QUIRLUNG DES MILCHMEERS


VON TORSTEN SCHWANKE


Wie ein endloses, heiliges Mysterium spannte sich der Ozean aus Milch vor den Augen der Götter und Dämonen. Weiß wie die Morgendämmerung, unermesslich tief und voller Geheimnisse, lag er da – uralt, unbewegt, und doch ahnend, dass in seinen Tiefen Schätze verborgen ruhten, die nur durch gewaltige Anstrengung ans Licht gelangen konnten.


Nachdem der große Herr Śiva das Gift, das zuerst aus den aufgewühlten Fluten aufgestiegen war, gierig in seine Kehle genommen hatte – sodass sein Hals dunkelblau leuchtete wie die Nacht selbst –, fassten sowohl die Halbgötter als auch die Dämonen neuen Mut. Denn sie hatten gesehen: Wenn selbst der Todesschrecken bezwungen werden konnte, so lohnte es sich, den Ozean weiter zu rühren, koste es, was es wolle.


So packten sie das gewaltige Quirlholz, den heiligen Berg Mandara, und wanden die Schlange Vāsuki darum, als wäre sie ein Seil zwischen Himmel und Erde. Mit jeder Bewegung knarrte und bebte der Kosmos, die Wellen schlugen hoch wie Berge, und aus den Tiefen erhoben sich Wunder über Wunder.


Zuerst trat hervor die göttliche Kuh Surabhī, deren Milch rein wie Mondlicht war. Die Weisen und Heiligen verneigten sich ehrfürchtig vor ihr, denn sie erkannten, dass ihre Milch das Opferfeuer nähren sollte, das den Göttern dargebracht wurde. Sogleich übergaben sie sie den heiligen Riten, damit das Opferband zwischen Menschen, Halbgöttern und Unendlichem ewig genährt würde.


Daraufhin erhob sich das Ross Uccaiḥśravā, weiß wie die Schaumkronen des Meeres, von unbändiger Kraft. Bali Mahārāja, der stolze König der Dämonen, beanspruchte es für sich, und ein Donnern ging durch seine Reihen, als hätten sie bereits den Sieg errungen.


Doch der Ozean war noch nicht erschöpft. Aus den schäumenden Wogen erhoben sich die Elefanten – allen voran der mächtige Airāvata, strahlend und majestätisch, imstande, Himmel und Erde zu durchqueren. An seiner Seite traten Elefantinnen hervor, schön und gewaltig zugleich, Sinnbilder königlicher Macht.


Dann glänzte ein Juwel auf wie eine Sonne im Innersten der Flut – der Kaustubha-Stein. Herr Viṣṇu nahm ihn an sich und setzte ihn auf seine Brust, wo er funkelte wie ein ewiges Herz aus Licht. Sogleich entströmte den Tiefen auch die Blume des Paradieses, der Pārijāta, deren Duft süßer war als tausend Gärten.


Bald darauf erschienen die Apsarās, himmlische Tänzerinnen, so schön, dass selbst der Wind anhielt, um ihre Anmut zu betrachten. Sie bewegten sich wie Wellen des Ozeans selbst, geboren aus dessen ewiger Musik.


Und dann – ein Strahlen, das alle Augen blendete. Aus der Tiefe erhob sich die Göttin des Glücks und der Schönheit: Lakṣmī, deren Antlitz wie die aufgehende Sonne war, deren Augen wie Lotusblüten glänzten, deren Lächeln das Herz jedes Wesens ergriff. Sie schritt über die Wogen, als seien es goldene Stufen, und die Halbgötter, Weisen, Gandharvas und alle himmlischen Wesen verneigten sich vor ihr in tiefer Ehrfurcht.


Doch Lakṣmī suchte nach einem Gefährten. Einer nach dem anderen trat vor sie, doch ihr Herz blieb unbewegt. Nicht Reichtum, nicht Macht, nicht Schönheit allein konnten ihr genügen. Schließlich blieb ihr Blick an Viṣṇu haften – dem Ewigen, dem Unerschütterlichen, dem Hüter der Welten. Mit zarter Hand legte sie ihm einen Kranz um den Hals, und er nahm sie an sein Herz, wo sie für immer verweilen sollte. Da jubelten die Halbgötter, und selbst die Menschen auf Erden fühlten in diesem Augenblick Freude in ihren Herzen. Doch die Dämonen senkten finster die Blicke; denn Lakṣmī, die Glück spendende, hatte sie verschmäht.


Da erhob sich Vāruṇī, die Göttin des Weines, lieblich und berauschend. Auf Viṣṇus Geheiß nahmen die Dämonen sie an, und sogleich loderte in ihren Augen neue Gier. Gemeinsam mit den Halbgöttern setzten sie das Quirlen fort, und wieder erhob sich ein Wunder: Dhanvantari, eine Teil-Inkarnation Viṣṇus, der göttliche Arzt, erschien. In seiner Hand glänzte ein Krug voll Amṛta, des unsterblichen Nektars.


Kaum aber erblickten die Dämonen das Gefäß, stürzten sie herbei, rissen es ihm aus den Händen und flohen, jeder gierig nach dem ersten Schluck. Ein wilder Streit entbrannte unter ihnen, während die Halbgötter ratlos und bekümmert dastanden. Doch Viṣṇu, der Herr aller Welten, sprach tröstende Worte zu seinen Schützlingen, und sie blieben still, vertrauten auf seine Weisheit.


Mitten in das Getümmel der streitenden Dämonen trat plötzlich eine Erscheinung, die den Kosmos zum Stillstand brachte: Mohinī, die schönste Frau des Universums. Kein Wort vermochte ihre Anmut zu beschreiben – jeder Blick, jede Bewegung war ein Zauber, der Herzen gefangen nahm. Sie erschien nicht nur als Gestalt, sondern als Verkörperung der Verlockung selbst.


Die Dämonen, geblendet von ihrer Schönheit, vergaßen ihre Streitigkeiten, vergaßen selbst den Nektar, den sie in Händen hielten. Wie Mücken dem Licht verfallen sie ihr, während Viṣṇu in dieser Gestalt die Weichen stellte, damit das Amṛta zu den Halbgöttern gelangen konnte.


Und so offenbarte sich im Quirlen des Milchozeans nicht nur der Reichtum der Schöpfung, sondern auch die ewige Wahrheit: dass Schönheit und Glück, Macht und Unsterblichkeit allein durch das Spiel des Göttlichen bewahrt werden – und dass Viṣṇu, der Hüter, über allem thront, unergründlich und ewig.


Ein Zittern ging durch die Welt. Der Himmel schwärzte sich, die Gestirne flackerten wie verlöschende Funken, und der Ozean aus Milch bäumte sich auf wie ein ungeheures Tier. Seine Wellen schlugen gegen die Ufer der Welten, als wollten sie das Universum zerreißen.


Die Götter und Dämonen standen einander gegenüber, Schweiß auf der Stirn, das Herz voll Furcht und Hoffnung zugleich. Schon lange rührten sie mit dem Berg Mandara, der auf dem Rücken der Schildkröte Kūrma ruhte, und die Schlange Vāsuki spannte sich wie ein brennendes Seil um den Berg. Doch das erste, was aus den Tiefen aufstieg, war kein Schatz, sondern Gift – schwarzer Rauch, zischend wie tausend Kobrazungen, ein tödlicher Hauch, der selbst die Sonne hätte verdunkeln können.


Wir sind verloren!“, riefen die Halbgötter, und manche fielen zu Boden, die Hände vors Gesicht geschlagen.


