von Torsten Schwanke
Sophia suche und den guten Weg,
Dann wirst du groß sein in den Augen Gottes.
Wer Hochmut, Dummheit fern hält seinem Herzen,
Der wird wahrscheinlich stark und weise werden.
Aus allem Vorteil zu erwählen – besser
Als Eitelkeit vom Herzen fernzuhalten.
Die ganze Welt ist eitel Eitelkeit,
Das Kommende Äon ist ein Gewinn.
Ist närrisch, Arbeit am Unvorteilhaften,
Denn es vergeht sich, wer sich darum müht.
Bekümmre wenig dich um deine Nahrung,
Mach keinen Kummer dir um deine Speise.
Nur wenig Arbeit, aber viel Studieren,
Wer so tut, der ist glücklich vor Jehowah.
Sorgt einer sich, den Körper zu erbauen,
So reißt er beides Geist und Seele ein.
Wer sich beschäftigt, diese Welt zu bauen,
Das Kommende Äon wird ihm Ruine.
Die eitle Welt ist nur ein Ort von Fremden,
Von Gästen, die hinübergehn zur Ruhe.
Sorg dich um das nicht, was dir nicht gehört.
Und auch, was du besitzt, gehört dir nicht.
El Shaddai wählt nicht Lust an dieser Welt,
Vielmehr des Kommenden Äones Freuden!
Die Freude dieser Welt ist schließlich Kummer,
Das Leben dieser Welt ist schließlich Tod.
Das Haus der Welt wird schließlich zur Ruine,
Die Erdenherrschaft wird zur Knechtschaft schließlich.
Der Ruhm der Welt wird schließlich Scham und Schande,
Der Erde Reichtum wird zur Armut schließlich.
Wer Lust hat an der Eitelkeit der Welt,
Der findet nicht das Kommende Äon.
Wer diese Welt und ihre Lust verachtet,
Doch die Torah verehrt und tief erforscht,
Der wird das Kommende Äon erlangen
Und wandeln unter denen, die vor Gott stehn.
Die Einsicht zu erwerben, dies begehre,
Sie steht mit ihrem Freund vor Gottes Antlitz.
Wer schmäht Sophia, schmäht auch Gott den Schöpfer,
Die böse Schmach fällt auf ihn selbst zurück.
Wer ehrt Sophia, wird geehrt von Gott,
Sein Angedenken bleibt in Ewigkeit.
Erforscht Sophia, Reverenz Jehowahs,
Dann geht’s euch gut auf allen euren Wegen.
Erwählt nicht Ruhmbegierde dieser Welt,
Ein Schicksal trifft die Menschenkinder alle.
Ein Bett der Nacht hat Gott für euch bereitet,
So richtet euer Herz aufs Bett der Nacht.
Schickt Speise schon an euer Bett der Nacht,
Zur rechten Stunde kommt ihr in das Bett.
Seid vor der Todesstunde schon bereit,
Dem Gast gleich, der schon schlief im Bett der Nacht.
Das Kommende Äon ist ohne Ende,
Ist besser, Jenes lieben als das Diesseits.
Was gebt ihr Geld für das, was satt nicht macht,
Was müht ihr euch um nichts und wieder nichts?
Ist kein Gewinn bei aller Menschenmühsal,
Als nur zu sinnen über die Torah.
Sophia ist Ergänzung der Torah,
Gott gibt die Völker hin für Israel.
Das Kommende Äon bezeugt den Schöpfer,
Sophia ist das Zeichen jenes Schöpfers.
Wer nun es liebt, den Schöpfer zu erkennen,
Der übe sich in Gnosis und Sophia.
Wer lieben will das Kommende Äon,
Erforsche fleißig die Torah Jehowahs.
Der Weisen Seele, Odem der Gerechten
Und Glanz der Welt sind Hinweis auf den Schöpfer.
Wie man den Faulen von der Weide treibt,
Daß er zurück zu seinem Bette kehrt,
Wie eine Brücke, drüber hinzuschreiten,
So auch ist diese Welt den Menschenkindern.
Der Wandrer eilt zu seinem Bett der Nacht,
Die Weisen eilen auch zu ihrem Bett.
Die Huld des Herrn ist besser als das Leben,
Die Charis besser als die Ungebornen.
Halt ferne deine Seele von Begierde,
Dem Gegenteil des Kommenden Äons.
Wer diese Welt der Eitelkeit studiert,
Gelangt nicht in das Kommende Äon.
Wer aber sucht das Kommende Äon,
Verachten möge er den eitlen Kosmos.
