaumige Schweiß floss. Hochmütig begegneten sie den Hunnen.
Dann sah man einen so stolz herreiten, dass keiner von allen Hunnen das Gleiche hätte tun können. gewiss, er muss eine Geliebte auf den Zinnen gehabt haben. Gut gekleidet ritt er wie die Braut eines edlen Ritters. Bei seinem Anblick sprach Volker wieder: „Wie könnte ich das hergeben? Dieser Damenliebling muss ein Buffet haben. Niemand soll mich daran hindern, und es wird ihn teuer zu stehen kommen.“
"Um meinetwillen, nein", sprach König Günther sogleich. „Die Leute werden uns die Schuld geben, wenn wir ihnen begegnen.“
König Attila saß noch immer bei der Königin.
„Ich begleite dich beim Turnier“, sagte Hagen dann. „lasst die Damen und die Ritter sehen, wie wir reiten können.“
Der tapfere Volker ritt wieder in die Bahnen ein, was manch einer Dame bald eine große Belohnung bescherte. Sein Speer stieß er durch den Körper des adretten Hunnen; diese sowohl Jungfrau als auch Frau wurden danach gesehen, um zu jammern. Voll hart und schnell reiten Hagen und seine Gefolgsleute und sechzig seiner Ritter auf den Geiger zu, wo das Stück gespielt wurde. Das sahen Attila und Gudrun deutlich. Die drei Könige ließen ihren Minnesänger nicht unbewacht inmitten des Feindes. Listig ritten tausend Helden; mit hochmütiger Haltung taten sie, was sie wollten. Als nun der wohlhabende Hunnen getötet wurde, hörten die Männer seine Verwandten schreien und jammern. Alle Höflinge fragten: "Wer hat diese Tat getan?"
"Das hat der Geiger getan, Volker, der tapfere Spielmann."
Die Verwandten der Markgrafen aus dem hunnischen Land riefen sofort nach ihren Schwertern und Schilden und hätten Volker gern zu Tode gebracht. Schnell eilen die Gastgeber aus den Fenstern. Von allen Seiten erhob sich große Flucht vom Volk. Die Könige und ihre Gefährten, die Burgunder, stiegen vor der Halle aus und trieben ihre Pferde nach hinten. Dann kam König Attila, um den Streit zu teilen. Aus der Hand eines Verwandten der Hunnen riss er eine robuste Waffe und trieb sie alle wieder zurück, denn sein Zorn war groß. "Warum sollte meine Höflichkeit gegenüber diesen Rittern umsonst sein? Hättet ihr diesen Minnesänger an meinem Hof getötet", sprach König Attila, "es wurde nichts Böses getan. Ich sah sehr gut, wie er ritt, als er den Hunnen durchbohrte, dass es durch Stolpern geschehen, ohne sein Verschulden. Ihr müsst meinen Gästen Ruhe lassen."
So wurde er ihr Beschützer. Zu den Ställen führten Männer die Rosse weg; manch einen Diener hatten sie, der ihnen in jedem Dienst mit Eifer gute Dienste leistete. Der Wirt lud ihn jetzt mit seinen Freunden in seinen Palast ein, und er würde auch nicht zulassen, dass jemand wieder wütend wurde. Dann stellten Männer die Tische auf und schütteten den Gästen Wasser aus. Wahrlich, die Männer vom Rhein hatten dort unerschütterliche Feinde. Es war lange, bis die Herren saßen.
Gudruns Ängste machten sie inzwischen wund. Sie sprach: "Mein Herr von Bern, ich suche deinen Rat, deine Hilfe und Gunst, denn meine Angelegenheiten stehen in ängstlicher Weise."
Da antwortete ihr Hildebrand, ein huldigungswürdiger Ritter: „Und wer die Nibelungen um eines Schatzes willen tötet, der wird es ohne meine Hilfe tun."
Dann sprach Herr Dietrich in seiner höflichen Weise: "Lass diesen Wunsch sein, o mächtige Königin. Deine Verwandten haben mir nichts Unrechtes getan, dass ich mich sehne, diesen tapferen Rittern im Kampfe gleichzutun. Deine Bitte ehrt dich, kleine, edelste Königin, dass du eine Verschwörung gegen das Leben deiner Verwandten schmiedest. Sie kamen in der Hoffnung auf Freundschaft in dieses Land. Siegfried wird durch Dietrichs Hand nicht gerächt."
Als sie beim Herrn von Bern keine Spur von Untreue fand, versprach sie Bloedel schnell ein weites Gut, das Nudung einst besaß. Später wurde er von Hagen erschlagen, so dass er das Geschenk ganz vergaß. Sie sprach: „Du musst mir helfen, Herr Bloedel, da meine Feinde in diesem Hause sind, die Siegfried, meinen lieben Mann, erschlagen haben.“
Darauf erwiderte Bloedel: „Meine Dame, nun mögt ihr wissen, dass ich wegen Attila nicht wage, ihnen zum Hass zu raten, denn er freut sich, deine Verwandten an seinem Hof zu sehen. Der König würde es nie vergessen von mir, und ich habe ihnen etwas Böses getan."
„Nicht so, Herr Bloedel, denn ich werde immer deine Freundin sein. Gewiss, ich gebe dir Silber und Gold als Lohn und eine hübsche Jungfrau, die Frau von Nudung, deren lieblichen Körper du gerne liebkosen kannst, auch sein Land und alle seine Schlösser, damit du immer in Freude lebst, Herr Ritter, wenn du jetzt die Länder gewinnst, in denen Nudung wohnte. Getreulich werde ich halten, was ich dir heute gelobe."
Als Herr Bloedel den Lohn hörte, und dass die Dame durch ihre Schönheit ihm gut stünde, begann er, der schönen Königin im Streit zu dienen. Aus diesem Grund muss der Champion sein Leben verlieren. Zur Königin sprach er: „Bring dich wieder in die Halle, und bevor es jemand merkt, beginne ich einen Kampf, und Hagen muss büßen für das, was er dir getan hat. Ich werde dir König Günthers Lehnsmann gefesselt übergeben. Sie, meine Männer", sprach Bloedel, "wir müssen zu den Quartieren der Feinde eilen, denn König Attilas Gemahlin lechzt nach diesem Dienst von mir, deshalb müssen wir Helden unser Leben riskieren."
Als die Königin aus Kampflust Bloedel verließ, ging sie mit König Attila und seinen Männern zu Tisch. Böse Ratschläge hatte sie den Gästen vorgehalten. Da der Streit anders nicht zu entfachen war (Gudruns uraltes Unheil lag noch tief in ihrem Herzen vergraben), ließ sie König Attilas Sohn zu Tisch bringen. Wie könnte eine Frau jemals um der Rache willen schrecklichere Taten vollbringen? Vier von Attilas Männern gingen sogleich und trugen Ortlieb, den jungen Prinzen, zum Herrentisch, wo auch Hagen saß. Aus diesem Grund muss das Kind durch Hagens tödlichen Hass sterben.
Als nun der mächtige König seinen Sohn erblickte, sprach er freundlich zu den Verwandten seiner Frau: „Nun seht, meine Freunde, dies ist der einzige Sohn von mir und eurer Schwester, nehmt es zu seinen Verwandten auf, er wird ein tapferer Mann, mächtig und edel, stark und schön gestaltet. Zwölf Länder will ich ihm geben, und ich lebe noch eine Weile. So möge dir die Hand des jungen Ortlieb gut dienen. Deshalb tue ich es und flehe euch an, liebe Freunde, wenn ihr wieder in euer Land am Rhein reitet, nehmt den Sohn eurer Schwester mit und seid dem Kinde gegenüber gnädig und erzieht es ehrenhaft, bis es ein Mensch wird du etwas in all diesen Ländern, er wird dir helfen, es zu rächen, wenn er erwachsen ist."
Diese Rede hörte auch Gudrun, die Gemahlin des Königs Attila.
"Diese Ritter könnten ihm wohl vertrauen", sagte Hagen, "wenn er ein Mann wird, aber der junge Prinz scheint so feige, dass ich selten zu Ortliebs Hof reiten sehe."
Der König warf Hagen einen Blick zu, denn die Rede ärgerte ihn sehr; und obwohl der sanfte Prinz kein Wort sagte, betrübte es sein Herz und machte ihn schwer von seiner Laune. Hagens Gedanken waren jetzt auch nicht mehr auf Zeitvertreib gerichtet. Aber alle Herren und der König wurden durch das, was Hagen über das Kind gesprochen hatte, verletzt; es ärgerte sie wund, dass sie gezwungen waren, es zu hören. Sie wissen noch nicht, was ihnen durch diesen Krieger passieren sollte.
ABENTEUER XXXII
Wie Bloedel getötet wurde.
Voll bereit waren nun Bloedels Krieger. Tausend Kettenhemden stark, brachten sie sie dorthin, wo Dankwart mit den Knappen zu Tisch saß. Dann entstand der allergrößte Hass unter den Helden. Als Herr Bloedel sich den Tischen näherte, begrüßte ihn Dankwart, der Marschall, höflich. „Willkommen, Herr Bloedel, in unserem Haus. In Wahrheit wundert ich mich über dein Kommen.“
"Du brauchst mich nicht zu grüßen", so sprach Bloedel; "denn dieses mein Kommen bedeutet dein Ende. Wegen Hagen, deinem Bruder, von dem Siegfried erschlagen wurde, musst du und viele andere Ritter hier bei den Hunnen leiden."
„Nicht so, Herr Bloedel“, sagte Dankwart, „sonst könnte uns diese Reise zu Ihrem Hof wehtun. Ich war noch ein kleines Kind, als Siegfried sein Leben verlor.“
„Wahrhaftig, ich weiß nicht, wie ich dir diese Geschichten erzählen soll; deine Verwandten, Günther und Hagen, haben es getan. Nun hüte dich, ihr Wanderer, ihr dürft nicht leben.“
„Und du wirst dich nicht verdrehen,“ sagte Dankwart, „dann bereue ich mein Flehen.“
Der tapfere Ritter und Tapfere sprang vom Tisch auf; eine scharfe Waffe, hart und lang, zog er und versetzte Bloedel einen so heftigen Schwerthieb, dass sein Kopf direkt zu seinen Füßen lag. "Lass das dein Morgengeschenk sein", sprach der Ritter Dankwart, "für Nudungs Braut, die du mit deiner Liebe liebst. Sie rufen sie am Morgen einem anderen Manne zur Verlobung. Sollte er sich nach der Mitgift sehnen, sie wird ihm bald gegeben." Ein treuer Hunne hatte ihm erzählt, dass die Königin so schlimme Ungerechtigkeiten gegen sie geplant hatte.
Als Bloedels Männer ihren Herrn erschlagen sahen, würden sie dies nicht länger vor den Gästen ertragen. Mit erhobenen Schwertern stürzten sie sich grimmig auf die jungen Knappen. Das hat manch einer später bereut. Laut rief Dankwart der ganzen Gemeinde zu: „Ihr seht gut, edle Knappen, wie es geht. Nun hütet euch, Wanderer!“
Diejenigen, die kein Schwert hatten, griffen vor die Bänke und hoben so manchen langen Schemel an den Beinen hoch. Die burgundischen Knappen würden jetzt nicht länger bleiben, aber mit den schweren Stühlen verursachten sie viele blaue Flecken durch die Helme. Wie heftig wehrten die fremden Jünglinge sie! Endlich trieben sie die Bewaffneten aus dem Haus, aber fünfhundert, oder mehr, blieben tot zurück. Die Gemeinschaft war rot und voller Blut.
Diese schmerzlichen Geschichten wurden nun Attilas Rittern erzählt; grimmig war ihr Kummer, dass Bloedel und seine Männer getötet wurden. Das hatten Hagens Bruder und seine Knappen getan. Bevor der König es erfahren hatte, bewaffneten sie zweitausend oder mehr Hunnen aus Hass und brachten sie zu den Knappen (das muss sein), und von der Gemeinschaft ließen sie keinen am Leben. Die treulosen Hunnen brachten eine Miene vor das Haus. Nun, die Fremden blieben standhaft, aber was schwächte ihre tapferen Fähigkeiten? Tot müssen sie alle liegen.
Dann erhob sich in wenigen Stunden ein furchtbares Leid. Jetzt magst du Wunder eines monströsen Dings hören. Neuntausend Edelmänner lagen erschlagen da und dazu zwölf gute Ritter von Dankwarts Männern. Man sah ihn allein neben dem Feind stehen. Der Lärm war verstummt, der Lärm war verklungen, als Dankwart, der Held, ihm über die Schulter blickte.
Auf seine einzige Person fielen die Schwerthiebe dick und schnell. Darüber muss später die Frau mancher Helden trauern. Höher hob er seinen Schild, den Ederbusch senkte er; die Ringe vieler Rüstungen ließ er von Blut triefen. „Wehe mir von all diesem Kummer“, sagte Aldrians Sohn. "Gebt jetzt nach, hunnische Krieger, und lasst mich in die Brise hinaus, damit die Luft mich kühlt, Kampf-ermüdeter Mann."
Dann sahen die Männer den Krieger in voller herrschaftlicher Weise hervorgehen. Als der streitmüde Mann aus dem Haus sprang, wie viele zusätzliche Schwerter klangen an seinem Helm! Diejenigen, die nicht gesehen hatten, welche Wunder seine Hand vollbracht hatte, sprangen dem Helden des burgundischen Landes entgegen. „Nun zu Gott,“ sagte Dankwart, „dass ich einen Boten finde, der meinem Bruder Hagen mitteilen könnte, dass ich vor diesen Rittern in einer solchen Notlage stehe.“
Da redeten die hunnischen Streiter: "Du musst selbst der Bote sein, wenn wir dich tot tragen vor deinem Bruder. Zum ersten Mal wird Günthers Vasall dann Kummer kennen lernen.“
Sagte er: "Geben Sie jetzt diese Drohungen ab und treten Sie weiter zurück, oder ich werde die Rüstungsringe von einigen mit Blut beflecken.“
Er bestürzte König Attilas Männer so sehr, dass sie ihm mit ihren Schwertern nicht zu widerstehen wagten, und so schossen sie einen so großen Vorrat an Pfeilen in seinen Schild, dass er ihn wegen der Schwere aus seiner Hand legen musste. Dann haben sie ihn überwältigt, damit er keinen Schild mehr trägt. Ha, welch tiefe Wunden hat er ihnen durch ihre Helme geschlagen! Daraus musste mancher tapfere Mann vor sich her taumeln, und der kühne Dankwart erntete dadurch großes Lob. Von beiden Seiten sprangen sie auf ihn zu, aber in Wahrheit stürzten sich viele von ihnen zu früh in den Kampf. Er ging vor seinen Feinden wie ein Eber vor den Hunden in den Wald. Wie könnte er mutiger sein? Sein Weg war immer voller Blut. Gewiss, kein einzelner Champion könnte jemals besser mit seinen Feinden kämpfen, als er es getan hatte. Die Männer sahen nun, wie Hagens Bruder herrschaftlich vor Hof ging. Die Mundschenke hörten das Klingeln der Schwerter, und manch einer warf das Getränk und das Essen, das er dem Hofe brachte, aus seiner Hand. Genug trafen auf Dankwart an der Treppe starke Feinde.