Da erhob sich Śiva, der Herr der Asketen. Sein Blick war still, wie ein See inmitten eines Sturms. „Fürchtet euch nicht“, sprach er mit tiefer Stimme, die den Himmel durchdrang. „Ich allein werde das Gift an mich nehmen.“


Parvatī, seine Gemahlin, blickte ihn an, das Herz in Sorge. „Geliebter, wenn du dieses Gift trinkst, wird es dein Leben vernichten.“


Śiva lächelte, ein stilles, unergründliches Lächeln. „Und wenn ich es nicht tue, werden alle Leben vergehen.“


Er nahm das schäumende Gift in seine Handflächen, hob es an die Lippen und trank es in einem Zug. Die Erde bebte. Sein Hals färbte sich augenblicklich blau, so tief wie die Nacht. Die Götter staunten, die Dämonen wichen zurück. Doch Śiva stand aufrecht, unerschüttert, und seine Augen leuchteten hell wie zwei Monde.


Nun, Brüder“, sprach er, und seine Stimme war wie Donner über das Meer, „fahrt fort mit dem Quirlen! Die Schätze der Unsterblichkeit warten noch in der Tiefe.“


Wieder spannten Götter und Dämonen ihre Kräfte. Sie zogen an Vāsuki, dass der Berg sich drehte und die Wellen hochstürmten. Donner grollte, Blitze rissen den Himmel. Und siehe – aus der schäumenden Tiefe stieg ein Geschöpf empor: eine Kuh, weißer als Schnee, mit Augen wie dunkle Seen, deren Atem den Duft von blühenden Gärten verströmte.


Surabhī!“, riefen die Weisen im Chor. Sie verneigten sich und ihre Stirnen berührten den Boden. „Aus ihrer Milch wird Ghee geboren, das heilige Opferbutter. Sie wird die Brücke sein zwischen uns und den Göttern.“


Dann brach ein Wiehern durch die Luft. Ein Ross erhob sich aus den Fluten, hoch und schlank, mit einer Mähne wie züngelnde Flammen. Es stampfte mit den Hufen, und die Erde bebte.


Uccaiḥśravā!“, riefen die Dämonen. Und Bali Mahārāja, ihr stolzer König, trat vor, sein Gesicht strahlte wie Feuer. „Dies Pferd gehört uns! Mit ihm werden wir durch alle Welten reiten, und niemand wird uns widerstehen.“


Die Dämonen jubelten, und ihr Gelächter hallte über das Meer.


Doch sogleich erhoben sich weitere Wunder: Elefanten, groß wie Berge, aus deren Stößen das Licht blitzte. Voran schritt Airāvata, das königliche Tier, dessen Haut weiß glänzte wie Regenwolken. Um ihn herum bewegten sich Elefantinnen, deren Größe und Majestät die Luft erfüllten.


Die Götter jubelten, und in ihren Augen funkelte die Hoffnung erneut.


Und dann – ein Leuchten, so hell wie tausend Sonnen. Ein Edelstein, Kaustubha genannt, tauchte aus den Wogen auf. Er funkelte wie ein Herz aus purem Licht. Viṣṇu selbst trat vor, nahm den Stein in seine Hände und legte ihn an seine Brust. Sogleich umgab ihn ein Strahlen, das alles Dunkel vertrieb.


Die Schätze mehrten sich: Die Pārijāta-Blume entfaltete ihre Blüten, deren Duft die Sinne berauschte. Himmlische Tänzerinnen, die Apsarās, stiegen hervor, jede von ihnen so schön, dass die Sterne selbst in Ehrfurcht erzitterten.


Doch dann kam der Augenblick, den alle mit angehaltenem Atem erwarteten:


Die Göttin Lakṣmī erhob sich aus dem Ozean. Ihr Antlitz war wie das erste Licht der Morgensonne, ihre Gestalt von unaussprechlicher Anmut. Der Ozean selbst schien unter ihren Schritten zu erblühen, als wäre er ein Garten aus Lotusblumen.


Die Götter und Weisen warfen sich nieder. Gandharvas sangen Hymnen, und die Welt hielt den Atem an.


Lakṣmī blickte umher, suchte einen, dem sie sich anvertrauen konnte. Viele traten vor, Dämonen wie Götter, Weisen und Könige, doch keiner vermochte ihr Herz zu gewinnen.


Da fiel ihr Blick auf Viṣṇu, den Unerschütterlichen, dessen Brust vom Kaustubha-Stein glänzte. Ein stilles Lächeln erhellte ihr Gesicht. Mit zarter Hand nahm sie einen Lotuskranz und legte ihn um seinen Hals.


Ein Murmeln der Freude durchzog die Reihen der Halbgötter. Viṣṇu zog Lakṣmī an seine Seite, und er sprach: „Hier, an meiner Brust, wirst du ewig weilen.“


Und so ward das göttliche Paar Lakṣmī-Nārāyaṇa vereint, und Glückseligkeit durchströmte Himmel und Erde.


Doch die Dämonen senkten finster die Stirn. Von der Göttin verschmäht, lastete ein Schatten auf ihren Herzen.


Die Wogen bäumten sich höher und höher, als hätte der Ozean noch ein letztes Geheimnis in seinem Herzen. Ein silberner Schimmer durchbrach die Fluten, und plötzlich erhob sich eine Gestalt, schön und strahlend wie der Morgenstern.


Es war Dhanvantari – eine Teilinkarnation Viṣṇus, der göttliche Arzt. In seinen Händen hielt er ein goldenes Gefäß, in dem das Amṛta, der Trank der Unsterblichkeit, glitzerte wie flüssiges Licht.


Ein Raunen ging durch die Reihen der Halbgötter. Ihre Augen leuchteten, Hoffnung durchströmte ihre Glieder. „Endlich!“, rief Indra, der König der Devas, und hob die Arme gen Himmel. „Endlich ist der Preis unserer Mühen geboren!“


Doch kaum hatten die Dämonen das Gefäß erblickt, riss sie ein gieriger Sturm. Mit einem wilden Schrei stürzten sie hervor. „Der Nektar gehört uns!“ brüllte Bali Mahārāja, und seine Krieger warfen sich auf Dhanvantari.


Der göttliche Arzt wich nicht zurück, doch ihre Zahl war gewaltig. Mit roher Gewalt entrissen sie ihm das Gefäß. Wie Raubtiere hielten sie es hoch, während ihre Augen vom Wahnsinn des Verlangens brannten.


Wir werden unsterblich!“, schrien sie. „Dann wird kein Gott uns mehr bezwingen!“


Die Halbgötter standen wie versteinert. Hoffnung wich aus ihren Herzen, und Indra sank auf die Knie. „Herr…“, flüsterte er, „oh Herr Viṣṇu, hilf uns. Ohne das Amṛta sind wir verloren.“


Da erschütterte eine sanfte, doch alles durchdringende Stimme die Lüfte. Viṣṇu sprach, unsichtbar: „Fürchtet nicht. Der Sieg liegt nicht in Gewalt, sondern in Weisheit.“


Währenddessen tobte unter den Dämonen ein Streit. Jeder wollte den ersten Schluck, keiner gönnte dem anderen auch nur einen Tropfen. Sie zerrten am Gefäß, stießen sich, brüllten wie rasende Tiere. Das goldene Gefäß schwankte in ihren Händen, und das Amṛta drohte überzuschwappen.


Es gehört mir!“, rief einer. „Nein, mir!“, schrie ein anderer. Funken flogen, Schwerter blitzten, Brüder fielen übereinander her.


Die Götter schauten zu, doch Viṣṇu gebot ihnen Schweigen. „Haltet ein. Ich selbst werde handeln.“


Und da geschah es. Plötzlich legte sich ein geheimnisvoller Glanz über das Schlachtfeld. Ein süßer Duft, wie von Lotus und Honig, zog durch die Luft. Alle Blicke wandten sich – und sie erschien.


