MOHAMMED


POEM


VON TORSTEN SCHWANKE


AVE MATER DEI



I


Das Arabien jener Zeit war in drei 

Einflussreiche Zonen aufgeteilt. 

Der Norden lebte im Schatten zweier großer Imperien, 

Dem christlichen Byzanz und dem zoroastrischen Persien, 


Die sich in fortwährendem Kampf befanden, 

Aber aufgrund ihrer Ausgeglichenheit 

Konnte keines von beiden 

Den anderen endgültig besiegen. 


Im Schatten dieser Mächte lebten die Araber des Nordens 

Mit geteilten und wechselnden Verbündeten. 

Der Süden war das Land der arabischen Düfte, 


Das die Römer Arabia Felix nannten 

(Heute Jemen und der Süden Saudi Arabiens). 

Es war ein begehrter Besitz. 

Die Konvertierung des Äthiopischen Führers Negus 


Zum Christentum hat sein Land 

Zu Verbündeten der Römer gemacht, 

Und es war mit der Zustimmung der Römer, 

Dass die Äthiopier im frühen sechsten Jahrhundert 


Besitz von diesem fruchtbaren Land ergriffen. 

Vor ihrer Niederlage durch einen erbarmungslosen Eroberer 

Hatten die Südländer die Wüsten Zentralarabiens 

Dem Handel eröffnet, indem sie ein gewisses Maß 


An Organisation in das Leben der Beduinen eingeführt, 

Die ihren Karawanen als Führer dienten, 

und sie errichteten in den Oasen Handelsposten. 

Wenn das Symbol dieser sesshaften Menschen 


der Weihrauchbaum war, so war das der dürren Zone 

die Dattelpalme; auf der einen Seite der Luxus der Düfte, 

auf der anderen Seite die notwendige Nahrung. 

Niemand hätte den Hijaz – wo kein Vogel singt 


und kein Gras wächst – wie ein südlicher Dichter sagte,

Als begehrenswerten Besitz betrachtet. 

Die Stämme des Hijaz haben niemals Eroberung 

oder Unterdrückung erfahren; 


sie waren nie gezwungen gewesen, 

zu irgendjemand "Herr" zu sagen. 

Armut war ihr Schutz, aber es ist zweifelhaft, 

ob sie sich tatsächlich arm fühlten. 


Um sich arm zu fühlen, muss man die Reichen beneiden, 

und sie beneideten niemanden. 

Ihr Reichtum war ihre Freiheit, ihre Ehre, 

ihre noble Abstammung 


und das biegsame Instrument ihrer einzigen Kunst, 

die sie kannten, war die Kunst der Dichtung. 

Alles, was wir jetzt als "Kultur" bezeichnen, 

konzentrierte sich auf dieses eine Medium. 


Ihre Dichtung lobte den Mut und die Freiheit, 

pries den Freund und verhöhnte den Gegner, 

lobte den Mut ihrer Stammesgefährten 

und die Schönheit der Frauen, in Liedern, 


die am Lagerfeuer oder in der Unendlichkeit der Wüste 

Unter dem weiten blauen Himmel gesungen wurden 

Und Zeugnis über die Großartigkeit der Schöpfung 

Dieses kleinen Menschen ablegen, 


Der durch die Weiten der Erde reist. 

Für den Beduinen war das Wort ebenso kraftvoll 

Wie das Schwert. Wenn gegnerische Stämme 

Zum Kampf aufeinander trafen, war es üblich, 


Dass jede Seite ihren besten Dichter 

Den Mut und die Ehre seines Volkes preisen 

Und den unwürdigen Feind 

Mit Verachtung überhäufen ließ. 


Derartige Kämpfe, in denen der Wettstreit 

Zwischen rivalisierenden Meistern 

Einen breiten Rahmen einnahmen, 

Waren eher ein Kampf der Ehre als der Kriegsführung, 


Wie wir sie heutzutage verstehen; 

Tumulte, Prahlerei und Zurschaustellung, 

Mit viel weniger Verwundeten 

Als in der modernen Kriegsführung. 


Sie dienten einem klaren wirtschaftlichem Zweck 

Der Verteilung der Beute, 

Und für den Sieger hätte es seiner Ehre widersprochen, 

Seinen Gegner zu sehr zu unterdrücken. 


Wenn die eine oder die andere Seite 

Die Niederlage anerkannt hatte, 

Bezahlten die Sieger nach der Zählung der Toten 

Auf beiden Seiten Blutgeld – 


Also in der Tat Reparationen – 

An die Unterlegenen, so dass die relative Stärke 

Der Stämme in einem gesunden Gleichgewicht blieb. 

Der Unterschied zwischen dieser 


Und der zivilisierten Kriegsführung ist erheblich. 

Mekka war und bleibt aus verschiedenen Gründen wichtig. 

Denn hier steht die Kaaba, das erste Haus, 

Das die Menschheit für den Gottesdienst 


An ihrem Herrn erbaut hat. Die uralte Kaaba 

War seit langem das Zentrum dieser kleinen Welt. 

Über 1.000 Jahre bevor Salomo 

Den Tempel in Jerusalem gebaut hat, 


Erbaute sein Vorfahre Abraham 

Mit der Hilfe von Ismael, seinem älteren Sohn, 

Ihre Mauern auf alten Fundamenten. 

Ein bestimmter Qusayy, der Stammesführer 


Des mächtigen Stammes der Quraisch, 

Hatte dort eine dauerhafte Siedlung angelegt. 

Dies war die Stadt Mekka (oder Becka). 

In der Nähe der Kaaba war die Quelle Zamzam. 


Ihr Ursprung liegt ebenfalls in Abrahams Zeit. 

Diese Quelle war es, die das Leben Ismaels gerettet hat. 

Wie in der Bibel geschrieben ist: 

Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. 


Und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel her 

Und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? 

Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört 

Die Stimme des Knaben, der dort liegt. 


Steh auf, nimm den Knaben 

Und führe ihn an deiner Hand; 

Denn ich will ihn zum großen Volk machen. 

Und Gott tat ihr die Augen auf, 


Dass sie einen Wasserbrunnen sah. 

Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser 

Und tränkte den Knaben. 

Und Gott war mit dem Knaben. 


Der wuchs heran und wohnte in der Wüste 

Und wurde ein guter Schütze.

Oder wie der Psalm besagte: 

Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, 


Wird es ihnen zum Quellgrund, 

Und Frühregen hüllt es in Segen.

Die Umstände der Zeit haben die Entwicklung Mekkas 

Als Handelszentrum gefördert. 


Die Kämpfe zwischen Persien und Byzanz 

Haben die nördlicheren Handelsrouten 

Zwischen Osten und Westen versperrt, 

Während der Einfluss und der Wohlstand 


Im südlichen Arabien 

Durch die Äthiopier zerstört wurde. 

Des weiteren stand die Stadt durch ihre Rolle 

Als Pilgerzentrum in hohem Ansehen, 


Da die Quraisch die Hüter der Kaaba waren, 

Genossen sie das beste beider Welten. 

Die Verbindung aus Ehre – die Araber 

Stammen von Abraham durch Ismael ab – 


Mit Reichtum und geistlicher Autorität 

Ließ sie glauben, dass ihr Ruhm verglichen 

Mit dem der anderen Völker der Erde, 

Wie das Strahlen der Sonne verglichen 


Mit dem Leuchten der Sterne sei. 

Aber der Zeitabstand zu den großen Patriarchen 

Und Propheten ebenso wie ihre Isolation 

In der dürren Wüste der Halbinsel 


Haben den Götzendienst anwachsen lassen; 

Der Glaube an die Teilhaberschaft geringerer Gottheiten 

An ihren gottesdienstlichen Riten 

Für das Allerhöchste Wesen; 


Sie besaßen den Glauben, dass ihre Gottheiten 

Die Macht besäßen, ihre Gebete 

Dem Allerhöchsten Gott vorzutragen. 

Jede Region, jeder Clan, eigentlich sogar jedes Haus 


Besaß einen eigenen kleinen Gott. 

Dreihundert und sechzig Götzen 

Waren in der Kaaba und ihrem Hof aufgestellt worden – 

Dem Haus, das Abraham für den Dienst 


An dem Einen und Einzigen Gott erbaut hatte. 

Die Araber zollten aber nicht nur Götzen 

In Form von Skulpturen göttliche Ehre, 

Sondern verehrten alles Übernatürliche. 


Sie dachten, die Engel wären Gottes Töchter. 

Trunkenheit und Glücksspiel waren verbreitet. 

Dass die neugeborenen Mädchen lebendig begraben wurden, 

War etwas Normales für diese Heiden. 



II


Es war im Jahr 570 nach Christi Geburt, 

Als der Prophet Mohammed, Gottes Segen 

Und Frieden seien auf ihm, in Mekka, 

Einer Stadt im heutigen Saudi Arabien, geboren wurde. 


Sein Vater, Abdullah, 

War ein Ur-ur-Enkel von Qusayy, dem Gründer Mekkas, 

Und gehörte zu der Haschimitischen Familie der Quraisch. 

Seine Mutter, Amina, 


War eine Nachfahrin von Qusayys Bruder. 

Als er mit einer Karawane auf dem Rückweg 

Von Syrien und Palästina war, 

Machte Abdullah an einer Oase nördlich von Mekka Halt, 


Um Verwandte zu besuchen, 

Wurde krank und starb 

Wenige Monate vor der Geburt seines Sohnes.

Es war der Brauch der Quraisch, die Söhne 


In die Wüste zu schicken, damit sie 

Von einer Amme gestillt würden 

Und ihre frühe Kindheit 

Mit den Beduinen verbrachten. 


Abgesehen von den gesundheitlichen Betrachtungen 

Repräsentierte das eine Rückbesinnung auf ihre Wurzeln, 

Eine Gelegenheit, die Freiheit zu erfahren, 

Die die Ausgedehntheit der Wüste begleitet. 


Der Prophet Mohammed wurde von Halima aufgenommen 

Und verbrachte vier oder fünf Jahre 

Mit dieser Beduinenfamilie, hütete die Schafe, 

Als er Laufen gelernt hatte, 


Lernte Art der Wüste kennen.

Als er sechs war, nicht lange nachdem er 

Mit seiner Mutter wieder vereint war, 

Nahm sie ihn auf eine Reise nach Yathrib mit, 


Wo sein Vater verstorben war, 

Und sie selber erkrankte an den Fiebern, 

Die in der Oase grassierten, 

Und starb auf dem Heimweg. 


Mohammed kam nun unter die Obhut 

Seines Großvaters, Abdul-Muttalib, 

Dem Oberhaupt des Haschimiten-Clans. 

Als der Junge acht Jahre alt war, 


Starb auch Abdul-Muttalib 

Und so gelang er in Obhut 

Des neuen Oberhaupts der Haschimiten, 

Seinen Onkel Abu Talib. 


Der Prophet Mohammed hütete Schafe, 

Und als er neun Jahre alt war, wurde er 

Von seinem Onkel auf eine Karawane 

Nach Syrien mitgenommen, damit er 


Die Kunst des Handelns lernen konnte.

Er arbeitete weiterhin als Händler 

Und schon bald war er sehr anerkannt. 

Eine der reichsten Vermögenden Mekkas 


War die zweifache Witwe Khadija. 

Beeindruckt von dem, was sie über Mohammed gehört hatte, 

Der allgemein als al-Amien 

Der Vertrauenswürdige bekannt war, 


Beauftragte sie ihn, ihre Handelswaren 

Nach Syrien zu bringen. 

Noch mehr beeindruckt von seiner Kompetenz, 

Als er diese Aufgabe erledigt hatte, 


Als von seinem persönlichem Charme, 

Bot sie sich ihm zur Heirat an. 

Zu dieser Zeit war der Prophet Mohammed fünfundzwanzig 

Und Khadija bereits vierzig. 


Khadija schenkte ihrem Ehemann 

Einen jungen Sklaven, Zaid, 

Den Mohammed frei ließ. 

Als Zaids Verwandten kamen, um ihn auszulösen, 


War seine Zuneigung für seinen Wohltäter so tief, 

Dass er mit dem Propheten Mohammed bleiben wollte. 

Khadija gebar Mohammed sechs Kinder, 

Darunter einen Sohn, Qasim, 


Der vor seinem zweiten Geburtstag starb.