"Wie jetzt, ihr Mundschenken", sprach der müde Ritter. "Ihr sollt den Gästen gut dienen und den Herren guten Mutes bringen und mich meinen lieben Herren die Nachricht bringen lassen."
Diejenigen, die auf der Treppe auf ihn zusprangen, um ihr Können zu beweisen, versetzte er mit einem so schweren Schwerthieb, dass sie aus Angst weiter zurückstehen müssen. Seine mächtige Kraft bewirkte Wunder der Kraft.
ABENTEUER XXXIII
Wie die Burgunder gegen die Hunnen kämpften.
Als der tapfere Dankwart zur Tür hereinkam, hieß er König Attilas Menge beiseite treten. Seine Kleider trieften von Blut und in seiner Hand trug er ein mächtiges Schwert. Voller Laut rief er dem Ritter zu: "Bruder Hagen, ihr sitzt wohl allzu lange. Dir und Gott im Himmel klage ich unser Leid. Unsere Ritter und Knappen liegen alle tot in ihren Häusern."
Er rief als Antwort: "Wer hat diese Tat getan?"
"Das hat Herr Bloedel mit seinen Gefolgsleuten getan, aber er hat es teuer bezahlt, wie ich Ihnen sagen kann, denn mit meinen eigenen Händen habe ich ihm den Kopf abgeschlagen."
„Es ist nur wenig schlimm“, sagte Hagen, „wenn man von einem Ritter nur sagen kann, er sei durch einen Krieger ums Leben gekommen. Stattliche Damen werden ihn um so weniger betrauern. Nun sag mir, Bruder Dankwart, wie kommt es, dass ihr so rot seid? Ihr leidet unter großen Wunden.“
„Ihr seht mich gesund und munter; mein Zeug allein ist voller Blut. Dies ist aus Wunden anderer Menschen entstanden, von denen ich heute so viele getötet habe, dass ich es, wenn ich es schwören müsste, es nicht sagen könnte die Geschichte."
„Bruder Dankwart“, sprach er, „behüte uns die Tür und lass keinen einzigen Hunnen hinaus.“
„Wenn ich Kammerherr sein muss,“ sagte der tapfere Mann, „ich weiß gut, wie man so mächtigen Königen dient, und werde die Treppe bewachen, wie es mir zu Ehren wird.“ Gudruns Rittern hätte nichts besser sein können.
„Es wundert mich sehr“, sprach Hagen, „was die hunnischen Ritter hier flüstern. Ich denke, sie würden gerne auf den verzichten, der vor der Tür steht und uns Burgundern die höfische Geschichte erzählt, die hat er von Gudrun gehört, dass sie ihren Herzschmerz nicht ungerächt lassen werde. Nun lasst uns auf die Freundschaft trinken und den königlichen Wein bezahlen. Der junge Hunnenherr soll der Erste sein."
Dann schlug der gute Ritter Hagen das Kind Ortlieb, so dass das Blut das Schwert zu seiner Hand hoch spritzte und der Kopf in den Schoß der Königin fiel. Da begann ein Morden, grimmig und groß, unter den Rittern. Als nächstes behandelte er den Meister, der dem Kind einen heftigen Schwerthieb mit beiden Händen beibrachte, so dass sein Kopf schnell unter dem Tisch zu Boden fiel. Es war ein erbärmliches Met, das er dem Meister zuteilte. Hagen erspähte dann einen Gaukler, der an König Attilas Tafel saß. In seinem Zorn hievte er ihn dorthin und schlug seine rechte Hand an der Geige ab. "Nehmt dies als Botschaft an das burgundische Land."
"Wehe mir und meiner Hand", sprach der Spielmann Werbel. „Herr Hagen von Tronje, was habe ich Ihnen angetan? Ich bin in gutem Glauben in das Land Ihrer Herren gekommen.“
Der kleine, rücksichtslose Hagen, spielte ihn nie mehr. In der Halle fügte er Attilas Kriegern heftige tödliche Wunden zu und ging an vielen vorbei, von denen er tötete. Genug der Leute im Haus, die er zu Tode gebracht hat. Der tapfere Volker sprang jetzt vom Tisch; laut klang in seinen Händen sein Geigenbogen. Unhöflich spielte Günthers Minnesänger. Ha, zu welchen Feinden hat er ihn unter den tapferen Hunnen gemacht! Auch die drei edlen Könige sprangen vom Tisch auf. Gerne hätten sie sich vom Kampf getrennt, oder es wäre noch größerer Schaden angerichtet worden. Bei all ihrem Witz konnten sie es nicht verhindern, wenn Volker und Hagen so wüten. Als der Rheinherr das Getümmel ungeteilt sah, fügte der Prinz seinen Feinden selbst durch die glänzenden Rüstungsringe viele klaffende Wunden zu. Dass er ein Held seiner Hände war, lieferte er einen guten Beweis. Dann schloss sich der stämmige Gernot dem Streit an. Gewiss, er tötete manch einen Helden der Hunnen mit einem scharfen Schwert, das ihm Rüdiger gegeben hatte. Mächtige Wunden hat er den Kriegern von König Attila zugefügt. Jetzt stürzte sich der junge Sohn von Herrin Ute ins Getümmel. Herrlich klingelte sein Schwert an den Helmen von Attilas Kriegern aus dem hunnischen Land. Volle Wunder wurden von des kühnen Giselher Hand gewirkt. Aber wie tapfer sie alle waren, die Könige und ihre Gefolgsleute, doch Volker stand vor ihnen allen gegen den Feind; ein guter Held er. Vieles ließ er durch Wunden in sein Blut fallen. Auch Attilas Männer verteidigten sie gut, doch sah man die Fremden mit ihren glänzenden Schwertern durch den königlichen Saal hauen, und von allen Seiten hörte man lautes Heulen. Diejenigen, die draußen waren, wären jetzt gerne bei ihren Freunden drinnen, aber an den Eingangstürmen fanden sie einen kleinen Gewinn. Diejenigen, die drinnen waren, hatten die Halle gern verlassen, aber Dankwart ließ niemanden die Treppe hinauf oder hinunter. Daher erhob sich vor den Türmen ein mächtiger Druck, und Helme hallten laut von den Schwertschlägen. Der kühne Dankwart geriet dabei in großen Stress; dies fürchtete sein Bruder, wie ihn seine Loyalität verlangte.
Da rief Hagen Volker laut zu: "Siehst du da drüben, Kamerad, mein Bruder steht vor den hunnischen Kriegern im Schlagregen? Freund, rette meinen Bruder, sonst verlieren wir jemals den Ritter."
"Das werde ich sicherlich", sagte der Minnesänger, und durch den Palast ging er herum, sein starkes Schwert klingelte oft in seiner Hand. Großen Dank sprachen die Krieger vom Rhein. Der kühne Volker sprach zu Dankwart: „Ihr habt heute große Unruhe gelitten, darum hat mir euer Bruder befohlen, euch zu Hilfe zu eilen.“
Der robuste Dankwart stand vor der Tür und bewachte die Treppe gegen jeden, der kam, weshalb die Männer die Schwerter in den Händen der Helden erschallen hörten. Volker aus Burgund führte das gleiche im Inneren durch. Über die Schranke rief der kühne Geiger: „Freund Hagen, der Saal ist verschlossen; die Tür des Königs Attila ist wohl verriegelt.“ Als Hagen von Tronje die Tür so gut verteidigt sah, schlang sich der berühmte Held und Gute seinen Schild auf den Rücken und begann, das Unrecht zu rächen, das ihm dort angetan worden war. Seine Feinde hatten jetzt keine Hoffnung mehr zu leben.
Als nun der Herr von Bern, der König der Amelungen, recht sah, dass der mächtige Hagen so manches Ruder zerbrach, sprang er auf eine Bank und sprach: "Hagen schüttet die allerschlimmsten Tränke aus."
Auch der Wirt war schmerzlich, wie es ihm jetzt geziemt, denn vor diesen seinen Feinden war sein Leben kaum sicher. O wie viele liebe Freunde wurden vor seinen Augen entrissen! Er saß voll ängstlich da; Was hat ihn dazu gebracht, König zu sein? Die hochmütige Gudrun rief nun laut zu Dietrich: „Bitte hilf mir von nun an lebendig, edelster Ritter, durch die Tugenden aller Fürsten des Amelungenlandes.“
"Wie soll ich dir helfen, edle Königin?" sprach Herr Dietrich. "Ich fürchte um mich selbst. Diese Männer von Günther sind so vergänglich, dass ich zu dieser Stunde keine Seele beschützen kann."
"Nein, nicht so, Herr Dietrich, edler Ritter und Guter. lass deine ritterliche Stimmung heute erscheinen und hilf mir von hier, oder ich werde sterben." Vorübergehend große Ursache hatte Gudrun für diese Angst.
„Ich werde versuchen, zu sehen, ob ich Ihnen helfen kann, denn es ist lange her, dass ich bald so viele gute Ritter so bitter erzürnt habe.“
Laut rief der auserwählte Ritter, so dass seine Stimme erklang wie aus einem Büffelhorn, bis die breite Burg von seiner Macht erklang. Herrn Dietrichs Stärke war in Wahrheit groß.
Als Günther diesen Mann in dem hitzigen Streit aufschreien hörte, begann er zu hören. Er sprach: „Dietrichs Stimme ist an meine Ohren gedrungen, ich habe ihm heute einen Freund von unseren Kämpfern genommen. Ich sehe ihn auf dem Tisch, er winkt mit der Hand Streit. Hören und sehen wir, was hier dem Ritter von meinen Waffenträgern zuteil geworden ist."
Als Günther so im Stress des Kampfes bettelte und bat, steckten sie ihre Schwerter in die Scheide. Seine Macht war überwältigend, so dass keiner einen Schlag versetzte. Bald erkundigte er sich nach der Nachricht des Ritters von Bern. Er sprach: „Edelster Dietrich, was ist dir durch diese meine Freunde widerfahren? Ich habe Lust, dir Abhilfe zu schaffen und Wiedergutmachung zu leisten.“
Dann sprach Herr Dietrich: "Mir ist nichts passiert, aber ich bitte Sie, lassen Sie mich mit meinen Männern diesen Saal und diesen heftigen Kampf unter Ihrer Sicherheit verlassen. Für diese Gunst werde ich Ihnen immer dienen."
"Wie bittet ihr jetzt so bald", sagte Wolfhart dann. "Wahrlich, der Geiger hat die Tür nicht so stark verriegelt, aber was wir sie öffnen können, um uns passieren zu lassen."
"Halten Sie den Mund", sagte Herr Dietrich; "den Teufel einen Pfifferling hast du immer getan."
Dann sprach König Günther: „Ich werde deinen Segen gewähren. Führe so wenige oder so viele aus der Halle, wie du willst, rette meine Feinde allein; sie müssen drinnen bleiben.“
Als Dietrich diese Worte hörte, legte er den Arm um die hochgeborene Königin, deren Angst groß war. Auf seiner anderen Seite führte er König Attila mit sich fort; mit Dietrich kamen auch sechshundert stattliche Männer.
Da sprach der edle Markgraf Rüdiger: "Soll aus diesem Saal ein anderer kommen, der Ihnen gerne dienen möchte, lasst uns die Geschichte hören, und guten Freunden gebührt dauernder Friede."
Darauf antwortete Giselher aus Burgund: "Frieden und Freundschaft sei dir von uns geschenkt, du bleibst in deiner Treue.“
Als Herr Rüdiger die Halle leer machte, folgten ihm insgesamt fünfhundert oder mehr Männer, Verwandte und Vasallen des Herrn von Bechelaren, von dem König Günther später großen Schaden erlitt. Dann erspähte ein hunnischer Meister den Attila, der dicht an Dietrich vorbeiging. Auch er wollte diese Chance ergreifen, aber der Geiger versetzte ihm einen solchen Schlag, dass sein Kopf bald vor König Attilas Füßen fiel. Als der Landherr aus dem Haus kam, drehte er ihn um und sah Volker an. „Wehe mir wegen dieser Gäste. Dies ist ein schreckliches Bedürfnis, dass alle meine Krieger vor ihnen im Tode liegen. Wie ein wilder Eber kämpft man da drinnen gegen einen, der heißt Volker, der ein Gaukler ist. Ich danke meinen Sternen, dass ich diesem Unhold entkommen bin. schon fielen seine Maßnahmen mancher Held tot. Ich weiß nicht, womit uns dieser Spielmann scherzt, denn ich habe noch nie einen so unheilvollen Gast gehabt."
Sie hatten erlaubt, wem sie wollten, den Saal zu verlassen. Dann entstand ein gewaltiger Aufruhr; die Gäste rächten schmerzlich, was ihnen widerfahren war. Ha, was für Helme fetter Volker zerbrach! Der edle König Günther drehte ihn dem Klang zu. „Hört ihr die Versmaße, Hagen, die Volker da drüben mit den Hunnen spielt, wenn sich jemand den Türmen nähert?“
„Es tut mir über alle Maßen leid,“ sagte Hagen, „dass ich mich in diesem Saal zur Ruhe gesetzt habe, bevor der Held es tat. Ich war sein Kamerad und er war mein; in treuer Weise. Nun siehe, edler König, Volker ist dein Freund, er verdient gern dein Silber und dein Gold. Habe ich gesehen, wie ein Geiger so herrschaftlich stand, wie heute der gute Ritter Volker gestanden hat. Seine Freuden schallen durch Schild und Helm.“
Von allen Verwandten der Hunnen in der Halle blieb keiner am Leben. Damit erlosch der Waffenkampf, da keiner mehr mit ihnen kämpfte. Die lustvollen Ritter und Kühnen legten nun ihre Schwerter beiseite.
ABENTEUER XXXIV
Wie sie die Toten vertreiben.