Mohinī.


Noch nie hatte ein Auge eine solche Schönheit erblickt. Ihr Haar wallte wie eine Flut aus schwarzem Samt, ihre Augen funkelten wie Sterne in einer lauen Nacht, und ihr Gang war sanft wie die Wellen des Meeres. Ihre Stimme, leise wie Wind im Bambus, war ein Zauber, der selbst das Blut zum Stillstand brachte.


Die Dämonen hielten inne. Waffen sanken zu Boden, gierige Hände öffneten sich. Sie standen da wie verzaubert, mit halbgeöffneten Mündern, unfähig, den Blick von ihr zu lösen.


Wer… wer bist du?“ stammelte einer, während das Gefäß des Amṛta in seinen Händen bebte.


Mohinī lächelte. Es war ein Lächeln, das Herzen schmelzen ließ. „Ich bin nur eine Frau“, sprach sie sanft, „eine, die weiß, wie man Gerechtigkeit wahrt. Ich sehe, ihr streitet untereinander – doch was nützt euch der Nektar, wenn ihr ihn im Zank vergeudet?“


Die Dämonen nickten eifrig, geblendet, unfähig zu widersprechen. „Richte du über uns“, baten sie fast flehend. „Teile du den Nektar gerecht, o Schöne!“


Mohinī trat näher, ihre Gestalt von einem Leuchten umhüllt. Mit zarten Fingern nahm sie das Gefäß entgegen. „So soll es sein“, sprach sie, und ihre Stimme war wie Musik.


Das göttliche Spiel

Mit unergründlicher Anmut wandte sie sich nun an die Halbgötter, deren Herzen zu neuem Leben erwachten. Mohinī ließ sie zu ihrer rechten Seite treten, während die Dämonen, wie in Trance, ihr zu Füßen Platz nahmen.


Sie goss den Nektar aus, Tropfen für Tropfen, und reichte ihn den Halbgöttern. Jeder, der trank, fühlte, wie Unsterblichkeit sein Wesen durchströmte, wie Licht in die Adern floss.


Die Dämonen aber saßen da, lächelten töricht, berauscht vom Anblick Mohinīs – und merkten nicht, dass ihnen kein Tropfen gereicht wurde.


Nur einer, Rāhu, ahnte die Täuschung. Heimlich schlich er sich unter die Götter und setzte den Becher an seine Lippen. Doch die Sonne und der Mond erkannten ihn, verrieten ihn, und Viṣṇu selbst – noch immer in Mohinīs Gestalt – warf sein Diskus-Schwert, das sein Haupt von seinem Körper trennte. Seit jenem Tag jagt Rāhu Sonne und Mond, verschlingt sie bei Finsternissen, doch erlangt sie nie.


Als der letzte Tropfen Amṛta den Göttern gereicht war, erhob sich Mohinī. Ihr Antlitz verwandelte sich zurück in das Viṣṇus – den Ewigen, den Unergründlichen. Die Dämonen erwachten aus ihrer Trance und erkannten, dass sie betrogen worden waren. Ein Schrei der Wut ging durch ihre Reihen, doch es war zu spät: Die Devas waren nun unsterblich.


Und so offenbarte sich, dass nicht rohe Gewalt, sondern List, Anmut und das Spiel des Göttlichen den Sieg entscheiden.


Śukadeva, der Weise ohne Furcht, erhob seine Stimme, und sein Wort war wie Donner und zugleich wie süßer Nektar.


Als der große Śiva, der Herr der Asketen, das Gift verschlungen hatte, das aus den Tiefen des Ozeans hervorbrach, da erbebte kurz die Welt. Doch siehe, Himmel und Erde atmeten erleichtert auf, und sowohl die Devas als auch die Asuras priesen in Jubel und Sang den Herrn mit der Mondsichel im Haar. Er hatte das tödliche Hālāhala in seiner Kehle gebannt, die fortan wie von einem blauen Feuerzeichen erglänzte.


Gestärkt und voller Zuversicht ergriffen die Götter und Dämonen das Seil, die Schlange Vāsuki, von Neuem. Sie zogen, sie schoben, sie stießen – und das urzeitliche Meer, der Milchozean, wogte in mächtiger Gischt. Da erhob sich aus seinen Wogen die göttliche Kuh Surabhi, weiß wie der Strahl des Vollmonds, mit Augen so rein wie kristallene Quellen. Die ehrwürdigen Ṛṣis, kundig in den heiligen Opfern, erkannten sofort ihren Wert: Aus ihrer Fülle floss Milch, Joghurt und goldgleicher Ghee, Opfergaben für das Feuer, das die Brücke zu den Sternen bildet. Denn durch das Opfer, so wussten sie, steigt der Mensch hinauf bis zu den Höhen Brahmās.


Doch kaum hatten sie die göttliche Kuh geehrt, da bäumte sich das Meer erneut auf. Heraus sprang ein Ross von makelloser Schönheit: Uccaiḥśravā, das weiße Himmelsross, glänzend wie das Leuchten des Mondes, unberührt von jedem Makel. Bali Mahārāja, Fürst der Asuras, begehrte dieses Ross als Zeichen seiner Macht. Doch Indra, der Himmelskönig, erhob keine Hand des Widerstandes, denn er war von der Höchsten Gottheit selbst ermahnt, Gelassenheit zu wahren im großen Spiel der Schöpfung.


Wieder donnerte das Meer. Nun brach ein Elefant hervor, gewaltig und strahlend: Airāvata, schneeweiß, mit vier glänzenden Stoßzähnen, ein Ebenbild der majestätischen Höhen des Kailāsa. Ihm folgten acht weitere mächtige Elefanten, die in jede Richtung der Welt zu schreiten vermochten, an ihrer Seite acht Elefantinnen, so anmutig wie die Wolken am Morgenhimmel, angeführt von der herrlichen Abhramu.


Aus der Tiefe des Ozeans stiegen sodann Juwelen auf, deren Glanz die Sonne beschämte: der Kaustubha-Stein, funkelnd wie die Wahrheit selbst, und das Padmarāga-Juwel, rot wie das Herz des Lebens. Diese Edelsteine nahm Viṣṇu, der All-Erhalter, um seine Brust zu schmücken, die nun im Strahlenglanz aller Welten funkelte. Gleich darauf erhob sich die Blüte des Paradieses: der Pārijāta, dessen Duft die Sehnsüchte aller Wesen stillt und dessen Blütenpracht alle Wünsche erfüllt.


Noch war der Ozean nicht erschöpft. Aus seinen Wellen erhoben sich die Apsarās, die himmlischen Nymphen, geschmückt mit Gold und schimmernden Gewändern, jede Bewegung ein Tanz, jeder Blick ein Versprechen. Ihr Gang war wie das Schwanken des Lotos im Abendwind, und sie verwirrten die Sinne von Göttern und Dämonen gleichermaßen.


Doch da geschah etwas Erhabeneres: Aus dem Schoß des Ozeans stieg Lakṣmī empor, die Göttin des Glückes, die strahlende Ramā. Ihr Glanz übertraf das Blitzen des Gewitters über Marmorgipfeln; ihre Schönheit überstieg alle Sehnsucht der Welten. Götter, Dämonen und Menschen neigten ihr das Haupt, gebannt von Jugend, Anmut, Glorie und Glanz.


Indra selbst brachte ihr einen Thron, erlesen wie aus Licht gewebt. Die heiligen Ströme – Ganga, Yamunā und viele andere – erschienen in Person, jede trug goldenene Gefäße voller reinen Wassers. Die Erde, gleichfalls personifiziert, schenkte ihre heilsamen Kräuter dar; die Kühe boten Milch, Joghurt, Ghee, Urin und Dung, Sinnbilder der fünf göttlichen Gaben; der Frühling brachte all seine Gaben der Blüte, wie er in Caitra und Vaiśākha erstrahlt.