Von da an war der Prophet Mohammed 

Ein vermögender Mann, von der Gesellschaft respektiert, 

Sowohl für seine Großzügigkeit 


Als auch für seine Vernunft bewundert. 

Seine Zukunft schien gesichert. 

Im rechten Augenblick ward der Reichtum 

Seines Stammes wiederhergestellt, 


Da wurde er zu einem der einflussreichsten 

Älteren der Stadt und hätte sein Leben 

Vielleicht wie sein Großvater beendet, 

Im Schatten der Kaaba lehnend 


Und die langen Jahre seines Lebens überdenkend. 

Aber sein Geist war unruhig 

Und das verstärkte sich, 

Als er das mittlere Alter erreichte.


Die Mekkaner beanspruchten, 

Nachkommen von Abraham durch Ismael zu sein, 

Und ihr Tempel, die Kaaba, 

Wurde von Abraham für den Gottesdienst 


An dem Einen Gott erbaut. 

Sie wurde noch immer Haus Gottes genannt, 

Aber die Hauptobjekte der Anbetung 

War eine Menge Götzen, die in ihrem Inneren standen, 


Skulpturen von Gottheiten, 

Von denen sie glaubten, 

Sie seien die Töchter Gottes, 

Die als Vermittlerinnen dienten. 


Die wenigen, die diesem Götzendienst abgeneigt waren, 

Der seit Jahrhunderten die Oberhand gewonnen hatte, 

Sehnten sich nach der Religion Abrahams. 

Solche Suchende nach der Wahrheit 


Wurden Hunafaa genannt, ein Wort, 

Das eigentlich "jene, die sich abwenden" 

Vom Götzendienst bedeutet. 

Diese Hunafaa bildeten keine Gemeinschaft, 


Sondern sie suchten im Licht 

Ihres eigenen inneren Bewusstseins 

Nach der Wahrheit. Mohammed, 

Der Sohn Abdullahs, war einer von ihnen.



III


Zu jener Zeit begann der Prophet, 

Angenehme Träume zu sehen, 

Die sich bewahrheiteten. 

Er fühlte ebenfalls ein anwachsendes 


Bedürfnis nach Einsamkeit 

Und dies führte ihn dazu, sich zurückzuziehen 

Und in den steinigen Bergen, 

Die Mekka umgeben, zu meditieren. 


Er pflegte sich für einige Tage zurückzuziehen, 

Nahm Versorgung mit 

Und kehrte dann zu seiner Familie zurück, 

Um sich wieder mit Proviant zu versorgen. 


In der Glut des Tages 

Und während der klaren Wüstennächte, 

Wenn die Sterne scharf genug schienen, 

Um in das Auge einzudringen, 


Wurde sein Wesen mit den Zeichen 

Der Himmelskörper gesättigt, 

So dass er da schon als ein durchaus angemessenes 

Werkzeug einer Offenbarung, 


Die diesen Zeichen innewohnt, hätte dienen können. 

Zu jener Zeit wurde er auf eine ungeheure 

Aufgabe vorbereitet, die ihm aufgeladen werden sollte, 

Die Aufgabe des Prophetentums 


Und die Übermittlung der wahren Religion Gottes 

Zu seinem Volk und dem Rest der Menschheit.

Spät in einer Nacht des Heiligen Monats Ramadhan, 

Die bei den Muslimen als Laylat-ul-Qadr, 


Die Nacht der Bestimmung bekannt ist, kam sie.

Der Prophet Mohammed war allein in der Höhle 

Auf dem Berg Hira. Dort wurde er vom Engel 

Der Offenbarung überrascht, Gabriel, 


Demselben Engel, der auch zu Maria gekommen war, 

Der Mutter Jesu. Er ergriff ihn und drückte ihn fest. 

Ein einziger Befehl schlug ihm entgegen: 

Iqra - Lies! Er sagte: Ich kann nicht lesen! 


Aber der Befehl wurde noch zweimal wiederholt, 

Und immer antwortete der Prophet das gleiche. 

Schließlich wurde er von dem Engel 

Mit überwältigender Kraft gepackt. 


Dann ließ Gabriel von ihm ab 

Und die erste Rezitation des Koran 

Wurde ihm offenbart:

Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf. 


Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen. 

Lies, denn dein Herr ist allgütig, 

Der mit dem Schreibrohr lehrt, lehrt den Menschen, 

Was er nicht wusste.


So begann die wunderbare Geschichte 

Von Gottes letzter Offenbarung an die Menschheit 

Bis zum Ende der Zeit. 

Das Zusammentreffen eines Arabers 


Mit einem Wesen aus dem Reich des Unsichtbaren 

Vor vierzehn Jahrhunderten war 

Ein Ereignis von derartig folgenschwerer Bedeutsamkeit, 

Dass es die Menschen auf der ganzen Erde bewegte 


Und die Leben von hundert Millionen 

Von Männern und Frauen beeinflusste, 

Große Städte zu bauen und Zivilisationen zu gründen, 

Mächtige Armeen zugrunde gehen ließ 


Und aus Staub nie gekannte Schönheit 

Und Glanz entstehen zu lassen. 

Es brachte auch wimmelnde Massen 

Uu den Toren des Paradieses und, 


Nebenbei, zu der glücklichen Aussicht darauf. 

Das Wort Iqra hallte in den Tälern des Hijaz wieder, 

Zerbrach die Form, in der die bekannte Welt geformt war; 

Und dieser Mann allein unter den Bergen 


Nahm auf seine Schultern eine Last auf sich, 

Die die Berge hätte zerfallen lassen, 

Wäre sie auf ihnen gelandet. 

Der Prophet Mohammed war vierzig Jahre alt, 


Und er hatte ein Alter der Reife erreicht. 

Die Wucht dieser gewaltigen Begegnung 

Hat sein Wesen schmelzen lassen. 

Die Person, die er gewesen war, 


War wie eine Haut durch das Licht 

Verdorrt und verbrannt, und der Mann, 

Der von dem Berg hinabstieg und Zuflucht 

An den Brüsten seiner Frau Khadija suchte, 


War nicht derselbe, der zuvor hinaufgestiegen war.

In dem Augenblick fühlte er sich irgendwie 

Wie ein Verfolgter. Als er hinabstieg, 

Hörte er eine gewaltige Stimme rufen: 


Mohammed, du bist der Gesandte Gottes, 

Und ich bin Gabriel. - Er blickte nach oben 

Und der Engel erfüllte den Horizont. 

Wo auch immer er sich hinwandte, war die Gestalt, 


Unentrinnbar anwesend. Er eilte nach Hause 

Und rief Khadija zu: Bedecke mich! Bedecke mich! 

Sie ließ ihn sich hinlegen, deckte ihn zu, 

Und sobald er sich ein wenig erholt hatte, 


Erzählte er ihr, was er erlebt hatte. 

Der Prophet fürchtete sich. 

Sie aber gab ihm Sicherheit und tröstete ihn:

Niemals! Bei Gott! Gott wird dich nie 


In Ungnade fallen lassen. 

Du unterhältst gute Beziehungen mit den Verwandten, 

Hilfst den Armen, bedienst deine Gäste großzügig 

Und unterstützt die, die Schicksalsschläge erlitten haben.


Sie sah in ihrem Ehemann jemanden, 

Den Gott aufgrund seiner guten Eigenschaften 

Der Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Unterstützung 

Für die Armen nie erniedrigen würde. 


Die erste Person auf der Erdoberfläche, 

Die an ihn glaubte, war Khadija. 

Sie ging sofort zu ihrem Onkel Waraqa, 

Einem christlichen Gelehrten. 


Nachdem er den Bericht von dem Erlebnis 

Ihres Ehemannes gehört hatte, 

Erkannte Waraqa, dass er der in der Bibel 

Angekündigte erwartete Prophet war 


Und er bestätigte, dass das, was ihm 

In der Höhle begegnet war, tatsächlich 

Der Engel Gabriel gewesen war, 

Der Engel der Offenbarung.


Dies ist der Bewahrer der Geheimnisse, Gabriel, 

Der zu Mose gekommen war.

Der Prophet erhielt sein restliches Leben 

Weiterhin Offenbarungen, auswendig gelernt 


Und aufgeschrieben von vielen seiner Gefährten 

Auf Schafhäuten und was auch immer sie sonst 

Noch zur Hand hatten. Die Worte, 

Die ihm Gabriel überbracht hat, 


Wurden von den Muslimen geheiligt 

Und nie mit denen, die er selbst gesprochen hatte, 

Vermischt. Die ersten sind das Heilige Buch, 

Der Koran, die letzteren sind die Hadith 


Oder Sunna des Propheten. Denn der Engel Gabriel 

Rezitierte für den Propheten den Koran wörtlich, 

Das Heilige Buch ist bekannt als Al-Koran, 

Die Rezitation des Mannes, der nicht lesen konnte.



IV


In den ersten Jahren seiner Mission 

Predigte der Prophet seiner Familie 

Und seinen engen Freunden. 

Die erste Frau, die konvertiert ist, 


War seine Frau Khadija, 

Das erste Kind war sein Cousin Ali, 

Den er unter seine Obhut genommen hatte, 

Und der erste Bürge war sein ehemaliger Sklave Zaid. 


Sein alter Freund Abu Bakr 

War der erste männliche Erwachsene, 

Der den Islam angenommen hat. 

Viele Jahre später sagte der Prophet von ihm: 


Ich habe nie jemanden zum Islam gerufen, 

Der nicht am Anfang gezögert hätte, 

Mit Ausnahme von Abu Bakr.

Später kam zu ihm der Befehl, öffentlich zu predigen 


Und sich gegen den Götzendienst auszusprechen. 

Zuerst waren die Älteren von den Quraisch 

In der Lage gewesen, diese seltsame kleine Gruppe 

Zu ignorieren, sie behandelten Mohammed 


Wie einen traurigen Fall von Selbsttäuschung, 

Aber jetzt begannen sie darüber klar zu werden, 

Dass sein Predigen, das viele Anhänger 

Unter den Armen und Besitzlosen anzog 


(Und von daher als gefährlich einzustufen) 

Und eine Bedrohung sowohl für die Religion 

Als auch für den Reichtum Mekkas darstellte. 

Ein offener Konflikt allerdings hätte 


Ihren Interessen widersprochen. 

Ihre Macht hing von ihrer Einigkeit ab, 

Und mit dem Beispiel von Yathrib – 

Das durch eine Stammesfehde auseinander gerissen war - 


Als grausame Warnung vor dem, was passieren könnte, 

Wenn ihre Zeit gekommen wäre. 

Außerdem war da der Stamm Haschim. 

Was auch immer er von seinem abtrünnigen Mitglied 


Privat denken möge, durch den Brauch war er

Daran gebunden, ihn zu verteidigen, 

Wenn er angegriffen wird. 

Sie beschränkten sich zu jener Zeit darauf, 


Sich über sie lustig zu machen, 

Vielleicht die effektivste Waffe 

In der Verteidigung eines gewöhnlichen Menschen 

Gegen den Bruch der Wahrheit, 


Denn es beinhaltet nicht den Grad, 

Der der Gewalt innewohnt. 

Sein früherer Beschützer Abu Talib bat ihn, 

Seine Aufrufe aufzugeben, 


Damit er seine Sicherheit und die Sicherheit seines Clans 

Nicht in Gefahr bringe. O mein Onkel, sagte er, 

Selbst wenn sie mir die Sonne in meine Rechte 

Und den Mond in meine Linke gäben, 


Werde ich mein Vorhaben nicht aufgeben, 

Solange Gott mich erfolgreich sein lässt 

Oder bis ich sterbe. Abu Talib antwortete seufzend: 

O Sohn meines Bruders, 


Ich werde dich nicht im Stich lassen. 

Die Spannung in der Stadt erhöhte sich stufenweise, 

Monat für Monat, je mehr sich Mohammeds 

Spiritueller Einfluss verbreitete, 


Die Hegemonie der Älteren der Quraisch untergrub 

Und Trennungen in ihre Familien brachte. 

Dieser Einfluss wurde umso gefährlicher 

Für die etablierte Ordnung, 


Als die aufeinanderfolgenden Offenbarungen 

Vermehrt Warnungen gegen die Gefühllosigkeit 

Der mekkanischen Plutokratie, ihre Habsucht 

Immer mehr und mehr zu wollen, und ihre Gier enthielten. 