Zwei Tische warten nimmer auf den Menschen.
Die Lust der Welt vertreibt die Himmelswonnen.
Ein schmales Bett der Nacht und eitles Dasein
Und wenig Freude, aber reichen Mangel,
Es ist nicht angemessen, das zu suchen,
Sie zu erforschen, solcherlei zu lieben.
Wer auf die Eitelkeit vertraut, wird straucheln,
Wird fallen und sich nimmermehr erheben.
Ein breites Bett der Nacht und ewges Leben,
Unendliche Genüsse ohne Mangel,
Ja, solches sollst du suchen und ergreifen,
Auf dies vertraue, dieses sollst du lieben.
Nur durch Sophia wird gefunden solches,
Durch Reverenz Jehowahs, wenig Arbeit.
Wer Gutes tut, wird Gottes Gnade finden
Und er wird leben fort, selbst wenn er stirbt.
Sein Herz ist eingebunden in dem Bündel
Bei seinem Schöpfer in dem süßen Bett.
Wohl jenem Mann, der liebt die Maid Torah,
Sophia sucht und Reverenz Jehowahs,
Wer glaubt an Gott den Herrn, Gott Israels,
Geht auf den Pfaden der Gerechten, Guten.
Die Wege der Gerechten liebt Jehowah,
Der Weg der Sünder ist dem Herrn ein Ekel.
Die Straße der Gerechten ist Sophia,
Ist Demut und Enthaltsamkeit von Weltlust.
Der Weg der Narren aber ist Moria,
Ist Hochmut und Begierden dieser Welt.
Demütige Gerechte gehn die Pfade
Und sitzen einsam und in Schweigsamkeit,
Ertragend stumm die Schmähungen der Narren
Und nicht gesellend sich zu frommen Heuchlern
Und nicht betretend frecher Sünder Straßen,
Fernbleibend den Versammlungen der Spötter,
Vielmehr zu sinnen über die Torah
Und sich zu freun der Freuden der Torah.
Die fromme Seele aber wählt die Demut
Und leidet mit mit Josefs schweren Leiden.
Nie wird Geschwistern schaden jene Seele,
Die auf die Gottheit Israels vertraut.
Fromm ist die fromme Seele, ohne Wissen,
Hat sie doch Anteil an Gerechtigkeit.
So mahne alle du zum Weg des Guten,
Doch freche Spötter lassen sich nicht warnen.
Dann liebe, welche lieben die Torah,
Die Reverenz Jehowah spenden, ehre.
Jedoch verachte Narren, Spötter, Sünder,
Die sich beschäftigen mit Weltgeschäften,
Die fleißig sind in Schlemmen, Zechen, Beischlaf
Und widerspenstig gegen Gottes Reich.
Die ehren Gott, die lieben nicht die Welt,
Sie lieben nicht mit ihrer Augenlust,
Sie lieben nur das Kommende Äon,
Drum der Gerechte ist im Tod getrost.
Getrost ist der Gerechte trotz der Scheu,
Die seine eignen Sünden ihm erwecken.
Denn die Gerechten und die tun die Buße,
Gewürdigt werden eines ewgen Lebens.
Die Freude an Sophia ist das Schönste,
Ein Zeichen für die Guten vor Jehowah.
Die Lust der Welt, viel Eigentum zu sammeln,
Ist Zeichen für die Sünder dieser Welt.
Ein Frommer läßt sich warnen vor dem Unheil,
Er überwindet seine Triebbegierden,
Enthält sich der Begierden und des Zornes,
Jedoch ein Narr verschmäht den Herrn und lästert.
Ein Narr verschmäht das Fasten des Geweihten,
Er preist vielmehr die Wollust dieser Welt.
Der Weltlärm kommt von dem Begehr der Narren,
Die Seelenruhe von der Zucht der Weisen.
Die Zucht der Toren ist Geschmack am Essen
Und sein Begehren steht nach Übertretung.
Sophia ist die Zucht der Frommen, Demut,
Demütigend die Seele vor Jehowah.
Denn der Begierden Reichtum mehrt die Sünden,
Viel Sünden kommen von dem wüsten Zechen.
Betrunkne scheuen sich nicht vor Jehowah,
Die wüsten Zecher schmähn die Gottesdiener.
Der Trunkne kennt nicht heilige Erkenntnis,
Die Züchtigen verwirft der wilde Zecher.
Der eitlen Narren Werkzeug ist das Bier,
Der Narr ist stark allein durch seinen Rausch.
Wie der Erkenntnis Baum den Tod gebracht,
So bringen Bier und Rauschtrank viele Torheit.