So wurde die Göttin durch die Ṛṣis in heiliger Zeremonie gebadet, nach uralten vedischen Gesetzen. Gandharvas erhoben ihre Stimmen und sangen die Hymnen, die die Welt in Harmonie halten, während Tänzerinnen im Rhythmus des Kosmos ihre Schritte setzten.


Da begannen die Wolken selbst, als Wesen personifiziert, die großen Trommeln zu schlagen – mṛdaṅgas, murajas, anakas –, und die Hörner der Himmel, gomukhas genannt, ertönten. Flöten sangen, Saiten erklangen, und aus all diesen Klängen erhob sich ein brausendes Getöse, das Himmel und Erde erfüllte.


So offenbarte sich im kosmischen Schauspiel des Ozeanschäumens die Ordnung der Welten, und alles, was war, ward erneuert im Glanz der göttlichen Manifestationen.


Da erhob Śukadeva, der Sohn Vyāsas, seine Stimme, und das Schweigen der Halle schien zu beben unter der Wucht seiner Worte.


Als Mahādeva, der große Herr Śiva, das tödliche Gift, das wie ein dunkler Sturm aus den Tiefen des Kosmos emporgequollen war, in seine Kehle einschloss, erzitterte die Erde. Doch das Gift fand keinen Weg in sein Herz, und es loderte als blaues Feuerzeichen an seiner Kehle, weshalb ihn fortan alle als Nīlakaṇṭha, den Blauhalsigen, priesen. Die Himmel atmeten auf, die Welten jauchzten; und sowohl Devas als auch Asuras, für einen flüchtigen Augenblick geeint, sangen Hymnen auf den Herrn mit der Sichel des Mondes im Haar.


Gestärkt von neuem Mut ergriffen sie abermals das uralte Seil, die gewaltige Schlange Vāsuki, und begannen mit unermüdlicher Kraft das Urmeer zu rühren. Berge schwankten, Himmel erzitterten, und die See spie Gischt wie Ströme von Silber.


Da erhob sich aus den Fluten die göttliche Kuh Surabhī, weißer als der Schaum der Milch, mit Augen, die wie zwei leuchtende Quellen in der Nacht glänzten. Sie trug den Duft der Reinheit in ihrem Atem, und aus ihrem Leib quoll Milch in Strömen, Joghurt wie vom Himmel bereitet, und Ghee, goldhell und süß wie die Sonne am Morgen. Die Weisen, kundig in den Geheimnissen der Opfer, traten ehrfürchtig an sie heran, denn sie erkannten: aus diesem Ghee nährt sich das Opferfeuer, und aus dem Opferfeuer steigen die Wege empor, die hinaufführen zu den Sternen und bis in die Hallen Brahmās.


Doch die Wellen rollten weiter. Mit Donnern und Krachen stieg ein Ross hervor, Uccaiḥśravā, weiß wie der Mond in seiner vollen Herrlichkeit, so makellos, dass selbst der Morgenstern sich hinter ihm verbarg. Sein Wiehern klang wie der Ruf der Ewigkeit. Bali, der Fürst der Asuras, begehrte es als Zeichen seines Sieges. Indra, der König des Himmels, aber schwieg und hielt sein Herz im Zaum, denn Viṣṇu selbst hatte ihn ermahnt, sich nicht an das Flüchtige zu klammern.


Da erhob sich aus den Fluten ein Elefant, gewaltiger als Sturmwolken, strahlend in schneeweißem Glanz: Airāvata, der vierzähnige König der Elefanten. Mit seinen Hauern zerschnitt er das Licht des Himmels wie der Kailāsa-Berg die Wolken. Ihm folgten acht mächtige Elefanten, die in alle Himmelsrichtungen schreiten konnten, und acht Elefantinnen, die mit anmutigem Schritt die Erde ehrten, unter ihnen Abhramu, die Schöne, die wie eine Regenwolke duftete.


Wieder donnerte das Meer. Nun stiegen Juwelen auf, deren Glanz den Blick der Sonne blendete: der Kaustubha-Stein, rein wie der erste Gedanke der Schöpfung, und das Padmarāga-Juwel, rot wie das Herz des Lebens. Viṣṇu selbst nahm sie an seine Brust, und da erstrahlte seine Gestalt im Glanz, der die Ordnung der Welten trägt. Sodann offenbarte sich der Pārijāta-Baum, dessen Blüten alle Wünsche stillen, und dessen Duft selbst die Sehnsucht der Unsterblichen besänftigt.


Dann traten die Apsarās hervor, die himmlischen Nymphen, in goldene Gewänder gehüllt, die wie Sonnenstrahlen flimmerten. Ihr Haar duftete nach dem Odem der Nachtlotosblüte, und ihr Gang war so sanft, dass selbst der Wind innehielt, um ihn zu betrachten. Wer sie erblickte, gleich ob Gott, Dämon oder Mensch, verfing sich im Netz ihrer Schönheit.


Doch alles, was bisher erschienen war, verblasste, als Lakṣmī selbst aus den Tiefen des Ozeans emporstieg: die Göttin des Glückes, Ramā, die Glänzende. Sie schritt hervor wie ein Blitz, der auf Marmorgipfel niederfährt, doch ihre Anmut war sanfter als das Leuchten des Mondes. Sie war Jugend, Schönheit, Glorie und Strahlung in einem. Ein jeder, der sie sah, sehnte sich nach ihr, denn sie ist die Quelle aller Fülle.


Indra, von Ehrfurcht bewegt, brachte ihr einen Thron, leuchtend wie das Gewebe des Himmels. Da kamen auch die Ströme, personifiziert, Ganga, Yamunā und ihre Schwestern, und brachten goldenene Krüge mit reinem Wasser. Die Erde selbst erhob sich, brachte heilende Kräuter dar; die Kühe gaben Milch, Joghurt, Ghee, Urin und Dung – die fünf ewigen Gaben; der Frühling kam in Gestalt eines Jünglings und legte Blüten und Früchte nieder, wie sie nur in Caitra und Vaiśākha erblühen.


In heiliger Zeremonie badeten die Weisen die Göttin, wie es die vedischen Schriften gebieten. Gandharvas sangen Hymnen, die wie Ströme von Licht durch die Hallen flossen, und die Tänzerinnen bewegten sich im Takt des Weltenrhythmus.


Da erschollen die Wolken selbst, gleich Wesen von Donner, sie schlugen auf Trommeln – mṛdaṅgas, murajas, anakas – und ließen Hörner und Muscheln ertönen, während Flöten und Saiten den Himmel erfüllten. Es war ein Getöse, ein Jubel, ein Brausen, das Himmel und Erde verband.


Und so, o König, ward in jenem großen Schäumen des Urmeeres das Reich der Götter und das Reich der Dämonen in einer einzigen Schau des Kosmos vereint: Schönheit, Glorie, Gefahr und Erfüllung – alles quoll hervor aus dem Schoß des unermesslichen Ozeans.


Und siehe, als die Götter, die Weisen und alle himmlischen Wesen versammelt waren, erhob sich eine große Feier. Aus allen Richtungen kamen die gewaltigen Elefanten des Himmels, jeder ein Hüter einer Weltgegend, ihre Stoßzähne glänzend wie Berghänge im Mondlicht. Sie trugen mächtige Gefäße, gefüllt mit dem heiligen Wasser der Ganga, der ewigen Flussmutter, und mit diesen heiligen Strömen badeten sie die jung erstandene Göttin des Glückes. Dazu erklangen die uralten Veden in den Stimmen der gelehrten Brahmanen, wie Donner und zugleich wie süßer Gesang.