Die Herren ließen sie müde werden. Volker und Hagen kamen aus der Halle; auf ihre Schilde stützten sich die hochmütigen Krieger. Die beiden haben weise Worte gesprochen. Da sprach Ritter Giselher von Burgund: „Wahrlich, liebe Freunde, ihr dürft euch noch nicht beruhigen; ihr müsst die Toten aus dem Saal ertragen. Ich sage euch, in Wahrheit werden wir wieder angegriffen liegen hier unter unseren Füßen. Ehe die Hunnen uns im Sturm besiegen, werden wir noch Wunden, die mein Herz erleichtern werden. Dafür", sagte Giselher, "habe ich einen festen Geist."
„Nun, ich bin so ein Herr“, sprach dann Hagen. "Diese Rede, die mein junger Herr uns heute gegeben hat, würde niemandem als einem Ritter würdig sein. Darüber, Burgunder, könnt ihr alle froh sein."
Dann folgten sie der Rede, und bis zur Tür trugen sie siebentausend Tote, die sie hinauswarfen. Vor der Treppe zur Halle fielen sie hinab, und von ihren Verwandten erhob sich eine volle klägliche Mauer. Manche hatten so leichte Wunden, dass sie, wenn sie sanfter behandelt worden wären, wieder gut gewachst wären; aber von dem hohen Fall müssen sie tot liegen. Ihre Freunde beklagten dies, und natürlich hatten sie einen guten Grund.
Da sprach Volker, der Geiger, ein lustvoller Ritter: „Nun bemerke ich die Wahrheit, wie mir gesagt wurde. Die Hunnen sind Feiglinge, wie Weiber jammern sie.“
Er war ein Markgraf, der aus Freundlichkeit sprach. Als er einen seiner Verwandten im Blut liegen sah, nahm er ihn in die Arme und hätte ihn von hierher getragen, als der kühne Sänger ihn über den Toten zu Tode schoss. Die Flucht begann, als die anderen diese Tat sahen, und alle verfielen darauf, diesen gleichen Spielmann zu verfluchen. Er schnappte sich einen scharfen und harten Speer, den ein Hunnen auf ihn geschleudert hatte, und warf ihn mit Macht über den Hof, weit über das Volk. So zwang er Attilas Krieger, weiter von der Halle entfernt Quartier zu beziehen. Auf allen Seiten fürchtete das Volk seine Macht.
Viele tausend Männer standen jetzt vor der Halle. Volker und Hagen sprachen Attila aus aller Welt an, woraufhin diese Helden mutig und gut in Gefahr geraten sind. Sprach Hagen: "Es wäre wohl der Hoffnung des Volkes geziemend, wenn die Herren in den vordersten Reihen kämpfen würden, wie jeder meiner Herren hier. Sie hauen die Helme durch, damit das Blut dem Schwert folgt."
Attila war tapfer; er ergriff seinen Schild. „Nun sei vorsichtig“, sprach Herrin Gudrun, „und biete den Kriegern Gold auf deinem Schild an.“
Der König war so kühn, dass er ihn nicht zurückweisen wollte, was heute selten von einem so mächtigen Herrn geschieht. An seinem Schildriemen mussten sie ihn von hierher ziehen. Wieder begann der grimmige Hagen, ihn zu verspotten. „Es ist eine ferne Verwandtschaft“, sagte Hagen, der Ritter, „die Attila und Siegfried verbindet. Er hat Gudrun geliebt, oder sie hat dich erblickt.“
Gudrun, die Frau des edlen Königs, hörte diese Rede; wütend wurde sie, dass er sie vor den Gefolgsleuten des Königs Attila so zu schmähen wagte. Deshalb fing sie wieder an, sich gegen die Fremden zu verschwören. Sie sprach: "Dem, der mir Hagen von Tronje tötet und mir seinen Kopf bringt, werde ich König Attilas Schild mit rötlichem Gold füllen, dazu gebe ich ihm viele schöne Ländereien und Burgen als Beschützer."
"Jetzt weiß ich nicht, worauf sie warten", sprach der Spielmann. „Nie habe ich Helden so feige dastehen sehen, wenn man so guten Lohn geboten hörte. Wahrhaftig, König Attila sollte nie wieder ihr Freund sein, sehe ich sie hier als Feiglinge stehen und würden doch als tapfer durchgehen. Möge Schande für immer ihr Los sein!“
ABENTEUER XXXV
Wie Iring getötet wurde.
Da rief Markgraf Iring von Dänemark: „Ich strebe jetzt schon lange nach Ehre und war im Sturme der Schlacht unter den Besten.“
„Das würde ich nicht raten,“ sprach Hagen, „sondern die hunnischen Ritter weiter zurücktreten lassen.“
"Dafür werde ich mich nicht hergeben", sagte Iring erneut. "Ich habe vor Kühnheit es so versucht; wahrlich, mit meinem guten Schwert werde ich dir allein begegnen. Was nützt all deine Prahlerei, die du mit Worten getan hast?"
Dann waren bald der gute Ritter Iring und Irnfried von Thüringen, ein kühner Jüngling, und der tapfere Hawart und volle tausend Mann aufgereiht. Was auch immer Iring wagte, sie würden ihm alle gern helfen. Da erspähte der Geiger eine mächtige Truppe, die gut bewaffnet mit Iring schritt. Auf ihren Köpfen tragen sie gute Helme. Bei diesem kühnen Volker wuchs ein ganzes Stück voller Zorn. „Sehen Sie, Freund Hagen, Iring, der da drüben schreitet, der geschworen hat, Ihnen allein mit seinem Schwerte gleichzukommen? Wie kann ein Lügner ein Held sein?“
„Sag nicht, dass ich lüge“, sagte Hawarts Lehnsmann. „Gerne werde ich tun, was ich gelobt habe, noch werde ich aus Furcht davon ablassen.“
Auf den Knien flehte Iring Verwandte und Vasallen an, ihn allein es mit dem Ritter aufnehmen zu lassen. Das taten sie ungern, denn sie kannten den hochmütigen Hagen aus dem burgundischen Land gut. Aber Iring bettelte so lange, dass es endlich geschah. Als die Gemeinschaft seinen Wunsch sah und er nach Ehre strebte, ließen sie ihn gehen. Dann entbrannte ein heftiger Konflikt zwischen den beiden. Iring von Dänemark, der unvergleichliche hochgeborene Ritter, trug seinen Speer hoch und bedeckte ihn mit seinem Schild. Rasch stürzte er auf Hagen vor der Halle zu, während von allen Rittern ringsum ein lauter Ruf erhob. Kraftvoll und energisch warfen sie die Speere mit den Händen durch die robusten Schilde auf ihre glänzenden Rüstungen, so dass die Pfeile hoch in der Luft wirbelten. Dann griffen die beiden tapferen und wilden Männer nach ihren Schwertern. Die Kraft des kühnen Hagen war stark und groß, aber Iring schlug ihn, dass die ganze Halle klingelte. Palast und Türme hallten von ihren Schlägen wider, aber der Ritter konnte seinen Wunsch nicht erfüllen.
Iring ließ Hagen nun unversehrt stehen und verlieh ihn dem Geiger. Er liebte es, ihn mit seinen mächtigen Schlägen zu Fall zu bringen, aber der stattliche Ritter wusste, wie er sich bewachen sollte. Dann schlug der Geiger zu, dass die Kettenpanzer hoch über dem Rand des Schildes wirbelten. Er war ein böser Mann, dem er begegnen sollte, also ließ Iring ihn stehen und stürzte sich auf Günther aus dem burgundischen Land. Auch hier waren beide stark im Streit. Die Schläge, die Günther und Iring einander zufügten, zogen kein Blut aus den Wunden. Dies behinderte das Geschirr, das sowohl stark als auch gut war.
Nun ließ er Günther in Ruhe, rannte auf Gernot zu und hauchte Feuerfunken aus seinen Rüstungsringen. Dann hatte der tapfere Gernot von Burgund den tapferen Iring zu Tode getan, aber er sprang von dem Prinzen ab (flink war er jetzt) und erschlug bald vier edle Gefolgsleute der Burgunder von Worms über den Rhein. Giselher hätte sich darüber vielleicht nie mehr geärgert. "Gott, Herr Iring", sprach Giselher, der Jüngling, "du musst mir Kampfesgold zahlen für die, die diese Stunde vor dir tot gefallen sind."
Dann stürzte er auf ihn zu und schlug den Dänen, so dass er keinen Schritt rühren konnte, sondern vor seinen Händen im Blute versank, damit der gute Ritter im Streit nie wieder einen Schlag versetzen würde. Aber Iring lag hier unverwundet vor Herrn Giselher. Durch das Krachen des Helms und das Klingeln des Schwertes war sein Verstand so schwach geworden, dass der tapfere Ritter nicht mehr an das Leben dachte. Die tapfere Giselher hatte dies mit aller Kraft getan. Als nun der Klingelnde seinen Kopf verließ, den er durch den mächtigen Schlag erlitten hatte, dachte er: "Ich lebe noch und nirgendwo verwundet. Jetzt erst werde ich von Giselhers gewaltiger Kraft versucht." Auf beiden Seiten hörte er seine Feinde. Bedenken Sie die Geschichte, wäre ihm noch mehr passiert. Auch Giselher markierte Härte; er überlegte, wie er seinen Feinden entkommen könnte. Wie wahnsinnig sprang er aus dem Blut! Vielleicht dankt er seiner Gewandtheit dafür. Er rannte aus dem Haus, wo er Hagen wiederfand, dem er mit seiner kräftigen Hand einen heftigen Schlag versetzte.
Hagen dachte: "Du bist dem Untergang geweiht. Wenn dich nicht der böse Unhold beschützt, kannst du nicht lebend entkommen."
Doch Iring verwundete Hagen durch seinen Kamm. Dies hat der Held mit Waska geschmiedet, ein gutes Schwert. Als Herr Hagen die Wunde spürte, schwang er wild seine Waffe in der Hand. Bald war Hawarts Lehnsmann gezwungen, aufzugeben, und Hagen verfolgte ihn die Treppe hinunter. Der tapfere Iring schwang seinen Schild über seinem Kopf, aber wäre die Treppe drei Schritte lang gewesen, hätte Hagen ihm nicht erlaubt, einen Schlag zu schlagen. Ha, welche roten Funken spielten über seinem Helm!
Iring kehrte unbeschadet zu seinen Gefolgsleuten zurück. Dann wurde Gudrun die Nachricht überbracht, die er im Streit mit Hagen von Tronje gewirkt hatte. Dafür dankt ihm die Königin sehr. „Nun vergelte Gott dir, Iring, du unvergleichlicher Held und Guter. Du hast mein Herz und meinen Verstand gut getröstet.“ Gudrun selbst nahm ihm vor Freude seinen Schild ab.
"Seien Sie mit Ihrem Dank nicht zu verschwenderisch", sagte Hagen. "'Es würde einem Ritter gut ziemen, es noch einmal zu versuchen. Ein tapferer Mann wäre er, wenn er dann lebend zurückkäme. Wenig wird dir die Wunde nützen, die ich an seinen Bändern habe; dafür hast du die Ringe mit Blut von meinen Wunden, die drängen mich zum Tod vieler Menschen. Jetzt bin ich zuerst wütend auf Hawarts Lehnsmann.“
Inzwischen stand Iring von Dänemark im Wind; er kühlte sein Geschirr ab und legte seinen Mantel ab. Das ganze Volk lobte dann seine Tapferkeit, bei der der Markgraf in vorübergehender Hochstimmung war. Wieder sprach Herr Iring: "Meine Freunde, das wissen Sie; bewaffnen Sie mich jetzt schnell, denn ich würde es gerne noch einmal versuchen, wenn ich diesen überheblichen Mann vielleicht nicht besiegen kann."
Sein Schild war in Stücke gehauen, einen besseren bekam er; voll bald war der Champion wieder bewaffnet. Aus Hass ergriff er einen vorbeiziehenden schweren Speer, mit dem er dort Hagen begegnen würde. Inzwischen erwartete ihn der Todes-düstere Mann feindselig. Aber Ritter Hagen wollte sein Kommen nicht ertragen. Er schleuderte den Speer und schwang sein Schwert und rannte ihm bis zum Ende der Treppe entgegen. Seine Wut war natürlich groß. Klein war Irings Kraft; durch die Schilde schlugen sie, so dass die Flammen in feurigen Schlägen hoch aufstiegen. Hagen verwundete Hawarts Lehnsmann mit seinem Schwert durch Schild und Brustpanzer schwer. Er hat ihn nie wieder gut gewachst. Als nun Ritter Iring die Wunde spürte, hob er seinen Schild höher über seine Helmbänder. Großartig dachte er, die Verwüstung, die er hier erlitten hatte, aber danach fügte ihm König Günthers Lehnsmann noch mehr Schaden zu. Hagen fand jetzt einen Speer vor seinen Füßen. Damit erschoss er Iring, den dänischen Helden, so dass ihm der Schaft aus dem Kopf ragte. Champion Hagen hatte ihm ein bitteres Ende bereitet. Iring muss sich zu denen von Dänemark zurückziehen. Oder sie banden seinen Helm ab und zogen ihm den Speerschaft vom Kopf, der Tod war ihm schon nahe. Darüber weinten seine Verwandten, denn sie hatten große Not.
Dann kam die Königin und beugte sich über ihn. Sie beweinte den standhaften Iring und beweinte seine Wunden, tatsächlich war ihr Kummer scharf. Darauf sprach der kühne und rüstige Krieger vor seinen Verwandten: „Lass dies heulen, königliche Königin. Was hilft jetzt dein Weinen? Gewiss, ich muss mein Leben verlieren an diesen Wunden, die ich erhalten habe. Der Tod lässt mich nicht mehr, dir zu dienen und Attila." Zu den Thüringer und denen aus Dänemark sprach er: "Niemand von euch darf der Königin ihr leuchtendes rötliches Gold als Lohn nehmen, denn wenn ihr Hagen begegnet, müsst ihr den Tod anstarren."