Sophias Feinde Rauschtrank sind und Bier,
Betrunken Taumelnder wird nimmer weise.
Sophia edler ist als hohe Ahnen,
Die Reverenz Jehowahs als die Eltern.
Sophia bringt dich in die Nähe Gottes,
Der Menschen Nähe sucht Profit und Schlemmen.
Nur wer Sophia liebt, liebt auch Jehowah,
Wer den Profit des Mammon liebt, haßt Gott.
Ruhm Gottes ist der Weisung Meditieren,
Der Menschen Ruhm ist Vorteil und Genuß.
Ruhm Gottes ist die Treue zu der Zucht,
Der Menschen Ruhm ist die Verwilderung.
Ruhm Gottes ist der Ruhm der Frau Sophia,
Der Menschen Ruhm ist Torheit hoher Herren.
Der Fraß stopft zu die Sehnsucht nach der Gottheit,
Deswegen bangt die Seele vor der Speise.
Wer liebt den Rausch, hat Hochmut, Hoffahrt, Stolz
Und alle Lüste aller Weltbegierden.
Des Trinken Wonnen, Kummer ist ihr Ende,
Der Rausch bringt Weh und Leiden, Schmach und Schande.
Die Freude der Torah bringt schließlich Glück,
Erleuchtet wird man von dem Licht des Lebens.
Die lieben die Begierden dieser Welt,
Die machen ganz zunichte die Sophia.
Die die Genüsse dieser Erde lieben,
Die kennen nicht der großen Güte Wonnen.
Die Schlechtes essen und die saufen Bier
Und lieben langen Schlummer, die sind Sünder,
Die freun sich mit den Freuden fremder Frauen
Und leiden nimmer mit den Leiden Josefs,
Die nimmerdar des Ewigen gedenken
Und nimmer denken an Jerusalem,
Vergessen werden sie von Gott dem Herrn.
Sie bauten ihren eigenen Palast,
Dieweil verwüstet war der Tempel Gottes,
Und sie gedachten nicht der Tochter Zion.
Vergessen haben sie den Retter, Gott,
Sie folgten einzig ihren Weltbegierden.
Sophia schmähten sie und Ehrfurcht Gottes,
Was tun die für das Kommende Äon?
Nicht gut die Seele ohne die Sophia,
Erbarmt sich ihrer nicht der Seele Schöpfer.
Vergebung und Erbarmen wird den Büßern,
Doch Schmach und Schande Unbußfertigen.
Der Weise und Geweihte nah sind Gott,
Die Narren aber, sie vergessen Gott.
Die Liebe, die an den Genüssen hängt,
Ihr Schluß ist Haß, ist Grimm und Zorn, ist Feindschaft.
Die Liebe, die an der Sophia hängt,
Ihr Schluß ist Seligkeit und ewge Wonnen.
Sophia aber mehrt die Caritas,
Der Torheit Zunge aber stiftet Zank.
Grundloser Haß und Neid auf alle Guten,
Das ist das Lebenswerk von Übeltätern.
Der Weisen Worte sind wie Heil und Friede
Und Seelenruhe und Glückseligkeit.
O Leben, Gnade, überreiche Güte
Und liebevoller, ehrenvoller Segen!
Die Lustbesessnen, die im Stolze wandeln,
Für solche ward erschaffen die Gehenna.
Die Weisen, die sich scheuen vor Jehowah,
Für solche ward erschaffen Edens Garten.
Die Taumelnden vom Rauschtrank sind voll Stolz
Und Lust nach Hoheit und nach Niedrigkeit.
Der Rauschtrank mehrt den Zorn und die Begierde,
Die Sünde kommt vom Zürnen und Begehren.
Wer stolz ist, wird Sophia nicht erlangen,
Die Reverenz Jehowahs flieht vor solchem.
Wer nachts beim Rauschtrank sitzt, mischt Zorn darein,
Verdreht Gerechtigkeit, verschmäht Sophia.
Geht glatt der Rauschtrank ein, wird Recht gepriesen,
Wer säuft, der schaut nicht auf Gerechtigkeit.
Wer den Gewinn liebt, leugnet Gott den Herrn,
Wer den Gewinn haßt, bleibend ist sein Name.
Wer Mammon liebt, der haßt die Frau Sophia,
Der Mammon hilft nicht an dem Tag des Zornes.
Wer an das Treiben dieser Welt gewöhnt,
Bedarf des Angedenkens an den Tod.
Die Welt ist Eitelkeit der Eitelkeiten,
Ist Vorzug nirgends außer in Sophia.