Die Göttin selbst aber, Śrī-Lakṣmī, blieb in ihrer eigenen Hoheit. In der Hand hielt sie die makellose Lotusblüte, Sinnbild ihrer Reinheit und Schönheit. Strahlend war sie, wie eine goldene Flamme inmitten des Wassers, und doch von jener tiefen Zurückhaltung, die nur der reinsten Keuschheit eigen ist. Denn keine andere Macht, kein anderes Wesen kennt sie außer Ihn, den einen, höchsten Herrn.


Da kam der Ozean, Vater aller Juwelen, hervor und bot ihr Gewänder aus feinstem, gelben Seidenstoff, ein Paar, für obere und untere Glieder bestimmt, die wie Sonnenstrahlen in Stoff verwandelt schimmerten. Varuṇa, Herrscher der Wasserreiche, brachte Blumenkränze, von Bienen umschwärmt, die berauscht vom Honig taumelten.


Viśvakarmā, der göttliche Baumeister, legte kostbarste Schmuckstücke dar, funkelnd von göttlicher Kunst. Sarasvatī, die Göttin des Wissens und der Rede, reichte eine Halskette dar, die wie ein Fluss aus Licht über die Brust der Göttin floss. Brahmā selbst erhob eine Lotusblüte, Sinnbild des Ursprungs, und die geheimnisvollen Nāgas aus den Tiefenwelten legten funkelnde Ohrringe nieder.


So geschmückt und gefeiert, begann Lakṣmī sich zu erheben. In ihren Händen schwang sie einen Kranz von Lotusblumen, umschwirrt von goldschwarzen Hummeln, deren Gesang gleichsam ihre Schönheit begleitete. Ein sanftes Lächeln huschte über ihr Antlitz, ihre Wangen glänzten vom Spiel der Juwelen. So wandelte sie einher wie eine jung erblühte Pflanze, rankenhaft zart und dennoch von unendlicher Kraft.


Ihre Gestalt war von erhabener Vollkommenheit: Die beiden Brüste, ebenmäßig, geschmückt mit Sandelholzpaste und Kuṅkuma, der scharlachroten Blüte der Erde. Ihre schmale Taille bewegte sich wie ein goldener Halm im Wind. Die zarten Fußgelenke trugen klingende Glöckchen, deren feiner Laut den Raum erfüllte, als schreite die Melodie selbst über die Erde.


Sie durchwanderte die Scharen der Gandharvas und himmlischen Sänger, der Yakṣas, Asuras, Siddhas und Cāraṇas, ja selbst die Bewohner des Himmelsreiches. Alle sah sie mit prüfendem Blick an, ob einer von ihnen würdig sei, ihr Gemahl zu werden. Doch keiner fand Gnade vor ihrem Blick. Denn jeder, so herrlich er auch erschien, trug ein Makel in sich: keiner war frei von Schwäche, keiner ohne Schatten.


Da sprach sie in ihrem Herzen:

Jener hat große Buße geübt, doch den Zorn nicht besiegt. Ein anderer trägt das Wissen der Welten, doch sein Herz hängt noch an irdischen Gelüsten. Ein Dritter ist herrlich an Würde, doch vermag er nicht, die Begierde zu überwinden. Manche sind mächtig, doch abhängig von anderer Macht – wie sollten sie der wahre Herrscher sein?“


Und weiter sann sie:

Mancher kennt den Weg der Religion, doch sein Herz ist nicht voll Güte. Mancher hat Entsagung geübt, doch Entsagung allein ist nicht Erlösung. Andere sind stark, doch vermögen sie die Zeit nicht zu bändigen. Einer mag die Welt verlassen, doch wer ist größer als der Herr aller Welten? Kein Wesen ist frei von den Banden der drei Naturkräfte. Wer also ist würdig?“


Sie sprach weiter in Gedanken:

Einige mögen lange leben, doch es fehlt ihnen an Reinheit. Andere sind rein und edel, doch ihr Leben ist kurz bemessen. Selbst Śiva, der Zeitlose, weilt unter den Flammen der Leichenstätten. Und andere, die wohl alle Tugenden besitzen, sind doch nicht ergeben dem Höchsten Herrn.“


So erkannte sie nach langem Erwägen: Nur Einer ist würdig, der jenseits aller Mängel steht, der von niemandem abhängt und doch Ursprung aller ist. Mukunda, der Befreier, der höchste Gott, der alle Vollkommenheiten in sich trägt, der über Zeit und Tod herrscht und dennoch in vollkommener Liebe weilt.


Da trat sie vor Ihn, den strahlenden Nārāyaṇa, den Ewigen. Mit schüchternem Lächeln erhob sie den Kranz aus jungen Lotusblumen, von Bienen umschwirrt, und legte ihn um Seine Schultern. Voll Ehrfurcht und in stiller Erwartung, den Platz an Seiner Brust zu erlangen, verharrte sie an Seiner Seite – das Antlitz halb verborgen von Scham, doch von unendlichem Glanz.


Und so wurde Lakṣmī, die Göttin des Glückes, die ewige Gefährtin des Herrn, von allen Göttern und Wesen gefeiert.


Da hob sich aus allen Himmelsrichtungen ein feierlicher Glanz, denn die gewaltigen Elefanten des Kosmos, Wächter der vier Winde, traten hervor. Ihre Leiber glichen silbernen Bergen, ihr Gang war das Rollen ferner Donner. Auf ihren Rücken trugen sie Krüge, übervoll mit dem heiligen Wasser der Ganga, und mit diesen Strömen badeten sie die jung erstandene Göttin. Um sie her hallten die Stimmen der Brahmanen, die in den Tönen der Veden sangen, als würden die Silben selbst von Ewigkeit getragen.


Und die Göttin, Śrī-Lakṣmī, stand in unvergleichlicher Anmut da. In ihrer Hand ruhte die Lotusblüte, Sinnbild ewiger Reinheit, und in ihrem Antlitz leuchtete jene Schamhaftigkeit, die aus der vollkommenen Treue entspringt. Denn sie kennt keinen anderen als Ihn, den Höchsten, der Ursprung und Ende aller Welten ist.


Da erhob sich das Meer, Vater aller Juwelen, und legte vor sie ein Gewand aus gelber Seide, weich wie Sonnenstrahlen und tief wie Morgenlicht. Varuṇa, Herr der Wasser, trat hinzu mit duftenden Girlanden, von Bienen umschwärmt, trunken vom Honig. Viśvakarmā, Baumeister der Himmel, brachte Geschmeide, die wie gefangene Sterne funkelten. Sarasvatī, die Göttin des Wissens, schlang ihr eine Kette um den Hals, klar wie ein Strom aus reinem Licht. Brahmā selbst, der in der Lotosblüte geboren ward, hielt ihr die Blume seines Ursprungs dar, und die geheimnisvollen Nāgas aus den Tiefen der Erde schmückten sie mit schimmernden Ohrringen.


So geweiht und geschmückt, erhob sich Lakṣmī und wandelte, einer goldenen Ranke gleich. Ihre Hände spielten mit einem Kranz aus jungen Lotusblumen, umschwirrt von summenden Hummeln, die wie kleine Sonnenfunken im Kreis tanzten. Ein scheues Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ihre Wangen glühten im Schimmer der Juwelen, und ihre Anmut war wie der erste Tau auf einer Blüte im Morgenlicht.


