VON TORSTEN SCHWANKE
Die Weitergabe des Lebens
Ernst ist die Aufgabe, die uns das Leben stellt,
Dass sich der Mensch zur Fortpflanzung gesellt.
Durch Ehepartner, die bewusst gewählt,
Schöpfers Hand im Werk des Lebens zählt.
Freude erfüllt das Herz, doch Leid oft auch,
Da Freude und Sorge teilen den Brauch.
Die Pflichten sind schwer, das Gewissen so groß,
Probleme der Gatten sind steter Verdruss.
Mit raschem Schritt die Welt sich dreht,
Neue Fragen stellt und viel bewegt.
Die Kirche prüft nun alles fein,
Denn eng mit dem Leben hängt Freude ein.
Zuständigkeit des Apostolischen Lehramtes
Der Wandel der Zeit ist tief und schwer,
Probleme tauchen auf wie nie zuvor.
Die Menschheit wächst in schnellem Lauf,
Man fürchtet, Nahrung geht bald aus.
Familien kämpfen, es wird knapp,
In ärmsten Ländern wächst die Not;
Staaten seh’n sich in Zwang und Triebe,
Zum Handeln stark, zum radikalen Ziehen.
Zudem beschweren Mangel und Wohnraum,
Wirtschaft und Erziehung, es lastet kaum,
Sodass die Lasten viel zu groß,
Um viele Kinder aufzuzieh’n in Trost.
Ein Wandel in Frauenrollen kehrt,
Wie Menschen lieben, hat sich verkehrt.
Die Ehe wird anders nun angesehen,
Auch Gattenliebe und eheliches Geschehen.
Fortschritt in der Technik uns zeigt,
Die Macht des Menschen wird groß und weit.
Er strebt, die Kräfte stets zu meistern,
Sich selbst und die Natur zu bändigen weiter.
Soll man bestehende Normen lassen,
Die schwer zu tragen sind, die Bassen?
Wenn neue Zeiten fordern, denkt,
Ein neues Gesetz vielleicht auch lenkt.
Könnte ein Ganzheitsprinzip nicht auch
Das Leben leiten im klugen Brauch?
Die Fruchtbarkeit dann wohl bedacht,
Durch kluge Planung neu gemacht.
Vernunft und Freiheit, das sei der Plan,
Mehr als biologischer Zwang getan.
Das Lehramt der Kirche überlegt nun fest,
Ob die Ehemoral neu abzuprüfen ist.
Denn Christus gab dem Petrus Macht,
Die Lehre zu schützen in jeder Nacht.
So bleibt das Gesetz, wie es natürlich sei,
Für Menschen Heil und ewig treu.
In Erfüllung der Pflicht, die Kirche zu leiten,
Hat sie stets die Ehe bedacht, zu allen Zeiten,
Und jüngst besonders oft geäußert ihre Worte,
Zum Wesen der Ehe an heil’gem Orte.
Zur sittlich geordneten Nutzung der Rechte,
Die Eheleut’ zu erfüllen pflichtenbehaftet,
In vielen Dokumenten, die nun ganz klar,
Aus einem Geiste, gestimmt, sie bar.
So haben wir auch, nach reiflicher Wahl,
Den Rat, den Johannes setzte einmal,
Im Jahr des Herrn 1963 März,
Bestätigt, erweitert, aus treuem Herz.
Es waren Gelehrte und Eheleut’ dabei,
Die sprachen vom Eheleben frei.
Ihr Rat galt der Ordnung und Lebenskunst,
Vor allem der sittlich geordneten Vernunft.
Der Ausschuss sammelte Antworten ein,
Auf Fragen zur Ehe, zum heiligem Sein,
Und trug die Ergebnisse wohl bedacht,
Zum Lehramt, das mit Sorgfalt wacht.
Und nun, nach Prüfung und Gebet,
Nach Studium, das tief eingeht,
Haben wir uns ans Werk gemacht,
Mit Weisheit die Antwort nun bedacht.
Gesamtschau des Menschen
Die Frage des Lebens, des Menschen Glück,
Darf nicht allein auf Biologie sich beschränken,
Psychologie, Demographie: ein kleines Stück,
Von der Aufgabe, die wir bedenken.
Der Mensch ist mehr als Natur und Welt,
Zu Höherem auch er sich gesellt;
Nicht nur in irdischem Leben hier,
Sondern auch ewig – das ist sein Ziel.
Die Elternpflicht, sie wird hier genannt,
Und die Liebe, die Ehe zusammenband,
Gilt es näher zu beleuchten fein,
Im Licht, das Gott uns gibt allein.