Das Königtum, der Reichtum und der Ruhm
Auf Erden, das ist eine Gabe Gottes.
Sophia liebet, die Sophia suchen
Mit Studium bis zu des Leibs Ermüdung.
Die Herrschaft ist das Erbe von den Vätern,
Sophia kommt durch eine Menge Mühsal.
Die Arbeit hat Bestand nur durch Sophia,
Sophia nur durch eine Menge Forschung.
Sophia mehrt die Reverenz Jehowahs
Und so erlangt das Diesseits man und Jenseits.
Die Schlummer lieben, hassen die Erkenntnis,
Sie schlafen ein und wachen nicht mehr auf.
Demütige sind Meister des Gesanges,
Indem sie im Palast Jehowahs singen.
Als Morgenröte lichter strahlen jene,
Die da erleuchtet von dem Licht des Lebens.
Wohl dem, der fernhält brennende Begierde
Und seinen Unmut fortschafft aus dem Herzen,
Der festhält an der Reverenz Jehowahs
Und sinnt auf Lieder, Fremdling hier auf Erden.
Jehowah schafft das Kindlein, das er liebt
Und gibt dem Kind nach seines Herzens Wünschen.
Was übers Schicksal jammert doch der Mensch?
Er wandelt doch auf seines Schicksals Wegen.
Gefällts dem Menschen, tut er Gutes, Liebes,
Gefällts dem Menschen, tut er Übles, Böses.
Er darf nicht sagen: Ich habs nicht getan
Und gegen meinen Willen wards getan.
Des Menschen Tun ist nicht der Gottheit Tun,
Des Menschen Tun zeugt wider seinen Täter.
Ob gut, ob böse, rühmt der Mensch sich selber,
Sein Name ist im Munde aller Welt.
Der Mensch verfügt ja über seine Kunst,
Ob gut, ob böse, er beherrscht die Kunst.
Gottsucher wird erhöht sein von der Allmacht,
Gott lenkt den Suchenden mit Wohlgefallen.
Des Menschen Sache ist es, Recht zu tun,
In seinem Liede preise er das Gute.
Er soll nicht wandeln in dem Rat des Bösen,
In Satans Schlinge wird man sonst gefangen.
Der Dank, das Lob, die Demut und die Buße,
Die retten den Besitzer vor der Sünde.
Besinnung der Torah, das ist das Größte,
Dann werden deine Werke dir gelingen.
Wohl jenem, der gefunden hat Sophia,
Der meditiert die schöne Maid Torah.
Die Narren sind der Philosophen Diener,
Sie brauchen jene wider ihren Willen.
So wie der Reiche über Arme herrscht,
So Narren Sklaven sind der Herzensweisen.
Wie Schuldner Sklaven sind der Gläubiger,
So Heuchler Sklaven der Demütigen.
Das Herz des Weisen gleicht Prophetenherz,
Er wird gehalten durch Prophetenwort.
Es denken viele, daß sie weise sind.
Wer Gottes Wort verwirft, ist ohne Weisheit.
Sophia und Besinnung der Torah
Ist besser als das Treiben dieser Welt.
Sophia und die Reverenz Jehowahs
Ist süßer als Genüsse dieser Welt.
Torah und die Erziehung durch Sophia
Ist besser als das Leben dieser Welt.
Sophia ist Werkmeisterin des Schöpfers
Und seine Throngenossin in Äonen.
Wer sucht Sophia, wird sich an ihr laben,
Die andern aber gehn in Schmach zugrunde.
Wohl jenem, der da meditiert Torah,
Er lebt für immer und wird nicht zuschanden.
Nicht rühm der Mensch sich seines schönen Äußern,
Nicht freue er sich an der Eitelkeit.
Nicht rühme er sich seines Kinderreichtums.
Sind seine Kinder fromm und gottesfürchtig?
Nicht rühme sich der Mensch der Kraft der Schenkel,
Vielmehr, daß er bezwingen kann die Triebe.
Nicht rühme sich der Mensch des Reichtums Ruhm,
Denn Mammon wird ihn retten nicht vorm Tod.
Nicht rühme sich der Mensch des großen Wissens
Und er vertraue nicht auf seine Klugheit.
Der Mensch vertraue, rühme sich Jehowahs,
Daß er verständig ist und Gott erkennt,
Daß er Gerechtigkeit und Güte übe
Und immer sinne über schöne Rede.
Gerechtigkeit errettet einen Menschen,
Es rettet keiner aus der Hand des Herrn.