Ihr Körper war das Abbild vollkommener Harmonie: die Brust geschmückt mit Sandelholz und Kuṅkuma, die Taille zart wie der Hauch des Windes, ihre Füße schmückten leise klingende Glöckchen, deren Klang sich mit dem Lied der Bienen mischte. So schritt sie dahin, und wer sie sah, meinte, ein lebendiger Traum aus Gold sei durch die Welt gewandelt.


Sie durchschritt die Versammlung der himmlischen Wesen: Gandharvas mit ihren süßen Lauten, Yakṣas mit ihrer Wildheit, Siddhas und Cāraṇas, selbst die Asuras und die strahlenden Bewohner des Himmels. Alle blickte sie an mit prüfendem Auge, ob einer von ihnen würdig sei. Doch ihr Herz blieb unbewegt. Denn in jedem, so herrlich er auch erschien, schlummerte ein Schatten.


In ihrem Inneren sprach sie:

Dieser hat die Feuer der Buße durchschritten, doch sein Zorn ist nicht erloschen. Jener trägt das Wissen der Welten, doch sein Verlangen bindet ihn an die Erde. Ein Dritter glänzt in Macht, doch er vermag die Begierde nicht zu überwinden. Selbst die Größten stehen in Abhängigkeit – wie könnten sie die Herren aller sein?“


Und weiter sann sie:

Religion mag einer kennen, doch das Herz bleibt ihm kalt gegenüber den Wesen. Ein anderer entsagt allem, doch Entsagung ist nicht Befreiung. Manche sind stark, doch die Zeit ist stärker. Manche entfliehen der Welt, doch niemand ist größer als der Ursprung der Welten. Kein Wesen ist frei von den drei Strängen der Natur. Wer also wäre würdig?“


Noch weiter ging ihr Gedanke:

Einer mag lange leben, doch sein Herz kennt keine Reinheit. Ein anderer ist rein, doch sein Leben ist flüchtig. Selbst Śiva, der Zeitlose, wandelt unter den Flammen der Totenstätten. Und wenn einer alle Tugenden in sich trüge – wäre er doch nicht ergeben dem Höchsten Herrn.“


Da erkannte sie: Nur einer ist über alle Mängel erhaben. Nur einer ist frei, und doch Ursprung allen Seins. Nur einer ist voller Macht, voller Liebe, und dennoch ungebunden. Mukunda, der Befreier, der höchste Gott, der Herr, dessen Lächeln die Welten trägt.


Vor Ihn trat sie nun, den strahlenden Nārāyaṇa. Mit Händen, die wie Blütenblätter zitterten, legte sie den Kranz aus jungen Lotusblumen um Seine Schultern. Die Hummeln summten wie Opfergesänge, als sie dies tat. Schamhaft lächelnd, ihr Haupt gesenkt, trat sie an Seine Seite. Dort verharrte sie, still, erwartend, dem Platz an Seiner Brust nahe, und ihr Gesicht leuchtete im Glanz der Ewigkeit.


Und so ward Lakṣmī, die Göttin des Glückes, die ewige Gefährtin des Herrn, gefeiert von allen Himmeln.


Da erhob sich der Ewige, der Höchste aller Welten, der Ursprung und Vater von Himmel, Erde und Unterwelt. Aus seiner Brust, weit wie das Firmament und tief wie das Geheimnis der Schöpfung, erstrahlte der goldene Glanz der Göttin des Glücks – Śrī Lakṣmī, Herrin aller Reichtümer, Hüterin des kosmischen Überflusses. Ihr sanfter Blick, voll von Gnade und Segnung, fiel über die drei Welten, und mit ihm strömten Wohlstand, Ordnung und Schönheit in die Herzen der Götter und Geschöpfe. Alles, was sie anblickte, blühte auf wie ein Lotos in der Morgensonne.


Die himmlischen Sänger aus Gandharvaloka, begleitet von den Weisen der Cāraṇas, ergriffen ihre Muschelhörner, Trommeln und Lauten. Sie bliesen, schlugen und sangen, ihre Stimmen wie flammende Ströme, und ihre Tänze glichen dem Aufruhr von Sternen in der Nacht. Neben ihnen tanzten ihre Gefährtinnen, in deren Augen sich das Feuer göttlicher Verzückung spiegelte.


Da traten auch die großen Hüter des Universums hervor – Brahmā, der Viergesichtige, Śiva, der Herr der Asketen, und Aṅgirā, der uralte Seher. In heiligen Hymnen besangen sie den Glanz des Göttlichen, streuten Blumen, die im Schweben zu Lichtfunken wurden, und sprachen Mantras, die in den Tiefen der Wirklichkeit widerhallten.


Gesegnet durch Lakṣmīs heiligen Blick verwandelten sich die Götter und Prajāpatis. Sie wurden erfüllt von Sanftmut, Tugend und edler Kraft, so dass ihre Herzen von süßer Zufriedenheit erleuchtet waren. Doch während Licht und Freude die Söhne des Himmels erfüllte, lagen die Dämonen und Rākṣasas wie im Schatten. Denn Lakṣmī hatte sie nicht beachtet, und so sanken sie in Verzweiflung, in Wirrnis und in Schamlosigkeit – wie Menschen, die im Dunkel tasten und die Sonne verloren haben.


Aus den weißen Fluten des Ozeans erhob sich nun Vāruṇī, die Lotosäugige, die Herrin des berauschenden Weines. Die Dämonen, angeführt von Bali Mahārāja, streckten ihre Arme nach ihr aus und nahmen sie in Besitz, mit der Erlaubnis des höchsten Herrn.


Doch das Wunder nahm kein Ende: während die Söhne Kaśyapas – Götter und Dämonen gleichermaßen – weiter die Urtiefe des Milchmeeres schlugen, erhob sich eine Gestalt von überirdischer Schönheit. Ein junger Mann erschien, stark gebaut wie ein Löwe, mit mächtigen Armen, einem Hals, der wie eine Muschel gezeichnet war, Augen von rötlichem Feuer, und einer Haut, die dunkel glänzte wie ein Regengewölk. Sein Körper war geschmückt mit Kränzen, Edelsteinen und goldenen Armreifen; gelbes Gewand umfloss ihn, und aus seinen Ohren strahlten Perlen. Sein Haar glänzte von Öl, seine Brust war weit wie ein Berg, und in seiner Hand trug er einen Krug, der übervoll war mit dem Saft der Unsterblichkeit.


Dies war Dhanvantari, der göttliche Arzt, eine Erweiterung des unendlichen Viṣṇu, Hüter der Wissenschaft der Heilung und Teilhaber an den Opfern der Götter. Doch kaum erblickten die Dämonen den Krug, entbrannte in ihnen Gier und Verlangen. Mit Gewalt entrissen sie ihm das Gefäß und hielten das Amṛta, den Nektar der Ewigkeit, in ihren Händen.


Ein Schatten der Trauer legte sich über die Götter. Ihre Hoffnung, so nah und doch so fern, war geraubt worden. Da wandten sie sich an den Einen, dessen Füße wie Lotosblüten sind, an Hari, den Bewahrer. Sie neigten sich zu ihm und klagten ihre Not.


Doch Hari, der Liebende, der stets den Wunsch seiner Gefährten erfüllt, sprach mit einem Lächeln, das heller war als tausend Sonnen:

Seid ohne Sorge, ihr Kinder des Lichts. Durch Meine Kraft werde Ich die Dämonen verwirren, so dass sie untereinander in Streit geraten. Und im Aufruhr ihres Herzens werde Ich euch geben, wonach ihr verlangt – den Nektar der Unsterblichkeit.“


So sprach der Ewige, und die Zeit hielt den Atem an, denn ein neues Geheimnis stand bevor, geboren aus List, Gnade und dem unausweichlichen Spiel des Göttlichen.