Die Opposition wurde nun 

Von einem gewissen Abu Jahl zusammen 

Mit Abu Lahab und dem Schwager des Letzteren angeführt, 

Einem jüngeren Mann, der klüger und talentierter war 


Als jeder von ihnen, Abu Sufyan. 

Eines Tages kehrte Mohammeds Onkel Hamza 

Von der Jagd zurück, der sich bis dahin 

Neutral verhalten hatte. Als sie ihm 


Von den Beleidigungen, 

Mit denen sein Neffe überhäuft wurde, 

Berichteten, wurde er so wütend, 

Dass er Abu Jahl aufsuchte, ihm mit seinem Bogen 


Auf den Kopf schlug und an Ort und Stelle 

Seine Konvertierung zum Islam bekanntgab. 

Am Ende des dritten Jahres erhielt der Prophet 

Den Befehl, sich zu erheben und zu warnen, 


Woraufhin er begann, öffentlich zu predigen 

Und die abscheuliche Torheit des Götzendienstes 

Angesichts der wunderbaren Zeichen 

Von Tag und Nacht, Leben und Tod, 


Wachstum und Verfall, welche die Macht Gottes 

Und Seine Einheit demonstrierten, zu betonen. 

Als er da begann, sich gegen ihre Gottheiten 

Auszusprechen, wurden die Quraisch feindlich aktiv, 


Verfolgten die ärmeren Anhänger, 

Verhöhnten und beleidigten ihn. 

Die einzige Überlegung, die sie davon abhielt, 

Ihn zu töten, war ihre Angst vor der Blutrache, 


Die der Stamm, zu dem seine Familie gehörte, 

Verüben wurde. Gestärkt von seiner Erleuchtung 

Fuhr der Prophet fort, zu warnen, zu erörtern 

Und zu drohen, während die Quraisch alles taten, 


Was sie konnten, um sich über seine Lehren 

Lustig zu machen und seine Anhänger zu entmutigen. 

Die Konvertiten der ersten vier Jahre 

Waren größtenteils vom einfachen Volk 


Und nicht in der Lage, sich gegen die Unterdrückung 

Zu verteidigen. Die Verfolgung, die sie erlitten, 

War so grausam, dass der Prophet allen empfahl, 

Die dazu in der Lage waren, 


Zumindest für eine gewisse Zeit 

Nach Abessinien (dem heutigen Äthiopien) auszuwandern, 

Wo sie durch den Christen Negus, 

Einem aufrichtigen König, freundlich empfangen wurden. 


Ungefähr achtzig Konvertiten flohen 614 nach Christus 

In das christliche Land. Dieses offensichtliche Bündnis 

Mit einer fremden Macht beunruhigte 

Die Mekkaner noch mehr, und sie schickten 


Abgesandte zu Negus, welche die Auslieferung 

Der Muslime forderten. Vor dem Hof 

Wurde lange verhandelt und die Muslime gewannen, 

Indem sie zuerst zeigten, dass sie denselben Gott 


Wie die Christen anbeteten 

Und dann indem sie eine Passage aus dem Koran vortrugen, 

In der von der Jungfrau Maria die Rede ist, 

Woraufhin Negus schluchzte und sagte: 


Wahrlich, dies kommt von derselben Quelle 

Wie das, was Jesus gebracht hat.

Aber aller Verfolgung und Auswanderung zum Trotz 

Wuchs die kleine Gemeinschaft der Muslime ständig an. 


Die Quraisch wurden ernsthaft beunruhigt. 

Dem Götzendienst an der Kaaba, 

Dem Heiligen Ort, zu dem ganz Arabien pilgerte, 

Und dessen Hüter sie waren, galt ihr höchstes Interesse. 


Während der Zeit der Pilgerschaft 

Stellten sie an den Straßen Posten auf, 

Welche die Pilger der anderen Stämme 

Vor dem "Verrückten" warnen sollten, 


Der in ihrer Mitte predigte. 

Sie versuchten, den Propheten 

Zu einem Kompromiss zu bewegen, 

Indem sie ihm anboten, seine Religion zu akzeptieren, 

Wenn er sie etwas abänderte, 


So dass ein Platz geschaffen wurde, 

Damit sie weiterhin ihre Gottheiten 

Als Vermittler Gottes anbeten könnten. 

Im Gegenzug boten sie ihm an, 


Ihn zu ihrem König zu machen, 

Wenn er ihren Götzendienst nicht weiter angreifen würde. 

Das beständige Ablehnen 

Ihrer Angebote frustrierte sie zutiefst. 


Wichtiger war allerdings die Konvertierung 

Eines der vorzüglichsten jungen Männer der Stadt, 

Umar ibn al-Khattab. Außer sich vor Wut 

Über den stetig wachsenden Erfolg der neuen Religion – 


Die so ganz im Gegensatz zu dem stand, 

Was er zu glauben gelernt hatte – schwor er, 

Mohammed, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, 

Zu töten, egal welche Konsequenzen 


Das nach sich ziehen würde. Jemand sagte ihm aber, 

Bevor er dies tue, solle er sich lieber 

Um die Angelegenheiten in seiner eigenen Familie kümmern,

Denn seine eigene Schwester und ihr Ehemann 


Waren Muslime geworden. Als er in ihr Haus stürzte, 

Lasen sie gerade ein Kapitel, das Ta-Ha genannt wird, 

Und als seine Schwester zugab, dass sie wirklich 

Den Islam angenommen haben, schlug er sie verärgert. 


Ein wenig beschämt fragte er sie, 

Was sie gerade gelesen hatten. Sie gaben ihm den Text, 

Nachdem sie darauf bestanden hatten, 

Das er die rituelle Waschung vornimmt. 


Und als er diese Verse des Koran las, 

Ging eine plötzliche und totale Wandlung in ihm vor. 

Die süße Macht der Worte des Korans 

Veränderten ihn für immer! 


Er ging geradewegs zu Mohammed 

Und nahm den Islam an. 

Männer wie diese waren so wichtig 

Für die angegriffene Gesellschaft, 


Aber die meisten der neuen Muslime 

Waren entweder Arme oder Sklaven. 

Die Armen wurden geschlagen, 

Und die Sklaven wurden gequält, 


Um sie zu zwingen, ihren Glauben zu widerrufen, 

Und Mohammed konnte nur wenig dafür tun, 

Sie zu schützen. Ein schwarzer Sklave 

Mit dem Namen Bilal wurde unter der sengenden Sonne 


Nackt auf dem Boden gefesselt, ausgepeitscht 

Und dann wurde er mit einem großen Stein 

Auf seiner Brust dem Verdursten überlassen. 

Er wurde von den Götzendienern aufgefordert, 


Seine Religion zu widerrufen, um der Tortur zur entrinnen, 

Aber seine einzige Antwort war: Ahad! Ahad! 

Gott ist Einer! Gott ist Einer! 

In diesem Zustand, kurz vor dem Tod, 


Fand ihn Abu Bakr und befreite ihn 

Mit einer außerordentlich hohen Geldsumme. 

In Mohammeds Haus erholte er sich 

Und wurde einer der engsten und beliebtesten der Gefährten. 


Als lange Zeit später die Frage auftauchte, 

Wie die Gläubigen zum Gebet gerufen werden sollten, 

Wurde Bilal der erste Muezzin, 

Derjenige, der die Gläubigen mit lauter Stimme 


Zum Gemeinschaftsgebet in die Moschee ruft: 

Ein großer, dünner schwarzer Mann 

Mit einer kräftigen Stimme und, so wurde berichtet, 

Mit dem Gesicht eines Raben 


Unter einem Schopf grauen Haares; 

Ein Mann, dem die Sonne während seiner Tortur alles, 

Außer seiner Liebe zu dem Einen 

Und dem Gesandten des Einen, verbrannt hatte. 


In jeder Beziehung frustriert, erklärte 

Die mekkanische Oligarchie 

Unter der Führung von Abu Jahl 

In einem formellen Schriftstück einen Bann 


Oder Boykott gegen den ganzen Haschim Klan; 

Es durften keine Handelsgeschäfte 

Mit ihnen unterhalten werden, 

Bis sie Mohammed verbannten, 


Und niemand durfte eine Frau von den Haschim heiraten 

Oder seine Tochter einem Mann aus diesem Klan geben. 

Dann war der Prophet drei Jahre lang gezwungen, 

Mit seiner ganzen Anhängerschaft 


Außerhalb der Stadt Mekka 

In einer Schlucht zu verweilen. 

Nach dieser langen Zeit wurden einige 

Der freundlicheren Herzen unter den Quraisch weich 


Angesichts des Boykotts ihrer alten Freunde und Nachbarn. 

Es gelang ihnen, das Schriftstück, 

Das in der Kaaba aufgehängt war, 

Zur nochmaligen Erwägung herauszuholen. 


Da stellten sie fest, dass es von weißen Ameisen 

Völlig zerstört worden war, außer die Worte 

Bismika Allahumma (In Deinem Namen, o Gott). 

Als die Älteren dieses Wunder sahen, 


Wurde der Bann aufgehoben, und der Prophet 

Konnte sich in der Stadt wieder frei bewegen. 

Allerdings war die Gegnerschaft 

Seinem Predigen gegenüber unnachgiebig geblieben. 


Er hatte unter den Mekkanern wenig Erfolg, 

Und ein Versuch, in der Stadt Taif zu predigen, schlug fehl. 

Seine Mission verlief nicht, wie er es erwartet hatte, 

Als die jährliche Saison der Pilgerschaft anbrach, 


Traf er eine kleine Gruppe von Männern, 

Die ihm freudig zuhörten. 

O Muse! Die drei Töchter Gottes waren mit ihm,

Die Fürsprecherinnen und Schwanen-Jungfrauen!



V


Sie kamen aus Yathrib, einer Stadt, 

Die über zweihundert Meilen entfernt war 

Und seitdem als al-Medina, 

Die Stadt par excellence bekannt ist, 


Um die Pilgerschaft (Hajj) zu verrichten. 

Yathrib besaß eine bevorzugte Lage 

In einer angenehmen Oase, auch zu jener Zeit 

Schon bekannt für ihre Datteln, 


Aber in jeder anderen Hinsicht unglücklich. 

Die Oase war zum Schauplatz 

Unaufhörlicher Stammesfehden geworden. 

Juden bekämpften Juden 


Und Araber bekämpften Araber; 

Araber verbündeten sich mit Juden 

Und kämpften gegen Araber, 

Die wiederum mit einer anderen jüdischen 


Gemeinschaft verbündet waren. 

Während Mekka gedieh, lebte Yathrib in Elend. 

Sie benötigten dringend einen Führer, 

Der in der Lage war, das Volk zu vereinen. 


In Yathrib gab es jüdische Stämme 

Mit gelehrten Rabbinern, 

Die oft mit den Götzendienern 

Von einem Propheten gesprochen hatten, 


Der bald von den Juden kommen würde, 

Mit dem sie, wenn er käme, die Araber zerstören würden, 

So wie die alten Völker der Aad und der Thamud 

Wegen ihres Götzendienstes zerstört wurden. 


Der Prophet Mohammed, Gottes Segen 

Und Frieden seien auf ihm, besuchte 

In diesem Stadium seines Aufrufs 

Heimlich verschiedene Stämme außerhalb von Mekka, 


Um ihnen die Botschaft des Islam zu vermitteln. 

Einst hörte er zufällig eine Gruppe von Männern 

Bei Aqaba, einem Ort außerhalb von Mekka, 

Und er fragte sie, ob er mit ihnen sitzen dürfe, 


Woraufhin sie ihn erfreut einluden. 

Als die Männer vom Stamm der Khazraj 

Aus Yathrib hörten, was Mohammed 

Ihnen zu sagen hatte, erkannten sie in ihm 


Den Propheten, von dem ihnen die Juden berichtet hatten, 

Und alle diese sechs Männer nahmen den Islam an. 

Sie hofften auch, dass Mohammed 

Mit seiner neuen Religion derjenige sein würde, 


Der sie mit ihren Bruderstamm, den Auws, 

Einem Stamm aus Yathrib, 

Mit dem sie ihre Abstammung teilten, 

Wieder vereinen würde, 


Aber Jahre des Krieges und der Feindschaft 

Hatten sie entfremdet. Sie beschlossen, 

Nach Yathrib zurückzukehren 

Und die Religion Mohammeds zu verbreiten. 