Gerechtigkeit gibt Menschenleben Dauer
Und Gottes-Gnosis und der wahre Glaube.
Der Menschen soll denken immer an den Schöpfer
Und soll nicht preisen seine Todesstunde.
Denn nichtig ist das Ende allen Lebens,
Doch Vorteil bringt es für die Freunde Gottes.
Die Seelenruhe kommt ihm durch Sophia,
Unruhe kommt nur von des Menschen Torheit.
Nachlässigkeit und Stillstand, das ist Torheit,
Vergessenheit ist übles Werk des Bösen.
Wer Gnosis mehrt, verwirft Nachlässigkeit,
Vergessenheit führt er zur tiefen Einsicht.
Wird Eisen stumpf, so schärft man seine Schneide,
Durchs Lernen führt man Herzen zu der Einsicht.
Der Acker wird gepflügt und wird besät,
Man führt durchs Studium das Herz zur Einsicht.
Ein Pflanzensproß sprießt aus dem Wasser auf,
Sophia sprießt aus Forschung nach Sophia.
Gelenkt wird alle Arbeit durch Sophia,
Sophia selbst erforscht man durch das Reden.
Wer sie erforscht, einsichtig wird er, froh,
Es fliehen vor ihm Trübsal, Schmerz und Seufzer.
Des Leibes Krankheit heilt die Medizin,
Der Seelenkrankheit Heil ist in Sophia.
Des Leibs Gesundheit rettet nicht den Menschen,
Gesundheit an der Seele aber hilft.
Das Licht der Augen und der Ohren Hören,
Der Nase Riechen und der Hände Tasten,
Des Gaumens Schmecken und der Füße Gehen,
Sie sind vorhanden bei den Lebewesen.
Viel besser aber ist der Lippen Rede,
Es findet sich das Wort allein beim Menschen.
Das Sprechen zeigt die Wege an des Lebens
Und nicht die andern Pforten deiner Sinne.
Die Sinnespforten sind bei Lebewesen,
Doch kennen sie die Wege nicht Sophias.
Das Wort Sophias ist im Menschenherzen,
Die Gnade ist nicht in den Sinnespforten.
Sophia steht dem Menschen zur Verfügung,
Wenn auch die Sinne ihre Sklaven sind.
Die Sinnespforten ohne die Erkenntnis,
Ist gleich dem Vieh, das schweigend muß davon.
Denn Gott ließ die Sophia sie vergessen,
Gab ihnen keinen Anteil an der Einsicht.
Gott lehrt den Menschen Gnosis und Sophia,
Er sucht den Menschen heim am Jüngsten Tag.
Dem Menschen schenkte er die Frau Sophia
Und fordert sie gerechterweis zurück.
Man kann nicht sagen: Ich kenn nicht die Wahrheit,
Erkenntnis ward dem Menschen anerschaffen.
Wenn nur der Mensch es will, kann er erkennen,
Sophia ist vorhanden in dem Herzen.
Der Mensch jedoch, der sich der Einsicht sperrt,
Wie sollte der Sophia jemals finden?
Wer kennt die ganze, göttliche Sophia?
Ein Teil Sophias ist jedoch erkennbar.
Es läßt sich alles finden, wenn man sucht,
Sophia wird durch Forschung nur erkannt.
Der Eine Gott erkannt wird durch Sophia,
Er ist nicht da nach Art von Heresscharen.
Sophia ist das Leben für den Weisen
Und Ruhm und Kraft für ihren Eigentümer.
Die Hoffnung der Gerechten ist das Glück,
Der Toren Hoffnung ist die Finsternis.
Gefallen an der Kunst gab Gott dem Menschen,
Der Mensch kann Gutes schaffen oder Böses.
Gefällt dem Menschen Gutes und nicht Böses,
Erhört ihn Gott nach seinem Wohlgefallen.
Der Mensch kann suchen, was ihm nur gefällt,
Er wird es finden, Gutes oder Böses.
Erkannt wird alles einzig durch Sophia,
Sophia aber durch Gefundenheiten.
Das Suchen nach Sophia mehrt die Gnosis,
Der Zucht Mißachtung ist der Gnosis Feindin.
Das Hören ist der Anbeginn des Lernens,
Des Lernens Ende ist Erkenntnis, Einsicht.
Sophias Summe ist die Ehrfurcht Gottes,
Das ist die Angelegenheit des Menschen.
Es meinen viele, daß sie weise sind
Und freun sich über ihres Triebs Gedanken.
Ihr Mühen richtet sich auf Eitelkeit,
Doch warten sie auf Lohn für ihre Mühen.