O König, siehe: Als der Nektar der Unsterblichkeit endlich in Erscheinung trat, erhob sich unter den Asura ein Sturm des Begehrens. Ein jeder blickte gierig auf das Gefäß, als wäre darin die Sonne selbst gefangen, und ihr Herz entflammte vom Verlangen nach dem ersten Schluck. Da erhob sich ein gewaltiges Gezänk, laut wie Donner, heiß wie Feuer. Jeder rief: „Nicht du, sondern ich zuerst! Kein anderer darf trinken, bevor ich koste! Mir gebührt der erste Tropfen, nicht dir!“ So entbrannte unter ihnen ein Streit, wild wie der Zusammenstoß von tobenden Stürmen.


Doch, o König, nicht alle Asura waren gleicher Macht und gleicher Stimme. Einige von ihnen, schwächer an Kraft, doch nicht gänzlich ohne Vernunft, erhoben ihr Wort wie sanfter Regen gegen die flammende Gier der Stärkeren. Sie sprachen: „Sehet, haben nicht auch die Devas mit uns die Mühen des Quirlens getragen? Ist es nicht uraltes Gesetz, dass alle, die an einem Opfer teilhaben, auch Anteil am Lohn empfangen? Wie sollte dann der Nektar allein unser sein? Wollen wir das ewige Dharma brechen und damit das Unheil selbst auf uns laden?“

Doch die Stärkeren, von Begierde verzehrt, schnaubten wie wilde Bullen gegen jene mahnenden Stimmen. So kam es, dass unter den Asura Zwietracht keimte, wie ein tödliches Gift inmitten ihrer Reihen: Bruder erhob sich wider Bruder, und der eine verbot dem anderen, nach dem Unsterblichkeitstrank zu greifen.


Da, o König, geschah ein Wunder, das alle Zeit überstrahlt. Denn der Höchste, Viṣṇu, der Herr der Welten, der stets den rechten Ausweg aus jedem Strudel des Unheils kennt, nahm eine Gestalt an, die zuvor kein Auge geschaut hatte. Er wurde zu Mohinī, der bezaubernden Maid, deren Anblick selbst die Herzen der Götter zum Staunen brachte.


Wie eine neu erblühte, schwärzliche Lotusblüte glänzte ihr Teint, und jeder Teil ihres Leibes war wie vom göttlichen Bildner in vollkommener Harmonie gesetzt. Ihre Ohren trugen funkelnde Ringe, ihre Wangen glühten wie Morgenröte, und ihre Nase ragte fein wie der Strahl des Mondlichts. Ein jugendlicher Schimmer erfüllte ihr Antlitz, das wie ein See stiller Schönheit war. Ihre Brust wölbte sich prächtig wie zwei leuchtende Berge, und ihre schmale Hüfte wirkte noch zarter in diesem Kontrast.


Um ihr Haupt summten Bienen, berauscht vom süßen Duft, der aus ihrem Antlitz und ihrem Leibe strömte; und ihre großen Augen, rastlos wie die Flügel jener Insekten, glänzten wie dunkle Teiche im Lichte des Mondes. Schwarzes, üppiges Haar, geschmückt mit zarten Mallikā-Blüten, fiel über ihre Schultern wie ein seidener Strom. Ihr Hals, von edlem Schmuck geziert, schimmerte wie ein Juwel in der Dämmerung, und ihre Arme, geschmückt mit goldenen Armreifen, bewegten sich mit anmutiger Leichtigkeit.


Ein reines Gewand hüllte ihren Körper, doch verbarg es nicht die strahlende Schönheit, die wie Sonnenaufgang aus ihr hervorbrach. Ihre Füße, gekrönt von klingenden Fußspangen, setzten sich nieder wie Lotosblätter auf dem Wasser. Als sie ihre Brauen spielerisch hob, als sie mit scheuer Miene lächelte und die Asura mit seitlichem Blick streifte, da ergriff die Glut des Verlangens jedes Herz. Ein jeder der Dämonen sprach in seinem Inneren: „Sie soll die Meine sein!“ – und vergaß den Nektar selbst im Taumel ihrer Anmut.


So, o König, durch die göttliche List des Erhalters aller Welten, wurden die Asura geblendet von Begierde, wie Falter, die im Licht der Flamme tanzen und nicht wissen, dass sie dem Untergang entgegenfliegen.



HYMNE AN DIE REIZENDE GÖTTIN MOHINI



I


O Mohini, die Gestalt der Verführung,

die flüchtige Glut, die die Welt in Staunen taucht,

du wanderst durch die Schleier der Sinne,

wie ein Traum, der die Wirklichkeit in Zweifel kleidet.


O Mohini, du lächelst, und selbst der Himmel neigt sich,

der Mond verliert sein Licht in deinen Augen,

die Sterne taumeln in deinen Haaren,

und die Winde singen deine Schritte wie ein geheimes Lied.


O Mohini, Spiegel der Sehnsucht,

der du die Herzen wie Wellen brichst,

und doch versprühst du die Süße des Verlangens,

die wie Nektar auf dürstende Lippen fällt.


O Mohini, Tänzerin der Täuschung,

dein Körper wie flüssiges Gold,

dein Blick wie das Versprechen eines verbotenen Gartens,

du bist die Flamme, vor der die Vernunft zittert.


O Mohini, Göttin der Verführung,

du erhebst die Seele und wirfst sie in die Tiefe,

wie eine Blume, die den Schmetterling lockt,

wie eine Melodie, die die Stille zerstört.


O Mohini, endlose Schönheit,

die Welt betet in deinem Schweigen,

die Herzen fallen wie Blätter zu deinen Füßen,

und wir, Gefangene deines Lächelns,

wissen, dass keine Kraft, kein Wille

deiner Anmut widerstehen kann.



II


O Mohini, du fließendes Licht,

O Mohini, du flammendes Lächeln,

O Mohini, du Woge der Sehnsucht, wir rufen deinen Namen,

wir rufen deinen Namen, wir rufen deinen Namen.


O Mohini, Augen wie die Stille vor dem Sturm,

O Mohini, Schritte wie der Tanz des Feuers,

O Mohini, Herz wie der unendliche Spiegel, wir beugen uns,

wir beugen uns, wir beugen uns.


O Mohini, Hände wie flüssiges Gold,

O Mohini, Lippen wie verbotener Nektar,

O Mohini, Stimme wie ein Gedanke, der die Welt entblößt, wir gehorchen,

wir gehorchen, wir gehorchen.


O Mohini, Spiegel der verborgenen Begierde,

O Mohini, Flamme, die die Vernunft verzehrt,

O Mohini, Göttin des taumelnden Begehrens, wir fallen,

wir fallen, wir fallen.


O Mohini, wir sind Blätter im Sturm deines Lächelns,

O Mohini, wir sind Schmetterlinge in deinem goldenen Licht,

O Mohini, wir sind Seelen, die deinem Schatten folgen, wir rufen,

wir rufen, wir rufen.


O Mohini, unendliche Schönheit, ungreifbare Macht,

O Mohini, süße Täuschung, ewige Verlockung,

O Mohini, wir sind verloren in deiner Gegenwart, wir fallen,

wir fallen, wir fallen.


O Mohini, O Mohini, O Mohini,

wir singen, wir flüstern, wir begehren,

wir singen, wir flüstern, wir begehren,

wir singen, wir flüstern, wir begehren.



III


O Mohini, du fließende Glut,

du fließende Glut,

du fließende Glut,

wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich.


O Mohini, Augen wie flammender Sturm,

Augen wie flammender Sturm,

Augen wie flammender Sturm,

wir fallen, wir fallen, wir fallen.