Blass wurde sein Farbton; der tapfere Iring trug das Zeichen des Todes. Schmerz schenkte es ihnen, denn Hawarts Lehnsmann konnte nicht mehr leben. Dann müssen die Männer von Dänemark das Gefecht erneuern. Irnfried und Hawart mit gut tausend Champions sprangen auf die Halle zu. Von allen Seiten hörte man einen ungeheuren Aufruhr, mächtig und stark. Ha, welch kräftige Speere wurden auf die Burgunder geworfen! Der kühne Irnfried stürzte sich auf den Minnesänger, zog aber großen Schaden an seinen Händen an. Durch seinen robusten Helm schlug der edle Geiger den Landgrafen. Gewiss, er war grimmig genug! Dann versetzte Herr Irnfried dem tapferen Gaukler einen solchen Schlag, dass sein Kettenhemd aufplatzte und sein Brustpanzer von einer leuchtend roten Flamme umhüllt wurde. Doch der Landgraf fiel durch die Hand des Minnesängers tot um. Auch Hawart und Hagen waren zusammengekommen. Wunder hätte der gesehen, wer den Kampf gesehen hätte. Die Schwerter fielen dick und schnell in die Hände der Helden. Durch den Ritter aus dem burgundischen Land muss Hawart sterben. Als die Thüringer und Dänen ihre Herren tot erblickten, erhob sich vor der Halle ein furchtbarer Streit, ehe sie mit mächtiger Hand die Tür eroberten. Manch ein Helm und Schild wurde dabei zerhackt und zerschnitten.
„Geben Sie nach“, sagte Volker, „und lassen Sie sie ein, denn sonst ist das, was sie vorhaben, nicht zu Ende. Sie müssen hier in kürzester Zeit sterben.“
Als diese überheblichen Männer in die Halle kamen, sank der Kopf mancher so tief, dass er an ihren wütenden Schlägen sterben musste. Gut gekämpft hat der tapfere Gernot und auch der Ritter Giselher. Tausend und vier kamen in die Halle, und manch sausender Schlag der Schwerter war zu sehen, aber bald lagen alle Krieger erschlagen darin. Große Wunder könnte man von den burgundischen Männern erzählen. Die Halle wurde still, als der Aufruhr verstummte. Von allen Seiten ergoss sich das Blut der Toten durch die Öffnungen hinab zu den Abflussrohren. Das hatten die Rheinmänner mit ihrer vorübergehenden Kraft bewirkt.
Die Burgunder setzten sie nun zur Ruhe und legten ihre Schwerter und Schilde ab. Aber immer noch stand der tapfere Minnesänger vor der Halle Wache. Er wartete, falls sich vielleicht jemand im Streit wieder nähern würde. Der König jammerte schmerzlich, ebenso die Königin. Mädchen und Damen waren verzweifelt vor Kummer. Der Tod hatte sich gegen sie verschworen, weshalb viele der Krieger durch die Gäste umgekommen waren.
ABENTEUER XXXVI
Wie die Königin befahl, die Halle niederzubrennen.
„Jetzt bindet eure Helme ab“, sprach der gute Ritter Hagen. "Ich und mein Kamerad werden euch gut bewachen, und sollten Attilas Männer es noch einmal versuchen, werde ich meine Herren so schnell wie möglich warnen."
Dann trug mancher gute Ritter den Kopf schwer. Sie setzten sie auf die Verwundeten, die ins Blut gefallen waren, von ihren Händen zu Tode gebracht. Böse Blicke wurden auf die edlen Fremden geworfen. Vor dem Abend brachten es König und Königin dazu, dass es die hunnischen Meister noch einmal versuchten. Männer sahen volle zwanzigtausend Krieger vor sich stehen, die notgedrungen ins Getümmel marschieren mussten. Sofort erhob sich ein mächtiger Sturm auf die Fremden. Dankwart, Hagens Bruder, der tapfere Ritter, sprang von der Seite seiner Herren, um den Feinden ohne die Tür zu begegnen. Alles weinte, dass er tot war, und doch stand er unversehrt wieder da. Der wütende Streit dauerte an, bis die Nacht ein Ende machte. Wie es sich für gute Ritter gehörte, wehrten die Fremden König Attilas Gefolgsleute den lebenslangen Sommertag ab. Ha, wie viele kühne Ritter sind von ihnen dem Untergang geweiht!
Der Tag war vergangen, aber sie hatten immer noch guten Grund zur Angst. Sie dachten, ein kurzer und schneller Tod wäre besser für sie, als länger von ungeheuren Schmerzen gequält zu werden. Ein Waffenstillstand, den diese stolzen und lustvollen Ritter jetzt begehrten; sie baten, dass die Männer den König zu ihnen bringen würden. Aus der Halle traten die blutigen Helden und die drei edlen Könige, befleckt von ihren Rüstungen. Sie wissen nicht, wem sie ihre mächtigen Wunden klagen sollen. Dorthin gingen sowohl Attila als auch Gudrun; das Land gehörte ihnen und so wurde ihre Bande groß. Er sprach zu den Fremden: „Bitte sag mir, was du von mir willst? Ihr wollt hier Frieden gewinnen, aber das kann kaum sein, ihr habt erschlagen, Friede und Vergebung werden euch ganz versagt; es wird euch nichts bringen, und ich bleibe am Leben."
Darauf antwortete König Günther: „Unsere Not hat uns gezwungen; alle meine Waffenträger lagen tot vor deinen Helden in der Herberge. Wie habe ich solch einen Lohn verdient?“
Auch der junge Giselher von Burgund sprach: „Ihr Männer von Attila, die ihr noch lebt, was tadelt ihr mich?“
Sie sagten: "Von deiner Freundlichkeit ist diese Burg mit Kummer erfüllt und auch das Land. Wir hätten es nicht übel genommen, wenn du nie aus Worms jenseits des Rheins gekommen wärst. Du und deine Brüder haben dieses Land erfüllt mit Waisen."
Da sprach Ritter Giselher in zorniger Stimmung: „Und ihr werdet diesen bitteren Hass beiseite legen und mit uns fremden Rittern Frieden schließen, es wäre das Beste für beide Seiten.“
Da sprach der Wirt zu seinen Gästen: „Im Gegensatz zu meinem Unrecht und Ihrem.“
Darauf sprach der mächtige Gernot zum König: „Gott möge euch dann gnädig behandeln. Tötet, wenn ihr wollt, uns heimatlose Ritter, aber lasst uns zuerst zu euch hinabsteigen in den offenen Hof. Das wird euch Ehre machen. Lasst schnell geschehen, was uns widerfahren wird. Ihr habt noch viele unversehrte Männer, die es wagen, uns zu begegnen und uns sturmmüde Männer des Lebens zu berauben.“
König Attilas Helden hatten diesen Segen fast gewährt und sie den Saal verlassen lassen, aber Gudrun hörte es und mochte sie schmerzlich. Daher wurde den Wanderern der Waffenstillstand schnell verweigert. „Nicht so, ihr hunnischen Männer. Ich rate euch in wahrer Treue, dass ihr nicht tut, was ihr im Sinn habt, und diese Mörder den Saal verlassen lasst, sonst müssen eure Verwandten einen tödlichen Sturz erleiden. Hat keiner von ihnen noch gelebt, außer Utes Söhne, meine edlen Brüder, und sie kamen in den Wind und kühlten ihre Rüstungsringe ab, ihr würdet alle verloren sein. Kühnere Helden wurden nie in die Welt geboren."
Da sprach der junge Giselher: "Meine schöne Schwester, volles Übel war mein Vertrauen, als du mich von jenseits des Rheins hierher in dieses Land einludest, zu dieser großen Not. Wie habe ich hier den Hunnentod verdient? Nie habe ich dir Unrecht getan, und in der Hoffnung, du wärst noch meine Freundin, meine liebe Schwester, ritt ich hierher an deinen Hof.“
"Ich werde dir keine Gnade gewähren, gnadenlos ist meine Stimmung. Hagen von Tronje hat mir so großes Unrecht angetan, dass es niemals gebessert werden kann, solange ich lebe. Ihr müsst alle für diese Tat leiden", so sprach König Attilas Frau. "Und ihr werdet mir Hagen allein als Geisel geben, ich werde nicht leugnen, dass ich euch am Leben lassen werde, denn ihr seid meine Brüder und Kinder einer Mutter und werdet Frieden mit diesen Helden, die hier sind, raten."
"Nun bewahre uns Gott im Himmel", sprach Gernot; „Wären hier tausend von uns, den Stammesangehörigen deiner Verwandtschaft, wir würden lieber alle tot liegen, als dir einen einzigen Mann als Geisel zu geben.“
„Wir müssen alle sterben,“ sprach dann Giselher, „aber niemand soll daran hindern, uns ritterlich zu bewachen. Wir sind noch hier, wenn es eine List gibt, um uns zu bekämpfen.“
Da sprach der kühne Dankwart (es hatte ihm nicht gut geschienen, geschwiegen zu haben): „Wahrlich, mein Bruder Hagen steht nicht allein. Es kann noch bereuen, wer hier den Waffenstillstand ablehnt, du bist dir dessen bewusst."
Da sprach die Königin: „Ihr voll lustigen Helden, nun geht näher an die Treppe und rächt mein Unrecht. Dafür werde ich euch immer dienen, wie es mir recht ist. Ich werde Hagen gut bezahlen für seinen überheblichen Stolz. Alle fliehen aus dem Haus, und ich will, dass die Halle an allen vier Enden in Brand gesteckt wird. So wird all mein Unrecht gut gerächt."
Bald waren König Attilas Meister bereit, standen noch draußen in der Halle mit Schlägen und Schüssen. Laut steigerte sich der Lärm, doch die Herren und ihre Gefolgsleute wollten sich nicht trennen. Aus Treue konnten sie einander nicht verlassen. Attilas Königin ließ daraufhin den Saal in Brand stecken, und so zerschlugen sie die Leiber der Ritter mit Feuer und Flammen. Von der Brise angefacht, ging bald das ganze Haus in Flammen auf. Ich denke, kein Volk hat jemals so große Not erlitten. genug schrie innerlich: „Draußen diese Not! Wir würden viel lieber im Kampfstress sterben. Es könnte Gott zu Mitleid bewegen, wie wir alle verloren sind!“
Sagte einer von ihnen: „Wir müssen alle tot liegen. Was nützen uns jetzt die Grüße, die uns der König geschickt hat?"
Da sprach Hagen von Tronje: „Ihr edlen Ritter und Guten, trinke hier dieses Blut, wen der Durst zwingt. Bei so großer Hitze ist es noch besser als Wein.“
Einer der Krieger versteckte ihn dann dorthin, wo er eine Leiche fand, und kniete ihn neben der Wunde nieder; dann band er seinen Helm ab und begann das fließende Blut zu trinken. So wenig an solch ein Getränk gewöhnt war, fand er es doch gut: "Herr Hagen, nun vergelte Ihnen Gott", sprach der müde Mann, "dass ich auf Ihren Rat so gut getrunken habe; selten ist mir ein besserer Wein dargeboten worden. Und ich lebe noch eine Weile, ich werde immer dein Freund sein."
Als nun die anderen das hörten, fanden sie es gut, und bald tranken noch viele mehr das Blut. Daraus gewann der Körper eines jeden viel Kraft; aber manche stattliche Dame hat dies durch den Verlust liebender Verwandter teuer bezahlt. In die Halle fiel das Feuer dicht und schnell auf sie, aber mit ihren Schilden schlugen sie es von ihnen auf den Boden. Sowohl die Hitze als auch der Rauch taten ihnen weh. Ich weiß, dass Helden niemals mehr solche Qualen erleiden werden.
Wieder sprach Hagen von Tronje: „Stellt euch an die Seiten der Halle. lasst die Feuerbrände nicht auf eure Helmbänder fallen, sondern stampft sie mit euren Füßen tiefer ins Blut. Wahrlich, es ist ein böses Fest, das uns die Königin hier gibt."
In solch schlimmer Not war die Nacht endlich versiegt, und immer noch standen der tapfere Minnesänger und sein Kamerad Hagen vor der Halle, auf ihre Schilde gestützt. Noch schlimmer erwarteten sie von denen von Attilas Bande. Da sprach der Geiger: „Nun gehen wir in die Halle. Dann werden die Hunnen enden, dass wir alle tot sind von der Folter, die uns hier angetan wurde.“
Nun sprach Giselher von Burgund, der Jüngling: „Ich traue, der Tag kommt, ein kühler Wind weht.“
Wieder sprach einer: "Ich sehe den Tag. Können wir nicht auf Besseres hoffen, also bewaffnet euch, Helden, denkt an euer Leben. Gewiss, die Frau des Königs Attila wird uns bald wieder treffen."
Der Wirt fand gut, dass seine Gäste tot waren von ihrer Mühe und dem Feuer; doch in der Halle lebten noch sechshundert tapfere Männer, so gut wie jeder Ritter, den der König je gewonnen hatte. Diejenigen, die die Fremden bewachen sollten, hatten wohl gesehen, dass die Gäste noch lebten, trotz des Schadens und des Leids, das sowohl den Herren als auch ihren Männern zugefügt worden war. In der Halle sah man sie gesund und munter stehen. Sie sagten Gudrun dann, dass viele noch am Leben seien, aber die Königin antwortete: "Es kann nie sein, dass jemand einen solchen Feuerstress durchlebt hat. Ich glaube eher, dass alle tot liegen."
Die Herren und ihre Männer hätten gerne noch gelebt, wenn ihnen jemand auf der Liste stand, um ihnen Gnade zu erweisen, aber sie konnten keinen unter denen des hunnischen Landes finden. So rächten sie mit voller Willenskraft ihr Sterben. An diesem Tag, gegen Morgen, boten ihnen die Männer zur Begrüßung einen heftigen Angriff, der die Champions erneut in Stress versetzte. Manch ein kräftiger Speer wurde auf sie geschleudert, aber die kühnen und herrschaftlichen Krieger schützten sie ritterlich. Bei dem Gedanken, das Gold der Königin Gudrun zu verdienen, stieg die Stimmung der Männer Attilas hoch. Dazu waren sie darauf bedacht, das zu tun, was der König ihnen geboten hatte. Viele von ihnen müssen deshalb bald den Tod anstarren. Von Versprechen und Geschenken kann man Wunder erzählen. Sie befahl, das rötliche Gold auf Schilden zu tragen, und gab es jedem, der danach verlangte und es nehmen wollte. Gegen Feinde wurde nie mehr ein größerer Lohn gezahlt. Zur Halle marschierte eine miese Truppe gut bewaffneter Krieger.
Dann rief der kühne Volker: „Wir sind wieder hier, seht ihr.“
Dann rief: "Näher, Helden, näher, damit wir rechtzeitig tun können, was wir zu Ende bringen müssen. Hier stirbt keiner, der nicht zum Sterben verurteilt ist."
Bald sah man ihre Schilde voller Pfeile, die geworfen worden waren. Was soll ich noch sagen? Ganze zwölfhundert Männer versuchten, es ihnen gleichzutun, wogend hin und her. Die Fremden kühlten ihre Stimmung mit Wunden gut ab. Niemand konnte den Streit teilen, und so sah man, wie Blut aus tödlichen Wunden floss, von denen viele zugefügt wurden. Jeder hörte, wie er um Freunde heulte. Alle tapferen Krieger des großen Königs starben, und liebevolle Verwandte betrauerten sie schmerzlich.