Die Folge davon war, dass in Yathrib 

Bald kein Haus mehr existierte, 

Das noch nicht von der Botschaft 

Des Islam gehört hatte, 


Und in der nächsten Pilgersaison, im Jahr 621, 

Kam eine Delegation aus Yathrib 

Mit der Absicht, den Propheten zu treffen.

Diese Delegation bestand aus zwölf Männern, 


Fünf von denen, die auch im Vorjahr da gewesen waren, 

Und zwei Mitglieder von den Auws. 

Sie trafen den Propheten wieder bei Aqaba 

Und schworen in ihren eigenen Namen 


Und in denen ihrer Ehefrauen, 

Dass sie Gott kein anderes Geschöpf zur Seite stellen 

(Also wurden sie Muslime), 

Dass sie weder stehlen, noch Ehebruch begehen, 


Noch in größter Armut ihre Kinder töten; 

Und sie verpflichteten sich, diesem Mann 

In allen Dingen Gehorsam zu leisten. 

Dies ist als der erste Schwur von Aqaba bekannt. 


Als sie nach Yathrib zurückkehrten, 

Schickte der Prophet seinen ersten Botschafter 

Mit ihnen, Musab ibn Umair, der die neuen Konvertiten 

In den Grundlagen des Glaubens unterrichten 


Und die Religion unter denen, 

Die den Islam noch nicht angenommen hatten, 

Weiter verbreiten sollte. 

Musab predigte die Botschaft des Islam, 


Bis fast jede Familie in Yathrib 

Einen Muslim in ihrer Mitte hatte, 

Und vor dem Hajj des folgenden Jahres, 622, 

Kehrte Musab zum Propheten zurück 


Und teilte ihm die guten Nachrichten 

Von seiner Mission mit und erzählte ihm 

Von dem Guten und von der Stärke Yathribs 

Und seines Volkes. 622 kamen fünfundsiebzig Pilger 


Aus Yathrib, die Muslime waren, darunter zwei Frauen. 

Spät in der Nacht, als alle schliefen, 

Schlichen die Muslime von den Pilgern aus Yathrib 

Heimlich zu dem Ort, an dem sie sich zuvor 


Mit dem Propheten verabredet hatten, 

In den Bergen bei Aqaba, 

Um dem Propheten ihre Treue zu schwören 

Und um ihn in ihre Stadt einzuladen. 


Bei Aqaba trafen sie den Propheten, 

Und sein Onkel war bei ihm, 

Der noch immer ein Götzendiener war, 

Aber seinen Neffen wegen der Familienbande verteidigte. 


Er sprach und warnte die Muslime 

Vor den Gefahren ihres Vorhabens, 

Und davor, ihrer Verpflichtung gegenüber 

Untreue zu zeigen, wenn sie diese eingegangen sind. 


Einer von den Pilgern, der auch 

In den vergangenen beiden Jahren 

Anwesend gewesen war, stand ebenfalls auf 

Und warnte vor der Gefahr ihrer Verpflichtung 


Und ihrer Bereitschaft, sie aufrechtzuerhalten. 

In ihrer festen Entschlossenheit und Liebe 

Zum Propheten schworen sie, ihn so zu verteidigen, 

Wie sie sich selbst, ihre Frauen 


Und ihre Kinder verteidigen würden. 

Da wurde auch die Hijrah, die Auswanderung 

Nach Yathrib, beschlossen. Dies ist auch 

Als der Schwur des Kampfes bekannt, 


Denn er umfasste den Schutz der Person des Propheten, 

Wenn nötig mit Waffen; 

Und bald nach der Auswanderung nach Yathrib 

Wurde der Koranvers offenbart, der den Kampf, 


Um die Religion zu verteidigen, erlaubte. 

Diese Verse sind in der Religion des Islam grundlegend: 

Die Erlaubnis, sich zu verteidigen, ist denen gegeben, 

Die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah – 


Und Gott hat wahrlich die Macht, ihnen zu helfen - 

Jenen, die schuldlos aus ihren Häusern vertrieben wurden, 

Nur weil sie sagten: Unser Herr ist Gott. 

Und wenn Gott nicht die einen Menschen 


Durch die anderen zurückgehalten hätte, 

So wären gewiss Klausen, Kirchen, 

Synagogen und Moscheen, in denen 

Der Name Gottes oft genannt wird, 


Niedergerissen worden. 

Und Gott wird sicher dem beistehen, 

Der Ihm beisteht. Gott ist wahrlich 

Allmächtig, Erhaben.


Für den Propheten Mohammed, 

Für die Muslime und für die Welt 

War ein Wendepunkt gekommen. 

Es war das Schicksal des Propheten Mohammeds 


Und ein Aspekt seiner prophetischen Funktion, 

Dass er den Verfolgten und Unterdrückten 

Die Alternativen, die sich ihnen eröffneten, 

Zeigen sollte; einerseits Selbstbeherrschung; 


Auf der anderen Seite das, was von den Christen 

Und Juden als gerechter Krieg bezeichnet wird, 

Aber von dem eine spätere Koranoffenbarung sagt: 

Dann wäre die Erde wahrhaftig von Unheil erfüllt.


Fast dreizehn Jahre lang hatten er 

Und seine Gefährten unter der Verfolgung, 

Den Drohungen und Beleidigungen gelitten, 

Ohne auch nur eine Hand zur Selbstverteidigung zu heben. 


Sie hatten bewiesen, dass dies menschlich möglich ist. 

Die Umstände veränderten sich aber 

Und erforderten eine andere Antwort, 

Wenn die Religion des Islam in der Welt überleben sollte. 


Friede hat seine Zeiten, aber auch der Krieg, 

Und ein Muslim vergisst nie, 

Dass jeder Mensch geboren wurde, um sich 

Auf die eine oder andere Weise anzustrengen; 


Wenn nicht körperlich, dann geistig. 

Diejenigen, die diese Tatsache versuchen zu ignorieren, 

Werden früher oder später versklavt. 

In kleinen Gruppen verließen die Muslime Mekka 


Und machten sich auf in Richtung Yathrib. 

Die Hijrah (Auswanderung) hatte begonnen. 

Für die Quraisch waren die Grenzen 

Des Ertragbaren überschritten. 


Feinde in der eigenen Stadt waren schlimm genug, 

Jetzt aber waren die Feinde auf dem Weg, im Norden 

Ein rivalisierendes Zentrum zu gründen. 

Der Tod Abu Talibs hatte Mohammeds 


Hauptsächlichen Beschützer beseitigt. 

Bislang durch die von den beduinischen Vorvätern 

Geerbten Prinzipien und die Furcht 

Vor unangenehmen Blutfehden verhindert, 


Beschlossen die Führer letztendlich doch, 

Dass Mohammed, Gottes Segen 

Und Frieden seien auf ihm, sterben muss. 

Abu Jahl schlug einen einfachen Plan vor. 


Junge Männer von verschiedenen Sippen 

Sollten Mohammed einen tödlichen Stoß versetzen, 

Damit sie alle an Mohammeds Blut schuldig seien. 

Haschim konnte nicht Vergeltung fordern von allen. 



VI

Der Prophet hatte jedoch mit ein paar wenigen Gefährten 

Auf den göttlichen Befehl gewartet, 

Dass er sich den anderen Muslimen 

In Yathrib anschließen soll. 


Er hatte nicht die Freiheit, auszuwandern, 

Bevor es ihm befohlen wurde. 

Schließlich kam der Befehl. 

Er gab Ali seinen Umhang, 


Bat ihn, sich damit in sein Bett zu legen, 

Damit jeder, der hineinschaute, denken möge, 

Mohammed läge dort. 

Die Mörder sollten ihn töten, 


Sobald er sein Haus verließ, 

Sei es in der Nacht oder am frühen Morgen. 

Er wusste, dass sie Ali nicht verletzen würden. 

Die jungen Männer hatten sich bereits um sein Haus verteilt, 


Als der Prophet Mohammed ungesehen hinausschlich. 

Er ging zu Abu Bakrs Haus, rief ihn 

Und sie beide versteckten sich in einer Höhle 

Eines Berges in der Wüste, bis die Gefahr vorbei war. 


Abu Bakrs Sohn und Tochter 

Und sein Hirte brachten ihnen 

Nach Einbruch der Dunkelheit 

Nahrung und die Nachrichten. 


Einmal kam ein Suchtrupp ihrem Versteck so nahe, 

Dass sie ihre Worte hören konnten. 

Abu Bakr bekam Angst und sagte: 

O Gesandter Gottes, wenn einer von ihnen 


Zu seinen Füßen hinabblickte, würde er uns sehen! 

Der Prophet antwortete: Was denkst du von zwei Menschen, 

Wenn Gott der Dritte ist? Sei nicht beunruhigt, 

Denn Gott ist wirklich mit uns. 


Als der Suchtrupp weitergezogen war, 

Ohne ihre Anwesenheit zu bemerken, 

Ließ Abu Bakr bei Nacht die Reitkamele 

Und den Führer zu der Höhle bringen 


Und sie begannen den langen Ritt nach Yathrib. 

Nachdem sie viele Tage durch unwegsames Gelände 

Geritten waren, erreichten die Fliehenden 

Die Umgebung von Yathrib, die Qubaa genannt wird, 


Wo die Menschen, seitdem sie vor Wochen gehört hatten, 

Dass der Prophet Mekka verlassen hatte, 

Jeden Morgen von den Hügeln aus Ausschau 

Nach dem Propheten hielten, 


Bis die Hitze sie dazu zwang, 

Den Schatten aufzusuchen. 

Die Reisenden kamen in der Hitze des Tages dort an, 

Nachdem die Wächter sich zurückgezogen hatten. 


Ein Jude, der wieder auf dem Posten war, 

Sah ihn sich nähern und rief den Muslimen zu, 

Dass der, den sie erwarteten, schließlich angekommen sei, 

Und die Muslime brachen zu den Hügeln vor Qubaa auf, 


Um ihn zu begrüßen. Der Prophet blieb 

Für einige Tage in Qubaa und baute dort 

Die erste Moschee des Islam. 

In dieser Zeit kam auch Ali dort an, 


Der Mekka drei Tage nach dem Propheten 

Zu Fuß verlassen hatte. Der Prophet, 

Seine Gefährten aus Mekka 

Und die Helfer von Qubaa begleiteten ihn nach Medina, 


Wo seine Ankunft besorgt erwartet wurde. 

Die Bewohner Medinas haben in ihrer Geschichte 

Nie einen strahlenderen Tag gesehen. 

Anas, ein enger Gefährte des Propheten, sagte: 


Ich war an dem Tag anwesend, 

Als er nach Medina kam, 

Und ich habe nie einen besseren 

Oder strahlenderen Tag gesehen, 


Als den Tag, an dem er zu uns nach Medina kam; 

Und ich war an dem Tag anwesend, als er starb 

Und ich habe nie einen schlimmeren 

Oder dunkleren Tag gesehen, 


Als den Tag, an dem er starb.

Jedes Haus in Medina wünschte, 

Dass der Prophet bei ihnen bleiben sollte, 

Und manche versuchten, seine Kamelin 


Zu sich nach Hause zu führen. 

Der Prophet hielt sie aber davon ab und sagte:. 

Lasst sie, denn sie ist unter göttlichem Befehl.

Sie ging an vielen Häusern vorüber, 


Bis sie an dem Land von Banu Najjaar anhielt 

Und niederkniete. Der Prophet stieg nicht ab, 

Bevor die Kamelin sich nochmals erhoben hatte, 

Ein wenig gegangen war, dann umkehrte 


Und sich an demselben Platz wieder niederließ. 

Daraufhin stieg der Prophet herab. 

Er war mit seiner Wahl zufrieden, 

Denn Banu Najjaar war sein Onkel mütterlicherseits, 


Und er wünschte auch, ihn zu beehren. 

Als verschiedene Mitglieder der Familie 

Ihn in ihre Häuser baten, 

Trat ein gewisser Abu Ayyub vor zu seinem Sattel 


Und trug ihn in sein Haus. Der Prophet sagte: 

Ein Mann geht mit seinem Sattel.

Die erste Aufgabe, die er in Medina erfüllte, 

War, eine Moschee zu bauen. 

Der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, 

Schickte nach zwei Jungen, 

Denen der Dattelhain gehörte, und bat sie, 

Den Preis für das Stück Land zu nennen. 


Sie antworteten: Nein, aber wir können ihn dir 

Zum Geschenk machen, o Prophet Gottes. 