Sie haben Augen, aber sehen nicht,
Verhärtet ihre Herzen, unverständig.
Die ganze Welt schaut nur auf Eitelkeiten.
Doch gibt es nicht Gewinn bei aller Mühsal.
Das Leben, Königtum und Können, Reichtum
Und Gnade, Herrlichkeit und Ruhm und Ehre,
Sind wertlos alle, sind nur Nichtigkeit,
Sophia edler ist als alles das.
Bedarf doch alles der Sophien-Gnosis,
Sophia aber liebt Gerechtigkeit.
Das Recht ist das Erzeugnis der Sophia,
Doch lobenswürdig ist Sophia selbst.
Denn durch Sophia weiß man von der Sitte,
Gefunden wird die Ganzheit durch Sophia.
Wer liebt es, die Sophia zu erkennen,
Vermindert in sich dieser Welt Begierden.
Gewarnt sei, Mensch, vor Zürnen und Begehren,
Dich finden Leben und Gerechtigkeit.
Demütige, die lassen vom Begehren,
Empfangen Segen von dem Ewigen.
Die fragen nach Sophia, suchen Gott,
Die werden würdig ewiglicher Wonnen.
Wer liebt es, zu erkennen Gottes Weg,
Der sättigt sich am Angesicht Jehowahs.
Beginn der Ehrfurcht ist die Gnosis Gottes,
Beginn Sophias ist die Reverenz.
Wer sich verachtet um des Schöpfers Ehre,
Der wird geehrt sein in den Augen Gottes.
Wes Wille spricht zu Gott: Gescheh dein Wille,
Wer seinen Trieb bezwingt und Stolz zerschlägt,
Um die Sophia zu erforschen tätig,
Gewürdigt wird er ewiglichen Lebens.
Sophia ward geboren für die Menschen,
Sie ist ein Werkzeug der Gerechtigkeit.
Der Glaube ist allein Gerechtigkeit,
Der Glaube durch Sophia ist gerecht.
Nicht Hilfe und nicht Liebe zu den Seelen,
Doch Ruhm den Menschen, die die Gottheit rühmen.
Wer Gott rühmt, wird in Ewigkeit nicht wanken,
Gelabt wird seine Seele sein am Fett.
Die Philosophen sammeln die Erkenntnis,
Die Narren aber hassen Gottes Gnosis.
Wer Gutes sucht, der wird das Gute finden,
Wer nach dem Bösen jagt, den wird es treffen.
Ein Weiser ist voll Ehrfurcht, Böses meidend,
Der Narren Abscheu ists, das Böse meiden.
Wer Mahnungen beachtet, wird geehrt,
Wer schmäht die Mahnungen, muß schmachvoll sterben.
Die Zucht der Weisen ist die Ehrfurcht Gottes,
Die Zucht der Narren aber ist Moria.
Die Gnade für die Guten ist Sophia,
Der Sünder Wollust ist das Weltgetriebe.
Wer achtet auf Sophia, findet Gutes,
Wer fand die Gnosis, der hat Grund zu Hoffnung.
Wer in den Krieg zieht, wird zuschanden werden,
Dem Kriege fernzubleiben, das bringt Ehre.
Der Weise öffnet seinen Mund in Weisheit,
Der Tor verschließt die Lippen selbst im Unglück.
Erhaben, dauernd meiner Seele Arbeit,
Doch über andre murren, ist nicht gut.
Und haben deine Werke keine Dauer,
Sprich von Geheimnissen der Andern nicht.
Der Weisen Denken, das ist Recht und Wahrheit,
Der Toren Denken ist Gewalt und Lüge.
Das Denken der Gerechten, das ist Weisheit,
Der armen Narren Denken ist nur Torheit.
Der Weisen Denken ist den Tod betrachtend,
Der Toren Denken ist den Bauch betrachtend.
Der Frommen Denken kommt von ihrem Schöpfer,
Der Frevler Denken kommt von ihren Lüsten.
Des Frevlers Seele nur erdenkt den Zorn
Und die Begier nach Hoheit und Gemeinheit.
Der Ruhm der Seele ist Erkenntnis, Weisheit,
Das Häßliche der Seele Zorn und Wollust.
Der Seele Ruhm ist Einsicht und Erkenntnis,
Die Schmach der Seele ihre Narretei.
Der Demut Ehre, das ist die Geduld,
Als Schande gilt sie Zornigen und Stolzen.
Begierde, Zorn, das sind der Toren Waffen,
Doch Weisheit, Demut ist der Weg des Herrn.