ABENTEUER XXXVII
Wie Markgraf Rüdiger ermordet wurde.
Die Fremden hatten es im Morgengrauen gut gemacht. Inzwischen kam Gotelinds Mann vor Hof. Der bitter treue Rüdiger weinte, als er die schweren Wunden auf beiden Seiten sah. "Wehe mir", sagte der Champion, "dass ich jemals geboren wurde, niemand kann diesen miesen Kummer zurückhalten! So gern ich Frieden machen würde, der König will nicht einwilligen, denn er sieht immer mehr und mehr seine Leiden Männer."
Dann schickte der gute Ritter Rüdiger zu Dietrich, um vielleicht das Schicksal der hochgeborenen Könige zu wenden. Der König von Bern schickte Antwort: "Wer könnte jetzt verteidigen? König Attila wird den Streit nicht teilen lassen."
Da sprach ein hunnischer Krieger, der Rüdiger mit weinenden Augen stehen sah und viele Tränen vergossen hatte, zur Königin: „Nun siehe, wie er steht, der am Attilas Hof die größte Macht hat und dem Land und Volk dienen. Sind Rüdiger so viele Burgen gegeben worden, von denen er so viel vom König als Lehen hält? Keinen kräftigen Schlag hat er in all diesem Streit gemacht. Ich glaube, er schätzt nicht, wie es hier am Hofe geht, sondern er hat seinen Willen in vollem Umfang. Die Menschen sagen von ihm, er sei kühner als jeder andere Wicht.“
Im Herzen traurig sah der treue Vasall den an, den er so sprechen hörte. Er dachte: "Das sollst du bezahlen. Du sagst, ich bin ein Feigling und hast deine Geschichte zu laut vor Hof erzählt."
Er ballte die Faust, dann rannte er auf ihn zu und schlug den Hunnen so heftig, dass er bald tot zu seinen Füßen lag. Dadurch wurde König Attilas Weh größer.
„Weg, du feiger Feigling,“ rief Rüdiger, „fürwahr habe ich viel Kummer und Schmerz, wie verhöhnst du mich, dass ich nicht hier kämpfe? gewiss, ich habe guten Grund, die Fremden zu Hassen, und hätte alles getan meine Macht gegen sie, hätte ich die Krieger nicht hierher geführt. Wahrlich, ich war ihr Schutz für das Land meines Herrn.“
Da sprach Attila, der edle König, zum Markgrafen: „Wie hast du uns geholfen, edler Rüdiger! Wir haben so viele Feen im Lande, dass wir nicht mehr brauchen.“
Darauf antwortete der edle Ritter: „Wahrlich, er betrübte meine Stimmung und ärgerte mich mit den Ehren und Gütern, die ich aus deiner Hand erhalten habe.“
Auch die Königin war gekommen und hatte gesehen, was den Hunnen durch den Zorn des Helden zuteil wurde. Vorübergehend wund beweinte sie es; ihre Augen wurden feucht, als sie zu Rüdiger sprach: „Wie haben wir es verdient, dass du den Kummer des Königs und mir vermehrst? Bisher hast du uns gesagt, dass du um unseretwillen sowohl Leben als auch Ehre riskierst gewähre dir die Palme. lass mich an deine Treue erinnern und dass du geschworen hast, als du mich Attila, guter Ritter und wahrhaftig, rietst, mir zu dienen, bis einer von uns sterben sollte. Niemals habe ich, arme Frau, hatte das so dringend nötig."
„Es ist nicht zu leugnen, dass ich dir geschworen habe, meine Herrin, um deinetwillen sowohl Leben als auch Ehre zu riskieren, aber ich habe nicht geschworen, dass ich meine Seele verlieren würde."
Sagte sie: "Denke, Rüdiger, an deine große Treue, an deine Standhaftigkeit und an deine Eide, dass du meine Verletzungen und all meine Leiden immer rächen willst."
Sagte der Markgraf: "Selten habe ich Ihnen etwas verweigert."
Auch der mächtige Attila begann zu flehen; auf den Knien sanken sie vor dem Ritter nieder. Die Männer sahen den edlen Markgrafen voll traurig dastehen. Mitleiderregend sprach der treue Krieger: „Wehe mir, elender Mann, den ich erlebt habe, um diesen Tag zu erleben. Ich muss alle meine Ehren, meine Treue und meine Höflichkeit abgeben, die Gott mir geboten hat des Himmels, dass der Tod dies nicht von mir abwendet! Ich werde gemein und völlig böse handeln, was immer ich tue oder unterlassen habe. Aber wenn ich beides gebe, dann werden mir alle Menschen die Schuld geben. Nun möge er mir raten, der mir gegeben hat ich das Leben."
Doch auch der König und die Königin bettelten unaufhörlich. Durch diese müssen Krieger danach ihr Leben durch Rüdigers Hände verlieren, als der Held auch starb. Ihr dürft es jetzt wohl hören, dass er ihn kläglich voll deportiert hat. Er wüsste, dass es ihm Verwüstung und ungeheures Leid bringen würde. Gerne hätte er den König und die Königin abgelehnt. Er befürchtete, dass die Welt ihn Hassen würde, wenn er nur einen der Fremden tötete.
Da wandte sich der tapfere Mann an den König: „Herr König, nimm alles, was ich habe, von dir zurück, mein Land mit seinen Burgen, lass mir nichts übrig. Zu Fuß werde ich in andere Länder wandern.“
Darauf sprach König Attila: "Wer soll mir denn sonst helfen? Ich gebe dir das Land und alle seine Burgen als dein eigenes, damit du mich an meinen Feinden rächen kannst. Du sollst ein mächtiger König an Attilas Seite sein."
Da antwortete Rüdiger: "Wie soll ich das tun? Ich habe sie in mein Haus und in mein Heim geheißen; in freundlicher Weise habe ich ihnen Essen und Trinken angeboten und ihnen Geschenke gemacht. Wie kann ich ihren Tod raten? sei feige. Ich habe diesen edlen Herren und ihren Männern keinen Dienst verweigert. Jetzt bereue ich die Verwandtschaft, die ich mit ihnen gewonnen habe. Ich gab meine Tochter dem Ritter Giselher, keinem auf der ganzen Welt hätte sie besser gegeben werden können , für Höflichkeit und Ehre, für Treue und Reichtum.“
Da sprach Gudrun noch einmal: „Edelster Rüdiger, erbarme dich unseres Leids, meines und des Königs. Bedenke wohl, der König hat nie so unheilvolle Gäste gewonnen.“
Zu der edlen Dame sprach der Markgraf: "Rüdigers Leben muss heute für alle Gefälligkeiten bezahlen, die ihr und mein Herr mir erwiesen haben. Deshalb muss ich sterben; es darf nicht mehr aufgeschoben werden. Ich weiß genau, dass meine Burgen und meine Ländereien" wird dir heute durch die Hand eines dieser Männer entzogen. Deiner Barmherzigkeit empfehle ich meine Frau und meine Kinder und die Fremden, die in Bechelaren sind."
"Nun vergelte Gott dir, Rüdiger", sprach der König, und sowohl er als auch die Königin freuten sich. "Dein Volk soll unserer Obhut gut empfohlen werden. Zu meinem eigenen Wohl vertraue ich darauf, dass auch du unversehrt bleiben wirst."
Attilas Braut begann zu weinen. Dann setzte er sich mit Leib und Seele für das Unternehmen ein. Er sprach: "Ich muss tun, was ich geschworen habe. Leider für meine Freunde, gegen die ich nicht kämpfen kann."
Männer sahen ihn traurig aus der Gegenwart des Königs gehen. In seiner Nähe fand er seine Krieger stehen. Er sprach: "Ihr müsst euch alle bewaffnen, meine Leute, denn leider muss ich den kühnen Burgundern begegnen."
Sie forderten die Knappen auf, geschickt dorthin zu rennen, wo ihre Waffen lagen. Ob Helm oder Schild, alles wurde ihnen von ihrer Meiny gebracht. Später hörten die stolzen Fremden unheilvolle Geschichten. Rüdiger war jetzt bewaffnet und mit ihm fünfhundert Mann; dazu gewann er zwölf Champions, die im Kampfstress gern Ruhm erringen würden. Sie wüssten nicht, dass der Tod ihnen nahe kam. Dann sah man Rüdiger mit aufgesetztem Helm marschieren. Die Männer des Markgrafen trugen scharfkantige Schwerter und ihre hellen Schilde und breite auf ihren Armen. Das sah der Geiger; sehr bereute er den Anblick. Als der junge Giselher den Vater seiner Dame mit dem Helm auf dem Kopf gehen sah, wie sollte er wissen, was er damit meinte, wenn es nicht gut war? Daher wurde der edle Prinz vorübergehend fröhlich.
„Nun, ich bin wohl von solchen Verwandten,“ sprach Ritter Giselher, „die wir auf dieser Reise gewonnen haben; von meiner Frau werden wir hier viel Gewinn ernten.“
"Ich weiß nicht, woher Sie Ihren Trost nehmen," sprach dann der Spielmann; "wann habt ihr so viele Helden mit aufgesetzten Helmen und Schwertern in der Hand um des Friedens willen gehen sehen? Rüdiger denkt daran, seine Burgen und sein Land im Kampf mit uns zu gewinnen."
Oder je der Geiger seine Rede beendet hatte, Männer sahen den edlen Rüdiger vor dem Haus. Zu seinen Füßen legte er seinen treuen Schild, und jetzt muss er seinen Freunden sowohl Dienst als auch Begrüßung verweigern. In den Saal rief der edle Markgraf: „Ihr tapferen Nibelungen, jetzt behütet euch gut von allen Seiten. Ihr wolltet von mir profitieren, jetzt bringe ich euch Verderben."
Die Bedrängten erschraken bei dieser Geschichte, denn keiner gewann etwas von Freude, dass der, den sie liebten, jetzt gerne gegen sie kämpfen würde. Von ihren Feinden hatten sie bereits unter Kriegsstress gelitten. „Nun, Gott des Himmels, verbiete,“ sprach der Ritter Günther, „dass du deine Liebe zu uns und deine große Treue, auf die wir mit einer Wahrheit gerechnet haben, aufgibst diese Tat."
„Leider kann ich es nicht hergeben, aber ich muss gegen euch kämpfen, denn ich habe es geschworen. Jetzt hütet euch, tapfere Helden, und ihr liebt euer Leben.“
"Ihr erklärt diese Fehde zu spät", sprach der hochgeborene König. "Nun möge Gott dir, edler Rüdiger, für all die Liebe und Treue, die du uns erwiesen hast, vergelten, wenn du am Ende nur gütiger handeln würdest. Ich und meine Verwandten, wir sollten dir immer für die edlen Gaben dienen, die du uns gegeben, als du uns treu hierher in Attilas Land gebracht hast. Nun, edler Rüdiger, denk daran."
„Wie gern würde ich Ihnen gewähren,“ sprach Ritter Rüdiger, „dass ich meine Gaben für Sie mit vollem Maß abwäge, so gern ich gehofft hatte, wenn mir deswegen nie ein Vorwurf gemacht werden sollte.“
"Kehr um, edler Rüdiger", sprach dann Gernot, "denn der Gastgeber hat seinen Gästen noch nie eine so liebevolle Freude gemacht wie du. Das wird dir gut nützen, und wir bleiben am Leben."
„Wollte Gott,“ sprach Rüdiger, „sehr edler Gernot, dass du am Rhein wärst und ich mit vorübergehender Ehre tot wäre, nun muss ich dir begegnen!“
"Nun vergelte Gott Ihnen, Herr Rüdiger," antwortete Gernot, "für Ihre vorübergehenden reichen Gaben. Ihr Tod tut mir leid, wenn solche ritterlichen Tugenden bei Ihnen verloren gehen. Hier trage ich Ihr Schwert, das Sie mir gegeben haben, guter Ritter und wahrer. Es hat mich in all dieser Not nie im Stich gelassen. Mancher Ritter fiel tot unter seinen Kanten. Es ist hell und stabil, herrlich und gut; nie mehr, ich denke, wird ein Krieger ein so reiches Geschenk machen. Und wirst du nicht umkehren, aber komm uns entgegen und töte alle Freunde, die ich noch hier habe, mit deinem eigenen Schwert will ich dir das Leben nehmen.“
„Ich möchte zu Gott, Herr Gernot, dass dies geschehen könnte, dass Ihr ganzer Wille hier getan würde und dass Ihre Verwandten unbeschadet davon kamen! Dann können sowohl meine Tochter als auch meine Frau Ihnen gut vertrauen.“
Da sprach von den Burgundern der Sohn der schönen Ute: „Warum tut ihr das, Herr Rüdiger? Die mit uns kommen, mögen euch alle gut bald. Wenn ihr und eure Krieger mir jetzt mit Streit streitig machen, wie recht unfreundlich lasst ihr es erscheinen, dass ich euch vor allen anderen Männern vertraue und mir deshalb eure Tochter zum Weib gewonnen habe."
„Denke an deine Treue, edelster und hochgeborener König. Und Gott hat dich entkommen lassen,“ so sprach Rüdiger, „lass das Mädchen nicht für mich leiden.“
"Das sollte ich mit Recht tun", sprach der junge Giselher, "aber wenn meine edlen Verwandten hier drinnen durch dich sterben müssen, dann muss meine feste Freundschaft für dich und für deine Tochter getrennt werden."
"Nun möge Gott uns gnädig sein", antwortete der tapfere Mann. Dann hoben sie ihre Schilde, als wollten sie von nun an die Gäste in Gudruns Saal bekämpfen, aber Hagen schrie laut die Treppe hinunter. "Bitte verweilen Sie, edler Rüdiger", so sprach Hagen; „ich und meine Herren würden gerne noch weitere Gespräche führen, wie es unserer Not gebührt. Was kann der Tod von uns Wanderern König Attila nützen? Ich stehe hier in einer furchtbaren Notlage; von den Hunnen. Ich habe es mit freundlicher Absicht in Attilas Land gebracht. O dass Gott im Himmel gebe, dass ich einen so guten Schild trage, wie du ihn in deiner Hand hast, edler Rüdiger! Dann bräuchte ich keinen Panzer mehr! im Kampf."