Darauf bezieht sich „Gaudium et Spes“,
Das zweite Konzil und was es da les’,
Mit hoher Autorität so lehrt,
Was Christus uns als Antwort gewährt.
Die eheliche Liebe
Eheliche Liebe, ein Quell von Wert,
Ihr Wesen, so edel, sich uns erklärt,
Denn Gott ist Liebe, ihr Ursprung rein,
Ein Plan, der in uns soll verwirklicht sein.
Nicht Zufall, nicht Naturgeschehn,
Gott hat die Ehe weise erspäht,
Dass Mann und Frau sich ganz ergieb’n,
Im Liebesplan, den sie dann leb’n.
So geben sie sich gegenseitig hin,
In Ehe, die ihnen eigen, beginnt,
Zur personalen Gemeinschaft wahr,
Die mit Gott schöpferisch gebar.
Getauft im heiligen Sakrament,
Zeigt die Ehe Christi Band,
Mit seiner Kirche, fest und stark,
Ein Gnadenzeichen, klar und stark.
Eigenart der ehelichen Liebe
Im Lichte scheint die Liebe klar,
Wie eigner Art sie doch stets war,
Was von ihr wird verlangt, bedacht,
Und wie der Mensch sie recht vollbracht.
Zuallererst: menschlich soll sie sein,
Mit Sinn und Geist im hellen Schein.
Nicht nur vom Triebe her geboren,
Auch freier Wille bleibt erkoren.
Er schließt sich treu dem Weg an,
Durch Leid und Freud’, wie er nur kann,
Wird stärker, wenn er weitergeht,
Ein Herz und Seele stets besteht.
Gemeinsam wachsen sie hinan,
Zur Vollendung Mann und Fraun,
In Freundschaft, tief und ganz zugleich,
Kein Vorbehalt, nur Liebe reich.
Einander geben, offen sein,
Kein eigennütziges Verzein.
Wer wirklich liebt, der liebt auch blind,
Ohne zu fragen, was man find't.
Es ist ihm Freude, ganz gewiss,
Dass seine Liebe selig ist,
Denn durch die Gabe seiner Kraft
Hat er dem andern wohl geschafft.
Treu ist die Liebe, fest gebunden,
Ein Leben lang wird sie empfunden,
Wie sie einst am Trautag klang,
Als jeder frei sein Ja-Wort sang.
Niemand soll sagen: Treue schwer
Ist nicht zu halten, nicht mehr wert.
Sie war zu allen Zeiten rein,
Und wird es ewig, wie der Stein.
Viele Paare zeugen heut,
Im Wandel der Jahrhunderte weit,
Dass Treue tief im Wesen liegt,
Worin die Liebe oft genügt.
Eine Quelle von Glück, beständig und klar,
Die fruchtbare Liebe bleibt fürwahr,
Will Leben weiter geben hier
Und neues Leben wecken dir.
Die Ehe strebt zur Zeugung an,
Auf Kinder hin, die sie ersann,
Denn sie sind Gabe, ohne Gleichen,
Zum Wohl der Eltern stets zu reichen.
Verantwortliche Elternschaft
Die Liebe lehrt die Eheleute,
Auf dass sie ihre Pflicht nicht scheute,
Die Elternschaft verantworten klar,
Und ihres Amtes sich gewahr.
Verantwortlich Eltern zu sein,
Heißt mehr als nur der Kinderschein,
Gesichtspunkte betrachten fein,
Denn viele Fäden wirken drein.
Zuerst ist da der Triebe Lauf,
Den der Vernunft der Mensch vertraut,
Erforscht die biolog’schen Kräfte,
Die ihm bekannt sind, alte Säfte.
Mit Willen soll er zügeln dies,
Auf dass die Leidenschaft nicht schieß',
Ein Gleichgewicht, das wohl gerät,
Und Sinn und Körper gut besteht.
Auch wirtschaftliche Lage, weit,
Gesundheit, Seelenfreiheit zeigt,
Entscheidungen durchdacht und klug,
Ein Kind mehr, sei’s Freude genug.
Doch mancher Grund kann ernst bestehen,
Im Guten darf man’s dann verstehen,
Dass man sich mäßig Kinder wählt,
Wenn’s nicht im Sittengesetz fehlt.
Und vor allem gilt die Ordnung nun,
Die objektiv die Menschen tun,
Auf Gott hinweist das Innerste,
Wo stets das klare Gewissen sei.
So zeigt die Liebe, hell und rein,
Was ihre Wesenheit soll sein:
Im Herzen fest und auch bereit,
Für alles, was das Leben weiht.