Ein Trunkenbold und Schlemmer erbt nur Schande,
Die sich beherrschen, die erlangen Ehre.
Der Toren Erbe ist Beschämung, Schande,
Der Weisen Ehre, das ist Pracht und Hoheit.
Wer Zorn beschwichtigt und Begierden fortschafft,
Geht nicht zugrund in dieser Welt und jener.
Wer Einsicht hat, der mag die Torheit nicht,
Der arme Narr jedoch, er haßt die Einsicht.
Des Narren Liebe, das ist Speis und Trank,
Er gleicht dem Vieh, das schweigend muß davon.
Die Wollust treibt den Narren zum Gelächter,
Des Weisen Lächeln stammt aus seiner Einsicht.
Der Toren Denken kreist um ihren Leib,
Der Weisen Denken stammt aus Gottes Weisheit.
Die Weisen wissen durch den Lebensgeist,
Die eigne Seele ist ein Glied des Selbst.
Die Toren wollen Weisheit nicht erkennen,
Denn sie besitzen nicht des Menschen Einsicht.
Die Toren lieben die Begier und Wollust,
Die Weisen herrschen über Leidenschaften.
Die Toren glauben an den Augenschein
Und sind ganz uneinsichtig wie das Vieh.
Die Weisen schauen durch der Weisheit Augen,
Die Narren wandeln in der Finsternis.
Die Toren sind die Sklaven ihres Bauches
Und folgen den Begierden ihrer Augen.
Der Herr verabscheut Torheit, Stolz und Hochmut
Und Ehebruch, Begierde, Grimm und Zorn,
Genüsse dieser Welt und die Profitgier,
Die Lüge und die Hinterlist der Herzen.
Dies alles liebt der nicht, der Buße annimt,
Der Demut aber gibt er, was sie will.
Die Sünden sind Erzeugnisse der Menschen,
Sie kommen nicht aus Gottes weiser Lenkung.
Bleibt frei die Seele von der Lust der Welt,
So labt sie sich am Fluß von Milch und Honig.
Dem Weisen Heil und dem Rechtschaffenen,
Durch Weisheit und Gerechtigkeit kommt Gnade.
Wer ist ein wahrer Weiser vor Jehowah?
Er, der da handelt nach dem Rat Sophias.
Des Täters Name kommt von seiner Tat,
Des Weisen Name von Gerechtigkeit.
Erkenntnis ohne Tat ist keine Ehre
Und ehrlos sind die Toren ohne Zucht.
Tat ohne Einsicht auch ist nicht von Dauer,
Die Tat ist möglich nur durch die Erkenntnis.
Erkenntnis ist die Hilfe der Gerechten,
Gerechtigkeit ist Retterin der Weisen.
Des Menschen Weisheit kommt von reicher Forschung,
Des Menschen Torheit kommt von großer Faulheit.
Die Weisheit ist dem Toren schwer wie Sand,
Er kann sie tragen nicht und nicht ertragen.
Das Herz der Narren ist die Lust der Augen,
Des Weisen Auge ist das reine Herz.
Die Lust des Weisen, das ist Rat und Einsicht,
Die Lust des Narren, das ist Speis und Trank.
Wer schmäht Sophia, liebt in Wahrheit Wollust,
Wer liebt Sophia, der verschmäht Profitgier.
Der Narren Liebe, das ist Speis und Trank
Und Beischlaf und die Eitelkeit der Welt.
Der Toren Abscheu ist die Magd voll Demut,
Sie spotten über jeden Geist voll Demut.
Der Toren Freude ist in ihren Lüsten,
Sie schlafen nicht, bevor sie Sünde taten.
Den Toren ist Genüge diese Welt,
Sie lieben nicht das Kommende Äon.
Ein Tor kann nicht gedenken der Sophia
Und kann nicht hören auf die Wege Gottes.
Stets kehrt der Narr zurück zu seinem Speien,
Solange er noch keine Scham besitzt.
Des armen Narren Herz folgt der Profitgier,
Er wendet seinem Schöpfer stets den Rücken.
Des Weisen Worte sind des Toren Abscheu,
Die Narren wollen hören nicht von Zucht.
Sophia ist Erleuchterin der Weisen,
Des Weisen Seele tanzt vor Lust und Freude.
Des Weisen Denken ist Erkenntnis, Ratschlag,
Des Toren Denken ist Begierde, Zorn.
Begehr und Stolz, sie bringen dich zu Fall,
Doch Demut, Weisheit bringen dich zur Ruhe.