Der Prophet aber lehnte ihr Angebot ab, 

Zahlte ihnen den Preis und erbaute dort eine Moschee, 


Er selbst nahm an ihrer Errichtung teil. 

Beim Arbeiten wurde gehört, wie er sagte: 

O Gott! Es gibt nichts Gutes, außer das Jenseits, 

Also bitte vergib den Helfern und den Auswanderern.


Die Moschee diente den Muslimen 

Als Ort der Gottesanbetung. 

Das Gebet, das zuvor individuell 

Im Geheimen verrichtet worden war, 


Wurde nun zu einer öffentlichen Angelegenheit, 

Eine, die eine muslimische Gesellschaft zusammenbringt. 

Die Epoche, in der die Muslime und der Islam 

Untergeordnet und unterdrückt waren, war vorüber, 


Jetzt wurde der Adhan, der Ruf zum Gebet, 

Laut verkündet, hallend und durch die Mauern 

Eines jeden Hauses dringend, rufend 

Und die Muslime daran erinnernd, ihre Verpflichtung 


Ihrem Schöpfer gegenüber zu erfüllen. 

Die Moschee war ein Symbol der islamischen Gesellschaft. 

Sie war ein Ort des Gottesdienstes, eine Schule, 

Wo die Muslime die Wahrheiten der Religion lernten, 


Ein Versammlungsort, an dem 

Die Differenzen verschiedener Streitparteien gelöst wurden, 

Und ein Verwaltungshaus, von dem aus 

Alle Angelegenheiten, die die Gesellschaft betreffen, 


Geregelt wurden, ein wahres Beispiel, 

Wie der Islam alle Aspekte des Lebens 

In der Religion vereint. Alle diese Aufgaben 

Wurden an einem Platz gelöst, 


Der aus den Stämmen von Dattelpalmen erbaut 

Und von ihren Blättern überdacht wurde.

Als die erste und wichtigste Aufgabe erfüllt war, 

Machte er auf beiden Seiten der Moschee 


Häuser für seine Familie aus demselben Material. 

Die Moschee des Propheten und das Haus 

Stehen auch noch heute in Medina 

An genau demselben Ort. 


Die Hijrah war vollbracht. 

Es war der 23. September 622 

Und die islamische Zeitrechnung, 

Der muslimische Kalender, beginnt an dem Tag, 


An dem dieses Ereignis stattfand. 

Und von diesem Tag an hatte Yathrib einen neuen Namen, 

Einen ehrenvollen Namen: Medinat-un-Nabi, 

Die Stadt des Propheten, kurz Medina. 


Das war die Hijrah, die Auswanderung 

Von Mekka nach Yathrib. 

Die dreizehn Jahre der Demütigung, der Verfolgung, 

Des begrenzten Erfolgs und der unerfüllten Prophezeiung 


Waren vorbei. Die zehn Jahre des Erfolgs, 

Die erfülltesten, die jemals die Mühen 

Eines Mannes gekrönt haben, hatten begonnen. 

Die Hijrah zieht eine klare Trennungslinie 


In der Geschichte von der Botschaft des Propheten, 

Wie durch den Koran bewiesen wird. 

Bis dahin war er nur ein Prediger gewesen. 

Von nun an war er der Führer eines Staates, 


Zuerst eines sehr kleinen, aber er wuchs 

Innerhalb der zehn Jahre zum arabischen Reich an. 

Die Art der Führung, die er und sein Volk 

Jetzt nach der Hijrah benötigten, 


War nicht mehr dieselbe, die sie zuvor benötigt hatten. 

Daher unterscheiden sich die Kapitel Medinas 

Von denen Mekkas. Die letzteren gaben der Seele 

Des Einzelnen und dem Propheten als Warner 


Die Rechtleitung; die früheren geben 

Einer heranwachsenden sozialen und politischen 

Gemeinschaft Anleitung und dem Propheten 

Als Vorbild, Gesetzgeber und Erneuerer. 



VII


Das Hauptessen des Propheten Mohammed 

Bestand aus gekochter Mehlsuppe 

Mit Datteln und Milch, 

Seine einzige weitere Mahlzeit 


Bestand aus Datteln und Wasser; 

Aber er war regelmäßig hungrig, 

Manchmal band er sich einen flachen Stein 

Gegen seinen Bauch, 


Um sich das Unwohlsein zu erleichtern. 

Eines Tages gab ihm eine Frau einen Umhang – 

Etwas, das er dringend benötigte – 

Aber am selben Abend bat ihn jemand darum 


Als Leichentuch, und er gab ihn sogleich als Almosen. 

Ihm wurde von denen, die etwas mehr hatten, 

Essen gebracht, aber er schien es nie lange genug zu behalten, 

Um es zu kosten, denn es gab immer jemanden, 


Der noch bedürftiger war. 

Mit verminderter körperlicher Kraft – 

Er war jetzt zweiundfünfzig Jahre alt – 

Bemühte er sich, aus den verschiedenen Völkern, 


Die ihm Gott als Ausgangsmaterial gegeben hat, 

Eine Nation auf der Grundlage der wahren Religion 

Des Islam aufzubauen. Mit der Kraft seines Charakters 

In Verbindung mit außerordentlichen 


Diplomatischen Fähigkeiten begann 

Der Prophet Mohammed die zerstrittenen Fraktionen 

In Medina wieder zu vereinen. 

Mit seinen anderen Gefährten, 


Die ebenfalls ausgewandert waren, 

Wurde ein System der Unterstützung 

Für die Neuankömmlinge benötigt. 

Um die Emigranten mit den ansässigen Helfern 


Zu vereinen, richtete er ein System 

Persönlicher Beziehung ein: 

Jeder Helfer nahm sich einen Emigranten 

Als seinen Bruder, behandelte ihn 


Unter allen Umständen auch als solchen 

Und stand auch in der Erbfolge 

Wie seine natürlichen Familienmitglieder da. 

Mit wenigen Ausnahmen hatten die Emigranten 


Alles verloren, was sie zuvor besessen hatten, 

Und waren von ihren neuen Brüdern völlig abhängig. 

Die Helfer gingen manchmal so weit, 

Dass sie ihren Brüdern von den Emigranten 


Die Hälfte von allem, was sie besaßen, gaben, 

Häuser, Vermögen, Land und Gehölze. 

Derart war der Enthusiasmus der Helfer, 

Alles mit ihren Brüdern im Glauben zu teilen, 


Dass sie alles in zwei Teile teilten, 

Um dann Lose zu ziehen, welchen Teil 

Sie zur Verfügung stellten. 

In den meisten Fällen versuchten sie, 


Den Emigranten den besseren Anteil 

Zukommen zu lassen. Man ist versucht, 

Die Tatsache als ein Wunder zu beschreiben, 

Dass diese Situation keine Verstimmung 


Unter denen verursacht hat, die plötzlich verpflichtet waren, 

Völlig Fremde in ihre Familien aufzunehmen. 

Dieses Bündnis der Bruderschaft 

Brach alle Bande der Abstammung, Farbe, 


Zugehörigkeit und anderer Faktoren, die zuvor 

Als Standard der Ehre betrachtet wurden. 

Die einzige Verbindung, die nun zählte, 

War die Religiöse. 


Selten wurde die Kraft des religiösen Glaubens, 

Den Menschen zu verändern, deutlicher gezeigt. 

Die mekkanischen Muslime hatten allerdings 

Ihre alten Fertigkeiten nicht vergessen. 


Als ihn sein neuer Bruder fragte: 

O Ärmster der Armen, wie kann ich dir helfen? 

Mein Haus und mein Vermögen 

Stehen dir zur Verfügung! 


Da antwortete einer der Emigranten: 

O Freundlichster der freundlichsten Freunde, 

Zeige mir nur den Weg zum Marktplatz. 

Der Rest erledigt sich von selbst. 


Dieser Mann, so wird erzählt, begann damit, 

Käse und geklärte Butter zu verkaufen, 

Und schon bald wurde er reich genug, 

Um das Brautgeld für ein einheimisches Mädchen zu zahlen 


Und zu gegebener Zeit eine Karawane 

Mit 700 Kamelen auszustatten. 

Derartige Unternehmungen ermutigten, 

Aber es gab auch solche, die weder die Fähigkeit 


Dazu besaßen, noch eine Familie hatten 

Oder über Vermögen verfügten. 

Sie verbrachten den Tag gewöhnlich in der Moschee 

Und in der Nacht teilte sie der Prophet 


Verschiedenen Leuten von den Helfern zu. 

Sie wurden als Ahl us-Suffa bekannt. 

Manche wurden beim Propheten selbst 

Mit gerösteter Gerste aus der Gemeinschaftskasse verpflegt, 


Wenn es keinen anderen Platz gab.

Im ersten Jahr seiner Herrschaft in Yathrib, 

Schloss der Prophet einen feierlichen Pakt 

Wechselseitiger Verpflichtungen 


Zwischen seinem Volk 

Und den jüdischen Stämmen Medinas und Umgebung, 

In dem sie sich darauf einigten, 

Dass sie denselben Status als Bewohner des Staates 


Und völlige religiöse Freiheit besäßen und jeder würde 

Im Angriffsfall den anderen verteidigen. 

Aber ihre Vorstellung von einem Propheten war so, 

Dass er ihnen die Vormachtstellung geben würde, 


Und es sollte ein jüdischer Prophet sein, kein Araber. 

Die Juden hatten auch wunderbar von den Streitigkeiten 

Unter den arabischen Stämmen profitiert, 

Denn es war die Unbeständigkeit in dieser Region gewesen, 


Die ihnen die Oberhand in Handel und Versorgung 

Hatte gewinnen lassen. Friede 

Zwischen den Stämmen Medinas 

War eine Bedrohung für die Juden.


Auch unter den Einwohnern Medimas gab es solche, 

Die den neu Zugewanderten schlecht gesonnen waren, 

Aber sie blieben vorläufig still. 

Der mächtigste von ihnen war 


Abdullah ibn Ubayy ibn Saluul, 

Ihm war der Ankunft des Propheten 

Ein Dorn im Auge, denn er war es gewesen, 

Der vor dem Propheten in der Stadt geherrscht hatte. 


Er nahm formell den Islam an, 

Aber später betrog er die Muslime 

Als der Führer der Heuchler. 

Aufgrund dieses verbreiteten Hasses 


Auf den Propheten, die Muslime 

Und den neuen Stand der Dinge in Yathrib, 

War ein Bündnis zwischen den Juden 

Und den Heuchlern fast nicht zu vermeiden. 


Durch die gesamte Geschichte der Muslime in Medina 

Hindurch versuchten sie, die Anhänger 

Von der neuen Religion abzubringen 

Und schmiedeten immer wieder neue Pläne gegen sie. 


Aus diesem Grund werden die Juden 

Und die Heuchler in den in Medina offenbarten 

Kapiteln des Koran häufig erwähnt. 

Die Qiblah, die Richtung, in die die Muslime beten, 


War bis zu dieser Zeit Jerusalem gewesen. 

Die Juden stellten sich vor, dass diese Tatsache 

Daraus entstanden war, weil der Islam 

Dem Judentum angelehnt sei 


Und der Prophet bedürfe ihrer Anweisungen. 

Der Prophet sehnte sich danach, das die Qiblah 

Zur Kaaba geändert würde; dem ersten Ort 

Für die Anbetung Gottes auf der Erde 


Und von Abraham wieder aufgebaut. 

Im zweiten Jahr nach der Auswanderung 

Erhielt der Prophet den Befehl, 

Die Qiblah von Jerusalem zur Kaaba in Mekka zu ändern. 


Ein ganzer Teil von Sura al-Baqarah 

Berichtet von dieser Streitfrage der Juden.

Die erste Sorge des Propheten als Herrscher 

Galt dem öffentlichen Gebet 


Und der Errichtung eines Staates; 

Aber er vergaß nie, dass die Quraisch geschworen hatten, 

Seiner Religion ein Ende zu bereiten. 

Aufgebracht über die gelungene Auswanderung 


Des Propheten nach Medina, steigerten sie 

Die Folterungen und Verfolgung der Muslime, 

Die in Mekka zurückgeblieben waren. 

Aber ihre schlimmen Planungen machten hier nicht Halt. 