„Gern würde ich dir mit meinem Schild dienen, ich würde es wohl vor Gudrun anbieten. Aber nimm ihn, Hagen, und trage ihn auf deinem Arm.“
Als er so bereitwillig anbot, den Schild zu geben, wurden die Augen rot von heißen Tränen. Es war das letzte Geschenk, das Rudeger von Bechelaren je einem Ritter gemacht hat. So grimmig Hagen und wie streng die Stimmung auch sein mochte, die Gabe, die ihm der gute Held, der dem Tode so nahe war, gegeben hatte, berührte ihn doch. So mancher edle Ritter trauert mit ihm.
„Nun vergelte Gott im Himmel dir, edler Rüdiger. Du wirst nie mehr deinesgleichen finden, der heimatlosen Kriegern solch herrschaftliche Geschenke macht. Wieder sprach Hagen: "Wehe mir von diesen Geschichten, wir hatten so viel anderen Kummer zu ertragen. lasst uns beim Himmel klagen, wenn wir mit Freunden kämpfen müssen."
Sagte der Markgraf: "Das tut mir nur weh."
"Nun vergelte Gott dir das Geschenk, edler Rüdiger. Wieso diese hochgeborenen Krieger sie zu dir deportieren, meine Hand wird dich im Kampf nie berühren, und du hast sie alle aus dem burgundischen Land erschlagen."
Höflich verneigte sich der gute Herr Rüdiger tief. Von allen Seiten weinten sie, dass niemand diesen Herzschmerz lindern könnte. Das war ein gewaltiger Kummer. In Rüdiger würde der Vater aller ritterlichen Tugenden sterben.
Da sprach Volker, der Spielmann, aus dem Saal: „Siehe, mein Kamerad Hagen hat seinen Frieden mit dir geschlossen, du sollst ihn ebenso fest aus meiner Hand nehmen, denn du hast ihn dir verdient, als wir in dieses Land kamen Markgraf, du sollst auch mein Gesandter sein. Die Markgräfin hat mir diese rötlichen Armringe geschenkt, damit ich sie hier beim Feste trage.“
„Nun, Gott des Himmels, gewähre,“ sprach Rüdiger, „dass die Markgräfin dir mehr geben möge! Diese Geschichten werde ich meiner lieben Lieben gerne erzählen, wenn ich sie gesund wiedersehe. Daran sollt ihr nicht zweifeln.“
Als er ihm dies geschworen hatte, hob Rüdiger seinen Schild hoch. Er wartete nicht mehr, sondern stürzte sich wie ein Berserker mit wütender Laune auf die Gäste. Manchen heftigen Schlag schlug der edle Markgraf. Die beiden, Volker und Hagen, traten weiter zurück, wie sie es ihm zuvor geschworen hatten. Dennoch fand er am Turm so tapfere Männer stehend, dass Rüdiger mit ängstlichen Zweifeln den Kampf anfing. In mörderischer Absicht haben ihn Günther und Gernot hereingelassen, gute Helden! Giselher stand weiter hinten, was ihn in Wahrheit ärgerte. Er entkräftete Rüdiger, denn er hatte immer noch Hoffnung auf Leben. Dann stürzten sich die Männer des Markgrafen auf ihre Feinde; ritterlich sah man sie ihrem Herrn folgen. In ihren Händen tragen sie ihre scharfkantigen Schwerter, die dort so manchen Helm und herrschaftlichen Schild spalteten. Die müden Krieger versetzten den Männern von Bechelaren manch mächtigen Schlag.
Rüdigers edle Gemeinschaft war nun ganz in sich gewachsen. In den Kampf sprangen Volker und Hagen sofort ein. Sie gaben kein Viertel, außer einem Mann allein. Durch die Hände der beiden strömte das Blut von den Helmen herab. Wie grimmig die vielen Schwerter drinnen klangen! Die Schildplatten sprangen aus ihren Befestigungen, und die kostbaren Steine, die aus den Schilden geschnitten wurden, fielen in das Loch. Sie kämpften so grimmig, dass Männer so etwas nie wieder tun werden. Der Herr von Bechelaren tobte hin und her, wie einer, der im Kampf große Heldentaten zu gebrauchen weiß. Wie ein anbetender Champion und ein kühnes Vorübergehen trug ihn Rüdiger an diesem Tag. Hier standen die Krieger, Günther und Gernot, und schlugen so manchen Helden tot im Kampf. Giselher und Dankwart, die beiden, machten sich so wenig Gedanken, dass sie so manchen Ritter zu seinem letzten Lebenstag vollbrachten. Rüdiger machte durchaus den Anschein, dass er stark, tapfer und gut bewaffnet war. Ha, welche Ritter er erschlug! Dies erspähte ein Burgunder; es ärgerte ihn notgedrungen, und so nahte der Tod von Herrn Rüdiger.
Der tapfere Gernot sprach den Helden an; zum Markgrafen sprach er: "Es scheint, ihr werdet meine Männer nicht am Leben lassen, edler Rüdiger. Das ärgert mich über alle Maßen, ich kann den Anblick nicht mehr ertragen Ich habe so viele Freunde. Bitte richte dich an mich, edler und tapferer Mann, dein Geschenk soll bezahlt werden, so gut ich kann."
Falls je der Markgraf seinen Feind erreichen konnte, mussten leuchtende Rüstungsringe blutleer werden. Dann sprangen diese Ehre-suchenden Männer aufeinander. Beide beschützen ihn vor mächtigen Wunden. Ihre Schwerter waren so scharf, dass nichts gegen sie nützen konnte. Dann schlug Rüdiger, der Ritter, Gernot einen Stoß durch seinen Feuerstein-harten Helm, so dass das Blut hervorsprudelte. Aber das hat der kühne Ritter und der Gute oft zurückgezahlt. Hoch in der Hand hielt er nun Rüdigers Gabe, und obwohl er zu Tode verwundet war, schlug er ihm einen Hieb durch seinen guten und treuen Schild bis zum Helmband. Und so wurde der Mann der schönen Gotelind zu Tode gebracht. gewiss, ein so reiches Geschenk wurde nie schlechter zurückgezahlt. So fielen sowohl Gernot als auch Rüdiger, im Kampf erschlagen, einander durch die Hand.
Dann wuchs Hagen erst einmal in Wut, als er die monströse Wunde sah. Der Held von Tronje sagte: "Das Böse hat es uns ergangen. An diesen beiden Männern haben wir einen so großen Verlust erlitten, dass sich weder ihr Land noch ihre Leute von dem Schlag erholen werden. Rüdigers Kämpfer müssen uns Obdachlosen verantworten."
„Leider mein Bruder, der hier tot gemetzelt wurde. Was für schlimme Geschichten höre ich die ganze Zeit! Auch der edle Rüdiger muss mich immer reuen.“
Als Herr Giselher den Vater seiner Verlobten tot sah, mussten die Anwesenden in Not leiden. Der heftige Tod suchte seine Gemeinschaft; nicht einer von denen von Bechelaren entkam mit dem Leben. Auch Günther und Giselher und Hagen, Dankwart und Volker, die richtigen Ritter, gingen dorthin, wo sie die beiden Männer lagen fanden. Dann wurden von diesen Helden Tränen der Trauer vergossen.
"Der Tod raubt uns schmerzlich", sprach Giselher, der Jüngling. „Nun gib dein Weinen auf und geh, wir beißen in die Brise, damit die Panzerrüstung von uns Sturm-müden Männern abkühlen kann.“
Man sah, wie dieser Champion saß und sich an die Wand lehnte, aber alle waren wieder untätig. Rüdigers Helden lagen noch im Tod. Der Lärm war verklungen; die Stille hielt so lange an, sie ärgerte König Attila.
"Ach für solche Dienste", sprach die Königin. „Sie sind nicht so wahr, dass unsere Feinde mit ihrem Leben von Rüdigers Hand bezahlen müssen. Ich glaube, er will sie ins Burgunderland zurückführen. Der Ritter hat Unrecht getan, wer uns rächen sollte, macht seinen Frieden."
Darauf Volker, der adrette Ritter, antwortete: "Das ist leider nicht wahr, edelste Königin. Durst ich eine so hochgeborene Dame anlügen, dann habt ihr Rüdiger am schändlichsten gelogen. Er und seine Champions mögen dich in diesem Frieden beruhigen. Er tat so eifrig, was der König befohlen hatte, dass er und seine ganze Gemeinschaft hier im Tode liegen. Nun sieh dich um, Gudrun, um zu sehen, wem du jetzt befehlen kannst. Der gute Ritter Rüdiger hat dir gedient bis zum Ende. Und ihr werdet die Geschichte nicht glauben, wir werden euch sehen lassen."
Zu ihrem großen Kummer wurde es getan; sie tragen den getöteten Helden dahin, wo der König ihn sehen könnte. Nie war Attilas Männern ein so großes Leid widerfahren. Als sie sahen, wie der Markgraf tot geboren wurde, konnte kein Schreiber die rasende Trauer der Männer und Frauen schreiben oder erzählen, die sich dort aus Liebeskummer zeigte. König Attilas Kummer wurde so groß, dass der mächtige König seinen Herzensschmerz wie mit einem Löwengebrüll aussprach. Ebenso seine Königin. Über alle Maßen beklagten sie den Tod des guten Ritters Rüdiger.
ABENTEUER XXXVIII
Wie alle Krieger von Herrn Dietrich getötet wurden.
Von allen Seiten hörte man einen so großen Kummer, dass der Palast und die Türme mit dem Jammern erklangen. Da hörte es auch ein Lehnsmann von Dietrich. wie schnell begann er mit den furchtbaren Geschichten! Zum Herrn sprach er: „Hören Sie, Herr, Herr Dietrich, so viel ich bis jetzt erlebt habe, noch nie habe ich ein so ungeheures Jammern gehört, wie es mir jetzt zu Ohren gekommen ist zum Kummer. Wie sonst könnten alle so betrübt sein? Einer der beiden, der König oder Gudrun, ist von den tapferen Fremden in ihrem Zorn schmerzlich niedergeschlagen worden.“
Dann sprach der Ritter von Bern: "Meine treuen Männer, jetzt beeilt euch nicht zu schnell. Was auch immer die heimatlosen Krieger getan haben mögen, sie sind jetzt in einer leichten Not. lasst es ihnen nützen, dass ich ihnen meinen Frieden angeboten habe."
Zu diesem der tapfere Wolfhart sprach: "Ich werde mich von nun an heulen und um Nachricht von dem bitten, was sie getan haben, und werde Ihnen dann, mein allerliebster Herr, so wie ich es finde, sagen, was das Jammern sein mag."
Da sprach Herr Dietrich: „Wo man den Zorn erwartet und dann rohe Fragen gestellt werden, da trübt dies die erhabene Stimmung der Krieger ein wenig.“
Dann sagte er zu Helfrich, er solle schnell dahin eilen, und hieß ihn bei Attilas Leuten oder bei den Gästen selbst herausfinden, was dort geglückt war, denn die Menschen hatten noch nie von Leuten so großen Kummer gesehen. Der Bote fragte: "Was wurde hier getan?"
Zu diesem sprach einer von ihnen: „Alles an Freude, die wir im hunnischen Land hatten, ist vergangen. Hier liegt Rüdiger, von den Burgundern erschlagen.“
Herr Helfrich hätte nie ein größeres Schicksal bekommen können. Schwer weinend ging der Gesandte zu Dietrich. Nie war er so schwach, eine Geschichte zu erzählen. "Was haben Sie für uns gefunden?" sagt Dietrich. "Warum weinst du so wund, Ritter Helfrich?"
Da sprach der edle Champion: "Ich habe guten Grund zu jammern. Die Burgunder haben den guten Herrn Rüdiger erschlagen."
Darauf antwortete der Held von Bern: "Nun, Gott bewahre. Das war eine furchtbare Rache, an der sich der üble Unhold rühmen würde. Womit hat Rüdiger das an ihren Händen verdient? Ich weiß es ganz genau, er ist der Fremden Freund."
Darauf antwortete Wolfhart: „Und haben sie diese Tat getan, wird es sie ihr ganzes Leben kosten."
Der Herr der Amelungen sollte es besser lernen. In bitterem Kummer setzte er sich an ein Fenster und bat Hildebrand, ihn zu den Fremden zu bringen, damit er von ihnen erfuhr, was geschehen war. Der stürmische Krieger Meister Hildebrand trägt weder Schild noch Waffe in der Hand. In höfischer Weise würde er ihn den Fremden anvertrauen; dafür wurde er vom Sohn seiner Schwester getadelt. Grimmig Wolfhart sprach: "Und ihr werdet so nackt dorthin gehen, ihr werdet es nie ohne Vorwürfe schaffen; ihr müsst mit Scham zurückkehren. Aber wenn ihr bewaffnet dorthin geht, wird sich jeder gut davor hüten."
Dann bewaffnete ihn der weise Mann durch den Rat der Jugendlichen. Oder je war er auf der Hut, alle Krieger Dietrichs hatten ihr Kriegszeug angelegt und ihre Schwerter in den Händen gehalten. Ernst war es für den Helden, und er hätte sie gerne umgestimmt. Er fragte, wohin sie gehen würden.
"Wir werden von nun an mit dir sein. Vielleicht wird Hagen von Tronje es dann weniger wagen, sich mit Verachtung an dich zu wenden, die er sehr gut zu gebrauchen weiß." Als er dies hörte, verbürgte der Ritter sie zum Gehen.
Bald sah der tapfere Volker die Herren von Bern, die Lehnsmänner von Dietrich, gut bewaffnet, mit Schwertern gegürtet dahin marschieren, während sie in ihren Händen ihre Schilde trugen. Er erzählte es seinen Herren aus dem burgundischen Land. Der Geiger sprach: "Dort sehe ich die Männer von Dietrich in recht feindseliger Weise, bewaffnete dahin marschieren. Sie würden uns begegnen; ich werde von den Fremden ganz krank werden."
Inzwischen war Herr Hildebrand gekommen. Er legte seinen Schild vor seine Füße und fragte Günthers Männer: „Ach, gute Helden, was hat Rüdiger euch getan? Markgraf, wie uns gesagt wird, könnten wir eine solch mächtige Gabe niemals ertragen."
Dann sprach Hagen von Tronje: „Die Geschichte ist wahr.“
Als sie richtig hörten, dass er tot war, jammerten die Krieger um ihn, wie es ihnen ihre Treue gebot. Über die Bärte und Kinn von Dietrichs Champions liefen die Tränen. Großes Leid war ihnen widerfahren.