Des Stolzes Ende ist Erniedrigung,
Das Ende deiner Demut ist Erhöhung.
Begierde nach dem Hier und Jetzt der Sünde,
Ihr Ende ist Beschämung, Schmach und Schande.
Die ihren Trieb beherrschen, werden bleiben,
Wenn sie die Keuschheit weihen Gottes Allmacht.
Sophia ist des Herrn der Heeresscharen,
Sophia nicht vergeht in Ewigkeit.
Die Weisen wählen Pfade der Sophia
Und nicht die Straßen der Begier der Welt.
Die Narren folgen ihrem Lustverlangen,
Die Frevler gehen ab von Gottes Weg.
Der Weise tröstet sich mit seinem Brot,
Die Narren sammeln ungerechten Reichtum.
Gerechte sind die freien Sklaven Gottes,
Die Frevler sind die Knechte ihres Bauches.
Dem Herrn zuwider ist der Weg der Frevler,
Gott aber liebt die Pfade der Gerechten.
Gut ist die Ruhelosigkeit des Weisen
Und übel die Bequemlichkeit der Narren.
Der Weise hat genug an wenig Speise
Und nährt sich von dem Studium des Wortes.
Glückselig ist der Arme, welcher Gott liebt,
Verdammt der reiche Mann ist ohne Weisheit.
Gut, wenig haben in der Ehrfurcht Gottes,
Ist besser, arm zu sein, als Mann der Lüge.
Ist besser, nachzudenken über Gott
Als viel Geschäftigkeit, um reich zu werden.
Vor allem rette deine eigne Seele,
Und dann erst geh, und rette andre Leben.
Dem Weisen Heil, der macht die Andern weise,
Dem Narren Fluch, der macht die Andern gottlos.
Ist besser, Gott den Schöpfer zu verehren,
Als hochzuschätzen seine eigne Seele.
Ist besser, Gottes Weisung zu verehren
Als Vater, Mutter, Bruder, Tante, Neffe.
Ist weiser, Gottesfürchtige zu ehren
Als eines Mannes Reichtum in den Häusern.
Wer da vermehrt Besitz, vermindert Weisheit,
Der bleibt nicht ungestraft von Gott dem Herrn.
Wer da vermehrt Besitz und Wohltat tut,
Wer Wohltat tut, der hat bei Gott noch Hoffnung.
Wer da vermehrt Besitz und zuchtvoll bleibt,
Wer zuchtvoll bleibt, der hat bei Gott noch Hoffnung.
Wer den Besitz vermehrt und hilft den Kranken,
Vielleicht besteht für ihn bei Gott noch Hoffnung.
Wer den Besitz vermehrt, sich müht um Reichtum,
Nicht ungestraft bleibt der von Gott dem Herrn.
Wer Weisheit mehrt und müht sich um das Wort,
In Ewigkeit bleibt seine Redlichkeit.
Wer lebt, muß sterben, Fürsten werden Knechte
Und Reiche stürzen ab in Niedrigkeit.
Die Satten müssen dienen um ihr Brot,
Die Helden – ach ihr Bogen ist zerbrochen.
Die Weisheit aber kann man nicht verlieren,
Gerechtigkeit weicht nicht von dem Gerechten.
Gerechtigkeit geht her vor dem Gerechten,
Die Weisheit – sie vermählt sich mit dem Weisen.
Der Mensch soll sich um seine Seele kümmern
Und soll sich kümmern nicht um Gold und Silber.
Erkenntnis wird ihm durch der Weisheit Einsicht,
Wenn Weisheit fehlt, so ist der Mensch wie blind.
Verpflichtet bist du, Weisheit ernst zu suchen,
Nach ihr zu forschen wie nach einem Schatz.
Wer Geld liebt, kümmert sich nicht um die Seele,
Wer Reichtum sucht, der bleibt nicht ungestraft.
Wer Reichtum liebt, der liebt nicht seinen Schöpfer,
Wer Weisheit liebt, der ist vertraut dem Schöpfer.
Der Welt Gedanken mindern die Erkenntnis,
Der Narr verachtet nur der Weisheit Menge.
Wer wenig tut, doch forscht in Gottes Wort,
Dem wird die Weisheit bald zu eigen sein.
Von jedem Menschen lerne du Erkenntnis,
So gehst du nicht zugrunde in der Trübsal.
Die Frucht des Leibes, das ist Speis und Trank,
Die Frucht der Seele, das ist Einsicht, Weisheit.
Die Frucht des Leibes rettet nicht den Menschen,
Die Frucht der Seele ist des Menschen Hilfe.