Sie versuchten ebenfalls, sich im Geheimen 

Mit Götzendienern aus Medina zu verbünden, 

Wie mit dem bereits zuvor erwähnten 

Abdullah ibn Ubayy, dem sie befahlen, 


Den Propheten zu töten oder auszuweisen. 

Die Quraisch sandten den Muslimen 

In Medina oft Drohbriefe, 

Um sie vor ihrer Vernichtung zu warnen, 


Und auch den Propheten erreichten so 

Viele Nachrichten von den Plänen 

Und Komplotten der Götzendiener, dass er bat, 

Wachen um sein Haus herum aufzustellen. 


Zu jener Zeit erteilte Gott den Muslimen 

Die Erlaubnis, ihre Waffen 

Gegen die Ungläubigen zu erheben. 

Dreizehn Jahre lang waren sie strikte Pazifisten gewesen. 


Jetzt aber brachen sie zu kleinen Expeditionen auf, 

Die entweder vom Propheten selbst 

Oder von einigen der mekkanischen 

Emigranten geleitet wurden, 


Sowohl um die Routen, die nach Mekka führten, zu erkunden, 

Als auch um sich mit anderen Stämmen zu verbünden. 

Andere Expeditionen wurden geführt, 

Um einige Karavanen, die aus Syrien 


In Richtung Mekka zurückkehrten, abzufangen; 

Ein Mittel, mit dem die Muslime 

Ökonomischen Druck auf die Quraisch ausüben konnten, 

Damit sie ihre Verfolgung der Muslime in Mekka 


Wie auch in Medina aufgeben. 

Nur wenige dieser Feldzüge endeten tatsächlich im Kampf, 

Aber durch sie festigten die Muslime 

Ihre neue Position auf der Arabischen Halbinsel. 


Sie zeigten, dass sie nicht länger ein unterdrücktes 

Und schwaches Völkchen waren, 

Sondern dass sie an Stärke gewonnen hatten 

Und nun eine furchteinflößende Kraft geworden waren. 



VIII

Auf einer Expedition war die Karawane 

Der Quraischiten, die sich auf dem Weg 

Nach Syrien befand, den Muslimen entkommen. 

Daraufhin warteten die Muslime auf ihre Rückkehr. 


Einige Kundschafter der Muslime 

Sahen die Karawane, 

Die von Abu Sufyan angeführt wurde, 

An sich vorüberziehen, und sie beeilten sich, 


Den Propheten über sie und ihre Größe zu informieren. 

Wenn diese Karawane abgefangen würde, 

Hätte dies einen unvorstellbaren wirtschaftlichen Verlust 

Zur Folge gehabt, einen, der die gesamte Gesellschaft 


Der Mekkaner erschüttert hätte. 

Die muslimischen Kundschafter berichteten, 

Dass die Karawane bei den Quellen 

Von Badr halten würde, und die Muslime 


Bereiteten sich darauf vor, sie abzufangen. 

Die Nachricht von diesen Vorbereitungen 

Erreichten Abu Sufyan auf seiner Reise in den Süden, 

Und er sandte eine dringende Nachricht nach Mekka, 


Damit eine Armee entsandt wurde, 

Um mit den Muslimen fertig zu werden. 

Die katastrophalen Konsequenzen eines Überfalls 

Auf die Karawane begreifend, 


Rüsteten sie soviel Kraft wie möglich 

Und zogen los, um den Muslimen entgegenzutreten. 

Auf ihrem Weg nach Badr erreichte die Armee 

Die Nachricht, dass es Abu Sufyan gelungen war, 


Den Muslimen zu entgehen, 

Indem er die Karawane auf einer anderen Route 

Die Küste entlang führte. 

Die mekkanische Armee, die etwas tausend Mann zählte, 


Bestand darauf, nach Badr zu ziehen, 

Um den Muslimen eine Lehre zu ereilen, 

Damit diese zukünftig 

Keine Karawanen mehr bedrohen sollten. 


Als die Muslime gewahr wurden, 

Dass sich ihnen die mekkanische Armee näherte, 

Wussten sie, dass sie in dieser Angelegenheit 

Einen mutigen Schritt unternehmen mussten. 


Wenn die Muslime ihnen bei Badr nicht entgegentraten, 

Würden die Mekkaner damit fortfahren, 

Die Sache des Islam 

Mit all ihrer Macht zu untergraben, 


Möglicherweise würden sie nach Medina ziehen, 

Um Leben, Vermögen und Wohlstand dort zu entweihen. 

Der Prophet rief einen Kriegsrat zusammen, 

Um die Vorgehensweise festzulegen. 


Der Prophet wollte die Muslime nicht anführen, 

Denn die Helfer bildeten bei weitem 

Die Mehrheit des Heeres, 

Und sie waren durch das Abkommen von Aqaba 


Noch nicht einmal daran gebunden, 

Außerhalb ihres Territoriums zu kämpfen, 

Wenn sie nicht zustimmten.

Ein Mann von den Helfern, Said ibn Muaadh, 


Bestätigte ihre Ergebenheit für den Propheten 

Und die Sache des Islam. 

Von ihm stammen die folgenden Worte: 

O Prophet Gottes! Wir glauben an dich 


Und wir bezeugen, was du uns gewährt hast, 

Und wir erklären in unzweideutigen Worten, 

Dass du uns die Wahrheit gebracht hast. 

Wir geloben dir feierlich unseren Gehorsam 


Und unsere Opferbereitschaft. 

Wir gehorchen dir willig in allem, 

Was du uns befiehlst und bei Gott, 

Der dich mit der Wahrheit gesandt hat, 


Wenn du uns bitten würdest, ins Meer zu springen, 

Würden wir dem bereitwillig Folge leisten 

Und kein einziger von uns wird zurückbleiben. 

Wir haben nichts dagegen einzuwenden, 


Uns dem Feind zu stellen. 

Wir sind erfahren im Kampf, 

Und wir sind zuverlässig im Gefecht. 

Wir hoffen, dass Gott dir durch unsere Hände 


Taten zeigen wird, die vor deinen Augen Gefallen finden. 

Sei so freundlich und führe 

Im Namen Gottes in den Kampf. - 

Nach dieser Enthüllung der extremen Unterstützung 


Und Liebe für den Propheten 

Sowohl durch die Emigranten 

Wie auch durch die Helfer, 

Machten sich die Muslime, 


Die wenig mehr als 300 waren, 

So gut sie konnten auf den Weg nach Badr. 

Sie hatten nur 70 Kamele und drei Pferde dabei, 

Also ritten die Männer abwechselnd. 


Sie näherten sich dem, was als al-Yaum al-Furqan, 

Der Tag der Unterscheidung, 

In die Geschichte eingegangen ist; 

Die Unterscheidung zwischen Licht und Dunkelheit, 


Gut und Böse, richtig und falsch. 

Vor dem Tag der Schlacht verbrachte der Prophet 

Die ganze Nacht im Gebet und sprach Bittgebete. 

Die Schlacht fand am 17. Ramadhan 


Im zweiten Jahr der Hijrah, 624 n. Chr., statt. 

Es war ein Brauch der Araber, 

Den Kampf mit einzelnen Duellen beginnen zu lassen. 

Die Muslime errangen einen Vorteil bei den Duellen 


Und ein paar Angesehene von den Quraisch 

Wurden getötet. Die Quraisch waren aufgebracht 

Und fielen über die Muslime her, um ihnen 

Ein für allemal ein Ende zu bereiten. 


Die Muslime behielten eine strategische

Verteidigungsposition bei, 

Und das verursachte große Verluste für die Mekkaner. 

Der Prophet flehte die ganze Zeit 


Mit aller Macht zu seinem Herrn, 

Er erhob seine Hände so hoch, 

Dass ihm sein Umhang von den Schultern fiel. 

Daraufhin erhielt er eine Offenbarung, 


Welche die Hilfe Gottes versprach:

Ich will euch mit eintausend Engeln beistehen.”

Als der Prophet die gute Nachricht hörte, 

Befahl er den Muslimen, anzugreifen. 


Die riesige Armee der Quraisch 

Wurde von dem Eifer, der Tapferkeit 

Und dem Glauben der Muslime überwältigt, 

Und nachdem sie schlimme Verluste 


Mit ansehen mussten, konnten sie nichts tun, 

Als zu fliehen. Die Muslime blieben allein 

Auf dem Schlachtfeld zurück mit ein paar 

Verdammten Mekkanern, 


Unter ihnen der Erzfeind des Islam, Abu Jahl. 

Die Quraisch waren geschlagen und Abu Jahl war tot. 

Gott hat sein Versprechen wahr gemacht: 

Die Scharen werden alle besiegt werden, 


Und sie werden in die Flucht geschlagen.”

Dies war eine der entscheidendsten Schlachten 

In der Geschichte der Menschheit, die Zahl der Toten 

Lag zwischen siebzig und achtzig.


Mekka taumelte unter dem Schock, 

Wo Abu Sufyan als bestimmende Persönlichkeit 

Zurückgeblieben war, und er wusste besser 

Als sonst irgendwer, dass die Angelegenheit 


Nicht einfach so hingenommen werden konnte. 

Erfolg bringt Erfolg hervor, 

Und die Beduinenstämme, die auf jede Verschiebung 

Des Gleichgewichts der Mächte gleich reagierten, 


Neigten zunehmend dazu, 

Sich mit den Muslimen zu verbünden 

Und der Islam gewann in Medina 

Zahlreiche neue Konvertierte.



IX


Im nächsten Jahr rückte eine Armee 

Von dreitausend Mann aus Mekka an, 

Um Yathrib zu zerstören. 

Die erste Idee des Propheten war, 


Die Stadt einfach nur zu verteidigen, 

Ein Plan, den Ibn Ubayy, der Anführer der Heuchler, 

Sehr befürwortete. Aber die Männer, 

Die bei Badr gekämpft hatten, glaubten, 


Dass Gott ihnen gegen alle helfen würde 

Und so dachten sie, es sei eine Schande, 

Sich hinter Mauern zu verstecken. 

Der Prophet, der ihren Glauben 


Und ihre Tapferkeit kannte, gab ihnen nach 

Und zog mit einer Armee von eintausend Mann 

Zum Berg Uhud, wo die Feinde 

Ihr Lager aufgeschlagen hatten. 


Ibn Ubayy zog sich mit seinen Männern, 

Die ein Drittel der Armee darstellten, aus Rache zurück. 

Trotz der großen Unterschiede hätte die Schlacht 

Von Uhud ein sogar noch großartigerer Sieg 


Für die Muslime werden können als die von Badr, 

Aber wegen des Ungehorsams einer Gruppe 

Von fünfzig Schützen, die der Prophet aufgestellt hatte, 

Um einen Pass vor der Kavallerie zu bewachen, 


Blieb es nicht dabei. 

Als diese ihre Kameraden siegreich sahen, 

Verließen diese Männer ihre Posten aus Angst, 

Nicht genug von der Beute abzubekommen. 


Die Kavallerie der Quraisch ritt durch die Lücke 

Und fiel über die jubelnden Muslime her. 

Der Prophet selbst wurde verletzt 

Und es erhob sich ein Schrei, dass er gefallen sei, 


Bis jemand ihn erkannte und ausrief, 

Dass er noch am Leben sei; 

Ein Aufschrei, der die Muslime wieder aufmunterte. 

Den Propheten in ihrer Mitte 


Traten sie den Rückzug an 

Und ließen viele Tote auf dem Berg zurück. 

Das Feld gehörte nun den Mekkanern, 

Und jetzt bewegten sich die Frauen der Quraisch 


Zwischen den Leichen, beklagten die Gefallenen 

Von ihrem eigenen Volk 

Und verstümmelten die toten Muslime. 

Hamza, der junge Onkel des Propheten 


Und Freund aus seiner Kindheit, 

War einer der Letztgenannten. 

Die scheußliche Hündin, Abu Sufyans Frau, 

Hegte einen tiefen Groll gegen Hamza, 


Sie hatte dem Mann, der ihn tötete, 

Eine große Belohnung versprochen, 

Und sie aß seine Leber, die sie 

Aus dem noch warmen Körper gerissen hatte. 


Am folgenden Tag zog der Prophet mit dem, 

Was von seiner Armee übrig war, 

Noch einmal voran, so dass die Quraisch 

Hören konnten, dass er noch auf dem Schlachtfeld war 


Und vielleicht davon abgeschreckt wurden, 

Die Stadt anzugreifen. 