Die Pflichten elterlicher Achtung sind groß,
Von Gatten verlangt man verantwortlichen Fleiß.
In Ordnung der Werte, die Gott ihnen gab,
Liegt Pflicht gegen ihn, sich selbst und den Staat.
Erkennen sie an, was die Familie braucht,
Und was uns als Menschen die Gesellschaft abverlangt.
Drum sollen sie, wenn sie das Leben weitertragen,
Nicht willkürlich in eig'ne Pfade schlagen.
Die Wege der Sittlichkeit sind Gott gegeben,
Nicht ihrem Gutdünken und eigner Wahl verschrieben.
Sie sollen sich richten nach göttlichem Plan,
Der schon in der Ehe festgelegt war und daran.
Ihr Wesen, die Akte, all dies im Bund,
Tut die heilige Kirche in Lehren kund.
Sie zeigt den Plan, den der Schöpfer sprach,
Für das ewig treue, göttliche Gemach.
Der eheliche Akt, in Liebe geehrt
Der Akt, der Gatten einander verbindet,
In reiner, keuscher Liebe sie findet,
Soll, wie Konzile auch lehren klar,
Im Ehebund stets geheiligt und wahr.
Selbst wenn der Kindersegen fehlt,
Und keine Fruchtbarkeit das Paar beseelt,
Bleibt doch erlaubt die liebende Tat,
Denn sie stärkt die Ehe, die Gott erschafft.
In weiser Voraussicht hat er bedacht,
Dass nicht aus jedem Akt neues Leben erwacht.
Er formte Gesetze der Fruchtbarkeit,
Damit sich Pausen in die Folge der Kinder reih'n.
Vereinigung und Leben, untrennbar verbunden
Die Lehre, die oft und klar dargelegt,
Verbindet die Liebe, die in der Ehe steht,
Mit dem Zeugungszweck, von Gott gegeben,
Kein Mensch soll sie willkürlich zerlegen.
Denn im Herzen der Ehe, da wohnt die Macht,
Die Gatten zur Zeugung von Leben gebracht,
Nach Regeln, die er in die Natur schrieb,
Damit die Liebe und das Leben stets bleibt.
Treue zu Gottes heiligem Plan
Wer die Liebe genießt, und doch abtrünnig wird,
Der lehnt sich gegen den Schöpfer, gegen sein Wort auf,
Nutzt das Geschenk der Ehe ohne Rücksicht auf die Pflicht,
Und verwehrt die Frucht, die der Schöpfer sich erdacht.
Denn ein liebender Akt, der sich nicht selbst verrät,
Gebietet Respekt für des Schöpfers Gesetz und Gebet.
So führt die wahre Liebe uns zu Gottes heiligem Ziel,
Denn er, der uns schuf, kennt das beste Liebesspiel.
Der stellt sich nicht als der Herrscher dar,
Von dem Quell, aus dem das Leben entsprang, gar.
Er dient vielmehr dem Plan, der zurückführt,
Zum Schöpfer, der diesen Plan doch geschürt.
So wie der Mensch keine Macht über sich hat,
Noch über das Zeugungskraft, das ihn begatt',
Denn diese Kräfte, so innerlich fein,
Sind dem menschlichen Leben, dem Ursprung, rein.
Das menschliche Leben ist heilig und fein,
Mahnt uns Johannes, es soll uns wichtig sein,
Denn von der Keimung an, da beginnt,
Das Schöpferwerk Gottes, das Liebe bringt.
Unerlaubte Wege bei der Geburtenregelung
Nach fundamentalen Grundsätzen wir steh'n,
Im christlichen Bund, in Ehen versteh'n.
Noch einmal soll klar und öffentlich sein,
Direkter Abbruch bleibt stets ein Nein.
Auch wenn Heilung wird als Zweck genannt,
Abtreibung bleibt falsch, so auch noch verwandt.
Und Sterilisierung, gleich wie sie geschieht,
Ob dauerhaft oder begrenzt, sie entzieht.
Denn jede Handlung, die gegen das geht,
Das Zeugung verhindern soll, nie besteht,
Ob als Ziel oder Mittel, sie ist zu verwerfen,
Die Einheit der Ehe kann dadurch verderben.
Man darf kein Übel als Lösung wählen,
Das weniger böse erscheint und zählt.
Das geringere Übel sei zu erdulden,
Doch Böses für Gutes darf niemals entschulden.