Siegstab, der Herzog von Bern, sprach dann: "Nun ist der Jubel zu Ende, den Rüdiger uns nach unseren Leidenstagen gegeben hat.“
Da sprach der Ritter Wolfwin von den Amelungen: "Und ich sah meinen eigenen Vater heute tot, ich sollte keine größere Trauer machen, als für seinen Tod. Ach, wer soll nun die Frau des guten Markgrafen trösten?"
Wütend sprach Ritter Wolfhart: „Wer soll nun die Krieger zu so manchem Kampf führen, wie es der Markgraf so oft getan hat?“
Auch Wolfbrand und Helfrich und Helmnot beklagten mit all ihren Männern seinen Tod. Denn seufzend darf Hildebrand nicht mehr fragen. Er sprach: "Herr Ritter, nun tut, wozu mein Herr euch hierher gesandt hat. Gebt uns den Leib Rüdigers aus dem Saal, in dem unsere Freude sich in Kummer verwandelt hat, und lasst uns ihm seine große Treue vergelten, die er uns gezeigt und vielen anderen Menschen. Auch wir sind Verbannte, ebenso wie der Ritter Rüdiger. Warum lässt ihr uns so warten? lasst uns ihn forttragen, damit wir dem Ritter noch im Tode vergelten Wir haben es getan, als er noch am Leben war."
Da sprach König Günther: „Nie war ein so guter Dienst wie der, den ein Freund einem Freund nach seinem Tode tut. Wenn einer das tut, nenne ich es treue Freundschaft, dir jemals gezeigt."
"Wie lange sollen wir noch bitten?" sprach Ritter Wolfhart. "Unsere beste Hoffnung wurde von dir im Tode niedergeschlagen, und wir dürfen ihn nicht mehr bei uns haben, lass ihn uns dahin tragen, wo der Krieger begraben werden kann."
Darauf antwortete Volker: „Niemand wird ihn dir geben. Hol ihn aus der Halle, wo der Krieger liegt, ins Blut gefallen, mit tödlichen Wunden.“
Der tapfere Wolfhart sagte: "O Gott, Herr Minnesänger, ihr habt uns viel Leid geschenkt und sollt unseren Zorn nicht erregen. Aber damit ich nicht aus Furcht vor meinem Herrn wagte, werdet ihr alle krank werden. Wir müssen uns notgedrungen enthalten, er hat uns den Streit verboten."
Da sprach der Geiger: "Der hat viel zu viel Angst, der sich allem enthält, was man ihm verbietet. Das nenne ich keine richtige Heldenstimmung." Diese Rede seines Kriegskameraden fand Hagen gut.
„Nicht lange,“ entgegnete Wolfhart, „sonst mach ich mit deinen Geigensaiten so ein Verderben, dass du Grund hast, es zu erzählen, wenn du heimwärts zum Rhein reitest. Ich kann deinen überheblichen Stolz nicht ertragen."
Sagte der Geiger: "Wenn ihr meine Saiten verstimmt, dann muss der Schein eures Helms aus dieser meiner Hand verdunkeln, so reite ich ins burgundische Land."
Dann wollte er ihn anspringen, aber sein Onkel Hildebrand hielt ihn fest. "Ich denke, du würdest in deinem albernen Zorn wüten. Dann hättest du die Gunst meines Herrn für immer verloren."
"Lass den Löwen los, Meister, er ist so wild", sagte der gute Ritter Volker. "Hätte er die ganze Welt mit seiner einen Hand getötet, ich würde ihn schlagen, und er kommt in meine Reichweite, damit er nie die Antwort auf mein Lied singen kann."
Darüber wurden die Berner vorübergehend wütend. Wolfhart, ein tapferer Ritter und ein guter, schnappte sich seinen Schild. Wie ein wilder Löwe rannte er ihm entgegen, schnell gefolgt von all seinen Freunden. Aber so groß die Schritte, die er zur Halle machte, doch überholte ihn der alte Hildebrand auf den Stufen. Er würde nicht zulassen, dass er den Kampf vor ihm erreichte. In den Händen der obdachlosen Ritter fanden sie später den Streit, den sie suchten. Meister Hildebrand sprang dann in Hagen. In den Händen beider hörte man das Klingen der Schwerter. Dss beide wütend waren, konnte man deutlich sehen; aus den Schwertern der beiden strömte ein Schwall feuerroter Funken. Dann wurden sie von den Bernern in den Kampfstress geteilt, wie es ihre Stärke verlangte. Hildebrand wies ihn sofort von Hagen ab, aber der dicke Wolfhart sprach Volker den Kühnen an. Einen solchen Schlag schlug er dem Geiger auf seinen guten Helm, dass die Schwertschneide bis in die Helmbänder drang. Dies zahlte der kühne Gaukler mit Macht zurück; er schlug Wolfhart, so dass die Funken weit flogen. Sie schlugen Feuer aus den Rüstungsringen, denn jeder hasste den anderen. Dann trennte sich Ritter Wolfwin von Bern von ihnen – und er war kein Held, war nie einer gewesen.
Mit williger Hand begrüßte Günther, der Champion, die Helden des Amelung-Landes. Herr Giselher machte manch einen glänzenden Helm rot und mit Blut befleckt. Dankwart, Hagens Bruder, war ein wilder Mann; Was immer er zuvor Attilas Kriegern im Kampf angetan hatte, war wie ein Wind auf die Wut, mit der der Sohn des kühnen Aldrian jetzt kämpfte. Ritschart und Gerbart, Helfrich und Wichart hatten sich in vielen Gefechtsstürmen selten ganz geschont; dies machten sie nun auch Günthers Gefolgsleuten zur Kenntnis. Auch Wolfbrand wurde in den Streitigkeiten, die ihn trugen, auf herrschaftliche Weise gesehen. Der alte Hildebrand kämpfte, als ob er wütete. An Wolfharts Händen müssen viele gute Ritter, die vom Schwert getroffen wurden, notgedrungen tot ins Blut fallen. So der kühne Champions und der gut gerächte Ritter Rüdiger.
Dann kämpfte Herr Siegstab, wie es ihm seine Tapferkeit gebot. Ha, welch gute Helme seiner Feinde dieser Sohn von Dietrichs Schwester Nelke im Streit! Auch würde er sich im Kampf wohl nie besser schlagen. Als der stämmige Volker erblickte, dass der kühne Siegstab einen blutigen Strom aus den harten Rüstungsringen hieb, wuchs die Wut der Stimmung des Helden. Er sprang ihm entgegen, und Siegstab verlor bald sein Leben durch die Hände des Geigers, denn Volker gab ihm ein solches Muster seiner Kunst, dass er bald tot lag, von seinem Schwert erschlagen. Dieser alte Hildebrand hat sich gerächt, wie es seine Macht verlangte.
„Leider mein lieber Herr,“ sprach Meister Hildebrand, „der hier tot liegt bei Volker. Jetzt soll der Geiger nicht mehr leben.“
Wie könnte der kühne Hildebrand jemals wilder werden? Volker schlug er, so dass nach allen Seiten die Spangen von Helm und Schild des tapferen Gauklers zu den Wänden der Halle flogen. So wurde der dicke Volker zu Tode gebracht. Hierauf drängten die Männer von Dietrich zum Streit vor. Sie schlugen so, dass die Rüstungsringe weit und breit herumwirbelten und hoch durch die Luft die Schwertspitzen flogen. Aus den Helmen zogen sie den warmen Blutstrom. Als Hagen von Tronje Volker tot sah, war das der größte Kummer, den er beim Festessen als Verwandter oder Lehnsmann erlitten hatte. Ach, wie heftig hat Hagen den Ritter gerächt! "Nun soll der alte Hildebrand aus dieser Tat keinen Nutzen ziehen. Meine Gehilfin liegt erschlagen von der Hand des Helden, der beste Kriegskamerad, den ich je gewonnen habe." Er hob seinen Helm höher und rannte, schwitzte im Laufen.
Helfrich hat Dankwart erschlagen. Ernst ermahnte es Günther und Giselher, als sie ihn in grausamer Not verfallen sahen, aber mit eigener Hand hatte er seinen Tod wohl gerächt. Währenddessen tobte Wolfhart hin und her und hauchte stets König Günthers Männer aus. Zum dritten Mal kam er durch die Halle, und manche Krieger fielen, von seinen Händen geschlagen.
Da rief Herr Giselher dem Wolfhart zu: „Ach, dass ich je einen so grimmigen Feind gewonnen habe! Edler Ritter und Tapferer, jetzt wende dich an mich.“
Da wandte Wolfhart ihn im Streite gegen Giselher, und jeder schlug dem anderen so manche klaffende Wunde. Er drängte sich so gewaltig auf den König zu, dass das Blut unter seinen Füßen hoch über seinen Kopf spritzte. Mit grimmigen und furchtbaren Schlägen begrüßte dann der Sohn der schönen Ute den tapferen Ritter Wolfhart. So stark der Krieger auch sein mochte, er würde sein Leben vielleicht nicht retten. Nie hätte ein so junger König tapferer sein können; Wolfhart schlug er durch sein stämmiges Kettenhemd, dass sein Blut aus der Wunde strömte. Zu Tode verwundete er Dietrichs Lehnsmann. Niemand außer einem Champion hatte eine solche Tat vollbracht. Als der tapfere Wolfhart die Wunde spürte, ließ er seinen Schild fallen und hob sein mächtiges Schwert (es war jetzt scharf) höher in der Hand; durch Helm- und Rüstungsringe schlug der Held Giselher. So taten sie einander heftig bis zum Tode.
Jetzt war von Dietrichs Männern nichts mehr übrig. Der alte Hildebrand sah Wolfhart fallen; niemals vor seinem Tod, ich denke, ist ihm ein solches Leid widerfahren. Die Männer von Günther lagen alle tot, die von Dietrich auch. Hildebrand hievte ihn dorthin, wo Wolfhart ins Blut gefallen war, und hielt den tapferen Ritter und den Guten in seine Arme. Er würde ihn gern aus der Halle tragen, aber er war viel zu schwer, und so musste er ihn unbedingt liegen lassen. Dann blickte der sterbende Krieger von dem Blut, in dem er lag, auf; Nun, er sah, dass sein Onkel ihm von nun an gerne helfen würde. Obwohl er zu Tode verwundet war, sprach er: "Mein lieber Onkel, du darfst mir jetzt nicht helfen. Es ist gut, dass du dich vor Hagen schützen solltest. Eine wilde Stimmung trägt er in seinem Herzen. Und wenn meine Verwandten vielleicht betrauern würden mich, nachdem ich tot bin, sag den Nächsten und den Besten, dass sie nicht um mich weinen; das ist nicht nötig. Durch die Hände eines Königs habe ich einen ruhmvollen Tod gefunden und mich auch gerächt, damit die Weiber der guten Ritter ihn beklagen können. Wenn dich jemand danach fragt, kannst du kühn sagen, dass volle hundert ligen allein von meiner Hand getötet."
Da dachte auch Hagen an den Gaukler, den der kühne Hildebrand des Lebens beraubt hatte. Zu dem Ritter sprach er: "Ihr werdet mir jetzt meinen Kummer vergelten. Durch euren Hass habt ihr uns mancher lüsterne Ritter beraubt."
Er versetzte Hildebrand einen solchen Schlag, dass man Balmung läuten hörte, das der kühne Hagen Siegfried genommen hatte, als er den Ritter erschlug. Dann bewachte ihn der Alte; im wahrsten Sinne des Wortes war er mutig. Dietrichs Streiter schlug mit einem breiten Schwert, das den Helden von Tronje voll wund schnitt, konnte aber den Lehnsmann des Königs Günther nicht verletzen. Hagen jedoch schlug ihn durch sein gut gearbeitetes Kettenhemd. Als der alte Hildebrand die Wunde spürte, fürchtete er noch mehr Wunden an Hagens Hand; seinen Schild legte er sich über den Rücken, und so entkam Herr Dietrichs Mann dem Hagen, wenn auch schwer verwundet.
Jetzt lebte von allen Rittern keiner außer den beiden, Günther und Hagen allein. Der alte Hildebrand ging blutüberströmt zu dem Ort, an dem er Dietrich fand, und erzählte ihm die unheilvolle Geschichte. Er sah ihn traurig sitzen, aber jetzt gewann der Prinz viel mehr von der Beute. Er erspähte Hildebrand in seinem blutroten Kettenhemd und fragte ihn nach Neuigkeiten, wie ihn seine Befürchtungen veranlassten.
„Nun sagen Sie mir, Meister Hildebrand, wie sind Sie mit Ihrem Herzblut so fertig? Beten Sie, wer hat Ihnen das angetan? Ich denke, Sie haben mit den Fremden in der Halle gekämpft."
Dann sagte er zu seinem Herrn: „Das hat Hagen getan. Er hat mir diese Wunde im Saal zugefügt, als ich mich gern vom Ritter abgewendet hätte.“
Da sprach der Herr von Bern: "Richtig ist es dir widerfahren, dass du den Frieden gebrochen hast, den ich ihnen geschworen hatte, und hast mich den Rittern Freundschaft geloben hören. Wäre es nicht meine ewige Schande, so würdest du deine Leben verliereen."
"Mein Herr Dietrich, jetzt seid ihr nicht so zornig; der Schaden für meine Freunde und mich ist allzu groß. Gern hätten wir Rüdigers Leiche weggetragen, aber die Gefolgsleute des Königs Günther würden es uns nicht gewähren."
„Wehe mir von diesen Leiden! Wenn Rüdiger dann tot sein sollte, wird mir mehr Leid bringen als mein ganzes Leid. Der edle Gotelind ist das Kind der Schwester meines Vaters.“
Rüdigers Tod erinnerte ihn nun an Reue und Schmerz. Mächtig weinte der Held; im wahrsten Sinne des Wortes hatte er einen guten Grund. „Leider um diesen treuen Kameraden, den ich verloren habe! In Wahrheit werde ich um König Attilas Lehnsmann trauern.“
Sagte er: "Der dicke Gernot tat es mit Macht und Gewalt, aber auch der Held ist durch Rüdigers Hand tot gefallen."
Wieder sprach er zu Hildebrand: "Betet zu meinen Männern, dass sie sie schnell bewaffnen, denn ich werde mich hierher bringen und ihnen befehlen, mein leuchtendes Kampfkraut bereit zu machen. Ich selbst werde die Helden des Burgunderlandes befragen."
Da sprach Meister Hildebrand: "Wer soll sich dir dann anschließen? Was du von lebenden Menschen hast, siehst du bei dir stehen. Ich bin allein; die anderen sind tot."