Die Strategie hatte Erfolg dank des Verhaltens 

Eines freundlichen Beduinen, der die Muslime traf, 


Sich mit ihnen unterhielt, 

Und danach die Armee der Quraisch traf. 

Als er von Abu Sufyan befragt wurde, sagte er, 

Mohammed sei auf dem Schlachtfeld stärker denn je 


Und nach Rache dürstend 

Für den vorausgegangenen Tag. 

Aufgrund dieser Neuigkeit entschied Abu Sufyan, 

Nach Mekka zurückzukehren. 


Die Niederlage, die sie beim Berg Uhud erlitten hatten, 

Ließ das Ansehen der Muslime 

Bei den arabischen Stämmen 

Und auch bei den Juden in Yathrib sinken. 


Stämme, die erst den Muslimen zugeneigt waren, 

Neigten jetzt zu den Quraisch. 

Die Anhänger des Propheten 

Wurden angegriffen und ermordet, 


Wenn sie in kleinen Gruppen auszogen. 

Khubaib, einer seiner Boten, 

Wurde von einem Wüstenstamm gefangen genommen 

Und an die Quraisch verkauft, 


Die ihn in Mekka öffentlich zu Tode folterten. 

Trotz ihres Abkommens mit den Muslimen, 

Verbargen die Juden jetzt kaum noch 

Ihre Feindseligkeit. Sie begannen, 


Mit den Quraisch und den Heuchlern 

Bündnisse auszuhandeln, und sie versuchten sogar, 

Den Propheten zu ermorden. 

Der Prophet war gezwungen, 


Gegen einige von ihnen Strafmaßnahmen zu verhängen. 

Der Stamm von Bani Nadhir 

Wurden in ihren starken Türmen belagert, 

Besiegt und gezwungen, auszuwandern. 


Abu Sufyan muss sehr wohl verstanden haben, 

Dass das alte Spiel, mit gleicher Münze zurückzuzahlen, 

Nicht länger gültig war. 

Entweder mussten die Muslime für immer zerstört werden 


Oder das Spiel war für immer verloren. 

Mit großartiger diplomatischer Fähigkeit 

Schloss er Abkommen mit Beduinenstämmen, 

Von denen manche zweifellos den Muslimen 


Feindlich gesonnen waren, 

Andere aber waren nur versessen auf die Beute; 

Und zur selben Zeit begann er in aller Ruhe, 

Sich bei den Juden in Medina 


Nach einem möglichen Bündnis umzuhören. 

Im fünften Jahr der Hijrah 

(früh im Jahr 627 n. Chr.) 

Zog er mit 10.000 Mann los, mit der größten Armee, 


Die im Hijaz (der westlichen Region 

Der Arabischen Halbinsel) 

Jemals gesehen worden war. Medina konnte ihm 

Gerade 3.000 entgegen stellen.


Der Prophet hielt einen Kriegsrat, 

Aber dieses Mal schlug ihm niemand mehr vor, 

Sich dem Feind zu stellen. 

Die einzige Frage lautete, wie die Stadt 


Am besten verteidigt werden könnte. 

An dieser Stelle schlug Salman, der Perser, 

Ein ehemaliger Sklave, der einer 

Der engsten Gefährten geworden war, vor, 


Einen tiefen Graben auszuheben, 

Der die starken Verteidigungspunkte, 

Die von Lavafeldern und Festungen 

Gebildet wurden, unterstützen sollte. 


Dies war etwas nie Gesehenes 

In der arabischen Kriegsführung, 

Aber der Prophet schätzte 

Die Vorzüge dieses Planes gleich: 


Er begann sogleich mit der Arbeit 

Und schleppte selbst den Schutt 

Von den Aushebungen auf seinem Rücken.

Die Arbeit war kaum beendet, 


Als die Armee der Verbündeten am Horizont erschien. 

Während die Muslime auf den Angriff warteten, 

Erhielten sie die Neuigkeiten, dass Bani Quraidhah, 

Ein jüdischer Stamm aus Yathrib, 


Der sich bis dahin loyal verhalten hatte, 

Zum Feind übergelaufen war. 

Der Fall schien hoffnungslos. 

Der Prophet brachte jeden verfügbaren Mann zum Graben, 


Ließ die Stadt selbst unter dem Befehl 

Eines blinden Gefährten, und die Feinde 

Wurde von einem Pfeilhagel überrascht, 

Als sie an das unerwartete Hindernis kamen. 


Es gelang ihnen nicht, es zu überwinden, 

Aber sie hielten die Belagerung 

Drei oder vier Wochen lang, beschossen 

Die Verteidiger mit Pfeilen und Beschimpfungen. 


Das Wetter wurde schlimm: eisige Winde 

Und schreckliche Wolkenbrüche, 

Das war zu viel für die verbündeten Beduinen. 

Sie waren in der Erwartung 


Einer leichten Beute gekommen 

Und sahen nun, dass sie bei entsetzlichem Wetter 

Neben einem schlammigen Graben kauerten 

Und mitansehen mussten, 


Wie ihre Tiere aus Futtermangel starben. 

Sie verschwanden, 

Ohne auch nur Abu Sufyan zu verabschieden. 

Die Armee löste sich auf 


Und er war selbst gezwungen, 

Sich zurückzuziehen. 

Das Spiel war vorbei. 

Er hatte verloren.



X


In den Augen der Araber 

Gibt es nichts Schlimmeres als Untreue 

Und das Brechen eines feierlichen Eides. 

Jetzt war es an der Zeit, mit Bani Quraidhah abzurechnen. 


Am Tag der Wiederkehr vom Graben 

Erklärte der Prophet 

Den verräterischen Bani Quraidhah den Krieg, 

Die bereits schuldbewusst 


In ihren Türmen Zuflucht gesucht hatten. 

Nach einer Belagerung von fast einem Monat 

Mussten sie sich bedingungslos unterwerfen. 

Sie baten nur darum, dass über sie von einem Mitglied 


Des arabischen Stammes, mit dem sie verbündet waren, 

Gerichtet würde. 

Sie wählten das Oberhaupt des Stammes, 

Mit dem sie schon lange verbündet waren, 

Said ibn Muadh von Aufs, 


Der aufgrund seiner Wunden, 

Die ihm bei Uhud zugefügt worden waren, 

Im Sterben lag und gestützt werden musste, 

Um das Urteil zu sprechen. 


Ohne zu zögern sprach er über die Männer 

Des Stammes das Todesurteil. 

Im selben Jahr hatte der Prophet die Vision, 

Worin er sich selbst sah, 


Wie er ohne Widerstand Mekka betrat 

Und deshalb beschloss er, zu versuchen, 

Die Pilgerreise zu machen. 

Neben einer Zahl Muslime aus Medina 


Forderte er die freundlichen Araber auf, 

Ihn zu begleiten, deren Zahl 

Seit der wundersamen Niederlage der Stämme 

Bei der Grabenschlacht zugenommen hatte, 


Aber die meisten gingen nicht darauf ein. 

Als Pilger gekleidet 

Und mit den üblichen Opfern 

Teiste eine Kompanie von vierzehnhundert Männern 


Nach Mekka. Als sie sich dem Tal näherten, 

Begegnete ihnen ein Freund aus der Stadt, 

Der den Propheten davor warnte, 

Dass die Quraisch geschworen hatten, 


Sein Betreten der Heiligen Stätte zu verhindern; 

Ihre Reiter befänden sich vor ihnen auf der Landstraße. 

Daraufhin ordnete der Prophet 

Einen Umweg durch die Bergschluchten an, 


So dass die Muslime völlig erschöpft waren, 

Als sie schließlich in dem Tal bei Mekka ankamen 

Und an einem Ort mit dem Namen Hudaybiyyah lagerten; 

Von da an versuchte er, Verhandlungen 


Mit den Quraisch zu führen, um ihnen zu erklären, 

Dass er nur als Pilger käme. 

Der erste Bote, den er zur Stadt schickte, 

Wurde misshandelt und sein Kamel verkrüppelt. 


Er kehrte zurück, ohne seine Botschaft überbracht zu haben. 

Die Quraisch sandten ihrerseits einen Boten, 

Der in drohendem Ton sprach 

Und sehr arrogant war. 


Ein anderer ihrer Abgesandten 

War zu kameradschaftlich in der Art, 

Wie er mit dem Propheten sprach, 

Und er musste streng auf den Respekt 


Aufmerksam gemacht werden, 

Der dem Propheten gebührte. 

Er war es, der dann nach seiner Rückkehr 

In der Stadt Mekka sagte: 


Ich habe Caesar und Kisra in ihrem Prunk gesehen, 

Aber ich habe nie einen Mann gesehen, 

Der wie Mohammed 

Von seinen Kameraden verehrt wurde. 


Der Prophet suchte ein paar Boten aus, 

Die Respekt einflößen würden. 

Uthman wurde letztendlich aufgrund seiner Verwandtschaft 

Mit der einflussreichen Umayyad-Familie ausgewählt. 


Während die Muslime seine Rückkehr erwarteten, 

Erreichte sie die Nachricht, er sei ermordet worden. 

Da war es, als der Prophet in Hudaybiyyah 

Unter einem Baum saß 


Und von allen seinen Kameraden einen Eid abnahm, 

Dass sie alle zusammen widerstehen oder fallen würden. 

Nach einer Weile aber wurde bekannt, 

Dass Uthman nicht ermordet worden war. 


Da wurde eine Truppe, die aus der Stadt gekommen war, 

Um die Muslime in ihrem Lager zu belästigen, 

Gefangen genommen, bevor sie 

Irgendwelchen Schaden anrichten konnten, 


Und vor den Propheten gebracht, 

Der ihnen auf ihr Versprechen hin, 

Auf Feindseligkeiten zu verzichten, vergab. 

Endlich kamen einigermaßen anständige 


Abgesandte von den Quraisch. 

Nach einigen Verhandlungen wurde die Waffenruhe 

Von Hudaybiyyah unterzeichnet. 

Sie legte fest, dass es für zehn Jahre 


Keine Feindseligkeiten 

zwischen den beiden Parteien geben sollte. 

Der Prophet sollte nach Medina zurückkehren, 

Ohne die Kaaba besucht zu haben, 


Aber er würde im kommenden Jahr 

Mit seinen Kameraden die Pilgerfahrt machen können. 

Die Quraisch versprachen, 

Dass sie Mekka evakuieren würden, 


Um ihm zu erlauben, dies zu tun. 

Deserteure von den Quraisch 

Seien während der Waffenruhe 

Zu den Muslimen zurückzuschicken; 


Aber keine Deserteure von den Muslimen 

Zu den Quraisch. Jeder Stamm oder Klan, 

Der an dem Abkommen als Verbündeter 

Des Propheten teilhaben wollte, dürfe dies tun, 


Und jeder Stamm oder Klan, 

Der an dem Abkommen als Verbündeter 

Der Quraisch teilhaben wollte, dürfe dies tun. 

Diese Formulierungen verbreiteten Schrecken 


Unter den Muslimen. Sie befragten einander: 

Wo ist der Sieg, der uns versprochen wurde?

Auf der Rückreise von Hudaybiyyah 

Wurde eine Sura mit dem Titel Der Sieg offenbart. 


Diese Waffenruhe erwies sich tatsächlich 

Als der großartigste Sieg, 

Den die Muslime bis dahin errungen hatten. 

Der Kampf war ein Hindernis zwischen ihnen 


Und den Götzendienern gewesen, 

Aber nun trafen sich beide Parteien 

Und redeten miteinander, 

Und die neue Religion verbreitete sich noch schneller. 


In den zwei Jahren, die zwischen 

Der Unterzeichnung der Waffenruhe 

Und dem Fall Mekkas vergingen, 

War die Zahl der Konvertierten größer 


Als die Gesamtzahl aller Konvertierten. 

Der Prophet war mit 1400 Männern 

Nach Hudaybiyyah gereist.

Zwei Jahre später, als die Mekkaner 


Die Waffenruhe brachen, marschierte er 

Mit einer Armee von 10.000 gegen sie auf. 

Und so triumphierte der eine Gott

Über die vielen Götter und Dämonen. 


XI


Im siebten Jahr der Hijrah 

Führte der Prophet einen Feldzug gegen Khyber, 

Die Hochburg der jüdischen Stämme in Nordarabien, 

Die zu einem Hornissennest seiner Feinde geworden waren. 