Es gilt, wie es immer gelehrt ist und klar,
Dass die Ordnung, die Gott uns gegeben da war,
Die Menschen stets würdig bleiben muss,
In der Familie, im Leben, im Schutz.
Erlaubtheit therapeutischer Mittel
Die Kirche sieht Heilung als Ziel nicht verwehrt,
Wenn dabei die Zeugung verhindert, nicht begehrt.
Wird's nicht als direktes Ziel angestrebt,
Dann ist das Mittel erlaubt, nicht verfehlt.
Erlaubte Inanspruchnahme unfruchtbarer Zeiten
Der Vernunft, so rufen heut viele, ist recht,
Die Kräfte zu steuern, die Natur in Bedacht,
In Einklang zu bringen, für Frieden und Ruh',
Für besseres Leben, doch die Frage bleibt stumm.
Die Kirche empfiehlt den vernünftigen Plan,
Wenn der Mensch damit sich dem Schöpfer tut nahn'.
Doch stets mit der Ordnung, die von Gott so bestimmt,
Die natürliche Weise, die fortlaufend stimmt.
So ist es erlaubt, in den Zeiten zu bleiben,
Die empfängnisfrei sind, in diesen zu treiben,
Das Liebeswerk, das die Kirche vergibt,
Doch niemals mit Mitteln, die Fruchtbarkeit trübt.
Überlegung bei der Verhinderung der Zeugung
Bei der ersten Art lässt man den Zeugungsvorgang los,
Im Einklang mit der Natur, frei, ohne Schlossen.
In beiden Fällen sind die Gatten sich einig, vereint,
Dass sie das Leben meiden, wo's nicht gewünscht erscheint.
Doch wollen sie sicher sein und fest entschließen,
Dass nur im ersten Fall die fruchtbaren Zeiten fließen,
Wo sie den Verkehr vermeiden, um bedacht zu handeln,
Wenn Kinder aus Gründen nicht mehr die Ehebanden.
Doch wenn die fruchtbaren Zeiten vorüber sind,
Dann feiern sie Liebe, wie Ehegatten's Brauch bestimmt.
Denn hier wird der Bund der Treue gewahrt,
Ein Zeichen, dass man den rechten Weg bewahrt.
Ernste Folgen der Methoden der künstlichen Verhütung
Wer Augen hat, der mag erkennen und schauen,
Dass künstliche Methoden in Missmut ablaufen.
So öffnet sich ein Weg, nicht schwer zu ergründen,
Wo Ehebruch und Sittenlosigkeit sich finden.
Der Mensch, so schwach und oft verführt,
Bedarf der Hilfe, die ihm den Weg zur Tugend führt.
Gerade der Jugend, die zart und verwundbar ist,
Braucht eine Hand, die sie auf dem rechten Pfad lässt.
Wer immer sich an künstliche Mittel gewöhnt,
Verliert vielleicht den Respekt, den die Frau verwöhnt.
Sie wird dann zum Werkzeug, erniedrigt und klein,
Verwehrt der Liebe, die ihr Recht soll sein.
Und was, wenn die Mächtigen sich dieses Recht nehmen,
Die Bevölkerung kontrollieren, nach eigenem Bestreben?
Wer könnte ihnen Einhalt gebieten und sagen:
„Das ist zu weit, das dürft ihr nicht wagen.“
So muss man Grenzen erkennen und wehren,
Damit Körper und Seele nicht sich verlieren.
Der Leib verdient Achtung und den höchsten Respekt,
Denn nur so bleibt die Würde des Menschen gedeckt.
Die Kirche als Garant der wahren Werte des Menschen
Vielleicht werden viele das Wort nicht verstehen,
Doch die Kirche bleibt standhaft, wird sich stets bewehren.
Sie verkündet die Wahrheit, demütig und klar,
Denn sie weiß, was wahr ist und was nie wahr war.
Die Kirche, nicht als Gesetzgeber aufgestellt,
Sondern als Hüter, die das wahre Licht hält.
Sie kann niemals falsch und Unrecht verkünden,
Denn sie weiß, was dem Wohl des Menschen entspricht in allen Gründen.
Sie schützt die Kultur, trägt zum Aufbau bei,
Und mahnt, die Würde in der Ehe sei frei.
Getreu dem Erlöser, der Wahrheit und Licht,
Steht sie zu ihrem Weg, der niemals zerbricht.
Denn das Ziel ist, dem Menschen beizustehen,
Und ihm als Kind des lebendigen Gottes zu ersehen,
Der Vater aller Menschen ist, und Liebe in Fülle gibt,
Damit die Welt in Frieden und Gerechtigkeit lebt.