O Mohini, Hände wie Gold,

Hände wie Gold,

Hände wie Gold,

wir beugen uns, wir beugen uns, wir beugen uns.


O Mohini, Stimme wie das Lied der Nacht,

Stimme wie das Lied der Nacht,

Stimme wie das Lied der Nacht,

wir folgen, wir folgen, wir folgen.


O Mohini, Herz wie Spiegel, der alles verschlingt,

Herz wie Spiegel, der alles verschlingt,

Herz wie Spiegel, der alles verschlingt,

wir brennen, wir brennen, wir brennen.


O Mohini, Flamme der süßen Täuschung,

Flamme der süßen Täuschung,

Flamme der süßen Täuschung,

wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln.


O Mohini, Lächeln wie verbotener Nektar,

Lächeln wie verbotener Nektar,

Lächeln wie verbotener Nektar,

wir trinken, wir trinken, wir trinken.


O Mohini, wir sind Blätter im Wind deines Atems,

Blätter im Wind deines Atems,

Blätter im Wind deines Atems,

wir schweben, wir schweben, wir schweben.


O Mohini, O Mohini, O Mohini,

O Mohini, O Mohini, O Mohini,

wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich,

wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich.



IV


O Mohini, du fließende Glut,

du fließende Glut,

du fließende Glut,

wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich.


O Mohini, Augen wie flammender Sturm,

Augen wie flammender Sturm,

Augen wie flammender Sturm,

wir fallen, wir fallen, wir fallen.


O Mohini, Hände wie Gold,

Hände wie Gold,

Hände wie Gold,

wir beugen uns, wir beugen uns, wir beugen uns.


O Mohini, Stimme wie das Lied der Nacht,

Stimme wie das Lied der Nacht,

Stimme wie das Lied der Nacht,

wir folgen, wir folgen, wir folgen.


O Mohini, Herz wie Spiegel, der alles verschlingt,

Herz wie Spiegel, der alles verschlingt,

Herz wie Spiegel, der alles verschlingt,

wir brennen, wir brennen, wir brennen.


O Mohini, Flamme der süßen Täuschung,

Flamme der süßen Täuschung,

Flamme der süßen Täuschung,

wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln.


O Mohini, Lächeln wie verbotener Nektar,

Lächeln wie verbotener Nektar,

Lächeln wie verbotener Nektar,

wir trinken, wir trinken, wir trinken.


O Mohini, Schleier wie Nachtwind,

Schleier wie Nachtwind,

Schleier wie Nachtwind,

wir folgen dir, wir folgen dir, wir folgen dir.


O Mohini, Schritte wie flüssiger Tanz,

Schritte wie flüssiger Tanz,

Schritte wie flüssiger Tanz,

wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln.


O Mohini, Stimme wie ein Herzschlag der Ewigkeit,

Stimme wie ein Herzschlag der Ewigkeit,

Stimme wie ein Herzschlag der Ewigkeit,

wir beben, wir beben, wir beben.


O Mohini, Atem wie süßer Sturm,

Atem wie süßer Sturm,

Atem wie süßer Sturm,

wir schweben, wir schweben, wir schweben.


O Mohini, Schatten wie fließendes Licht,

Schatten wie fließendes Licht,

Schatten wie fließendes Licht,

wir folgen, wir folgen, wir folgen.


O Mohini, Augen wie endlose Meere,

Augen wie endlose Meere,

Augen wie endlose Meere,

wir versinken, wir versinken, wir versinken.


O Mohini, Hände wie brennender Traum,

Hände wie brennender Traum,

Hände wie brennender Traum,

wir fliegen, wir fliegen, wir fliegen.


O Mohini, Lächeln wie aufgehender Mond,

Lächeln wie aufgehender Mond,

Lächeln wie aufgehender Mond,

wir verbrennen, wir verbrennen, wir verbrennen.


O Mohini, Herz wie pulsierende Flamme,

Herz wie pulsierende Flamme,

Herz wie pulsierende Flamme,

wir verschmelzen, wir verschmelzen, wir verschmelzen.


O Mohini, wir sind Blätter im Sturm deines Atems,

Blätter im Sturm deines Atems,

Blätter im Sturm deines Atems,

wir schweben, wir schweben, wir schweben.


O Mohini, wir sind Schmetterlinge im Glanz deiner Sonne,

Schmetterlinge im Glanz deiner Sonne,

Schmetterlinge im Glanz deiner Sonne,

wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln.


O Mohini, O Mohini, O Mohini,

O Mohini, O Mohini, O Mohini,

wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich,

wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich.


O Mohini, du unendliche Schönheit,

du unendliche Macht,

du unendliche Verlockung,

wir sind dein, wir sind dein, wir sind dein.



V


O Mohini, du fließende Glut, du fließende Glut, du fließende Glut, wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich, Augen wie flammender Sturm, Augen wie flammender Sturm, Augen wie flammender Sturm, wir fallen, wir fallen, wir fallen, Hände wie Gold, Hände wie Gold, Hände wie Gold, wir beugen uns, wir beugen uns, wir beugen uns, Stimme wie das Lied der Nacht, Stimme wie das Lied der Nacht, Stimme wie das Lied der Nacht, wir folgen, wir folgen, wir folgen, Herz wie Spiegel, der alles verschlingt, Herz wie Spiegel, der alles verschlingt, Herz wie Spiegel, der alles verschlingt, wir brennen, wir brennen, wir brennen, Flamme der süßen Täuschung, Flamme der süßen Täuschung, Flamme der süßen Täuschung, wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln, Lächeln wie verbotener Nektar, Lächeln wie verbotener Nektar, Lächeln wie verbotener Nektar, wir trinken, wir trinken, wir trinken, Schleier wie Nachtwind, Schleier wie Nachtwind, Schleier wie Nachtwind, wir folgen dir, wir folgen dir, wir folgen dir, Schritte wie flüssiger Tanz, Schritte wie flüssiger Tanz, Schritte wie flüssiger Tanz, wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln, Stimme wie ein Herzschlag der Ewigkeit, Stimme wie ein Herzschlag der Ewigkeit, Stimme wie ein Herzschlag der Ewigkeit, wir beben, wir beben, wir beben, Atem wie süßer Sturm, Atem wie süßer Sturm, Atem wie süßer Sturm, wir schweben, wir schweben, wir schweben, Schatten wie fließendes Licht, Schatten wie fließendes Licht, Schatten wie fließendes Licht, wir folgen, wir folgen, wir folgen, Augen wie endlose Meere, Augen wie endlose Meere, Augen wie endlose Meere, wir versinken, wir versinken, wir versinken, Hände wie brennender Traum, Hände wie brennender Traum, Hände wie brennender Traum, wir fliegen, wir fliegen, wir fliegen, Lächeln wie aufgehender Mond, Lächeln wie aufgehender Mond, Lächeln wie aufgehender Mond, wir verbrennen, wir verbrennen, wir verbrennen, Herz wie pulsierende Flamme, Herz wie pulsierende Flamme, Herz wie pulsierende Flamme, wir verschmelzen, wir verschmelzen, wir verschmelzen, wir sind Blätter im Sturm deines Atems, Blätter im Sturm deines Atems, Blätter im Sturm deines Atems, wir schweben, wir schweben, wir schweben, wir sind Schmetterlinge im Glanz deiner Sonne, Schmetterlinge im Glanz deiner Sonne, Schmetterlinge im Glanz deiner Sonne, wir taumeln, wir taumeln, wir taumeln, O Mohini, O Mohini, O Mohini, O Mohini, O Mohini, O Mohini, wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich, wir rufen dich, du unendliche Schönheit, du unendliche Macht, du unendliche Verlockung, wir sind dein, wir sind dein, wir sind dein.