Er begann mit dieser Geschichte; fürwahr, er hatte einen guten Grund, denn noch nie in seinem Leben hatte er einen so großen Kummer gehabt. Er sprach: "Und sind meine Männer alle tot, dann hat Gott mich vergessen, armer Dietrich. Einst war ich ein herrschaftlicher König, mächtig, hoch und reich." Wieder sprach Herr Dietrich: „Wie konnte es passieren, dass all die anbetenden Helden durch die Hände der Kampfmüden starben, die selbst schwer bedrängt waren? Wäre mein Unglück nicht, der Tod war ihnen noch fremd. Siehe, dann wollte es mein böses Glück so haben, bitte sag mir, ist einer der Fremden noch am Leben?"
Da sprach Meister Hildebrand: "Gott weiß, keiner außer Hagen und Günther, dem hochgeborenen König."
„Ach, lieber Wolfhart, und ich habe dich auch verloren, dann darf es mir bereuen, dass ich jemals geboren wurde. Siegstab und Wolfwin und Wolfbrand auch! Wer soll mir denn helfen ins Amelungenland? auch erschlagen worden, und Gerbart und Wiehart? Wie soll ich je in angemessener Weise um sie trauern? Dieser Tag beendet meine Freuden für immer. Ach, dass niemand vor großem Kummer sterben kann!"
ABENTEUER XXXIX
Wie Günther und Hagen und Gudrun ermordet wurden.
Dann holte sich Herr Dietrich sein Panzerhemd, und Meister Hildebrand half ihm beim Bewaffnen. Der mächtige Mann ließ so wehklagen, dass das ganze Haus von seiner Stimme widerhallte. Doch dann gewann er wieder eine echte Heldenstimmung. Der gute Ritter war jetzt bewaffnet und grimmig; einen dicken Schild hing er an seinem Arm. So gingen er und Meister Hildebrand kühn davon.
Da sprach Hagen von Tronje: „Dort sehe ich Herrn Dietrich hierher kommen; er würde uns gerne begegnen, nach dem großen Kummer, der ihn hier getroffen hat. Heute werden wir sehen, wem man die Palme geben muss Leib und grimmige Stimmung hält ihn der Herr von Bern, ich wage es wohl, ihm gleichzutun," sprach Hagen, "und er wird an uns rächen, was ihm angetan wurde."
Dietrich und Hildebrand hörten diese Rede, denn Hagen kam dahin, wo er den Meisterstand vor dem Haus fand, an die Wand gelehnt. Dietrich legte seinen guten Schild auf die Erde und sprach in schmerzlicher Trauer: „Günther, mächtiger König, warum hast du so gegen mich gehandelt, Verbannter? Was habe ich dir angetan? Ich stehe allein, meines Trostes beraubt Ich dachte, es sei nicht bitter nötig, als du Ritter Rüdiger, unseren Freund, getötet hast. Jetzt hast du mich all meiner Männer beraubt. Wahrlich, ich habe euch Helden nie solches Leid zugefügt. Denkt an euch selbst und an euer Unrecht der Tod eurer Verwandten und all die Not betrübt die Gemüter von euch guten Rittern? Ach, was für ein großes Glück bringt mir Rüdigers Tod! Nie auf der ganzen Welt ist einem Menschen mehr Leid widerfahren. Ihr dachtet nur wenig an mich und so weiter Dein Schmerz, welche Freude ich auch hatte, das liegt von dir erschlagen. gewiss, ich kann meine Verwandten nie beweinen."
"So schuldig sind wir doch nicht", antwortete Hagen. „Ihre Krieger sind in einer großen Schar in diese Halle gekommen, mit Sorgfalt bewaffnet. Ich glaube, die Geschichte wurde Ihnen nicht richtig erzählt.“
"Was soll ich sonst glauben? Hildebrand hat mir gesagt, dass, als meine Ritter aus dem Amelungenland Sie baten, Rüdigers Leib aus der Halle herzugeben, Sie nur die tapferen Helden von oben verspotteten."
Da sprach der König vom Rhein: "Sie sagten, sie würden gern Rüdiger von hierher tragen, und ich ließ sie verweigern, um König Attila zu ärgern und nicht deine Leute, bis dann Wolfhart anfing, darüber zu schimpfen."
Da antwortete der Held von Bern: "Das Schicksal will es so. Günther, edler König, jetzt vergelte mir durch deine Höflichkeit das Unrecht, das mir von dir widerfahren ist, und bleibe so gut, tapferer Ritter, dass ich Gib dir Ehre für die Tat. Gib dich und deine Männer mir als Geiseln, und ich werde dich beschützen, so gut ich kann, dass dir hier keiner unter den Hunnen etwas tut. Du wirst mich nur gut und wahr finden."
"Nun, Gott bewahre", sagte Hagen, "dass sich dir zwei Ritter ergeben, die dir noch so tapfer gegenüberstehen und so frei vor ihren Feinden wandeln."
"Günther und Hagen, das sollt ihr mir nicht verweigern", sprach Dietrich. "Ihr habt mein Herz und meinen Verstand so betrübt, dass es nur richtig war, und ihr wolltet es mir vergelten. Ich gebe euch meine Hand und mein Flehen als Unterpfand, dass ich mit euch reiten werde, heim in euer Land. Ich werde euch führen in aller Ehre, sonst liege ich tot, und um deinetwillen werde ich mein schweres Unrecht vergessen."
"Sehnen Sie sich nicht länger danach", antwortete Hagen. "'Es wäre passend, dass die Geschichte von uns erzählt wird, dass zwei so tapfere Männer sich dir ergeben haben. Wir sehen niemanden, der bei dir steht, außer Hildebrand allein."
Da sprach Meister Hildebrand: „O Gott, Herr Hagen, es wird die Stunde kommen, wo ihr gerne den Frieden annehmen werdet, wenn dem so ist, ihn bei euch zu behalten. "
„Wahrscheinlich würde ich den Waffenstillstand nehmen,“ sagte Hagen, „oder jemals würde ich so schändlich aus einer Halle fliehen wie Sie, Meister Hildebrand.“
Darauf antwortete Hildebrand: "Warum scherzt ihr über mich damit? Wer war es auf einem Schild hart am Wetzstein, als Walter von Spanien so viele seinesgleichen tötete?"
Dann sprach Herr Dietrich: „Es geziemt sich Helden, dass sie wie alte Tanten schimpfen. Ich verbiete dir, Hildebrand, noch etwas mehr zu sagen. Schweres Unrecht zwingt mich, obdachloser Krieger. Hören wir, Ritter Hagen, was ihr zwei geredet habt, ihr tapferen Männer, als ihr saht, wie ich bewaffnet auf euch zukam?“
„Gewiss, niemand bestreitet“, sprach Ritter Hagen, „dass ich es hier mit mächtigen Schlägen sagen werde, es sei denn, das Schwert des Nibelungen zerbricht in meiner Hand. "
Als Dietrich Hagens wütende Stimmung bemerkte, schnappte sich der tapfere Ritter schnell seinen Schild. Wie schnell sprang ihm Hagen von der Treppe entgegen! Laut klingelte das gute Schwert des Nibelungen auf Dietrichs Kopf. Dann wüsste Dietrich wohl, dass der kühne Ritter düster gestimmt war. Der Herr von Bern hütete sich vor den furchtbaren Schlägen, denn er kannte Hagen, den stattlichen Ritter. Auch Balmung fürchtete er, eine dicke Waffe. Dietrich erwiderte die Schläge zeitweise mit List, bis er schließlich Hagen im Kampf besiegte. Er fügte ihm eine Wunde zu, die tief und lang war. Da dachte Herr Dietrich: "Du bist erschöpft von Streit; wenig Ehre soll ich haben, und du liegst tot vor mir. Ich werde es versuchen, wenn ich dich vielleicht zwingen kann, meine Geisel zu sein."
Dies tat er mit Gefahr. Sein Schild ließ er fallen, groß war seine Kraft, und hielt Hagen von Tronje in den Armen. So wurde der tapfere Ritter von Dietrich besiegt. Da wird der edle Günther jammern. Dietrich fesselte nun Hagen und führte ihn dorthin, wo er die hochgeborene Königin fand; in ihre Hand gab er dem tapfersten Krieger, der je ein Schwert trug. Dann wuchs sie fröhlich nach ihrer großen Gabe. Vor Freude verneigte sich die Frau des Königs Attila vor dem Ritter tief. "Möge dein Herz und dein Leib immer gesegnet sein. Du hast mir alle meine Leiden gut vergolten. Dafür werde ich dir immer dienen, es sei denn, der Tod hindert mich daran."
Da sprach Herr Dietrich: "Bete, lass ihn leben, edelste Königin. Und wenn das noch so sein mag, wie gut will ich dir das vergelten, was er dir getan hat! lass ihn nicht leiden, denn du siehst ihn hier gefesselt stehen."
Dann befahl sie, Hagen zum Zwang abzuführen, wo er eingesperrt lag und ihn niemand sah. Günther, der hochgeborene König, begann zu rufen: "Wo ist der Ritter von Bern geblieben? Er hat mir Unrecht getan."
Da ging Herr Dietrich ihm entgegen. Günthers Macht war lobenswert; er wartete nicht mehr, sondern lief aus der Halle, und aus dem Aufeinanderprallen der Schwerter der beiden erhob sich ein mächtiger Lärm. So viel und lange Herrn Dietrichs Heldentat gepriesen worden war, doch Günther war so wütend und erzürnt, denn er war wegen der schweren Schmerzen sein tödlicher Feind, und die Menschen sagen es immer noch als Wunder, dass Herr Dietrich nicht fiel. Groß waren sowohl ihr Können als auch ihre Stärke. Der Palast und die Türme hallten von den Schlägen wider, wenn sie mit den Schwertern auf die robusten Helme hieben. König Günther war herrschaftlich gestimmt, aber der Ritter von Bern überwand ihn, wie es Hagen zuvor geschah. Das Blut des Helden sickerte durch die Rüstungsringe, herausgezogen von einem scharfkantigen Schwert, das Herr Dietrich trug. Obwohl müde, Herr Günther hatte ihn aufs tapferste bewacht. Der Herr war jetzt von Dietrichs Händen gefesselt. Obwohl Könige solche Bindungen nicht ertragen sollten, dachte Dietrich, wenn er den König und seinen Lehnsmann freiließ, musste alles, was ihnen begegnete, durch ihre Hände tot umfallen.
Dietrich von Bern nahm ihn nun bei der Hand und führte ihn gefesselt dorthin, wo er Gudrun fand. Beim Anblick seines Kummers verflüchtigte sich viel von ihrer Angst. Sie sprach: "Willkommen, Günther, aus dem burgundischen Land."
Sagte er: „Ich würde mich vor dir verneigen, meine liebe Schwester, wenn deine Grüße nur freundlicher wären.“
Sprach der Ritter von Bern: "Edelste Königin, nie wurden so gute Ritter zu Geiseln gemacht, wie ich dich in ihnen gegeben habe, erhabene Dame. Ich bitte dich um meinetwillen, verschone diese Obdachlosen."
Sie schwor sich, dass sie es gerne tun würde. Dann verließ Herr Dietrich die anbetenden Ritter mit weinenden Augen. Später rächte Attilas Frau sie grimmig; sie nahm den beiden auserwählten Helden das Leben. Zu allem Übel ließ sie sie auseinander liegen, sodass keiner den anderen sah, bis sie Hagen den Kopf ihres Bruders trug. Gudruns Rache an beiden war groß.
Dann ging die Königin nach Hagen. Wie feindselig sprach sie den Ritter an: "Wenn du mir zurückgibst, was du mir genommen hast, dann darfst du noch lebend nach Burgund heimkehren."
Grimmig Hagen antwortete: "Du verschwendest deine Worte, edelste Königin. Wahrlich, ich habe einen Eid geschworen, dass ich den Schatz nicht zeigen werde, solange und keiner meiner Herren noch lebt; so werde ich ihn keinem geben."
"Ich werde damit ein Ende machen", sagte die hochgeborene Frau. Dann befahl sie, ihrem Bruder das Leben zu nehmen. Sie schlugen ihm den Kopf ab, und an den Haaren trug sie ihn dem Ritter von Tronje. Ernst genug war es für ihn. Als der Krieger traurig auf den Kopf seines Herrn blickte, sprach er zu Gudrun: „Du hast es nach deinem Willen zu Ende gebracht, und es ist geschehen, wie ich es mir gedacht hatte. Der edle König von Burgund liegt nun tot, und Giselher, der Jüngling, und auch Herr Gernot. Niemand kennt den Schatz jetzt außer Gott und mir, und er wird dir ewig verborgen bleiben, du Teufelin."
Sagte sie: "Ihr habt mir volles Übel vergolten, so will ich das Schwert Siegfrieds behalten, das mein Geliebter getragen hat, als ich ihn das letzte Mal sah, in dem mir durch euch Herzschmerz widerfahren ist."
Sie zog es aus der Scheide, und er konnte sie auch nicht daran hindern. Sie hatte vor, den Ritter des Lebens zu berauben. Mit den Händen hob sie es und schlug ihm den Kopf ab. Das sah König Attila, und das tat ihm weh. "Ein Mangel!" rief der Herr, "wie liegt jetzt der allerbeste Ritter tot in den Händen einer Frau, der jemals zum Kampf kam oder einen Schild trug! So sehr ich sein Feind war, so betrübt es mich doch sehr."
Da sprach der alte Hildebrand: "Wahrlich wird es ihr nichts auftreiben, dass sie ihn zu töten wagte. Was soll mir geschehen, und so sehr es mich auch in einen gefährlichen Weg bringen mag, so will ich doch den Tod des kühnen Tronje rächen."
Hildebrand sprang wütend auf Gudrun zu. Aus Angst vor ihm litt sie Schmerzen; aber was konnte es ihr nützen, dass sie so entsetzlich schrie? Er versetzte der Königin einen schweren Schwerthieb, der die hochgeborene Dame entzwei schnitt. Jetzt lagen alle im Tode, die das Schicksal verdammt hatte. Dietrich und Attila begannen dann zu weinen; Sie betrauerten sowohl Verwandte als auch Lehnsherren sehr. Ihre Ehren lagen im Tode niedrig; die Höflinge hatten alle Kummer und Tristesse. Das hohe Fest des Königs hatte nun in Wehe geendet, wie Freude immer zuletzt in Trauer endet. Ich kann Ihnen nicht sagen, was danach geschah, außer dass Ritter und Damen und edle Knappen über den Tod liebender Verwandter weinten. Die Geschichte hat hier ein Ende. Dies ist der Fall der Nibelungen.