Die Juden von Khyber waren seitdem bereit, 

Den Muslimen einen Tribut zu zahlen, 

Damit sie unter der Herrschaft der Muslime 

Ihre Religion und ihr Rechtsgefüge beibehalten konnten, 


Aber unter deren Schutz standen. 

Es war in Khyber, wo eine jüdische Frau 

Vergiftetes Fleisch für den Propheten zubereitet hat, 

Von dem er nur einen Bissen kostete. 


Kaum hatte das Stückchen seine Lippen berührt, 

Wurde ihm gewahr, dass es vergiftet war. 

Ohne es herunterzuschlucken, warnte er 

Seine Gefährten vor dem Gift, 


Aber ein Muslim, der bereits einen Bissen verschluckt hatte, 

Starb später. Die Frau, die das Fleisch gekocht hatte, 

Wurde zum Tode verurteilt. 

Im selben Jahr erfüllte sich die Vision des Propheten: 


Er besuchte Mekka ohne Widerstand. 

Im Einklang mit den Vereinbarungen der Waffenruhe 

Evakuierten die Götzendiener die Stadt 

Und von den Höhen der Umgebung aus 


Beobachteten sie das Vorgehen der Muslime. 

Wenig später brach ein Stamm, 

Der zu den Verbündeten der Quraisch gehörte, 

Die Waffenruhe, indem er einen Stamm angriff, 


Der mit dem Propheten verbündet war. 

Sie massakrierten sie sogar 

In ihrem Allerheiligsten in Mekka. 

Danach fürchteten sie sich aufgrund dessen, 


Was sie getan hatten. Sie schickten Abu Sufyan 

Nach Medina, um zu bitten, 

Dass die existierende Waffenruhe erneuert 

Und ihre Laufzeit verlängert würde. 


Sie hofften, er würde vor den Nachrichten 

Von dem Massaker ankommen. 

Aber ein Abgesandter von dem geschädigten Stamm 

War ihm zuvor gekommen, 


Und Abu Sufyan hatte wiederum Pech. 

Dann sammelte der Prophet all die Muslime, 

Die in der Lage waren, Waffen zu tragen, 

Und marschierte Richtung Mekka. 


Die Quraisch waren verängstigt. 

Ihre Reiter wurden zur Verteidigung 

Vor der Stadt aufgestellt, aber sie wurden 

Ohne Blutvergießen passiert; 


Und der Prophet betrat seine Geburtsstadt als Eroberer.

Die Bewohner erwarteten Vergeltung 

Für ihre vergangenen Missetaten, aber der Prophet 

Erklärte eine allgemeine Amnestie. 


Aus Erleichterung und Überraschung 

Beeilte sich die gesamte Bevölkerung von Mekka, 

Ihre Treue zu schwören. Der Prophet ordnete an, 

Dass alle Götzen, die sich im Heiligen Bereich befanden, 


Zu zerstören seien, indem er sagte: 

Die Wahrheit ist gekommen; 

Die Dunkelheit ist verschwunden; und der Gebetsruf 

Der Muslime war in Mekka zu hören. 


In demselben Jahr gab es eine zornige Versammlung 

Der götzendienenden Stämme, 

Die darauf versessen waren, 

Die Kaaba zurückzugewinnen. 


Der Prophet führte zwölftausend Männer gegen sie. 

Bei Hunain, in einer tiefen Schlucht, 

Wurden seine Truppen aus dem Hinterhalt überfallen 

Und beinahe in die Flucht geschlagen. 


Nur mit Schwierigkeiten konnten sie wieder 

Um den Propheten und seine Schutzgarde 

Aus gläubigen Gefährten gesammelt werden, 

Die alleine standhaft geblieben waren. 


Aber als der Sieg kam, 

War es ein vollkommener Sieg 

Mit einer gewaltigen Beute, 

Denn viele der feindlichen Stämme 


Hatten alles mit sich gebracht, was sie besaßen. 

Die Stämme von Thaqief waren bei Hunain 

Unter den Feinden. Nach diesem Sieg 

Wurde ihre Stadt von den Muslimen belagert 


Und letztendlich unterworfen. 

Da ernannte der Prophet einen Statthalter für Mekka 

Und er selbst kehrte nach Medina zurück, 

Sehr zur großen Freude der Ansaar, 


Die schließlich befürchtet hatten, dass er sie nun, 

Wo er seine Heimatstadt zurückgewonnen hatte, 

Aufgeben könnte und Mekka 

Zur Hauptstadt machen würde.


Als er im neunten Jahr der Hijrah davon hörte, 

Dass sich in Syrien wieder eine Armee rüstete, 

Rief der Prophet alle Muslime auf, ihn 

In einem riesigen Feldzug zu unterstützen. 


Der Anstrengung zum Trotz 

Führte der Prophet im Mittsommer 

Eine Armee zur syrischen Grenze. 

Die weite Strecke, die heiße Jahreszeit, 


Die Tatsache, dass Erntezeit war, 

Und das Ansehen des Feindes 

Haben viele dazu bewegt, sich zu entschuldigen, 

Und noch mehr blieben unentschuldigt zurück. 


Sie lagerten nachts ohne Nahrung oder Trinken 

Im Schutz ihrer Kamele; 

Und so erreichten sie die Oase von Tabuuk 

Und kehrten schließlich nach Mekka zurück, 


Nachdem sie mehrere Stämme zum Islam gerufen hatten. 

Aber der Feldzug endete friedlich. 

Die Armee rückte bis Tabuuk 

An der syrischen Grenze vor, 


Aber dort erfuhren sie, dass der Feind 

Sich noch nicht gesammelt hatte. 

Obwohl Mekka erobert worden war 

Und sein Volk nun Muslime waren, 


Hatte sich die offizielle Ordnung der Pilgerreisen 

Noch nicht verändert; die heidnischen Araber 

Verrichteten sie nach wie vor auf ihre Weise 

Und die Muslime auf ihre Weise. 


Erst als die Karawane der Pilger 

Im neunten Jahr der Hijrah 

Medina verlassen hatte, als der Islam 

In Nordarabien vorherrschend war, 


Wurde die Immunitätserklärung offenbart. 

Ihr Ziel war, dass nach jenem Jahr 

Nur noch die Muslime pilgern durften, 

Eine Ausnahme gab es lediglich für diejenigen Götzendiener, 


Die einen laufenden Pakt mit den Muslimen geschlossen 

Und niemals Verträge gebrochen hatten 

Oder andere gegen solche, mit denen sie 

Verträge besaßen, unterstützt hatten. 


Solche genossen die Privilegien ihrer Verträge, 

Aber wenn diese abgelaufen sein würden, 

Würden sie wie die anderen Götzendiener behandelt. 

Denn kein Recht auf Anbetung der Götzen besteht.



XII


Das Ende näherte sich 

Und im Zehnten Jahr der Hijra 

Brach er mit ungefähr 90.000 Muslimen 

Aus ganz Arabien von Medina auf, 


Um Hajj, die Pilgerfahrt, zu machen. 

Diese triumphale Reise des alternden Mannes, 

Erschöpft durch die Jahre der Verfolgung 

Und der unaufhörlichen Anstrengung, 


Wird von einer Art geheimnisvollen Glanz umgeben, 

Als hätte sich ein riesiger Ring aus Licht 

Endlich geschlossen, der diese sterbliche Welt 

Mit seinem ruhigen Glanz umschließt. 


Im zehnten Jahr der Hijrah ging er 

Das letzte Mal als Pilger nach Mekka, 

Es wird als seine Abschiedspilgerfahrt bekannt, 

Denn auf der Ebene von Arafat predigte er 


Vor einer riesigen Masse von Pilgern. 

Er erinnerte sie an alle Pflichten, 

Die der Islam ihnen auferlegt hat, und daran, 

Dass sie eines Tages ihrem Herrn begegnen würden, 


Der über jeden Einzelnen seiner Taten entsprechend 

Richten wird. Am Ende seiner Rede fragte er: 

Habe ich euch nicht die Botschaft überbracht? 

Und von der riesigen Menschenmenge, 


Die noch ein paar Monate oder Jahre zuvor 

Unbewusste Götzendiener gewesen waren, 

Hallte die Antwort zurück: O Gott! Ja! 

Der Prophet sagte: O Gott! Du bist mein Zeuge! 


Der Islam war eingeführt worden 

Und würde zu einem großen Baum heranwachsen, 

Der noch weit größeren Massen Schatten spenden würde. 

Sein Werk war getan und er war bereit, 


Seine Last abzulegen und sich zurückzuziehen. 

Der Prophet kehrte nach Medina zurück. 

Es gab noch immer Arbeit für ihn; 

Aber eines Tages wurde er 


Von einer schmerzhaften Krankheit heimgesucht. 

Er kam in eine Decke gehüllt in die Moschee 

Und manche sahen die Zeichen 

Des bevorstehenden Todes in seinem Gesicht. 


Wenn es unter euch jemanden gibt, sagte er, 

Der meinetwegen ungerechtfertigt geprügelt worden ist, 

Hier ist mein Rücken. 

So soll er mich seinerseits schlagen. 


Wenn ich dem Ansehen von jemanden unter euch 

Geschadet haben sollte, 

Kann er dies seinerseits mit meinem tun.

Einmal hatte er gesagt: 


Was habe ich mit dieser Welt zu tun? 

Ich bin in dieser Welt wie ein Reiter, 

Der im Schatten eines Baumes ruht. 

Dann zieht er seines Weges und lässt ihn hinter sich.


Und jetzt sagte er: Es gibt unter den Dienern Gottes 

Einen Diener, dem die Wahl zwischen dieser Welt 

Und Seiner Nähe gelassen worden ist, 

Und der Diener hat Gottes Nähe gewählt.


Am 8. Juni 632 n. Chr. betrat er die Moschee 

Zum letzten Mal. Abu Bakr führte das Gebet 

Und er bat ihn, weiterzumachen. 

Als er die Menschen sah, strahlte sein Gesicht. 


Niemals sah ich das Gesicht des Propheten 

Schöner als in jener Stunde, sagte sein Gefährte Anas. 

Als er in Aischas Haus zurückkehrte, 

Legte er seinen Kopf in ihren Schoß. 

Er öffnete seine Augen, und sie hörte ihn murmeln: 


Nun auf, zu dem höchsten Gefährten des Paradieses... 

Dies waren seine letzten Worte. 

Später im Verlauf des Tages sprach sich herum, 

Dass der Prophet gestorben sei. 


Umar bedrohte jeden, der das behauptete, 

Mit einer schrecklichen Strafe, 

Indem er es zu einem Verbrechen erklärte, zu denken, 

Der Gesandte Gottes könne sterben. 


Auf diese Art bestürmte er die Menschen, 

Als Abu Bakr die Moschee betrat und ihn hörte. 

Abu Bakr ging zum Zimmer seiner Tochter Aischa, 

Wo der Prophet lag. 


Nachdem er sich von der Tatsache überzeugt 

Und dem toten Mann die Stirn geküsst hatte, 

Ging er in die Moschee zurück. 

Die Menschen hörten noch immer Umar zu, 


Der behauptete, es handele sich um eine boshafte Lüge, 

Der Prophet, der ihr Herzblut, ihre Kraftquelle war, 

Könne nicht sterben. 

Abu Bakr ging zu Umar und versuchte ihn 


Mit einem geflüsterten Wort zum Aufhören zu bringen. 

Dann, als er merkte, dass er ihm 

Keine Aufmerksamkeit schenkte, 

Wandte sich Abu Bakr an die Menschen, 


Die seine Stimme erkannten, Umar verließen 

Und sich um ihn versammelten. 

Er lobte und pries Gott zuerst 

Und sprach dann diese Worte, 


Die den islamischen Glauben zusammenfassen: 

O ihr Menschen! Seht! Was den betrifft, 

Der Mohammed anzubeten pflegte, 

Mohammed ist gestorben. 


Aber was den betrifft, der Gott anzubeten pflegte, 

Gott lebt und stirbt nie! 

Dann rezitierte er die Verse aus dem Koran: 

Und Mohammed ist nur ein Gesandter; 


Schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. 

Und ob er stirbt oder getötet wird, 

Werdet ihr auf euren Fersen umkehren? 

Und wer auf seinen Fersen umkehrt, 


Nimmer schadet er Gott; aber Gott 

Wird wahrlich die Dankbaren belohnen.

Und so enden wird diesen Gesang

Mit dem Lob des unsterblichen Gottes.